[0001] Die Erfindung betrifft einen Schüttgutverladewagen für die Eingliederung in einen
aus mehreren derartigen Wagen bestehenden Verladezug, mit einem auf Schienenfahrwerken
abstützbaren Wagenrahmen, auf dem ein Speicherkasten mit einem in Wagenlängsrichtung
verlaufenden Bodenförderband und ein geneigt angeordnetes, über ein Wagenende vorkragendes,
ein Abwurfende aufweisendes Übergabeförderband angeordnet sind.
[0002] Es sind bereits zahlreiche derartige Schüttgutverladewagen aus der Patentliteratur
bekannt. So beschreibt z.B. EP 96 236 B einen schienenverfahrbaren Transportwaggon
für Schüttgut, welcher einen Speicherkasten mit einem Bodenförderband aufweist. Diesem
ist wagenendseitig ein geneigt angeordnetes Übergabeförderband nachgereiht, welches
über das Wagenende auskragt. Durch diese Bauart können beliebig viele solche Wagen
zu einem Verladezug gekuppelt werden. Dabei ragt dann jeweils das Abwurfende des Übergabeförderbandes
über das Aufnahmeende des Bodenförderbandes des vorgereihten Wagens. Es entsteht eine
Förderbandstraße, die sich über den ganzen Verladezug erstreckt. Ausgehobener Schotter
einer Gleisbettung kann nun durch den ganzen Zug gefördert werden, die Speicherung
des Schotters beginnt im letzten Wagen, ist dieser voll, wird das Übergabeförderband
des vorletzten Wagens außer Betrieb gesetzt und dieser gefüllt.
[0003] Durch AT 398 993 B ist ein Transportwagen bekannt, an dessen Wagenrahmen mehrere
Speicherräume mit jeweils einem eigenen Bodenförderband angeordnet sind. Jedes Bodenförderband
ist geneigt angeordnet, so daß sich ein Abwurfende oberhalb eines Aufnahmeendes des
nächsten Bodenförderbandes befindet. In diesem Übergabebereich sind Steuerklappen
angeordnet, die einen problemlosen Materialfluß - vor allem in Gleisbögen - gewährleisten.
[0004] Schließlich ist aus CH 609 622 eine gleisverfahrbare Materialförder- und Speicheranlage
bekannt. Oberhalb von an einem Wagenrahmen angeordneten Speicherbehältern verläuft
eine Förderbandanordnung. Im Bereich von deren Abwurfende ist ein verschwenkbares
Ablenkblech angeordnet, um den Materialfluß sicher in den Speicherbehälter zu lenken.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, die Lebensdauer des Bodenförderbandes
zu verlängern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem gattungsgemäßen Schüttgutverladewagen
dadurch gelöst, daß der Schüttgutverladewagen eine aufpralldämpfende Prallplatte aufweist,
die durch einen Antrieb von einer zwischen Abwurfende und dem Bodenförderband befindlichen,
für eine Umleitung eines vom Abwurfende abgeworfenen Schüttgutes vorgesehenen Betriebstellung
in eine Außerbetriebstellung verstellbar ausgebildet ist.
[0007] Durch Anbringen dieser Prallplatte prallt nun das Schüttgut bzw. der Schotter nicht
mehr mit ganzer Wucht vom Übergabeförderband auf das Bodenförderband. Er fällt zunächst
auf die Prallplatte und rutscht nachher auf das Bodenförderband. Dadurch wird eine
Beschädigung bzw. ein vorzeitiger Verschleiß des Bodenförderbandes - welche mit zeit-
und kostenintensiven Instandsetzungsarbeiten verbunden sind - ausgeschlossen. Die
Prallplatte selbst kann relativ rasch und billig ausgetauscht werden. Es ist natürlich
auch leicht möglich, bereits bestehende Verladewagen mit derartigen Prallplatten nachzurüsten.
Die Verstellbarkeit der Prallplatte gewährleistet eine Aufpralldämpfung ohne Einschränkung
der Speicherkapazität des Schüttgutverladewagens.
[0008] Mit einer Ausbildung nach Anspruch 3 wird der Aufprall auch dann gedämpft, wenn das
Schüttgut bzw. der Schotter auf andere Waggons oder die Ladefläche eines Lastwagens
bzw. seitlich neben das Gleis abgeworfen wird.
[0009] Eine Kunststoffbeschichtung gemäß Anspruch 4 dämpft einerseits Aufprall und Lärmentwicklung
und schützt andererseits die Prallplatte vor Verschleiß. Es muß nach einer gewissen
Betriebszeit nur die Beschichtung erneuert bzw. ausgewechselt werden.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schüttgutverladewagens, eingegliedert
in einen Verladezug,
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht eines Schüttgutverladewagens,
Fig. 3 eine vergrößerte Teilansicht eines anderen Ausführungsbeispieles eines Schüttgutverladewagens,
und
Fig. 4 ein Detail einer Prallplatte.
[0012] Ein in Fig. 1 ersichtlicher Schüttgutverladewagen 1 ist mit mehreren derartigen gleisverfahrbaren
Wagen zu einem Verladezug 2 zusammengekuppelt. Jeder Schüttgutverladewagen 1 besteht
aus einem auf Schienenfahrwerken 3 abgestützten Wagenrahmen 4, auf dem sich ein Speicherkasten
5 befindet. Der Boden dieses Speicherkastens 5 wird durch ein in Wagenlängsrichtung
verlaufendes Bodenförderband 6 gebildet. Diesem ist in Transportrichtung (Pfeil 7)
ein geneigt angeordnetes Übergabeförderband 8 vorgeordnet, welches über ein vorderes
Wagenende 9 vorkragend ausgebildet ist. Eine Energieeinheit 10 dient zur Versorgung
sämtlicher Antriebe.
[0013] Wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist, befindet sich oberhalb eines Aufnahmeendes
11 des Bodenförderbandes 6 ein Abwurfende 12 des Übergabeförderbandes 8 des in Transportrichtung
nachgereihten Schüttgutverladewagens 1. Zwischen Aufnahmeende 11 des Bodenförderbandes
6 und Abwurfende 12 des Übergabeförderbandes 8 ist eine Prallplatte 13 am Speicherkasten
5 angeordnet. Diese Prallplatte 13 ist mit Hilfe eines Antriebes 14 von einer Betriebsstellung
in eine Außerbetriebsstellung (in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt) verstellbar
ausgeführt. Zwischen Prallplatte 13 und Antrieb 14 ist eine Anlenkung 15 vorgesehen,
welche als Parallelogrammanlenkung 16 ausgeführt ist. Die Flußrichtung eines Schüttgutes
bzw. von Schotter 17 ist mit kleinen Pfeilen veranschaulicht.
[0014] Bei Befüllung des Verladezuges 2 wird der Schotter 17 mit entsprechender Umlaufgeschwindigkeit
der Übergabe- und Bodenförderbänder 8 und 6 bis zum in Transportrichtung vordersten
Schüttgutverladewagen 1 durchgefördert. Bei dieser Betriebsart befindet sich die Prallplatte
13 jedes Schüttgutverladewagens 1 in Betriebsstellung, bei der der Schotter 17 vom
Abwurfende 12 auf die Prallplatte 13 und unter geringfügiger Umlenkung schließlich
auf das unmittelbar darunter befindliche Bodenförderband 6 fällt. Sobald nun der erste
Schüttgutverladewagen 1 fast zur Gänze befüllt ist, wird dessen Prallplatte 13 in
Außerbetriebsstellung gebracht und der Speicherkasten 5 bei Stillstand des Bodenförderbandes
6 komplett befüllt. Danach werden analog die restlichen Schüttgutverladewagen 1 des
Verladezuges 2 beladen.
[0015] Aus Fig. 3 ist eine andere Ausführungsvariante eines Schüttgutverladewagens 1 ersichtlich.
Dabei ist die Prallplatte 13 bzw. die Anlenkung 15 am Abwurfende 12 des Übergabeförderbandes
8 angelenkt. Mittels des Antriebes 14 ist die Prallplatte 13 um eine horizontale,
etwa in Wagenquerrichtung verlaufende Achse 18 verschwenkbar. Die Verschwenkung (kleiner
Pfeil) ist gegebenenfalls so weit durchführbar, daß sich die Prallplatte 13 in der
Außerbetriebstellung oberhalb des Übergabeförderbandes 8 befindet (strichpunktiert
dargestellt).
[0016] In Fig. 4 ist eine spezielle Ausführungsform einer Prallplatte 13 dargestellt. Diese
ist an ihrer Oberseite, d.h. an der dem nicht näher eingezeichneten Übergabeförderband
8 zugewandten Seite mit einer Kunststoffbeschichtung 19 versehen.
1. Schüttgutverladewagen (1) für die Eingliederung in einen aus mehreren derartigen Wagen
bestehenden Verladezug (2), mit einem auf Schienenfahrwerken (3) abstützbaren Wagenrahmen
(4), auf dem ein Speicherkasten (5) mit einem in Wagenlängsrichtung verlaufenden Bodenförderband
(6) und ein geneigt angeordnetes, über ein Wagenende (9) vorkragendes, ein Abwurfende
(12) aufweisendes Übergabeförderband (8) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Schüttgutverladewagen (1) eine aufpralldämpfende Prallplatte (13) aufweist, die
durch einen Antrieb (14) von einer zwischen Abwurfende (12) und dem Bodenförderband
(6) befindlichen, für eine Umleitung eines vom Abwurfende (12) abgeworfenen Schüttgutes
(17) vorgesehenen Betriebstellung in eine Außerbetriebstellung verstellbar ausgebildet
ist.
2. Schüttgutverladewagen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (13) und deren Antrieb (14) am Speicherkasten (5) oberhalb eines
Aufnahmeendes (11) des Bodenförderbandes (6) angeordnet sind.
3. Schüttgutverladewagen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (13) und deren Antrieb (14) am Abwurfende (12) des Übergabeförderbandes
(8) angeordnet sind.
4. Schüttgutverladewagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (13) mit einer Kunststoffbeschichtung (19) versehen ist.