(19)
(11) EP 1 184 316 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2002  Patentblatt  2002/10

(21) Anmeldenummer: 01119633.4

(22) Anmeldetag:  21.08.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 31/22, B65H 33/08, B65H 29/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.09.2000 DE 10043393

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Ries, Jürgen
    73760 Ostfildern (DE)
  • Schempp, Horst
    73760 Ostfildern (DE)
  • Schneider, Joachim
    73760 Ostfildern (DE)
  • Trumpp, Andreas
    72581 Dettingen (DE)

(74) Vertreter: Franzen, Peter et al
Heidelberger Druckmaschinen AG, Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Aufnahme von Blattstapel


(57) Es handelt sich um eine Vorrichtung zur Aufnahme eines oder mehrerer Blattstapel (12), insbesondere gegenseitig versetzt abgelegter Blattstapel (sogenannte Offset-Ablage), die von einem Blatt-Bearbeitungsgerät (10) an eine Ausgabestation (11) ausgegeben werden.
Die Vorrichtung besteht aus einem tragbaren, auf die Ausgabestation (11) des Blatt-Bearbeitungsgeräts (10) lose aufsetzbaren Behälter (15), der einen horizontal ausgerichteten Ablageboden (16), zwei sich gegenüberstehende aufrechte Seitenwände (17) und eine stromabwärts zur Blattausgaberichtung angeordnete, aufrecht stehende Aufprallwand (18) für die Blattstapel (12) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme eines oder mehrerer Blattstapel, insbesondere gegenseitig versetzt abgelegter Blattstapel (sogenannte Offset-Ablage), die von einem Blatt-Bearbeitungsgerät an eine Ausgabestation ausgegeben werden.

[0002] Es gibt Blatt-Bearbeitungsgeräte, sogenannte Finisher, die Blätter bestimmter Größen, zum Beispiel der Formate DIN A4 und DIN A5 verarbeiten und die auch bestimmte Bearbeitungen an den Blättern vornehmen, wie zum Beispiel Mittel- und Z-Faltungen, die aber keine Einrichtungen aufweisen, um die ausgegebenen Blattstapel zu lochen, binden, heften oder dergleichen. Derartige Vorgänge der Weiterbearbeitung müssen an anderen Geräten durchgeführt werden. Das macht es erforderlich, die an der Ausgabestation des Blatt-Bearbeitungsgeräts abgelegten losen Blattstapel aufzunehmen und manuell zu einem Weiterbearbeitungsgerät zu transportieren. Dabei besteht die Gefahr, dass die kantengenau abgelegten Blätter eines Blattstapels in sich wieder verrutschen und der einzelne oder auch mehrere der abgelegten Blattstapel in Unordnung geraten und vor dem Weiterbearbeiten wieder ausgerichtet werden müssen. Dieser Vorgang ist zeitraubend und unwirtschaftlich.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der ein sicherer, die kantengenaue Lage von Blättern in einem Blattstapel nicht störender Transport von losen Blattstapeln von einem Blatt-Bearbeitungsgerät zu einem anderen Blatt-Bearbeitungsgerät ohne Schwierigkeiten möglich ist.

[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Vorrichtung aus einem tragbaren, auf die Ausgabestation des Blatt-Bearbeitungsgeräts lose aufsetzbaren Behälter besteht, der einen horizontal ausgerichteten Ablageboden, zwei sich gegenüberstehende aufrechte Seitenwände und eine stromabwärts zur Blattausgaberichtung angeordnete aufrecht stehende Aufprallwand für die Blattstapel aufweist.

[0005] Mit einem derartigen tragbaren Behälter können die darin angesammelten Blattstapel bequem zu einem für deren weitere Bearbeitung vorgesehenen Bearbeitungsgerät transportiert werden, ohne dass die Blattstapel bzw. die Blätter ihre Ordnung verlieren. Das hat zur Folge, dass die Stapel nicht ein weiteres Mal kantengenau ausgerichtet werden müssen, sondern sofort weiterbearbeitet werden können.

[0006] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein mit Blattstapel gefüllter Behälter bequem in der Zeitspanne gegen einen leeren Behälter ausgetauscht werden kann, in der im Blatt-Bearbeitungsgerät ein weiterer Blattstapel gebildet wird.

[0007] Im einzelnen ist der Erfindungsgegenstand so ausgebildet, dass zwischen der Aufprallwand und jeder Seitenwand eine vertikale Öffnung ausgebildet ist, die sich bis zum Ablageboden erstreckt. Jede dieser Öffnungen ist für den Durchtritt eines Niederhalters vorgesehen, und jeder Niederhalter ist an einem Vorsprung angelenkt, der durch das abgebogene und ins Innere des Behälters ragende Ende des Bügels gebildet ist.

[0008] Diese Maßnahme trägt zur Stabilisierung der freistehenden Seitenwände und der Aufprallwand bei.

[0009] Die Seitenwände enden jeweils in einem Traggriff, dessen Grifffläche unter einem spitzen Winkel zur offenen Seite des Behälters verläuft. Auf diese Weise nimmt der von der Ausgabestation abgehobene Behälter eine derartig geneigte hängende Lage ein, dass die Blattstapel sicher an der Aufprallwand anliegen und beim Transport nicht aus der offenen Seite des Behälters herausfallen können.

[0010] Weiterhin weist die Ablagefläche einen vertikal ausgerichteten Stützfuß auf, der sich bei einer schräg angeordneten Ausgabestation auf der Ablagefläche der Ausgabestation abstützt, und dessen Länge so bemessen ist, dass die Ablagefläche im wesentlichen horizontal liegt.

[0011] Die weiteren Merkmale und Vorteile sind der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen. Die Zeichnung zeigt in der
Fig. 1
einen erfindungsgemäßen Behälter, der auf der schräg angeordneten Ausgabestation eines Blatt-Bearbeitungsgeräts aufgesetzt ist, im Schnitt,
Fig. 2
den Behälter gemäß Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung, und
Fig. 3
den Behälter gemäß Fig. 1 in von der Ausgabestation abgehobener frei hängender Transportlage im Schnitt.


[0012] Mit 10 ist ein Blatt-Bearbeitungsgerät, beispielsweise ein Finisher, bezeichnet, der eine schräg angeordnete Ausgabestation 1 aufweist, die in Abhängigkeit von der Höhe der darauf abgelegten Blattstapel 12 in der Höhe gegenüber einem Ausgabeschlitz 13 verstellbar ist. Zugleich ist die Ausgabestation seitlich verstellbar, um komplette Blattstapel zur Abgrenzung gegeneinander versetzt zu einander ablegen zu können. Diese Bewegungen der Ausgabestation werden von nicht dargestellten elektrischen Antrieben erzeugt, die auch Ausgabewalzen 14 antreiben.

[0013] Es gibt Blatt-Bearbeitungsgeräte, die die einzelnen Kopieblätter lediglich zu Blattstapel zusammenfassen und sie dann stapelweise auf der Ausgabestation ablegen, ohne sie fertig zu bearbeiten. Diese Endbearbeitung, wie lochen, heften, binden oder dergleichen muss an einem anderen Bearbeitungsgerät durchgeführt werden. Zu diesem Zweck müssen die abgelegten Blattstapel manuell transportiert werden, was meist zu einer Unordnung der Blattstapel führt. Dies wird mittels eines erfindungsgemäßen Behälters 15 vermieden. Der Behälter 15 besteht aus einem Ablageboden 16 und zwei sich gegenüberstehenden aufrecht angeordneten Seitenwänden 17 und einer der offenen Seite des Behälters 15 gegenüberliegenden Aufprallwand 18. Wie in der Fig. 2 zu erkennen, ist zwischen der Aufprallwand 18 und den beiden Seitenwänden 17 jeweils eine bis auf den Ablageboden 16 reichende Öffnung 19 vorgesehen. Diese Öffnungen 19 dienen zum Durchtritt für Niederhalter 20, die jeweils an einem Vorsprung 21 angelenkt sind, der von einem in das Innere des Behälters abgewinkelten Ende eines Bügels 22 gebildet ist. Der Bügel 22 ist sowohl mit den Seitenwänden 17 als auch mit der Aufprallplatte fest verbunden und dient zur Stabilisierung derselben.

[0014] Die Niederhalter 20 bestehen aus flexiblem Kunststoffmaterial und liegen zu beiden Enden eines Blattstapels auf dem obersten Blatt auf, um ein Aufwölben der obersten Blätter zu verhindern, und so die Ablage der nachfolgenden Blattstapel nicht zu behindern.

[0015] Die freien oberen Enden der Seitenwände sind als Traggriffe 23 ausgebildet, wobei die Grifffläche 24 unter einem spitzen zur offenen bearbeitungsgeräteseitigen Seite des Behälters 15 geneigten Winkel verläuft. Auf diese Weise erhält der von der Ausgabestation 11 abgehobene Behälter 15 eine derart gekippte Lage, in der die Blattstapel 12 sich an der Aufprallwand 18 abstützen und während des Transports ruhig in ihrer Lage liegen bleiben.

[0016] Wie in der Fig. 1 dargestellt ist die Ausgabestation 11 in einer Schräglage am Blatt-Bearbeitungsgerät 10 angeordnet. Der Behälter 15 weist deshalb am bearbeitungsgeräteseitigen Ende seines Ablagebodens 16 einen Stützfuß 25 auf, der beim Ausführungsbeispiel als rechtwinklige Abwinklung ausgebildet ist.

[0017] Dieser Stützfuß 25 steht einerseits auf der Ausgabestation auf und liegt andererseits an der Frontwand des Blatt-Bearbeitungsgeräts 10 an. Die vertikale Länge des Stützfußes ist so bemessen, dass bei auf die Ausgabestation aufgesetztem Behälter 15 der Ablageboden 16 des Behälters 15 horizontal liegt.

[0018] Eine derartige Ausbildung des Stützfußes 25 und seine Anlage an der Frontwand des Blatt-Bearbeitungsgeräts 10 sichert auch die Lage des Behälters 15 auf der Ausgabestation 11.

Bezugszeichenliste



[0019] 
10
Blatt-Bearbeitungsgerät
11
Ausgabestation
12
Blattstapel
13
Ausgabeschlitz
14
Ausgabewalzen
15
Behälter
16
Ablageboden
17
Seitenwand
18
Aufprallwand
19
Öffnung
20
Niederhalter
21
Vorsprung
22
Bügel
23
Traggriff
24
Grifffläche
25
Stützfuß



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Aufnahme eines oder mehrerer Blattstapel, insbesondere gegenseitig versetzt abgelegter Blattstapel (sogenannte Offset-Ablage), die von einem Blatt-Bearbeitungsgerät an eine Ausgabestation ausgegeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung aus einem tragbaren, auf die Ausgabestation (11) des Blatt-Bearbeitungsgeräts (10) lose aufsetzbaren Behälter (15) besteht, der einen horizontal ausgerichteten Ablageboden (16), zwei sich gegenüberstehende aufrechte Seitenwände (17) und eine stromabwärts zur Blattausgaberichtung angeordnete, aufrecht stehende Aufprallwand (18) für die Blattstapel (12) aufweist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Aufprallwand (18) und jeder Seitenwand (17) eine vertikale Öffnung (19) vorgesehen ist, die sich bis zum Ablageboden (16) erstreckt.
 
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein U-förmiger im wesentlichen horizontal ausgerichteter Bügel (22) mit den beiden Seitenwänden (17) und der Aufprallwand (18) fest verbunden ist.
 
4. Vorrichtung nach den Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (17) jeweils in einem Traggriff (23) enden, dessen Grifffläche (24) unter einem spitzen zur offenen bearbeitungsgeräteseitigen Seite des Behälters (15) geneigten Winkel verläuft.
 
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ablageboden (16) einen vertikal abwärts ausgerichteten Stützfuß (25) aufweist, der sich bei einer schräg angeordneten Ausgabestation (11) am Blatt-Bearbeitungsgerät (10) sowie auf der Ablagefläche der Ausgabestation (11) abstützt, und dessen Länge so bemessen ist, dass der Ablageboden (16) des Behälters (15) im wesentlichen horizontal liegt.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützfuß (25) als eine über die Breite des Ablagebodens (16) des Behälters (15) sich erstreckende Abwinklung ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Bügel ausgehend von jeder Seitenwand (17) einen ins Behälterinnere abgewinkelten Vorsprung aufweist, an dem jeweils ein Niederhalter (20) für die oberen Blätter eines Blattstapels (12) angelenkt ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Niederhalter (20) aus einem flexiblen Kunststoffmaterial besteht, mit dem ein geeigneter Auflagedruck erzeugbar ist.
 




Zeichnung