[0001] Die Erfindung betrifft eine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildete Zugeinrichtung.
[0002] Bei Schienenfahrzeugen erfolgt die Übertragung der Zugkraft eines Fahrzeuges auf
die nachfolgenden Fahrzeuge in der Regel über eine Zugeinrichtung, die eine an einer
Druckfedereinrichtung abgestützte Zugstange aufweist. Die Druckfedereinrichtung weist
ein zwischen einer Abstützung und einer mit der Zugstange kraftschlüssig verbundenen
Druckplatte eingespanntes Federelement auf. Am zugseitigen Ende der Zugstange ist
üblicherweise ein Zughaken angeordnet.
[0003] Aus der DE 197 14 749 ist eine Druckfedereinrichtung bekannt, die in gattungsgemässen
Zugeinrichtungen eingesetzt werden kann. Die Druckfedereinrichtung besteht aus einem
ersten als Hohlkörper ausgebildeten äusseren Federsystem und einem zweiten durch zwei
rohrförmige Federelemente gebildeten inneren Federsystem. Die rohrförmigen Federelemente
des inneren Federsystems weisen je einen rohrförmigen und mit einer umlaufenden Nut
versehen Metallträger auf, welcher über eine kraft und/oder reibschlüssige Verbindung
mit dem ersten Federelement verbunden ist. Der Metallträger ist jeweils von einem
aus elastomerem Kunststoff gefertigten rohrförmigen Element umgeben, welches in axialer
Richtung federnd nachgiebig ist. Im Falle einer Zugbelastung wird zuerst das äussere
Federsystem belastet und nach einem vorgegebenen Federweg wird auch das zweite Federsystem
wirksam. Das zweite Federsystem bildet somit eine Art "elastischer Anschlag".
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine im Oberbegriff des Anspruchs 1
definierte Zugeinrichtung für Schienenfahrzeuge so auszugestalten, dass sie kostengünstig
hergestellt werden kann und das Federelement vor Überlastung und Beschädigung geschützt
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angeführten Merkmale
gelöst.
[0006] Indem die Abstützung und die Druckplatte mit je einem ringförmigen Fortsatz versehen
sind, wird auf einfache Weise ein Anschlag zur Begrenzung des axialen Federwegs gebildet
und es ergibt sich gegenüber dem Stand der Technik eine wesentliche Kostenersparnis.
Zudem kann ein Federelement mit einem steilen Kraftanstieg und einer anschliessend
weitgehend linearen, flach ansteigenden Federkennlinie eingesetzt werden, da durch
den Endanschlag eine Beschädigung des Federelements verhindert wird. Schliesslich
wird damit auch der Einsatz eines Federelements ermöglicht, dessen maximale Kraftaufnahme
unterhalb der maximal zulässigen Zugkraft liegt.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch die Zugeinrichtung, und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Zugeinrichtung.
[0008] Die in der Fig. 1 dargestellte Zugeinrichtung weist einen Zugarm 1 auf, der nur andeutungsweise
dargestellt ist. Am nicht ersichtlichem vorderen Ende des Zugarms 1 ist ein Zughaken
angeordnet. Der Zugarm 1 ist mittels eines gesicherten Bolzens 2 mit einem Gabelkopf
3 verbunden. Eine mit einem Kopf 5 versehene Schraube bildet eine Zugstange 4, welche
endseitig mit einem Aussengewinde 6 versehen ist und bei 7 in den mit einem Innengewinde
versehenen Gabelkopf 3 eingeschraubt ist. Der Gabelkopf 3 wird in einer konisch zulaufenden
Öffnung 11 einer Abstützung 9 geführt. Koaxial um die Zugstange 4 herum ist ein aus
elastomerem Kunststoff bestehendes und als Hohlkörper in Form eines beidseitig offenen
Balges ausgebildetes Federelement 12 angeordnet. Das Federelement 12 stützt sich ab
in Zugrichtung auf die Abstützung 9, in Gegenrichtung, also fahrzeugseitig, auf eine
Druckplatte 13. Die Druckplatte 13 ihrerseits ist am fahrzeugseitigen Ende am Kopf
5 der Zugstange 4 abgestützt. Beim Einschrauben der Zugstange 4 wird das Federelement
12 vorgespannt. Auf der Unterseite ist die Abstützung 9 mit einer Grundplatte 8 versehen,
in die Bohrungen 18 eingelassen sind.
[0009] Die Abstützung 9 und die Druckplatte 13 sind mit je einem ringförmigen, dem Federelement
12 zugewandten Fortsatz 10, 14 versehen. Beide Fortsätze 10, 14 erihrem Fortsatz 10
wie auch die Druckplatte 13 mit ihrem Fortsatz 10, 14 sind einstückig ausgebildet.
Die beiden Fortsätze 10, 14 bilden zusammen einen Anschlag, der die axiale Verschiebung
-Federweg- der Zugstange 4 in Zugrichtung begrenzt. Vorzugsweise werden sowohl die
Abstützung 9 wie auch die Druckplatte 13 in Guss- oder Schmiedetechnik gefertigt.
Die beiden Fortsätze 10, 14 dienen gleichzeitig auch als Zentrierung und als innere
radiale Abstützung des Federelements 12. Dazu korrespondiert der Aussendurchmesser
der beiden Fortsätze 10, 14 mit dem Innendurchmesser des Federelements 12 in dessen
jeweiligem Endbereich. Auf der Oberseite ist das Federelement 12 mit einer Abflachung
15 versehen, womit im vorliegenden Fall aber lediglich der Einbausituation Rechnung
getragen wird. In anderen Fällen kann durchaus ein symmetrisch ausgebildetes Federelement
12 eingesetzt werden. Um das Federelement 12 bezüglich Verdrehung um die Längsachse
16 zu sichern, sind an der Abstützung 9 Nocken (nicht eingezeichnet) angebracht, welche
in korrespondierende Ausnehmungen (nicht eingezeichnet) im Federelement 12 eingreifen.
[0010] Indem keine Relativbewegung zwischen den Fortsätzen 10, 14 und dem Federelement 12
ensteht, wird auch der Verschleiss auf ein Minimum reduziert.
[0011] Sobald die auf die Zugeinrichtung einwirkende Zugkraft einen vorbestimmten Wert überschreitet,
legt sich die Stirnseite 14a des einen Fortsatzes 14 an der Stirnseite 10a des anderen
Fortsatzes 10 an und verhindert ein weiteres Verschieben der Zugstange 4 in Zugrichtung
[0012] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Zugeinrichtung. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich,
dass die Grundplatte 8 der Abstützung 9 mit vier Befestigungsbohrungen 18 versehen
ist.
[0013] Das gezeigte Ausführungsbeispiel einer Zugeinrichtung kann schnell, einfach und kostengünstig
gefertigt werden. Durch die Beschränkung des Federwegs kann eine Beschädigung des
Federelements 12 auch dann verhindert werden, wenn zu hohe bzw. ausserhalb der Spezifikation
liegende Zugkräfte auf die Zugeinrichtung einwirken. Ausserdem können Federelemente
mit weitgehend linear verlaufenden Federkennlinien eingesetzt werden. Schliesslich
wird durch die vorgeschlagene Ausbildung auch der Einsatz von Federelementen ermöglicht,
deren maximale Kraftaufnahme unterhalb der maximal zulässigen Zugkraft der Zugeinrichtung
liegt.
[0014] Mit der gewählten Ausführungsart können Führungsfunktionen der Zugstange 4 sowohl
gegenüber der Abstützung 9 wie auch gegenüber dem Federelement 12 vermieden werden.
Die Zugstange 4 wird über den Gabelkopf 3 in der Abstützung 9 geführt. Das Federelement
12 wird über die beiden ringförmigen Fortsätze 10, 14 formschlüssig zentriert. Auf
verschleissmindernde Beläge, wie sie bei bekannten Zugeinrichtungen, bei denen relative
Hubbewegungen zwischen der Führungsstange und Anschlag- bzw. Federelementen auftreten,
kann im vorliegenden Fall verzichtet werden. Die hochbelastete Zugstange 4 ist trotzdem
vor schädlichem Verschleiss geschützt.
1. Zugeinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit einer Zugstange (4) und einem
zwischen einer Abstützung (9) und einer mit der Zugstange (4) kraftschlüssig verbundenen
Druckplatte (13) eingespannten Federelement (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (9) und die Druckplatte (13) mit je einem Fortsatz (10, 14) versehen
sind, welche beiden Fortsätze (10, 14) zusammen einen Anschlag zur Begrenzung des
axialen Federwegs bilden.
2. Zugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fortsätze (10, 14) ringförmig ausgebildet und mit als Anschlagflächen wirkenden
Stirnflächen (10a, 14a) versehen sind.
3. Zugeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12) als Hohlkörper in Form eines beidseitig offenen Balges ausgebildet
ist, und dass sich die beiden Fortsätze (10, 14) in den Hohlraum (20) des Federelements
(12) erstrecken.
4. Zugeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fortsätze (10, 14) zur Zentrierung und/oder radialen Abstützung des Federelements
(12) ausgebildet sind.
5. Zugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Abstützung (9) mit ihrem Fortsatz (10) wie auch die Druckplatte (13) mit
ihrem Fortsatz (14) einstückig ausgebildet sind.
6. Zugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12) einstückig ausgebildet und aus einem elastomeren Kunststoff
gefertigt ist.
7. Zugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange (4) am einen Ende mit einem als Anschlag für die Druckplatte (13) wirkenden
Kopf (5) und am anderen Ende mit einem Aussengewinde (6) versehen ist, wobei das einem
Aussengewinde (6) in einen mit einem Innengewinde versehenen Gabelkopf (3) eingeschraubt
ist, welcher seinerseits in einer konisch zulaufenden Öffnung (11) der Abstützung
(9) geführt ist.