[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Cymbal ("Becken") gemäss dem Oberbegriff nach
Anspruch 1, welches hauptsächlich verwendet wird als Schlaginstrument oder in Kombination
mit Schlaginstrumenten, wie insbesondere Schlagzeugen und dergleichen.
[0002] Cymbals, welche hauptsächlich aus entweder Bronze, d.h. Kupfer/Zinn-Legierung oder
anderen Kupferlegierungen oder ggf. einem anderen geeigneten Metall oder einer Metallegierung
bestehen, werden in der Regel an ihrer Oberfläche mit einer oder mehreren spanabhebend
hergestellten Rillen versehen, welche sich weitgehendst konzentrisch von aussen nach
innen verlaufend auf der Cymbal-Oberfläche erstrecken. Durch diese spanabhebend hergestellten
Rillen wird ein spezifisches Klangbild erzeugt.
[0003] Aufgrund der immer neuen Musikstilrichtungen und insbesondere der Verwendung von
Schlag- und Rhythmusinstrumenten in den verschiedensten Sparten ist es ein permanentes
Anliegen, u.a. auch bei Cymbals immer neue Klangcharakteristiken zu entwickeln.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Cymbal mit einer neuen
Klangcharakteristik zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe mittels eines Cymbals gemäss dem Wortlaut nach
Anspruch 1 gelöst.
[0006] Anstelle der Verwendung eines spanabhebenden Werkzeuges, wie beispielsweise eines
Schneidwerkzeuges, zur Erzeugung einer weitgehendst zusammenhängenden Rille an der
Cymbaloberfläche, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, beispielsweise ein Fräswerkzeug
zu verwenden, wodurch eine nicht oder unregelmässig zusammenhängende, in Umfangrichtung
der Cymbaloberfläche umlaufende Struktur gebildet wird. Die dabei entstehenden Strukturelement
können Kleinsteinkerbungen sein, welche sich im Sinne von unterbrochenen Rillen beispielsweise
von aussen nach innen auf der äusseren bzw. oberen oder inneren bzw. unteren Cymbaloberfläche
erstrecken. Diese unregelmässigen und/oder unterbrochenen Strukturelemente können
sowohl ganzflächig an der oberen oder unteren Cymbaloberfläche angeordnet werden,
oder aber teilflächig, beispielsweise im Sinne von ringartigen Segmenten, welche sich
konzentrisch auf der Cybaloberfläche erstrecken.
[0007] Die Erzeugung der erfindungsgemäss vorgeschlagenen unregelmässigen und/oder unterbrochenen
Strukturen erfolgt vorzugsweise mittels eines rotierenden Werkzeugs, wie beispielsweise
mittels eines rotierendes Fräsers bzw. Fräskopfes.
[0008] Die Erfindung wird nun anschliessend beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0009] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in Perspektive, in Obendraufsicht, ein erfindungsgemäss ausgebildetes Cymbal;
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen Cymbals;
- Fig. 3a, 3b und 3c
- Oberflächenstrukturen, wobei Fig. 3a herkömmlich bekannte Rillen darstellt, währenddem
in Fig. 3b und 3c erfindungsgemäss unterbrochene Strukturen dargestellt sind, und
- Fig. 4a und 4b
- mögliche Fräsköpfe, welche zur Herstellung der erfindungsgemässen Oberflächenstrukturen
verwendet werden können.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Cymbal oder ein "Becken" 1, welches einen schirmartig gewölbten
Ringbereich 3 aufweist sowie eine mittige Kuppel 5, aufweisend ein mittiges Loch 7,
beispielsweise zum hängenden Anordnen des Cymbals an einem Ständer. Insbesondere auf
dem schirmartigen Ringbereich 3 sind nun schematisch die durchbrochenen Strukturen
9 dargestellt, welche sich weitgehendst ganzflächig auf diesem Ringbereich in Umfangrichtung
erstrecken.
[0011] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsvariante, wobei auf dem schirmartigen Ringbereich
3 am äusseren Rand eine erfindungsgemässe unterbrochene Struktur 19' angeordnet ist
sowie mittig im Bereich des Überganges zur zentralen Kuppel 5. Zwischen den beiden
mit der erfindungsgemässen Struktur versehenen ringsegmentartigen Bereichen 19' und
19" erstreckt sich ein ringartiger Bereich 21, welcher entweder vollkommen flach sein
kann, eine gehämmerte Struktur aufweisen kann oder aber eine rillenartige Struktur,
wie bei herkömmlichen Cymbals bekannt. Selbstverständlich ist die Darstellung gemäss
Fig. 2 lediglich beispielsweise, und es ist durchaus möglich, mehrere ringsegmentartige,
erfindungsgemäss ausgebildete Bereiche anzuordnen, oder aber die ringsegmentartigen
Bereiche an anderen Orten, als in Fig. 2 dargestellt.
[0012] In Fig. 3a ist schematisch eine herkömmliche Rillenstruktur dargestellt, wie sie
aus dem Stand der Technik bestens bekannt ist.
[0013] Demgegenüber zeigen Fig. 3b und 3c erfindungsgemässe Oberflächenstrukturen, wobei
im Vergleich zu Fig. 3a deutlich erkennbar ist, dass die Struktur in Fig. 3b unregelmässig
und diejenige in Fig. 3c teilweise unterbrochen ist und aus einzelnen Einkerbungen
17 bzw. 18 besteht, währenddem in Fig. 3a die durchgehend kontinuierlichen Rillen
16 erkennbar sind.
[0014] Klangvergleiche zwischen Rillen aufweisenden Cymbals gemäss dem Stand der Technik
und Cymbals, aufweisend die erfindungsgemäss vorgeschlagene unterbrochene Struktur,
ergeben deutliche Unterschiede. Der mittels den erfindungsgemässen Cymbals erzeugte
Klang ist gröber, weniger linear, erdiger, nachhaltiger, und der Klangabfall ist geringer.
Insbesondere zeigt sich auch ein anderes Vibrationsverhalten beim erfindungsgemässen
Cymbal, verglichen mit einem herkömmlichen, Rillen aufweisenden Cymbal.
[0015] Im Gegensatz zum üblich verwendeten spanabhebenden Schneidstahl, zur Herstellung
der Struktur gemäss Fig. 3a, wird für die Herstellung der unregelmässigen oder unterbrochenen
Strukturen gemäss Fig. 3b und 3c vorzugsweise ein rotierendes Werkzeug verwendet,
wie beispielsweise ein rotierender Fräser bzw. ein Fräskopf.
[0016] In den Fig. 4a und 4b sind zwei Beispiele eines derartigen Fräskopfes 31 bzw. 35
dargestellt, bei welchen je auf einer Welle 32 ein entsprechender konischer Fräskopf
33 bzw. ein weitgehendst kugeliger Fräskopf 37 angeordnet ist, je aufweisend Fräsrillen.
[0017] Selbstverständlich handelt es sich bei den Fräsköpfen in den Figuren 4a und 4b lediglich
um Beispiele zur besseren Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
[0018] Bei den in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Cymbals und Fräsköpfen handelt es sich
selbstverständlich nur um Beispiele, um die vorliegende Erfindung zu erläutern. Insbesondere
auch ist die Erfindung unabhängig vom Metall bzw. der Metallegierung, welches bzw.
welche für die Herstellung der Cymbals verwendet wird. In der Regel werden Bronzen
verwendet, jedoch ist es selbstverständlich auch möglich, Cymbals aus Messing oder
anderen Metallen oder Metallegierungen herzustellen.
[0019] Auch die geometrische Anordnung der unterbrochenen Struktur ist an sich nicht vorgegeben,
so ist es möglich, die Struktur ganzflächig, an Teilflächen, mit höherer oder geringerer
Dichte, ringsegmentartig etc. anzuordnen. Auch die Eindringtiefe der unterbrochenen
Struktur kann variiert werden, je nach zu erzeugendem Klangbild.
1. Cymbal für Schlaginstrumente, aufweisend einen wenigstens nahezu kreisrunden, schirmartigen
Ringbereich (3) sowie eine zentrale gewölbte Kuppel (5), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens Teile der Cymbaloberfläche nicht zusammenhängende und/oder unregelmässige,
beispielsweise in Umfangsrichtung verlaufende Strukturelemente (9, 17, 19', 19") aufweisen.
2. Cymbal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (9, 17, 19', 19") Kleinsteinkerbungen sind.
3. Cymbal nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente aus mittels einem Fräswerkzeug (31, 35) erzeugten Einkerbungen
bestehen.
4. Cymbal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente ringsegmentartig (19', 19") und/oder teilflächig angeordnet
sind.
5. Cymbal nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte der Strukturelemente örtlich weitgehendst gleich oder unterschiedlich
ist.
6. Cymbal nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente an der äusseren bzw. oberen und/oder inneren bzw. unteren Oberfläche
angeordnet sind.
7. Cymbal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberfläche nebst nicht zusammenhängender und/oder unregelmässiger Strukturelemente
zusammenhängende Rillen und/oder gehämmerte Bereiche und/oder andersartig bearbeitete
Oberflächenbereiche vorhanden sind.
8. Verfahren zur Herstellung eines Cymbals (1), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung mittels eines rotierenden Werkzeuges erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass von aussen nach innen oder innen nach aussen die Oberfläche mittels eines rotierenden
Fräsers bzw. Fräskopfes (31, 35) teilweise oder wenigstens nahezu ganzflächig bearbeitet
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das rotierende Werkzeug bei der Oberflächenbearbeitung mehr oder weniger stark gegen
die Cymbaloberfläche geführt wird, zur Erzeugung geringerer oder höherer Eindringtiefen
der einzelnen Strukturelemente.