[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klebstoffkartusche, die zur Aufnahme von
flüssigem oder unter Wärmeeinfluss zu verflüssigendem Klebstoff ausgebildet ist und
üblicherweise zusammen mit einer Heizklebe-Applikationsvorrichtung, die für eine entsprechende
Wärmezufuhr sorgt, verwendet wird.
[0002] Derartige Heizklebe-Applikationsvorrichtungen, wie sie beispielsweise in der deutschen
Patentanmeldung 100 10 304.9 der Anmelderin beschrieben sind, ermöglichen es, in flexibler
und in der Handhabung günstiger Weise einen je nach Einsatzgebiet geeignet gewählten
Kleber in einer zugehörigen Kartusche bis zur Betriebstemperatur zu erwärmen und dann
mittels einer pistolenförmigen Einheit zu applizieren, so dass die Vorteile eines
Heizklebers in einer Vielzahl von Anwendungsbedingungen genutzt werden können.
[0003] Ein besonderer Vorteil derartiger Applikationsvorrichtungen liegt zudem darin, dass
die durch die Verwendung von Kartuschen erreichte Modularität der gesamten Vorrichtung
nicht nur das Austauschen verschiedener (idealerweise geeignet gekennzeichneter) Kleberkartuschen
ermöglicht, auch ist ein schnelles effizientes Nachfüllen im Dauerbetrieb möglich.
[0004] In der Praxis hat es sich jedoch als nachteilig erwiesen, dass eine (typischerweise
zylindrische) Klebstoffkartusche für Heizkleber in ihrer Position innerhalb des Heizelements
einer Applikationsvorrichtung nicht fixiert werden konnte, so dass es zu Problemen
insbesondere bei der Wärmeübertragung vom Heizelement auf den Kartuschenkörper und
in der Folge dann bei der Erwärmung des im Kartuschenkörper enthaltenen Heizklebers
gekommen ist. Gleichzeitig verbot sich angesichts eines typischerweise als Aluminium-Strangpressprofils
mit zylindrischem Innenquerschnitt realisierten Heizelements das Vorsehen irgendwelcher
Elemente, die eine Relativposition von Kartusche und Heizelement zueinander fixieren.
Andere übliche Lösungen, wie etwa ein Einschrauben der Kartusche, erscheinen dagegen
zeitaufwendig und, insbesondere angesichts der Gefahr von Verschmutzungen durch ausgetretenen
Kleber, im praktischen Betrieb impraktikabel.
[0005] Ein weiteres prinzipbedingtes Problem von Kartuschen der gattungsbildenden Art ist
es ferner, dass ein genaues Dosieren des in der Kartusche befindlichen Mediums, insbesondere
des Klebstoffes, nur schwer möglich ist: Da eine (mit flüssigem bzw. zu verflüssigendem
Klebstoff) gefüllte Kartusche als geschlossenes System zu betrachten ist, wobei das
Medium aus dem Tüllenabschnitt durch Betätigung des Kolbenelements vom entgegengesetzten
Ende des Kartuschenkörpers ausgetragen wird (mit einer entsprechend verbundenen Druckerhöhung
durch Kompression des Mediums in der Kartusche), erfolgt ein Druckausgleich nur über
das Austrittsende bzw. den Tüllenabschnitt. Eine Entleerung der Kartusche erfolgt
solange, bis ein Druckausgleich zwischen dem atmosphärischen Druck und dem Druck innerhalb
der Kartusche stattgefunden hat, mit der Wirkung, dass das Medium (Klebstoff) auch
dann noch aus der Kartusche austritt, obwohl der Kolben nicht mehr bewegt wird.
[0006] Insbesondere im vorliegenden Anwendungskontext, nämlich dem Aufbringen von aus dem
Tüllenabschnitt austretendem flüssigen Klebstoff, ist eine solche Situation unbefriedigend,
denn gerade ein aufgrund seiner vorteilhaften Klebeeigenschaften verwendeter Heisskleber
muss natürlich genau dosiert werden, und durch unbeabsichtigt austretenden Klebstoff
erzeugte Verschmutzungen verursachen unnötigen Reinigungsaufwand bzw. bringen konkrete
praktische Probleme im Applikationsumfeld.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Handhabbarkeit von Klebstoffkartuschen innerhalb
einer zugeordneten Applikationsvorrichtung zu erleichtern, und insbesondere den Wärmeübergang
von einem Heizelement zur Klebstoffkartusche zu verbessern. Ferner ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, die Handhabbarkeit von gattungsbildenden Klebstoffkartuschen
im Hinblick auf ein exakt dosierbares Austragen von Klebstoff aus dem Austrittsende
durch Betätigung des Kolbenendes zu verbessern, insbesondere dadurch, dass ein Austreten
(Ausfließen) von Kleber aus dem Austrittsende zu verhindern ist, sobald keine Druckbeaufschlagung
des Kolbenelements vorliegt (d.h. es ist insbesondere ein unbeabsichtigtes Ausfließen
von Klebstoff zu verhindern).
[0008] Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie des
Anspruches 6 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise sorgen die an der Klebstoffkartusche gemäß
einer ersten Realisierungsform der Erfindung vorgesehenen Mittel zur Verdrehsicherung
für einen eindeutigen, festen Sitz der Kartusche im Heizelement, so dass Spiel verringert
und eine Wärmeübertragung verbessert werden kann. Im Ergebnis verbessern sich damit
die Handhabungseigenschaften im praktischen Gebrauch deutlich, nicht zuletzt als auch,
etwa in einem von einer Basisstromversorgung getrennten Betriebszustand der Applikationsvorrichtung,
der in der Kartusche gehaltene Kleber länger zum Gebrauch flüssig bleibt.
[0010] Dabei hat es sich im praktischen Gebrauch als besonders bevorzugt herausgestellt,
die Mittel zur Verdrehsicherung im Bereich des Tüllenabschnitts der Klebstoffkartusche
vorzusehen, also die Verdrehsicherung so auszugestalten, dass (nur) in einem vollständig
eingeschobenen Zustand der Kartusche in das Heizelement die Verdrehsicherung greift
und für die vorteilhafte Fixierung sorgt. Zugehörige Aufnahmen für die Mittel zur
Verdrehsicherung, die weiter bevorzugt als Vorsprünge ausgebildet sind, können dann
in der Applikationsvorrichtung außerhalb des Heizelements vorgesehenen sein und sind
damit sowohl entfernt von der Wärmequelle Heizelement, als auch unbeeinflusst von
etwaigen Klebstoffresten, die aus dem Austrittsende der Kartusche austreten können.
Durch diese Maßnahme werden also die vorteilhaften Handhabungseigenschaften weiter
erhöht.
[0011] Als besonders bevorzugt hat es sich zudem erwiesen, die die Mittel zur Verdrehsicherung
realisierenden Vorsprünge sternförmig anzuordnen und weiter bevorzugt einstückig aus
einem die Tülle realisierenden (Metall-)Material herauszuformen, so dass bei bestmöglicher
Sicherungswirkung gegen Verdrehen die Vorsprünge einfach formbar und zugehörige Werkzeugkosten
für Fertigungsanlagen niedrig bleiben.
[0012] Als besonders günstiges Material zur Wärmeübertragung, da besonders wärmeleitfähig,
hat sich Aluminium erwiesen, so dass gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Kunststoffkartusche aus Aluminium gefertigt wird, wobei weiter bevorzugt
auch der Tüllenabschnitt einstückig an den zylindrischen Kartuschenkörper angeformt
ist.
[0013] Zum Zwecke eines zuverlässigen (Wieder-) Verschließens der Austrittsöffnung nach
Gebrauch hat es sich bewährt, für die Klebstoffkartusche eine geeignete Verschlusskappe
vorzusehen, die weiterbildungsgemäß durch Aufschrauben auf ein am Tüllenabschnitt
vorgesehenes Gewinde befestigt wird. Zum Schutz gegen Verschmutzung (etwa durch austretenden
Klebstoff) hat es sich dabei bewährt, dieses Außengewinde im Tüllenabschnitt möglichst
nahe am zylindrischen Kartuschenkörper vorzusehen.
[0014] Gemäß einer zweiten Realisierungsform der Erfindung sorgen die erfindungsgemäß vorgesehenen
Ventilmittel dafür, dass, durch den vorbestimmten Gegendruck, austretender Klebstoff
erst eine entsprechende Kraft überwinden muss, bevor ein Ausfließen stattfinden kann.
Dies ist jedoch nur dann gegeben, wenn eine beabsichtigte Kraftbeaufschlagung des
Kolbenelementes stattfindet, nicht jedoch dann, wenn (im Ruhezustand) das Kolbenelement
nicht betätigt wird. Hierdurch wird in vorteilhafter und wirksamer Weise erreicht,
dass ein unnötiges (unbeabsichtigtes) Ausfließen von Klebstoff aus dem Austrittsende
verhindert wird, sobald ein Bediener das Kolbenelement nicht betätigt.
[0015] Dabei hat es sich als besonders bevorzugt herausgestellt (best mode), die Ventilmittel
als Kugeldruckventil auszubilden und weiter bevorzugt eine Verschlusskugel des Kugeldruckventils
gegen die Kraft einer Feder, insbesondere Spiralfeder, wirken zu lassen. Durch geeignete
Auswahl der Feder läßt sich dann der Gegendruck bzw. die Schließkraft einstellen.
[0016] Als weiterer Vorteil ergibt sich, dass durch den vorbestimmten bzw. durch Federwahl
vorbestimmbaren Gegendruck im praktischen Gebrauch auch die Dosierbarkeit für einen
Benutzer erleichtert wird, insoweit auch das praktische Aufbringen des Klebstoffes
auf eine Wirkstelle deutlich erleichtert wird.
[0017] Weiter bevorzugt ist es, das Kugeldruckventil modulartig vorzusehen, d.h. die am
Ventilbetrieb beteiligten Organe, insbesondere Feder und Kugel, in einem zugehörigen
Gehäuse vorzusehen und dieses dann als Modul in dem Tüllenabschnitt der Klebstoffkartusche
vorzusehen, so dass eine vereinfachte Montage des Moduls möglich ist.
[0018] Mit diesen Maßnahmen ermöglicht es daher die Erfindung, die ohnehin schon komfortablen
Gebrauchseigenschaften von Kartuschen-basierten Heizklebevorrichtungen weiter zu verbessern,
indem nämlich die gemäß der vorliegenden Erfindung geschaffenen, verbesserten Klebstoffkartuschen
günstige technische Eigenschaften im Betrieb, etwa hinsichtlich der Wärmeübertragung,
mit einfacher, für eine Großserienfertigung geeigneter Herstellbarkeit vereinen und
ferner Schutz gegen unbeabsichtigt austretenden Klebstoff zu erhalten, zusätzlich
die Dosiereigenschaften zu verbessern und damit insbesondere auch den professionellen
Gebrauch zu ermöglichen.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen;
diese zeigen in
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht der Klebstoffkartusche gemäß einer ersten, bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht der Kartusche gemäß Fig. 1;
- Fig. 3:
- einen Längsschnitt durch die Klebstoffkartusche gemäß Fig. 1, Fig. 2;
- Fig. 4:
- eine seitliche Detailansicht des Tüllenabschnitts der Klebstoffkartusche gemäß Fig.
1 bis Fig. 4;
- Fig. 5:
- eine Schnittansicht durch den Tüllenabschnitt der Klebstoffkartusche gemäß der ersten
Realisierungsform der Erfindung;
- Fig. 6:
- einen Längsschnitt durch die Klebstoffkartusche gemäß der zweiten Realisierungsform
der Erfindung und
- Fig. 7:
- eine Detail-Schnittansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels (best mode) der
Ventilmittel im Tüllenabschnitt der Klebstoffkartusche der zweiten Realisierungsform.
[0020] Eine in Fig. 1 gezeigte Klebstoffkartusche 10, wie sie beispielsweise zum Gebrauch
in einer Heizklebevorrichtung nach der deutschen Schutzrechtsanmeldung 100 10 304.9
der Anmelderin vorgesehen ist, weist einen zylindrischen Kartuschenkörper 12 auf,
der einstückig aus einem Aluminiummaterial gebildet ist und bei einem Außendurchmesser
von etwa 28 bis 29 mm eine Gesamtlänge von ca. 140 mm besitzt.
[0021] An einem rückwärtigen Ende des Kartuschenkörpers 12 ist dieser zum Einsetzen eines
zu Ausschub- und Dosierzwecken betätigbaren, in den Zeichnungen nicht näher gezeigten
und weiter bevorzugt mit einem Dichtmittel gegen eine Innenwand des Kartuschenkörpers
12 abgedichteten Kolbens geöffnet, wobei um das offene Ende herum das Aluminiummaterial
einen Falz 14 bildet.
[0022] Anderenends geht der zylindrische Kartuschenkörper 12 über in einen Tüllenabschnitt
16, welcher endseitig eine vordere Auslassöffnung 18 ausbildet.
[0023] Wie insbesondere der Fig. 5 zu entnehmen ist, verjüngt sich dabei der Innenquerschnitt
des Tüllenabschnitts von einem unmittelbar am zylindrischen Kartuschenkörper 12 ansitzenden
Schulterbereich 20 über einen Mittelbereich 22 bis hin zu einem die Auslassöffnung
18 ausbildenden Spritzenbereich 24 des Tüllenabschnittes 16. Abschnittsweise verlaufen
dabei die Innendurchmesser, mit Ausnahme im Spitzenbereich 24, konisch.
[0024] Wie zudem besonders gut aus den Detailansichten der Fig. 4 und 5 erkennbar ist, ist
am Tüllenabschnitt 16, dem Schulterbereich 20 unmittelbar benachbart, ein Außengewinde
26 gebildet, welches zum Zusammenwirken mit einer (ein entsprechendes Innengewinde
aufweisenden, in den Figuren nicht gezeigten) Verschlusskappe ausgebildet ist und
so die Möglichkeit bietet, die gezeigte Kartusche nach Gebrauch zu verschließen.
[0025] Zur Verdrehsicherung der Klebstoffkartusche 10 gegenüber einem etwa gemäß der DE
100 10 304.9 realisierten, elektrisch beheizbaren Heizelement, in welches die Kartusche
eingesetzt wird, besitzt diese im Schulterbereich 20 eine Mehrzahl von sternförmig
angeordneten, sich radial auswärts erstreckenden nasenförmigen Vorsprüngen, welche
in einem eingesetzten Zustand der Klebstoffkartusche in das Heizelement durch Zusammenwirken
mit entsprechenden (nicht gezeigten) Aufnahmen in der Heizklebe-Applikationsvorrichtung
die Klebstoffkartusche in ihrer Position relativ zum Heizelement fixieren. Dabei ist
zu berücksichtigen, dass im Ausschubbetrieb des Klebstoffes durch Betätigen des Ausschubkolbens
ohnehin eine in Richtung auf die Auslassöffnung 18 wirkende Kraft auf die Kartusche
ausgeübt wird, so dass die Verdrehsicherungswirkung mit geringstem Aufwand erreicht
werden kann.
[0026] Wie zudem aus der Seitenansicht der Fig. 2, 4, 5 erkennbar ist, haben die nasenförmigen
Vorsprünge 28 eine jeweils randseitig spitz zulaufende Kontur und erstrecken sich
radial zum Rand hin bis zum Außendurchmesser des Kartuschenkörpers 12, jedoch nicht
darüber hinaus.
[0027] Im Gebrauch wird daher die Klebstoffkartusche des beschriebenen Ausführungsbeispiels
in eine zugehörige Heizklebeeinheit eingesetzt, etwa gemäß DE 100 10 304.9 (welche
hinsichtlich des Heizelements sowie weiterer, mit der Klebstoffkartusche zusammenwirkenden
Funktionseinheiten als vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung als zur Erfindung
gehörig einbezogen gelten soll). Durch elektrisches Beheizen des Heizelements überträgt
dieses mittels seiner zylindrischen Innenfläche Wärme auf die vorliegende erfindungsgemäße
Klebstoffkartusche, woraufhin sich dann der darin befindliche, wärmelösliche Kleber
löst und gebrauchsfertig wird. Durch die erfindungsgemäße Verdrehsicherung ist zudem
die Kartusche in einer festen, eine gute, effiziente Wärmeübertragung ermöglichenden
Relativposition zum Heizelement (Heizungseinheit) gehalten, so dass insbesondere Probleme
durch mangelhafte Wärmeübertragung aufgrund unbefriedigenden Wärmekontakts, die dann
zu vorzeitigem Erkalten des Klebstoffes in der Kartusche führen könnten, vermieden
werden.
[0028] Wie ferner in den Schnittansichten der Fig. 6 und 7 zur zweiten Realisierungsform
gut zu erkennen ist, ist im Bereich des Tüllenabschnitts ein in einem Gehäuse 34 enthaltenes
Kugeldruckventil vorgesehen, welches, in Richtung auf ein Auslassende des zylindrischen
Bereichs des Kartuschenkörpers 12, in ansonsten bekannter Weise eine Ventil-Verschlusskugel
30 aufweist, welche im Gehäuse 34 durch die Kraft einer (bevorzugt zylindrisch ausgebildeten)
Spiralfeder 32 in Verschlussrichtung vorgespannt ist. Auf diese Weise wird somit gegen
das aus dem Kartuschenkörper in Richtung auf das Kugeldruckventil bzw. den Auslass
18 austretende Medium (typischerweise flüssiger bzw. verflüssigter Klebstoff) ein
durch die Federkraft der Feder 32 vorbestimm- bzw. einstellbarer Gegendruck auf die
Kugel aufgebaut, so dass durch das flüssige Medium zunächst erst diese Kraft überwunden
werden kann, bevor die Kugel 30 die Gehäuseöffnung und mithin die Austrittsöffnung
freigibt.
[0029] Im Gebrauch wird durch Betätigen des Kolbens von der rückwärtigen Öffnung des Kartuschenkörpers
12 dann ein Druck auf das fluide Medium ausgeübt, welcher sich bis zum Kugelventil
fortsetzt; sobald die Druckkraft die in Gegenrichtung auf die Kugel 30 wirkende Federkraft
übersteigt, öffnet das Kugeldruckventil, und der Klebstoff kann in der vorgesehenen
Weise durch die Tülle 16 bzw. die Auslassöffnung 18 austreten.
[0030] Sobald jedoch eine Bedienperson die Druckbeaufschlagung des Klebstoffmediums im Kartuschenkörper
12 unterbricht, ist der Gegendruck auf die Kugel 30 durch die Feder 32 wiederum größer
als der Fluiddruck, so dass ab diesem Zeitpunkt das Kugeldruckventil die Vorrichtung
auslassseitig zuverlässig verschließt; insbesondere aus dem Stand der Technik bekanntes,
nachteiliges Lecken od. dgl. kann somit verhindert.
[0031] Eine weitere, vorteilhafte Wirkung der Erfindung besteht zudem darin, dass durch
die (durch geeignete Dimensionierung) vorwähl- bzw. einstellbare Federkraft auf die
Ventilkugel 30 das Dosieren des flüssigen Klebstoffes deutlich erleichtert wird, da
nunmehr, im Gegensatz zum Stand der Technik, eine definierte, konstante Kraft zu überwinden
ist, bevor der Kleber aus der Öffnung 18 austreten kann.
[0032] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt;
so bietet es sich prinzipiele an, die Ventilmittel, wie im Ausführungsbeispiel, nicht
nur als (zu Montagezwecken modulartig ausgebildetes) Kugeldruckventil zu realisieren,
sondern es kommen prinzipiell auch andere, für den vorgesehenen Einsatzzweck taugliche
Ventilkonfigurationen in Frage. Entsprechendes gilt für die Ausbildung der Kartusche
selbst, welche lediglich rein exemplarisch zu verstehen ist und auf beliebige, für
flüssigen bzw. zu verflüssigenden Kleber taugliche Formen angewendet werden kann.
[0033] Die erfindungsgemäße Klebstoffkartusche ermöglicht zudem einen äußerst einfachen
Austausch, denn die Kartusche kann, ohne dass irgendwelche Schrauben od. dgl. gelöst
werden müssten, problemlos aus dem Heizelement (in einer der Auslassöffnung entgegengesetzten
Richtung) herausgenommen werden, bevorzugt nachdem die Auslassöffnung durch einen
geeignet durch das Außengewinde 26 aufgeschraubten Verschluss gesichert worden ist.
1. Klebstoffkartusche (10) zur Aufnahme von flüssigem oder zu verflüssigendem Klebstoff
und zum Einsetzen in eine Heizkleber-Applikationsvorrichtung, mit
einem zum Erwärmen durch ein zumindest bereichsweise umfangsseitig angreifendes Heizelement
der Heizklebe-Applikationsvorrichtung ausgebildeten, zylindrischen Kartuschenkörper
(12),
der einends zum Verschließen mit einem einsetzbaren Kolbenelement ausgebildet ist,
und anderenends einen einen gegenüber dem zylindrischen Kartuschenkörper verminderten
Innenquerschnitt mit einem Austrittsende (18) anbietenden Tüllenabschnitt (16) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich des Tüllenabschnitts Ventilmittel (30, 32, 34) zum Verschließen des Tüllenabschnitts
und zum Erzeugen eines vorbestimmten Gegendrucks gegen aus dem Kartuschenkörper austretenden
Klebstoff vorgesehen sind,
die so ausgebildet sind, dass durch Kraftbeaufschlagung des Kolbenelements der Gegendruck
überwunden und der Klebstoff aus dem Austrittsende austreten kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilmittel als Kugeldruckventil ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegendruck als Schließkraft des Kugeldruckventils durch eine im Tüllenabschnitt
vorgesehene Feder, insbesondere Spiralfeder (32) bestimmt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralfeder als Kegelfeder ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kugeldruckventil modulartig zur Aufnahme im Tüllenabschnitt vorgesehen ist und
eine in einem Gehäuse (34) bewegliche, gegen die Kraft eines Kraftspeichers (32) vorgespannte
Kugel (30) aufweist.
6. Klebstoffkartusche (10) zur Aufnahme von flüssigem oder zu verflüssigendem Klebstoff
und zum Einsetzen in eine Heizkleber-Applikationsvorrichtung, mit
einem zum Erwärmen durch ein zumindest bereichsweise umfangsseitig angreifendes Heizelement
der Heizklebe-Applikationsvorrichtung ausgebildeten, zylindrischen Kartuschenkörper
(12),
der einends zum Verschließen mit einem einsetzbaren Kolbenelement ausgebildet ist,
und anderenends einen einen gegenüber dem zylindrischen Kartuschenkörper verminderten
Innenquerschnitt mit einem Austrittsende (18) anbietenden Tüllenabschnitt (16) aufweist,
wobei die Klebstoffkartusche Mittel (28) zur Verdrehsicherung der Klebstoffkartusche
in einem eingesetzten Zustand relativ zur Heizklebe-Applikationsvorrichtung und/oder
relativ zum Heizelement aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (28) zur Verdrehsicherung im Bereich des Tüllenabschnitts (16) vorgesehen
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Verdrehsicherung eine Mehrzahl von Vorsprüngen (28) aufweisen, die
sich von einem Schulterbereich (20) des Tüllenabschnitts in einer parallel zu einer
Längsachse durch den zylindrischen Kartuschenkörper (12) verlaufenden Richtung erstrecken.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Verdrehsicherung als Mehrzahl von sternförmig um eine Längsachse durch
den zylindrischen Kartuschenkörper (12) herum angeordneten, sich radial auswärts erstreckenden
Vorsprüngen (28) realisiert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge als einstückig an den Tüllenabschnitt (16) angeformte Nasen (28) realisiert
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffkartusche aus Metall, insbesondere Aluminium, hergestellt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartuschenkörper und der Tüllenabschnitt einstückig hergestellt sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Tüllenabschnitt ein an einem Teilabschnitt gebildetes Außengewinde (26) aufweist,
das zum Befestigen einer das Austrittsende verschließenden Verschlusskappe ausgebildet
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenquerschnitt des Tüllenabschnitts sich entlang mehrerer Teilabschnitte (20,
22, 24) des Tüllenabschnitts in Richtung auf das Austrittsende mit in ihrer Steigung
abnehmenden konischen Querschnittsverläufen verjüngt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtmittel zwischen dem Kolbenelement und einer Innenwand des Kartuschenkörpers
vorgesehen sind.