[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbbildschirm, insbesondere einen Plasmabildschirm,
ausgerüstet mit einer blauen Leuchtstoffschicht
[0002] Zur Darstellung von farbigen Bildern auf Bildschirmen bedient man sich der additiven
Farbmischung. Ein großer Teil der in der Natur vorkommenden Farben lassen sich durch
additive Mischung der drei Primärfarben rot, grün und blau entsprechender Intensität
darstellen. Dieses Prinzip wird sowohl in emittierenden Bildschirmen wie Kathodenstrahlröhren
oder Plasmabildschirmen als auch in nicht-emittierenden Bildschirmen wie Flüssigkristallbildschirmen
angewendet.
[0003] Die Darstellung der verschiedenen Farben ist durch sogenannte Normfarbkurven festgelegt.
Ein weit verbreiteter Standard ist das CIE Farbdreieck. Der Bereich der darstellbaren
Farben in einem Bildschirm wird durch die Farbpunkte der drei Leuchtstoffe, gegeben
durch das jeweilige Emissionsspektrum, definiert.
[0004] Aufgrund der charakteristischer Farbempfindung des menschlichen Auges trägt die blaue
Lichtemission am wenigstens zur Luminanz (Helligkeit) eines Bildschirms bei. In Plasmabildschirmen
sind darüber hinaus die blau-emittierenden Leuchtstoffe nicht so effizient wie die
grün- und rot-emittierenden Leuchtstoffe. Diese beiden Effekte führen dazu, dass die
Farbtemperatur für weißes Licht für Fernsehanwendungen niedriger als gewünscht ist.
[0005] Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung einen Farbbildschirm ausgerüstet mit einer
verbesserten blau-emittierenden Leuchtstoffschicht bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst, durch einen Farbbildschirm ausgerüstet mit einer blauen
Leuchtstoffschicht, die einen ersten Leuchtstoff, der eine Lichtemission im Bereich
von 430 bis 490 nm aufweist, und einen zweiten Leuchtstoff, der eine Lichtemission
im Bereich von 380 bis 450 nm aufweist, enthält.
[0007] Es ist bevorzugt, dass der zweite Leuchtstoff eine Lichtemission im Bereich von 380
bis 420 nm aufweist.
[0008] Durch die Kombination eines ersten, blau-emittierenden Leuchtstoffes mit einem zweiten
Leuchtstoff, dessen Lichtemission noch gerade im sichtbaren Bereich und tief-violett
ist, wird eine blaue Lichtemission erhalten, die "blauer" erscheint und eine stärkere
Farbsättigung aufweist. Auf diese Weise wird weißes Licht erhalten, welches eine hohe
Luminanz und eine hoch erscheinende Farbtemperatur aufweist.
[0009] Es ist besonders bevorzugt, dass der zweite Leuchtstoff ausgswählt ist aus der Gruppe
der Tb
3+-aktivierten Leuchtstoffe, der Eu
2+-aktivierten Leuchtstoffe, der Bi
3+-aktivierten Leuchtstoffe, der Ga
3+-aktivierten Leuchtstoffe und der Ce
3+-aktivierten Leuchtstoffe.
[0010] Es ist ganz besonders bevorzugt, dass der zweite Leuchtstoff ausgewählt ist aus der
Gruppe LaOBr:Tb, Y
2O
2S:Tb, Y
3Al
5O
12:Tb, Ca
3(PO
4)
2:Eu, Sr
2P
2O
7:Eu, (Sr,Mg)
2P
2O
7:Eu CaB
2P
2O
9:Eu, CaSO
4:Eu, CaO:Bi, ZnO:Ga und (Y,Gd)BO
3:Ce.
[0011] All diese Leuchtstoffe emittieren effizient unter UV-Lichtanregung oder durch Anregung
mit einem Elektronenstrahl Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 450 nm.
[0012] Es ist bevorzugt, dass die Leuchtstoffschicht eine physikalische Mischung aus Partikeln
des ersten Leuchtstoffes und Partieln des zweiten Leuchtstoffes enthält.
[0013] Es ist vorteilhaft, dass der Anteil an zweitem Leuchtstoff in der Leuchtstoffschicht
zwischen 5 und 50 Gew.-% bezogen auf die Menge des ersten Leuchtstoffs beträgt.
[0014] Diese Ausführungsform ist einfach zu realisieren, da der zweite Leuchtstoff einfach
zur Suspension des Leuchtstoffes, mit der die Leuchtstoffschicht hergestellt wird,
gegeben werden kann.
[0015] Es kann auch bevorzugt sein, dass die Leuchtstoffschicht eine Basisschicht aus dem
ersten Leuchtstoff und eine Deckschicht aus dem zweiten Leuchtstoff aufweist.
Es ist bevorzugt, dass der erste Leuchtstoff ausgewählt ist aus der Gruppe ZnS:Ag,
BaMgAl
10O
17:Eu und (Ba,Sr,Ca)
5(PO
4)
3Cl:Eu.
[0016] Der Leuchtstoff ZnS:Ag eignet sich besonders gut als blau-emittierender Leuchtstoff
in Farbkathodenstrahlröhren, da er effizient unter Elektronenstrahlanregung blaues
Licht emittiert. Die blau-emittierenden Leuchtstoffe BaMgAl
10O
17:Eu und (Ba,Sr,Ca)
5(PO
4)
3Cl:Eu sind besonders geeignet für die Verwendung in Plasmabildschirmen, da sie eine
hohe Farbsättigung sowie eine effiziente Umwandlung von UV-Licht in blaues Licht zeigen.
Außerdem halten sie der thermischen Belastung während der Herstellung der Plasmabildschirme
stand.
[0017] Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Farbbildschirm ausgewählt ist aus der Gruppe
der Kathodenstrahlröhren, der Plasmabildschirme und der Flüssigkristallbildschirme.
[0018] Diese Farbbildschirme ausgerüstet mit einer erfindungsgemäßen blauen Leuchtstoffschicht
weisen eine erhöhte Luminanz auf, da durch die verbesserte blaue Lichtemission höhere
Anteile an rotem und grünem Licht zur Farbdarstellung verwendet werden können. Die
rote und die grüne Lichtemission tragen stärker zur Luminanz eines Farbbildschirms
bei als die blaue Lichtemission. Vorteilhaft ist weiterhin, dass trotz der erhöhten
Anteile an rotem und grünem Licht der Farbeindruck für weißes Licht nicht verändert
wird.
[0019] Im folgenden soll anhand von einer Figur und drei Ausführungsbeispielen die Erfindung
näher erläutert werden. Dabei zeigt
- Fig. 1
- den Aufbau und das Funktionsprinzip einer einzelnen Plasmazelle in einem AC-Plasmabildschirm.
[0020] Gemäß Fig. 1 weist eine Plasmazelle eines AC-Plasmabildschirms mit einer koplanaren
Anordnung der Elektroden eine Frontplatte 1 und eine Trägerplatte 2 auf. Die Frontplatte
1 enthält eine Glasplatte 3 und auf der Glasplatte 3 ist eine dielektrische Schicht
4, aus vorzugsweise PbO-haltigem Glas aufgebracht. Auf die Glasplatte 3 sind parallele,
streifenförmige Entladungselektroden 6, 7 aufgebracht, die von der dielektrischen
Schicht 4 bedeckt sind. Die Entladungselektroden 6, 7 sind zum Beispiel aus Metall
oder ITO. Auf der dielektrischen Schicht 4 befindet sich eine Schutzschicht 5, welche
beispielsweise MgO enthält.
[0021] Die Trägerplatte 2 ist aus Glas und auf der Trägerplatte 2 sind parallele, streifenförmige,
senkrecht zu den Entladungselektroden 6, 7 verlaufende Adresselektroden 10 aus beispielsweise
Ag aufgebracht. Diese sind von einer Leuchtstoffschicht 9, die in einer der drei Grundfarben
rot, grün oder blau emittiert, bedeckt. Die einzelnen Plasmazellen sind durch eine
Rippenstruktur 12 mit Trennrippen aus vorzugsweise dielektrischem Material getrennt.
[0022] In der Plasmazelle, das heißt zwischen den Entladungselektroden 6, 7, von denen jeweils
eine im Wechsel als Kathode bzw. Anode wirkt, befindet sich ein Gas, vorzugsweise
ein Edelgasgemisch aus beispielsweise He, Ne oder Kr, welches als UV-Licht generierende
Komponente Xe enthält. Nach Zündung der Oberflächenentladung, wodurch Ladungen auf
einem zwischen den Entladungselektroden 6, 7 im Plasmabereich 8 liegenden Entladungsweg
fließen können, bildet sich im Plasmabereich 8 ein Plasma, durch dasje nach der Zusammensetzung
des Gases Strahlung 11 im UV-Bereich, insbesondere im VUV-Bereich, erzeugt wird. Diese
Strahlung 11 regt die Leuchtstoffschicht 9 zum Leuchten an, die sichtbares Licht 13
in einer der drei Grundfarben emittiert, das durch die Frontplatte 1 nach außen tritt
und somit einen leuchtenden Bildpunkt auf dem Bildschirm darstellt.
[0023] In der Leuchtstoffschicht 9 kann beispielsweise als blau-emittierender Leuchtstoff
ein Eu
2+-aktivierter Leuchtstoff wie BaMgAl
10O
17:Eu oder (Ba,Sr,Ca)
5(PO
4)
3Cl:Eu verwendet werden. Die blau-emittierende Leuchtstoffschicht enthält neben diesem
ersten Leuchtstoff mit einer Lichtemission im Bereich von 430 bis 490 nm noch einen
zweiten Leuchtstoff, der eine Lichtemission im Bereich von 380 bis 450 nm, vorzugsweise
im Bereich von 380 bis 420 nm, aufweist. Der zweite Leuchtstoff kann ausgewählt sein
aus der Gruppe der Tb
3+-aktivierten Leuchtstoffe, der Eu
2+-aktivierten Leuchtstoffe, der Bi
3+-aktivierten Leuchtstoffe, der Ga
3+-aktivierten Leuchtstoffe und der Ce
3+-aktivierten Leuchtstoffe. Der zweite Leuchtstoff kann zum Beispiel ausgewählt sein
aus der Gruppe LaOBr:Tb, Y
2O
2S:Tb, Y
3Al
5O
12:Tb, Ca
3(PO
4)
2:Eu, Sr
2P
2O
7:Eu, (Sr,Mg)
2P
2O
7:Eu, CaB
2P
2O
9:Eu, CaSO
4:Eu, CaO:Bi, ZnO:Ga und (Y,Gd)BO
3:Ce. Es ist vorteilhaft, dass die Konzentration an Tb
3+ in den Tb
3+-aktivierten Leuchtstoffen 0.1 Mol-% oder weniger beträgt.
[0024] Als grün-emittierender Leuchtstoff kann beispielsweise Zn
2SiO
4:Mn und als rot-emittierender Leuchtstoff kann beispielsweise (Y,Gd)BO
3:Eu in der Leuchtstoffschicht 9 verwendet werden.
[0025] Als Herstellungsverfahren für eine Leuchtstoffschicht 9 kommen sowohl Trockenbeschichtungsverfahren,
z. B. elektrostatische Abscheidung oder elektrostatisch unterstütztes Bestäuben, als
auch Nassbeschichtungsverfahren, z B. Siebdruck, Dispenserverfahren, bei denen eine
Suspension mit einer sich dem Kanälen entlang bewegenden Düse eingebracht wird, oder
Sedimentation aus der flüssigen Phase, in Betracht.
[0026] Für die Nassbeschichtungsverfahren wird zunächst ein geeigneter erster Leuchtstoff
in Wasser, einem organischen Lösungsmittel, gegebenenfalls zusammen mit einem Dispergiermittel,
einem Tensid und einem Antischaummittel oder einer Bindemittelzubereitung dispergiert.
Geeignet für Bindemittelzubereitungen für Plasmabildschirme sind anorganischen Bindemittel,
die eine Betriebstemperatur von 450°C ohne Zersetzung, Versprödung oder Verfärbung
überstehen, oder organische Bindemittel, die später durch Oxidation entfernt werden
können. Je nachdem ob die blaue Leuchtsfcoffschicht eine physikalische Mischung aus
Partikeln des ersten Leuchtstoffes und Partikeln des zweiten Leuchtstoffes oder eine
Basisschicht aus dem ersten Leuchtstoff und eine Deckschicht aus dem zweitem Leuchtstoff
aufweisen soll, wird der zweite Leuchtstoff zu der obigen Suspension gegeben oder
es wird eine separate Suspension des zweiten Leuchtstoffs hergestellt.
[0027] Anschließend werden die rot- bzw. grün-emittierenden Bereiche der Leuchtstoffechicht
9 hergestellt.
[0028] Nach Aufbringen der Leuchtstoffschicht 9 wird die Rückplatte 2 zusammen mit weiteren
Komponenten wie zum Beispiel einer Frontplatte 1 und einem Edelgasgemisch zur Herstellung
eines Plasmabildschirms verwendet.
[0029] Grundsätzlich kann eine derartige blau-emittierende Leuchtstoffschichtzubereitung
in allen Typen von Plasmabildschirmen, wie zum Beispiel bei AC-Plasmabildschirmen
mit oder ohne Matrixanordnung oder DC-Plasmabildschirmen verwendet werden.
[0030] Handelt es sich bei dem Farbbildschirm um einen Farb-Flüssigkristallbildschirm, kann
die blaue Leuchtstoffschicht zusammen mit einer roten und einer grünen Leuchtstoffschicht
auf der Innenseite der Frontplatte aufgebracht werden. Weiterhin kann ein Farb-Flüssigkristallbildschirm
eine Lichtquelle, einen Polarisator, eine Flüssigkristallzelle und einen Analysator
aufweisen.
[0031] Handelt es sich bei dem Farbbildschirm um eine Farbkathodenstrahlröhre, kann die
blaue Leuchtstoffschicht zusammen mit einer roten und einer grünen Leuchtstoffschicht
auf der Innenseite der Frontplatte aufgebracht werden. Neben der Frontplatte mit der
Leuchtstoffschicht kann eine Farbkathodenstrahlröhre eine Elektronenkanone zur Emission
mindestens eines Elektronenstrahls, eine Ablenkungsvorrichtung, einen Hals und einen
Konus, der die Frontplatte und den Hals miteinander verbindet, aufweisen.
[0032] Zur Erzeugung der unterschiedlichen Farben, werden die jeweiligen Bereiche der Leuchtstoffschicht
durch unterschiedlich starke Bestrahlung mit einem Elektronenstrahl zum Leuchten angeregt.
In einer Farbkathodenstrahlröhre können durch die Verwendung der erfindungsgemäßen
blauen Leuchtstoffschicht die Stromanteile für die Erzeugung von weißem Licht egalisiert
werden. Dies verbessert die Luminanz der Farbkathodenstrahlröhre. In einer Farbkathodenstrahlröhre
mit einer Schattenmaske wird auch die Farbstabilität verbessert, da Verformungen der
Schattenmaske weniger Farbveränderungen verursachen.
[0033] Im folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung erläutert, die beispielhafte
Realisierungsmöglichkeiten darstellen.
Ausführungsbeispiel 1
[0034] Zunächst wurde eine Suspension aus 40 g BaMgAl
10O
17:Eu und 2 g LaOBr:Tb (0.01 mol-% Tb
3+) hergestellt, der Additive wie ein organisches Bindemittel und ein Dispersionsmittel
zugesetzt wurden. Mittels Siebdruck wurde die Suspension auf einer Rückplatte 2, welche
eine Rippenstruktur 12 und Adresselektroden 10 aufwies, aufgebracht und getrocknet.
Dieser Prozessschritt wurde nacheinander für die anderen beiden Leuchtstofftypen der
Emissionsfarben Grün und Rot durchgeführt.
[0035] Durch thermische Behandlung der Rückplatte 2 bei 400 bis 600 °C in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre wurden alle in der Leuchtstoffschicht 9 verbliebenen Additive entfernt.
Eine derartige Rückplatte 2 wurde dann mit einer Frontplatte 1 und einem Edelgasgemisch
zum Bau eines Plasmabildschirms verwendet, dessen Farbtemperatur für weißes Licht
deutlich höher erschien.
Ausführungsbeispiel 2
[0036] Zunächst wurde eine Suspension von BaMgAl
10O
17:Eu hergestellt, der Additive wie ein organisches Bindemittel und ein Dispersionsmittel
zugesetzt wurden. Mittels Siebdruck wurde die Suspension auf einer Rückplatte 2, welche
eine Rippenstruktur 12 und Adresselektroden 10 aufwies, aufgebracht und getrocknet.
[0037] Anschließend wurde eine Suspension von Sr
2P
2O
7:Eu hergestellt, der Additive wie ein organisches Bindemittel und ein Dispersionsmittel
zugesetzt wurden. Diese Suspension wurde mittels Siebdruck auf die Teile der Rückplatte
2 aufgebracht, wo zuvor BaMgAl
10O
17:Eu aufgebracht worden war, und getrocknet.
[0038] Weiterhin wurden nacheinander Suspensionen von Leuchtstofftypen der Emissionsfarben
Grün und Rot hergestellt, denen jeweils Additive wie ein organisches Bindemittel und
ein Dispersionsmittel zugesetzt wurden. Diese Suspensionen wurden nacheinander mittels
Siebdruck auf Rückplatte 2 aufgebracht und getrocknet.
[0039] Durch thermische Behandlung der Rückplatte 2 bei 400 bis 600 °C in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre wurden alle in der Leuchtstoffschicht 9 verbliebenen Additive entfernt.
Eine derartige Rückplatte 2 wurde dann mit einer Frontplatte 1 und einem Edelgasgemisch
zum Bau eines Plasmabildschirms verwendet, dessen Farbtemperatur für weißes Licht
deutlich höher erschien.
Ausführungsbeispiel 3
[0040] Zunächst wurde eine Suspension aus 40 g ZnS:Ag und 4 g LaOBr:Tb (0.01 mol-% Tb
3+) hergestellt, der Additive wie ein organisches Bindemittel und ein Dispersionsmittel
zugesetzt wurden. Die Suspension wurde mit einer 10 %igen Polyvinylalkohol-Lösung
gemischt und außerdem wurde Ammoniumdichromat zu der Suspension hinzugefügt. Das Verhältnis
Polyvinylalkohol zu Ammoniumdichromat betrug 10:1.
[0041] Mittels Spincoaten wurde die erhaltene Mischung auf der Innenseite einer Frontplatte
aufgebracht. Die erhaltene Schicht wurde durch eine Maske mit UV-Licht bestrahlt und
so das Polymer an den belichteten Stellen vernetzt. Anschließend wurden durch Sprühen
mit warmem Wasser die nicht vernetzten Flächen der Leuchtstoffschicht abgespült. Die
roten und grünen Bereiche der Leuchtstoffschicht, welche Y
2O
2S:Eu bzw. ZnS:Cu enthielten, wurden analog aufgebracht.
[0042] Auf die Leuchtstoffschicht wurde eine Aluminiumschicht aufgedampft und die gesamte
Frontplatte 1 h bei 250 °C ausgeheizt.
[0043] Eine derartige Frontplatte wurde zusammen mit einem Hals, einem die Frontplatte mit
dem Hals verbindenden Konus, eine im Inneren des Halses vorgesehene Elektronenkanone
zur Emission von drei Elektronenstrahlen, einer Ablenkungsvorrichtung und einer Schattenmaske
zum Bau einer Farbkathodenstrahlröhre verwendet.
[0044] Außerdem wurde eine Farbkathodenstrahlröhre mit einer blauen Leuchtstoffschicht,
welche ZnS:Ag und 20 Gew.-% LaOBr:Tb enthielt, hergestellt. Es wurde weiterhin eine
Farbkathodenstrahlröhre mit einer blauen Leuchtstoffschicht, welche nur ZnS:Ag enthielt,
hergestellt.
Tabelle 1:
Stromanteile für die unterschiedlichen Leuchtstoffe in einer Farbkathodenstrahlröhre
bei unterschiedlichen Anteilen an LaOBr:Tb in der blauen Leuchtstoffschicht aus ZnS:Ag
zur Erzeugung von weißem Licht (D65; x = 0.313, y = 0.329). |
LaOBr:Tb [Gew.-%] |
Anteil Rot |
Anteil Grün |
Anteil Blau |
0 |
0.42 |
0.33 |
0.23 |
10 |
0.40 |
0.32 |
0.27 |
20 |
0.37 |
0.30 |
0.32 |
[0045] Bei einem Anteil von 20 Gew.-% an Tb
3+-aktiviertem LaOBr in der blauen Leuchtstoffschicht aus ZnS:Ag ist das Verhältnis
der Ströme, mit dem die einzelnen Bereiche der Leuchtstoffschicht zur Emission von
sichtbaren Licht in einer der drei Grundfarben angeregt werden, zur Darstellung der
Farbe weiß nahezu identisch.
1. Farbbildschirm ausgerüstet mit einer blauen Leuchtstoffschicht, die einen ersten Leuchtstoff,
der eine Lichtemission im Bereich von 430 bis 490 nm aufweist, und einen zweiten Leuchtstoff,
der eine Lichtemission im Bereich von 380 bis 450 nm aufweist, enthält.
2. Farbbildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Leuchtstoff eine Lichtemission im Bereich von 380 bis 420 nm aufweist.
3. Farbbildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daas der zweite Leuchtstoff ausgewählt ist aus der Gruppe der Tb3+-aktivierten Leuchtstoffe, der Eu2+-aktivierten Leuchtstoffe, der Bi3+-aktivierten Leuchtstoffe, der Ga3+-aktivierten Leuchtstoffe und der Ce3+-aktivierten Leuchtstoffe.
4. Farbbildschirm nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet
dass der zweite Leuchtstoff ausgewählt ist aus der Gruppe LaOBr:Tb, Y2O2S:Tb, Y3Al5O12:Tb, Ca3(PO4)2:Eu, Sr2P2O7:Eu, (Sr,Mg)2P2O7:Eu CaB2P2O9:Eu, CaSO4:Eu, CaO:Bi, ZnO:Gaund(Y,Gd)BO3:Ce.
5. Farbbildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtstoffschicht eine physikalische Mischung aus Partikeln des ersten Leuchtstoffes
und Partikeln des zweiten Leuchtstoffes enthält.
6. Farbbildschirm nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet
dass der Anteil an zweitem Leuchtstoff in der Leuchtstoffschicht zwischen 5 und 50 Gew.-%
bezogen auf die Menge des ersten Leuchtstoffs beträgt.
7. Farbbildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtstoffschicht eine Basisschicht aus dem ersten Leuchtstoff und eine Deckschicht
aus dem zweiten Leuchtstoff aufweist.
8. Farbbildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Leuchtstoff ausgewählt ist der Gruppe ZnS:Ag, BaMgAl10O17:Eu und (Ba,Sr,Ca)5(PO4)3Cl:Eu.
9. Farbbildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Farbbildschirm ausgewählt ist aus der Gruppe der Kathodenstrahlröhren, der Plasmabildschirme
und der Flüssigkristallbildschirme.