[0001] Die Erfindung betrifft ein Mauerwerk, mit wenigstens zwei vorgefertigten Wandtafeln,
die jeweils mehrere übereinander angeordnete Reihen mit Bausteinen, insbesondere Kalksandsteinen,
aufweisen, wobei in wenigstens einer zwischen übereinanderliegenden Bausteinreihen
befindlichen Lagerfuge sich etwa über die gesamte Länge dieser Bausteinreihen erstreckende
Bewehrungsstäbe vorgesehen sind, die in dort vorgesehenen Längsschlitzen der Bausteine
liegen, wobei die Bewehrungsstäbe wenigstens teilweise von einer die übereinanderliegenden
Bausteine miteinander verbindenden Mörtel- oder Klebeschicht umgeben sind, und wobei
mindestens eine der Wandtafeln an wenigstens einer ihrer Stirnseiten gegenüber den
Bausteinen der Wandtafel überstehende, durch die Bewehrungsstäbe gebildete Bewehrungsschlaufen
aufweist, deren Schlaufenöffnungen von wenigstens einem Vertikalstab durchsetzt sind,
wobei die Bewehrungsschlaufen und der Vertikalstab in Mörtel, Beton oder dergleichen
Vergußmasse eingebettet sind.
[0002] Ein derartiges Mauerwerk ist aus DE 198 19 683 C1 bekannt. Es weist mehrere Wandtafeln
auf, die jeweils eine Vielzahl von in horizontalen Reihen übereinander angeordneten
Bausteinen haben. Zwischen benachbart übereinanderliegenden Bausteinreihen ist jeweils
eine Lagerfuge vorgesehen, in der eine Dünnbettmörtel- oder Klebeschicht angeordnet
ist. An ihrer Unterseite weisen die Bausteine jeweils einen durchgehenden nutenartigen
Längsschlitz auf, der etwa mittig zwischen den beiden Längsseitenflächen der Bausteine
angeordnet ist. In den Lagerfugen von benachbart übereinanderliegenden Bausteinreihen
sind jeweils zwei parallel nebeneinander verlaufende Bewehrungsstäbe vorgesehen, die
in den Längsschlitzen liegen und teilweise von der Dünnbettmörtel- oder Klebeschicht
umgeben sind. An beiden stirnseitigen Enden der Wandtafeln bilden die Bewehrungsstäbe
eine Öse oder Schlaufe, die jeweils gegenüber der stirnseitigen Ebene der Wandtafel
vorsteht. Bei der Montage des Mauerwerks werden die vorgefertigten Wandtafeln im Stumpfstoß
aneinandergefügt, wobei zwischen den einander zugewandten Stirnseiten der Wandtafeln
eine Vertikalfuge verbleibt, in der die Bewehrungsschlaufen der beiden Wandtafeln
angeordnet sind. Dabei werden die Wandtafeln so positioniert, daß die Schlaufenöffnungen
dieser Bewehrungsschlaufen zueinander fluchtend übereinander angeordnet sind. Durch
die Bewehrungsschlaufen wird dann von oben senkrecht ein die Schlaufenöffnungen durchsetzender
Stahlstab eingesetzt. Anschließend wird die Vertikalfuge seitlich mit einer Verschalung
abgedichtet und dann mit Beton oder Mörtel begefüllt. Die vorgefertigten Wandtafeln
weisen zwar für den Transport zum Montageort eine genügende Stabilität auf, so daß
die Gefahr eines Wandbruchs vermieden wird, wenn die Wandtafeln versehentlich beim
Versetzen gegen ein Hindernis gestoßen werden. Im Bereich der Verbindungsstellen zwischen
den beiden Wandtafeln ist die Biegesteifigkeit des durch die Wandtafeln gebildeten
Mauerwerks jedoch nur vergleichsweise gering, weshalb die in dem Mauerwerk vorgesehene
Bewehrung zum Abstützen von an dem Mauerwerk angreifender statischer Lasten, wie zum
Beispiel einer Windlast, die an einer in einem oberen Geschoß eines Gebäudes befindlichen
Außenmauer angreifen kann, praktisch nicht geeignet ist. Ungünstig ist außerdem, daß
die Montage der Wandtafel noch vergleichsweise kompliziert ist, da die zwischen den
einander zugewandten Stirnseiten der im Stumpfstoß miteinander verbundenen Wandtafeln
befindliche Vertikalfuge vor dem Auffüllen mit Beton oder Mörtel mit einer Verschalung
versehen werden muß.
Ein wesentlicher Nachteil des Mauerwerks besteht außerdem darin, daß die Wandtafeln
nur für eine Stumpfstoßverbindung vorgesehen sind, während sie zum Erstellen einer
biegesteifen Eckverbindung, wie sie beispielsweise für eine mit dem Druck des Erdreichs
belastete Kellerwand erforderlich ist, nicht geeignet ist. Insbesondere können bei
einer Eckverbindung die Bewehrungsschlaufen der einander angrenzenden Wandtafeln bei
der Montage nicht zur Deckung gebracht werden, so daß die aneinander angrenzenden
Wandtafeln dann allenfalls lose durch eine dazwischen befindliche vertikale Mörtelschicht
miteinander verbunden werden können.
Bei der Herstellung der Wandtafeln hat es sich außerdem als schwierig erwiesen, die
in den an der Unterseite der Bausteine befindlichen Längsschlitzen liegenden Bewehrungsstäbe
vollständig mit Mörtel zu ummanteln. In der Praxis hat es sich nämlich gezeigt, daß
sich in den Längsschlitzen der Bausteine Hohlräume ausbilden, die dazu führen, daß
an der Wandtafel angreifende Biege- oder Querkräfte nur unvollständig auf die Bewehrungsstäbe
übertragen werden.
[0003] Aus DIN 1053, Teil 4, Seite 16, Ausgabe September 1978 kennt man auch bereits ein
aus mehreren gemauerten Wandtafeln bestehendes Mauerwerk, bei dem die Wandtafeln jeweils
mehrere übereinander angeordnete Bausteinreihen mit jeweils mehreren benachbart nebeneinander
befindlichen Bausteinen aufweisen. Dabei sind übereinander liegende Bausteine so angeordnet,
daß sie in horizontaler Richtung zueinander fluchten. Zwischen jeweils benachbart
nebeneinander angeordneten Mauersteinen der Wandtafel ist jeweils eine Mörteltasche
vorgesehen, deren Breite in einer in der Wandebene horizontal verlaufenden Richtung
etwa ein Viertel der Länge der Mauersteine entspricht. Zwischen den benachbart übereinanderliegenden
Bausteinreihen der Wandtafeln sind Lagerfugen vorgesehen, in denen jeweils ein Bewehrungsstab
angeordnet ist, der sich über die gesamte Länge der Wandtafel erstreckt. An seinen
beiden Enden ist der Bewehrungsstab zur Bildung einer Schlaufe jeweils U-oder hakenförmig
umgebogen, wobei diese Schlaufe mit ihrem freien Ende an der Stirnseite der Wandtafel
vorsteht. Bei der Montage des Mauerwerks werden die vorgefertigten Wandtafeln im Stumpfstoß
aneinandergefügt, wobei zwischen den einander zugewandten Stirnseiten der Wandtafeln
eine Vertikalfuge verbleibt, deren Abmessungen etwa derjenigen der Mörteltaschen entspricht.
Die Wandtafeln werden so positioniert, daß in der Vertikalfuge die Bewehrungsschlaufen
der beiden Wandtafeln mit ihren Schlaufenöffnungen zueinander fluchtend übereinander
angeordnet sind. Durch die Bewehrungsschlaufen wird dann von oben senkrecht ein die
Schlaufenöffnungen durchsetzender Stahlstab eingesetzt und anschließend wird die Vertikalfuge
seitlich mit einer Verschalung abgedichtet und dann mit Mörtel gefüllt. Das Mauerwerk
hat zusätzlich zu den Nachteilen des aus DE 198 19 683 C1 bekannten Mauerwerks noch
den weiteren Nachteil, daß es im Bereich der relativ breiten, seitlich zwischen den
Bausteinen befindlichen Mörteltaschen eine geringere Druckbelastbarkeit aufweist als
im Bereich der Bausteine. Außerdem ist die Biegesteifigkeit des Mauerwerks nur gering,
da sich die U- oder hakenförmig umgebogenen Bewehrungsschlaufen bei Biegebeanspruchung
an dem freien Ende des Bewehrungsstabs aus der Verankerung in dem Mauerwerk lösen
können.
[0004] Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Mauerwerk der eingangs genannten Art zu schaffen,
das eine gleichmäßige hohe Druckbelastbarkeit und eine hohe Biegesteifigkeit ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Wandtafeln Vertikalkanäle aufweisen,
welche die Bausteine mit Abstand von deren Seitenflächen im Inneren durchsetzen, daß
die Bewehrungsschlaufen wenigstens einer Wandtafel jeweils mit Ihren Schlaufenöffnungen
in einen Vertikalkanal einer benachbarten Wandtafel eingreifen, daß dazu der zu der
Bewehrungsschlaufe jeweils benachbarte Baustein dieser Wandtafel eine sich zumindest
bis zu dem Vertikalkanal erstreckende, von der Bewehrungsschlaufe durchsetzte Queröffnung
aufweist, und daß der wenigstens eine, die Schlaufenöffnungen durchsetzende Vertikalstab
innerhalb des mit der Vergußmasse befüllten Vertikalkanals angeordnet ist.
[0006] In vorteilhafter Weise ergibt sich dadurch eine formschlüssige Verbindung einerseits
zwischen den Bausteinen der einen Wandtafel und dem diese Bausteine durchsetzenden
Vertikalstab und andererseits aber auch zwischen den Bewehrungsstäben der anderen
Wandtafel und dem Vertikalstab, wodurch eine biegesteife Wandverbindung der beiden
Wandtafeln erreicht wird. Da sich die Bewehrungsstäbe etwa über die gesamte Länge
der Wandtafeln erstrecken, weisen aber auch die Wandtafeln selbst eine hohe Biegesteifigkeit
auf, so daß das Mauerwerk über seine gesamte Länge Biegekräfte und/oder quer zur Wandebene
gerichtete Druck- und/oder Zugbelastungen aufnehmen und abstützen kann. Die in dem
Mauerwerk enthaltene Bewehrung erfüllt dadurch nicht nur die Aufgabe einer konstruktiven
Bewehrung, die den vorgefertigten Wandtafeln beim Transport zum Montageort die erforderliche
Stabilität verleiht, so daß die Gefahr eines Wandbruchs vermieden wird, sondern die
Bewehrung eignet sich darüber hinaus auch noch zur Abstützung an der fertig montierten
Wand angreifender statischer Lasten und kann somit bei der Dimensionierung des Mauerwerks
als tragendes Teil mitberücksichtigt werden. Das Mauerwerk kann dann beispielsweise
als Außenmauer an einem der oberen Geschosse eines Gebäudes vorgesehen sein, wo es
die dort auftretenden Windkräfte (Druck und/oder Sog) gut abstützen kann.
[0007] Da die Bewehrungsschlaufen im inneren der Bausteine angeordnet sind, kann zwischen
den miteinander verbundenen Wandteilen eine entsprechend schmale Fuge vorgesehen sein,
die beispielsweise die gleiche Breite aufweisen kann, wie die zwischen den Stirnseitenflächen
zweier in einer Bausteinreihe benachbart nebeneneinander angeordneter Bausteine der
Wandtafel, so daß sich praktisch ein homogenes Mauerwerk ergibt, das über seine gesamte
Länge eine hohe, gleichmäßige Druckbelastbarkeit aufweist. Schließlich sind die Wandtafeln
aber auch auf einfache Weise montierbar, da nach dem Positionieren der Wandtafeln
in Gebrauchsstellung nur noch der Vertikalstab von oben in den Vertikalkanal eingeführt
werden muß, woraufhin dieser gleich mit Beton, Mörtel oder dergleichen Vergußmasse
befüllt werden kann. Ein aufwendiges und kompliziertes Anbringen einer Verschalung
an der Verbindungsstelle der Wandtafeln ist dabei nicht erforderlich. Die mit dem
Vertikalkanal oder den Vertikalkanälen verbundenen Queröffnungen können bei der Herstellung
der Wandtafeln werksseitig gleich in diese miteingebracht werden. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, die Queröffnungen erst bei der Montage der Wandteile vor
Ort einzubringen, beispielsweise mittels eines geeigneten Bohr- oder Säge- oder Fräswerkzeugs.
In vorteilhafter Weise können die Vertikalkanäle, in denen keine Vertikalstäbe angeordnet
sind, auch als Installationskanäle genutzt werden, beispielweise zum Aufnehmen von
Elektrokabeln, Wasserleitungen, Heizungsrohren, Lüftungsrohren, Schläuchen oder dergleichen.
Dadurch wird der Montageaufwand für die Fertigstellung des Mauerwerks zusätzlich reduziert.
[0008] Besonders vorteilhaft ist, wenn in mindestens einer Lagerfuge beidseits wenigstens
eines die Lagerfuge durchsetzenden Vertikalkanals Bewehrungsstäbe angeordnet sind,
und wenn die mit diesem Vertikalkanal verbundene(n) Queröffnung(en) für den Eingriff
der Bewehrungsschlaufe(n) an der Stirnseite der Wandtafel angeordnet ist (sind). Die
Bewehrungsstäbe sind dann durch den wenigstens einen Vertikalkanal voneinander beabstandet,
wodurch sich eine noch höhere Biegesteifigkeit ergibt.
[0009] Zweckmäßigerweise ist die Längsmittelachse eines den zwischen mindestens zwei in
einer Lagerfuge befindlichen Bewehrungsstäben angeordneten Zwischenraum durchsetzenden
Vertikalkanals etwa in der in Erstreckungsrichtung der Wandtafel verlaufenden Wandtafel-Vertikalmittelebene
angeordnet. Die Bewehrungsstäbe verlaufen dann beidseits der bei Biegebeanspruchung
quer zur Wandebene etwa in der vertikalen Wandtafellängsmittelebene verlaufenden neutralen
Phase der Wandtafel, wodurch eine noch größere Biegesteifigkeit erreicht wird.
[0010] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
mindestens ein Vertikalkanal derart relativ zu den in wenigstens einer Lagerfuge liegenden
Bewehrungsstäben angeordnet ist, daß diese Bewehrungsstäbe auf derselben Seite des
Vertikalkanals verlaufen und daß die mit dem Vertikalkanal verbundene(n) Queröffnung(en)
an der den Bewehrungsstäben gegenüberliegenden Seite des Vertikalkanals angeordnet
ist (sind). Die Wandtafeln können dann Winkel-, T- oder X-förmig miteinander verbunden
sein. Insbesondere können die Wandtafeln eine biegesteife Eckverbindung bilden, die
sogar Teil einer Kellerwand sein kann, da sie den vom Erdreich auf die Wand ausgeübten
Druck und die daraus resultierenden Schub- und Biegekräfte abstützen kann. In vorteilhafter
Weise ist es dadurch möglich, die bisher nur im Geschoßbau verwendeten Wandtafeln
nun auch im Kellerbau einzusetzen.
[0011] Vorteilhaft ist, wenn die die Zwischenräume zwischen den jeweils in einer Lagerfuge
angeordneten Bewehrungsstäben durchsetzenden inneren Vertikalkanäle zu den dazu benachbarten,
außerhalb dieser Zwischenräume verlaufenden äußeren Vertikalkanälen in Erstreckungsrichtung
der Wandtafel versetzt angeordnet sind, und wenn die durch die Normale auf die Erstreckungsebene
der Wandtafel und die Längsmittelachse der inneren Vertikalkanäle jeweils auf gespannten
Ebenen vorzugsweise gleich weit von den zu diesen Ebenen jeweils benachbarten äußeren
Vertikalkanälen beabstandet sind. Dadurch wird einerseits eine gute Wärmedämmung und
andererseits aber auch eine hohe Festigkeit der Wandtafeln erreicht.
[0012] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Wandtafeln
jeweils quer zu ihrer Erstreckungsebene beidseits der Bewehrungsstab-Zwischenräume
äußere Vertikalkanäle aufweisen und daß diese vorzugsweise symmetrisch zu der Wandtafel-Vertikalmittelebene
angeordnet sind. Die einzelnen Wandtafeln können dann bei der Montage an unterschiedlichen
Wandtafelseite oder an mehreren Wandtafelseiten gleichzeitig jeweils mit einer weiteren
Wandtafel verbunden werden.
[0013] Besonders vorteilhaft ist, wenn die Längsschlitze an der Oberseite der Bausteine
angeordnet sind. Die Bausteinreihen können dann bei der Herstellung der vorgefertigten
Wandtafeln lageweise übereinander geschichtet werden, wobei jeweils vor dem Aufbringen
einer weiteren Lage Bausteine in die Längsschlitze der Bausteine die Bewehrungsstäbe
eingelegt und dann eine Mörtel- oder Klebeschicht auf die Bausteine aufgetragen wird.
Selbstverständlich ist aber auch eine umgekehrte Vorgehensweise denkbar, bei der zuerst
die Mörtel- oder Klebeschicht aufgetragen und dann die Bewehrungsstäbe in die Längsschlitze
eingelegt werden. Die Mörtelbeziehungsweise Klebstoffmenge kann dabei so bemessen
werden, daß die Längsschlitze vollständig mit Mörtel beziehungsweise mit Klebstoff
gefüllt werden und die Bewehrungsstäbe somit vollständig mit Mörtel oder Klebstoff
umgrenzt sind. Da der Mörtel oder Klebstoff durch die Schwerkraft nach unten fließt,
wird die Bildung von Hohlräumen in den Längsschlitzen beim Verfestigen des Mörtels
oder Klebstoffs vermieden. An den Bausteinen angreifende statische oder dynamische
Belastungen können dadurch besonders gut auf die Bewehrungsstäbe übertragen werden.
[0014] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die inneren
und/oder äußeren Vertikalkanäle in einem Raster angeordnet sind, daß der in Erstreckungsrichtung
der Bausteinreihen orientierte Rasterabstand zueinander benachbart nebeneinander angeordneter
innerer und/oder äußerer Vertikalkanäle einem ganzzahligen Bruchteil der Länge eines
Voll-Bausteins entspricht, und daß die Bausteine von benachbart übereinander angeordneten
Bausteinreihen der Wandtafeln in Erstreckungsrichtung der Bausteinreihen um den Rasterabstand
oder ein ganzzahliges Vielfaches davon versetzt zueinander angeordnet sind, derart,
daß die die Bausteine durchsetzenden Abschnitte der inneren und/oder äußeren Vertikalkanäle
miteinander fluchten. Die Bausteine können dann von Lage zu Lage um die Hälfte der
Länge eines vollen Bausteines in Richtung der Bausteinreihen versetzt zueinander angeordnet
sein, wobei an den Enden der Bausteinreihen gegebenenfalls halbe Bausteine angeordnet
sein können, derart, daß die Stirnseiten der Bausteinreihen jeweils in einer gemeinsamen
Vertikalebene verlaufen.
[0015] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß wenigstens
zwei Wandtafeln winklig miteinander verbunden sind, derart, daß die Bewehrungsschlaufen
einer ersten Wandtafel durch die an einer der Flachseiten einer zweiten Wandtafel
vorgesehenen Queröffnungen in einen Vertikalkanal dieser zweiten Wandtafel eingreifen,
daß die Längsmittelachse dieses Vertikalkanals von einer parallel zu den mit den Enden
der Bewehrungsschlaufen der ersten Wandtafel jeweils verbundenen Bewehrungsstäben
mittig zwischen diesen verlaufenden Vertikalmittelebene beabstandet ist und daß die
Bewehrungssschlaufen gegenüber der Vertikalmittelebene seitlich zu dem Vertikalkanal
hin abgekröpft sind. Die Wandtafeln können dann auch in einer Lage miteinander verbunden
werden, in denen die vertikale Mittelebene zwischen den Armierungsstäben der einen
Wandtafel außerhalb des durch die Anordnung der Vertikalkanäle der anderen Wandtafel
vorgegebenen Rasters liegt. Dadurch kann insbesondere bei einer Eckverbindung ein
Versatz oder ein Absatz an der Verbindungsstelle der Wandtafeln vermieden werden,
so daß sich dann im Bereich der Eckverbindung durchgehend ebene Wandflächen an dem
Mauerwerk ergeben.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß eine erste
von zwei an einer Eckverbindung miteinander verbundenen Wandtafeln im Bereich der
Eckverbindung Ecksteine mit etwa quadratischem Grundriß aufweist, daß die Ecksteine
Längsschlitze für den Eingriff der Bewehrungsstäbe der ersten Wandtafel aufweisen,
daß wenigstens ein Vertikalkanal die Ecksteine mit Abstand von deren Seitenflächen
im Inneren durchsetzt, daß die mit diesem Vertikalkanal verbundenen, von den Bewehrungsschlaufen
der zweiten Wandtafel durchsetzen Queröffnungen durch an der Unter- und/oder Oberseite
der Ecksteine angeordnete Ausnehmungen gebildet sind und daß der wenigstens eine,
die Schlaufenöffnungen durchsetzende Vertikalstab innerhalb des Vertikalkanals der
Ecksteine angeordnet ist. Die Ausnehmungen können dann bei der Herstellung der Ecksteine
gleich in diese eingeformt werden, wodurch das Einbringen von Queröffnungen in die
fertig gemauerten Wandtafeln eingespart werden kann. Durch entsprechendes Ausrichten
der Ecksteine können die seitlichen Öffnungen der randoffenen Ausnehmungen beim Mauern
der Wandtafeln in unterschiedlichen Richtungen in bezug zu der vertikalen Längsmittelebene
der Wandtafel angeordnet werden, je nachdem, ob die Wandtafel für eine Stumpfstoßverbindung
oder eine Eckverbindung zu einer links oder rechts von der Wandtafel angeordneten
weiteren Wandtafel vorgesehen ist.
[0017] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen zum Teil stärker schematisiert:
- Fig. 1
- eine perspektivische Teildarstellung eines Mauerwerks, das zwei eine Eckverbindung
bildende Wandtafeln aufweist, wobei nur einige Bausteine dieser Wandtafeln dargestellt
sind, um die Sicht auf die in der Wandtafel angeordneten, nur teilweise dargestellten
Bewehrungsstäbe freizugeben,
- Fig. 2
- einen horizontalen Teil-Querschnitt durch eine zwischen zwei benachbart übereinanderliegenden
Bausteinreihen befindliche Lagerfuge des in Fig. 1 gezeigten Mauerwerks,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf einen Baustein einer Wandtafel,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die vertikale Längsmittelebene des in Fig. 3 gezeigten Bausteines,
- Fig. 5
- eine Ansicht auf die Schmalseitenfläche des in Fig. 3 dargestellten Bausteines,
- Fig. 6
- eine Ansicht auf die Stirnseite einer Wandtafel, wobei die an der Stirnseitenfläche
vorstehenden Bewehrungsschlaufen erkennbar sind,
- Fig. 7
- eine Ansicht auf die Flachseite einer Wandtafel, die mehrere mit im inneren der Wandtafel
befindlichen Vertikalkanälen verbundene Queröffnungen aufweist, wobei Abschnitte der
Vertikalkanäle strichliniert angedeutet sind,
- Fig. 8
- eine Ansicht auf die der in Fig. 7 gezeigten Flachseite der Wandtafel gegenüberliegende
Flachseite der Wandtafel, wobei Abschnitte der die Wandtafel durchsetzenden Vertikalkanäle
strichliniert angedeutet sind,
- Fig. 9
- eine Darstellung ähnlich Fig. 1, wobei jedoch eine der Wandtafeln im Bereich der Eckverbindung
Ecksteine mit quadratischem Grundriß aufweist,
- Fig. 10
- einen horizontalen Querschnitt durch die zwischen zwei benachbart übereinander geschichteten
Bausteinreihen befindliche Lagerfuge zweier eine Eckverbindung bildenden Wandtafeln,
wobei im Bereich der Eckverbindung ein Eckstein angeordnet ist,
- Fig. 11
- eine Ansicht auf die eine der äußeren Flachseiten der in Fig. 9 gezeigten Eckverbindung,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht des in Fig. 9 gezeigten Ecksteins, welche die an der Unterseite
des Ecksteins für den Eingriff einer Bewehrungsschlaufe vorgesehene randoffene Ausnehmung
oder Einformung erkennen läßt,
- Fig. 13
- einen horizontalen Teilquerschnitt durch die zwischen zwei benachbart übereinander
angeordneten Steinreihen befindliche Lagerfuge zweier im Stumpfstoß aneinandergefügter
Wandtafeln,
- Fig. 14
- eine perspektivische Darstellung zweier im Stumpfstoß aneinandergefügter Wandtafeln,
wobei nur einige der Bausteine der Wandtafeln dargestellt sind, um die Sicht auf die
in den Wandtafeln befindliche, nur teilweise dargestellte Bewehrung freizugeben,
- Fig. 15
- eine Ansicht auf eine Stirnseitenfläche einer der in Fig. 14 dargestellten Wandtafeln,
wobei an der Stirnseite vorgesehene Queröffnungen erkennbar sind und wobei ein im
Inneren der Wandtafel verlaufender Vertikalkanal strichliniert dargestellt ist,
- Fig. 16
- eine Ansicht auf die Schmalseitenfläche eines Mauersteines des in Fig. 14 dargestellten
Mauerwerks, wobei ein den Baustein durchsetzender Vertikalkanal strichliniert dargestellt
ist,
- Fig. 17 u. 18
- Horizontalquerschnitte durch eine zwischen zwei aufeinanderliegenden Steinreihen befindliche
Vertikalfuge eines aus mehreren Wandtafeln bestehenden Mauerwerks, wobei in Fig. 18
das Mauerwerk nur teilweise dargestellt ist.
[0018] Ein im ganzen mit 1 bezeichnetes Mauerwerk weist mehrere vorgefertigte Wandtafeln
2, 2' mit einer Vielzahl von Bausteinen 3 auf. In Fig. 8 ist erkennbar, daß die Bausteine
3 in mehreren aufeinanderliegenden Bausteinreihen angeordnet sind und daß jede dieser
Bausteinreihen jeweils mehrere Bausteine nebeneinander aufweist. Die Bausteine 3 von
benachbart übereinander angeordneten Bausteinreihen sind jeweils um die Hälfte der
Länge eines Voll-Bausteins 3 in Erstreckungsrichtung der Bausteinreihen versetzt zueinander
angeordnet. Der erste und letzte Baustein 3 jeder zweiten Bausteinreihe ist jeweils
als Halbstein ausgebildet, so daß sich insgesamt eine etwa rechteckige Form der Wandtafeln
2, 2' ergibt. Selbstverständlich sind aber auch andere Ausführungsformen denkbar,
bei denen sich beispielsweise die Breite der Wandtafel 2, 2 ausgehend von einer unteren
zu einer darüber befindlichen Bausteinreihe abnehmen kann. Derartige Wandtafeln 2,
2' können beispielsweise im Bereich von Giebelwänden angeordnet sein.
[0019] Bei den in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Bausteine 3 großflächige
Kalksandsteine, die quaderförmig ausgebildet sind und beispielsweise eine Größe von
50 x 50 cm aufweisen können. Wie in Fig. 3, 5 und 16 erkennbar ist, weisen die Bausteine
3 an ihrer Oberseite jeweils zwei parallel zueinander verlaufende Nuten oder Längsschlitze
4 auf, die sich in Längsrichtung der Bausteinreihen erstrecken. In Fig. 16 ist erkennbar,
daß sich der Querschnitt der Längsschlitze 4 ausgehend von der Oberflächenebene der
Bausteine 3 zum Grund der Längsschlitze 4 hin verjüngt. An ihren Stirnseiten können
die Bausteine 3 eine Profilierung oder ein Labyrinth aufweisen (Fig. 5). Die Profilierung
kann Vorsprünge aufweisen, die sich ausgehend von ihrem Fuß zu der am weitesten vorstehenden
Stelle konisch verjüngen können. Bei knirsch verlegten Bausteinen 3 greifen die Vorsprünge
jeweils in eine dazu passende Vertiefung des benachbarten Bausteins ein (Fig. 13).
In den Bausteinreihen benachbart nebeneinander angeordnete Bausteine 3 können aber
auch durch eine dazwischen befindliche Stirnfugenvermörtelung miteinander verbunden
sein.
[0020] Zwischen benachbart übereinander angeordneten Bausteinreihen ist jeweils eine Lagerfuge
5 vorgesehen, die als Dünnbettmörtel- oder Klebeschicht ausgebildet ist. In den Lagerfugen
5 sind jeweils zwei Bewehrungsstäbe 6 angeordnet, die in den Längsschlitzen 4 liegen
und sich jeweils über die gesamte Länge der Bausteinreihen erstrecken. Die Bewehrungsstäbe
6 sind in dem Dünnbettmörtel oder dem Kleber angeordnet und vorzugsweise vollständig
von diesem umgeben. Durch den Mörtel beziehungsweise den Kleber sind die Bewehrungsstäbe
6 in den Längsschlitzen 4 fixiert und kraftschlüssig mit den Bausteinen 3 verbunden.
Außerdem sind die Bewehrungsstäbe 6 durch den Mörtel oder Kleber vor Korrosion geschützt.
Die Bewehrungsstäbe 6 bestehen vorzugsweise aus Betonstahl gemäß DIN 488 und können
beispielsweise einen Durchmesser von 6 bis 8 mm aufweisen. Die Bewehrungsstäbe 6 können
aber auch aus einem anderen geeigneten Material bestehen.
[0021] Die Bewehrungsstäbe 6 beziehungsweise deren Verlängerungen sind jeweils an einer
der Stirnseiten aus der Wandtafel 2, 2' seitlich herausgeführt und bilden dort Bewehrungsschlaufen
7, die sich im wesentlichen in einer horizontalen Ebene erstrecken. Wie in Fig. 2
und 13 besonders gut erkennbar ist, sind die Enden der Bewehrungsschlaufen 7 jeweils
einstückig mit einem der beiden Bewehrungsstäbe 6 verbunden. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß ein Stab - oder drahtförmiges Bewehrungsmaterial bei
der Herstellung der Wandtafel 2, 2' etwa U-förmig gebogen und dann mit seinen U-Schenkeln
in die Längsschlitze 4 der Bausteine 3 eingelegt wird, derart, daß der die Bewehrungsschlaufe
7 bildende umgebogene Abschnitt seitlich über die Bausteinreihe übersteht.
[0022] Die Bewehrungsschlaufen 7 der einzelnen Wandtafeln 2, 2' greifen jeweils mit ihrer
Schlaufenöffnung in einen Vertikalkanal 8a, 8b einer benachbart daran anschließenden
Wandtafel 2, 2' ein. Wie in Fig. 1 und 14 besonders gut erkennbar ist, verlaufen die
Vertikalkanäle 8a, 8b durch das Innere der Bausteine 3 und durchsetzen diese mit Abstand
von deren Seitenflächen 9. Die Bausteine 3 sind so angeordnet, daß die übereinander
befindlichen Bausteine 3 durchsetzenden Vertikalkanäle 8a, 8b miteinander fluchten,
so daß sich jeweils insgesamt eine über die gesamte Höhe der Wandtafel 2, 2' beziehungsweise
die Geschoßhöhe erstreckender Vertikalkanal 8a, 8b ergibt. Bei der Fertigung der Wandtafel
2, 2' wird der Mörtel oder der Kleber jeweils so auf die einzelnen Bausteinreihen
aufgetragen, daß möglichst kein Mörtel in die Vertikalkanäle 8a, 8b gelangt.
[0023] Im Eingriffsbereich der Bewehrungsschlaufen 7 sind die Vertikalkanäle 8a, 8b mit
Querkanälen oder Queröffnungen 10 verbunden, durch welche die Bewehrungsschlaufen
7 hindurchgeführt sind. In den Vertikalkanälen 8a, 8b ist jeweils ein Vertikalstab
11 angeordnet, der sich etwa über die gesamte Höhe der Wandtafel 2, 2' erstreckt und
die Schlaufenöffnungen sämtlicher in den Vertikalkanal 8a, 8b der Wandtafel 2, 2'
eingreifender Bewehrungsschlaufen 7 durchsetzt. Die Vertikalstäbe 11 bestehen vorzugsweise
aus Betonstahl und können beispielsweise einen Durchmesser von 8 mm aufweisen.
[0024] Der Vertikalkanal 8a, 8b ist mit Beton, Mörtel oder dergleichen Vergußmasse 12 befüllt,
die den Vertikalstab 11 und die Bewehrungsschlaufen 7 umgrenzt. Über die Vergußmasse
12 sind der Vertikalstab 11 und die Bewehrungsschlaufen 8 formschlüssig mit den Bausteinen
3 verbunden. Außerdem werden die Bewehrungsschlaufen 6 und der Vertikalstab 11 durch
die Vergußmasse 12 gegen den Zutritt von Feuchtigkeit und somit gegen Korrosion geschützt.
[0025] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 13 und 14 sind die beiden jeweils in den Lagerfugen
5 liegenden Bewehrungsstäbe 6 quer zur Wandtafelebene beidseits der Vertikalkanäle
8 angeordnet. Wie in Fig. 15 erkennbar ist, weist eine erste Wandtafel 2 des Mauerwerks
1 Queröffnungen 10 auf, die jeweils von einer Stirnseite dieser Wandtafel 2 zu einem
benachbart dazu angeordneten, die Bausteine 3 dieser Wandtafel 2 durchsetzenden Vertikalkanal
8a verlaufen und bis über den Vertikalkanal 8a hinaus verlängert sind. Benachbart
zu den Queröffnungen 10 ist eine zweite Wandtafel 2' angeordnet, die im Stumpfstoß
an die erste Wandtafel 2 anschließt. Die zweite Wandtafel 2' weist an ihrer der ersten
Wandtafel 2 zugewandten Stirnseite die Bewehrungsschlaufen 7 auf. Wie bereits erwähnt
wurde, greifen die Bewehrungsschlaufen 7 mit ihren Schlaufenöffnungen durch die Queröffnungen
10 hindurch in den dazu benachbarten, den die Bewehrungsschlaufen 7 durchsetzenden
Vertikalstab aufweisenden Vertikalkanal 8a der ersten Wandtafel 2 ein.
[0026] In Fig. 13 ist erkennbar, daß die an der Stirnseite der zweiten Wandtafel 2 vorstehenden
Bewehrungsschlaufen 7 jeweils in den zwischen den Bewehrungsstäben 6 einer Lagerfuge
5 der ersten Wandtafel 2 gebildeten Zwischenräumen angeordnet sind. Die Bewehrungsstäbe
6 der zweiten Wandtafel 2' sind dazu an der Verbindungsstelle zu der Bewehrungsschlaufe
derart nach innen abgewinkelt, daß die Breite der Bewehrungsschlaufe 7 kleiner ist
als der lichte Abstand zwischen den Bewehrungsstäben 6 der Lagerfuge 5. In Fig. 13
ist noch erkennbar, daß die Vertikalkanäle 8a etwa in der vertikalen Wandtafellängsmittelebene
angeordnet sind.
[0027] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 2 und 13 weisen die Wandtafeln 2, 2' zusätzlich
zu den zwischen den Bewehrungsstäben 6 angeordneten inneren Vertikalkanälen 8a noch
äußere Vertikalkanäle 8b auf, die jeweils auf derselben Seite der beiden in der Lagerfuge
liegenden Bewehrungsstäbe 6 verlaufen. Dabei sind die einen Baustein 3 jeweils durchsetzenden
Vertikalkanäle 8b symmetrisch zur vertikalen Mittellinie der Bausteine 3 angeordnet.
In Fig. 3 ist erkennbar, daß mit Hilfe der Vertikalkanäle 8b eine biegesteife Eckverbindung
zweier Wandtafeln 2, 2' realisiert werden kann. Deutlich ist erkennbar, daß die mit
den Vertikalkanälen 8b verbundenen Queröffnungen 10 der ersten Wandtafel 2 an einer
der Flachseiten dieser Wandtafel 2 vorgesehen sind und daß die zweite Wandtafel 2'
mit ihrer Stirnseite an diese Flachseite der ersten Wandtafel 2 anschließt. Dabei
greifen die an der Stirnseite der zweiten Wandtafel 2' aus dieser vorstehenden Bewehrungsschlaufen
7 derart in die Queröffnungen der ersten Wandtafel 2 ein, daß die Schlaufenquerschnitte
den Querschnitt des Vertikalkanals 8b überdecken. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
ist in dem Vertikalkanal 8b ein die Schlaufenöffnungen durchsetzender Vertikalstab
11 angeordnet und der Vertikalkanal 8b ist mit der Vergußmasse 12 befüllt.
[0028] In Fig. 2 ist erkennbar, daß die Längsmittelachse des in den Vertikalstab 11 aufweisenden
Vertikalkanal2 8b von einer mittig zwischen den Bewehrungsstäben 6 einer Lagerfuge
5 der zweiten Wandtafel 2' befindlichen Vertikalmittelebene 13 beabstandet ist und
daß die Bewehrungsschlaufen 7 gegenüber der Vertikalmittelebene 13 seitlich zu dem
den Verbindungsstab 11 aufweisenden Vertikalkanal 8b hin abgekröpft sind. In Fig.
2 ist diese Vertikalmittelebene 13 strichliniert angedeutet.
[0029] Fig. 17 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Eckverbindungen aufweisenden
Mauerwerks 1, bei dem an der einen Stirnseite der einzelnen Wandtafeln 2 jeweils durch
die Bewehrungsstäbe 6 der Wandtafel 2 gebildete Bewehrungsschlaufen 7 vorgesehen sind,
die symmetrisch zur vertikalen Längsmittelebene der Wandtafel 2 angeordnet sind. Benachbart
zu der anderen Stirnseite der Wandtafel 2 sind jeweils an der Flachseite der Wandtafel
2 eine der Anzahl der Bewehrungsschlaufen 7 der Wandtafel 2 entsprechende Anzahl von
Queröffnungen 10 angeordnet, die für den Eingriff der Bewehrungsschlaufen 7 der jeweils
benachbarten Wandtafel 2 vorgesehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ergibt sich
an den Außenseiten der Wandtafeln 2 jeweils ein Absatz, der bei der Montage der Wandtafeln
2 beispielsweise durch Aufbringen einer mit den Außenseiten der Wandtafeln 2 fluchtenden
Mörtelschicht 14 auf die freiliegenden Stirnseiten der Wandtafeln 2 ausgeglichen werden
kann.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 18 sind zwei Wandtafeln 2 zur Bildung einer
Wandeinbindung T-förmig miteinander verbunden. Mit diesen Wandtafeln 2 sind jeweils
weitere Wandtafeln 2 im Stumpfstoß verbunden, wobei diese zusätzlichen Wandtafeln
2 in Fig. 18 nur teilweise dargestellt sind. Deutlich ist erkennbar, daß die Wandtafeln
2 an beliebigen, durch das Raster der Vertikalkanäle 8a vorgegebenen Stellen T-förmig
oder in Form einer Eckverbindung miteinander verbunden werden können. Dazu müssen
lediglich an den entsprechenden Stellen die für den Eingriff der Bewehrungsschlaufen
7 vorgesehenen Queröffnungen 10 in die Flachseite(n) der Wandtafeln 2 eingebracht
werden, was werksseitig bei der Fertigung der Wandtafeln 2 und/oder bei der Montage
vor Ort geschehen kann.
[0031] In Fig. 3 ist erkennbar, daß zwischen zwei auf derselben Seite der Bewehrungsstäbe
6 befindlichen Vertikalkanälen 8b zur Reduzierung der Rohrdichte der Bausteine 3 jeweils
ein Sackloch 15 vorgesehen ist. Der Abstand zwischen der Längsmittelachse des Sackloch
15 und den Längsmittelachsen der in Erstreckungsrichtung des Bausteins 3 jeweils dazu
benachbarten Vertikalkanäle 8b entspricht etwa einem Viertel der Länge L des Bausteins
3. Auch der Abstand zwischen den Längsmittelachsen zu einander benachbarter innerer
Vertikalkanäle 8a des Bausteins 3 entspricht jeweils einem Viertel dessen Länge L.
Dabei sind die inneren Vertikalkanäle 8a zu den äußeren Vertikalkanälen 8b und den
Sacklöchern 15 auf Lücke versetzt angeordnet. Der Abstand zwischen den Längsmittelachsen
der äußeren Vertikalkanäle 8b und der dazu benachbarten Stirnseitenebene des Bausteins
3 beträgt jeweils ein Viertel der Länge des Bausteins 3. Der Abstand zwischen der
Längsmittelachse der benachbart zu den Stirnseiten der Bausteine 3 angeordneten inneren
Vertikalkanäle 8a und den Ebenen der betreffenden Stirnseiten des Bausteins 3 beträgt
jeweils ein Achtel der Bausteinlänge L. In Fig. 3 ist noch erkennbar, daß die Vertikalkanäle
8a, 8b jeweils einen kreisrunden Querschnitt aufweisen und daß der Durchmesser der
inneren Vertikalkanäle 8a kleiner ist als der Durchmesser der äußeren Vertikalkanäle
8b. Außerdem ist erkennbar, daß die Vertikalkanäle 8a, 8b etwas konisch ausgebildet
sind und daß sich der Vertikalkanäle 8a, 8b ausgehend von der Ober- zur Unterseite
der Bausteine 3 verjüngt.
[0032] Die Fig. 9 und 10 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem zwei Wandtafeln
2, 2' durch eine Eckverbindung miteinander verbunden sind. Dabei weist die erste Wandtafel
2 im Bereich der Eckverbindung eine der Anzahl der übereinander geschichteten Mauersteinlagen
entsprechende Anzahl fluchtend übereinander angeordneter Ecksteine 16 mit etwa quadratischem
Grundriß auf. Die Breite der Ecksteine 16 entspricht der Breite der übrigen Mauersteine
3. Die Ecksteine 16 haben an ihrer Oberseite zwei parallel zueinander verlaufende
Nuten oder Schlitze 4, welche die Längsschlitze 4 der mit den Ecksteinen in Reihe
angeordneten Bausteine 3 der ersten Wandtafel 2 fortsetzen. In diesen Nuten oder Schlitzen
4 ist jeweils ein Endbereich der in der zwischen den benachbart zueinander angeordneten
Mauersteinreihen befindlichen Vertikalfuge 5 liegenden Bewehrungsstäbe 6 der Wandtafel
2 angeordnet.
[0033] Der Eckstein 16 ist mittig von einem von den Seitenflächen des Ecksteins 16 beabstandeten
Vertikalkanal 8a durchsetzt. Der Vertikalkanal 8a verläuft in der Lagerfuge 5 zwischen
den beiden in der Lagerfuge 5 liegenden Bewehrungsstäben 6 hindurch. Gegebenenfalls
kann der Eckstein 16 weitere Vertikalkanäle 8b aufweisen, die vorzugsweise an den
Kreuzungsstellen der durch die geraden Verlängerungen der durch die Vertikalkanäle
8a und/oder 8b der ersten Wandtafel gebildeten Reihen mit den geraden Verlängerungen
durch die Vertikalkanäle 8a und/oder 8b der zweiten Wandtafel gebildeten Reihen angeordnet
sind. Anstelle dieser zusätzlichen Vertikalkanäle 8a können aber auch Sacklöcher 15
vorgesehen sein.
[0034] In Fig. 12 ist erkennbar, daß die Ecksteine 16 an ihren Unterseiten jeweils eine
zu einer ihrer Seitenfläche hin randoffene Ausnehmung aufweisen, welche die Queröffnung
10 bildet, durch welche die Bewehrungsschlaufe 7 der zweiten Wandtafel 2' mit ihrer
Schlaufenöffnung in den Vertikalkanal 8a des Ecksteins 16 eingreift. In Fig. 9 ist
erkennbar, daß in dem Vertikalkanal 8a des Ecksteins ein Vertikalstab 11 angeordnet
ist, der die Schlaufenöffnungen der Bewehrungsschlaufen 7 durchsetzt. Wie bei den
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ist auch bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 9 und 10 der Vertikalkanal mit einer Vergußmasse 12, insbesondere mit Beton gefüllt.
Erwähnt werden soll noch, daß die vier Seitenflächen 9 des Ecksteins 16 jeweils plan
ausgebildet sind und daß zwischen den Ecksteinen 16 und den in der Bausteinreihe benachbart
an die Ecksteine 16 angrenzenden Bausteinen 3 jeweils eine Mörtelfuge 17 vorgesehen
ist, welche eine vollfächige kraftschlüssige Verbindung zwischen den Eckseteinen 16
und den banachbarten Baussteinen 3 herstellt. Die Ecksteine 16 können bei der Fertigung
der Wandtafel 2 auch um 180° bezüglich ihrer horizontalen Mittelachse versetzt mit
den Bausteinen 3 der Wandtafel 2 verbunden werden. In diesem Fall wird die zweite
Wandtafel 2' ebenfalls um 180° bezüglich der Mittelachse der Ecksteine 16 versetzt
angeordnet ist. Die Ecksteine 16 können an wenigstens einer Seitenfläche eine Profilierung,
ein Labyrinth oder eine Verzahnung aufweisen. Selbstverständlich können die Seitenflächen
der Ecksteine 16 aber auch plan ausgebildet sein.
[0035] Nachfolgend wird die Montage des Mauerwerks 1 erläutert. Zunächst wird eine erste
vorgefertigte, mit den Vertikalkanälen 8a, 8b und den Queröffnungen 10 versehene Wandtafel
2 am Montageort positioniert. Dies kann beispielsweise mittels eines Krans oder dergleichen
Hebezeug geschehen. Das Hebezeug weist dabei vorzugsweise eine Transport- und Montagevorrichtung
mit einer Quertraverse auf, die über der Wandtafel in gerader Verlängerung der Wandtafelebene
angeordnet ist. An der Quertraverse können mehrere Haltebänder angeordnet sein, welche
die Wandtafel 2 in vertikaler Richtung umschlingen und untergreifen. Anstelle der
Haltebänder oder zusätzlich zu diesen können an der Quertraverse aber auch Spreizdübel
angeordnet sein, die in Gebrauchsstellung in die Vertikalkanäle 8a, 8b der Wandtafel
2 eingreifen und während des Transports der Wandtafel 2 mittels einer geeigneten Spreiz-
oder Spannvorrichtung an der untersten Bausteinlage der Wandtafel 2 gegen die Innenwand
der Vertikalkanäle 8a, 8b verspannt beziehungsweise festgeklemmt sind. Diese Art der
Befestigung der Wandtafel 2 an einem Hebezeug wird als besonders vorteilhaft angesehen,
da sie eine einfache Handhabung der Wandtafel 2 ermöglicht.
[0036] Nachdem die erste Wandtafel 2 am Montageort positioniert und in ihrer Lage gesichert
wurde, wird in entsprechender Weise eine zweite Wandtafel 2' zum Montageort gebracht.
Diese Wandtafel 2' wird so an der ersten Wandtafel 2 positioniert, daß die Bewehrungsschlaufen
7 der Wandtafel 2' mit ihren Schlaufenöffnungen durch die Queröffnungen 10 der ersten
Wandtafel 2 hindurch in den benachbarten Vertikalkanal 8a, 8b der ersten Wandtafel
2 eingreifen. Dann wird die zweite Wandtafel 2' mittels des Hebezeugs etwas abgesenkt
und die endgültige Montagestellung gebracht. Dabei können die Bewehrungsschlaufen
7 der zweiten Wandtafel 2' mit den Wandungen der Queröffnungen und/oder den Bewehrungsstäben
6 der ersten Wandtafel 2 in Berührung geraten und mit ihren freien Enden aus der durch
die Bewehrungsstäbe 6 der zweiten Wandtafel 2' aufgespannten Ebene etwas nach oben
verschwenken. Nachdem die miteinander zu verbindenden Wandtafeln 2, 2' in Montagestellung
positioniert und gesichert sind, wird die Transport- und Montagevorrichtung entfernt.
[0037] In den Vertikalkanal 8a, 8b der ersten Wandtafel 2 wird senkrecht von oben der Vertikalstab
11 eingesteckt derart, daß er die Schlaufenöffnungen der Bewehrungsschlaufen 7 der
Wandtafel 2' durchsetzt. Danach wird in den Vertikalkanal 8a, 8b Vergußmörtel 12 eingefüllt,
derart, daß sowohl der Vertikalkanal 8a, 8b als auch die Queröffnungen 10 auf Höhe
der Lagerfugen 5 vollständig mit Mörtel ausgefüllt werden. Eine eventuell an der Verbindungsstelle
zwischen den Wandtafeln 2, 2' verbleibende Montagefuge wird mit Mörtel verschlossen,
der beispielsweise mittels einer Pumpe in die Fuge eingepreßt werden kann. Die Montagefuge
ermöglicht einen Längenausgleich zwischen zwei Wandelementen 2, 2' oder zwischen einem
Wandelement 2, 2' und dazu benachbarten Ecksteinen 16 (Fig. 9). Selbstverständlich
können die Wandtafeln 2, 2' und/oder die Ecksteine 16 aber auch knirsch verlegt werden.
[0038] Gegebenenfalls können in weitere Vertikalkanäle 8a, 8b der Wandtafeln 2, 2' zusätzlich
Vertikalstäbe 11 eingebracht und die entsprechenden Vertikalkanäle 8a, 8b mit Mörtel
oder Vergußmasse 12 befüllt werden. Die Vertikalstäbe 11 können gegebenenfalls mit
ihrem oberen Endbereich aus der Wandtafel 2, 2' herausragen und dort beispielsweise
um 90° abgewinkelt sein, um eine Verankerung für eine auf dem Mauerwerk 1 aufzubringende
Ortbetondecke zu bilden. Bedarfsweise können weitere Wandtafeln 2 mit dem Mauerwerk
1 verbunden werden.
[0039] In einzelne oder mehrere der Vertikalkanäle können Installationsleitungen eingezogen
werden, wie zum Beispiel Rohre, Kabel und/oder Schläuche. Insgesamt ergibt sich somit
ein einfach zu montierendes biegesteifes Mauerwerk 1, das im Vergleich zu einem konventionellen
Mauerwerk, bei dem die Bausteine einzelnen vor Ort vermauert werden, eine wesentlich
kürzere Bauzeit ermöglicht. Da die Wandtafeln 2, 2' industriell hergestellt werden
können, kann das Mauerwerk 1 mit einer größeren Präzision gefertigt werden als ein
konventionelles Mauerwerk.
[0040] Zusammenfassend ergibt sich somit ein Mauerwerk 1, das wenigstens zwei vorgefertigte
Wandtafeln 2, 2' aufweist, die jeweils mehrere übereinander angeordnete Bausteinreihen
haben. In den mit Mörtel oder Kleber befüllten Lagerfugen 5 und übereinanderliegenden
Bausteinreihen sind Bewehrungsstäbe 6 angeordnet, die in dort vorgesehenen Lagerschlitzen
der Bausteine 3 liegen und in Erstreckungsrichtung der Bausteinreihen verlaufen. Die
Wandtafeln 2, 2' haben Vertikalkanäle 8a, 8b, welche die Bausteine im Inneren durchsetzen.
Mindestens eine der Wandtafeln 2, 2' weist an einer ihrer Seitenflächen gegenüber
den Bausteinen 3 der Wandtafel 2, 2' überstehende, durch die Bewehrungsstäbe 6 gebildete
Bewehrungsschlaufen 7 auf, die jeweils mit ihren Schlaufenöffnungen in einen Vertikalkanal
8a, 8b einer benachbarten Wandtafel eingreifen. Der Vertikalkanal 8a, 8b der benachbarten
Wandtafel 2, 2' ist dazu mit Queröffnungen 10 verbunden, durch welche die Bewehrungsstäbe
7 in dem Vertikalkanal 8a, 8b eingreifen. Die Schlaufenöffnungen der Bewehrungsstäbe
7 sind von wenigstens einem in dem Vertikalkanal 8a, 8b angeordneten Vertikalstab
11 durchsetzt. Die Vertikalkanäle 8a, 8b und die Queröffnungen 10 sind mit einer Vergußmasse
12 befüllt.
1. Mauerwerk (1), mit wenigstens zwei vorgefertigten Wandtafeln, die jeweils mehrere
übereinander angeordnete Reihen mit Bausteinen (3), insbesondere Kalksandsteinen,
aufweisen, wobei in wenigstens einer zwischen übereinanderliegenden Bausteinreihen
befindlichen Lagerfuge (5) sich etwa über die gesamte Länge dieser Bausteinreihen
erstreckende Bewehrungsstäbe (6) vorgesehen sind, die in dort vorgesehenen Längsschlitzen
(4) der Bausteine (3) liegen, wobei die Bewehrungsstäbe (6) wenigstens teilweise von
einer die übereinanderliegenden Bausteine (3) miteinander verbindenden Mörtel- oder
Klebeschicht umgeben sind, und wobei mindestens eine der Wandtafeln (2, 2') an wenigstens
einer ihrer Stirnseiten gegenüber den Bausteinen (3) der Wandtafel (2, 2') überstehende,
durch die Bewehrungsstäbe (6) gebildete Bewehrungsschlaufen (7) aufweist, deren Schlaufenöffnungen
von wenigstens einem Vertikalstab (11) durchsetzt sind, wobei die Bewehrungsschlaufen
(7) und der Vertikalstab (11) in Mörtel, Beton oder dergleichen Vergußmasse (12) eingebettet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandtafeln (2, 2') Vertikalkanäle (8a, 8b) aufweisen, welche die Bausteine (3)
mit Abstand von deren Seitenflächen (9) im Inneren durchsetzen, daß die Bewehrungsschlaufen
(7) wenigstens einer Wandtafel (2, 2') jeweils mit ihren Schlaufenöffnungen in einen
Vertikalkanal (8a, 8b) einer benachbarten Wandtafel (2', 2) eingreifen, daß dazu der
zu der Bewehrungsschlaufe (7) jeweils benachbarte Baustein (3) dieser Wandtafel (2',
2) eine sich zumindest bis zu dem Vertikalkanal (8a, 8b) erstreckende, von der Bewehrungsschlaufe
(7) durchsetzte Queröffnung (10) aufweist, und daß der wenigstens eine, die Schlaufenöffnungen
durchsetzende Vertikalstab (11) innerhalb des mit der Vergußmasse (12) befüllten Vertikalkanals
(8a, 8b) angeordnet ist.
2. Mauerwerk (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer Lagerfuge (5) beidseits wenigstens eines die Lagerfuge (5) durchsetzenden
Vertikalkanals (8a) Bewehrungsstäbe (6) angeordnet sind, und daß die mit diesem Vertikalkanal
(8a) verbundene(n) Queröffnung(en) (10) für den Eingriff der Bewehrungsschlaufe(n)
(7) an der Stirnseite der Wandtafel (2, 2') angeordnet ist (sind).
3. Mauerwerk (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längmittelachse wenigstens eines den zwischen mindestens zwei in einer Lagerfuge
befindlichen Bewehrungsstäben (6) angeordneten Zwischenraum durchsetzenden Vertikalkanals
(8a) etwa in der in Erstreckungsrichtung der Wandtafel (2, 2') verlaufenden Wandtafel-Vertikalmittelebene
(13) angeordnet ist.
4. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Vertikalkanal (8b) derart relativ zu den in wenigstens einer Lagerfuge
(5) liegenden Bewehrungsstäben (6) angeordnet ist, daß diese Bewehrungsstäbe (6) auf
derselben Seite des Vertikalkanals (8b) verlaufen und daß die mit dem Vertikalkanal
(8b) verbundene(n) Queröffnung(en) (10) an der den Bewehrungsstäben (6) gegenüberliegenden
Seite des Vertikalkanals (8b) angeordnet ist (sind).
5. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Zwischenräume zwischen den jeweils in einer Lagerfuge (5) angeordneten Bewehrungsstäben
(6) durchsetzenden inneren Vertikalkanäle (8a) zu den dazu benachbarten, außerhalb
dieser Zwischenräume verlaufenden äußeren Vertikalkanälen (8b) in Erstreckungsrichtung
der Wandtafel (2, 2') versetzt angeordnet sind, und daß die durch die Normale auf
die Erstreckungsebene der Wandtafel (2, 2') und die Längsmittelachse der inneren Vertikalkanäle
(8a) jeweils aufgespannten Ebenen vorzugsweise gleich weit von den zu diesen Ebenen
jeweils benachbarten äußeren Vertikalkanälen (8b) beabstandet sind.
6. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandtafeln (2, 2') jeweils quer zu ihrer Erstreckungsebene beidseits der Bewehrungsstab-Zwischenräume
äußere Vertikalkanäle (8b) aufweisen und daß diese vorzugsweise symmetrisch zu in
Erstreckungsrichtung der Wandtafel (2, 2') verlaufenden der Wandtafel-Vertikalmittelebene
angeordnet sind.
7. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Vertikalkanäle (8a, 8b) einerseits und die äußeren Vertikalkanäle (8a,
8b) andererseits unterschiedliche Querschnittsabmessungen aufweisen und daß die inneren
Vertikalkanäle (8a, 8b) insbesondere einen kleineren Querschnitt oder Durchmesser
aufweisen als die äußeren.
8. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschlitze (4) an der Oberseite der Bausteine (3) angeordnet sind.
9. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und/oder äußeren Vertikalkanäle (8a, 8b) in einem Raster angeordnet sind,
daß der in Erstreckungsrichtung der Bausteinreihen orientierte Rasterabstand zueinander
benachbart nebeneinander angeordneter innerer und/oder äußerer Vertikalkanäle (8a,
8b) einem ganzzahligen Bruchteil der Länge (L) eines Voll-Bausteins entspricht, und
daß die Bausteine (3) von benachbart übereinander angeordneten Bausteinreihen der
Wandtafeln (2, 2') in Erstreckungsrichtung der Bausteinreihen um den Rasterabstand
oder ein ganzzahliges Vielfaches davon versetzt zueinander angeordnet sind, derart,
daß die die Bausteine (3) durchsetzenden Abschnitte der inneren und/oder äußeren Vertikalkanäle
(8a, 8b) miteinander fluchten.
10. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Wandtafeln (2, 2') winklig miteinander verbunden sind, derart, daß
die Bewehrungsschlaufen (7) einer ersten Wandtafel (2, 2') durch die an einer der
Flachseiten einer zweiten Wandtafel (2', 2) vorgesehenen Queröffnungen (10) in einen
Vertikalkanal (8a, 8b) dieser zweiten Wandtafel (2', 2) eingreifen, daß die Längsmittelachse
dieses Vertikalkanals (8a, 8b) von einer parallel zu den mit den Enden der Bewehrungsschlaufen
(7) der ersten Wandtafel (2, 2') jeweils verbundenen Bewehrungsstäben (6) mittig zwischen
diesen verlaufenden Vertikalmittelebene beabstandet ist und daß die Bewehrungssschlaufen
(7) gegenüber der Vertikalmittelebene seitlich zu dem Vertikalkanal (8a, 8b) hin abgekröpft
sind.
11. Mauerwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste von zwei an einer Eckverbindung miteinander verbundenen Wandtafeln (2,
2') im Bereich der Eckverbindung Ecksteine (16) mit etwa quadratischem Grundriß aufweist,
daß die Ecksteine (16) Längsschlitze (4) für den Eingriff der Bewehrungsstäbe (6)
der ersten Wandtafel (2, 2') aufweisen, daß wenigstens ein Vertikalkanal (8a, 8b)
die Ecksteine (16) mit Abstand von deren Seitenflächen im Inneren durchsetzt, daß
die mit diesem Vertikalkanal (8a, 8b) verbundenen, von den Bewehrungsschlaufen (7)
der zweiten Wandtafel (2', 2) durchsetzen Queröffnungen (10) durch an der Unter- und/oder
Oberseite der Ecksteine (16) angeordnete Ausnehmungen gebildet sind und daß der wenigstens
eine, die Schlaufenöffnungen durchsetzende Vertikalstab (11) innerhalb des Vertikalkanals
(8a, 8b) der Ecksteine (16) angeordnet ist.