[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Signaturen, insbesondere im
Bereich eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in einem Falzapparat
einer Rotationsdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] In Falzapparaten von Rotationsdruckmaschinen, insbesondere von Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen,
tritt das Problem auf, dass die von einer laufenden Papierbahn nach dem Längsfalzen
durch umlaufende Schneidmesser abgetrennten Signaturen während und nach dem Schneidvorgang
keiner definierten Führung unterliegen. Hierdurch kann es zu Störungen beim nachfolgenden
Transport der Signaturen kommen, wenn diese beispielsweise in der Schneidzylinderanordnung
nachgeordnete endlose Transportbänder eintreten, die oberhalb und unterhalb des Transportpfades
der Signaturen angeordnet sind, um diese einer Weiterverarbeitungseinrichtung insbesondere
einer Falzeinrichtung, zuzuführen.
[0003] Eine der häufigsten Störungen, die beim Eintritt der Signaturen in die nachgeordneten
Transportbänder auftreten, bestehen darin, dass die vorlaufenden Ecken der Signaturen
beim Eintritt in die Transportbänder umschlagen und sogenannte "Eselsohren" bilden.
Dies führt nicht nur dazu, dass die Druckprodukte als solche unbrauchbar sind und
in entsprechenden nachgeordneten Einrichtungen, beispielsweise in Makulaturweichen,
aussortiert werden müssen, sondern es entsteht zudem die Gefahr, dass die beschädigten
Signaturen bei nachfolgenden Falzvorgängen zu einem Papierstau führen, der häufig
mit Produktionsausfällen oder gar einer Beschädigung des Falzapparates einhergehen
kann.
[0004] Aus der US 4,385,537 ist es bekannt, im Bereich des Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung
ein oberes und ein unteres Transportband vorzusehen, die jeweils über eine innerhalb
des Auslauf-Zwickels verfahrbare Umlenkrolle geführt sind. Die Schrift gibt keinen
Hinweis darauf, im Bereich des Auslauf-Zwickels der Schneidzylinderanordnung weitere
Führungseinrichtungen vorzusehen, die ein Umschlagen der vorlaufenden Ecken der Signaturen
beim Eintritt in die Transportbänder vermeiden.
[0005] Die DE-OS 27 43 801 A1 beschreibt einen Rotationsquerschneider, bei dem im Bereich
des Auslauf-Zwickels zwischen den beiden Schneidzylindern ein sich über die gesamte
Breite der Schneidzylinder erstreckender Tisch vorgesehen ist, der an einer federelastischen
Halterung aufgenommen ist, die in Transportrichtung der Signaturen verfahrbar ist.
Durch die federelastische Halterung soll sichergestellt werden, dass es im Falle eines
Signaturstaus im Bereich des Auslauf-Zwickels nicht zu einer Beschädigung des Tisches
oder der dem Tisch nachgeordneten Transportbänder kommt, die stromabwärts des Tisches
oberhalb und unterhalb des Transportpfades der Signaturen angeordnet sind. Abgesehen
von der aufwendigen federelastischen Halterung des Tisches wird ein Umschlagen der
vorlaufenden Enden der Signaturen beim Eintritt in die nachgeordneten Transportbänder
durch den Tisch nicht verhindert.
[0006] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Führen
von Signaturen im Bereich eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in
einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, welche einfach und kostengünstig
aufgebaut ist, welche im Falle eines Papierstaus nicht zu Beschädigungen neigt oder
sich in kostengünstiger Weise bei einer Beschädigung ersetzen lässt und welche eine
sichere Führung der Signaturen in eine nachgeordnete Transporteinrichtung ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Erfindungsgemäß zeichnet sich die Vorrichtung zum Führen von Signaturen im Bereich
eines Auslauf-Zwickels einer Schneidzylinderanordnung in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine
dadurch aus, dass nahe des Transportpfades der Signaturen ein oder mehrere sich im
Wesentlichen quer zur Transportrichtung der Signaturen erstreckende flache Führungsbänder
angeordnet sind, deren flache und ebene Bandflächen den Transportpfad der Signaturen
begrenzende Führungsflächen bilden, die zumindest auf einer Seite des Transportpfades
der Signaturen, vorzugsweise jedoch auf beiden Seiten des Signaturtransportpfades
angeordnet sind. Die Führungsbänder, die beispielsweise aus Metall, Kunststoff, Gummi
oder einem sonstigen geeigneten Material bestehen können, können eine dem jeweiligen
Aufbau des Falzapparates angepasste Breite aufweisen, die beispielsweise im Bereich
zwischen wenigen cm bis hin zu 0,4 m liegen kann. Die Stärke der Metallbänder ist
ebenfalls von der jeweiligen Dimensionierung der Schneidzylinderanordnung abhängig
und kann beispielsweise 0,2 bis 2,5 mm betragen.
[0010] Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Führungsbänder im Bereich des Auslauf-Zwickels
einer Schneidzylinderanordnung ergibt sich der Vorteil, dass sich die stromaufwärtigen
Kanten der Bänder selbst bei Schneidzylindern mit einem sehr kleinen Durchmesser sehr
nahe an den Schnittbereich heranführen lassen, sodass sich der Bereich, in welchem
die vorlaufenden Kanten der Signaturen nach dem Schneidvorgang nicht geführt werden,
außerordentlich klein gehalten werden kann. Zudem bieten die erfindungsgemäßen Führungsbänder
den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer eigenen Elastizität im Falle eines Papierstaus
selbständig nachgeben, wodurch Beschädigungen, wie sie insbesondere bei fest installierten
Führungsblechen auftreten können, von vorne herein ausgeschlossen werden. Sollte es
dennoch zu einer Beschädigung eines der erfindungsgemäßen Führungsbänder im Falle
eines Papierstaus kommen, so lässt sich dieses auf einfache Weise und in kürzester
Zeit kostengünstig auswechseln, da das zu ersetzende Bandmaterial beispielsweise in
Form von Vorratsrollen vorgehalten und vom Drucker selbst in die Maschine eingezogen
werden kann. Im Gegensatz zu fest installierten massiven Führungseinrichtungen, bei
denen eine Beschädigung der Einrichtung durch einen Papierstau in der Regel zu einer
längeren Stillstandszeit der Druckmaschine führt, kann bei Einsatz der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Druckbetrieb nach kürzester Zeit wieder aufgenommen werden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Führungsbänder durch
ein endloses Führungsband gebildet, welches über zwei aufeinander gegenüberliegenden
Seiten - vorzugsweise außerhalb des Transportpfades der Signaturenangeordnete erste
und zweite Umlenkrollen geführt ist. Die der Ober- und Unterseite der Signaturen zugewandten
Führungsflächen werden dabei durch die einander gegenüberliegenden Innenseiten des
endlosen Führungsbandes gebildet, zwischen denen die Signaturen hindurchlaufen. Die
beschriebene Ausführungsform bietet den Vorteil, dass lediglich durch den Einsatz
eines einzigen endlosen Führungsbandes eine zuverlässige Führung der Signaturen erfolgt.
[0012] Anstelle des Einsatzes von zwei Führungsrollen ist es ebenfalls denkbar, in entsprechender
Weise ein endliches Führungsband lediglich über eine Umlenkrolle zu führen, die beispielsweise
an einer der Seitenwände des Falzapparates befestigt sein kann, und die beiden Enden
des endlichen Führungsbandes z. B. an der gegenüberliegenden Seitenwand des Falzapparates,
vorzugsweise über federelastische Mittel zu befestigen.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden ein erstes
und ein zweites endliches Führungsband getrennt von einander auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Transportpfades der Signaturen angeordnet. Das erste und/oder das zweite
Führungsband können dabei in vorteilhafter Weise im Winkel zum Transportpfad der Signaturen
angeordnet sein, sodass sich ein im Wesentlichen trichterförmiger Einlaufbereich ergibt,
in den die Signaturen mit ihren vorlaufenden Kanten eintreten. Hierdurch ergibt sich
der Vorteil, dass die Bildung von "Eselsohren" in besonders wirkungsvoller Weise vermieden
wird. Der Winkel, in welchem die beiden getrennten Führungsbänder gegenüber dem Transportpfad
der Signaturen angeordnet ist, kann darüber hinaus in vorteilhafter Weise einstellbar
sein, wodurch sich eine Anpassung an unterschiedliche Signaturstärken, Signaturformate,
Bedruckstoffe und Maschinengeschwindigkeiten erzielen lässt.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise jedem der Führungsbänder
eine separate Spanneinrichtung zugeordnet, welche im einfachsten Falle, beispielsweise
durch eine Zugfeder mit einstellbarer Vorspannung gebildet werden kann, die an einem
oder an beiden Enden eines erfindungsgemäßen Führungsbandes angreift und sich beispielsweise
am Rahmen des Falzapparates abstützt.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Spanneinrichtung jedoch
durch einen über Stellmittel um eine Schwenkachse schwenkbaren Hebelarm gebildet,
an welchem eine Umlenkrolle befestigt ist, über die das zugehörige Führungsband geführt
wird. Die Stellmittel umfassen dabei in vorteilhafter Weise eine den Hebelarm mit
einer federelastischen Kraft beaufschlagende Feder, beispielsweise eine Spiralzug-
oder eine Spiraldruckfeder, sowie eine dem Hebelarm zugeordnete, drehbare Steuernocke,
an welcher sich der Hebelarm abstützt. Die Steuernocke und die Feder wirken dabei
in der Weise miteinander zusammen, dass der Hebelarm durch Drehen der Steuernocke
aus einer ersten Spannposition, in der das erfindungsgemäße Führungsband mit einer
vorgegebenen federelastischen Kraft beaufschlagt wird, in eine zweite Position bewegbar
ist, in der das Führungsband spannungslos bleibt, und beispielsweise von Hand über
entsprechende Haken oder ähnliche Befestigungsmittel am Hebelarm befestigt werden
kann. Die beschriebene Ausführungsform gestattet es, durch Drehen der Steuernocke
die Spannung des Führungsbandes zu verändern, sodass sich die Vorrichtung in Abhängigkeit
von einem jeweils zu verarbeitenden Druckauftrag, beispielsweise durch manuelles oder
aber auch motorisches Drehen der Steuernocke an die jeweiligen Bedingungen anpassen
lässt.
[0016] In gleiches Weise kann es vorgesehen sein, dass die Stellmittel durch einen auf den
Hebelarm wirkenden Pneumatikzylinder oder einen elektrischen Aktuator gebildet werden,
welcher den Hebelarm zum Spannen des Führungsbandes in eine erste Spannposition und,
beispielsweise zur Befestigung des Bandendes am Hebelarm, in eine zweite Position
verschwenkt, in welcher sich das Führungsband in einem ungespannten Zustand befindet.
Hierbei ist es denkbar, dass das Spannen eines oder mehrerer der Führungsbänder in
Abhängigkeit vom Betriebszustand der Druckmaschine erfolgt, in der Weise, dass der
Hebelarm beim Stillstand der Druckmaschine oder bei einem Notstopp automatisch in
die zweite Position verschwenkt wird, in welcher das Führungsband nicht gespannt ist.
Hierdurch kann zum Beispiel das Einfädeln einer neuen Papierbahn im Bereich des Auslauf-Zwickels
der Schneidzylinderanordnung nach einem Bahnbruch oder vor einem neuen Druckauftrag
mit einer unterschiedlichen Papierbreite erheblich vereinfacht und im Falle eines
Bahnbruchs oder Papierstaus im Bereich des Auslaufzwickels die Gefahr von Beschädigungen
deutlich reduziert werden.
[0017] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass zur Anpassung an unterschiedliche Druckaufträge
oder Betriebsbedingungen der Druckmaschine der Abstand zwischen den Führungsbändern
und dem Transportpfad der Signaturen veränderbar ist. Hierzu kann es beispielsweise
vorgesehen sein, dass die Führungsbänder über exzentrisch gelagerte Umlenkrollen oder
über nicht-kreisrunde, insbesondere über elliptisch geformte Umlenkrollen geführt
werden, sodass durch ein Verdrehen der exzentrisch gelagerten oder nicht-kreisrunden
Umlenkrollen eine Änderung des Abstandes zwischen den Führungsbändern und dem Transportpfad
der Signaturen ermöglicht wird. Das Verdrehen der exzentrisch gelagerten Umlenkrollen
oder nicht-kreisrunden Umlenkrollen kann dabei entweder manuell oder über entsprechende
Aktuatoren, beispielsweise über Elektromotoren oder Pneumatikzylinder automatisch
und vorzugsweise in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Druckmaschine, insbesondere
in Abhängigkeit vom Druckauftrag und der Maschinengeschwindigkeit, erfolgen.
[0018] Um eine Reibung und darüber hinaus auch ein Abschmieren der zuvor in der Druckmaschine
bedruckten Signaturen an den Führungsflächen der erfindungsgemäßen Führungsbänder
zu vermindern, können insbesondere die den Signaturen zugewandten Führungsflächen
mit einer entsprechenden Beschichtung, beispielsweise mit PTFE (Teflon®) oder Chrom
etc. versehen sein.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem im Wesentlichen parallel
zum Transportpfad der Signaturen angeordneten ersten und zweiten Führungsband,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher oberhalb
und unterhalb des Transportpfades der Signaturen ein erstes und ein zweites Führungsband
im Winkel zum Transportpfad angeordnet sind und einen trichterförmigen Einlaufbereich
für die vorlaufenden Kanten der Signatur in den nachgeordneten Transportbandabschnitt
bilden,
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Richtung des Signatur-Transportpfades, bei der ein endloses Führungsband über zwei
außerhalb des Transportpfades liegende Umlenkrollen geführt ist, und
- Fig. 4
- eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der ein endliches Band
über eine an einem Spannhebel befestigte Umlenkrolle geführt und die beiden Enden
des Bandes an einer gegenüberliegenden Seitenwand des Falzapparates mittels Haken
befestigt sind.
[0020] Die in Figur 1 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Führen von Signaturen
2 im Bereich eines Auslauf-Zwickels 4 einer ein Schneidmesser 6 aufweisenden Schneidzylinderanordnung
8 in einem nicht dargestellten Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine umfasst
ein oder mehrere erfindungsgemäße flache Führungsbänder 10, 12, welche beiderseits
des Signaturtransportpfades 14 angeordnet sind. Die Führungsbänder 10, 12 weisen den
Außenseiten der Signaturen 2 zugewandte Führungsflächen 16, 18 auf, die die vorlaufenden
Enden 20 der Signaturen 2 im Bereich des Auslauf-Zwickels 4 und beim Eintritt in eine
durch Transportbänder 22 und 24 gebildete Transportbandeinrichtung 26 führen, um ein
Umschlagen der vorlaufenden Enden 20 der Signaturen 2 beim Eintritt in die Transportbandeinrichtung
26 zu verhindern.
[0021] Wie in Figur 3 dargestellt ist, umfasst die erfindungsgemäße Führungseinrichtung
zwei Umlenkrollen 28, 30, von denen die eine Umlenkrolle 28 an einer ersten Seitenwand
32 der Druckmaschine angeordnet ist und die zweite Umlenkrolle 30 drehbar an einer
relativ zur zweiten Seitenwand 38 bewegbaren Spanneinrichtung 34 befestigt ist. Die
Spanneinrichtung 34 umfasst dabei einen Hebelarm 36, der um eine gegenüber der zweiten
Seitenwand 38 des Falzapparates vorzugsweise ortsfeste Drehachse 40 schwenkbar ist.
Der Hebelarm 36 wird durch eine mittels einer Justierschraube 42 vorspannbare Feder
44 gegen eine drehbare exzentrisch gelagerte oder nicht-kreisrunde Steuernocke 46
gedrängt, in der Weise, dass durch ein Drehen der Steuemocke 46 der Hebelarm 36 aus
der in Fig. 3 dargestellten Spannposition für die Führungsbänder 10, 12 in eine nicht
dargestellte Position verschwenkbar ist, in der die erfindungsgemäßen Führungsbänder
10, 12 sich in einem nicht gespannten Zustand befinden und beispielsweise problemlos
von den Umlenkrollen 28 und 30 abgenommen werden können. Wie der Fig. 3 weiterhin
entnommen werden kann, werden die Signaturen 2 zwischen den Innenseiten des endlosen
Führungsbandes 10, 12 hindurch geführt, welch letztere mit einer reibungsvermindernden
oder ein Abschmieren der Signaturen 2 verhindernden Beschichtung versehen sein können
und die Führungsflächen 16, 18 bilden.
[0022] Anstelle der Verwendung einer ortsfest an der ersten Seitenwand 32 des Falzapparates
befestigten Umlenkrolle 28 kann es weiterhin vorteilhaft sein, ein endliches Führungsband
110 zu verwenden, dessen Enden 111 und 113 an der ersten Seitenwand 32 des Falzapparates
mit Hilfe einer Befestigungseinrichtung, insbesondere durch Haken 115, 117, die in
die jeweiligen Enden 111, 113 des endlichen Führungsbandes 110 eingreifen, befestigt
werden, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist.
[0023] Gemäß der weiteren in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die
Führungsbänder 10, 12 vorzugsweise gegenüber der Transportrichtung 14 der Signaturen
2 in einem Winkel α, β geneigt angeordnet und bilden einen konus- oder trichterförmigen
Einlaufbereich 50. Wie durch die Doppelpfeile 52 und 54 angedeutet ist, sind die Führungsbänder
10, 12 - die sowohl gemäß der in Fig. 3 als auch gemäß der in Fig. 4 dargestellten
Ausführungsform der Erfindung ausgebildet sein können - gegenüber dem Transportpfad
14 der Signaturen 2 verschiebbar angeordnet, in der Weise, dass der Abstand zwischen
den Führungsflächen 16, 18 der Bänder 10, 12 und dem Transportpfad 14 der Signaturen
veränderbar ist.
[0024] Wie der Fig. 2 darüber hinaus entnommen werden kann, können die Umlenkrollen 56 und
58 für die Transportbänder 22 und 24 der Transportbandeinrichtung 26 innerhalb des
von den Führungsbändern 10, 12 aufgespannten Zwischenraum angeordnet sein, wodurch
sich eine räumlich besonders kompakte Anordnung ergibt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0025]
- 1
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 2
- Signaturen
- 4
- Auslauf-Zwickel
- 6
- Schneidmesser
- 8
- Schneidzylinderanordnung
- 10
- Führungsband
- 12
- Führungsband
- 14
- Signatur-Transportpfad
- 16
- Führungsfläche
- 18
- Führungsfläche
- 20
- Vorlaufende Enden
- 22
- Transportband
- 24
- Transportband
- 26
- Transportbandeinrichtung
- 28
- Umlenkrolle
- 30
- Umlenkrolle
- 32
- erste Seitenwand des Falzapparates
- 34
- Spanneinrichtung
- 36
- Hebelarm
- 38
- zweite Seitenwand des Falzapparates
- 40
- Drehachse
- 42
- Justierschraube
- 44
- Feder
- 46
- Steuemocke
- α, β
- Neigungswinkel der Führungsbänder in Fig. 2
- 50
- konischer Einlaufbereich
- 52, 54
- Doppelpfeile
- 56, 58
- Umlenkrollen
- 110
- endliches Führungsband von Fig. 4
- 111, 113
- Enden des endlichen Führungsbandes von Fig. 4
- 115, 117
- Enden des endlichen Führungsbandes von Fig. 4
1. Vorrichtung (1) zum Führen von Signaturen (2), insbesondere im Bereich eines Auslauf-Zwickels
(4) einer Schneidzylinderanordnung (8) in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass nahe des Transportpfades (14) der Signaturen (2) ein oder mehrere sich im wesentlichen
quer zur Transportrichtung der Signaturen (2) erstreckende Führungsbänder (10, 12,
110) angeordnet sind, welche den Transportpfad begrenzende Führungsflächen (16, 18)
definieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbänder durch ein endloses Führungsband (10, 12, 110) gebildet werden,
welches über zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten angeordnete erste und zweite
Umlenkrollen (28, 30) geführt ist, in der Weise, dass die Führungsflächen (16, 18)
durch die einander gegenüberliegenden Innenseiten des endlosen Führungsbandes (10,
12, 110) gebildet werden und die Signaturen (2) zwischen den Führungsflächen (16,
18) hindurchlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes und ein zweites Führungsband (10, 12, 110) vorgesehen sind, welche aufeinander
gegenüberliegenden Seiten des Transportpfades (14) der Signaturen (2) angeordnet sind,
in der Weise, dass die Führungsflächen (16, 18) durch die Außenseiten des ersten und
zweiten Führungsbandes (10, 12, 110) gebildet werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Signaturen (2) zugewandten Führungsflächen (16, 18) des ersten und/oder zweiten
Führungsbandes (10, 12, 110) gegenüber dem Transportpfad (14) der Signaturen (2) im
Winkel (α, β) angeordnet sind, in der Weise, dass sich ein trichterförmiger Einlaufbereich
(50) ergibt, in den die Signaturen (2) mit ihren vorlaufenden Kanten (20) eintreten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel (α, β) zwischen dem ersten und/oder dem zweiten Führungsband (10, 12,
110) und dem Transportpfad (14) der Signaturen (2) veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbänder (10, 12, 110) im Bereich zwischen einem Schneidzylinderpaar (8)
und einer diesem in der Transportrichtung der Signaturen gesehen nachgeordneten Transportbandvorrichtung
(22, 24, 26) im Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem der Führungsbänder (10, 12, 110) eine Spanneinrichtung (34, 40, 42, 44, 46)
zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spanneinrichtung einen über Stellmittel (46) um eine Schwenkachse (40) schwenkbaren
Hebelarm (36) mit einer daran drehbar befestigten Umlenkrolle (30) umfasst, über welche
das zugehörige Führungsband (10, 12, 110) geführt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellmittel (46) eine den Hebelarm (36) beaufschlagende Feder (44) und eine dem
Hebelarm (36) zugeordnete Steuernocke (46) umfassen, die in der Weise miteinander
zusammenwirken, dass der Hebelarm (36) durch Drehen der Steuernocke (46) aus einer
ersten Spannposition in eine zweite Position bewegbar ist, in welcher das Führungsband
(10, 12, 110) nicht gespannt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellmittel durch einen auf den Hebelarm (36) wirkenden Pneumatikzylinder und/oder
einen elektrischen Aktuator gebildet werden, mittels welchem der Hebelarm (36) aus
einer ersten Spannposition in eine zweite Position verschwenkbar ist, in der das Führungsband
nicht gespannt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen den Führungsbändern (10, 12, 110) und dem Transportpfad (14)
der Signaturen (2) veränderbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbänder (10, 12, 110) über exzentrisch gelagerte oder nicht-kreisrunde
Umlenkrollen geführt sind, und dass die Änderung des Abstandes zwischen den Führungsbändern
(10, 12, 110) und dem Transportpfad (14) der Signaturen durch Verdrehen der Umlenkrollen
erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Signaturen (2) zugewandten Führungsflächen (16, 18) mit einer reibungsvermindernden
Beschichtung versehen sind.