[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Zugangsüberwachung von Bauwerken gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei Bauwerken aller Art - vom Wohnhaus bis zum Kabelschacht
- sind derartige Zugangsüberwachungssysteme erforderlich, um die Sicherheit der Bewohner
beziehungsweise der Anlage weitestgehend zu garantieren. Gebräuchlich sind vor allem
mechanische und elektrische Vorrichtungen, wobei erstere die Überwachungsfunktion
nur unzureichend erfüllen können. Elektrische Vorrichtungen, wie beispielsweise elektrische
Kontakte, Bewegungsmelder, Lichtschranke oder Kameraüberwachung, erfordern eine Stromversorgung,
die insbesondere bei Kabelschächten oder von einer Überwachungszentrale sehr weit
entfernten Überwachungsobjekten nicht vorhanden ist.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zugangsüberwachungssystem der eingangs
beschriebenen Gattung anzugeben, welches ohne elektrisch Energie auskommt und eine
Fernüberwachung über weite Distanzen gestattet. Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Kopplung des Lichtwellenleiters mit der
Schließvorrichtung ergibt sich die Möglichkeit, die optischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters
beispielsweise von einer externen Zentrale aus zu überwachen, wobei im Falle der Betätigung
der Schließvorrichtung eine Veränderung der optischen Eigenschaften erfolgt.
[0003] Am Ort der Schließvorrichtung ist dazu keine elektrische Hilfsenergie erforderlich.
Außerdem können Lichtwellenleiter als Übertragungsmedium für Überwachungsfunktionen
auch auf sehr weiten Entfernungen von über 100 Kilometern verlegt werden. Bei Kabelanlagen
bieten sich dafür die vorhandenen Kabelschächte an. Da immer größere Datenströme über
optische Kabel transportiert werden, sind die Betreiber der Kabelanlagen stark daran
interessiert, den Zugang in den Schachtbauwerken ihrer Kabelanlagen zu überwachen,
um irrtümliche Eingriffe in das Kabelnetz oder gar Sabotageangriffe zu unterbinden.
Der Betreiber der Kabelkanalanlage kann über ein geeignetes Monitoring-System das
Öffnen eines Schachtdeckels sofort erkennen und geeignete Maßnahmen zur Schadensminimierung
ergreifen. Eine solche Maßnahme könnte darin bestehen, die Datenströme beim unautorisierten
Öffnen eines Schachtdeckels sofort auf Ausweichstrecken umzuleiten, um einem Datenverlust
vorzubeugen. Das beanspruchte Zugangsüberwachungssystem dient somit nicht nur zur
Sicherung der Kabelkanalanlage vor Fremdzugriff, sondern auch der Erhöhung der Zuverlässigkeit
des Gesamtsystems.
[0004] Gemäß Anspruch 2 wird die Dämpfung des Lichtwellenleiters an der entsprechenden Kopplungsstelle
als Indikator für das Öffnen der Schließvorrichtung verwendet. Die Art der mechanischen
Kopplung zwischen dem Lichtwellenleiter und der Schließvorrichtung ist vorzugsweise
derart getroffen, dass sich beim Öffnen eine Erhöhung der Dämpfung ergibt. Diese Dämpfungserhöhung
kann mit Hilfe eines geeigneten Monitoring-Systems zum Auslösen eines Alarms in einer
Überwachungszentrale verwendet werden. Da Monitoring-Systeme in der Lage sind, auch
die Position der Dämpfungserhöhung zu ermitteln, kann der geöffnete Schacht mit Hilfe
von Lageplänen in kürzester Zeit ermittelt und lokalisiert werden.
[0005] Anspruch 3 charakterisiert eine vorteilhafte Ausführungsform der Kopplung zwischen
Lichtwellenleiter und Schließvorrichtung, wobei der Lichtwellenleiter beim Drehen
einer Schließzylinder-Hülse der Schließvorrichtung mitgedreht und letztlich derart
gezerrt wird, dass sich die Dämpfung des Lichtwellenleiters an der Kopplungsstelle
erhöht.
[0006] Die Beeinflussung der Faserdämpfung beim Öffnen des Schachtes kann gemäß Anspruch
4 mittels eines Dämpfungsgliedes genau festgelegt werden. Auch bei dieser Ausführungsform
kann eine drehbare Hülse der Schließvorrichtung zur Auslösung der Dämpfungsänderung
verwendet werden, wie aus Anspruch 5 hervorgeht.
[0007] Gemäß Anspruch 6 ist eine kopplungsstellenspezifische Vorgabe der Höhe der Dämpfungsveränderung
vorgesehen. Bei der Verzerrungsvariante der Ansprüche 2 und 3 könnte die Art der Befestigung
des Lichtwellenleiters an der Schließvorrichtung entsprechend unterschiedlich ausgelegt
werden, während bei der Dämpfungsgliedvariante der Ansprüche 4 und 5 eine genaue Abstufung
der Dämpfungsveränderung durch den Einsatz unterschiedlich dimensionierter Dämpfungsglieder
möglich ist. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel eine Einteilung der verschiedenen
Kabelschachtöffnungen in Gefahrenklassen realisieren. Außerdem ergibt sich eine einfache
Lokalisierungsunterstützung.
[0008] Nach Anspruch 7 ist vorgesehen, dass die optischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters
durch einen von der Schließvorrichtung beaufschlagten optischen Schalter veränderbar
sind. Ein solcher Schalter unterbricht die Übertragungsstrecke im Moment der Öffnung
der Schließvorrichtung. Das somit erzeugte Signal ist in der Empfangsstation auf einfache
Weise und sehr eindeutig auswertbar. Jedoch ist im Fehlerfall die Überwachung der
hinter dem Schalter liegenden Anlagenteile nicht mehr gegeben beziehungsweise nur
von der anderen Streckenseite durch optische Reflektionsmessung möglich. Ein zweites
Auftrennen der Übertragungsstrecke führt dann aber zwangsläufig zur Abkopplung eines
Streckenabschnittes von der Überwachung.
[0009] In bevorzugter Ausführungsform gemäß Anspruch 8 ist der Lichtwellenleiter als LWL-Kabel,
das heißt mit einer Umhüllung zum Knickschutz und Nagetierschutz ausgebildet.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand figürlicher Darstellungen näher beschrieben.
Es zeigen:
[0011] Figur 1 ein Schließsystem einer verbreiteten Bauform mit integriertem Wellenleiter
und
[0012] die Figuren 1a und 1b das Funktionsprinzip einer Zugangsüberwachung mit der Schließvorrichtung
gemäß Figur 1.
[0013] Figur 1 veranschaulicht das Funktionsprinzip einer herkömmlichen Schließvorrichtung
1 eines Schachtdeckels 2, welcher den Zugang zu einer Kabelkanalanlage 3 gestaltet.
Die Schließvorrichtung 1 umfasst einen Schließzylinder 4 mit einer drehbaren Hülse
5. Zum Entriegeln des Schachtdeckels 2 wird die Hülse 5 mittels eines Steckschlüssels
um etwa 90 Grad gedreht. Am freien Ende der Hülse 5 ist ein Lichtwellenleiter 6 mitdrehtbar
befestigt. Beim Entriegeln des Schachtdeckels 2 wird der Lichtwellenleiter 6 um zwei
gegenüber der Hülse 5 ortsfesten Bolzen 7a und 7b herumgebogen, woraus eine optische
Dämpfungserhöhung der Faser resultiert. Die Dämpfungserhöhung wird als Indikator für
die Schachtdeckelentriegelung in einer Überwachungszentrale erkannt. Die Überwachungszentrale
befindet sich quasi am Ende des Lichtwellenleiters 6, wobei viele Schachtdeckel 2
an einen Lichtwellenleiter 6 angeschlossen sein können und die zu überbrückenden Entfernungen
über 100 km betragen können.
[0014] Die Figuren 1a und 1b verdeutlichen die Lage des Lichtwellenleiters 6 bei geschlossenem
Schachtdeckel 2 (Figur 1a) und entriegeltem Schachtdeckel 2 (Figur 1b). Es ist ersichtlich,
dass beim Drehen der Hülse 5 in dem Lichtwellenleiter 6 eine Faser-Verzerrung auftritt,
welche die Dämpfungseigenschaft des Lichtwellenleiters 6 verändert.
[0015] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das vorstehend angegebne Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders
gearteter Ausführung von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen. Insbesondere
beschränkt sicht die Erfindung nicht auf die Anwendung für die Zugangsüberwachung
von Kabelkanalanlagen 3.
1. System zur Zugangsüberwachung von Bauwerken, insbesondere Kabelkanalanlagen (3), wobei
der Zugang eine Schließvorrichtung (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lichtwellenleiter (6) mit der Schließvorrichtung (1) derart mechanisch
gekoppelt ist, dass die optischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters (6) beim Betätigen
der Schließvorrichtung (1) veränderbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtwellenleiter (6) mit der Schließvorrichtung (1) derart gekoppelt ist, dass
die Dämpfung des Lichtwellenleiters (6) veränderbar ist.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließvorrichtung (1) einen Schließzylinder (4) mit einer, insbesondere mittels
eines Steckschlüssels, drehbaren Hülse (5) aufweist, wobei der Lichtwellenleiter (6)
mit der Hülse (5) verbunden ist und beim Drehen der Hülse (5) um mindestens einen
nicht mitdrehenden Bolzen (7a, 7b) herumgebogen wird.
4. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfung mittels eines Dämpfungsgliedes veränderbar ist.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließvorrichtung (1) einen Schließzylinder (4) mit einer, insbesondere mittels
eines Steckschlüssels, drehbaren Hülse (5) aufweist, wobei das Dämpfungsglied mit
der Hülse (5) verbunden ist und beim Drehen der Hülse (5) eine Dämpfungsänderung in
dem Lichtwellenleiter (6) hervorruft.
6. System nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Dämpfungsveränderung kopplungsstellenspezifisch vorgegeben ist.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtwellenleiter (6) einen von der Schließvorrichtung (1) beaufschlagten optischen
Schalter aufweist.
8. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtwellenleiter (6) als LWL-Kabel ausgebildet ist.