(19)
(11) EP 1 184 314 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2002  Patentblatt  2002/10

(21) Anmeldenummer: 01115720.3

(22) Anmeldetag:  06.07.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 29/12, B65H 35/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 15.08.2000 DE 10040580

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Blanchard, Alain
    60270 Gouvieux (FR)

(74) Vertreter: Kesselhut, Wolf et al
European Patent Attorney Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Führen von Signaturen, insbesondere im Bereich eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine


(57) Eine Vorrichtung zum Führen von Signaturen (2) im Bereich eines Auslauf-Zwickels (4) einer Schneidzylinderanordnung (8) in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass nahe des Transportpfades (14) der Signaturen (2) ein oder mehrere sich im Wesentlichen quer zur Transportrichtung der Signaturen (2) erstreckende Führungsbänder (10, 12) angeordnet sind, welche den Transportpfad (14) der Signaturen begrenzende Führungsflächen (16, 18) definieren.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Signaturen, insbesondere im Bereich eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] In Falzapparaten von Rotationsdruckmaschinen, insbesondere von Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen, tritt das Problem auf, dass die von einer laufenden Papierbahn nach dem Längsfalzen durch umlaufende Schneidmesser abgetrennten Signaturen während und nach dem Schneidvorgang keiner definierten Führung unterliegen. Hierdurch kann es zu Störungen beim nachfolgenden Transport der Signaturen kommen, wenn diese beispielsweise in der Schneidzylinderanordnung nachgeordnete endlose Transportbänder eintreten, die oberhalb und unterhalb des Transportpfades der Signaturen angeordnet sind, um diese einer Weiterverarbeitungseinrichtung insbesondere einer Falzeinrichtung, zuzuführen.

[0003] Eine der häufigsten Störungen, die beim Eintritt der Signaturen in die nachgeordneten Transportbänder auftreten, bestehen darin, dass die vorlaufenden Ecken der Signaturen beim Eintritt in die Transportbänder umschlagen und sogenannte "Eselsohren" bilden. Dies führt nicht nur dazu, dass die Druckprodukte als solche unbrauchbar sind und in entsprechenden nachgeordneten Einrichtungen, beispielsweise in Makulaturweichen, aussortiert werden müssen, sondern es entsteht zudem die Gefahr, dass die beschädigten Signaturen bei nachfolgenden Falzvorgängen zu einem Papierstau führen, der häufig mit Produktionsausfällen oder gar einer Beschädigung des Falzapparates einhergehen kann.

[0004] Aus der US 4,385,537 ist es bekannt, im Bereich des Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung ein oberes und ein unteres Transportband vorzusehen, die jeweils über eine innerhalb des Auslauf-Zwickels verfahrbare Umlenkrolle geführt sind. Die Schrift gibt keinen Hinweis darauf, im Bereich des Auslauf-Zwickels der Schneidzylinderanordnung weitere Führungseinrichtungen vorzusehen, die ein Umschlagen der vorlaufenden Ecken der Signaturen beim Eintritt in die Transportbänder vermeiden.

[0005] Die DE-OS 27 43 801 A1 beschreibt einen Rotationsquerschneider, bei dem im Bereich des Auslauf-Zwickels zwischen den beiden Schneidzylindern ein sich über die gesamte Breite der Schneidzylinder erstreckender Tisch vorgesehen ist, der an einer federelastischen Halterung aufgenommen ist, die in Transportrichtung der Signaturen verfahrbar ist. Durch die federelastische Halterung soll sichergestellt werden, dass es im Falle eines Signaturstaus im Bereich des Auslauf-Zwickels nicht zu einer Beschädigung des Tisches oder der dem Tisch nachgeordneten Transportbänder kommt, die stromabwärts des Tisches oberhalb und unterhalb des Transportpfades der Signaturen angeordnet sind. Abgesehen von der aufwendigen federelastischen Halterung des Tisches wird ein Umschlagen der vorlaufenden Enden der Signaturen beim Eintritt in die nachgeordneten Transportbänder durch den Tisch nicht verhindert.

[0006] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Führen von Signaturen im Bereich eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, welche einfach und kostengünstig aufgebaut ist, welche im Falle eines Papierstaus nicht zu Beschädigungen neigt oder sich in kostengünstiger Weise bei einer Beschädigung ersetzen lässt und welche eine sichere Führung der Signaturen in eine nachgeordnete Transporteinrichtung ermöglicht.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

[0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.

[0009] Erfindungsgemäß zeichnet sich die Vorrichtung zum Führen von Signaturen im Bereich eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine dadurch aus, dass nahe des Transportpfades der Signaturen ein oder mehrere sich im Wesentlichen quer zur Transportrichtung der Signaturen erstreckende flache Führungsbänder angeordnet sind, deren flache und ebene Bandflächen den Transportpfad der Signaturen begrenzende Führungsflächen bilden, die zumindest auf einer Seite des Transportpfades der Signaturen, vorzugsweise jedoch auf beiden Seiten des Signaturtransportpfades angeordnet sind. Die Führungsbänder, die beispielsweise aus Metall, Kunststoff, Gummi oder einem sonstigen geeigneten Material bestehen können, können eine dem jeweiligen Aufbau des Falzapparates angepasste Breite aufweisen, die beispielsweise im Bereich zwischen wenigen cm bis hin zu 0,4 m liegen kann. Die Stärke der Metallbänder ist ebenfalls von der jeweiligen Dimensionierung der Schneidzylinderanordnung abhängig und kann beispielsweise 0,2 bis 2,5 mm betragen.

[0010] Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Führungsbänder im Bereich des Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung ergibt sich der Vorteil, dass sich die stromaufwärtigen Kanten der Bänder selbst bei Schneidzylindern mit einem sehr kleinen Durchmesser sehr nahe an den Schnittbereich heranführen lassen, sodass sich der Bereich, in welchem die vorlaufenden Kanten der Signaturen nach dem Schneidvorgang nicht geführt werden, außerordentlich klein gehalten werden kann. Zudem bieten die erfindungsgemäßen Führungsbänder den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer eigenen Elastizität im Falle eines Papierstaus selbständig nachgeben, wodurch Beschädigungen, wie sie insbesondere bei fest installierten Führungsblechen auftreten können, von vorne herein ausgeschlossen werden. Sollte es dennoch zu einer Beschädigung eines der erfindungsgemäßen Führungsbänder im Falle eines Papierstaus kommen, so lässt sich dieses auf einfache Weise und in kürzester Zeit kostengünstig auswechseln, da das zu ersetzende Bandmaterial beispielsweise in Form von Vorratsrollen vorgehalten und vom Drucker selbst in die Maschine eingezogen werden kann. Im Gegensatz zu fest installierten massiven Führungseinrichtungen, bei denen eine Beschädigung der Einrichtung durch einen Papierstau in der Regel zu einer längeren Stillstandszeit der Druckmaschine führt, kann bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Druckbetrieb nach kürzester Zeit wieder aufgenommen werden.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Führungsbänder durch ein endloses Führungsband gebildet, welches über zwei aufeinander gegenüberliegenden Seiten - vorzugsweise außerhalb des Transportpfades der Signaturenangeordnete erste und zweite Umlenkrollen geführt ist. Die der Ober- und Unterseite der Signaturen zugewandten Führungsflächen werden dabei durch die einander gegenüberliegenden Innenseiten des endlosen Führungsbandes gebildet, zwischen denen die Signaturen hindurchlaufen. Die beschriebene Ausführungsform bietet den Vorteil, dass lediglich durch den Einsatz eines einzigen endlosen Führungsbandes eine zuverlässige Führung der Signaturen erfolgt.

[0012] Anstelle des Einsatzes von zwei Führungsrollen ist es ebenfalls denkbar, in entsprechender Weise ein endliches Führungsband lediglich über eine Umlenkrolle zu führen, die beispielsweise an einer der Seitenwände des Falzapparates befestigt sein kann, und die beiden Enden des endlichen Führungsbandes z. B. an der gegenüberliegenden Seitenwand des Falzapparates, vorzugsweise über federelastische Mittel zu befestigen.

[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden ein erstes und ein zweites endliches Führungsband getrennt von einander auf einander gegenüberliegenden Seiten des Transportpfades der Signaturen angeordnet. Das erste und/oder das zweite Führungsband können dabei in vorteilhafter Weise im Winkel zum Transportpfad der Signaturen angeordnet sein, sodass sich ein im Wesentlichen trichterförmiger Einlaufbereich ergibt, in den die Signaturen mit ihren vorlaufenden Kanten eintreten. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Bildung von "Eselsohren" in besonders wirkungsvoller Weise vermieden wird. Der Winkel, in welchem die beiden getrennten Führungsbänder gegenüber dem Transportpfad der Signaturen angeordnet ist, kann darüber hinaus in vorteilhafter Weise einstellbar sein, wodurch sich eine Anpassung an unterschiedliche Signaturstärken, Signaturformate, Bedruckstoffe und Maschinengeschwindigkeiten erzielen lässt.

[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise jedem der Führungsbänder eine separate Spanneinrichtung zugeordnet, welche im einfachsten Falle, beispielsweise durch eine Zugfeder mit einstellbarer Vorspannung gebildet werden kann, die an einem oder an beiden Enden eines erfindungsgemäßen Führungsbandes angreift und sich beispielsweise am Rahmen des Falzapparates abstützt.

[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Spanneinrichtung jedoch durch einen über Stellmittel um eine Schwenkachse schwenkbaren Hebelarm gebildet, an welchem eine Umlenkrolle befestigt ist, über die das zugehörige Führungsband geführt wird. Die Stellmittel umfassen dabei in vorteilhafter Weise eine den Hebelarm mit einer federelastischen Kraft beaufschlagende Feder, beispielsweise eine Spiralzug- oder eine Spiraldruckfeder, sowie eine dem Hebelarm zugeordnete, drehbare Steuernocke, an welcher sich der Hebelarm abstützt. Die Steuernocke und die Feder wirken dabei in der Weise miteinander zusammen, dass der Hebelarm durch Drehen der Steuernocke aus einer ersten Spannposition, in der das erfindungsgemäße Führungsband mit einer vorgegebenen federelastischen Kraft beaufschlagt wird, in eine zweite Position bewegbar ist, in der das Führungsband spannungslos bleibt, und beispielsweise von Hand über entsprechende Haken oder ähnliche Befestigungsmittel am Hebelarm befestigt werden kann. Die beschriebene Ausführungsform gestattet es, durch Drehen der Steuernocke die Spannung des Führungsbandes zu verändern, sodass sich die Vorrichtung in Abhängigkeit von einem jeweils zu verarbeitenden Druckauftrag, beispielsweise durch manuelles oder aber auch motorisches Drehen der Steuernocke an die jeweiligen Bedingungen anpassen lässt.

[0016] In gleiches Weise kann es vorgesehen sein, dass die Stellmittel durch einen auf den Hebelarm wirkenden Pneumatikzylinder oder einen elektrischen Aktuator gebildet werden, welcher den Hebelarm zum Spannen des Führungsbandes in eine erste Spannposition und, beispielsweise zur Befestigung des Bandendes am Hebelarm, in eine zweite Position verschwenkt, in welcher sich das Führungsband in einem ungespannten Zustand befindet. Hierbei ist es denkbar, dass das Spannen eines oder mehrerer der Führungsbänder in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Druckmaschine erfolgt, in der Weise, dass der Hebelarm beim Stillstand der Druckmaschine oder bei einem Notstopp automatisch in die zweite Position verschwenkt wird, in welcher das Führungsband nicht gespannt ist. Hierdurch kann zum Beispiel das Einfädeln einer neuen Papierbahn im Bereich des Auslauf-Zwickels der Schneidzylinderanordnung nach einem Bahnbruch oder vor einem neuen Druckauftrag mit einer unterschiedlichen Papierbreite erheblich vereinfacht und im Falle eines Bahnbruchs oder Papierstaus im Bereich des Auslaufzwickels die Gefahr von Beschädigungen deutlich reduziert werden.

[0017] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass zur Anpassung an unterschiedliche Druckaufträge oder Betriebsbedingungen der Druckmaschine der Abstand zwischen den Führungsbändern und dem Transportpfad der Signaturen veränderbar ist. Hierzu kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Führungsbänder über exzentrisch gelagerte Umlenkrollen oder über nicht-kreisrunde, insbesondere über elliptisch geformte Umlenkrollen geführt werden, sodass durch ein Verdrehen der exzentrisch gelagerten oder nicht-kreisrunden Umlenkrollen eine Änderung des Abstandes zwischen den Führungsbändern und dem Transportpfad der Signaturen ermöglicht wird. Das Verdrehen der exzentrisch gelagerten Umlenkrollen oder nicht-kreisrunden Umlenkrollen kann dabei entweder manuell oder über entsprechende Aktuatoren, beispielsweise über Elektromotoren oder Pneumatikzylinder automatisch und vorzugsweise in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Druckmaschine, insbesondere in Abhängigkeit vom Druckauftrag und der Maschinengeschwindigkeit, erfolgen.

[0018] Um eine Reibung und darüber hinaus auch ein Abschmieren der zuvor in der Druckmaschine bedruckten Signaturen an den Führungsflächen der erfindungsgemäßen Führungsbänder zu vermindern, können insbesondere die den Signaturen zugewandten Führungsflächen mit einer entsprechenden Beschichtung, beispielsweise mit PTFE (Teflon®) oder Chrom etc. versehen sein.

[0019] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem im Wesentlichen parallel zum Transportpfad der Signaturen angeordneten ersten und zweiten Führungsband,
Fig. 2
eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher oberhalb und unterhalb des Transportpfades der Signaturen ein erstes und ein zweites Führungsband im Winkel zum Transportpfad angeordnet sind und einen trichterförmigen Einlaufbereich für die vorlaufenden Kanten der Signatur in den nachgeordneten Transportbandabschnitt bilden,
Fig. 3
eine Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Richtung des Signatur-Transportpfades, bei der ein endloses Führungsband über zwei außerhalb des Transportpfades liegende Umlenkrollen geführt ist, und
Fig. 4
eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der ein endliches Band über eine an einem Spannhebel befestigte Umlenkrolle geführt und die beiden Enden des Bandes an einer gegenüberliegenden Seitenwand des Falzapparates mittels Haken befestigt sind.


[0020] Die in Figur 1 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Führen von Signaturen 2 im Bereich eines Auslauf-Zwickels 4 einer ein Schneidmesser 6 aufweisenden Schneidzylinderanordnung 8 in einem nicht dargestellten Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine umfasst ein oder mehrere erfindungsgemäße flache Führungsbänder 10, 12, welche beiderseits des Signaturtransportpfades 14 angeordnet sind. Die Führungsbänder 10, 12 weisen den Außenseiten der Signaturen 2 zugewandte Führungsflächen 16, 18 auf, die die vorlaufenden Enden 20 der Signaturen 2 im Bereich des Auslauf-Zwickels 4 und beim Eintritt in eine durch Transportbänder 22 und 24 gebildete Transportbandeinrichtung 26 führen, um ein Umschlagen der vorlaufenden Enden 20 der Signaturen 2 beim Eintritt in die Transportbandeinrichtung 26 zu verhindern.

[0021] Wie in Figur 3 dargestellt ist, umfasst die erfindungsgemäße Führungseinrichtung zwei Umlenkrollen 28, 30, von denen die eine Umlenkrolle 28 an einer ersten Seitenwand 32 der Druckmaschine angeordnet ist und die zweite Umlenkrolle 30 drehbar an einer relativ zur zweiten Seitenwand 38 bewegbaren Spanneinrichtung 34 befestigt ist. Die Spanneinrichtung 34 umfasst dabei einen Hebelarm 36, der um eine gegenüber der zweiten Seitenwand 38 des Falzapparates vorzugsweise ortsfeste Drehachse 40 schwenkbar ist. Der Hebelarm 36 wird durch eine mittels einer Justierschraube 42 vorspannbare Feder 44 gegen eine drehbare exzentrisch gelagerte oder nicht-kreisrunde Steuernocke 46 gedrängt, in der Weise, dass durch ein Drehen der Steuemocke 46 der Hebelarm 36 aus der in Fig. 3 dargestellten Spannposition für die Führungsbänder 10, 12 in eine nicht dargestellte Position verschwenkbar ist, in der die erfindungsgemäßen Führungsbänder 10, 12 sich in einem nicht gespannten Zustand befinden und beispielsweise problemlos von den Umlenkrollen 28 und 30 abgenommen werden können. Wie der Fig. 3 weiterhin entnommen werden kann, werden die Signaturen 2 zwischen den Innenseiten des endlosen Führungsbandes 10, 12 hindurch geführt, welch letztere mit einer reibungsvermindernden oder ein Abschmieren der Signaturen 2 verhindernden Beschichtung versehen sein können und die Führungsflächen 16, 18 bilden.

[0022] Anstelle der Verwendung einer ortsfest an der ersten Seitenwand 32 des Falzapparates befestigten Umlenkrolle 28 kann es weiterhin vorteilhaft sein, ein endliches Führungsband 110 zu verwenden, dessen Enden 111 und 113 an der ersten Seitenwand 32 des Falzapparates mit Hilfe einer Befestigungseinrichtung, insbesondere durch Haken 115, 117, die in die jeweiligen Enden 111, 113 des endlichen Führungsbandes 110 eingreifen, befestigt werden, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist.

[0023] Gemäß der weiteren in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die Führungsbänder 10, 12 vorzugsweise gegenüber der Transportrichtung 14 der Signaturen 2 in einem Winkel α, β geneigt angeordnet und bilden einen konus- oder trichterförmigen Einlaufbereich 50. Wie durch die Doppelpfeile 52 und 54 angedeutet ist, sind die Führungsbänder 10, 12 - die sowohl gemäß der in Fig. 3 als auch gemäß der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ausgebildet sein können - gegenüber dem Transportpfad 14 der Signaturen 2 verschiebbar angeordnet, in der Weise, dass der Abstand zwischen den Führungsflächen 16, 18 der Bänder 10, 12 und dem Transportpfad 14 der Signaturen veränderbar ist.

[0024] Wie der Fig. 2 darüber hinaus entnommen werden kann, können die Umlenkrollen 56 und 58 für die Transportbänder 22 und 24 der Transportbandeinrichtung 26 innerhalb des von den Führungsbändern 10, 12 aufgespannten Zwischenraum angeordnet sein, wodurch sich eine räumlich besonders kompakte Anordnung ergibt.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0025] 
1
erfindungsgemäße Vorrichtung
2
Signaturen
4
Auslauf-Zwickel
6
Schneidmesser
8
Schneidzylinderanordnung
10
Führungsband
12
Führungsband
14
Signatur-Transportpfad
16
Führungsfläche
18
Führungsfläche
20
Vorlaufende Enden
22
Transportband
24
Transportband
26
Transportbandeinrichtung
28
Umlenkrolle
30
Umlenkrolle
32
erste Seitenwand des Falzapparates
34
Spanneinrichtung
36
Hebelarm
38
zweite Seitenwand des Falzapparates
40
Drehachse
42
Justierschraube
44
Feder
46
Steuemocke
α, β
Neigungswinkel der Führungsbänder in Fig. 2
50
konischer Einlaufbereich
52, 54
Doppelpfeile
56, 58
Umlenkrollen
110
endliches Führungsband von Fig. 4
111, 113
Enden des endlichen Führungsbandes von Fig. 4
115, 117
Enden des endlichen Führungsbandes von Fig. 4



Ansprüche

1. Vorrichtung (1) zum Führen von Signaturen (2), insbesondere im Bereich eines Auslauf-Zwickels (4) einer Schneidzylinderanordnung (8) in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass nahe des Transportpfades (14) der Signaturen (2) ein oder mehrere sich im wesentlichen quer zur Transportrichtung der Signaturen (2) erstreckende Führungsbänder (10, 12, 110) angeordnet sind, welche den Transportpfad begrenzende Führungsflächen (16, 18) definieren.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbänder durch ein endloses Führungsband (10, 12, 110) gebildet werden, welches über zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten angeordnete erste und zweite Umlenkrollen (28, 30) geführt ist, in der Weise, dass die Führungsflächen (16, 18) durch die einander gegenüberliegenden Innenseiten des endlosen Führungsbandes (10, 12, 110) gebildet werden und die Signaturen (2) zwischen den Führungsflächen (16, 18) hindurchlaufen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes und ein zweites Führungsband (10, 12, 110) vorgesehen sind, welche aufeinander gegenüberliegenden Seiten des Transportpfades (14) der Signaturen (2) angeordnet sind, in der Weise, dass die Führungsflächen (16, 18) durch die Außenseiten des ersten und zweiten Führungsbandes (10, 12, 110) gebildet werden.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Signaturen (2) zugewandten Führungsflächen (16, 18) des ersten und/oder zweiten Führungsbandes (10, 12, 110) gegenüber dem Transportpfad (14) der Signaturen (2) im Winkel (α, β) angeordnet sind, in der Weise, dass sich ein trichterförmiger Einlaufbereich (50) ergibt, in den die Signaturen (2) mit ihren vorlaufenden Kanten (20) eintreten.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel (α, β) zwischen dem ersten und/oder dem zweiten Führungsband (10, 12, 110) und dem Transportpfad (14) der Signaturen (2) veränderbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbänder (10, 12, 110) im Bereich zwischen einem Schneidzylinderpaar (8) und einer diesem in der Transportrichtung der Signaturen gesehen nachgeordneten Transportbandvorrichtung (22, 24, 26) im Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine angeordnet sind.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem der Führungsbänder (10, 12, 110) eine Spanneinrichtung (34, 40, 42, 44, 46) zugeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spanneinrichtung einen über Stellmittel (46) um eine Schwenkachse (40) schwenkbaren Hebelarm (36) mit einer daran drehbar befestigten Umlenkrolle (30) umfasst, über welche das zugehörige Führungsband (10, 12, 110) geführt wird.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellmittel (46) eine den Hebelarm (36) beaufschlagende Feder (44) und eine dem Hebelarm (36) zugeordnete Steuernocke (46) umfassen, die in der Weise miteinander zusammenwirken, dass der Hebelarm (36) durch Drehen der Steuernocke (46) aus einer ersten Spannposition in eine zweite Position bewegbar ist, in welcher das Führungsband (10, 12, 110) nicht gespannt ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellmittel durch einen auf den Hebelarm (36) wirkenden Pneumatikzylinder und/oder einen elektrischen Aktuator gebildet werden, mittels welchem der Hebelarm (36) aus einer ersten Spannposition in eine zweite Position verschwenkbar ist, in der das Führungsband nicht gespannt ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen den Führungsbändern (10, 12, 110) und dem Transportpfad (14) der Signaturen (2) veränderbar ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbänder (10, 12, 110) über exzentrisch gelagerte oder nicht-kreisrunde Umlenkrollen geführt sind, und dass die Änderung des Abstandes zwischen den Führungsbändern (10, 12, 110) und dem Transportpfad (14) der Signaturen durch Verdrehen der Umlenkrollen erfolgt.
 
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Signaturen (2) zugewandten Führungsflächen (16, 18) mit einer reibungsvermindernden Beschichtung versehen sind.
 




Zeichnung