[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Windungsleger für, aus einer Drahtwalzstraße
kommenden schnellbewegten Walzdraht, bestehend aus einem ortsfest horizontal oder
vertikal gelagerten Antriebskörper und einem drehfest mit diesem verbundenen Rohrhaltekörper,
der ein Legerohr trägt, dessen Rohreingang dem Antriebskörper zugewandt, mit dessen
Drehachse fluchtet und dessen Rohrausgang mit axialem und radialem Abstand von dem
Rohrende angeordnet ist, wobei das Legerohr die Form einer zwischen Rohreingang und
Rohrausgang axial auseinandergezogenen Spirale aufweist und den in der Achsmitte des
Antriebskörpers in den Rohreingang eingebrachten Walzdraht bis zu seinem Austritt
aus dem Rohrausgang führt, und wobei in Achsrichtung hinter dem Rohrhaltekörper ein,
mit diesem rotationsverbundener Tragkörper mit zylindrischer Außenumfangsfläche vorgesehen
ist, auf der eine gewindeförmig verlaufende Führungsrinne angeordnet ist, in deren
Eingangsöffnung der Rohrausgang des Legerohres mündet, und aus deren Ausgangsöffnung
der aus dem Legerohr kommende Walzdraht bei seinem Austritt zu kontinuierlich aufeinanderfolgenden
kreisförmigen Windungen geformt, auf eine Weiterfördereinrichtung abgelegt wird.
[0002] Windungsleger dieser Art sind im Verlauf der Entwicklung der letzten Jahrzehnte in
zahlreichen Ausbildungsformen bekanntgeworden. Die ständig steigenden Geschwindigkeiten
des aus den Walzdrahtstraßen ausgebrachten Walzdrahts und die wachsenden Anforderungen
an Querschnitts- und Oberflächenqualität erforderten Windungsleger mit großer Laufruhe
und schnell und leicht auswechselbaren Verschleißteilen, insbesondere der Legerohre
und anderer Drahtführungselemente.
[0003] In der DE-A-129 17 16 und der GB-1175402 sind Windungsleger beschrieben, bei denen
die auf der Außenumfangsfläche des dem Rohrhaltekörper nachgeordneten Zylinderkörpers
gewindeförmig verlaufenden Führungsrinnen durch aufstehende Führungswände gebildet
werden. Zusammen mit einem ausgangsverstellbaren Legerohr soll mit diesem Windungsleger
die Möglichkeit geschaffen werden, neben einer besseren Kühlung des aus dem Legerohr
austretenden Walzdrahts eine gleichmäßige, einwandfreie Form der gebildeten Drahtschlingen
bei unterschiedlichen Drahtstärken und Drahtqualitäten sicherzustellen.
[0004] Nach einem Vorschlag aus der EP 554 976 sind die Führungsrinnen als gewindeförmig
verlaufende zweiwandige Umfangs-Spurrinnen eines Tragkörpers ausgebildet, der mit
seiner Radnabe auf die Tragachse des Rohrhaltekörpers aufsetz- und mit dieser verbindbar
ist. Mit dieser sehr verwindungsstabilen Ausführungsform der Führungsrinne soll erreicht
werden, dass Querschnitts- und Oberflächenqualität des Endabschnitts des durchlaufenden
und geführten Walzdrahts, insbesondere bei dünnen Drähten nicht beeinträchtigt werden.
[0005] Der praktische Betrieb hat gezeigt, dass die Beeinflussungsmöglichkeiten der Querschnittsabmaße
und der Oberflächenqualität des durch die Umfangs-Spurrinnen des Tragkörpers geführten
Walzdrahts sehr begrenzt sind und darüber hinaus bei unterschiedlichen Drahtstärken
des wechselnden Einsatzes solcher Radkörper mit unterschiedlichen Umfangs-Spurrinnen
bedürfen. Eine Notwendigkeit, die sowohl material-, bedienungs- und auch zeitaufwendig
ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu vermeiden und darüber
hinaus bessere Führungsmöglichkeiten für die Anfangs- und Endabschnitte des Walzdrahts
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Abstand der einander gegenüberliegenden
Führungswände der Führungsrinnen, ausgehend von der Eingangsöffnung, zur Bildung einer
trichterartigen Verengung stetig verkleinert und anschließend, vor Erreichen der Mitte
der Gesamtlänge der Führungsrinne bis zur Ausgangsöffnung stetig erweiternd bemessen
wird.
[0008] Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann bei einem Verlauf der Gesamtlänge der Führungsrinne
zwischen Eingangsöffnung und Ausgangsöffnung um 360° des Umfangs der Bereich der stetigen
Verkleinerung des Abstandes der Führungswände zwischen 0° und etwa 110° und der Bereich
der stetigen Erweiterung in den anschließenden 250° liegen.
[0009] Die, in Richtung auf die Ausgangsöffnung der Führungsrinne gesehen, rückwärtige Führungswand
der Führungsrinne kann über 360° mit gleichbleibendem Gewinde-Steigungswinkel auf
der Außenumfangsfläche des Zylinderkörpers angeordnet sein, während die gegenüberliegende,
vordere Führungswand in dem Bereich von 110° ohne Gewindesteigungswinkel und in dem
folgenden Bereich von 250° mit einem Gewindesteigungswinkel verläuft, der größer ist
als der Gewindesteigungswinkel der rückwärtigen Führungswand.
[0010] Mit dieser erfindungsgemäßen Bildung und Bemessung des sich trichterförmig verengenden
Eingangsbereichs und des sich entsprechend trichterförmig erweiternden Ausgangsbereichs
wird erreicht, dass mit ein und demselben Windungsleger Walzdrähte unterschiedlicher
Stärken verarbeitet werden können, und weiter, dass die häufig auftretenden Peitschbewegungen
des aus dem Rohrausgang des Legerohres in die Eingangsöffnung der Führungsrinne eingeführten
Endabschnitts des durchlaufenden Walzdrahtes durch die Wandungen der trichterförmigen
Verengung bremsend abgefangen und anschließend durch den sich wieder trichterförmig
erweiternden Teil der Führungswände bis zur Ausgangsöffnung reibungsmindemd geführt
wird. Zusätzlich fängt die trichterförmige Verengung die aus der Ausgangsöffnung des
Legerohres austretende, in diesem Augenblick noch ungeführte Spitze führend und leitend
auf.
[0011] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- einen Axialschnitt durch den Tragkörper mit den Führungswänden,
- Fig. 2 und 3
- Seitenansichten des Tragkörpers nach Fig. 1, und
- Fig. 4
- eine Einzelheit der Darstellung nach den Fig. 2 und 3 in vergrößertem Maßstab.
[0012] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, besteht der Tragkörper TK aus einem stumpfkegeligen Rahmen
SR, der über den, nicht dargestellten, Rohrhaltekörper angetrieben, um die mit x-x
angedeutete Achse rotiert. Auf der zylindrischen Außenumfangsfläche AU des Tragkörpers
TK sind, radial nach außen aufstehende Führungswände FW angeordnet; diese verlaufen
(vgl. Fig. 2 und 3) in Form eines Schraubengewindes. Diese Führungswände FW bilden,
einander gegenüberliegend eine Führungsrinne FR, die mit einer Eingangsöffnung EO
und einer Ausgangsöffnung AO mit 360° um die Außenumfangsfläche AU des Tragkörpers
TK geführt ist. Um diese Führungsrinne FR ist mit Abstand eine strichpunktiert angedeutete
ringrinnenförmige Abdeckung AD ortsfest angeordnet.
[0013] Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, verläuft eine Führungswand FWR der die Führungsrinne
bildenden Führungswände mit einer gleichbleibenden Steigung α über 360°, während die
andere der Führungswände FWV (vgl. hierzu auch Fig. 4), zunächst über einen Anfangsabschnitt
AS der Führungsrinne FR ohne Steigung und daran anschließend über einen Endabschnitt
EA bis zur Ausgangsöffnung der Führungsrinne FR mit einer Steigung β verläuft, die
größer ist als die Steigung α der gegenüberliegenden rückwärtigen Führungswand FWR.
[0014] Der in Richtung des eingezeichneten Pfeils in die Eingangsöffnung EO der Führungsrinne
FR eintretende Walzdraht WD wird von dem, sich zunächst trichterförmig verengenden,
Anfangsabschnitt AS der Führungsrinne FR aufgenommen, über den anschließenden, sich
trichterförmig erweiternden Endabschnitt EA weitergeleitet und geführt und nach Verlassen
der Führungsrinne FR durch die Ausgangsöffnung AO in Form aufeinanderfolgender Walzdrahtschlingen
in Richtung des Pfeils A auf eine, nicht dargestellte, Weiterfördereinrichtung abgeworfen.
[0015] Die durch die Führungswände FWR und FWV im Anfangsabschnitt AS der Führungsrinne
FR gebildete trichterförmige Verengung wirkt anschließend, beim Einlauf des Endes
des Walzdrahtes WD den häufig auftretenden Peitschbewegungen, diese dämpfend entgegen
und bewirkt, dass dieses Ende in ruhigem Durchlauf aus der Ausgangsöffnung AO der
Führungsrinne FR austritt.
Bezugszeichenliste
[0016]
- TK
- Tragkörper
- SR
- (stumpfkegelförmiger) Rahmen
- AU
- Außenumfangsfläche
- FW
- Führungswände
- FR
- Führungsrinne
- FWR
- (rückwärtige) Führungswand
- FWV
- (vordere) Führungswand
- AS
- Anfangsabschnitt
- EA
- Endabschnitt
- EO
- Eingangsöffnung
- AO
- Ausgangsöffnung
- E
- Pfeil
- A
- Pfeil
- WD
- Walzdraht
- α
- (Winkel)
- β
- (Winkel)
1. Windungsleger für aus einer Drahtwalzstraße kommenden schnellbewegten Walzdraht, bestehend
aus einem ortsfest horizontal oder vertikal rotierbar gelagerten Antriebskörper und
einem, drehfest mit diesem verbundenen Rohrhaltekörper, der ein Legerohr trägt, dessen
Rohreneingang, dem Antriebskörper zugewandt, mit dessen Drehachse fluchtet und dessen
Rohrausgang mit axialem und radialem Abstand von dem Rohreingang angeordnet ist, wobei
das Legerohr in Form einer zwischen Rohreingang und Rohrausgang axial auseinandergezogenen
Spirale aufweist und den in der Achsmitte des Antriebskörpers in den Rohreingang eingebrachten
Walzdraht bis zu seinem Austritt aus dem Rohrausgang führt, und wobei in Achsrichtung
hinter dem Rohrhaltekörper ein, mit diesem rotationsverbundener Tragkörper (TK) mit
zylindrischer Außenumfangsfläche (AU) vorgesehen ist, auf der eine gewindeförmig verlaufende
Führungsrinne (FR) angeordnet ist, in deren Eingangsöffnung (EU) der Rohrausgang des
Legerohres mündet, und aus deren Ausgangsöffnung (AO) der aus dem Legerohr kommende
Walzdraht (WD) bei seinem Austritt zu kontinuierlich aufeinanderfolgenden, kreisförmigen
Windungen geformt und auf eine Weiterfördereinrichtung abgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand der einander gegenüberliegenden Führungswände (FW) der Führungsrinne
(FR), ausgehend von der Eingangsöffnung (EO) zur Bildung einer trichterartigen Verengung
(AS) stetig verkleinernd und anschließend vor Erreichen der Mitte der Gesamtlänge
der Führungsrinne (FR) bis zur Ausgangsöffnung (AO) stetig erweiternd bemessen wird.
2. Windungsleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Verlauf der Gesamtlänge der Führungsrinne (FR) zwischen Eingangsöffnung
(EO) und Ausgangsöffnung (AO) um 360° der Bereich (AS) der stetigen Verkleinerung
des Abstandes der Führungswände (FWR; FWV) zwischen 0° und etwa 110° und der Bereich
der stetigen Erweiterung in dem anschließenden Bereich von 250° liegen.
3. Windungsleger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Richtung auf die Ausgangsöffnung (AO) gesehen, rückwärtige Führungswand (FWR)
der Führungsrinne (FR) über 360° mit einem gleichbleibenden Gewindesteigungswinkel
(α) auf der Außenumfangsfläche (AU) des Tragkörpers (TK) angeordnet ist, während die
gegenüberliegende, vordere Führungswand (FWV) in dem Bereich AUS) von 110° ohne Gewindesteigungswinkel
und in dem folgenden Bereich (EA) von 250° mit einem Gewindesteigungswinkel (β) verläuft,
der größer ist als der Gewindesteigungswinkel (α) des Verlaufs der rückwärtigen Führungswand
(FWR).