[0008] In den Fig. 1 und 2 ist eine Vorrichtung 1 zur Vereinzelung von gestapelten Druckprodukten
2 und zur Beschickung einer Verarbeitungsstrecke 3 mit den Druckprodukten 2 veranschaulicht.
Bei den Druckprodukten 2 handelt es sich um gefalzte Druckbogen oder ausnahmsweise
ungefalzte bzw. plane, bedruckte Bogen, die von einem Stapel an eine Verarbeitungsstrecke
3 zur Herstellung von Büchern, Broschuren, Zeitschriften oder dgl. Druckerzeugnissen
überführt werden, wobei insbesondere gefalzte Druckprodukte von der Erfindung betroffen,
die ungefalzten jedoch von der Verarbeitung mit der erfindungsgemässen Vorrichtung
1 nicht ausgeschlossen sind.
Bekanntlich bedarf es bei der Vereinzelung der Druckprodukte 2 an der Unterseite eines
Stapels der besonderen Anordnung der Druckprodukte 2 hinsichtlich der eingesetzten
Trennmittel 4, welche jeweils das unterste Druckprodukt 2 eines Stapels seitlich am
vorderen Ende bzw. im Bereich einer Ecke erfassen und an ein in Richtung F drehendes
Förderogan 5 übergeben.
Um ein gefalztes Druckprodukt 2 ohne bedeutende Veränderung seines kompakten Zustandes,
beispielsweise unter den einzelnen Blättern, an die Verarbeitungsstrecke 3 überführen
zu können, wird es erfindungsgemäss unmittelbar neben dem durch das Trennmittel 4
vom Stapel abgehobenen, in Fördererrichtung seitlichen, geschlossenen (letzten) Falz
von einer Greifvorrichtung 6 einer an dem Förderorgan 5 eines Anlegers 7 vorgesehenen
Greiferanordnung 8 zur Stapelentnahme erfasst. Durch den auf das Druckprodukt 2 eine
Stabilität verbreitenden geschlossenen Falz 9 vermag die Greifvorrichtung 6 ohne zusätzliche
Hilfe das Druckprodukt 2 zu erfassen und nur an einer Seite des trommelfömigen Förderorgan
5 festzuklemmen. Die Greiferanordnung 8 kann übrigens aus einem oder mehreren am Umfang
1 des Förderorgans 5 verteilten Greifvorrichtungen 6 bestehen. Die Greifvorrichtungen
6 weisen jeweils einen oder zwei Greifarme 10 auf, die an einer Greiferwelle 11 befestigt
und durch diese in eine Offen- oder Schliessstellung gemäss Fig. 1 verschwenkbar sind.
Zu diesem Zweck ist beispielsweise eine gestellfest angeordnete Steuerbahn 12 vorgesehen,
an welcher Rollen 13 eines mit einer Steuerwelle 15 verbundenen Steuerhebels 14 umlaufen.
Die Oeffnungs- und Schliessbewegung der Greiferarme 10 erfolgt durch ein auf der Steuerwelle
15 befestigten, mit einem an der Greiferwelle 11 festsitzenden Zahnrad 16 kämmenden
Zahnsegment 17. Solche und ähnliche Steuermechanismen sind bekannt.
Das Trennmittel 4 wird durch eine mit einer Vakuumquelle verbundene Ansaugvorrichtung
gebildet, die an einem Schwenkarm 18 einen oder zwei (bekannte) Saugköpfe 19 aufweist,
die wahlweise einzeln oder gemeinsam zuschaltbar sind. Fig. 1 zeigt auch die Stellung
des Trennmittels 4 zum Erfassungszeitpunkt eines Druckproduktes 2 an der Unterseite
des Stapels, von dem das unterste Druckprodukt 2 jeweils durch eine Öffnung der Bodenplatte
21 des Magazins 20 erreichbar ist.
Das abgestimmte Zusammenwirken von Trennmittel 4, Förderorgan 5 mit Greiferanordnung
8 und Verarbeitungsstrecke 3 ist bekannt und danach auch bei der vorliegenden Vorrichtung
1 beherrschbar.
Die Druckprodukte 2 befinden sich im dargestellten Beispiel in einem oberhalb des
Förderorgans 5 angeordneten Magazin 20, in welchem die Druckprodukte 2 übereinander
gestapelt und die geschlossenen Falze 9 gemäss Fig. 2 auf der rechten Seite, dem Trennmittel
4 resp. der Greifvorrichtung 6 zugeordnet sind. Selbstverständlich gestattet die vorliegende
Erfindung eine Anordnung der Falze 9 sowie Trennmittel 4 und Greifvorrichtung 6 auf
der gegenüberliegenden Seite des Magazines 20. Auch eine Anordnungsweise des Stapels
und dessen Verarbeitung mit stehenden Druckprodukten 2, wie in der EP - A1 - 0 824
084 veranschaulicht, ist durch die vorliegende Erfindung möglich.
Zur Meidung eines selbsttätigen Abkippens der untersten Druckprodukte 2 in der Bodenöffnung
ist eine an sich bekannte Rückhaltevorrichtung 22 vorgesehen, die im Näherungsbereich
von Trennmittel 4 und Greifvorrichtung 6 stützend auf den den Magazinboden 21 hinausragenden
Stapel einwirkt. Diese Rückhaltevorrichtung 22 ist durch eine Klemme 27 mit einer
parallel zur Drehachse 23 des Förderorgans 5 an dem Gestell 24 des Anlegers 7 schwenkbar
gelagerten Welle 25 verbunden und weist eine Stützfläche 26 auf, die in Betriebsstellung
etwa bündig zum Magazinboden 21 verläuft (siehe Fig. 1). Für das Erfassen eines untersten
Druckproduktes 2 durch das Trennmittel 4 verlässt die Rückhaltevorrichtung 22 ihre
Stützposition durch eine Schwenkbewegung, wie in Fig. 1 strichpunktiert vermerkt,
und schwenkt zurück, sobald das vom Trennmittel 4 erfasste Druckprodukt 2 aus dem
Schwenkbereich der Rückhaltevorrichtung 22 gebracht ist. Die Rückhaltevorrichtung
22 besitzt eine gegen die Umlaufbahn der Druckprodukte 2 an dem Förderorgan 5 erhaben
vorstehende Form, die sich beim Herausziehen des untersten Druckproduktes 2 als eine
auf dieses gerichtete Gleitführung 26 erweist.
In Fig. 2 ist zu erkennen, dass die Rückhaltevorrichtung 22 den Wirkbereich der einen
Greifvorrichtung 6 der Greiferanordnung 8 seitlich wenigstens teilweise übergreift,
und dass eine weitere Greifvorrichtung 6 -benachbart zur anderen- vorgesehen ist,
die die Klemwirkung auf ein Druckprodukt 2 verbessert und dadurch die Lageeinhaltung
eines Druckproduktes 2 am Förderorgan 5 begünstigt. Im übrigen zeigt Fig. 1 in strichpunktierten
Linien die Stellung der Greifvorrichtung 6 in der Ausserbetriebslage.
Die Beschickung eines Sammelkanals 28 als Verarbeitungsstrecke 3 einer Zusammentragmaschine
erfolgt unmittelbar, d.h. die über dem Sammelkanal 28 angeordneten Anleger 7 überführen
die Druckprodukte 2 vom Magazin 20 in den Sammelkanal 28 ohne eine Richtungsänderung.
Das Förderorgan 5 transportiert das Druckprodukt 2 nach der Uebernahme vom Trennmittel
4 durch die Greiferanordnung 8, bestehend aus einer oder mehreren am Umfang des Förderorgans
5 verteilten Greifvorrichtungen 6 bzw. Doppelgreifvorrichtungen, über eine aus umlaufenden
Transportbändern 29, 30 gebildete Förderanordnung 36 in den Sammelkanal 28. Hierzu
verlaufen die Transportbänder 29, 30 nach der Uebernahme eines Druckproduktes 2 durch
die Greifvorrichtung 6 etwa 90° am Umfang des Förderogans 5 aneinander anliegend,
einen Förderspalt zum Transport der Druckprodukte 2 bildend, mit einem schräg nach
unten gerichteten, etwa gleichsinnig zu der Förderrichtung S des Sammelkanals 28 ausgerichteten
und in den Sammelkanal 28 mündenden Förderendabschnitt 31. Der Sammelkanal 28 weist
eine seitlich ansteigende Auflagefläche 41 auf, sodass die zugeführten Druckprodukte
2 jeweils mit ihrem geschlossenen Falz 19 voraus an eine seitliche Kanalwand 42 rutschen.
Im Sammelkanal 28, wo die Druckprodukte 2 übereinander zu liegen kommen, werden sie
jeweils der rückwärtigen Kante von an einem umlaufenden Zugorgan 32 befestigten Mitnehmer
33 übernommen und weitertransportiert.
Da die Druckprodukte 2 jeweils nur in einem Seitenbereich zwischen zwei Transportbändern
29, 30 reibschlüssig geführt sind, sind über die Breite des Förderorgans 5 zwei stationäre
Leitorgane 34 vorgesehen, die mit dem Förderorgan 5 jeweils einen Führungsspalt 35
bilden, sodass die Druckprodukte 2 über die ganze Förderbreite geführt sind.
Zur Bildung des Förderweges entlang des Umfangs des Förderorgans 5 und dem anschliessenden
Förderendabschnitt 31 durch die Förderbänder 29, 30, umläuft Förderband 29 einerseits
das Förderorgan 5 sowie eine stationäre Rolle 37 am Ende der Förderanordnung 36, und
das an dem von dem Förderorgan 5 getragenen Förderband 29 anliegende Förderband 30
umläuft jeweils eine von der Rolle 37 benachbarte Rolle 38 am Förderende sowie eine
weitere stationäre, dem Förderorgan 5 vorgeschaltete Umlenkrolle 39. Das Spannen der
Transportbänder 29, 30 erfolgt jeweils an dem dem förderwirksamen Trum gegenüberliegenden
Trum durch eine hebelartig wirkende Spannvorrichtung 40.