[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Austauschen einer Zwischenwalze in einem
Kalander mit mehr als drei Walzen, dessen Pressenebene um einen vorbestimmten Winkel
zur Vertikalen geneigt ist. Ferner betrifft die Erfindung einen Kalander mit einem
Walzenstapel aus mehr als drei Walzen, dessen Pressenebene um einen vorbestimmten
Winkel zur Vertikalen geneigt ist.
[0002] Ein derartiger Kalander ist aus EP 0 979 896 A2 bekannt. Er dient zum Satinieren
für Bahnen aus Papier oder ähnlichem Material. Die Anordnung der Walzen in einer zur
Vertikalen geneigten Ebene hat mehrere Vorteile. Zum einen kann man mit einer derartigen
Anordnung, die beispielsweise unter einem Winkel von 45° zur Vertikalen erfolgt, den
Einfluß von Gewichtskräften der Walzen auf das Satinageergebnis der zu behandelnden
Materialbahn etwas vermindern. Zum anderen sind die Walzen zumindest teilweise besser
zugänglich als bei einem Kalander mit einem vertikalen Walzenstapel.
[0003] Allerdings ist es auch bei einem Kalander mit einem geneigten Walzenstapel von Zeit
zu Zeit erforderlich, eine Walze auszuwechseln. Dies ist beispielsweise dann der Fall,
wenn die betreffende Walze Markierungen zeigt oder auf andere Art beschädigt ist.
[0004] Im bekannten Fall wird die betreffende Walze dann im wesentlichen senkrecht zur Pressenebene
aus dem Walzenstapel herausgeschoben. Sie kann dann von einem Hallenkran erfaßt und
abtransportiert werden. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, d.h. der Hallenkran
legt die Walze auf der Ausschubvorrichtung ab. Danach wird die Walze im wesentlichen
senkrecht zum Walzenstapel wieder an ihren Einsatzort verfahren.
[0005] Eine derartige Vorgehensweise hat sich im Grunde bewährt. Sie ist allerdings relativ
aufwendig, weil für jede Walze, zumindest für jede Zwischenwalze, eine Einrichtung
vorhanden sein muß, mit der die entsprechende Walze senkrecht zur Pressenebene verlagerbar
ist. Dies hat einen erheblichen Kostenaufwand zur Folge.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Walzenwechsel bei schräg stehendem
Kalander zu erleichtern.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß zumindest die unterhalb der Zwischenwalze befindlichen Walzen abgesenkt werden,
wobei die der Zwischenwalze benachbarte untere Nachbarwalze einen Manövrierspalt mit
der Zwischenwalze bildet und die Nachbarwalze zusätzlich zumindest um einen Betrag
abgesenkt wird, der definiert ist durch

wobei
- r1
- der Radius der Zwischenwalze
- r2
- der Radius der Nachbarwalze und
- α
- der Winkel ist.
[0008] Mit dieser Ausgestaltung erreicht man, daß die auszuwechselnde Zwischenwalze horizontal
bewegt werden kann, ohne mit der unteren Nachbarwalze zu kollidieren. Man kann also
die Zwischenwalze beim Auswechseln einfach mit Hilfe des Hallenkrans erfassen und
aus dem Kalander heraus transportieren, ohne daß sie an der darunter befindlichen
Nachbarwalze anstößt. Wenn die Zwischenwalze einen vorbestimmten Weg in horizontaler
Richtung zurückgelegt hat, kann sie angehoben werden. Dieses Anheben erfolgt aber
in einer Entfernung von den oberhalb der Zwischenwalze befindlichen Walzen, die eine
Kollision ausschließt. Zwar ist bei dieser Vorgehensweise ein Absenken der unterhalb
der auszutauschenden Zwischenwalze befindlichen Walzen über eine relativ große Höhe
erforderlich. Bei einem Neigungswinkel von 45° müssen die unteren Walzen um etwa 30
% der Summe der Radien von Zwischenwalze und Nachbarwalze abgesenkt werden. Dennoch
ist die Zeitersparnis beträchtlich. Vor allem aber ist die Gefahr von Beschädigungen
beim Ausund Einbauen der Zwischenwalze ganz drastisch vermindert. Da man nicht mehr
für jede Zwischenwalze eine eigene Einrichtung zum Herausdrücken der Walze benötigt,
kann der Kalander wesentlich kostengünstiger ausgeführt werden als bisher. Die große
Absenkbewegung muß nur beim Austauschen der Zwischenwalze realisiert werden. Falls
im übrigen das Öffnen von Nips erforderlich werden sollte, beispielsweise bei einem
Bahnabriß oder zum Einfädeln einer Materialbahn, dann kann dies mit Nipöffnungen erfolgen,
wie bisher auch, d.h. mit Nipöffnungen in der Größenordnung von etwa 10 mm.
[0009] Vorzugsweise wird die Nachbarwalze gleichzeitig um einen Betrag s seitlich bewegt,
der definiert ist durch

[0010] Mit dieser Ausgestaltung erreicht man, daß man beim Absenken der Nachbarwalze auch
einen relativ großen seitlichen Abstand der Nachbarwalze zur Zwischenwalze erhält,
so daß die weitere Bewegung der Zwischenwalze mit noch größeren Freiheiten möglich
ist.
[0011] Vorzugsweise stellt man Spalte zwischen den Walzen unterhalb der Zwischenwalze auf
eine Größe ein, die der des Manövrierspalts entspricht. Beim Absenken der unter der
Zwischenwalze befindlichen Walzen hält man also Abstände zwischen diesen Walzen ein,
so daß die Gefahr einer versehentlichen Beschädigung gering bleibt.
[0012] Vorzugsweise stellt man die Größe der Spalte im Bereich von 8 bis 15 mm ein. Diese
Größe hat sich bewährt. Ein bevorzugtes Maß ist hierbei 10 mm.
[0013] Bevorzugterweise bewegt man die Walzen unterhalb der Zwischenwalze im wesentlichen
in der Pressenebene. Man kann bei dieser Verfahrensweise die Walzen entlang einer
Seitenkante des Ständers bewegen, so daß man keine zusätzlichen Richtungen einjustieren
muß, in der die Walzen bewegt werden. Die Walzen müssen sich hierbei nicht genau in
der Pressenebene bewegen. Beispielsweise können sie auch an Hebeln gelagert sein,
die verschwenkt werden. Die Bewegung der Walzen entspricht also einem kleinen Bogen.
Dieser Bogen wird aber im vorliegenden Fall als noch in der Pressenebene liegend angesehen.
[0014] Vorzugsweise verstellt man Anschläge für die unter der Zwischenwalze befindlichen
Walzen, um die Zwischenwalze auszuwählen. Je nachdem, welche Zwischenwalze ausgetauscht
werden muß, ist es erforderlich eine größere oder eine kleinere Anzahl von darunter
befindlichen Walzen abzusenken. Dies läßt sich einfach durch Anschläge bestimmen,
die entsprechend verstellt werden.
[0015] Hierbei ist bevorzugt, daß man zum Verstellen der Anschläge Muttern auf Spindeln
verstellt. Damit läßt sich einerseits eine relativ genaue Einstellung der Anschläge
erzielen, andererseits aber auch eine ausreichend hohe Geschwindigkeit.
[0016] Die Aufgabe wird auch bei einem Kalander der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß Walzen unter einer auszutauschen Zwischenwalze um einen Betrag h absenkbar sind,
der definiert ist durch

wobei
- r1
- der Radius der Zwischenwalze,
- r2
- der Radius der Nachbarwalze und
- α
- der Winkel ist.
[0017] Bei einem derartigen Kalander kann die einer auszutauschenden Zwischenwalze benachbarte
Nachbarwalze so weit abgesenkt werden, daß die Zwischenwalze zum Aus- und Einbau horizontal
bewegt werden kann, beispielsweise mit Hilfe eines Hallenkranes. Eine derartige horizontale
Bewegung ist aber relativ leicht zu steuern. Da die Nachbarwalze und natürlich auch
die darunter befindlichen Walzen um den entsprechenden Betrag, d.h. die genannte Entfernung,
absenkbar sind, stehen sie der horizontalen Bewegung der Zwischenwalze nicht mehr
im Wege. Der Aus- und der Einbau der Zwischenwalze werden also vereinfacht, obwohl
die darunter befindlichen Walzen um einen relativ großen Weg abgesenkt werden müssen.
[0018] Vorzugsweise sind die Walzen beim Absenken im wesentlichen parallel zur Pressenebene
bewegbar. Man kann nun die Mittel, die man zum Lagern der Walzen verwendet, beispielsweise
die Stuhlung oder den Ständer auch dazu verwenden, die Walzen beim Absenken zu führen.
Dies hält zusätzlichen Aufwand klein.
[0019] Bevorzugterweise sind die Walzen, gegebenenfalls mit Ausnahme einer Ober- und einer
Unterwalze, an Hebeln gelagert, die in einem Ständer verschwenkbar angeordnet sind,
wobei jedem Hebel ein verstellbarer Anschlag zugeordnet ist. Wenn man nun die Unterwalze
absenkt, dann fallen die Hebel aller darüber gelagerten Walzen so lange nach unten,
bis sie auf dem Anschlag zu liegen kommen. Die Position des jeweiligen Anschlags bestimmt
also die Position der Walze nach dem Öffnen. Man kann also einfach durch auswählen
der einzelnen Anschläge bestimmen, welche der Zwischenwalzen soweit freigegeben wird,
daß ein Austausch möglich ist.
[0020] Vorzugsweise sind die Anschläge gebildet durch Muttern, die auf Spindeln verdrehbar
gelagert sind. Beispielsweise kann es sich bei diesen Spindeln um Hängespindeln handeln,
wie sie von herkömmlichen Superkalandern her bekannt sind. Man kann also auf die Erfahrung
zurückgreifen, die man beim Bau von Superkalandern gesammelt hat.
[0021] Vorzugsweise ist eine Steuereinrichtung zur Betätigung einer Verstelleinrichtung
für die Anschläge vorgesehen. Man kann damit die Verstellung der Anschläge und die
Auswahl der Walzen, die man weit genug absenken möchte, automatisieren, um den Walzenwechsel
zu erleichtern.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- einen Kalander in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Kalander in Seitenansicht beim Ausbau einer Zwischenwalze und
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 mit einem Ständer 2, in dem eine Oberwalze 3 und eine
Unterwalze 4 und dazwischen eine Vielzahl von Zwischenwalzen 5-12 angeordnet sind.
Es handelt sich also um einen 10-Walzen-Kalander. Die Oberwalze 3 und die Unterwalze
4 sind als Durchbiegungseinstellwalzen ausgebildet. Die Achsen der Walzen 3-12 liegen
im wesentlichen in einer Ebene, der sogenannten Pressenebene. Diese Pressenebene verläuft
parallel zu einer Richtung P, die durch einen Pfeil gekennzeichnet ist. Die Richtung
P schließt mit der Vertikalrichtung V einen Winkel α ein, der im vorliegenden Fall
bei etwa 45° liegt. Abweichungen von diesem Winkel um ± 10° sind aber durchaus zulässig.
[0024] Die Zwischenwalzen 5-12 sind an Hebeln 13 gelagert. Die Hebel 13 sind wiederum über
Schwenkachsen 14 am Ständer 2 gelagert.
[0025] Die Unterwalze 4 ist in Richtung der Pressenebene bewegbar, beispielsweise mit Hilfe
eines nicht näher dargestellten hydraulischen Zylinders. Wenn die Unterwalze 4 in
Richtung der Oberwalze 3 verschoben worden ist, bilden die einzelnen Walzen 3-12 eine
Vielzahl von Nips, in denen eine Papierbahn 15 oder eine vergleichbare Materialbahn
mit erhöhtem Druck und gegebenenfalls auch einer erhöhten Temperatur beaufschlagt
werden kann, wie dies an sich bekannt ist. In ebenfalls an sich bekannter Weise können
einige der Walzen 3-12 eine elastische oder nachgiebige Oberfläche aufweisen. Es ist
hierbei durchaus zulässig, daß die Achsen der einzelnen Walzen 3-12 nicht mathematisch
genau in der Pressenebene liegen. Sie können auch geringfügig seitlich dazu versetzt
angeordnet sein.
[0026] Wenn die Unterwalze 4 in Richtung von der Oberwalze 3 weg bewegt wird, dann öffnen
sich die Nips zwischen den einzelnen Walzen 3-12, weil die Walzen an ihren Hebeln
13 unter der Wirkung der Schwerkraft nach unten "fallen". Eine derartige Öffnung der
Nips kann beispielsweise erforderlich sein, um die Papierbahn 15 einzufädeln. Sie
ist zwingend erforderlich, wenn ein Fehler auftritt, beispielsweise die Papierbahn
abreißt.
[0027] Bei einer derartigen Öffnung möchte man im allgemeinen einen nicht allzu großen Abstand
zwischen benachbarten Walzen erreichen. Üblich sind Abstände in der Größenordnung
von etwa 10 mm. Um diese Abstände einzuhalten, ist für jeden Hebel 13 ein Anschlag
16 vorgesehen, der hier schematisch in Form einer Mutter 17 (Fig. 3) dargestellt ist,
die auf einer Hängespindel 18 verdreht werden kann. Jeder Mutter 17 ist eine über
eine Steuereinrichtung 20 ansteuerbare Halteeinrichtung 19 zugeordnet, die die Mutter
17 in einem Betriebszustand gegen Rotation sichert, also festhält, und sie in einem
anderen Betriebszustand los läßt, also frei drehen läßt. Dieses Freidrehen ist allerdings
in der Regel nur im unbelasteten Zustand möglich, d.h. wenn die Nips zwischen den
Walzen 3-12 geschlossen sind.
[0028] Die Hängespindel 18 ist an sich von Superkalandern mit senkrecht oder vertikal ausgerichteter
Pressenebene bekannt. Sie ist im Bereich der Oberwalze aufgehängt und weist dort einen
Antrieb 21 auf. Man kann die Anschläge 16 nun dadurch verstellen, daß man die Hängespindel
18 mit Hilfe ihres Antriebs 21 rotieren läßt und die jeweiligen Muttern 17 entweder
festhält, um sie zu verstellen, oder frei gibt, um ihre Position beizubehalten.
[0029] Wenn man nun eine Walze ausbauen möchte, beispielsweise die Zwischenwalze 8 (siehe
Fig. 2), dann werden die Müttern 17 der unter der Zwischenwalze 8 befindlichen Walzen
9-12 wesentlich stärker nach unten bewegt, so daß die Walzen 9-12 wesentlich stärker
abgesenkt werden können, wie dies aus Fig. 2 zu erkennen ist. Die Mutter 17a (Fig.
3) der Zwischenwalze 8, die ausgetauscht werden soll, bleibt hingegen im wesentlichen
unverändert. Sie kann allenfalls eine kleine Schwenkbewegung des Hebels 13a der Zwischenwalze
8 zulassen, um zu ermöglichen, daß die Zwischenwalze 8 einen kleinen Abstand zur darüber
angeordneten Zwischenwalze 7 gewinnt.
[0030] Die der auszutauschenden Zwischenwalze 8 unten benachbarte Zwischenwalze 9 soll im
folgenden als Nachbarwalze bezeichnet werden. Zwischen der Nachbarwalze und ihrer
weiter unten folgenden Walzen 10, 11, 12 soll jeweils ebenfalls ein Spalt entstehen,
der in Fig. 3 nicht dargestellt ist. Dieser Spalt hat eine Größe, die der Größe eines
üblichen Manövrierspaltes entspricht, wie er beispielsweise für das Einfädeln der
Papierbahn erforderlich ist, beispielsweise 10 mm.
[0031] Die Nachbarwalze 9 und die unter ihr angeordneten Zwischenwalzen 10-12 werden nun
soweit abgesenkt, daß eine Bewegung der auszutauschenden Zwischenwalze 8 in horizontaler
Richtung möglich ist, ohne daß die Zwischenwalze 8 mit der Nachbarwalze 9 kollidiert.
Dies ist in Fig. 2 und 3 dadurch angedeutet, daß verschiedene Positionen der Zwischenwalze
8 beim Aus- bzw. Einbau durch Kreise dargestellt sind. Die Zwischenwalze 8 wird also,
nach dem die Nachbarwalze 9 weit genug abgesenkt worden ist, zunächst in horizontaler
Richtung soweit bewegt, daß sie in vertikaler Richtung zwischen zwei Leitwalzen 22,
23 hindurchgeführt werden kann, über die die Materialbahn 15 im Betrieb geführt wird.
[0032] Der notwendige Freiraum wird dann geschaffen, wenn die Nachbarwalze 9 um eine Höhe
h abgesenkt wird. Diese Höhe h ist abhängig von den Radien r
1 der auszutauschenden Zwischenwalze und r
2 der Nachbarwalze 9. Ferner ist die Höhe h abhängig vom Neigungswinkel α der Pressenebene
P gegenüber der Vertikalen V. Die Höhe h kann man demnach bestimmen zu

[0033] Da die Nachbarwalze 9 ebenfalls an einem Hebel 13 angeordnet ist, erfolgt die Bewegung
der Nachbarwalze 9 beim Absenken nicht ausschließlich in Richtung der Vertikalen V,
sondern die Nachbarwalze 9 wird auch um eine Strecke s seitlich verschoben, d.h. in
Richtung der Horizontalen. Die Strecke s läßt sich bestimmen zu

[0034] Da die abgesenkten Zwischenwalzen 9-12 beim Absenken mit Hilfe der Hebel 13 gegenüber
dem Ständer 2 verschwenkt werden, beschreiben sie eine bogenartige Bewegung. Der Schwenkwinkel
ist jedoch relativ klein, so daß man diese bogenartige Bewegung noch im wesentlichen
mit einer linearen Bewegung gleichsetzen kann, die im wesentlichen parallel zur Pressenebene
P gerichtet ist.
[0035] Durch Auswahl der einzelnen Anschläge 16, 16a kann man nun festlegen, welche Zwischenwalze
ausgebaut werden kann. Wie gesagt, wird der Anschlag 16a der auszubauenden Zwischenwalze
8 praktisch nicht oder nur geringfügig abgesenkt, während der Anschlag der Nachbarwalze
9 um eine Länge 1 verstellt werden muß, die sich ergibt aus

[0036] Natürlich wird man in allen Verstellbewegungen berücksichtigen, daß man eine gewisse
Bewegungsreserve braucht. Dementsprechend ist es zweckmäßig, die Nachbarwalze 9 um
etwas mehr als die Höhe h abzusenken bzw. die Mutter 17 um etwas mehr als die Länge
1 zu verstellen. Ein gutes Maß für dieses Mehr ist der erwähnte Manövrierspalt in
der Größenordnung von etwa 10 mm.
[0037] Anstelle der dargestellten durchgehenden Hängespindel 18 kann man natürlich auch
eine geteilte Hängespindel verwenden.
[0038] Der Austausch der Oberwalze 3 oder der Unterwalze 4 ist bei dem schräg stehenden
Kalander mit geringerem Aufwand möglich. Die Oberwalze 3 kann nach oben entfernt werden,
während die Unterwalze 4, falls erforderlich, horizontal herausgefahren werden kann.
[0039] Falls anstelle des dargestellten 10-Walzen-Kalanders ein 2x5-Walzen-Kalander verwendet
wird, dann gelten natürlich für die Unterwalze des oberen Kalanderabschnitts und die
für die Oberwalze des unteren Kalanderabschnitts die gleichen Überlegungen wir für
sämtliche Zwischenwalzen 5-12 des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Kalanders.
1. Verfahren zum Austauschen einer Zwischenwalze in einem Kalander mit mehr als drei
Walzen, dessen Pressenebene um einen vorbestimmten Winkel zur Vertikalen geneigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die unterhalb der Zwischenwalze befindlichen Walzen abgesenkt werden, wobei
die der Zwischenwalze benachbarte untere Nachbarwalze einen Manövrierspalt mit der
Zwischenwalze bildet und die Nachbarwalze zusätzlich zumindest um einen Betrag (h)
abgesenkt wird, der definiert ist durch

wobei
r1 der Radius der Zwischenwalze
r2 der Radius der Nachbarwalze und
α der Winkel ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbarwalze gleichzeitig um einen Betrag s seitlich bewegt, der definiert ist
durch
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Spalte zwischen den Walzen unterhalb der Zwischenwalze auf eine Größe einstellt,
die der des Manövrierspalts entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Größe der Spalte im Bereich von 8 bis 15 mm einstellt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Walzen unterhalb der Zwischenwalze im wesentlichen in der Pressenebene bewegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Anschläge für die unter der Zwischenwalze befindlichen Walzen verstellt, um die
Zwischenwalze auszuwählen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Verstellen der Anschläge Muttern auf Spindeln verstellt.
8. Kalander mit einem Walzenstapel aus mehr als drei Walzen, dessen Pressenebene um einen
vorbestimmten Winkel zur Vertikalen geneigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß Walzen (9-12) unter einer auszutauschen Zwischenwalze (8) um einen Betrag (h) absenkbar
sind, der definiert ist durch

wobei
r1 der Radius der Zwischenwalze,
r2 der Radius der Nachbarwalze und
α der Winkel ist.
9. Kalander nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (9-12) beim Absenken im wesentlichen parallel zur Pressenebene (P) bewegbar
sind.
10. Kalander nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (5-12), gegebenenfalls mit Ausnahme einer Ober- und einer Unterwalze (3,
4), an Hebeln (13, 13a) gelagert sind, die in einem Ständer (2) verschwenkbar angeordnet
sind, wobei jedem Hebel (13, 13a) ein verstellbarer Anschlag (16, 16a) zugeordnet
ist.
11. Kalander nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (16, 16a) gebildet durch Muttern (17, 17a), die auf Spindeln (18) verdrehbar
gelagert sind.
12. Kalander nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung zur Betätigung einer Verstelleinrichtung (19) für die Anschläge
(16, 16a) vorgesehen ist.