(19)
(11) EP 1 184 248 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2002  Patentblatt  2002/10

(21) Anmeldenummer: 01890217.1

(22) Anmeldetag:  25.07.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61D 15/00, B61D 47/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.08.2000 AT 6362000 U

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Theurer, Josef
    1010 Wien (AT)
  • Brunninger, Manfred
    4203 Altenberg (AT)

   


(54) Schüttgutverladewagen


(57) Ein Schüttgutverladewagen (1) für die Eingliederung in einen aus mehreren derartigen Wagen bestehenden Verladezug besteht aus einem auf Schienenfahrwerken (3) abstützbaren Wagenrahmen (4). Auf diesem sind ein Speicherkasten (5) mit einem in Wagenlängsrichtung verlaufenden Bodenförderband (6) und ein geneigt angeordnetes, über ein Wagenende vorkragendes, ein Abwurfende (12) aufweisendes Übergabeförderband (8) angeordnet. Der Schüttgutverladewagen (1) weist eine aufpralldämpfende Prallplatte (13) auf. Diese ist durch einen Antrieb (14) von einer zwischen Abwurfende (12) und dem Bodenförderband (6) befindlichen, für eine Umleitung eines vom Abwurfende (12) abgeworfenen Schüttgutes (17) vorgesehenen Betriebstellung in eine Außerbetriebstellung verstellbar ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schüttgutverladewagen für die Eingliederung in einen aus mehreren derartigen Wagen bestehenden Verladezug, mit einem auf Schienenfahrwerken abstützbaren Wagenrahmen, auf dem ein Speicherkasten mit einem in Wagenlängsrichtung verlaufenden Bodenförderband und ein geneigt angeordnetes, über ein Wagenende vorkragendes, ein Abwurfende aufweisendes Übergabeförderband angeordnet sind.

[0002] Es sind bereits zahlreiche derartige Schüttgutverladewagen aus der Patentliteratur bekannt. So beschreibt z.B. EP 96 236 B einen schienenverfahrbaren Transportwaggon für Schüttgut, welcher einen Speicherkasten mit einem Bodenförderband aufweist. Diesem ist wagenendseitig ein geneigt angeordnetes Übergabeförderband nachgereiht, welches über das Wagenende auskragt. Durch diese Bauart können beliebig viele solche Wagen zu einem Verladezug gekuppelt werden. Dabei ragt dann jeweils das Abwurfende des Übergabeförderbandes über das Aufnahmeende des Bodenförderbandes des vorgereihten Wagens. Es entsteht eine Förderbandstraße, die sich über den ganzen Verladezug erstreckt. Ausgehobener Schotter einer Gleisbettung kann nun durch den ganzen Zug gefördert werden, die Speicherung des Schotters beginnt im letzten Wagen, ist dieser voll, wird das Übergabeförderband des vorletzten Wagens außer Betrieb gesetzt und dieser gefüllt.

[0003] Durch AT 398 993 B ist ein Transportwagen bekannt, an dessen Wagenrahmen mehrere Speicherräume mit jeweils einem eigenen Bodenförderband angeordnet sind. Jedes Bodenförderband ist geneigt angeordnet, so daß sich ein Abwurfende oberhalb eines Aufnahmeendes des nächsten Bodenförderbandes befindet. In diesem Übergabebereich sind Steuerklappen angeordnet, die einen problemlosen Materialfluß - vor allem in Gleisbögen - gewährleisten.

[0004] Schließlich ist aus CH 609 622 eine gleisverfahrbare Materialförder- und Speicheranlage bekannt. Oberhalb von an einem Wagenrahmen angeordneten Speicherbehältern verläuft eine Förderbandanordnung. Im Bereich von deren Abwurfende ist ein verschwenkbares Ablenkblech angeordnet, um den Materialfluß sicher in den Speicherbehälter zu lenken.

[0005] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, die Lebensdauer des Bodenförderbandes zu verlängern.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem gattungsgemäßen Schüttgutverladewagen dadurch gelöst, daß der Schüttgutverladewagen eine aufpralldämpfende Prallplatte aufweist, die durch einen Antrieb von einer zwischen Abwurfende und dem Bodenförderband befindlichen, für eine Umleitung eines vom Abwurfende abgeworfenen Schüttgutes vorgesehenen Betriebstellung in eine Außerbetriebstellung verstellbar ausgebildet ist.

[0007] Durch Anbringen dieser Prallplatte prallt nun das Schüttgut bzw. der Schotter nicht mehr mit ganzer Wucht vom Übergabeförderband auf das Bodenförderband. Er fällt zunächst auf die Prallplatte und rutscht nachher auf das Bodenförderband. Dadurch wird eine Beschädigung bzw. ein vorzeitiger Verschleiß des Bodenförderbandes - welche mit zeit- und kostenintensiven Instandsetzungsarbeiten verbunden sind - ausgeschlossen. Die Prallplatte selbst kann relativ rasch und billig ausgetauscht werden. Es ist natürlich auch leicht möglich, bereits bestehende Verladewagen mit derartigen Prallplatten nachzurüsten. Die Verstellbarkeit der Prallplatte gewährleistet eine Aufpralldämpfung ohne Einschränkung der Speicherkapazität des Schüttgutverladewagens.

[0008] Mit einer Ausbildung nach Anspruch 3 wird der Aufprall auch dann gedämpft, wenn das Schüttgut bzw. der Schotter auf andere Waggons oder die Ladefläche eines Lastwagens bzw. seitlich neben das Gleis abgeworfen wird.

[0009] Eine Kunststoffbeschichtung gemäß Anspruch 4 dämpft einerseits Aufprall und Lärmentwicklung und schützt andererseits die Prallplatte vor Verschleiß. Es muß nach einer gewissen Betriebszeit nur die Beschichtung erneuert bzw. ausgewechselt werden.

[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

[0011] Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schüttgutverladewagens, eingegliedert in einen Verladezug,

Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht eines Schüttgutverladewagens,

Fig. 3 eine vergrößerte Teilansicht eines anderen Ausführungsbeispieles eines Schüttgutverladewagens, und

Fig. 4 ein Detail einer Prallplatte.



[0012] Ein in Fig. 1 ersichtlicher Schüttgutverladewagen 1 ist mit mehreren derartigen gleisverfahrbaren Wagen zu einem Verladezug 2 zusammengekuppelt. Jeder Schüttgutverladewagen 1 besteht aus einem auf Schienenfahrwerken 3 abgestützten Wagenrahmen 4, auf dem sich ein Speicherkasten 5 befindet. Der Boden dieses Speicherkastens 5 wird durch ein in Wagenlängsrichtung verlaufendes Bodenförderband 6 gebildet. Diesem ist in Transportrichtung (Pfeil 7) ein geneigt angeordnetes Übergabeförderband 8 vorgeordnet, welches über ein vorderes Wagenende 9 vorkragend ausgebildet ist. Eine Energieeinheit 10 dient zur Versorgung sämtlicher Antriebe.

[0013] Wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist, befindet sich oberhalb eines Aufnahmeendes 11 des Bodenförderbandes 6 ein Abwurfende 12 des Übergabeförderbandes 8 des in Transportrichtung nachgereihten Schüttgutverladewagens 1. Zwischen Aufnahmeende 11 des Bodenförderbandes 6 und Abwurfende 12 des Übergabeförderbandes 8 ist eine Prallplatte 13 am Speicherkasten 5 angeordnet. Diese Prallplatte 13 ist mit Hilfe eines Antriebes 14 von einer Betriebsstellung in eine Außerbetriebsstellung (in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt) verstellbar ausgeführt. Zwischen Prallplatte 13 und Antrieb 14 ist eine Anlenkung 15 vorgesehen, welche als Parallelogrammanlenkung 16 ausgeführt ist. Die Flußrichtung eines Schüttgutes bzw. von Schotter 17 ist mit kleinen Pfeilen veranschaulicht.

[0014] Bei Befüllung des Verladezuges 2 wird der Schotter 17 mit entsprechender Umlaufgeschwindigkeit der Übergabe- und Bodenförderbänder 8 und 6 bis zum in Transportrichtung vordersten Schüttgutverladewagen 1 durchgefördert. Bei dieser Betriebsart befindet sich die Prallplatte 13 jedes Schüttgutverladewagens 1 in Betriebsstellung, bei der der Schotter 17 vom Abwurfende 12 auf die Prallplatte 13 und unter geringfügiger Umlenkung schließlich auf das unmittelbar darunter befindliche Bodenförderband 6 fällt. Sobald nun der erste Schüttgutverladewagen 1 fast zur Gänze befüllt ist, wird dessen Prallplatte 13 in Außerbetriebsstellung gebracht und der Speicherkasten 5 bei Stillstand des Bodenförderbandes 6 komplett befüllt. Danach werden analog die restlichen Schüttgutverladewagen 1 des Verladezuges 2 beladen.

[0015] Aus Fig. 3 ist eine andere Ausführungsvariante eines Schüttgutverladewagens 1 ersichtlich. Dabei ist die Prallplatte 13 bzw. die Anlenkung 15 am Abwurfende 12 des Übergabeförderbandes 8 angelenkt. Mittels des Antriebes 14 ist die Prallplatte 13 um eine horizontale, etwa in Wagenquerrichtung verlaufende Achse 18 verschwenkbar. Die Verschwenkung (kleiner Pfeil) ist gegebenenfalls so weit durchführbar, daß sich die Prallplatte 13 in der Außerbetriebstellung oberhalb des Übergabeförderbandes 8 befindet (strichpunktiert dargestellt).

[0016] In Fig. 4 ist eine spezielle Ausführungsform einer Prallplatte 13 dargestellt. Diese ist an ihrer Oberseite, d.h. an der dem nicht näher eingezeichneten Übergabeförderband 8 zugewandten Seite mit einer Kunststoffbeschichtung 19 versehen.


Ansprüche

1. Schüttgutverladewagen (1) für die Eingliederung in einen aus mehreren derartigen Wagen bestehenden Verladezug (2), mit einem auf Schienenfahrwerken (3) abstützbaren Wagenrahmen (4), auf dem ein Speicherkasten (5) mit einem in Wagenlängsrichtung verlaufenden Bodenförderband (6) und ein geneigt angeordnetes, über ein Wagenende (9) vorkragendes, ein Abwurfende (12) aufweisendes Übergabeförderband (8) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Schüttgutverladewagen (1) eine aufpralldämpfende Prallplatte (13) aufweist, die durch einen Antrieb (14) von einer zwischen Abwurfende (12) und dem Bodenförderband (6) befindlichen, für eine Umleitung eines vom Abwurfende (12) abgeworfenen Schüttgutes (17) vorgesehenen Betriebstellung in eine Außerbetriebstellung verstellbar ausgebildet ist.
 
2. Schüttgutverladewagen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (13) und deren Antrieb (14) am Speicherkasten (5) oberhalb eines Aufnahmeendes (11) des Bodenförderbandes (6) angeordnet sind.
 
3. Schüttgutverladewagen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (13) und deren Antrieb (14) am Abwurfende (12) des Übergabeförderbandes (8) angeordnet sind.
 
4. Schüttgutverladewagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (13) mit einer Kunststoffbeschichtung (19) versehen ist.
 




Zeichnung