[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Verarbeitung von Bogen, insbesondere
auf eine Bogen-Rotationsdruckmaschine, mit einem Transportzylinder zum Transport der
Bogen, welcher in einer von einer Achsparallelen des Transportzylinders abweichenden
Richtung zueinander versetzte Luftdüsen aufweist, und mit einer Leiteinrichtung zum
Leiten der Bogen, die Luftdüsen aufweist und dem Transportzylinder zugeordnet ist,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der DE 35 36 536 A1, auf welche der Oberbegriff Bezug nimmt, ist eine solche Maschine
beschrieben, deren Transportzylinder als eine Blaslufttrommel und deren Leiteinrichtung
als ein Blasblech ausgebildet sind. Die Blaslufttrommel und das Blasblech weisen Blasluftdüsen
auf, bezüglich deren Ausbildung in der genannten Offenlegungsschrift keine näheren
Angaben zu finden sind. Der sich entspannende Bogen wird unter Abbau seiner kinetischen
Energie auf einem Luftpolster abgefangen, welches die an Segmenten angeordneten Blasdüsen
der Blaslufttrommel erzeugen. Um den Bogen einen größeren Beschleunigungsweg zu geben,
ist ein Abschwenken der Segmente erforderlich.
[0003] Ungünstig daran ist zum einen der durch die Segmente aufwendige Aufbau der Blaslufttrommel
und zum anderen der immer noch verhältnismäßig unruhige Bogenlauf.
[0004] Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine der eingangs genannten Gattung
entsprechende Maschine zu schaffen, bei der ein besonders stabiler Bogenlauf gewährleistet
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Luftdüsen der Maschine gedrosselte Luftdüsen
und ungedrosselte Luftdüsen umfassen.
[0006] Es sind verschiedene eine Stabilisierung des Bogenlaufs bewirkende Kombinationen
der gedrosselten Luftdüsen, deren pneumatische Wirkungskennlinie in Düsennähe vergleichsweise
steil verläuft, mit den ungedrosselten Luftdüsen, deren pneumatische Wirkungskennlinie
in Düsennähe vergleichsweise flach verläuft, möglich.
[0007] Gemäß einer ersten Variante weist der Transportzylinder nur die gedrosselten Luftdüsen
auf und weist die Leiteinrichtung sowohl gedrosselte Luftdüsen als auch die ungedrosselten
Luftdüsen auf. Gemäß einer zweiten Variante weist der Transportzylinder nur die gedrosselten
Luftdüsen und die Leiteinrichtung nur die ungedrosselten Luftdüsen auf. Gemäße einer
dritten Variante weist der Transportzylinder nur die ungedrosselten Luftdüsen und
die Leiteinrichtung nur die gedrosselten Luftdüsen auf. Gemäß einer vierten Variante
weist der Transportzylinder nur die ungedrosselten Luftdüsen auf und weist die Leiteinrichtung
sowohl die gedrosselten Luftdüsen als auch ungedrosselte Luftdüsen auf. Gemäß einer
fünften Variante weist der Transportzylinder sowohl gedrosselte Luftdüsen als auch
die ungedrosselten Luftdüsen und weist die Leiteinrichtung nur die gedrosselten Luftdüsen
auf. Gemäß einer sechsten Variante weist der Transportzylinder sowohl einige der gedrosselten
Luftdüsen als auch einige der ungedrosselten Luftdüsen auf und weist die Leiteinrichtung
die anderen der gedrosselten Luftdüsen und die anderen der ungedrosselten Luftdüsen
auf. Von den genannten sechs Varianten werden jene bevorzugt, bei denen die Leiteinrichtung
gedrosselte Luftdüsen und ungedrosselte Luftdüsen aufweist.
[0008] Nachfolgend beschriebene Ausführungen der Luftdüsen als Blas-und/oder Saugluftdüsen
sind in Kombination mit allen zuvor genannten sechs Varianten der Zuordnung der Luftdüsen
zum Transportzylinder und zur Leiteinrichtung möglich.
[0009] Die gedrosselten Luftdüsen des Transportzylinders und/oder die ungedrosselten Luftdüsen
des Transportzylinders können Saugluftdüsen sein, wobei der Transportzylinder eine
sogenannte Sauglufttrommel ist.
[0010] Vorzugsweise ist der Transportzylinder als eine sogenannte Blaslufttrommel ausgebildet,
indem die gedrosselten Luftdüsen des Transportzylinders und/oder die ungedrosselten
Luftdüsen des Transportzylinders als Blasluftdüsen ausgebildet sind. Vorzugsweise
sind sowohl die gedrosselten als auch die ungedrosselten Luftdüsen des Transportzylinders
als Blasluftdüsen ausgebildet.
[0011] Die gedrosselten Luftdüsen der Leiteinrichtung und/oder die ungedrosselten Luftdüsen
der Leiteinrichtung können Saugluftdüsen sein, wobei die Leiteinrichtung ein sogenannter
Saugluftkasten, -stab oder -rechen ist.
[0012] Vorzugsweise ist die Leiteinrichtung als ein sogenannter Blasluftkasten, -stab oder
-rechen ausgebildet, indem die gedrosselten Luftdüsen der Leiteinrichtung und/oder
die ungedrosselten Luftdüsen der Leiteinrichtung als Blasluftdüsen ausgebildet sind.
Vorzugsweise sind sowohl die gedrosselten als auch die ungedrosselten Luftdüsen der
Leiteinrichtung als Blasluftdüsen ausgebildet.
[0013] Jede der genannten gedrosselten Luftdüsen der Leiteinrichtung und/oder des Transportzylinders
ist bei einer Weiterbildung der Erfindung über eine Luftdrossel mit einem Luftdruckerzeuger
pneumatisch verbunden.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausbildung des Luftdruckerzeugers als ein Blasluft erzeugender
Überdruckerzeuger ist die oder jede mit dem Überdruckerzeuger über die Luftdrossel
verbundene gedrosselte Luftdüse eine gedrosselte Blasluftdüse.
[0015] Bei einer möglichen Ausbildung des Luftdruckerzeugers als ein Saugluft- bzw. ein
Vakuum erzeugender Unterdruckerzeuger ist die oder jede mit dem Unterdruckerzeuger
über die Luftdrossel verbundene gedrosselte Luftdüse eine Saugluftdüse.
[0016] Die Luftdrossel kann von der jeweiligen gedrosselten Luftdüse entfernt in ein Luftleitungssystem
integriert sein, an das die gedrosselten Luftdüsen angeschlossen sind. Dies ist günstig,
wenn eine Luftdrossel vorgesehen ist, die über das Luftleitungssystem gleichzeitig
mit mehreren der gedrosselten Luftdüsen pneumatisch verbunden ist. Die Luftdrossel
und die durch letztere gedrosselte Luftdüse können auch eine Baueinheit in Form einer
Drosseldüse bilden. Im letztgenannten Fall ist jeder der gedrosselten Luftdüsen (Drosseldüsen)
eine eigene Luftdrossel zugeordnet, die in der gedrosselten Luftdüse (Drosseldüse)
angeordnet ist.
[0017] Bei einer Weiterbildung befindet sich in der Luftdrossel als deren Bestandteil eine
sogenannte Schüttsäule, deren Schüttkörperchen Strömungswiderstände für die durch
die Luftdrossel strömende und vom Luftdruckerzeuger erzeugte Saug- oder Blasluft bilden.
[0018] Bei einer anderen Weiterbildung befindet sich in der Luftdrossel als deren Bestandteil
ein luftfilterartiges Drosselstück, das einen Strömungswiderstand für die Saug- oder
Blasluft bildet. Beispielsweise ist das Drosselstück eine Textilschicht, die gewebt
oder ungewebt sein kann. Das Drosselstück kann aber auch ein poröser und deshalb luftdurchlässiger
Schwamm sein, der aus einem Kunststoff geschäumt ist.
[0019] Bei einer anderen Weiterbildung ist die Luftdrossel mit in den Strömungsweg der Saug-oder
Blasluft vorspringenden Luftwehren besetzt, die Wirbelkammern begrenzen.
[0020] Bei noch einer anderen Weiterbildung ist die Luftdrossel als ein sogenanntes Lochplattenlabyrinth
ausgebildet.
[0021] Zusätzlich zu den zuvor erläuterten Weiterbildungen ergeben sich funktionell und
konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen auch aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Zeichnung.
[0022] In dieser zeigt:
- Figur 1
- eine Bogen verarbeitende Maschine mit einer Leiteinrichtung,
- Figuren 2 und 3
- eine gefederte und gedrosselte Luftdüse der Leiteinrichtung in verschiedenen Stellungen
und
- Figuren 4 bis 8
- verschiedene Ausführungsbeispiele einer der gedrosselten Luftdüse zugeordneten Luftdrossel.
[0023] In Figur 1 ist als Beispiel für eine Bogen 1 verarbeitende Maschine 2 eine Bogen-Rotationsdruckmaschine
gezeigt. Zwei den Bogen 1 führenden Zylindern 3, 4 ist ein Transportzylinder 5 zwischengeordnet,
der den in der Maschine 2 beidseitig frisch bedruckten Bogen 1 vom Zylinder 3 übernimmt
und an den Zylinder 4 übergibt. Die Zylinder 3, 4 sind Gegendruckzylinder in verschiedenen
Druckwerken der Maschine 2. Der Transportzylinder 5 hat ein kreisförmiges Profil und
weist mindestens eine Greiferreihe 6 zum Halten des Bogens 1 an seiner Vorderkante
auf und weist weiterhin in einer Umfangsoberfläche 7 gedrosselte Luftdüsen 8, 9 auf,
die als Blasluftdüsen fungieren.
[0024] Die Luftdüsen 8, 9 sind in einer Düsenreihe angeordnet, die sich in Umfangsrichtung
des Transportzylinders 5 längs erstreckt, welche keine zur Rotationsachse des Transportzylinders
5 parallele Richtung ist. Zwar ist dies aus Figur 1 nicht ersichtlich, jedoch gehören
die Luftdüsen 8, 9 nicht nur der sich in Umfangsrichtung erstreckenden Düsenreihe
sondern gleichzeitig auch weiteren Düsenreihen an, die sich achsparallel zur Rotationsachse
des Transportzylinders 5 längs erstrecken. Die Luftdüsen 8, 9 bilden somit Schnittpunkte
eines Düsenrasters, in denen sich die achsparallel verlaufenden Düsenreihen mit der
in Umfangsrichtung verlaufenden Düsenreihe schneiden.
[0025] Unmittelbar in Nachbarschaft zum Transportzylinder 5 ist unter diesem eine Leiteinrichtung
10 stationär angeordnet, deren mit gedrosselten Luftdüsen 11, 12 und ungedrosselten
Luftdüsen 46, 47 besetzte Leitfläche in etwa äquidistant zum Transportzylinder 5 um
diesen herum gekrümmt ist. Die Luftdüsen 11, 12 und 46, 47 fungieren als Blasluftdüsen.
Die gedrosselten Luftdüsen 8, 9 und 11, 12, deren Luftaustrittsrichtung relativ zum
Transportzylinder 5 radial ist, sind über ein erstes Luftleitungssystem 13 pneumatisch
mit einem ersten Luftdruckerzeuger 14 verbunden, welcher das erste Luftleitungssystem
13 mit einem Luft- bzw. Überdruck p
1 beaufschlagt, der viel größer ist als ein Luft- bzw. Überdruck p
2, mit welchem ein zweiter Luftdruckerzeuger 15 ein zweites Luftleitungssystem 16 beaufschlagt,
d. h. es gilt: p
1 >> p
2. Die motorisch angetriebenen Luftdruckerzeuger 14, 15 sind zur Blaslufterzeugung
geeignete Ventilatoren. Das zweite Luftleitungssystem 16 mündet in den ungedrosselten
Luftdüsen 46, 47 der Leiteinrichtung 10, die Venturi- oder Impulsstrahldüsen sein
können.
[0026] Bei der in Figur 1 gewählten Ansicht verdeckt die Luftdüse 46 die dahinter liegende
Luftdüse 47, was durch deren in Klammern gesetztes Bezugszeichen verdeutlicht ist.
Die ungedrosselten Luftdüsen 46, 47 weisen eine der Transportrichtung des Bogens 1
schräg entgegen gerichtete Luftaustrittsrichtung auf. Zur besseren Verdeutlichung
des Funktionsprinzips sind Federlager der gedrosselten Luftdüsen 11, 12 der Leiteinrichtung
10 in Figur 1 in Abweichung von ihrer tatsächlichen Bauform - vgl. Figuren 2 und 3-schematisiert
dargestellt.
[0027] Mit Bezug auf die Figuren 2 und 3 wird stellvertretend für jeder der gedrosselten
Luftdüsen 11, 12 der Leiteinrichtung 10 anhand der Luftdüse 12 die tatsächliche Bauform
im Detail erläutert. Die Luftdüse 12 ist in einem als Schubgelenk ausgebildeten Gelenk
48 auf den Transportzylinder 5 zu und von letzterem weg linear verstellbar gelagert.
Das Gelenk 48 besteht aus einer abgesetzten Gelenkbohrung 49 in einer Wand (Deckenwand)
50, deren Oberseite die Leitfläche bildet, und einem verschiebbar in die Gelenkbohrung
49 eingesetzten Düsenkörper 51, der ebenfalls abgesetzt ist. Eine auf Druck beanspruchbare,
schraubenförmige Feder 52 ist zwischen dem Düsenkörper 51, der in die Feder 52 eingesteckt
ist, und der Wand 50 unter Vorspannung gehalten. Die in der Gelenkbohrung 49 angeordnete
und um einen verjüngten Absatz des Düsenkörpers 51 herum gewendelte Feder 52 stützt
sich mit ihrem einen Ende an einem verdickten Absatz 53 des Düsenkörpers 51 und mit
ihrem anderen Ende an einer Schulter 54 der Gelenkbohrung 49 ab.
[0028] Ein als Querstift ausgebildeter, radialer Vorsprung 55 am Düsenkörper 51 verhindert
durch sein Anschlagen an einer Unterseite der Wand 50, dass in bestimmten Betriebssituationen
die Feder 52 den Düsenkörper 51 zu weit aus der Gelenkbohrung 49 herausdrückt. Ein
den Vorsprung 55 tragendes Ende des Düsenkörpers 51 ragt in einen Drosselauslass 17
einer unter der Wand 50 in der Leiteinrichtung 10 angeordneten Luftdrossel hinein,
deren verschiedene Ausführungsbeispiele mit den Bezugszeichen 416, 516, 616, 716 und
816-vgl. Figuren 4 bis 8 - bezeichnet sind und die ein Bestandteil des ersten Luftleitungssystems
13 ist.
[0029] Eine der Luftdrossel 416, 516, 616, 716 oder 816 entsprechende Luftdrossel ist jeder
der gedrosselten Luftdüsen 8, 9 des Transportzylinders 5 und jeder der gedrosselten
Luftdüsen 11, 12 der Leiteinrichtung 10 zugeordnet.
[0030] Aus dem Drosselauslass 17 strömt die Blasluft in den Düsenkörper 51 bzw. dessen Düsenbohrung
56 über. Bei jedem der Ausführungsbeispiele der Luftdrossel 416, 516, 616, 716 oder
816 weist letztere in einer Drosseldecke 18 den Drosselauslass 17 und in einem Drosselboden
20 einen Drosseleinlass 19 auf. In Figur 1 ist die Drosselung der gedrosselten Luftdüsen
8, 9 und 11, 12 mittels der Luftdrossel 416, 516, 616, 716 oder 816 stark schematisiert
wiedergegeben, indem die gedrosselten Luftdüsen 8, 9 und 11, 12 mit dem bekannten
Drosselsymbol dargestellt sind.
[0031] Die Drosseldecke 18 und der Drosselboden 20 bilden die obere bzw. untere Begrenzung
einer dazwischen angeordneten Drosselkammer 21, die von der Blasluft des ersten Luftdruckerzeugers
14 durchströmt wird.
[0032] Für die Ausbildung der Luftdrossel 416, 516, 616, 716 oder 816 gibt es verschiedene
Ausführungsbeispiele, die in den Figuren 4 bis 8 gezeigt sind und mit Bezug darauf
nachfolgend beschrieben werden.
[0033] Bei der Luftdrossel 416 - vgl. Figur 4 - befindet sich im Luftströmungsweg zwischen
dem Drosseleinlass 17 und dem Drosselauslass 19 in der Drosselkammer 21 eine Schüttung
22 aus Schüttkörperchen, wie z. B. Granulat, Fasern, Späne oder Kügelchen, die beidseitig
von einem Netz oder Gitter 23 zusammengehalten wird. Die Schüttkörperchen können zu
ihrer Stabilisation auch aneinander gesintert sein. Zwischen den Schüttkörperchen
weist die Schüttung 22 miteinander kommunizierende Hohlräume auf, durch welche die
Blasluft strömt. Die Schüttung 22 füllt den Querschnitt der Drosselkammer 21 vollständig
aus, so dass die gesamte Blasluft durch die Schüttung 22 strömen muß und darin durch
Aufstauungen an den Schüttkörperchen und Verwirbelungen in den Hohlräumen gedrosselt
wird.
[0034] Bei der in Figur 5 gezeigten Variante der Luftdrossel 516 ist die Schüttung 22 durch
ein in die Drosselkammer 21 eingesetztes textiles Drosselstück 24, wie z. B. ein Gewebe
oder Vliesstoff, ersetzt. Um die Drosselkammer 21 vom Drosselboden 20 bis zur Drosseldecke
18 mit dem filterartigen Drosselstück 24 auszufüllen, kann dieses aus einer einzigen
hinreichend voluminösen Schicht bestehen oder zu einem mehrlagigen Einsatz gewickelt
oder in der Drosselkammer 21 aufgespannt sein. Die durch das Drosselstück 24 strömende
Blasluft wird durch Aufstauungen an Fäden oder Fasern und durch Verwirbelungen in
Poren des Drosselstückes 24 gedrosselt.
[0035] In den Figuren 6 a (Horizontalschnitt entlang der Schnittlinie VI a - VI a in Figur
6 b) und 6 b (Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie VI b - VI b in Figur 6 a) ist
eine Luftdrossel 616 dargestellt, deren Luftleitwände 25 und 26 in der Drosselkammer
21 zueinander winklig, inbesondere orthogonal, angeordnet sind, so dass sich ein die
Blasluft zwischen den Luftleitwänden 25 und 26 vom Drosseleinlass 17 zum Drosselauslass
19 leitender Luftkanal 27 in Form einer polygonalen Spirale ergibt. Die durch den
Luftkanal 27 strömende Blasluft staut sich in Eckwinkeln 28 und 29 des Luftkanals
27 und verwirbelt an Eckkanten 30 und 31 der Luftleitwände 25 und 26, so dass der
Luftstrom gedrosselt wird. Die Luftleitwände 25 und 26 weisen eine sehr starke Oberflächenrauigkeit
auf, die z. B. durch eine Behandlung der Luftleitwände 25 und 26 mittels Sandstrahlen
hervorgerufen ist und die zur Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit der Blasluft
im Luftkanal 27 durch Reibungserhöhung beiträgt.
[0036] Bei der Luftdrossel 716 - vgl. Figuren 7 a (Horizontalschnitt) und 7 b (Vertikalschnitt)
- ist die Drosselkammer 21 mit Luftwehren 32 und 33 in Form von Stauwänden besetzt.
Die Luftwehre 32, 33 sind alternierend in zwei Reihen und einander bis auf schmale
Luftspalte 34 und 35 überdeckend angeordnet. Zwischen den Luftwehren 32 und 33 befinden
sich Wirbelkammern 44 und 45, die zusammen mit den Luftspalten 34 und 35 einen vom
Drosseleinlass 17 zum Drosselauslass 19 führenden mäanderförmigen Luftkanal bilden,
in welchem die Blasluft gedrosselt wird.
[0037] Denkbar ist auch eine Sandwich-Bauweise der Luftdrossel 716 a, b oder c, bei welcher
die Drosseldecke 18 und der Drosselboden 19 als Lamellen ausgebildet sind, zwischen
denen sich eine Zwischenlamelle befindet, aus welcher der mäanderförmige Luftkanal
und die Wirbelkammern ausgespart sind. Eine solche Luftdrossel ist, z. B. durch Ausstanzen
der Zwischenlamelle, günstig herstellbar und kann in mehrfacher Anordnung ein lamellares
Drosselpaket bilden.
[0038] In Figur 8 ist ein Schnitt der Luftdrossel 816 dargestellt, welche aus in der Drosselkammer
21 übereinander angeordneten Lochplatten 38 und 39 besteht. Von den Lochplatten 38
und 39 weist jede mindestens ein Loch 40 (bzw. 41) auf, das in der Plattenebene versetzt
zu mindestens einem Loch 41 (bzw. 40) der jeweils benachbarten Lochplatte angeordnet
ist. Somit sind die einen mäanderförmigen Luftkanal bildenden Löcher 40 und 41 außer
Flucht miteinander und in Überdeckung mit geschlossenen Plattenflächen der Lochplatten
38 und 39. Distanzstücke 42 und 43 halten die Lochplatten 38 und 39 auf Abstand zueinander
und bestimmen Volumina von zwischen den Lochplatten 38 und 39 liegenden Wirbelkammern
44 und 45, die von der Blasluft durchströmt werden. Letztere staut sich vor den Engstellen
im Strömungsweg darstellenden Löchern 40 und 41 auf und verwirbelt in den Wirbelkammern
44 und 45. Die Drosselwirkung der Luftdrossel 816 beruht genauso wie die Drosselwirkung
der Luftdrosseln 616 und 716 in einer Herabsetzung der Strömungsgeschwindigkeit der
Blasluft durch mehrfache Umlenkung der Luftströmung in der Drosselkammer 21.
[0039] Abschließend wird die Wirkungsweise der Maschine 2 beschrieben:
[0040] Nach dem eine Hinterkante 57 des Bogens 1 im Laufe dessen Transports mittels des
Transportzylinders 5 einen gemeinsamen Tangentialpunkt 58 der Zylinder 4 und 5 passiert
hat, wird zwischen einer momentanen Rückseite des Bogens 1 und der Umfangsoberfläche
7 des Transportzylinders 5 durch die aus dessen Luftdüsen 8, 9 austretende Blasluft
ein in Figur 1 mit A bezeichnetes erstes Luftpolster erzeugt, durch welches der Bogen
1 mit in Richtung seiner Hinterkante 57 zunehmenden Abstand zur Umfangsoberfläche
7 von dieser abgehoben wird.
[0041] Gleichzeitig mit dem Luftpolster A wird von den Luftdüsen 11, 12 und 46, 47 der Leiteinrichtung
10 zwischen dieser bzw. deren Leitfläche und einer momentanen Vorderseite des Bogens
ein zweites Luftpolster B erzeugt.
[0042] Der während seines Vorbeitransportes an der Leiteinrichtung 10 mittels der Luftdüsen
8, 9 und 11, 12 und 46, 47 beidseitig angeblasene Bogen 1 bewegt sich dabei auf einer
sehr stabilen und nahezu von Querbeschleunigung freien Flugbahn.
[0043] Durch die Drosselung der gedrosselten Luftdüsen 8, 9 des Transportzylinders 5 und
deren daraus resultierender hohen Wirksamkeit im Nahbereich kann der erwähnte Abstand
der Hinterkante 57 zur Umfangsoberfläche 7 sehr gering gehalten werden. Durch die
Drosselung der gedrosselten Luftdüsen 11, 12 der Leiteinrichtung 10 und den daraus
resultierenden vergleichsweise (bezogen auf den kleinen Blasluft-Volumenstrom durch
die gedrosselten Blasluftdüsen 11, 12) großen Blasluft-Strahldruck der gedrosselten
Luftdüsen 11, 12 in deren Nahbereich kann der Bogen 1 auch sehr dicht an der Leiteinrichtung
10 und trotzdem mit absoluter Sicherheit ohne ein Anschlagen an die Leiteinrichtung
10, an letzterer vorbei transportiert werden.
[0044] Mit anderen Worten gesagt, kann ein vom Bogen 1 berührungslos passierter (in Figur
1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eng sondern stark übertrieben weit dargestellter)
Durchlaufspalt 59 zwischen dem Transportzylinder 5 und der Leiteinrichtung 10 sehr
eng bemessen sein, so dass die im Durchlaufspalt 59 wirksamen Luftpolster A, B den
Bogen 1 auf einer fast ideal kreisförmigen und somit sehr stabilen Flugbahn halten.
Ein weiterer Vorteil der Drosselung der gedrosselten Luftdüsen 8, 9 und 11, 12 mit
der bzw. jeweils einer Luftdrossel 416, 516, 616, 716 oder 816 resultiert aus dem
dadurch verringerten Blasluft-Volumenstrom durch die Luftdüsen 8, 9 und 11, 12. Der
Blasluft-Volumenstrom durch die jeweilige Luftdüse 8, 9, 11 oder 12 braucht nämlich
im vom Bogen 1 im Laufe seines Transportes nicht mehr oder noch nicht überdeckten
Zustand der Luftdüse 8, 9, 11 oder 12 nicht durch Absperrmaßnahmen unterbunden werden.
Mit anderen Worten gesagt, ist der sogenannte Falschluftstrom durch die gedrosselten
Luftdüsen 8, 9 und 11, 12 sehr gering und tolerabel, so dass keine konstruktiv aufwendigen
Absperrventile oder dergleichen zur Unterbindung des Falschluftstromes vorgesehen
werden brauchen.
[0045] Die in den Figuren 2 und 3 gezeigte gefederte Lagerung der Luftdüsen 11, 12 ist hinsichtlich
der Verarbeitung von Bogen 1 verschiedener Bedruckstoffdicke vorteilhaft. Ein dicker,
schwerer Bogen (Kartonbogen) 1 - vgl. Figur 2 - steht aufgrund seiner höheren Eigensteifigkeit
und der größeren Fliehkraft stärker vom Transportzylinder 5 ab als ein dünner Bogen
(Papierbogen) 1 - vgl. Figur 3 -, der weniger steif und leichter ist. Damit die gedrosselte
Luftdüse 12 sowohl beim dicken als auch beim dünnen Bogen 1 optimal pneumatisch auf
den jeweiligen Bogen 1 einwirkt, wird die Luftdüse 12 bei der Verarbeitung des Bogens
1 durch die Feder 52 selbsttätig aus der Leiteinrichtung 10 soweit ausgefahren und
an den Bogen 1 herangefahren, bis ein Kräftegleichgewicht zwischen Kräften F
F und F
B besteht. Mit F
F ist eine von der ausgestoßenen Blasluft 61 verursachte Staudruckkraft eines lokalen
Luftstaus zwischen der Luftdüse 12 und dem Bogen 1 bezeichnet. Mit im Laufe des Ausfahrens
abnehmendem Abstand der Luftdüse 12 zum Bogen 1 nimmt die Staudruckkraft F
B solange zu, bis das Kräftegleichgewicht erreicht ist, bei welchem ein optimaler Abstand
60 der Luftdüse 12 zum Bogen 1 den Nahbereich der optimalen Wirksamkeit der Luftdüse
12 entspricht. Beim Papierbogen - vgl. Figur 3 - fährt die Luftdüse 12 somit weiter
als beim Kartonbogen - vgl. Figur 2 - aus, so dass der Abstand zwischen der Luftdüse
12 und dem Bogen 1 in jedem der beiden Fälle auf den bedruckstoffunabhängig konstanten
optimalen Abstand 60 gestellt wird und somit einen automatische Bedruckstoffanpassung
der Luftdüse 12 erfolgt.
[0046] Die Federlagerung bewirkt aber auch eine automatische Anpassung der Luftdüse 12 an
die Maschinengeschwindigkeit, indem die Luftdüse 12 während jeder Querbewegung des
Bogens 1 diesem nachgeführt wird und durch diese Selbstregulation der Luftdüse 12
der optimale Abstand 60 erhalten bleibt.
[0047] Beispielsweise kann die Querbewegung durch eine Maschinengeschwindigkeitserhöhung,
d. h. Erhöhung der Drehzahl des Transportzylinders 5, verursacht sein, wodurch die
auf den Bogen 1 wirkende Fliehkraft zunimmt und sich der Abstand der Hinterkante 57
zum Transportzylinder 5 vergrößert und zur Leiteinrichtung 10 verringert. Der Bogen
1 drückt dabei berührungslos, d. h. ohne die Luftdüse 12 zu berühren, über ein zwischen
dem Bogen 1 und der Luftdüse 12 befindliches und durch den lokalen Luftstau hervorgerufenes
Luftpolster und gegen die Wirkung der Feder 52 die Luftdüse 12 soweit in Richtung
der Leiteinrichtung 10 zurück, bis der durch die Querbewegung verlorengegangene optimale
Abstand 60 sehr reaktionsschnell wieder hergestellt ist. Eine zweckentsprechende Abstimmung
der Federkraft F
F bzw. einer Federkennlinie der Feder 52 relativ zur auftretenden Staudruckkraft F
B ist Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion.
[0048] Wie bereits eingangs gesagt, treten solche Querbewegungen beim durch Geschwindigkeitsänderungen
ungestörten Maschinenlauf der erfindungsgemäßen Maschine 2 praktisch nicht auf.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Bogen
- 2
- Maschine
- 3
- Zylinder
- 4
- Zylinder
- 5
- Transportzylinder
- 6
- Greiferreihe
- 7
- Umfangsoberfläche
- 8
- Gedrosselte Luftdüse
- 9
- Gedrosselte Luftdüse
- 10
- Leiteinrichtung
- 11
- Gedrosselte Luftdüse
- 12
- Gedrosselte Luftdüse
- 13
- Erstes Luftleitungssystem
- 14
- Erster Luftdruckerzeuger
- 15
- Zweiter Luftdruckerzeuger
- 16
- Zweites Luftleitungssystem
- 17
- Drosselauslass
- 18
- Drosseldecke
- 19
- Drosseleinlass
- 20
- Drosselboden
- 21
- Drosselkammer
- 22
- Schüttung
- 23
- Gitter
- 24
- filterartiges Drosselstück
- 25
- Luftleitwand
- 26
- Luftleitwand
- 27
- Luftkanal
- 28
- Eckwinkel
- 29
- Eckwinkel
- 30
- Eckkante
- 31
- Eckkante
- 32
- Luftwehr
- 33
- Luftwehr
- 34
- Luftspalt
- 35
- Luftspalt
- 36
- Wirbelkammer
- 37
- Wirbelkammer
- 38
- Lochplatte
- 39
- Lochplatte
- 40
- Loch
- 41
- Loch
- 42
- Distanzstück
- 43
- Distanzstück
- 44
- Wirbelkammer
- 45
- Wirbelkammer
- 46
- Ungedrosselte Luftdüsen
- 47
- Ungedrosselte Luftdüsen
- 48
- Gelenke
- 49
- Gelenkbohrung
- 50
- Wand
- 51
- Düsenkörper
- 52
- Feder
- 53
- Absatz
- 54
- Schulter
- 55
- Vorsprung
- 56
- Düsenbohrung
- 57
- Hinterkante
- 58
- Tangentialpunkt
- 59
- Durchlaufspalt
- 60
- Optimaler Abstand
- 61
- Blasluft
- 416
- Luftdrossel
- 516
- Luftdrossel
- 616
- Luftdrossel
- 716
- Luftdrossel
- 816
- Luftdrossel
- A
- Luftpolster
- B
- Luftpolster
- FF
- Federkraft
- FB
- Staudruckkraft
- P1
- Überdruck
- P2
- Überdruck
1. Maschine (2) zur Verarbeitung von Bogen (1), insbesondere Bogen-Rotationsdruckmaschine,
mit einem Transportzylinder (5) zum Transport der Bogen (1), welcher in einer von
einer Achsparallelen des Transportzylinders (5) abweichenden Richtung zueinander versetzte
Luftdüsen (8, 9) aufweist, und mit einer Leiteinrichtung (10) zum Leiten der Bogen
(1), die Luftdüsen (11, 12, 46, 47) aufweist und den Transportzylinder (5) zugeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdüsen (8, 9, 11, 12, 46, 47) gedrosselte Luftdüsen (8, 9, 11, 12) und ungedrosselte
Luftdüsen (46, 47) umfassen.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdüsen (11, 12, 46, 47) der Leiteinrichtung (10) die gedrosselten Luftdüsen
(11, 12) und die ungedrosselten Luftdüsen (46, 47) umfassen.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gedrosselten Luftdüsen (8, 9, 11, 12) Blasluftdüsen sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ungedrosselten Luftdüsen (46, 47) Blasluftdüsen sind.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gedrosselten Luftdüsen (11, 12) in Gelenken (48) beweglich gelagert sind.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gedrosselten Luftdüsen (11, 12) durch Federn (52) gefedert gelagert sind.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass einer Luftdrossel (416, 516, 616, 716, 816) mindestens eine der gedrosselten Luftdüsen
(8, 9, 11, 12) zugeordnet ist.
8. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdrossel (416) eine Schüttung (22) umfaßt.
9. Maschine nach Anspruch76,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdrossel (516) ein filterartiges Drosselstück (24) umfaßt.
10. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdrossel (616) einen spiralförmigen Luftkanal (27) umfaßt.
11. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdrossel (716) vorspringende Luftwehre (32, 33) und zwischen diesen liegende
Wirbelkammern (36, 37) umfaßt.
12. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdrossel (816) übereinander angeordnete Lochplatten (38, 39) und zwischen
diesen liegende Wirbelkammern (44, 45) umfaßt.