[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsschneidvorrichtung umfassend ein Maschinengestell,
ein am Maschinengestell um eine Drehachse drehbares Schneidwerkzeug sowie eine um
eine Drehachse drehbare Amboßwalze mit einer Schneidstütze, wobei am Schneidwerkzeug
eine mit der Schneidstütze zusammenwirkende Schneide angeordnet ist zum Schneiden
einer zwischen dem Schneidwerkzeug und der Amboßwalze hindurchgeführten Werkstoffbahn,
und wobei am Schneidwerkzeug mindestens ein Stützring mit einer Stützfläche gehalten
ist zum Abstützen des Schneidwerkzeuges gegenüber der Amboßwalze.
[0002] Mittels derartiger Rotationsschneidvorrichtungen können fortlaufende Werkstoffbahnen
beispielsweise aus Papier, Vliesstoffen, Textilien, Kunststoff- oder Metallfolien
beschnitten werden. Hierbei ist es insbesondere möglich, kurvenförmige Schnittkanten
zu erzeugen, die in sich geschlossen sein können. Rotationsschneidvorrichtungen dieser
Art sind beispielsweise aus der DE 39 24 053 A1 sowie der DE 198 34 104 A1 bekannt.
[0003] Üblicherweise steht die Schneide in radialer Richtung bezogen auf die Drehachse des
Schneidwerkzeugs über die Stützfläche des Stützrings hervor. Dadurch wird sichergestellt,
daß die Schneide beim Beschneiden des Werkstoffs auf der Schneidstütze aufsitzt. Eine
derartige Ausgestaltung hat jedoch den Nachteil, daß insbesondere bei Einsatz hochfester
Werkstoffe nicht in allen Fällen ein präziser Schnitt erzeugt werden kann, denn es
besteht die Gefahr, daß bei Ausübung hoher Vorspannkräfte, wie sie beim Beschneiden
hochfester Werkstoffe zum Einsatz kommen, die Schneide und/oder die Schneidstütze
beschädigt werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rotationsschneidvorrichtung der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, daß auch hochfeste Werkstoffe zuverlässig und präzise beschnitten
werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Rotationsschneidvorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schneide und die Schneidstütze zumindest im
Bereich ihrer Oberfläche aus Hartmetall gefertigt sind und daß die Schneide in radialer
Richtung bezogen auf die Drehachse des Schneidwerkzeuges relativ zu der Stützfläche
zurückgesetzt ist, wobei der radiale Abstand zwischen der Schneide und der Stützfläche
derart in Abhängigkeit vom Elastizitätsmodul des Stützringes ausgebildet ist, daß
die Schneide bei Ausübung einer zwischen dem Schneidwerkzeug und der Amboßwalze wirkenden
Vorspannkraft die Schneidstütze nahezu berührt.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Schneide und die mit dieser zusammenwirkende
Schneidstütze zumindest im Bereich ihrer Oberfläche aus Hartmetall zu fertigen. Selbst
bei Einsatz hochfester Werkstoffe, beispielsweise sehr zugfester Aramidfasernetze
oder auch Stahlnetze, wie sie zum Beispiel bei der Herstellung von Kraftfahrzeugreifen
zum Einsatz kommen, kann dadurch ein präziser Schnitt durchgeführt werden, wobei sich
nur eine minimale Abnützung der Schneide einstellt.
[0007] Da bei Einsatz von Hartmetall für die Schneide und die Schneidstütze die Gefahr eines
Bruches der Schneide besteht, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schneide bezogen
auf die Drehachse des Schneidwerkzeuges eine geringere radiale Erstreckung aufweist
als die Stützflächen des Stützringes. Die Schneide ist somit im unbelasteten Zustand
der Rotationsschneidvorrichtung in radialer Richtung relativ zu der Stützfläche zurückgesetzt.
Der radiale Abstand zwischen der Schneide und der Stützfläche wird hierbei in Abhängigkeit
vom Elastizitätsmodul des Stützringes ausgebildet, d. h. in Abhängigkeit von der jeweils
vorliegenden Materialelastizität des Stützringes. Hierbei fließt der Gedanke mit ein,
daß der Stützring, selbst wenn er aus Stahl gefertigt ist, bei Ausübung einer Vorspannkraft
zwischen dem Schneidwerkzeug und der Amboßwalze einer radialen Deformation unterliegt,
so daß sich die radiale Erstreckung des Stützringes bezogen auf die Drehachse des
Schneidwerkzeuges in Abhängigkeit vom jeweiligen Elastizitätsmodul verringert. Der
relative Abstand zwischen der Hartmetall-Schneide und der Hartmetall-Schneidstütze
im unbelasteten Zustand der Rotationsschneidvorrichtung wird nun derart gewählt, daß
die Schneide im belasteten Zustand der Vorrichtung, d. h. bei Ausübung der Vorspannkraft,
die Schneidstütze nahezu berührt, d. h. daß die Schneide mit minimalstem Abstand der
Schneidstütze gegenübersteht oder diese leicht berührt. Ein derartiges "leichtes Berühren"
gewährleistet zum einen einen zuverlässigen Schnitt des Werkstoffes, zum anderen wird
dadurch ein Bruch der Hartmetall-Schneide ebenso vermieden wie eine Beschädigung der
Hartmetall-Schneidstütze.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schneide
und/oder die Schneidstütze eine Oberflächenbeschichtung aus Hartmetall aufweisen.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Schneide
und/oder die Schneidstütze im wesentlichen vollständig aus Hartmetall gefertigt sind.
Damit lassen sich auch hochfeste Werkstoffe zuverlässig beschneiden, wobei eine im
Hinblick auf übliche Rotationsschneidvorrichtungen erheblich verlängerte Standzeit
erzielt werden kann.
[0010] Günstig ist es, wenn die Schneide bei Ausübung der Vorspannkraft zwischen dem Schneidwerkzeug
und der Amboßwalze einen radialen Abstand von weniger als etwa 500 µm zu der mindestens
einen Stützfläche aufweist.
[0011] Ein besonders zuverlässiger Schnitt hochfester Werkstoffe wird bei einer bevorzugten
Ausführungsform dadurch sichergestellt, daß die Schneide bei Ausübung der Vorspannkraft,
d. h. im belasteten Zustand der Rotationsschneidvorrichtung, einen radialen Abstand
von weniger als ca. 100 µm zu der Stützfläche aufweist.
[0012] Von besonderem Vorteil ist es, wenn der mindestens eine Stützring zumindest im Bereich
der Stützfläche aus Hartmetall gefertigt ist. Bei einer derartigen Ausführungsform
unterliegen weder die Schneide und die zugeordnete Stützfläche noch der zum Abstützen
des Schneidwerkzeuges gegenüber der Amboßwalze zum Einsatz kommende Stützring einer
merklichen Abnützung, so daß sich die Rotationsschneidvorrichtung selbst bei Ausübung
hoher Vorspannkräfte durch eine besonders lange Standzeit auszeichnet.
[0013] Der Stützring kann hierbei eine Oberflächenbeschichtung aus Hartmetall aufweisen.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der mindestens eine Stützring
im wesentlichen vollständig aus Hartmetall gefertigt ist.
[0015] Die vorzugsweise vollständig aus Hartmetall gefertigte Schneidstütze kann beispielsweise
in Form einer Schneidplatte ausgestaltet sein, die an der Amboßwalze gehalten ist,
wobei ihre Krümmung an die Krümmung der Amboßwalze angepaßt ist.
[0016] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Schneidstütze eine Stützhülse umfaßt, die
einen Grundkörper der Amboßwalze in Umfangsrichtung umgibt. Bei einer derartigen Ausführungsform
ist die Schneidstütze formschlüssig am Grundkörper der Amboßwalze gehalten, so daß
die Schneidstütze auch hohen mechanischen Belastungen zuverlässig standhalten kann.
[0017] Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Schneidstütze einstückig mit der Amboßwalze
verbunden ist und somit als einheitliches Bauteil herstellbar ist. Eine derartige
Ausführungsform ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Schneidstütze eine Oberflächenbeschichtung
aus Hartmetall aufweist.
[0018] Vorzugsweise umfaßt die Rotationsschneidvorrichtung zwei aus Hartmetall gefertigte
Stützringe, die jeweils drehfest am Schneidwerkzeug gehalten sind und zwischen sich
die Schneide aufnehmen.
[0019] Auch im Hinblick auf die Stützringe kann alternativ vorgesehen sein, daß die Stützringe
einstückig mit dem Schneidwerkzeug verbunden sind und somit ein einheitliches Bauteil
ausbilden, wobei es von besonderem Vorteil ist, wenn die Stützringe eine Hartmetall-Oberflächenbeschichtung
aufweisen.
[0020] Als Hartmetall kommt vorzugsweise ein pulvermetallurgisch hergestelltes Sintermetall
zum Einsatz, beispielsweise ein Sinterwerkstoff mit einem metallischen Hartstoff auf
Wolframbasis und einem Bindemittel auf Kobaltbasis. Zur Erzielung einer besonders
hohen Zähigkeit für die Schneide und die Schneidstütze hat sich insbesondere der Einsatz
eines Hartmetalles mit wolframcarbid(WC)-titancarbid(TiC)-tantalcarbid(TaC)-haltigen
Carbidmischkristallen erwiesen.
[0021] Alternativ kann insbesondere zur Erzielung einer besonders hohen Verschleißfestigkeit
für die Schneide und die Schneidstütze ein Hartmetall zum Einsatz kommen, dessen Hartphase
im wesentlichen aus Titancarbid und/oder Titannitrit besteht. Derartige titancarbidhaltige
Hartmetalle sind unter der Bezeichnung "Cermet" bekannt.
[0022] Vorzugsweise weist das Hartmetall eine Härte von mehr als etwa 700 HV (Vickers-Härte)
auf.
[0023] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Rotationsschneidvorrichtung;
- Figur 2:
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 1 mit A gekennzeichneten Bereichs im belasteten
Zusand der Rotationsschneidvorrichtung und
- Figur 3:
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 1 mit A gekennzeichneten Bereichs in unbelastetem
Zustand der Rotationsschneidvorrichtung.
[0024] In der Zeichnung ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegte Rotationsschneidvorrichtung
dargestellt zum Schneiden fortlaufender Werkstoffbahnen, beispielsweise Metallfolien-
oder Stahlnetzbahnen.
[0025] Die Rotationsschneidvorrichtung umfaßt ein Maschinengestell 12 mit zwei vertikal
ausgerichteten Ständern 14, 16, die an einer Grundplatte 18 gehalten und an ihren
freien Enden über eine Quertraverse 20 miteinander verbunden sind. Zwischen den Ständern
14, 16 des Maschinengestells 12 sind in an sich bekannten Drehlagern 22, 23 und 24,
25 eine Amboßwalze 28 bzw. ein Schneidwerkzeug in Form einer Schneidwalze 30 drehbar
gelagert. Mittels an den Ständern 14 und 15 gehaltener, an sich bekannter und deshalb
in der Zeichnung nur schematisch dargestellter Verstelleinrichtungen 32, 34 kann die
Schneidwalze 30 in einer Verstellrichtung 36, die parallel zur Erstreckung der Ständer
14, 16 verläuft, verstellt werden.
[0026] Die zur drehbaren Lagerung der Schneidwalze 30 zum Einsatz kommenden Drehlager 24
und 25 stützen sich über die Verstelleinrichtungen 34 bzw. 36 und jeweils eine am
freien Endbereich der Ständer 14 bzw. 16 gehaltene Vorspanneinrichtung 38 an einem
von der Quertraverse 20 abgestützten Widerlager 40 ab. Mittels der Vorspanneinrichtung
38 kann die Schneidwalze 30 mit einer einstellbaren Vorspannkraft in Richtung auf
die Amboßwalze 28 beaufschlagt werden.
[0027] Die Amboßwalze 28 ist um eine Drehachse 42 frei drehbar und umfaßt einen zylinderförmigen
Grundkörper 44, an dessen Stirnseiten Wellenstummel 46, 48 angesetzt sind, die in
den Drehlagern 22 bzw. 23 gelagert sind. Außerdem umfaßt die Amboßwalze 28 eine den
Grundkörper 44 in Umfangsrichtung umgebende Stützhülse 50, die formschlüssig mit dem
Grundkörper 44 verbunden und aus einem pulvermetallurgisch hergestellten Hartmetall,
dessen Hartphase im wesentlichen aus Wolframcarbid (WC) und dessen Bindemittel im
wesentlichen aus Kobalt besteht, gefertigt ist.
[0028] Die Schneidwalze 30 ist drehfest auf einer Werkzeugwelle 52 gehalten, die um eine
Drehachse 54 frei drehbar in den Drehlagern 24 und 25 gelagert ist, wobei sich ein
Antriebsstummel 56 durch das Drehlager 24 hindurch erstreckt. Über den Antriebsstummel
56 ist die Schneidwalze 30 mittels an sich bekannter und deshalb in der Zeichnung
nicht dargestellter Motor- und Getriebemittel drehend antreibbar.
[0029] Die zylinderförmig ausgebildete Schneidwalze 30 weist im Bereich ihres Zylindermantels
58 eine im Querschnitt im wesentlichen keilförmig ausgestaltete Schneide 60 auf, die
sich sowohl in Umfangsrichtung des Zylindermantels 58 als auch in axialer Richtung
bezogen auf die Drehachse 54 der Schneidwalze 30 erstreckt und eine in sich geschlossene
Kurve ausbildet.
[0030] An den Stirnseiten der Schneidwalze 30 sind zwei Stützringe 62, 64 drehfest gehalten.
Diese sind beiderseits der Schneide 30 koaxial zur Drehachse 54 der Schneidwalze 30
angeordnet und weisen jeweils eine Stützfläche 66 auf, die zylindrisch zur Drehachse
54 ausgerichtet ist und beiderseits der Schneide 60 auf der Stützhülse 50 der Amboßwalze
28 aufliegen.
[0031] Wie bereits erläutert, kann mittels der Vorspanneinrichtungen 38 die Schneidwalze
30 mit der Amboßwalze 28 verspannt werden, wobei sich die Schneidwalze 30 mittels
der Stützringe 62, 64 auf der Amboßwalze 28 abstützt. Die beiden Stützringe 62, 64
begrenzen in axialer Richtung einen Schneidbereich, in den eine fortlaufende Werkstoffbahn
zwischen die Schneidwalze 30 und die Amboßwalze 28 eingeführt werden kann, wobei durch
das Rotieren der Schneidwalze 30 und Mitrotieren der Amboßwalze 28 ein durch die Form
der Schneide 60 vorgegebener Werkstoffbereich ausgeschnitten werden kann.
[0032] Um einen möglichst präzisen Schnitt und eine möglichst geringe Abnützung der Schneide
60 und der Stützringe 62, 64 auch beim Schneiden hochfester Werkstoffe, beispielsweise
extrem zugfester Stahlnetze, sicherzustellen, sind die Schneide 60 und die Stützringe
62, 64 aus demselben Hartmetall gefertigt, das auch bei der Herstellung der Stützhülse
50 zum Einsatz kommt. Da das Hartmetall nur eine verhältnismäßig geringe Bruchfestigkeit
aufweist, ist für die Schneide 60 im unbelasteten Zustand der Rotationsschneidmaschine
10, d. h. in einem Zustand, bei dem keine Vorspannkraft auf die Schneidwalze 30 einwirkt,
eine geringere radiale Erstreckung vorgesehen bezogen auf die Drehachse 54 der Schneidwalze
30 als für die Stützfläche 66. Dies wird aus der vergrößerten Darstellung in Figur
3 deutlich. Im unbelasteten Zustand weist also die Spitze 68 der Schneide 60 in radialer
Richtung einen Abstand d zur Stützfläche 66 auf. Dieser Abstand beträgt vorzugsweise
weniger als 500 µm, insbesondere weniger als 100 um, beispielsweise etwa 80 µm. Die
Größe des Abstandes d wird in Abhängigkeit des Elastizitätsmoduls der Stützringe 62,
64 derart gewählt, daß die Schneidenspitze 68 die Oberfläche der Stützhülse 50 praktisch
berührt, wenn beim Schneiden des Werkstoffes mittels der Vorspanneinrichtungen 38
eine Vorspannkraft auf die Schneidwalze 30 in Richtung der Amboßwalze 28 ausgeübt
wird. Hierbei fließt der Gedanke mit ein, daß die aus Hartmetall gefertigten Stützringe
62, 64 bei Beaufschlagung mit der Vorspannkraft einer Deformation in radialer Richtung
unterliegen, so daß sich deren radiale Erstreckung bezogen auf die Drehachse 54 der
Schneidwalze 30 verringert. Der im unbelasteten Zustand der Rotationsschneidvorrichtung
10 vorliegende Abstand d zwischen der Schneidspitze 68 und der Stützfläche 60 wird
derart gewählt, daß er im belasteten Zustand durch die radiale Deformation der Stützringe
62, 64 praktisch kompensiert wird, wobei jedoch sichergestellt ist, daß die Schneidenspitze
68 auch im belasteten Zustand in radialer Richtung nicht über die Stützfläche 66 hervorsteht,
so daß eine Beschädigung der Hartmetall-Schneide 60 während des Betriebes der Rotationsschneidvorrichtung
10 zuverlässig verhindert wird.
[0033] Die Größe des radialen Abstands d zwischen der Schneidenspitze 68 und der Stützfläche
66 ist somit abhängig vom Elastizitätsmodul des für die Herstellung der Stützringe
62, 64 zum Einsatz kommenden Hartmetallwerkstoffes. Je größer der Elastizitätsmodul
ist, d. h. je steifer der Hartmetallwerkstoff, desto geringer kann der radiale Abstand
d gewählt werden, um den die Schneidenspitze 68 in radialer Richtung bezogen auf die
Stützfläche 66 der Stützringe 62, 64 zurückgesetzt ist. Eine derartige Ausgestaltung
ermöglicht den Einsatz eines Hartmetalles für die Schneide 60, die Stützhülse 50 und
die Stützringe 62, 64, so daß auch nach langer Standzeit der Rotationsschneidvorrichtung
10 ein präziser Schnitt selbst hochfester Werkstoffe gewährleistet ist.
1. Rotationsschneidvorrichtung, umfassend ein Maschinengestell, ein am Maschinengestell
um eine Drehachse drehbares Schneidwerkzeug sowie eine um eine Drehachse drehbare
Amboßwalze mit einer Schneidstütze, wobei am Schneidwerkzeug eine mit der Schneidstütze
zusammenwirkende Schneide angeordnet ist zum Schneiden einer zwischen dem Schneidwerkzeug
und der Amboßwalze hindurchgeführten Werkstoffbahn, und wobei am Schneidwerkzeug mindestens
ein Stützring mit einer Stützfläche gehalten ist zum Abstützen des Schneidwerkzeuges
gegenüber der Amboßwalze, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (60) und die Schneidstütze (50) zumindest im Bereich ihrer Oberfläche
aus Hartmetall gefertigt sind und daß die Schneide (60) in radialer Richtung bezogen
auf die Drehachse (54) des Schneidwerkzeuges (30) relativ zu der Stützfläche (66)
zurückgesetzt ist, wobei der radiale Abstand (d) zwischen der Schneide (60) und der
Stützfläche (66) derart in Abhängigkeit vom Elastizitätsmodul des mindestens einen
Stützringes (62, 64) ausgebildet ist, daß die Schneide (60) bei Ausübung einer zwischen
dem Schneidwerkzeug (30) und der Amboßwalze (28) wirkenden Vorspannkraft die Schneidstütze
(50) nahezu berührt.
2. Rotationsschneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (60) und/oder die Schneidstütze (50) eine Oberflächenbeschichtung aus
Hartmetall aufweisen.
3. Rotationsschneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (60) und/oder die Schneidstütze (50) im wesentlichen vollständig aus
Hartmetall gefertigt sind.
4. Rotationsschneidvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (60) bei Ausübung der Vorspannkraft einen radialen Abstand (d) von weniger
als etwa 500 µm zu der Stützfläche (66) aufweist.
5. Rotationsschneidvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (60) bei Ausübung der Vorspannkraft einen radialen Abstand von weniger
als ca. 100 µm zu der Stützfläche (66) aufweist.
6. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Stützring (62, 64) zumindest im Bereich der Stützfläche (66)
aus Hartmetall gefertigt ist.
7. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Stützring (62, 64) im wesentlichen vollständig aus Hartmetall
gefertigt ist.
8. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidstütze eine Stützhülse (50) umfaßt, die einen Grundkörper (44) der Amboßwalze
(28) in Umfangsrichtung umgibt.
9. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsschneidvorrichtung (10) zwei aus Hartmetall gefertigte Stützringe (62,
64) umfaßt, die jeweils drehfest am Schneidwerkzeug (30) gehalten sind und die Schneide
(60) zwischen sich aufnehmen.
10. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall eine Härte von mehr als etwa 700 HV (Vickers-Härte) aufweist.
11. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall ein Sinterwerkstoff ist mit einem metallischen Hartstoff auf Wolframbasis
und einem Bindemittel auf Kobaltbasis.
12. Rotationsschneidvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall ein Sinterwerkstoff ist mit einem titancarbidhaltigen Hartstoff.