(19)
(11) EP 1 184 136 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2002  Patentblatt  2002/10

(21) Anmeldenummer: 01810805.0

(22) Anmeldetag:  20.08.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25D 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.09.2000 DE 10043416

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Bellow, Armin
    86916 Kaufering (DE)
  • Plank, Uto
    85354 Freising (DE)
  • Manschitz, Erwin
    82110 Germering (DE)
  • Anzinger, Josef
    81543 München (DE)
  • Geiger, Harald
    86932 Pürgen (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland et al
Hilti Aktiengesellschaft, Feldkircherstrasse 100, Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Schlagendes Handwerkzeuggerät mit Werkzeugaufnahme


(57) Ein Handwerkzeuggerät (1) mit einer Werkzeugaufnahme (2) für die Aufnahme eines zumindest teilweise entlang einer Achse (A) schlagend beanspruchten Werkzeugs mit einem Verriegelungskörper (5) und einer Verriegelungshülse (6), wobei sich die Breite des Verriegelungskörpers (5) zur Achse (A) hin verjüngt.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezeichnet ein zumindest teilweise schlagendes Handwerkzeuggerät, wie einen Bohrhammer oder einen Meisselhammer, mit einer Werkzeugaufnahme für ein Werkzeug wie einen Bohrmeissel oder Meissel.

[0002] Bei schlagenden Handwerkzeuggeräten trifft ein längs der Werkzeugachse hin- und herbewegter Döpper axial auf die Stirnfläche eines Werkzeugs, welches in der Werkzeugaufnahme über in Drehmitnahmenuten des Werkzeugs eingreifende Mitnahmestege drehfest und über in Verriegelungsnuten des Werkzeugs eingreifende Verriegelungskörper begrenzt axial beweglich aufgenommen ist.

[0003] Bei üblichen Lösungen muss zum Verriegeln des Werkzeugs ein Bedienungselement betätigt werden. Des weiteren haben bestehende Werkzeugaufnahmen den Nachteil, dass die Schlagenergie, die nicht in den Untergrund eingeleitet wird, d.h. die sog. Leerschlagenergie, von Werkzeugaufnahme und Werkzeug ungedämpft aufgenommen werden muss und zu Beschädigungen der Werkzeugaufnahme bis hin zu unbeabsichtigtem Entriegeln des Werkzeugs führen kann.

[0004] Nach der DE4310835 weist eine Werkzeugaufnahme eine Kupplungshülse mit zwei einander diametral gegenüberliegenden schlitzartigen Durchbrüchen auf. Zwei in den Durchbrüchen axial und radial versetzbare Verriegelungskörper sind im wesentlichen quaderförmig ausgeführt, wobei zusätzlich seitlich angeordnete Flügel ein zu tiefes radiales Eintauchen zur Achse verhindern sowie eingebrachte Mitnahmenuten über Mitnahmebügel eine formschlüssige Verbindung mit einer axial versetzbaren Schiebehülse ermöglichen, welche an einer von Hand gegen eine Federkraft versetzbaren Schiebehülse anliegt. Die Verriegelungskörper liegen über eine Verriegelungshülse an einem Dämpfungselement zur Dämpfung der Leerschläge an. Nachteilig ist die zum Verriegeln des Werkzeugs notwendige Versetzung der Schiebehülse von Hand.

[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer Lösung für eine Werkzeugaufnahme eines schlagenden Handwerkzeuggerätes, welche keiner Versetzung von Hand zum Verriegeln des Werkzeugs bedarf.

[0006] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] Die Werkzeugaufnahme weist eine Kupplungshülse mit zwei einander diametral gegenüberliegenden schlitzartigen radialen Durchbrüchen, zwei in den Durchbrüchen axial und radial versetzbare Verriegelungskörper, eine die Kupplungshülse und die Verriegelungskörper umgebende Verriegelungshülse mit einer inneren, sich entgegen der Bohrrichtung erweiternden Mantelfläche, und eine mit den Verriegelungskörpern axial formschlüssig zusammenwirkende, federbelastete Schiebehülse auf. In das Innere der Kupplungshülse ragt ein, die Wandstärke der Kupplungshülse radial überragender, mit der inneren Mantelfläche der Verriegelungshülse zusammenwirkender Verriegelungskörper. Im wesentlichen verjüngt sich die Breite der Durchbrüche der Kupplungshülse zur Achse hin, so dass die radiale Versetzung der sich ebenfalls entsprechend zur Achse hin verjüngenden Verriegelungskörper begrenzt ist. Somit können die Verriegelungskörper nicht durch die Durchbrüche der Kupplungshülse zur Achse hin herausfallen.

[0008] In einer vorteilhaften ersten Variante bildet die Schiebehülse zumindest teilweise radial verlaufende Mitnahmebügel aus, welche in zumindest teilweise radial verlaufende Mitnahmenuten der Verriegelungskörper axial formschlüssig eingreifen.

[0009] In einer vorteilhaften zweiten Variante bildet die Schiebehülse eine zumindest teilweise axial verlaufende Mitnahmeöffnung aus, die den Verriegelungskörper zumindest teilweise umfänglich umgibt.

[0010] Vorteilhaft liegen in der Verriegelungsstellung die Verriegelungskörper an der inneren Mantelfläche der Verriegelungshülse an und ragen teilweise in das Innere der Kupplungshülse sowie optional in einander diametral gegenüberliegende, axial geschlossene Verriegelungsnuten eines in der Kupplungshülse der Werkzeugaufnahme aufgenommenen Werkzeugschaftes.

[0011] Vorteilhaft liegen im Leerschlagfall die Verriegelungskörper zur Dissipation der Leerschlagenergie über die Verriegelungshülse an einem Dämpfungselement aus elastomerem Material an.

[0012] Beim Einführen des Werkzeugschaftes in die Werkzeugaufnahme, der fest mit dem Handwerkzeuggerät verbunden ist, wird der Verriegelungskörper über seine Konusfläche gegen eine Federkraft entlang der radialen Konusfläche der Verriegelungshülse zum Handwerkzeuggerät hin verschoben und über die Fase der Werkzeugstirnfläche radial nach aussen in den jetzt vorhandenen radialen Freiraum gedrückt. Sobald die Verriegelungskörper über die den Werkzeugschaft einhüllende Zylindermantelfläche hinaus ausgewichen sind, kann das Werkzeug vollständig bis zum Anschlag am Döpper in das Handwerkzeuggerät eingeschoben werden. Die Verriegelungskörper werden von der Feder und dem Mitnahmebügel über die radiale Konusfläche der Verriegelungshülse nach innen in die Verriegelungsnut gedrückt. Das Werkzeug ist verriegelt, ohne dass es dazu unmittelbar von Hand einer Versetzung irgend eines Teils der Werkzeugaufnahme bedarf.

[0013] Im Betriebszustand wird über die Feder, sowie den Mitnahmebügel der Schiebehülse und die Mitnahmenuten des Verriegelungskörpers, der Verriegelungskörper mit seiner axialen Teilfläche auf die geräteseitige Stirnseite der Verriegelungshülse gedrückt und radial über die Konusfläche formschlüssig abgestützt, wobei der Verriegelungskörper teilweise radial in die Verriegelungsnut des Werkzeugschaftes eingreift und das Werkzeug somit axial begrenzt beweglich verriegelt. Der Verriegelungskörper kann jetzt zudem über die Seitenflanken der Verriegelungsnut ein Drehmoment übertragen.

[0014] Im Leerschlagfall trifft das Werkzeug mit seiner geräteseitigen, axial wegbegrenzenden Stirnfläche der Verriegelungsnut auf die geräteseitige Stirnseite des Verriegelungskörpers. Über die axiale werkzeugseitige Teilfläche des Verriegelungskörpers und die geräteseitige Stirnseite der Verriegelungshülse wird diese auf das Dämpfelement gedrückt und somit der Leerschlag gedämpft in die Werkzeugaufnahme eingeleitet.

[0015] Wird per Hand die Betätigungshülse axial geräteseitig versetzt, werden die Verriegelungskörper durch die an die Betätigungshülse axial anschlagende Schiebehülse axial aus dem Wirkungsbereich der inneren Mantelflächen gezogen und werden von dem in der Kupplungshülse befindlichen Werkzeugschaft radial in eine Freigabestellung versetzt, wenn das Werkzeug aus der Kupplungshülse gezogen wird. In der Freigabestellung werden die Verriegelungskörper von der Schiebehülse gehalten.

[0016] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit:

Fig. 1 als erste Ausführungsvariante der Werkzeugaufnahme

Fig. 2 als zweite Ausführungsvariante der Werkzeugaufnahme

Fig. 3 als Verriegelungskörper



[0017] Nach Fig. 1 weist ein nur teilweise dargestelltes Handwerkzeuggerät 1 eine Werkzeugaufnahme 2 mit einer Kupplungshülse 3, zwei einander diametral gegenüberliegenden schlitzartigen radialen Durchbrüchen 4, 4', zwei in den Durchbrüchen 4, 4' axial und radial versetzbare Verriegelungskörper 5, einen die Kupplungshülse 3 und die Verriegelungskörper 5 umgebende Verriegelungshülse 6 mit einer inneren, sich geräteseitig radial erweiternden Mantelfläche 7, und eine mit den Verriegelungskörpern 5 axial formschlüssig zusammenwirkende, federbelastete Schiebehülse 8 auf. In das Innere der Kupplungshülse 3 ragt ein, die Wandstärke der Kupplungshülse 3 radial überragender, an der inneren Mantelfläche 7 der Verriegelungshülse 6 anliegender Verriegelungskörper 5. Im wesentlichen verjüngt sich die Breite der Durchbrüche 4, 4' der Kupplungshülse 3 zur Achse A hin, so dass die radiale Versetzung der sich ebenfalls entsprechend zur Achse A hin verjüngenden Verriegelungskörper 5 begrenzt ist. Die Schiebehülse 8 bildet eine zumindest teilweise axial verlaufende Mitnahmeöffnung 9 aus, die den Verriegelungskörper 5 zumindest teilweise umfänglich umgibt. Die zur Achse A hin werkzeugseitig und geräteseitig angefasten Verriegelungskörper 5 ragen in die einander diametral gegenüberliegenden, axial geschlossenen Verriegelungsnuten 10 eines in der Kupplungshülse 3 der Werkzeugaufnahme 2 aufgenommenen Werkzeugschaftes 11, welcher an der Stirnfläche eine Fase 12 ausbildet. Der Verriegelungskörper 5 liegt über die Verriegelungshülse 5 an einem Dämpfungselement 13 aus elastomerem Material an. Eine Betätigungshülse 14 grenzt werkzeugseitig axial an die Schiebehülse 8 an. Der Verriegelungskörper 5 bildet innerhalb seiner Länge eine axial quer liegende, werkzeugseitige Teilfläche 15 aus.

[0018] Nach Fig. 2 bildet die Schiebehülse 8 einen zumindest teilweise radial verlaufenden Mitnahmebügel 16 aus, welcher in zumindest teilweise radial verlaufende Mitnahmenuten 17 der Verriegelungskörper 5 axial formschlüssig eingreifen.

[0019] Nach Fig. 3 ist der im Querschnitt senkrecht zur Achse A dargestellte Verriegelungskörper 5 mit zwei einander symmetrisch gegenüberliegenden, sich segmentartig verjüngenden, nicht parallelen Seitenflächen 18, 18' ausgebildet.


Ansprüche

1. Handwerkzeuggerät mit einer Werkzeugaufnahme (2) für die Aufnahme eines zumindest teilweise entlang einer Achse (A) schlagend beanspruchten Werkzeugs mit einer Kupplungshülse (3), zwei einander diametral gegenüberliegenden schlitzartigen radialen Durchbrüchen (4, 4'), jeweils einen in den Durchbrüchen (4, 4') axial und radial versetzbaren Verriegelungskörper (5), einen die Kupplungshülse (3) und den Verriegelungskörper (5) umgebende Verriegelungshülse (6) mit einer inneren, sich geräteseitig radial erweiternden Mantelfläche (7), und eine mit dem Verriegelungskörper (5) axial formschlüssig zusammenwirkende, federbelastete Schiebehülse (8), wobei der Verriegelungskörper (5) in das Innere der Kupplungshülse (3) ragt, deren Wandstärke radial übersteigt sowie an der inneren Mantelfläche (7) der Verriegelungshülse (6) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Breite des Verriegelungskörpers (5) zur Achse (A) hin verjüngt.
 
2. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Breite der Durchbrüche (4, 4') der Kupplungshülse (3) zur Achse A hin verjüngt.
 
3. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebehülse (8) einen zumindest teilweise radial verlaufenden Mitnahmebügel (16) ausbildet, welcher in zumindest teilweise radial verlaufende Mitnahmenuten (17) der Verriegelungskörper (5) axial formschlüssig eingreifen.
 
4. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebehülse (8) eine zumindest teilweise axial verlaufende Mitnahmeöffnung (9) ausbildet, die den Verriegelungskörper (5) zumindest teilweise umfänglich umgibt.
 
5. Handwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungskörper (5) innerhalb seiner Länge eine axial quer liegende werkzeugseitige Teilfläche (16) ausbildet.
 
6. Handwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungskörper (5) über die Verriegelungshülse (5) an einem Dämpfungselement (13) aus elastomerem Material anliegt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht