Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft Wasch- und Reinigungsmitteln, die ein Tensidsystem auf Basis
von Alkyl-und/oder Alkenyloligoglycosiden und Fettalkoholen enthalten, sowie dessen
Verwendung zur Steigerung der Waschleistung bei niedrigen Temperaturen.
Stand der Technik
[0002] Bisher werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside in geringen Mengen in Form von
wässrigen Pasten oder als Granulate mit einem Fettalkoholgehalt unter 1,5% zur Formulierung
von Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt. Um den herstellungsbedingten Überschuß
an Fettalkohol auf einen Gehalt von 1,5 Gew.% zu senken, muß der Alkohol abdestilliert
werden.
[0003] Die internationale Anmeldung
WO 94/28006 (Henkel) offenbart nichtionische Emulgatoren mit einem Gehalt von 25 bis 40 Gew.%
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosiden und 75 bis 60 Gew.% Fettalkoholen insbesondere
für den Einsatz in Haar- und Körperpflegemittel.
[0004] In der
EP 0 301 298 A1 (Henkel) wird ein Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosiden
beschrieben, wobei der überschüssige Fettalkohol auf Werte von unterhalb 0,5 Gew.%,
vorzugsweise 3 bis 5 Gew.% abdestilliert wird. Das Reaktionsprodukt wird durch Zusatz
von Wasser in eine leicht handhabbare 60%ige Paste verarbeitet. Weiterhin werden Erzeugnisse
aus diesen Alkyl-und/oder Alkenyloligoglycosid-Gemischen beschrieben, die zum einen
vollständig von Fettalkohol befreit sind, d.h. weniger als 0,5 Gew.% Fettalkohol,
aber auch 0,5 bis 5, vorzugsweise 2,5 bis 4 Gew.% Fettlalkohol enthalten.
[0005] Die vorliegenden Anmeldung beschreibt im Gegensatz zum Stand der Technik Wasch- und
Reinigungsmittel auf Basis eines Tensidsystems aus Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosid
und Fettalkohol, in denen der Fettalkoholgehalt so eingestellt wurde, das sich eine
Optimierung der Waschleistung besonders bei niedrigen Waschtemperaturen, bevorzugt
unter 40°C ergibt.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Der Gegenstand des Hauptanspruches lautet folglich,
Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend ein Tensidsystem, wobei dieses Tensidsystem
aufgebaut ist aus mindestens zwei Komponenten
a. Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside und
b. Fettalkohol,
dadurch gekennzeichnet, dass Komponente b in Mengen von 5 bis 35 Gew.% - bezogen
auf Aktivsubstanz Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosid ― enthalten ist.
[0007] Der Fettalkoholgehalt (Komponente b) beträgt vorzugsweise 8 bis 32 Gew.%, bevorzugt
10 bis 30 Gew.%, insbesondere 11 bis 25 Gew.% -- bezogen auf Aktivsubstanz Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglycosid. Der Wassergehalt der Mischung aus den Komponenten a
und b beträgt gegebenenfalls maximal 2 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.%.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside
[0008] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel werden bevorzugt Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside
eingesetzt, die der Formel
(I) folgen,
R1O-[G]p (I)
in der R
1 für einen verzweigten und unverzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22
Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für
Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie werden vorzugsweise durch Reaktion von Glucose bzw.
Dextrose-Monohydrat und Fettalkohol in Gegenwart von Katalysatoren hergestellt.
[0009] Dabei können sie nach einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie
erhalten werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die
Schriften
EP A1 0301298, WO 90/03977 und auf
"Alkyl Polyglycosides, Technology, Properties and Applications" (K. Hill, VCH 1997) verwiesen.
[0010] Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit
5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligo
glucoside. Die Indexzahl
p in der allgemeinen Formel (I) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d.h. die Verteilung
von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während
p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte
p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine
analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt.
Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem
mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer
Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad
kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,5 liegt.
[0011] Der Alkyl- bzw. Alkenylrest
R1 kann sich von
primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele
sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie
deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen
Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen
Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge
C8-C10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C
12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer
C9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich ferner auch von
primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol,
Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die
wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf
Basis von gehärtetem C
12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Fettalkohole
[0012] Eine weitere Ausführungsform beschreibt Tensidsysteme in Wasch- und Reinigungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass Fettalkohol der Formel (II),
R1OH (II)
enthalten sind, wobei R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen steht, und die
bereits für R
1 beschriebenen Kohlenwasserstoffreste einzubeziehen sind. Es ist also bevorzugt das
die erfindungsgemäße Tensidmischung Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosid und Fettalkohol
mit gleichen C-Kettenschnitt enthält. Dabei kann der Fettalkohol verfahrensbedingt
über das eingesetzte Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside, oder in seperater Form
in die Mittel eingebracht werden.
[0013] Bevorzugt sind weiterhin Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass Fettalkohole der Formel
(II) und/oder Fettalkohole mit von R
1 verschieden Alkyl- und/oder Alkenylresten R
2 enthalten sind. Die Mittel können also Fettalkohole enthalten, deren C-Kettenschnitt
dem der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside entspricht, die also z. B verfahrensbedingt
oder separat eingebracht worden sind. Es können aber auch beliebige von R
1OH unterschiedliche Fettalkohole R
2OH eingesetzt werden, die wiederrum verfahrensdingt schon über die Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglycoside eingetragen, oder separat zugesetzt werden können. Auch sind
Mischungen verschiedener Fettalkohole (R
1 und R
2) im Tensidsystem möglich. Es wird auch daraufhingewiesen, das die Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglycoside destillativ von dem herstellungsbedingten Fettalkohol befreit
werden können (Abreicherung) und nachträglich mit einem anderen Fettalkohol aufgestockt
werden.
[0014] Im folgenden steht
R2 für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis
22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen. Typische Beispiele
sind Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol,
Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol,
Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol,
Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol,
Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen, die z.B. bei
der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen
oder Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese sowie als Monomerfraktion bei der
Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Bevorzugt sind technische
Fettalkohole mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern-
oder Talgfettalkohol. Besonders bevorzugt sind lineare Fettalkohole mit 12 bis 16
Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen.
[0015] Der Alkenylrest R
2 kann sich von primären ungesättigten Alkoholen ableiten. Typische Beispiele ungesättigter
Alkohole sind Undecen-1-ol, Lauroleinalkohol, Myristoleinalkohol, Palmitoleinalkohol,
Petroselaidinalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Ricinolalkohol, Linoleylalkohol,
Linolenylalkohol, Gadoleylalkohol, Arachidonalkohol, Erucaalkohol, Brassidylalkohol,
Palmoleylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, sowie deren Mischungen und
Gemischen aus ungesättigten und gesättigten Fettalkohlen, die durch die in der
EP 0724 555 B1 beschriebenen Verfahren erhalten wurden.
[0016] Weiterhin bevorzugt sind Mischungen aus
gesättigten und ungesättigten Fettalkoholen auf pflanzlicher Basis, die im Wesentlichen, d.h. mindestens zu 10
Gew.-% ungesättigt sind, und Jodzahlen von 20 bis 130, vorzugsweise 20 bis 110, insbesondere
20 bis 85 und einen Konjugengehalt kleiner 4,5 Gew.-%, vorzugsweise 6 Gew.-% aufweisen.
Abreicherung
[0017] Bisher wurden niedrige Fettalkoholgehalte in den Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosid-Mischungen
angestrebt. Um dies zu erreichen, muß mit hohem Energieeinsatz verdampft werden, das
aus ökonomischen Gründen negativ für das Verfahren zu bewerten ist. Des weiteren muß
man berücksichtigen, dass die Glykoside temperaturempfindlich sind, also eine schonende
und damit technisch aufwendige Abtrennung erforderlich wäre. Somit zeigen höhere Fettalkoholgehalte
einen ökonomischen Vorteil.
Die Abreicherung auf den erfindungsgemäßen Gehalt an Alkoholen ist aus technischer
Sicht unter Berücksichtigung der bekannt geringen Temperaturbelastbarkeit von Zuckertensiden
(Gefahr der Karamelisierung) durchzuführen. Dazu kommen alle Verdampfertypen in Betracht,
die diesem Umstand Rechnung tragen, vorzugsweise jedoch Dünnschichtverdampfer, Fallfilmverdampfer
oder Kurzwegverdampfer sowie ― falls erforderlich ― beliebige Kombinationen dieser
Bauteile. Die Abreicherung kann dann in an sich bekannter Weise beispielsweise bei
Temperaturen im Bereich von 110 bis 160 °C und verminderten Drücken von 0,1 bis 10
mbar erfolgen.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform sind Wasch- und Reinigungsmittel bevorzugt, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mischung aus den Komponenten a und b maximal 2 Gew.%, vorzugsweise
0,1 bis 1,5 Gew.%, insbesondere 0,2 bis 1,2 Gew.% Wasser enthält. Weiterhin bevorzugt
sind dabei Mischungen mit Viskositäten im Bereich von 10 bis 1000, vorzugsweise 50
bis 600 [mPa s, 110°C]. Ebenfalls bevorzugt sind Mischungen, die bei Temperaturen
von 60 bis 150°C, vorzugsweise 80 bis 110°C gebleicht werden. Besonders bevorzugt
werden Mischungen aus a und b eingesetzt, die alle diese Merkmale in sich vereinigen.
Die Viskosität wird mit einem Rotationsviskosimeter (z.B. Rheomat 115, DIN 145) bestimmt.
Es handelt sich dabei um ein Meß-System mit innen rotierendem und äußeren, feststehenden
Zylinder.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Wasch- und Reinigungsmittel alkoxylierte
Alkanole, die als Mischung mit den Komponenten a und b, oder aber auch separat den
Mitteln zugesetzt werden können. Dabei können sich die über die Mischung eingebrachten
alkoxylierten Alkanole von den separat zugesetzten unterscheiden.
Alkoxylierte Alkanole
[0020] Bevorzugt ist der Einsatz von alkoxylierten Alkanolen der Formel (III) als Rheologie-modifizierendes
Mittel. Typische Beispiele hierfür sind Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
der Formel
(III) bzw. Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether der Formel
(IV).
Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform werden als Rheologie-modifizierendes Mittel
Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether der Formel (III), die gegebenenfalls
endgruppenverschlossen sind,
R
3O(CH
2CH
2O)
n[CH
2(CH
3)CHO]
mR
4 (III)
eingesetzt, in der R
3 für einen Alkyl- und/oder Alkylenrest mit 8 bis 22 C-Atomen, R
4 für H oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 40, vorzugsweise
1 bis 30, insbesondere 1 bis 15, und m für 0 oder eine Zahl von 1 bis 10 steht.
Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether
[0022] Ebenso bevorzugt werden Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether der
Formel (IV), die gegebenenfalls endgruppenverschlossen sind,
R
5O[CH
2(CH
3)CHO]
q(CH
2CH
2O)
rR
6 (IV)
in der R
5 für einen Alkyl- und/oder Alkylenrest mit 8 bis 22 C-Atomen, R
6 für H oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, q für eine Zahl von 1 bis 5 und
r für eine Zahl von 0 bis 15 steht, als Rheologiemodifizeirendes Mittel eingesetzt.
[0023] Einer bevorzugten Ausführungsform entsprechend werdem im erfindungsgemäßen Verfahren Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
der Formel (III), in der R
3 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 10, und m für 0 und R
4 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei um Anlagerungsprodukte von 1 bis 10
Mol Ethylenoxid an monofunktionelle Alkohole. Als Alkohole sind die oben beschriebenen
Alkohole wie Fettalkohole, Oxoalkohole und Guerbetalkohole geeignet.
Auch geeignet sind von solchen Alkoholethoxylaten solche, die eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Weitere geeignete Vertreter von nichtendgruppenverschlossenen Vertretern sind solche der Formel (III),
in der R
3 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n für eine Zahl von 2 bis 7, m für eine Zahl von 3 bis 7 und R
4 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei um Anlagerungsprodukte von zunächst
mit 2 bis 7 Mol Ethylenoxid und dann mit 3 bis 7 Mol Propylenoxid alkoxylierten monofunktionellen
Alkohole der schon beschriebenen Art.
Weitere Alkohole und Alkylenoxide
[0024] Einer weiteren Ausführungsform zufolge, enthalten die Wasch- und Reinigungsmittel
weitere Alkohole und/oder Alkylenoxiden, vorzugsweise Ethanol, n-Butanol, n-Propanol,
iso-Propanol sowie Mono-, Oligo- und Poly-Glycole auf Basis von Ethylen-, Propylen-,
Butylen-, insbesondere 1,2-Propandiol und 1,3-Propandiol, und deren Methyl-, Ethyl
und Butylethern.
[0025] Bevorzugt sind außerdem Wasch- und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass
weitere nichtionische Tenside enthalten sind, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkyl-und/oder Alkenyloligoglycosiden
(unterschiedlich von den erfindungsgemäßen), weiteren alkoxylierten Alkanolen, Hydroxymischethern,
Fettsäureniedrigalkylester und Aminoxiden.
Nichtionische Tenside
[0026] Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether,
Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte
Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, Alk(en)yloligoglykoside, Fettsäure-N-alkylglucamide,
Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester,
Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen Tenside
Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch
eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglycosiden (unterschiedlich von den erfindungsgemäßen), weiteren alkoxylierten
Alkanolen, Hydroxymischethem, Fettsäureniedrigalkylester und Aminoxiden eingesetzt.
Hydroxymischether
[0027] Hydroxymischether (HME) stellen bekannte nichtionische Tenside mit unsymmetrischer
Etherstruktur und Polyalkylenglycolanteilen dar, welche man beispielsweise erhält,
indem man Olefinepoxide mit Fettalkoholpolyglycolethern einer Ringöffnungsreaktion
unterwirft. Entsprechende Produkte und deren Einsatz im Bereich der Reinigung harter
Oberflächen ist beispielsweise Gegenstand der europäischen Patentschrift
EP-B1 0693049 sowie der internationalen Patentanmeldung
WO 94/22800 (Olin) sowie der dort genannten Schriften. Typischerweise folgende Hydroxymischether
der allgemeinen Formel
(V),

in der R
7 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 18, vorzugsweise 10 bis 16
Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff oder einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
R
3 für Wasserstoff oder Methyl, R
10 für einen linearen oder verzweigten, Alkyl-und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen und e für Zahlen von 1 bis 50, vorzugsweise 2 bis 25 und
insbesondere 5 bis 15 steht, mit der Maßgabe, daß die Summe der Kohlenstoffatome in
den Resten R
7 und R
8 mindestens 4 und vorzugsweise 12 bis 18 beträgt. Wie aus der Formel hervorgeht, können
die HME Ringöffnungsprodukte sowohl von innenständigen Olefinen (R
8 ungleich Wasserstoff) oder endständigen Olefinen (R
8 gleich Wasserstoff) sein, wobei letztere im Hinblick auf die leichtere Herstellung
und die vorteilhafteren anwendungstechnischen Eigenschaften bevorzugt sind. Gleichfalls
kann der polare Teil des Moleküls eine Polyethylenglycol- (PE) oder eine Polypropylenglycolkette
(PP) sein; ebenfalls geeignet sind gemischte Ketten von PE- und PP-Einheiten, sei
es in statistischer oder Blockverteilung. Typische Beispiele sind Ringöffnungsprodukte
von 1,2-Hexenepoxid, 2,3-Hexenepoxid, 1,2-Octenepoxid, 2,3-Ocetenepoxid, 3,4-Octenepoxid,
1,2-Decenepoxid, 2,3-Decenepoxid, 3,4-Decenepoxid, 4,5-Decenepoxid, 1,2-Dodecenepoxid,
2,3-Dodecenepoxid, 3,4-Dode-cenepoxid, 4,5-Dodecenepoxid, 5,6-Dodecenepoxid, 1,2-Tetradecenepoxid,
2,3-Tetradecenepoxid, 3,4-Tetradecenepoxid, 4,5-Tetradecenepoxid, 5,6-Tetradecenepoxid,
6,7-Tetradecenepoxid, 1,2-Hexa-decenepoxid, 2,3-Hexadecenepoxid, 3,4-Hexadecenepoxid,
4,5-Hexadecenepoxid, 5,6-Hexadecen-epoxid, 6,7-Hexadecenepoxid, 7,8-Hexadecenepoxid,
1,2-Octadecenepoxid, 2,3-Octadecenepoxid, 3,4-Octadecenepoxid, 4,5-Octadecenepoxid,
5,6-Octadecenepoxid, 6,7-Octadecenepoxid, 7,8-Octade-cenepoxid und 8,9-Octadecenepoxid
sowie deren Gemische mit Anlagerungsprodukten von durch-schnittlich 1 bis 50, vorzugsweise
2 bis 25 und insbesondere 5 bis 15 Mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 10, vorzugsweise
2 bis 8 und insbesondere 3 bis 5 Mol Propylenoxid an gesättigte und/oder ungesättigte
primäre Alkohole mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie z.B.
Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol,
Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol,
Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol
und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen.
Alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester
[0028] Als alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester kommen Tenside der Formel
(VI) in Betracht,
R11CO(OCH2CHR12)sOR13 (VI)
in der R
11CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
12 für Wasserstoff oder Methyl, R
13 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und s für Zahlen
von 1 bis 20 steht. Typische Beispiele sind die formalen Einschubprodukte von durchschnittlich
1 bis 20 und vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid in die Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und tert.-Butylester von Capronsäure, Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Üblicherweise erfolgt die Herstellung
der Produkte durch Insertion der Alkylenoxide in die Carbonylesterbindung in Gegenwart
spezieller Katalysatoren, wie z.B. calcinierter Hydrotalcit. Besonders bevorzugt sind
Umsetzungsprodukte von durchschnittlich 5 bis 10 Mol Ethylenoxid in die Esterbindung
von technischen Kokosfettsäuremethylestern.
Aminoxide
[0029] Als
Aminoxide können Verbindungen der Formel
(VII) und/oder eingesetzt werden.

[0030] Bei der Herstellung der Aminoxide der Formel
(VII) geht man von tertiären Fettaminen aus, die mindestens einen langen Alkylrest aufweisen,
und oxidiert sie in Gegenwart von Wasserstoffperoxid. Bei den im Sinne der Erfindung
in Betracht kommenden Aminoxiden der Formel
(VII), steht R
16 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18
Kohlenstoffatomen, sowie R
14 und R
15 unabhängig voneinander für R
16 oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Vorzugsweise werden Aminoxide der Formel
(VII) eingesetzt, in der R
16 und R
14 für C
12/14- bzw. C
12/18-Kokosalkylreste stehen und R
15 einen Methyl- oder einen Hydroxyethylrest bedeutet. Ebenfalls bevorzugt sind Aminoxide
der Formel
(VII), in denen R
16 für einen C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosalkylrest steht und R
14 und R
15 die Bedeutung eines Methyl- oder Hydroxyethylrestes haben.
Weitere geeignete Aminoxide sind
Alkylamido-aminoxide der Formel
(VIII), wobei der Alkylamido-Rest R
23CONH durch die Reaktion von linearen oder verzweigten Carbonsäuren, vorzugsweise mit
6 bis 22, bevorzugt mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere aus C
12/14- bzw. C
12/18- Fettsäuren mit Aminen entsteht. Dabei stellt R
24 eine linerare oder verzweigte Alkylengruppe dar mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4
Kohlenstoffatomen und R
14 und R
15 haben die in Formel
(VII) angegebene Bedeutung.
[0031] Außerdem bevorzugt sind Wasch- und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass
anionische Tenside enthalten sind, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkyl- und/oder
Alkenylsulfaten, Alkylethersulfaten, Alkylbenzolsulfonate, Seifen, Monoglycerid(ether)sulfate
und Alkansulfonaten.
Anionische Tenside
[0032] Typische Beispiele für
anionische Tenside sind Seifen,
Alkylbenzolsulfonate, sekundäre Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate,
α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren,
Alkyl- und/oder Alkenylsulfate, Alkylethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate,
Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren wie beispielsweise Acyllactylate,
Acyltartrate, Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofem
die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle,
vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
[0033] Vorzugsweise sind als
anionische Tenside Alkyl- und/oder Alkenylsulfate, Alkylethersulfate, Alkylbenzolsulfonate, Monoglycerid(ether)sulfate
und sekundäre Alkansulfonate, insbesondere Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate,
sekundäre Alkansulfonate und lineare Alkylbenzolsulfonate.
Alkyl- und/oder Alkenylsulfate
[0034] Unter Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten, die auch häufig als Fettalkoholsulfate bezeichnet
werden, sind die Sulfatierungsprodukte primärer Alkohole zu verstehen, die der Formel
(IX) folgen,
R40O-SO3X (IX)
in der R
40 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit
6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die im Sinne der Erfindung Anwendung finden können,
sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die durch Hochdruckhydrierung
technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roelenschen Oxosynthese erhalten
werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze und
insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate
auf Basis von C
16/18-Talgfettalkoholen bzw. pflanzliche Fettalkohole vergleichbarer C-Kettenverteilung
in Form ihrer Natriumsalze.
Alkylethersulfate
[0035] Alkylethersulfate ("Ethersulfate") stellen bekannte anionische Tenside dar, die großtechnisch
durch SO
3- oder Chlorsulfonsäure (CSA)-Sulfatierung von Fettalkohol- oder Oxoalkoholpolyglycolethern
und nachfolgende Neutralisation hergestellt werden. Im Sinne der Erfindung kommen
Ethersulfate in Betracht, die der Formel
(X) folgen,
R17O-(CH2CH2O)aSO3X (X)
in der R
17 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
a für Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium,
Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Typische Beispiele sind die
Sulfate von Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 10 und insbesondere 2
bis 5 Mol Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Die Ethersulfate können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethersulfaten
auf Basis von Addukten von durchschnittlich 2 bis 3 Mol Ethylenoxid an technische
C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosfettalkoholfraktionen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Alkylbenzolsulfonate
[0036] Alkylbenzolsulfonate folgen vorzugsweise der Formel
(XI),
R18-Ph-SO3X (XI)
in der R
18 für einen verzweigten, vorzugsweise jedoch linearen Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Ph für einen Phenylrest und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium,
Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Vorzugsweise werden Dodecylbenzolsulfonate,
Tetradecylbenzolsulfonate, Hexadecylbenzolsulfonate sowie deren technische Gemische
in Form der Natriumsalze eingesetzt.
Monoglycerid(ether)sulfate
[0037] Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate stellen bekannte anionische Tenside
dar, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten
werden können. Üblicherweise geht man zu ihrer Herstellung von Triglyceriden aus,
die gegebenenfalls nach Ethoxylierung zu den Monoglyceriden umgeestert und nachfolgend
sulfatiert und neutralisiert werden. Gleichfalls ist es möglich, die Partialglyceride
mit geeigneten Sulfatierungsmitteln, vorzugsweise gasförmiges Schwefeltrioxid oder
Chlorsulfonsäure umzusetzen [vgl.
EP 0561825 B1, EP 0561999 B1 (Henkel)]. Die neutralisierten Stoffe können ― falls gewünscht ― einer Ultrafiltration
unterworfen werden, um den Elektrolytgehalt auf ein gewünschtes Maß zu vermindern
[DE 4204700 A1 (Henkel)]. Übersichten zur Chemie der Monoglyceridsulfate sind beispielsweise von
A. K. Biswas et al. in
J.Am.Oil.Chem.Soc. 37, 171 (1960) und F. U. Ahmed
J.Am.Oil.Chem.Soc. 67, 8 (1990) erschienen. Die im Sinne der Erfindung einzusetzenden
Monoglycerid(ether)sulfate folgen der Formel
(XI),

in der R
19CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, c,
d und e in Summe für 0 oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X
für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung
geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid,
Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremonoglycerid, Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid
und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder
Chlorsulfonsäure in Form ihrer Natriumsalze. Vorzugsweise werden Monoglyceridsulfate
der Formel
(XII) eingesetzt, in der R
19CO für einen linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
Sekundäre Alkansulfonate
[0038] Unter Alkansulfonate versteht man Verbindungen der Formel
(XIII).

[0039] R
20 und R
21 stehen für Alkylreste, wobei R
20 und R
21 zusammen nicht mehr als 50 Kohlenstoffatome haben sollen.
Seifen
[0040] Unter Seifen sind schließlich Fettsäuresalze der Formel
(XIV) zu verstehen,
R41CO-OX (XIV)
in der R
41CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit
6 bis 22 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für Alkali- und/oder Erdalkali,
Ammonium, Alkylammonium oder Alkanolammonium steht. Typische Beispiele sind die Natrium-,
Kalium-, Magnesium-, Ammonium- und Triethanolammoniumsalze der Capronsäure, Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Vorzugsweise werden Kokos- oder
Palmkernfettsäure in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform sind Wasch- und Reinigungsmittel beschrieben, dadurch
gekennzeichnet, dass
kationische, amphotere bzw. zitterionische Tenside enthalten sind, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von
Esterquats, Alkylbetainen, Amidoaminbetainen und Imidazoliniumbetainen.
Kationische Tenside
[0042] Typische Beispiele für kationische Tenside sind insbesondere Tetraalkylammoniumverbindungen,
wie beispielsweise Dimethyldistearylammoniumchlorid oder Hydroxyethyl Hydroxycetyl
Dimmonium Chloride (Dehyquart E) oder aber
Esterquats. Hierbei handelt es sich beispielsweise um quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze
der Formel
(XV),

in der R
44CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
45 und R
46 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder R
14CO, R
15 für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine (CH
2CH
2O)
m4H-Gruppe, m1, m2 und m3 in Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12, m4 für Zahlen von
1 bis 12 und Y für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht. Typische Beispiele
für Esterquats, die im Sinne der Erfindung Verwendung finden können, sind Produkte
auf Basis von Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Isostearinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Arachinsäure, Behensäure und
Erucasäure sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Druckspaltung
natürlicher Fette und Öle anfallen. Vorzugsweise werden technische C
12/18-Kokosfettsäuren und insbesondere teilgehärtete C
16/18-Talg- bzw. Palmfettsäuren sowie elaidinsäurereiche C
16/18-Fettsäureschnitte eingesetzt. Zur Herstellung der quaternierten Ester können die
Fettsäuren und das Triethanolamin im molaren Verhältnis von 1,1 : 1 bis 3 : 1 eingesetzt
werden. Im Hinblick auf die anwendungstechnischen Eigenschaften der Esterquats hat
sich ein Einsatzverhältnis von 1,2 : 1 bis 2,2 : 1, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1,9 :
1 als besonders vorteilhaft erwiesen. Die bevorzugten Esterquats stellen technische
Mischungen von Mono-, Di- und Triestern mit einem durchschnittlichen Veresterungsgrad
von 1,5 bis 1,9 dar und leiten sich von technischer C
16/18- Talg-bzw. Palmfettsäure (lodzahl 0 bis 40) ab. Aus anwendungstechnischer Sicht haben
sich quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze der Formel
(VIII) als besonders vorteilhaft erwiesen, in der R
44CO für einen Acylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
45 für R
45CO, R
46 für Wasserstoff, R
17 für eine Methylgruppe, m1, m2 und m3 für 0 und Y für Methylsulfat steht.
[0043] Neben den quaternierten Fettsäuretriethanolaminestersalzen kommen als Esterquats
ferner auch quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen der Formel
(XVI) in Betracht,

in der R
48CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
49 für Wasserstoff oder R
48CO, R
50 und R
51 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m5 und m6 in
Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und Y wieder für Halogenid, Alkylsulfat oder
Alkylphosphat steht.
[0044] Als weitere Gruppe geeigneter Esterquats sind schließlich die quaternierten Estersalze
von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen der Formel (XVII) zu nennen,

in der R
52CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
53 für Wasserstoff oder R
52CO, R
54, R
55 und R
56 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m7 und m8 in
Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und X wieder für Halogenid, Alkylsulfat oder
Alkylphosphat steht.
[0045] Schließlich kommen als Esterquats noch Stoffe in Frage, bei denen die Ester- durch
eine Amidbindung ersetzt ist und die vorzugsweise basierend auf Diethylentriamin der
Formel
(XVIII) folgen,

in der R
57CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
58 für Wasserstoff oder R
57CO, R
59 und R
60 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Y wieder
für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht. Derartige Amidesterquats sind
beispielsweise unter der Marke Incroquat® (Croda) im Markt erhältlich.
Amphothere bzw. zwitterionische Tenside
[0046] Beispiele für geeignete amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine,
Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine.
Beispiele für geeignete Alkylbetaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte von sekundären
und insbesondere tertiären Aminen dar, die der Formel
(XII) folgen,

in der R
31 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
32 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
33 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, q1 für Zahlen von 1 bis 6 und Z für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht. Typische Beispiele sind
die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin, Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin,
Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin,
C
12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin,
Stearylethylmethyl-amin, Oleyldimethylamin, C
16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische.
[0047] Weiterhin kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte von Amidoaminen in Betracht, die
der Formel
(XX) folgen,

in der R
34CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, R
35 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
36 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, q2 für Zahlen von 1 bis 6, q3 für Zahlen
von 1 bis 3 und Z wieder für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Gemische, mit N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin,
N,N-Diethylaminoethylamin und N,N-Diethyl-aminopropylamin, die mit Natriumchloracetat
kondensiert werden. Bevorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C
8/18-Kokosfettsäure-N,N-dime-thylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
[0048] Weiterhin kommen auch Imidazoliniumbetaine in Betracht. Auch bei diesen Substanzen
handelt es sich um bekannte Stoffe, die beispielsweise durch cyclisierende Kondensation
von 1 oder 2 Mol Fettsäure mit mehrwertigen Aminen wie beispielsweise Aminoethylethanolamin
(AEEA) oder Diethylentriamin erhalten werden können. Die entsprechenden Carboxyalkylierungsprodukte
stellen Gemische unterschiedlicher offenkettiger Betaine dar. Typische Beispiele sind
Kondensationsprodukte der oben genannten Fettsäuren mit AEEA, vorzugsweise Imidazoline
auf Basis von Laurinsäure oder wiederum C
12/14-Kokosfettsäure, die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
[0049] Die Waschmittel können die anionischen, nichtionischen und/oder amphoteren bzw. zwitterionischen
Tenside in Mengen von 0,5 bis 50, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere 10 bis 20
Gew.-%-bezogen auf die Waschmittel - enthalten.
[0050] Die Wasch- und Reinigungsmittel enthalten 0,5 bis 25 Gew.%, vorzugsweise 1 bis 15
Gew.%, insbesondere 2 bis 10 Gew.% Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside ― bezogen
auf Aktivsubstanz der Formulierung.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der Mischung der Komponenten
a und b in Wasch- und Reinigungsmitteln zur Steigerung der Waschleistung bei niederigen
Temperaturen, vorzugsweise bei 30 bis 40°C. Die Wasch- und Reinigungsmittel können
in verschiedenen Darreichungsformen vorliegen.
Bevorzugt ist dabei die Verwendung der Komponenten a und b in Wasch- und Reinigungsmittel,
die in Form von Tabletten, Pulvern, Flüssigkeiten oder Gelen vorliegen.
Die Wasch- und Reinigungsmittel können durch Sprühtrocknung und Zusatz eines flüssigen
oder festen Fettalkohol-haltigen Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosids in der Aufbereitung
hergestellt werden, aber auch durch Sprühmischprozesse und direkter Zugabe der flüssigen
oder festen Mischung. Wie bereits beschrieben kann u.a. der Fettalkohol separat in
das Wasch- und Reinigungsmittel eingebracht werden. Weiterhin sind alle bekannten
Verfahren zur Herstellung der Wasch- und Reinigungsmittel möglich.
Weitere Waschmittelzusatzstoffe
Builder
[0051] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelkönnen des weiteren zusätzliche
anorganische und organische Buildersubstanzen beispielsweise in Mengen von 10 bis
50 und vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten, wobei als
anorganische Buildersubstanzen hauptsächlich Zeolithe kristalline Schichtsilicate,
amorphe Silicate und ― soweit zulässig ― auch Phosphate, wie z.B. Tripolyphosphat
zum Einsatz kommen. Die Menge an Co-Builder ist dabei auf die bevorzugten Mengen an
Zeolith und Phosphaten anzurechnen.
[0052] Der als Waschmittelbuilder häufig eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes
Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird
beispielsweise Zeolith MAP
(R) (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch
Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P wie auch Y. Von besonderem Interesse
ist auch ein cokristallisiertes Natrium/Kalium-Aluminiumsilicat aus Zeolith A und
Zeolith X, welches als VEGOBOND AX® (Handelsprodukt der Firma Condea Augusta S.p.A.)
im Handel erhältlich ist. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch
als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum
Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann
diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise
1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Geeignete Substitute bzw. Teilsubstitute für Phosphate und Zeolithe sind kristalline,
schichtförmige Natriumsilicate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline
Schichtsilicate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP 0164514 A1 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilicate der angegebenen Formel sind solche,
in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
β-als auch δ-Natriumdisilicate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt, wobei β-Natriumdisilicat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden
kann, das in der internationalen Patentanmeldung
WO 91/08171 beschrieben ist. Weitere geeignete Schichtsilicate sind beispielsweise aus den Patentanmeldungen
DE 2334899 A1, EP 0026529 A1 und
DE 3526405 A1 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle Zusammensetzung bzw. Strukturformel
beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere Bentonite. Geeignete
Schichtsilicate, die zur Gruppe der mit Wasser quellfähigen Smectite zählen, sind
z.B. solche der allgemeinen Formeln
(OH)
4Si
8-yAl
y(Mg
xAl
4-x)O
20 Montmorrilonit
(OH)
4Si
8-yAl
y(Mg
6-zLi
z)O
20 Hectorit
(OH)
4Si
8-yAl
y(Mg
6-z Al
z)O
20 Saponit
mit x = 0 bis 4, y = 0 bis 2, z = 0 bis 6. Zusätzlich kann in das Kristallgitter der
Schichtsilicate gemäß den vorstehenden Formeln geringe Mengen an Eisen eingebaut sein.
Ferner können die Schichtsilicate aufgrund ihrer ionenaustauschenden Eigenschaften
Wasserstoff-, Alkali-, Erdalkaliionen, insbesondere Na
+ und Ca
2+ enthalten. Die Hydratwassermenge liegt meist im Bereich von 8 bis 20 Gew.-% und ist
vom Quellzustand bzw. von der Art der Bearbeitung abhängig. Brauchbare Schichtsilicate
sind beispielsweise aus
US 3,966,629, US 4,062,647, EP 0026529 A1 und
EP 0028432 A1 bekannt. Vorzugsweise werden Schichtsilicate verwendet, die aufgrund einer Alkalibehandlung
weitgehend frei von Calciumionen und stark färbenden Eisenionen sind.
[0053] Zu den bevorzugten Buildersubstanzen gehören auch amorphe Natriumsilicate mit einem
Modul Na
2O : SiO
2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1
: 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen.
Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilicaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silicate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silicatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silicate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE 4400024 A1 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silicate,
compoundierte amorphe Silicate und übertrocknete röntgenamorphe Silicate.
[0054] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt beträgt im allgemeinen nicht mehr
als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige
Mittel. In einigen Fällen hat es sich gezeigt, daß insbesondere Tripolyphosphate schon
in geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, in Kombination
mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung des Sekundärwaschvermögens
führen.
Co-Builder
[0055] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen, die als Co-Builder in Frage kommen, sind
beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren,
Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen
nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze
der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Auch die Säuren an sich können
eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch
die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines
niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln. Insbesondere
sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure
und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
[0056] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500 000. Dabei ist ein Polysaccharid mit
einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30
bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen
im Bereich von 2 000 bis 30 000. Ein bevorzugtes Dextrin ist in der britischen Patentanmeldung
GB
9419091 A1 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um
deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens
eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige
oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen
Patentanmeldungen
EP 0232202 A1, EP 0427349 A1, EP 0472042 A1 und
EP 0542496 A1 sowie den internationalen Patentanmeldungen
WO 92/18542, WO 93/08251, WO 93/16110, WO 94/28030, WO 95/07303, WO 95/12619 und
WO 95/20608 bekannt. Ebenfalls geeignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen
Patentanmeldung
DE 19600018 A1. Ein an C
6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
[0057] Weitere geeignete Cobuilder sind Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten,
vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat. Besonders bevorzugt sind in diesem Zusammenhang
auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen
Patentschriften
US 4,524,009, US 4,639,325, in der europäischen Patentanmeldung
EP 0150930 A1 und der japanischen Patentanmeldung
JP 93/339896 beschrieben werden. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen
Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise
acetylierte Hydroxycarbonsäuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform
vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe
sowie maximal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise
in der internationalen Patentanmeldung
WO 95/20029 beschrieben.
[0058] Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure
oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse
von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen und jeweils gemessen gegen Polystyrolsulfonsäure).
Geeignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure
und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben
sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure
und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf
freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5 000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120
000 und insbesondere 50 000 bis 100 000 (jeweils gemessen gegen Polystyrolsulfonsäure).
Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden, wobei 20 bis 55 Gew.-%ige wäßrige Lösungen bevorzugt sind. Granulare
Polymere werden zumeist nachträglich zu einem oder mehreren Basisgranulaten zugemischt.
Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen
Monomereinheiten, beispielsweise solche, die gemäß der
DE 4300772 A1 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate
oder gemäß der
DE 4221381 C2 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE 4303320 A1 und
DE 4417734 A1 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze
bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen. Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen
polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen.
Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate.
[0059] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen
aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen Patentanmeldung
EP 0280223 A1 beschrieben, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden
wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Öl- und fettlösende Stoffe
[0060] Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fett-Auswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten
zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose
mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen
von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie
die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten
Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
Bleichmittel und Bleichaktivatoren
[0061] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der Mittel an Bleichmitteln
beträgt vorzugsweise 5 bis 35 Gew.-% und insbesondere bis 30 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise
Perboratmonohydrat oder Percarbonat eingesetzt wird.
[0062] Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet
sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls
substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere
1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere
Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI),
acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat
(n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte
mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran
und die aus den deutschen Patentanmeldungen
DE 19616693 A1 und
DE 19616767 A1 bekannten Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungsweise deren
in der europäischen Patentanmeldung
EP 0525239 A1 beschriebene Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose
(PAG), Penta-acetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes,
gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton, und/oder N-acylierte Lactame,
beispielsweise N-Benzoylcaprolactam, die aus den internationalen Patentanmeldungen
WO 94/27970, WO 94/28102, WO 94/28103, WO 95/00626, WO 95/14759 und
WO 95/17498 bekannt sind. Die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19616769 A1 bekannten hydrophil substituierten Acylacetale und die in der deutschen Patentanmeldung
DE 19616770 sowie der internationalen Patentanmeldung
WO 95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Auch die aus der
deutschen Patentanmeldung
DE 4443177 A1 bekannten Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren können eingesetzt werden.
Derartige Bleichaktivatoren sind im üblichen Mengenbereich, vorzugsweise in Mengen
von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf gesamtes
Mittel, enthalten. Zusätzlich zu den oben aufgeführten konventionellen Bleichaktivatoren
oder an deren Stelle können auch die aus den europäischen Patentschriften
EP 0446982 B1 und
EP 0453 003 B1 bekannten Sulfonimine und/oder bleichverstärkende Übergangsmetallsalze beziehungsweise
Übergangsmetallkomplexe als sogenannte Bleichkatalysatoren enthalten sein. Zu den
in Frage kommenden Übergangsmetallverbindungen gehören insbesondere die aus der deutschen
Patentanmeldung
DE 19529905 A1 bekannten Mangan-, Eisen-, Kobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Salenkomplexe und deren
aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19620267 A1 bekannte N-Analogverbindungen, die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19536082 A1 bekannten Mangan-, Eisen-, Kobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Carbonylkomplexe, die
in der deutschen Patentanmeldung
DE 19605688 A1 beschriebenen Mangan-, Eisen-, Kobalt-, Ruthenium-, Molybdän-, Titan-, Vanadium-und
Kupfer-Komplexe mit stickstoffhaltigen Tripod-Liganden, die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19620411 A1 bekannten Kobalt-, Eisen-, Kupfer- und Ruthenium-Aminkomplexe, die in der deutschen
Patentanmeldung
DE 4416438 A1 beschriebenen Mangan-, Kupfer- und Kobalt-Komplexe, die in der europäischen Patentanmeldung
EP 0272030 A1 beschriebenen Kobalt-Komplexe, die aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0693550 A1 bekannten Mangan-Komplexe, die aus der europäischen Patentschrift
EP 0392592 A1 bekannten Mangan-, Eisen-, Kobalt- und Kupfer-Komplexe und/oder die in der europäischen
Patentschrift
EP 0443651 B1 oder den europäischen Patentanmeldungen
EP 0458397 A1, EP 0458398 A1, EP 0549271 A1, EP 0549272 A1, EP 0544490 A1 und
EP 0544519 A1 beschriebenen Mangan-Komplexe. Kombinationen aus Bleichaktivatoren und Übergangsmetall-Bleichkatalysatoren
sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19613103 A1 und der internationalen Patentanmeldung
WO 95/27775 bekannt. Bleichverstärkende Übergangsmetallkomplexe, insbesondere mit den Zentralatomen
Mn, Fe, Co, Cu, Mo, V, Ti und/oder Ru, werden in üblichen Mengen, vorzugsweise in
einer Menge bis zu 1 Gew.-%, insbesondere von 0,0025 Gew.-% bis 0,25 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 0,01 Gew.-% bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel, eingesetzt.
Enzyme und Enzymstabilisatoren
[0063] Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klasse der Hydrolasen, wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkenden Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen, wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen, und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können
durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung
der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung
können auch Oxidoreduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen
oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus und
Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen
vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden,
eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder
Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase
oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease,
Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch
wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease- und/oder Lipase-haltige
Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse.
Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen.
Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen.
Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen
und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen
und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen
eingesetzt. Da sich die verschiedenen Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten
unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten
eingestellt werden.
[0064] Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
etwa 2 Gew.-% betragen.
[0065] Zusätzlich zu den mono- und polyfunktionellen Alkoholen können die Mittel weitere
Enzymstabilisatoren enthalten. Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat
eingesetzt werden. Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen
und einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert
sind. Außer Calciumsalzen dienen auch Magnesiumsalze als Stabilisatoren. Besonders
vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure,
Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H
3BO
3), der Metaborsäure (HBO
2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H
2B
4O
7).
Vergrauungsinhibitoren
[0066] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in
der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren
oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern
der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide
sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und
andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden, z.B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken
usw.. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose
und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon beispielsweise in Mengen von 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
Optische Aufheller
[0067] Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend
sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
Aufheller können verwendet werden. Einheitlich weiße Granulate werden erhalten, wenn
die Mittel außer den üblichen Aufhellern in üblichen Mengen, beispielsweise zwischen
0,1 und 0,5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%, auch geringe Mengen,
beispielsweise 10
-6 bis 10
-3 Gew.-%, vorzugsweise um 10
-5 Gew.-%, eines blauen Farbstoffs enthalten. Ein besonders bevorzugter Farbstoff ist
Tinolux® (Handelsprodukt der Ciba-Geigy).
Polymere
[0068] Als schmutzabweisende Polymere ("soil repellants") kommen solche Stoffe in Frage,
die vorzugsweise Ethylenterephthalat- und/oder Polyethylenglycolterephthalatgruppen
enthalten, wobei das Molverhältnis Ethylenterephthalat zu Polyethylenglycolterephthalat
im Bereich von 50 : 50 bis 90 : 10 liegen kann. Das Molekulargewicht der verknüpfenden
Polyethylenglycoleinheiten liegt insbesondere im Bereich von 750 bis 5000, d.h., der
Ethoxylierungsgrad der Polyethylenglycolgruppenhaltigen Polymere kann ca. 15 bis 100
betragen. Die Polymeren zeichnen sich durch ein durchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 5000 bis 200.000 aus und können eine Block-, vorzugsweise aber eine Random-Struktur
aufweisen.
[0069] Bevorzugte Polymere sind solche mit Molverhältnissen Ethylenterephthalat/Polyethylenglycolterephthalat
von etwa 65 : 35 bis etwa 90 : 10, vorzugsweise von etwa 70 : 30 bis 80 : 20. Weiterhin
bevorzugt sind solche Polymeren, die verknüpfende Polyethylenglycoleinheiten mit einem
Molekulargewicht von 750 bis 5000, vorzugsweise von 1000 bis etwa 3000 und ein Molekulargewicht
des Polymeren von etwa 10.000 bis etwa 50.000 aufweisen. Beispiele für handelsübliche
Polymere sind die Produkte Milease® T (ICI) oder Repelotex® SRP 3 (Rhône-Poulenc).
Entschäumer
[0070] Als Entschäumer können wachsartige Verbindungen eingesetzt werden. Als "wachsartig"
werden solche Verbindungen verstanden, die einen Schmelzpunkt bei Atmosphärendruck
über 25 °C (Raumtemperatur), vorzugsweise über 50 °C und insbesondere über 70 °C aufweisen.
Die wachsartigen Entschäumersubstanzen sind in Wasser praktisch nicht löslich, d.h.
bei 20 °C weisen sie in 100 g Wasser eine Löslichkeit unter 0,1 Gew.-% auf. Prinzipiell
können alle aus dem Stand der Technik bekannten wachsartigen Entschäumersubstanzen
enthalten sein. Geeignete wachsartige Verbindungen sind beispielsweise Bisamide, Fettalkohole,
Fettsäuren, Carbonsäureester von ein- und mehrwertigen Alkoholen sowie Paraffinwachse
oder Mischungen derselben. Alternativ können natürlich auch die für diesen Zweck bekannten
Silikonverbindungen eingesetzt werden.
[0071] Geeignete Paraffinwachse stellen im allgemeinen ein komplexes Stoffgemisch ohne scharfen
Schmelzpunkt dar. Zur Charakterisierung bestimmt man üblicherweise seinen Schmelzbereich
durch Differential-Thermo-Analyse (DTA), wie in
"The Analyst" 87 (1962), 420, beschrieben, und/oder seinen Erstarrungspunkt. Darunter versteht man die Temperatur,
bei der das Paraffin durch langsames Abkühlen aus dem flüssigen in den festen Zustand
übergeht. Dabei sind bei Raumtemperatur vollständig flüssige Paraffine, das heißt
solche mit einem Erstarrungspunkt unter 25 °C, erfindungsgemäß nicht brauchbar. Zu
den Weichwachsen, die einen Schmelzpunkt im Bereich von 35 bis 50 °C aufweisen, zählen
vorzugsweise der Gruppe der Petrolate und deren Hydrierprodukte. Sie setzen sich aus
mikrokristallinen Paraffinen und bis zu 70 Gew.-% Öl zusammen, besitzen eine salbenartige
bis plastisch feste Konsistenz und stellen bitumenfreie Rückstände aus der Erdölverarbeitung
dar. Besonders bevorzugt sind Destillationsrückstände (Petrolatumstock) bestimmter
paraffinbasischer und gemischtbasischer Rohöle, die zu Vaseline weiterverarbeitet
werden. Vorzugsweise handelt es sich weiterhin um aus Destillationsrückständen paraffin-
und gemischtbasyischer Rohöle und Zylinderöldestillate mittels Lösungsmittel abgeschiedene
bitumenfreie, ölartige bis feste Kohlenwasserstoffe. Sie sind von halbfester, zügiger,
klebriger bis plastisch-fester Konsistenz und besitzen Schmelzpunkte zwischen 50 und
70 °C. Diese Petrolate stellen die wichtigste Ausgangsbasis für die Herstellung von
Mikrowachsen dar. Weiterhin geeignet sind die aus hochviskosen, paraffinhaltigen Schmieröldestillaten
bei der Entparaffinierung abgeschiedenen festen Kohlenwasserstoffen mit Schmelzpunkten
zwischen 63 und 79 °C. Bei diesen Petrolaten handelt es sich um Gemische aus mikrokristallinen
Wachsen und hochschmelzenden n-Paraffinen. Eingesetzt werden können beispielsweise
die aus
EP 0309931 A1 bekannten Paraffinwachsgemische aus beispielsweise 26 Gew.-% bis 49 Gew.-% mikrokristallinem
Paraffinwachs mit einem Erstarrungspunkt von 62 °C bis 90 °C, 20 Gew.-% bis 49 Gew.-%
Hartparaffin mit einem Erstarrungspunkt von 42 °C bis 56 °C und 2 Gew.-% bis 25 Gew.-%
Weichparaffin mit einem Erstarrungspunkt von 35 °C bis 40 °C. Vorzugsweise werden
Paraffine bzw. Paraffingemische verwendet, die im Bereich von 30 °C bis 90 °C erstarren.
Dabei ist zu beachten, daß auch bei Raumtemperatur fest erscheinende Paraffinwachsgemische
unterschiedliche Anteile an flüssigem Paraffin enthalten können. Bei den erfindungsgemäß
brauchbaren Paraffinwachsen liegt dieser Flüssiganteil so niedrig wie möglich und
fehlt vorzugsweise ganz. So weisen besonders bevorzugte Paraffinwachsgemische bei
30 °C einen Flüssiganteil von unter 10 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 5 Gew.-%,
bei 40 °C einen Flüssiganteil von unter 30 Gew.-%, vorzugsweise von 5 Gew.-% bis 25
Gew.-% und insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bei 60 °C einen Flüssiganteil
von 30 Gew.-% bis 60 Gew.-%, insbesondere von 40 Gew.-% bis 55 Gew.-%, bei 80 °C einen
Flüssiganteil von 80 Gew.-% bis 100 Gew.-%, und bei 90 °C einen Flüssiganteil von
100 Gew.-% auf. Die Temperatur, bei der ein Flüssiganteil von 100 Gew.-% des Paraffinwachses
erreicht wird, liegt bei besonders bevorzugten Paraffinwachsgemischen noch unter 85
°C, insbesondere bei 75 °C bis 82 °C. Bei den Paraffinwachsen kann es sich um Petrolatum,
mikrokristalline Wachse bzw. hydrierte oder partiell hydrierte Paraffinwachse handeln.
[0072] Geeignete Bisamide als Entschäumer sind solche, die sich von gesättigten Fettsäuren
mit 12 bis 22, vorzugsweise 14 bis 18 C-Atomen sowie von Alkylendiaminen mit 2 bis
7 C-Atomen ableiten. Geeignete Fettsäuren sind Laurin-, Myristin-, Stearin-, Arachin-
und Behensäure sowie deren Gemische, wie sie aus natürlichen Fetten beziehungsweise
gehärteten Ölen, wie Talg oder hydriertem Palmöl, erhältlich sind. Geeignete Diamine
sind beispielsweise Ethylendiamin, 1,3-Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin, p-Phenylendiamin und Toluylendiamin. Bevorzugte Diamine sind Ethylendiamin
und Hexamethylendiamin. Besonders bevorzugte Bisamide sind Bismyristoylethylendiamin,
Bispalmitoylethylendiamin, Bisstearoylethylendiamin und deren Gemische sowie die entsprechenden
Derivate des Hexamethylendiamins.
[0073] Geeignete Carbonsäureester als Entschäumer leiten sich von Carbonsäuren mit 12 bis
28 Kohlenstoffatomen ab. Insbesondere handelt es sich um Ester von Behensäure, Stearinsäure,
Hydroxystearinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure und/oder Laurinsäure. Der
Alkoholteil des Carbonsäureesters enthält einen ein- oder mehrwertigen Alkohol mit
1 bis 28 Kohlenstoffatomen in der Kohlenwasserstoffkette. Beispiele von geeigneten
Alkoholen sind Behenylalkohol, Arachidylalkohol, Kokosalkohol, 12-Hydroxystearylalkohol,
Oleylalkohol und Laurylalkohol sowie Ethylenglykol, Glycerin, Polyvinylalkohol, Saccharose,
Erythrit, Pentaerythrit, Sorbitan und/oder Sorbit. Bevorzugte Ester sind solche von
Ethylenglykol, Glycerin und Sorbitan, wobei der Säureteil des Esters insbesondere
aus Behensäure, Stearinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure oder Myristinsäure ausgewählt
wird. In Frage kommende Ester mehrwertiger Alkohole sind beispielsweise Xylitmonopalmitat,
Pentarythritmonostearat, Glycerin-monostearat, Ethylenglykolmonostearat und Sorbitanmonostearat,
Sorbitanpalmitat, Sorbitanmonolaurat, Sorbitandilaurat, Sorbitandistearat, Sorbitandibehenat,
Sorbitandioleat sowie gemischte Talgalkylsorbitanmono- und -diester. Brauchbare Glycerinester
sind die Mono-, Di- oder Triester von Glycerin und genannten Carbonsäuren, wobei die
Mono- oder Dieester bevorzugt sind. Glycerinmonostearat, Glycerinmonooleat, Glycerinmonopalmitat,
Glycerinmonobehenat und Glycerindistearat sind Beispiele hierfür. Beispiele für geeignete
natürliche Ester als Entschäumer sind Bienenwachs, das hauptsächlich aus den Estern
CH
3(CH
2)
24COO(CH
2)
27CH
3 und CH
3(CH
2)
26COO(CH
2)
25CH
3 besteht, und Carnaubawachs, das ein Gemisch von Carnaubasäurealkylestern, oft in
Kombination mit geringen Anteilen freier Carnaubasäure, weiteren langkettigen Säuren,
hochmolekularen Alkoholen und Kohlenwasserstoffen, ist.
[0074] Geeignete Carbonsäuren als weitere Entschäumerverbindung sind insbesondere Behensäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure und Laurinsäure sowie deren Gemische,
wie sie aus natürlichen Fetten bzw. gegebenenfalls gehärteten Ölen, wie Talg oder
hydriertem Palmöl, erhältlich sind. Bevorzugt sind gesättigte Fettsäuren mit 12 bis
22, insbesondere 18 bis 22 C-Atomen. In gleicher Weise können die entsprechenden Fettalkohole
gleicher C-Kettenlänge eingesetzt werden.
[0075] Weiterhin können zusätzlich Dialkylether als Entschäumer enthalten sein. Die Ether
können asymmetrisch oder aber symmetrisch aufgebaut sein, d.h. zwei gleiche oder verschiedene
Alkylketten, vorzugsweise mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen enthalten. Typische Beispiele
sind Di-n-octylether, Di-i-octylether und Di-n-stearylether, insbesondere geeignet
sind Dialkylether, die einen Schmelzpunkt über 25 °C, insbesondere über 40 °C aufweisen.
[0076] Weitere geeignete Entschäumerverbindungen sind Fettketone, die nach den einschlägigen
Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten werden können. Zu ihrer Herstellung
geht man beispielsweise von Carbonsäuremagnesiumsalzen aus, die bei Temperaturen oberhalb
von 300 °C unter Abspaltung von Kohlendioxid und Wasser pyrolysiert werden, beispielsweise
gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
DE 2553900 OS. Geeignete Fettketone sind solche, die durch Pyrolyse der Magnesiumsalze von Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure,
Petroselinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure oder Erucasäure hergestellt
werden.
[0077] Weitere geeignete Entschäumer sind Fettsäurepolyethylenglykolester, die vorzugsweise
durch basisch homogen katalysierte Anlagerung von Ethylenoxid an Fettsäuren erhalten
werden. Insbesondere erfolgt die Anlagerung von Ethylenoxid an die Fettsäuren in Gegenwart
von Alkanolaminen als Katalysatoren. Der Einsatz von Alkanolaminen, speziell Triethanolamin,
führt zu einer äußerst selektiven Ethoxylierung der Fettsäuren, insbesondere dann,
wenn es darum geht, niedrig ethoxylierte Verbindungen herzustellen. Innerhalb der
Gruppe der Fettsäurepolyethylenglykolester werden solche bevorzugt, die einen Schmelzpunkt
über 25 °C, insbesondere über 40 °C aufweisen .
[0078] Innerhalb der Gruppe der wachsartigen Entschäumer werden besonders bevorzugt die
beschriebenen Paraffinwachse alleine als wachsartige Entschäumer eingesetzt oder in
Mischung mit einem der anderen wachsartigen Entschäumer, wobei der Anteil der Paraffinwachse
in der Mischung vorzugsweise über 50 Gew.-% - bezogen auf wachsartige Entschäumermischung
- ausmacht. Die Paraffinwachse können bei Bedarf auf Träger aufgebracht sein. Als
Trägermaterial sind alle bekannten anorganischen und/oder organischen Trägermaterialien
geeignet. Beispiele für typische anorganische Trägermaterialien sind Alkalicarbonate,
Alumosilicate, wasserlösliche Schichtsilicate, Alkalisilicate, Alkalisulfate, beispielsweise
Natriumsulfat, und Alkaliphosphate. Bei den Alkalisilicaten handelt es sich vorzugsweise
um eine Verbindung mit einem Molverhältnis Alkalioxid zu SiO
2 von 1 : 1,5 bis 1 : 3,5. Die Verwendung derartiger Silicate resultiert in besonders
guten Korneigenschaften, insbesondere hoher Abriebsstabilität und dennoch hoher Auflösungsgeschwindigkeit
in Wasser. Zu den als Trägermaterial bezeichneten Alumosilicaten gehören insbesondere
die Zeolithe, beispielsweise Zeolith NaA und NaX. Zu den als wasserlöslichen Schichtsilicaten
bezeichneten Verbindungen gehören beispielsweise amorphes oder kristallines Wasserglas.
Weiterhin können Silicate Verwendung finden, welche unter der Bezeichnung Aerosil®
oder Sipernat® im Handel sind. Als organische Trägermaterialien kommen zum Beispiel
filmbildende Polymere, beispielsweise Polyvinylalkohole, Polyvinylpyrrolidone, Poly-(meth)acrylate,
Polycarboxylate, Cellulosederivate und Stärke in Frage. Brauchbare Celluloseether
sind insbesondere Alkalicarboxymethylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose
und sogenannte Cellulosemischether, wie zum Beispiel Methylhydroxyethylcellulose und
Methylhydroxypropylcellulose, sowie deren Mischungen. Besonders geeignete Mischungen
sind aus Natrium-Carboxymethylcellulose und Methylcellulose zusammengesetzt, wobei
die Carboxymethylcellulose üblicherweise einen Substitutionsgrad von 0,5 bis 0,8 Carboxymethylgruppen
pro Anhydroglukoseeinheit und die Methylcellulose einen Substitutionsgrad von 1,2
bis 2 Methylgruppen pro Anhydroglukoseeinheit aufweist. Die Gemische enthalten vorzugsweise
Alkalicarboxymethylcellulose und nichtionischen Celluloseether in Gewichtsverhältnissen
von 80 : 20 bis 40 : 60, insbesondere von 75 : 25 bis 50 : 50. Als Träger ist auch
native Stärke geeignet, die aus Amylose und Amylopectin aufgebaut ist. Als native
Stärke wird Stärke bezeichnet, wie sie als Extrakt aus natürlichen Quellen zugänglich
ist, beispielsweise aus Reis, Kartoffeln, Mais und Weizen. Native Stärke ist ein handelsübliches
Produkt und damit leicht zugänglich. Als Trägermaterialien können einzeln oder mehrere
der vorstehend genannten Verbindungen eingesetzt werden, insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalisulfate, Alkaliphosphate, Zeolithe, wasserlösliche
Schichtsilicate, Alkalisilicate, Polycarboxylate, Celluloseether, Polyacrylat/Polymethacrylat
und Stärke. Besonders geeignet sind Mischungen von Alkalicarbonaten, insbesondere
Natriumcarbonat, Alkalisilicaten, insbesondere Natriumsilicat, Alkalisulfaten, insbesondere
Natriumsulfat und Zeolithen.
[0079] Geeignete Silicone sind übliche Organopolysiloxane, die einen Gehalt an feinteiliger
Kieselsäure, die wiederum auch silaniert sein kann, aufweisen können. Derartige Organopolysiloxane
sind beispielsweise in der Europäischen Patentanmeldung
EP 0496510 A1 beschrieben. Besonders bevorzugt sind Polydiorganosiloxane und insbesondere Polydimethylsiloxane,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Geeignete Polydiorganosiloxane weisen
eine nahezu lineare Kette auf und weisen einen Oligomerisierungsgrad von 40 bis 1500
auf. Beispiele für geeignete Substituenten sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isobutyl, tert.
Butyl und Phenyl. Weiterhin geeignet sind amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-,
epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei
Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen können. Weiterhin geeignet
sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus Dimethiconen mit einer durchschnittlichen
Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten Silicaten handelt.
In der Regel enthalten die Silicone im allgemeinen und die Polydiorganosiloxane im
besonderen feinteilige Kieselsäure, die auch silaniert sein kann. Insbesondere geeignet
sind im Sinne der vorliegenden Erfindung kieselsäurehaltige Dimethylpolysiloxane.
Vorteilhafterweise haben die Polydiorganosiloxane eine Viskosität nach Brookfield
bei 25 °C (Spindel 1, 10 Upm) im Bereich von 5000 mPas bis 30 000 mPas, insbesondere
von 15 000 bis 25 000 mPas. Vorzugsweise werden die Silicone in Form ihrer wäßrigen
Emulsionen eingesetzt. In der Regel gibt man das Silicon zu vorgelegtem Wasser unter
Rühren. Falls gewünscht kann man zur Erhöhung der Viskosität der wäßrigen Siliconemulsionen
Verdickungsmittel, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, zugeben. Diese
können anorganischer und/oder organischer Natur sein, besonders bevorzugt werden nichtionische
Celluloseether wie Methylcellulose, Ethylcellulose und Mischether wie Methylhydoxyethylcellulose,
Methylhydroxypropylcellulose, Methylhydroxybutylcellulose sowie anionische Carboxycellulose-Typen
wie das Carboxymethylcellulose-Natriumsalz (Abkürzung CMC). Insbsonders geeignete
Verdicker sind Mischungen von CMC zu nicht-ionischen Celluloseethern im Gewichtsverhältnis
80 : 20 bis 40 : 60, insbesondere 75 : 25 bis 60 : 40. In der Regel und besonders
bei Zugabe der beschriebenen Verdickermischungen empfehlen sich Einsatzkonzentrationen
von cirka 0,5 bis 10, insbesondere von 2,0 bis 6 Gew.-% - berechnet als Verdickermischung
und bezogen auf wäßrige Siliconemulsion. Die Gehalt an Siliconen der beschriebenen
Art in den wäßrigen Emulsionen liegt vorteilhafterweise im Bereich von 5 bis 50 Gew.-%,
insbesondere von 20 bis 40 Gew.-% - berechnet als Silicone und bezogen auf wäßrige
Siliconemulsion. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erhalten die wäßrigen
Siliconlösungen als Verdicker Stärke, die aus natürlichen Quellen zugänglich ist,
beispielsweise aus Reis, Kartoffeln, Mais und Weizen. Die Stärke ist vorteilhafterweise
in Mengen von 0,1 bis zu 50 Gew.-% - bezogen auf Silicon-Emulsion - enthalten und
insbesondere in Mischung mit den schon beschriebenen Verdickermischungen aus Natrium-Carboxymethylcellulose
und einem nichtionischen Celluloseether in den schon genannten Mengen. Zur Herstellung
der wäßrigen Siliconemulsionen geht man zweckmäßigerweise so vor, daß man die gegebenenfalls
vorhandenen Verdickungsmittel in Wasser vorquellen läßt, bevor die Zugabe der Silicone
erfolgt. Das Einarbeiten der Silicone erfolgt zweckmäßigerweise mit Hilfe wirksamer
Rühr- und Mischungsvorrichtungen.
Sprengmittel
[0080] Die festen Zubereitungen können des weiteren Spreng- oder Desintegrationsmittel enthalten.
Hierunter sind Stoffe zu verstehen, die den Formkörpern zugegeben werden, um deren
Zerfall beim Inkontaktbringen mit Wasser zu beschleunigen. Übersichten hierzu finden
sich z.B. in
J.Pharm.Sci. 61 (1972), Römpp Chemilexikon, 9. Auflage, Band 6, S. 4440 sowie und
Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184). Diese Stoffe vergrößern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen
vergrößert (Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck
erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte
Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei
auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel
sind beispielsweise synthetische Polymere wie gegebenenfalls quervernetztes Polyvinylpyrrolidon
(PVP) oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke
und ihre Derivate, Alginate oder Casein-Derivate. Als bevorzugte Desintegrationsmittel
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis
eingesetzt. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C
6H
10O
5)
n auf und stellt formal betrachtet ein β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits
aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus
ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen
von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge
Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen
umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen
Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxylgruppen
gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt
wurden, lassen sich als Cellulosederivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulosederivate
fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester
und -ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise
nicht allein als Sprengmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit
Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise
unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel
auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis
reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulosederivaten ist. Als weiteres Desintegrationsmittel
auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente kann mikrokristalline Cellulose
verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse
von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca.
30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen,
die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation
der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert die mikrokristallinen
Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufweisen und beispielsweise zu
Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 µm kompaktierbar sind. Die Sprengmittel
können im Formkörper makroskopisch betrachtet homogen verteilt vorliegen, mikroskopisch
gesehen bilden sie jedoch herstellungsbedingt Zonen erhöhter Konzentration. Sprengmittel,
die im Sinne der Erfindung zugegen sein können, wie z.B. Kollidon, Alginsäure und
deren Alkalisalze, amorphe oder auch teilweise kristalline Schichtsilicate (Bentonite),
Polyacrylate, Polyethylenglycole sind beispielsweise den Druckschriften
WO 98/40462 (Rettenmaier),
WO 98/55583 und
WO 98/55590 (Unilever) und
WO 98/40463, DE 19709991 und
DE 19710254 (Henkel) zu entnehmen. Auf die Lehre dieser Schriften wird ausdrücklich Bezug genommen.
Die Formkörper können die Sprengmittel in Mengen von 0,1 bis 25, vorzugsweise 1 bis
20 und insbesondere 5 bis 15 Gew.-% - bezogen auf die Formkörper enthalten.
Duftstoffe
[0081] Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen
Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe
verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat,
Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat,
Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethem zählen beispielsweise Benzylethylether,
zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal,
Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal,
zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen
Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol,
zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen.
Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam
eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-,
Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-ÖI. Ebenfalls geeignet sind Muskateller,
Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl,
Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl,
Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
[0082] Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden,
es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, welche
die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung
für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben
sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe
zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.
Anorganische Salze
[0083] Weitere geeignete Inhaltsstoffe der Mittel sind wasserlösliche anorganische Salze
wie Bicarbonate, Carbonate, amorphe Silicate, normale Wassergläser, welche keine herausragenden
Buildereigenschaften aufweisen, oder Mischungen aus diesen; insbesondere werden Alkalicarbonat
und/oder amorphes Alkalisilicat, vor allem Natriumsilicat mit einem molaren Verhältnis
Na
2O : SiO
2 von 1 : 1 bis 1 : 4,5, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 3,5, eingesetzt. Der Gehalt
an Natriumcarbonat in den Endzubereitungen beträgt dabei vorzugsweise bis zu 40 Gew.-%,
vorteilhafterweise zwischen 2 und 35 Gew.-%. Der Gehalt der Mittel an Natriumsilicat
(ohne besondere Buildereigenschaften) beträgt im allgemeinen bis zu 10 Gew.-% und
vorzugsweise zwischen 1 und 8 Gew.-%. Als Füll- bzw. Stellmittel kann ferner beispielsweise
Natriumsulfat in Mengen von 0 bis 10, insbesondere 1 bis 5 Gew.-%-bezogen auf Mittel
- enthalten sein.
Beispiele
[0084] Vorbereitung:
Herstellung der Rezepturen in Pulverform erfolgt durch Verbringen der Flüssigkeiten
(Fettalkohol/ Alkyl-und/oder Alkenyloligoglycosid) in einem Lödigemischer auf feste
Buildersubstanzen. TAED und Perborat werden allerdings erst nach verbringen der Flüssigkeiten
untergemischt.
Der Mischansatz wird über einen Probenteiler auf Probemengen von 75g geteilt. (75g
entsprechen der Dosierung für einen Waschzyklus)
[0085] Zur Bestimmung der Waschleistung werden Testgewebe der Wäschereiforschung Krefeld
(WFK) in Krefeld mit verschiedenen Anschmutzungen eingesetzt (Tabelle 1). Je 2 Testgewebe
werden auf einem Frotteetuch befestigt

Testbedingungen:
[0086] Die Testgewebe und 3,5 kg saubere Begleitwäsche werden mit einer Miele W 918 im Buntwaschprogramm
bei 30 und 60°C, und einer Dosierung von 75 g/ Pulver pro Waschzyklus gewaschen. Durch
Zudosieren von Wasser (Wasserhärte 16°d) über eine Wasseruhr zur automatisch in die
Maschine gepumpte Wassermenge, wurde auf eine Gesamtwassermenge von 17 I eingestellt.
Das Waschergebnis der erfindungsgemäßen Waschmittel wurde anhand einer 3-fach-Bestimmung
in verschiedenen Maschine des gleichen Typs ermittelt.
Auswertung:
[0087] Nach durchlaufenem Waschzyklus werden die Prüflinge vom Trägertuch gelöst und gemangelt.
Die Remission des Gewebes wird mit einem Minolta Cromameter im Y xy Modus gemessen.
Pro Zyklus und Gewebe wurden so zunächst zwei Meßwerte generiert ( Lappen 1+2) der
resultierende Mittelwert entspricht dem Ergebnis einer Einfachbestimmung. Drei dieser
Einfachbestimmungen wurden zum Endergebnis gemittelt (siehe Tabelle 3).
In der folgenden Tabelle 2 sind die Rezepturen von zwei Vergleichsversuchen (V1 und
V2) einer erfindungsgemäßen Rezeptur (B) gegenübergestellt. Alle Angaben sind als
Gew.% zu verstehen und sind als Aktivsubstanz berechnet.
Tabelle 3:
| Waschergebnis 60°C % Remission |
Waschergebnis 30°C % Remission |
| |
V1 |
V2 |
B |
Δ* |
Δ+ |
V1 |
V2 |
B |
Δ* |
Δ+ |
| WFK 20 C |
81,8 |
81,6 |
82,6 |
1,0 |
1,2 |
51,7 |
52,1 |
56,5 |
9,3 |
8,4 |
| WFK 30 C |
72,5 |
72,9 |
74,3 |
2,5 |
1,9 |
62,0 |
64,0 |
68,4 |
10,3 |
6,9 |
| WFK 10 D |
81,0 |
80,9 |
82,1 |
1,4 |
1,5 |
75,0 |
71,7 |
75,6 |
0,8 |
5,4 |
| WFK 20 D |
84,9 |
84,7 |
84,6 |
- |
- |
81,5 |
82,0 |
83,4 |
2,3 |
1,7 |
| WFK 30 D |
80,3 |
79,5 |
80,1 |
- |
- |
76,6 |
76,9 |
78,9 |
3,0 |
2,6 |
| |
| WFK 10 LS |
83,9 |
84,4 |
85,0 |
1,3 |
0,7 |
65,4 |
64,1 |
72,4 |
10,7 |
12,9 |
| WFK 20 LS |
84,5 |
84,4 |
84,7 |
- |
- |
69,7 |
70,6 |
78,4 |
12,5 |
11,0 |
| WFK 10 MU |
83,5 |
83,2 |
83,0 |
- |
- |
78,2 |
75,9 |
78,5 |
0,4 |
3,4 |
| WFK 20 MU |
84,3 |
84,1 |
84,1 |
- |
- |
81,9 |
81,5 |
83,3 |
1,7 |
1,8 |
| Δ*: Verbesserung der Waschleistung (Remission V1 zu B) in % |
| Δ+: Verbesserung der Waschleistung (Remission V2 zu B) in % |
[0088] Der Vergleich der Waschergebnisse zeigt, dass der Einsatz der erfindungsgemäßen Tensidsysteme
(B) eine verbesserte Waschleistung ergibt. Bevorzugt ist der Einsatz dieser Tensidsysteme
in Wasch-und Reinigungsmittel bei einer Einstztemperatur von 30°C. Es ergeben sich
Verbesserungen in der Waschleistung von bis zu 12,9%. Besonders vorteilhaft wirken
die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel zur Entfernung von Schmutz/Hautfett
und Wollfett aus Baumwolle- und Polyester-und der Mischgewebe. Eine deutliche Verbesserung
der Waschleistung zeigt sich z.B. bei Anschmutzungen durch Lippenstift bei Waschtemperaturen
von 30°.