(19)
(11) EP 1 187 513 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.03.2002  Patentblatt  2002/11

(21) Anmeldenummer: 01120433.6

(22) Anmeldetag:  27.08.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H05B 41/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.09.2000 DE 10044255

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Streichert, Gerhard
    92353 Postbauer-Heng (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels für die Hintergrundbeleuchtung eines transmissiven Displays insbesondere eines LC-Displays


(57) Das Verfahren und die Vorrichtung betreffen die Stromsteuerung eines Leuchtmittels (R) für die Hintergrundbeleuchtung eines Displays (L). Hierbei wird der Stromistwert (IR) erfasst, bei einem Abriss ein aktives Erkennungssignal (SI) erzeugt und daraufhin ein Mindestsollwert (IRM) für den Stromistwert des Leuchtmittels schrittweise solange um einen vorgegebenen Strombetrag (D) erhöht wird, bis das Erkennungssignal wieder inaktiv ist. Hiermit ist der Vorteil verbunden, dass das stressbehaftete Ein- und Ausschalten des Leuchtmittels bei gleichzeitiger Schonung des Energiespeichers (A) vermieden wird.




Beschreibung


[0001] Verfahren und Vorrichtung zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels für die Hintergrundbeleuchtung eines transmissiven Displays insbesondere eines LC-Displays

[0002] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels für die Hintergrundbeleuchtung eines transmissiven Displays. Sie betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Stromsteuerung eines solchen Leuchtmittels.

[0003] Tragbare Computer finden beispielsweise Verwendung beim Außendienstpersonal, bei Zugschaffnern für den Verkauf von Fahrkarten oder bei Paketzustelldiensten für die Quittierung der Lieferzustellung. Wegen des begrenzten mitgeführten Energievorrates werden zum großen Teil stromsparende LC-Displays mit Hintergrundbeleuchtung im mobilen Einsatz verwendet, die bei Benutzung des tragbaren Computers eingeschaltet wird. Für die Hintergrundbeleuchtung des nicht aktiv leuchtenden LC-Displays können CCFL-Röhren verwendet werden. Diese verfügen neben ihrer kompakten Bauweise auch über eine Einstellmöglichkeit der Helligkeit. Der hohe Stromverbrauch der CCFL-Röhren und das Vorhandensein eines Standby-Modus mit Aufrechterhaltung der Bereitschaft des Computers bedingen daher auch eine entsprechende KonFIGation des Energiemanagements des Computer. Dies erfolgt so, dass nach einer gewissen inaktiven Zeit z.B. wenn sich die Anzeige des Displays nicht mehr ändert, die Hintergrundbeleuchtung abgeschaltet und die Prozessorleistung minimiert wird. Bei erneuter Nutzung des Computers wird die Hintergrundbeleuchtung z.B. nach einem Tastendruck wieder eingeschaltet. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass der Stromverbrauch reduziert und die Einsatzdauer des Computers erhöht wird.

[0004] Nachteilig beim obigen Verfahren ist es, dass insbesondere in Tätigkeitsgebieten mit häufigen Benutzungspausen das Leuchtmittel der Hintergrundbeleuchtung durch das häufige Ein- und Ausschalten stark beansprucht werden und somit erheblich an Lebensdauer einbüßen. Unterschiedliche Einsatztemperaturen bei mobilen Computer erhöhen die Stressbelastung weiterhin zusätzlich. Die Lebensdauer z.B. von CCFL-Röhren als Leuchtmittel kann sich unter den o.g. Gesichtspunkten von ca. 40.000 Stunden auf ca. 5.000 Stunden erniedrigen und vorzeitig einen Wechsel des Leuchtmittels notwendig machen. Bei einer dauerhaft eingeschalteten Hintergrundbeleuchtung dagegen würde zwar die Stressbelastung erheblich vermindert sein, andererseits aber zu einer baldigen Erschöpfung des Energiespeichers z.B. eines Akkumulators führen.

[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, womit die Beanspruchung eines Leuchtmittels zur Hintergrundbeleuchtung deutlich vermindert wird, ohne die mobile Einsatzdauer des Computers dabei wesentlich einzuschränken.

[0006] Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zu Grunde, das Verfahren so weiter auszugestalten, dass individuell für jedes Leuchtmittel die maximal mögliche Lebensdauer ausgeschöpft wird.

[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Stromistwert erfasst. Dabei wird ein aktives Erkennungssignal bei einem Abriss des Stromistwertes erzeugt. Weiterhin wird ein Mindestsollwert für den Stromistwert des Leuchtmittels vorgegeben. Bei Auftritt des aktiven Erkennungssignals wird der Mindestsollwert schrittweise um einen vorgegebenen Strombetrag erhöht, bis das Erkennungssignal inaktiv wird.

[0008] Weiterhin wird für einen normalen Betrieb des Leuchtmittels ein Arbeitsstromsollwert als Stromsollwert eingesetzt. Ein Aktivsignal wird aus einer Änderung der Anzeige des Displays erzeugt. Bei einer Erfassung des Aktivsignals wird der Arbeitsstromsollwert als Stromsollwert eingesetzt. Es wird der Mindestsollwert als Stromsollwert eingesetzt, wenn das Aktivsignal zumindest für eine Mindestdauer ausbleibt.

[0009] Für die Ermittlung eines Mindeststromes wird der Stromsollwert auf einen Ruhewert eingestellt. Dieser wird schrittweise um einen vorgegebenen Strombetrag erhöht, bis das Erkennungssignal inaktiv wird. Anschließend wird der Mindestsollwert auf den Summenwert aus dem Stromsollwert und einem vorgebbaren Sicherheitszuschlag gesetzt.

[0010] Nach Vergleich des Mindestsollwertes mit einem vorgebbaren Wartungssollwert wird ein Wartungshinweis erzeugt, falls der Mindestsollwert kleiner oder gleich dem Wartungssollwert ist.

[0011] Weiterhin kann der vorgebbare Strombetrag maximal 10% des Arbeitsstromsollwertes und der Sicherheitszuschlag maximal 20% des Arbeitsstromsollwertes sein.

[0012] Zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels für die Hintergrundbeleuchtung eines transmissiven Displays wird eine Vorrichtung verwendet. Diese enthält einen Wechselrichter und eine Steuereinheit. Der Wechselrichter bildet einen Stromistwert für die elektrische Speisung des Leuchtmittels und weist Mittel zur Bildung eines Erkennungssignals auf, das bei einem Abriss des Stromistwerts aktiv wird. Die Steuereinheit erhöht zur Bildung des Stromistwertes einen vorgegebenen Mindestsollwert für die Dauer eines aktiven Erkennungssignals schrittweise um einen vorgegebenen Strombetrag.

[0013] Als Leuchtmittel können vorteilhaft CCFL-Röhren, Leuchtstoffröhren, Entladungslampen oder fluoreszierende Leuchtmittel verwendet werden. Ferner kann vorteilhaft ein LC-Display als transmissives Display eingesetzt werden.

[0014] Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
FIG 1 :
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels für die Hintergrundbeleuchtung mit einem Wechselrichter und einer Steuereinheit, und einen vorteilhaft zusätzlich dargestellten Energiespeicher,
FIG 2 :
ein Ablaufdiagramm, welches das erfindungsgemäße Verfahren zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels beschreibt,
FIG 3 :
ein Ablaufdiagramm, welches als weitere Ausgestaltung des Verfahrens in FIG 2 die Stromsteuerung des Leuchtmittels in Abhängigkeit eines Aktivsignals bei Benutzeraktivität beschreibt,
FIG 4 :
ein Ablaufdiagramm, welches als weitere Ausgestaltung des Verfahrens in FIG 2 das Einstellen eines Mindestsollwertes für einen Stromistwert für ein Leuchtmittel bei Erstinbetriebnahme und regelmäßigen Wartungsarbeiten ermöglicht.
FIG 5 :
ein Ablaufdiagramm, welches als weitere Ausgestaltung des Verfahrens in FIG 2 das Prüfen eines Leuchtmittels auf Erreichen der Lebensdauer bei regelmäßigen Wartungsarbeiten beschreibt.


[0015] Am Beispiel der dargestellten Vorrichtung in FIG 1 wird das erfindungsgemäße Verfahren nachfolgend weiter erläutert. Dabei zeigt FIG 1 in der linken Hälfte in einer Draufsicht einen Flachbildschirm F, der beispielhaft aus einem transmissiven LC-Display L, einem optischen Lichtverteiler LV und einem Leuchtmittel R zur Hintergrundbeleuchtung besteht. Das von dem Leuchtmittel R erzeugte Licht wird von einem Lichtverteiler LV eingesammelt und hinter dem parallel angeordneten LC-Display L flächig zur Beleuchtung ausgekoppelt. Anstelle eines Leuchtmittels R mit Lichtverteiler LV können auch flächig strahlende Leuchtmittel für die Hintergrundbeleuchtung verwendet werden.

[0016] In der rechten Hälfte ist ein Wechselrichter W dargestellt, der mittels der elektrischen Signalleitungen SR, S und SV mit dem Leuchtmittel R, einer Steuereinheit C und einem zusätzlich dargestellten Energiespeicher A verbunden ist. Die elektrische Verbindung SV zwischen Wechselrichter W und Energiespeicher A dient der Versorgung des Wechselrichters W mit einem Gleichstrom IV. Über die Verbindungsleitung SR erfolgt die elektrische Speisung des Leuchtmittels R mit einem Stromistwertes IR. Über die Signalleitung S erhält der Wechselrichter W die Vorgabe zur Steuerung des Stromistwertes IR mittels Sollwerte. IMAX bezeichnet einen Betriebsstromsollwert für einen maximalen Stromistwertes IR. Dieser dient zur Einstellung einer hellen Hintergrundbeleuchtung des Displays L zum Arbeiten am Computer. Der Stromsollwert IRS kann zweckdienlich als variabler Sollwert zumindest die Werte des Betriebssollwertes IMAX annehmen.

[0017] Gemäß der Erfindung erzeugt der Wechselrichter W ein aktives Erkennungssignal SI, wenn ein Abriss des Stromistwertes IR erfolgt. Ursache des Stromabrisses ist eine Unterschreitung eines Mindestsollwertes IRM. Dieser Mindestsollwert IRM wird benötigt, um den Leuchtvorgang des Leuchtmittels R gerade noch aufrechtzuerhalten. Der Mindestsollwert IRM dient dabei vorzugsweise zur Einstellung eines Stromistwertes IR zur Abdunklung der Hintergrundbeleuchtung bei Nichtbenutzung. Werden als Leuchtmittel R insbesondere als fluoreszierendes Leuchtmittel beispielsweise CCFL-Röhren eingesetzt, so beträgt der Mindestsollwert IRM dabei ca. 10% des maximalen Betriebssollwertes IMAX. Das Erkennungssignal wird dabei erfindungsgemäß über die Signalleitung S vom Wechselrichter W zur Steuereinheit C übertragen werden.

[0018] Erfindungsgemäß erhöht die Steuereinheit C nun schrittweise den Mindestsollwert IRM um einen vorgegebenen Strombetrag D. Die schrittweise Erhöhung erfolgt solange, bis das Erkennungssignal SI bei erneutem Einsetzen des Leuchtvorgangs wieder inaktiv wird. Der Wert des Strombetrag D beträgt dabei maximal 10% des Betriebssollwertes IMAX betragen und kann als Sollwert in der Steuereinheit C hinterlegt werden.

[0019] In den folgenden Figuren 2 bis 5 sind Ablaufdiagramme zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels R und bevorzugte weitere Ausgestaltungen desselben dargestellt. Dabei wird die Steuerung des Ablaufs des Verfahrens durch eine beispielhafte Steuereinheit C mittels eines Steuerprogramms ausgeführt.

[0020] FIG 2 zeigt dabei ein beispielhaftes Ablaufdiagramm, welches das erfindungsgemäße Verfahren zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels R beschreibt. Nach Start 1 des Steuerprogramms wird in einem Entscheidungsblock 2 geprüft, ob das Erkennungssignal SI aktiv ist. Ist das Erkennungssignal SI nicht aktiv, wird solange im Entscheidungsblock 2 wiederholt geprüft, bis ein aktives Erkennungssignal SI auftritt, und zu einem Handlungsblock 3 verzweigt wird. Dort wird der ursprüngliche Mindestsollwert IRM um einen vorgegebenen Strombetrag D erhöht. Im Anschluss daran wird zum Entscheidungsblock 2 zurückverzweigt und dort wiederholt geprüft, ob durch Erhöhung des Mindestsollwertes IRM das Erkennungssignal SI wieder inaktiv ist. Der Mindestsollwert IRM wird durch schrittweise Erhöhung um einen Betrag D solange erhöht, bis das Erkennungssignal SI inaktiv geworden ist.

[0021] Bei dem in FIG 2 dargestellten Ablauf des Steuerprogramms wird sichergestellt, dass ein Abriss des Stromistwertes IR und ein damit verbundenes Erlöschen des Leuchtmittels R erkannt wird. Durch die schrittweise Erhöhung des Mindestsollwertes IRM für den Stromistwert IR wird der Leuchtbetrieb des Leuchtmittels R aufrechterhalten. Hiermit können auch mögliche Änderungen des Mindestsollwert IRM ausgeglichen werden, die auf Umwelteinflüssen wie Temperatur oder auf Alterung beruhen.

[0022] FIG 3 zeigt ein Ablaufdiagramm, welches als weitere Ausgestaltung des Verfahrens die Stromsteuerung des Leuchtmittels R in Abhängigkeit eines Benutzeraktivität signalisierenden Aktivsignals BEN beschreibt. Dabei wird nach Start 11 des Steuerprogramms der Stromsollwert IRS auf den Betriebsstromsollwert IMAX eingestellt. Im Anschluss wird eine Zählvariable ZV auf einen einer Mindestzeit T entsprechenden Wert gesetzt. Im Entscheidungsblock 14 erfolgt die Prüfung, ob ein aktives Aktivsignal BEN vorliegt. Ist dies der Fall, dann nimmt das Aktivsignal BEN den Wert 1 an und es wird zum Handlungsblock 16 verzweigt. Nachdem die Zählvariable ZV wieder auf den Wert der Mindestzeit T gesetzt worden ist, wird zum Entscheidungsblock 14 zurückverzweigt. Ist das Aktivsignal BEN inaktiv, d.h. BEN gleich 0, wird zum Handlungsblock 15 verzweigt und dort die Zählvariable ZV um den Wert 1 erniedrigt. Im folgenden Entscheidungsblock 17 wird geprüft, ob die Zählvariable ZV den Wert 0 erreicht hat, was dem Ablauf der o.g. Mindestzeit T entspricht. Ist der Wert der Zählvariable ZV größer als der Wert 0, wird zum Entscheidungsblock 14 zurückverzweigt. Andernfalls wird im Handlungsblock 18 erfindungsgemäß der Stromsollwert IRS auf den Mindestsollwert IRM gesetzt. Nach Ablauf der Mindestzeit T der Nichtbenutzung des Computers erfolgt eine Absenkung des Stromistwertes IR auf den Mindestsollwert IRM. Dies entspricht einer schonenden und stromsparenden Abdunklung des Displays L. Im folgenden Entscheidungsblock 19 wird geprüft, ob wieder ein aktives Aktivsignal BEN vorliegt. Ist dies nicht der Fall, d.h. das Aktivsignal BEN nimmt den Wert 0 an, wird zum Entscheidungsblock 19 zurückverzweigt und erneut geprüft. Andernfalls wird im Handlungsblock 20 der Stromsollwert IRS auf den Wert des Betriebsstromsollwert IMAX gesetzt. Dies entspricht dem Hellschalten des Displays L. Im Anschluss wird nach Verzweigung zum Entscheidungsblock 14 das Aktivsignal BEN wieder überwacht. Die Zählvariable ZV und der Wert einer Mindestzeit können dabei gemäß dem Beispiel in FIG 1 in der Steuereinheit C hinterlegt werden.

[0023] Bei dem in FIG 3 dargestellten beispielhaften Ablauf wird ein Stromsollwert IRS zur vorteilhaften Umschaltung zwischen einem Betriebsstromsollwert IMAX und einem Mindestsollwert IRM in Abhängigkeit eines Aktivsignals BEN verwendet. Dieses Aktivsignal BEN ist aktiv, solange sich die Anzeige eines Displays ändert. Die beispielhafte Steuereinheit C erfasst dieses Aktivsignal BEN und stellt dieses einem von ihr ausgeführten Steuerprogramm gemäß der FIG 3 zur Verfügung.

[0024] Durch den im Beispiel der FIG 3 beschriebenen Teil des Verfahrens zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels R wird erfindungsgemäß der Stromistwert IR durch den Mindestsollwert IRM minimiert. Bei Nichtbenutzung erfolgt dadurch eine Dunkelschaltung der Hintergrundbeleuchtung, die den Stromistwert IR gerade nicht abreißen lässt. Dabei entfällt der die Alterung des Leuchtmittels R beschleunigende Abriss des Stromistwertes IR. Gleichfalls entfällt der dem Ausschaltvorgang folgende stressbehaftete Einschaltvorgang, falls wieder eine Benutzeraktivität festgestellt wird.

[0025] Der obige Teil des Verfahrens weist den weiteren Vorteil auf, dass in Betriebspausen auch der Stromverbrauch IR des Leuchtmittels R minimiert wird. Dadurch wird auch der Versorgungsstrom IV des Energiespeicher, z.B. ein Akkumulator, erheblich reduziert. Der Energiespeicher bleibt bei gleichzeitiger Schonung des Leuchtmittels R länger einsatzfähig.

[0026] Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass auch eine thermische Beanspruchung des hintergrundbeleuchteten Displays L reduziert wird. Durch das Ein- und Ausschalten des Leuchtmittels R steigt und fällt dessen Temperatur. Diese Beanspruchung überträgt sich gleichfalls auf ein hintergrundbeleuchteten Display L durch direkte oder indirekte Beleuchtung durch das Leuchtmittel R. Folglich wird die Temperatur des Displays L steigen und fallen. Dies führt wie beim Leuchtmittel R auch zu einer Verkürzung der Lebensdauer des Displays L.

[0027] FIG 4 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm, welches als weitere Ausgestaltung des Verfahrens das Einstellen eines Mindestsollwertes IRM bei Erstinbetriebnahme und regelmäßigen Wartungsarbeiten ermöglicht. Diese Wartungsarbeiten erfolgen beim Einschalten des Computers oder in größeren Abständen wie im Wochen- oder Monatsrhythmus. Nach dem Start 21 des Steuerprogramms wird der Stromsollwert IRS im Handlungsblock 22 auf einen Ruhewert 0 gesetzt. Dieser Ruhewert entspricht dem Stromistwert eines abgeschalteten Leuchtmittels R. Im folgenden Entscheidungsblock 23 wird geprüft, ob das Erkennungssignal SI aktiv ist. Ist dies nicht der Fall, wird im Handlungsblock 24 der Stromsollwert IRS um den Strombetrag D erhöht und nach Rückverzweigung zum Entscheidungsblock 23 erneut geprüft. Die schrittweise Erhöhung des Stromsollwertes IRS erfolgt solange, bis das Erkennungssignal inaktiv ist. Es wird im Anschluss zum Handlungsblock 25 verzweigt, da ab diesem Wert für den Stromsollwert IRS der Leuchtvorgang des Leuchtmittels R nicht mehr abreißt. Für den Mindestsollwert IRM wird nun vorteilhaft die Summe aus dem aktuellen Stromsollwert IRS und einem Sicherheitszuschlag Z eingesetzt, der in den Ablaufdiagrammen in den Figuren 2,3 und 5 weiterverarbeitet wird. Der Sicherheitszuschlag Z berücksichtigt mögliche geringfügige Schwankungen des Mindestsollwertes IRM zum Beispiel durch Temperatureinflüsse, die ggf. wieder zu einem Abriss des Stromistwertes IR führen könnten.

[0028] Gemäß der Erfindung wird durch den Teil des Stromsteuerverfahrens im Ablaufdiagramm der FIG 4 der Mindestsollwert IRM regelmäßig aktualisiert. Damit ist gewährleistet, dass immer der minimale Mindestsollwert IRM für die Steuerung des Stromistwertes IR eingestellt wird.

[0029] FIG 5 zeigt ein Ablaufdiagramm, welches als weitere Ausgestaltung des Verfahrens das Prüfen eines Leuchtmittels R beschreibt. Dabei wird bei regelmäßigen Wartungsarbeiten geprüft, ob das Leuchtmittel R das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat. Nach Start 31 des Steuerprogramms wird im folgenden Entscheidungsblock 32 erfindungsgemäß der ermittelte Mindestsollwert IRM mit einem Wartungssollwert WAR verglichen. Ist der Mindestsollwert kleiner oder gleich dem Wartungssollwert WAR, wird im nachfolgendem Handlungsblock 33 ein Wartungshinweis zum Tausch des Leuchtmittels R erzeugt.

[0030] Durch die regelmäßige Prüfung des Mindestsollwertes IRM wird vorteilhaft erreicht, dass Leuchtmittel R nicht vorzeitig getauscht werden müssen. Der Vergleich zwischen dem aktuellen Mindestsollwertes IRM mit einem vorgegebenen Wartungswert eines Leuchtmittels R erlaubt dabei auch, Annahmen über den Zeitpunkt des notwendigen Tausch des Leuchtmittels R zu treffen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels (R) für die Hintergrundbeleuchtung eines transmissiven Displays (L), wobei

a) ein Stromistwert (IR) erfasst wird,

b) ein aktives Erkennungssignal (SI) bei einem Abriss des Stromistwertes (IR) erzeugt wird,

c) ein Mindestsollwert (IRM) für den Stromistwert (IR) des Leuchtmittels (R) vorgegeben ist,

d) bei Auftritt eines aktiven Erkennungssignals (SI) der Mindestsollwert (IRM) um einen vorgegebenen Strombetrag (D) erhöht wird, und

e) der Mindestsollwert (IRM) schrittweise um den vorgegebenen Strombetrag (D) erhöht wird, bis das Erkennungssignal (SI) inaktiv wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei

a) ein Arbeitsstromsollwert (IMAX) für einen normalen Betriebszustand des Leuchtmittels (R) als Stromsollwert (IRS) eingesetzt wird,

b) ein Aktivsignal (BEN) aus einer Änderung der Anzeige des Displays (L) erzeugt wird,

c) bei einer Erfassung des Aktivsignals (BEN) der Arbeitsstromsollwert (IMAX) als Stromsollwert (IRS) eingesetzt wird, und

d) der Mindestsollwert (IRM) als Stromsollwert (IRS) eingesetzt wird, wenn das Aktivsignal (BEN) zumindest für eine Mindestdauer (T) ausbleibt.


 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei für die Ermittlung eines Mindestsollwertes (IRM)

a) der Stromsollwert (IRS) auf einen Ruhewert (22) eingestellt wird,

b) der Stromsollwert (IRS) schrittweise um einen vorgegebenen Strombetrag (D) erhöht wird, bis das Erkennungssignal (SI) inaktiv wird, und

c) der Mindestsollwert (IRM) auf den Summenwert aus dem Stromsollwert (IRS) und einem vorgebbaren Sicherheitszuschlag (Z) gesetzt wird.


 
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei

a) der Mindestsollwert (IRM) mit einem vorgebbaren Wartungssollwert (WAR) verglichen wird, und falls

b) der Mindestsollwert (IRM) kleiner oder gleich dem Wartungssollwert (WAR) ist, ein Wartungshinweis erzeugt wird.


 
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Strombetrag (D) maximal 10% des Arbeitsstromsollwertes (IMAX) ist.
 
6. Verfahren nach Anspruch 3, wobei
der Sicherheitszuschlag (Z) maximal 20% des Arbeitsstromsollwertes (IMAX) ist.
 
7. Vorrichtung zur Stromsteuerung eines Leuchtmittels (R) für die Hintergrundbeleuchtung eines transmissiven Displays (L), mit

a) einem Wechselrichter (W), welcher einen Stromistwert (IR) für die elektrische Speisung des Leuchtmittels (R) bildet, und Mittel zur Bildung eines Erkennungssignals (SI) aufweist, das bei einem Abriss des Stromistwerts (IR) aktiv wird, und mit

b) einer Steuereinheit (C), welche zur Bildung des Stromistwertes (IR) einen vorgegebenen Mindestsollwert (IRM) für die Dauer eines aktiven Erkennungssignals (SI) schrittweise um einen vorgegebenen Strombetrag (D) erhöht.


 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei
als Leuchtmittel (R) CCFL-Röhren, Leuchtstoffröhren, Entladungslampen oder fluoreszierende Leuchtmittel verwendet werden.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei
als transmissives Display (L) ein LC-Display verwendet wird.
 




Zeichnung