[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der kompakten Formkörper, die wasch-
und reinigungsaktive Eigenschaften aufweisen. Solche Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
umfassen beispielsweise Waschmittelformkörper für das Waschen von Textilien, Reinigungsmittelformkörper
für das maschinelle Geschirrspülen oder die Reinigung harter Oberflächen, Bleichmittelformkörper
zum Einsatz in Wasch- oder Geschirrspülmaschinen, Wasserenthärtungsformkörper oder
Fleckensalztabletten. Insbesondere betrifft die Erfindung Wasch- und Reinigungsmittelformkörper,
die zum Waschen von Textilien in einer Haushaltswaschmaschine eingesetzt und kurz
als Waschmitteltabletten bezeichnet werden sowie Reinigungsmitteltabletten für das
maschinelle Geschirrspülen.
[0002] Wasch- und Reinigungsmittelformkörper sind im Stand der Technik breit beschrieben
und erfreuen sich beim Verbraucher wegen der einfachen Dosierung zunehmender Beliebtheit.
Tablettierte Wasch- und Reinigungsmittel haben gegenüber pulverförmigen eine Reihe
von Vorteilen: Sie sind einfacher zu dosieren und zu handhaben und haben aufgrund
ihrer kompakten Struktur Vorteile bei der Lagerung und beim Transport. Auch in der
Patentliteratur sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper folglich umfassend beschrieben.
Ein Problem, das bei der Anwendung von wasch- und reinigungsaktiven Formkörpern immer
wieder auftritt, ist die zu geringe Zerfalls- und Lösegeschwindigkeit der Formkörper
unter Anwendungsbedingungen. Da hinreichend stabile, d.h. form- und bruchbeständige
Formkörper nur durch verhältnismäßig hohe Preßdrucke hergestellt werden können, kommt
es zu einer starken Verdichtung der Formkörperbestandteile und zu einer daraus folgenden
verzögerten Desintegration des Formkörpers in der wäßrigen Flotte und damit zu einer
zu langsamen Freisetzung der Aktivsubstanzen im Wasch- bzw. Reinigungsvorgang. Die
verzögerte Desintegration der Formkörper hat weiterhin den Nachteil, daß sich übliche
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nicht über die Einspülkammer von Haushaltswaschmaschinen
einspülen lassen, da die Tabletten nicht in hinreichend schneller Zeit in Sekundärpartikel
zerfallen, die klein genug sind, um aus Einspülkammer in die Waschtrommel eingespült
zu werden. Ein weiteres Problem, das insbesondere bei Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
auftritt, ist die Friabilität der Formkörper bzw. deren oftmals unzureichende Stabilität
gegen Abrieb. So können zwar hinreichend bruchstabile, d.h. harte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
hergestellt werden, oft sind diese aber den Belastungen bei Verpackung, Transport
und Handhabung, d.h. Fall- und Reibebeanspruchungen, nicht ausreichend gewachsen,
so daß Kantenbruch- und Abrieberscheinungen das Erscheinungsbild des Formkörpers beeinträchtigen
oder gar zu einer völligen Zerstörung der Formkörperstruktur führen.
[0003] Zur Überwindung der Dichotomie zwischen Härte, d.h. Transport- und Handhabungsstabilität,
und leichtem Zerfall der Formkörper sind im Stand der Technik viele Lösungsansätze
entwickelt worden. Ein insbesondere aus der Pharmazie bekannter und auf das Gebiet
der Wasch- und Reinigungsmittelformkörper ausgedehnter Ansatz ist die Inkorporation
bestimmter Desintegrationshilfsmittel, die den Zutritt von Wasser erleichtern oder
bei Zutritt von Wasser quellen bzw. gasentwickelnd oder in anderer Form desintegrierend
wirken. Andere Lösungsvorschläge aus der Patentliteratur beschreiben die Verpressung
von Vorgemischen bestimmter Teilchengrößen, die Trennung einzelner Inhaltsstoffe von
bestimmten anderen Inhaltsstoffen sowie die Beschichtung einzelner Inhaltsstoffe oder
des gesamten Formkörpers mit Bindemitteln.
[0004] Die Beschichtung von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern, die auch im deutschen
Sprachgebrauch zunehmend als "coating" bezeichnet wird, ist Gegenstand einiger Patentanmeldungen.
[0005] So beschreiben die europäischen Patentanmeldungen
EP 846 754, EP 846 755 und
EP 846 756 (Procter & Gamble) beschichtete Waschmitteltabletten, die einen "Kern" aus verdichtetem,
teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel sowie ein "coating" umfassen, wobei als
Beschichtungsmaterialien Dicarbonsäuren, insbesondere Adipinsäure eingesetzt werden,
die gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe wie beispielsweise Desintegrationshilfsmittel,
enthalten.
[0006] Beschichtete Waschmitteltabletten sind auch Gegenstand der europäischen Patentanmeldung
EP 716 144 (Unilever). Nach den Angaben in dieser Schrift läßt sich die Härte der Tabletten
durch ein "coating" verstärken, ohne daß die Zerfalls- und Lösezeiten beeinträchtigt
werden. Als Beschichtungsagentien werden filmbildende Substanzen, insbesondere Copolymere
von Acrylsäure und Maleinsäure oder Zucker sowie Polyethylenglycole genannt.
[0007] Die im Stand der Technik offenbarten Lösungsvorschläge nutzen dabei Beschichtungsmaterialien,
welche im späteren Wasch- oder Reinigungsvorgang teilweise nur zögerlich lösbar sind
und zum Teil durch den Zusatz von Desintegrationshilfsmitteln überhaupt erst desintegrierbar
gemacht werden müssen. Auf diese Weise steht entweder am Anfang des Reinigungsganges
keine oder nicht genügen Aktivsubstanz in der Flotte zur Verfügung, oder eine Dosierbarkeit
über Einspülkammern von Haushaltswaschmaschinen ist nicht ohne zusätzliche Kosten
gegeben.
[0008] Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, beschichtete Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper bereitzustellen, bei denen die vorteilhaften Eigenschaften
der höheren Härten ohne Beeinträchtigung der kurzen Zerfallszeiten mit geringen Mengen
an Beschichtungsagentien erreicht werden, wobei als Beschichtungsmaterialien solche
Stoffe bereitgestellt werden sollten, die neben dem mechanischen Schutz der Formkörper
auch ohne den Zusatz weiterer Hilfsstoffe gut löslich und/oder desintegrierbar sind.
Die Resistenz der Formkörper gegenüber Fall- und Reibebelastungen sollte gegenüber
den bekannten Formkörpern erreicht oder weiter verbessert werden. Im Idealfall sollten
die beschichteten Formkörper mit minimiertem Verpackungsaufwand, d.h. mit einer kostengünstigeren
Einzelverpackung oder sogar ganz ohne Einzelverpackung an den Handel ausgeliefert
werden können, ohne daß die Lagerstabilität der Formkörper hierunter leidet. Ein leicht
durchzuführendes und universell anwendbares Verfahren zur Herstellung solcher beschichteter
Formkörper bereitzustellen, war eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0009] Es wurde nun gefunden, daß sich bestimmte Polyurethane, die als Diolkomponente wenigstens
anteilsweise Polyethylen- oder Polypropylenglycole enthalten, auch zur Beschichtung
von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern eignen und diesen vorteilhafte Eigenschaften
verleihen.
[0010] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper
aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend Gerüststoff(e)
sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile, wobei die Formkörper
mit einer Beschichtung versehen sind, welche Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und
Diolen (II) enthält
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei die Diole mindestens anteilsweise ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II
a) und/oder Polypropylenglycolen (II b)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a),

und R
1 sowie R
2 unabhängig voneinander für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen
oder verzweigten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und
n jeweils für Zahlen von 5 bis 2000 stehen.
[0011] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper sind mit einer Beschichtung
versehen, die bestimmte Polyurethane enthält. Diese Polymere werden nachfolgend näher
beschrieben.
[0012] Polyurethane sind Polyaddukte aus mindestens zwei verschiedenen Monomertypen,
- einem Di- oder Polyisocyanat (A) und
- einer Verbindung (B) mit mindestens 2 aktiven Wasserstoffatomen pro Molekül
[0013] Die in der Beschichtung der erfindungsgemäßen Formkörper enthaltenen Polyurethane
werden dabei aus Reaktionsgemischen erhalten, in denen mindestens ein Diisocyanat
der Formel (I) und mindestens ein Polyethylenglycol der Formel (II a) und/oder mindestens
ein Polypropylenglycol der Formel (II b) enthalten sind.
[0014] Zusätzlich können die Reaktionsgemische weitere Polyisocyanate enthalten. Auch ein
Gehalt der Reaktionsgemische - und damit der Polyurethane - an anderen Diolen, Triolen,
Diaminen, Triaminen, Polyetherolen und Polyesterolen ist möglich. Dabei werden die
Verbindungen mit mehr als 2 aktiven Wasserstoffatomen üblicherweise nur in geringen
Mengen in Kombination mit einem großen Überschuß an Verbindungen mit 2 aktiven Wasserstoffatomen
eingesetzt.
[0015] Bei Zusatz weiterer Diole etc. sind bestimmte Mengenverhältnisse zu den erfindungsgemäß
zwingend im Polyurethan vorliegenden Polyethylen- und/oder Polypropylenglycoleinheiten
zu beachten. Hier sind Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen
mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 25 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens
50 Gew.-% uns insbesondere mindestens 75 Gew.-% der in das Polyurethan einreagierten
Diole ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II a) und/oder Polypropylenglycolen
(II b).
[0016] Die Beschichtung kann neben den speziellen Polyurethanen weitere Inhaltsstoffe wie
andere Beschichtungsmaterialien oder Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln,
insbesondere Farb- und/oder Duftstoffe oder Desintegrationshilfsmittel, enthalten.
Bevorzugt sind erfindungsgemäß aber Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper, bei denen
die Beschichtung mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 25 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und insbesondere mindestens 75 Gew.-% Polyurethane
enthält, wobei erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper besonders bevorzugt
sind, bei denen die Beschichtung vollständig aus Polyurethan besteht.
[0017] Die erfindungsgemäß als Beschichtungsmaterial eingesetzten Polyurethane enthalten
als Monomerbaustein Diisocyanate der Formel (I). Als Diisocyanate werden überwiegend
Hexamethylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanat, 4,4'-Methylendi(phenylisocyanat)
und insbesondere Isophorondiisocyanat eingesetzt. Diese Verbindungen lassen sich durch
die vorstehend aufgeführte Formel I beschreiben, in der R
1 für eine verbindende Gruppierung von Kohlenstoffatomen, beispielsweise eine Methylen-
Ethylen- Propylen, Butylen, Pentylen-, Hexylen usw. -Gruppe steht. In den vorstehend
genannten, technisch am meisten eingesetzten Hexamethylendiisocyanat (HMDI) gilt R
1 = (CH
2)
6, in 2,4- bzw. 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI) steht R
1 für C
6H
3-CH
3), in 4,4'-Methylendi(phenylisocyanat) (MDI) für C
6H
4-CH
2-C
6H
4), und in Isophorondiisocyanat steht R
1 für den Isophoronrest (3,5,5-Trimethyl-2-cyclohexenon).
[0018] Die erfindungsgemäß als Beschichtungsmaterial eingesetzten Polyurethane enthalten
als Monomerbaustein weiterhin Diole der Formel (II), wobei diese Diole mindestens
anteilsweise aus der Gruppe der Polyethylenglycole (II a) und/oder der Polypropylenglycole
(II b) stammen. Polyethylenglycole sind Polymere des Ethylenglycols, die der allgemeinen
Formel (II a)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a)
genügen, wobei n Werte zwischen 5 und 2000 annehmen kann. Für Polyethylenglycole existieren
verschiedene Nomenklaturen, die zu Verwirrungen führen können. Technisch gebräuchlich
ist die Angabe des mittleren relativen Molgewichts im Anschluß an die Angabe "PEG",
so daß "PEG 200" ein Polyethylenglycol mit einer relativen Molmasse von ca. 190 bis
ca. 210 charakterisiert. Für kosmetische Inhaltsstoffe wird eine andere Nomenklatur
verwendet, in der das Kurzzeichen PEG mit einem Bindestrich versehen wird und direkt
an den Bindestrich eine Zahl folgt, die der Zahl n in der oben genannten Formel (II
a) entspricht. Nach dieser Nomenklatur (sogenannte INCI-Nomenklatur, CTFA International
Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, 5
th Edition, The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association, Washington, 1997) sind
beispielsweise PEG-6, PEG-8, PEG-9, PEG-10, PEG-12, PEG-14 und PEG-16 als Monomerbaustein
einsetzbar. Kommerziell erhältlich sind Polyethylenglycole beispielsweise unter den
Handelnamen Carbowax® PEG (Union Carbide), Emkapol® (ICI Americas), Lipoxol® MED (HÜLS
America), Polyglycol® E (Dow Chemical), Alkapol® PEG (Rhone-Poulenc), Lutrol® E (BASF).
[0019] Polypropylenglycole (Kurzzeichen PPG) sind Polymere des Propylenglycols, die der
allgemeinen Formel (II b)

genügen, wobei n Werte zwischen 5 und 2000 annehmen kann.
[0020] Sowohl im Falle von Verbindungen der Formel (II a) als auch bei Verbindungen der
Formel (II b) sind solche Vertreter bevorzugte Monomerbausteine, bei denen die Zahl
n für eine Zahl zwischen 6 und 1500, vorzugsweise zwischen 7 und 1200, besonders bevorzugt
zwischen 8 und 1000, weiter bevorzugt zwischen 9 und 500 und insbesondere zwischen
10 und 200 steht. Für bestimmte Anwendungen können Polyethylen- und Polypropylenglycole
der Formeln (II a) und/oder (II b) bevorzugt sein, in denen n für eine Zahl zwischen
15 und 150, vorzugsweise zwischen 20 und 100, besonders bevorzugt zwischen 25 und
75 und insbesondere zwischen 30 und 60 steht.
[0021] Beispiele für optional weiter in den Reaktionsmischungen zur Herstellung der Polyurethane
enthaltene Verbindungen sind Ethylenglykol, 1,2- und 1,3-Propylenglykol, Butylenglykole,
Ethylendiamin, Propylendiamin, 1,4-Diaminobutan, Hexamethylendiamin und α,ω-Diamine
auf Basis von langkettigen Alkanen oder Polyalkylenoxiden. Erfindungsgemäße Wasch-
oder Reinigungsmittelformkörper, bei denen die Polyurethane in der Beschichtung zusätzliche
Diamine, vorzugsweise Hexamethylendiamin und/oder Hydroxycarbonsäuren, vorzugsweise
Dimethylolpropionsäure, enthalten, sind bevorzugt.
[0022] Diese Aussagen zusammenfassend, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders
bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und Diolen (II) enthält
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei R
1 für eine Methylen- Ethylen- Propylen-, Butylen-, Pentylen-Gruppe oder für -(CH
2)
6- oder für 2,4- bzw. 2,6-C
6H
3-CH
3, oder für C
6H
4-CH
2-C
6H
4 oder für einen Isophoronrest (3,5,5-Trimethyl-2-cyclohexenon) steht und R
2 ausgewählt ist aus -CH2-CH2-(O-CH
2-CH
2)
n- oder -CH
2-CH
2-(O-CH(CH
3)-CH
2)
n- mit n = 4 bis 1999.
[0023] Je nachdem, welche Reaktionspartner man miteinander zu den Polyurethanen umsetzt,
gelangt man zu Polymeren mit unterschiedlichen Struktureinheiten. Hier sind erfindungsgemäße
Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen die Polyurethane in der
Beschichtung Struktureinheiten der Formel (III) aufweisen
-[O-C(O)-NH-R
1-NH-C(O)-O-R
2]
k- (III),
in der R
1 für -(CH2)6- oder für 2,4- bzw. 2,6-C
6H
3-CH
3, oder für C
6H
4-CH
2-C
6H
4 steht und R
2 ausgewählt ist aus -CH
2-CH
2-(O-CH
2-CH
2)
n- oder - CH(CH
3)-CH
2-(O-CH(CH
3)-CH
2)
n-, wobei n eine Zahl von 5 bis 199 und k eine Zahl von 1 bis 2000 ist.
[0024] Hierbei sind die als bevorzugt beschriebenen Diisocyanate mit allen als bevorzugt
beschriebenen Diolen zu Polyurethanen umsetzbar, so daß bevorzugte erfindungsgemäße
Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper eine Polyurethan-Beschichtung aufweisen, die
eine oder mehrere der Struktureinheiten (III a) bis (III h) besitzen:
-[O-C(O)-NH-(CH
2)
6-NH-C(O)-O-CH
2-CH
2-(O-CH
2-CH
2)
n]
k- (III a),
-[O-C(O)-NH-(2,4-C
6H
3-CH
3)-NH-C(O)-O-CH
2-CH
2-(O-CH
2-CH
2)
n]
k- (III b),
-[O-C(O)-NH-(2,6-C
6H
3-CH
3)-NH-C(O)-O-CH
2-CH
2-(O-CH
2-CH
2)
n]
k- (III c),
-[O-C(O)-NH-(C
6H
4-CH
2-C
6H
4)-NH-C(O)-O-CH
2-CH
2-(O-CH
2-CH
2)
n]
k- (III d),
-[O-C(O)-NH-(CH
2)
6-NH-C(O)-O- CH(CH
3)-CH
2-(O-CH(CH
3)-CH
2)
n]
k- (III e),
-[O-C(O)-NH-(2,4-C
6H
3-CH
3)-NH-C(O)-O-CH(CH
3)-CH
2-(O-CH(CH
3)-CH
2)
n]
k- (III f),
-[O-C(O)-NH-(2,6-C
6H
3-CH
3)-NH-C(O)-O-CH(CH
3)-CH
2-(O-CH(CH
3)-CH
2)
n]
k- (III g),
-[O-C(O)-NH-(C
6H
4-CH
2-C
6H
4)-NH-C(O)-O-CH(CH
3)-CH
2-(O-CH(CH
3)-CH
2)
n]
k- (III h),
wobei n eine Zahl von 5 bis 199 und k eine Zahl von 1 bis 2000 ist.
[0025] Wie bereits vorstehend erwähnt, können die Reaktionsmischungen neben Diisocyanaten
(I) und Diolen (II) auch weitere Verbindungen aus der Gruppe der Polyisocyanate (insbesondere
Triisocyanate und Tetraisocyanate) sowie aus der Gruppe der Polyole und/oder Di- bzw.
Polymaine enthalten. Insbesondere Triole, Tetrole, Pentole und Hexole sowie Di- und
Triamine können in den Reaktionsmischungen enthalten sein. Ein Gehalt an Verbindungen
mit mehr als zwei "aktiven" H-Atomen (alle vorstehend genannten Stoffklassen mit Ausnahme
der Diamine) führt zu einer teilweisen Vernetzung der Polyurethan-Reaktionsprodukte
und kann vorteilhafte Eigenschaften wie beispielsweise Steuerung des Auflöseverhaltens,
Abriebstabilität oder Flexibilität der Beschichtung, Verfahrensvorteile beim Aufbringen
der Beschichtung etc. bewirken. Üblicherweise beträgt der Gehalt solcher Verbindungen
mit mehr als zwei "aktiven" H-Atomen an der Reaktionsmischung weniger als 20 Gew.-%
der insgesamt eingesetzten Reaktionspartner für die Diisocyanate, vorzugsweise weniger
als 15 Gew.-% und insbesondere weniger als 5 Gew.-%.
[0026] Die Beschichtung kann neben den Polyurethanen weitere Beschichtungsmaterialien wie
beispielsweise andere Polymere oder auch Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reinigungsmitteln,
wie Farbstoffe, Duftstoffe etc. enthalten, wobei dies nur in einigen Fällen bevorzugt
ist (siehe oben).
[0027] In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung besitzen die Polyurethane
in der Beschichtung Molmassen von 5000 bis 150.000 gmol
-1, vorzugsweise von 10.000 bis 100.000 gmol
-1 und insbesondere von 20.000 bis 50.000 gmol
-1. Entsprechende Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper sind erfindungsgemäß bevorzugt.
[0028] Die erfindungsgemäß beschichteten Wasch- und Reinigungsmittelformkörper weisen auch
bei geringen Mengen an Beschichtungsmaterial bereits deutlich verbesserte Eigenschaften
auf. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, daß die Menge an Beschichtungsmaterial
weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 2,5 Gew.-% und insbesondere weniger
als 1 Gew.-% des Gesamtgewichts des beschichteten Formkörpers ausmacht. Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper, bei denen das Gewichtsverhältnis von unbeschichtetem Formkörper
zu Beschichtung größer als 10 zu 1, vorzugsweise größer als 25 zu 1 und insbesondere
größer als 50 zu 1 ist, sind daher bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
[0029] Durch die geringen Mengen, in denen die vorstehend genannten Polymere bereits eine
hoch belastbare und vorteilhafte Beschichtung der vorher verpreßten Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
bewirken, lassen sich Beschichtungsdicken realisieren, die im Vergleich zu den Abmessungen
der Formkörper klein sind. In bevorzugten Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern beträgt
die Dicke der Beschichtung auf dem Formkörper 0,1 bis 500 µm, vorzugsweise 0,5 bis
250 µm und insbesondere 5 bis 100 µm.
[0030] Neben den Polyurethanen können die erfindungsgemäßen beschichteten Formkörper in
der Beschichtung auch weitere Inhaltsstoffe enthalten, wobei sich insbesondere weitere
Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln bewährt haben. Diese Substanzen werden
weiter unten ausführlich beschrieben generell sind erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper
bevorzugt, bei denen die Beschichtung zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus den
Gruppen der Desintegrationshilfsmittel, Farbstoffe, optischen Aufheller, Duftstoffe,
Enzyme, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Silberschutzmittel, Komplexbildner, Tenside,
Vergrauungsinhibitoren und deren Mischungen in Mengen von 0,5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 bis 20 Gew.-% und insbesondere von 2,5 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gewicht der Beschichtung, enthält.
[0031] Es ist erfindungsgemäß mit besonderem Vorteil möglich, leicht lösliche Stoffe, sogenannte
Lösungsvermittler, in die Beschichtung einzuarbeiten. Besonders bevorzugte Lösungsvermittler
weisen Löslichkeiten oberhalb von 200 Gramm Lösungsvermittler in einem Liter deionisierten
Wasser von 20°C auf. Als solche bevorzugten Lösungsvermittler zur Einarbeitung in
die Beschichtung eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine ganze Reihe
von Verbindungen, die sowohl aus der Gruppe der kovalenten Verbindungen als auch aus
der Gruppe der Salze stammen können. Es ist dabei bevorzugt, wenn die Lösungsvermittler
noch höhere Löslichkeiten aufweisen, so daß Lösungsvermittler als Zusatz zur Beschichtung
bevorzugt sind, die eine Löslichkeit von mehr als 250 g pro Liter Wasser bei 20°C,
vorzugsweise von mehr als 300 g pro Liter Wasser bei 20°C und insbesondere von mehr
als 350 g pro Liter Wasser bei 20°C aufweisen. Einen Überblick über die Löslichkeiten
von im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeigneten Lösungsvermittlern gibt die nachfolgende
Aufstellung. Die in dieser Tabelle angegebenen Löslichkeitswerte beziehen sich - sofern
nicht andere Temperaturen explizit genannte werden - auf die Löslichkeit bei 20 °C.
| Natriumcarbonat-Monohydrat |
210 g/l |
| Natriumcarbonat-Decahydrat |
210 g/l |
| Lactose-Monohydrat (25 °C) |
216 g/l |
| di-Natriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat |
218 g/l |
| Kaliumdihydrogenphosphat |
222 g/l |
| Kaliumhydrogencarbonat |
224 g/l |
| Natriumdithionit |
224 g/l |
| Fumarsäure-Dinatriumsalz (25 °C) |
228 g/l |
| Calciumlävulinat |
250 g/l |
| Glycin (25 °C) |
250 g/l |
| Kaliummonopersulfat |
256 g/l |
| tri-Natriumphosphat-Dodecahydrat |
258 g/l |
| Ammoniumeisen(II)-sulfat-Hexahydrat |
269 g/l |
| Magnesiumsulfat |
269 g/l |
| Kaliumhexacyanoferrat(II)-Trihydrat (12 °C) |
270 g/l |
| di-Natriumtartrat-Dihydrat |
290 g/l |
| Calciumacetat-Hydrat |
300 g/l |
| Kaliumhexacyanoferrat(III) |
315 g/l |
| Kaliumnitrat |
320 g/l |
| Mangan(II)-acetat-Tetrahydrat |
330 g/l |
| L(+)-Ascorbinsäure |
333 g/l |
| Kaliumchlorid |
340 g/l |
| Lithiumsulfat-Monohydrat |
340 g/l |
| Zinksulfat-Monohydrat |
350 g/l |
| di-Kaliumoxalat-Monohydrat |
360 g/l |
| Natriumchlorid |
360 g/l |
| L-(-)-Äpfelsäure |
363 g/l |
| Natriumbromat |
364 g/l |
| Ammoniumchlorid |
370 g/l |
| Ammoniumdihydrogenphosphat |
370 g/l |
| Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat |
400 g/l |
| Natriumazid (17 °C) |
417 g/l |
| L-Lysinmonohydrochlorid |
420 g/l |
| Magnesiumnitrat-Hexahydrat |
420 g/l |
| Zinkacetat-Dihydrat |
430 g/l |
| Kaliumhydrogensulfat |
490 g/l |
| Natriumacetat |
490 g/l |
| Natriumsulfit (40 °C) |
495 g/l |
| Magnesiumperchlorat-Hydrat (25 °C) |
500 g/l |
| Lithiumnitrat |
522 g/l |
| β-Alanin (25 °C) |
545 g/l |
| L(-)-Sorbose (17 °C) |
550 g/l |
| Natriumperoxodisulfat |
556 g/l |
| Natriumthiocyanat |
570 g/l |
| Ammoniumperoxodisulfat |
582 g/l |
| Gluconsäure Natriumsalz (25 °C) |
590 g/l |
| Ammoniumbromid |
598 g/l |
| Aluminiumsulfat-18-Hydrat |
600 g/l |
| Aluminiumsulfat-Hydrat (16-18 H2O) |
600 g/l |
| Kaliumnatriumtartrat-Tetrahydrat |
630 g/l |
| Kaliumbromid |
650 g/l |
| Natriumhydrogensulfat-Monohydrat |
670 g/l |
| D(+)-Galactose (25 °C) |
680 g/l |
| Natriumthiosulfat-Pentahydrat |
680 g/l |
| di-Ammoniumhydrogenphosphat |
690 g/l |
| Magnesiumsulfat-Heptahydrat |
710 g/l |
| Calciumchlorid |
740 g/l |
| tri-Lithiumcitrat-Tetrahydrat (25 °C) |
745 g/l |
| Ammoniumsulfat |
760 g/l |
| Mangan(II)-sulfat-Monohydrat |
762 g/l |
| Maleinsäure (25 °C) |
788 g/l |
| Ammoniumcarbamat |
790 g/l |
| Natriumbromid |
790 g/l |
| D(+)-Glucose-Monohydrat (25 °C) |
820 g/l |
| Lithiumchlorid |
820 g/l |
| Natriumformiat |
820 g/l |
| Saccharin Natriumsalz-Hydrat |
830 g/l |
| Natriumnitrat |
880 g/l |
| tri-Kaliumphosphat-Heptahydrat |
900 g/l |
| Natriumsulfat-Decahydrat |
900 g/l |
| Eisen(III)-chlorid |
920 g/l |
| Eisen(III)-chlorid-Hexahydrat |
920 g/l |
| tri-Natriumcitrat-5,5-Hydrat (25 °C) |
920 g/l |
| Zinksulfat-Heptahydrat |
960 g/l |
| Ammoniumcarbonat |
1000 g/l |
| Calciumchlorid-Dihydrat |
1000 g/l |
| Natriumchlorat |
1000 g/l |
| Natriumpolyphosphat |
1000 g/l |
| Natriumsalicylat |
1000 g/l |
| Resorchin |
1000 g/l |
| Harnstoff |
1080 g/l |
| Natriumhydroxid |
1090 g/l |
| Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat |
1103 g/l |
| Kaliumhydroxid |
1120 g/l |
| Ammoniumnitrat |
1183 g/l |
| Natriumacetat-Trihydrat |
1190 g/l |
| Ammoniumeisen(III)-citrat |
1200 g/l |
| Mangan(II)-chlorid-Dihydrat |
1200 g/l |
| Ammoniumeisen(III)-sulfat-Dodecahydrat (25 °C) |
1240 g/l |
| Kaliumiodid |
1270 g/l |
| Malonsäure |
1390 g/l |
| Mangan(II)-chlorid |
1400 g/l |
| DL-Äpfelsäure (26 °C) |
1440 g/l |
| Ammoniumacetat |
1480 g/l |
| Eisen(II)-chlorid-Tetrahydrat (10 °C) |
1600 g/l |
| di-Kaliumhydrogenphosphat |
1600 g/l |
| Citronensäure-Monohydrat |
1630 g/l |
| Ammoniumthiocyanat (19 °C) |
1650 g/l |
| tri-Kaliumcitrat-Monohydrat (25 °C) |
1670 g/l |
| Magnesiumchlorid-Hexahydrat |
1670 g/l |
| Ammoniumiodid |
1700 g/l |
| Cäsiumsulfat |
1790 g/l |
| Natriumiodid |
1790 g/l |
| Cäsiumchlorid |
1800 g/l |
| Zinknitrat-Hexahydrat |
1800 g/l |
| Zinknitrat-Tetrahydrat |
1800 g/l |
| Ammoniumamidosulfonat |
1950 g/l |
| Saccharose (15 °C) |
1970 g/l |
| Mangan(II)-chlorid-Tetrahydrat |
1980 g/l |
| di-Kalimtartrat-Hemihydrat |
2000 g/l |
| Natriumperchlorat-Monohydrat (15 °C) |
2090 g/l |
| Kaliumthiocyanat |
2170 g/l |
| D(+)-Mannose (17 °C) |
2480 g/l |
| Melibiose-Monohydrat (25 °C) |
2500 g/l |
| Kaliumacetat |
2530 g/l |
| Cäsiumcarbonat |
2615 g/l |
| Zinkchlorid |
3680 g/l |
| D(-)-Fructose |
3750 g/l |
| Mangan(II)-nitrat-Tetrahydrat |
3800 g/l |
| Zinkiodid |
4500 g/l |
| Calciumchlorid-Hexahydrat |
5360 g/l |
[0032] Die Menge, in denen die genannten Substanzen in die erfindungsgemäße Beschichtung
inkorporiert werden können, liegen vorteilhafterweise im vorstehend genannten Bereich,
d.h. bei Mengen von 0,5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis20 Gew.-% und insbesondere
von 2,5 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Beschichtung.
[0033] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Lösungsvermittler sind die folgenden
Substanzen:
| Lactose-Monohydrat (25 °C) |
216 g/l |
| Natriumdithionit |
224 g/l |
| Fumarsäure-Dinatriumsalz (25 °C) |
228 g/l |
| Calciumlävulinat |
250 g/l |
| Glycin (25 °C) |
250 g/l |
| Kaliummonopersulfat |
256 g/l |
| Ammoniumeisen(II)-sulfat-Hexahydrat |
269 g/l |
| Magnesiumsulfat |
269 g/l |
| Kaliumhexacyanoferrat(II)-Trihydrat (12 °C) |
270 g/l |
| di-Natriumtartrat-Dihydrat |
290 g/l |
| Calciumacetat-Hydrat |
300 g/l |
| Kaliumhexacyanoferrat(III) |
315 g/l |
| Kaliumnitrat |
320 g/l |
| Mangan(II)-acetat-Tetrahydrat |
330 g/l |
| L(+)-Ascorbinsäure |
333 g/l |
| Kaliumchlorid |
340 g/l |
| Lithiumsulfat-Monohydrat |
340 g/l |
| Zinksulfat-Monohydrat |
350 g/l |
| di-Kaliumoxalat-Monohydrat |
360 g/l |
| Natriumchlorid |
360 g/l |
| L-(-)-Äpfelsäure |
363 g/l |
| Natriumbromat |
364 g/l |
| Ammoniumchlorid |
370 g/l |
| Ammoniumdihydrogenphosphat |
370 g/l |
| Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat |
400 g/l |
| Natriumazid (17 °C) |
417 g/l |
| L-Lysinmonohydrochlorid |
420 g/l |
| Magnesiumnitrat-Hexahydrat |
420 g/l |
| Zinkacetat-Dihydrat |
430 g/l |
| Kaliumhydrogensulfat |
490 g/l |
| Natriumacetat |
490 g/l |
| Natriumsulfit (40 °C) |
495 g/l |
| Magnesiumperchlorat-Hydrat (25 °C) |
500 g/l |
| Lithiumnitrat |
522 g/l |
| β-Alanin (25 °C) |
545 g/l |
| L(-)-Sorbose (17 °C) |
550 g/l |
| Natriumperoxodisulfat |
556 g/l |
| Natriumthiocyanat |
570 g/l |
| Ammoniumperoxodisulfat |
582 g/l |
| Gluconsäure Natriumsalz (25 °C) |
590 g/l |
| Ammoniumbromid |
598 g/l |
| Aluminiumsulfat-18-Hydrat |
600 g/l |
| Aluminiumsulfat-Hydrat (16-18 H2O) |
600 g/l |
| Kaliumnatriumtartrat-Tetrahydrat |
630 g/l |
| Kaliumbromid |
650 g/l |
| Natriumhydrogensulfat-Monohydrat |
670 g/l |
| D(+)-Galactose (25 °C) |
680 g/l |
| Natriumthiosulfat-Pentahydrat |
680 g/l |
| di-Ammoniumhydrogenphosphat |
690 g/l |
| Magnesiumsulfat-Heptahydrat |
710 g/l |
| Calciumchlorid |
740 g/l |
| tri-Lithiumcitrat-Tetrahydrat (25 °C) |
745 g/l |
| Ammoniumsulfat |
760 g/l |
| Mangan(II)-sulfat-Monohydrat |
762 g/l |
| Maleinsäure (25 °C) |
788 g/l |
| Ammoniumcarbamat |
790 g/l |
| Natriumbromid |
790 g/l |
| D(+)-Glucose-Monohydrat (25 °C) |
820 g/l |
| Lithiumchlorid |
820 g/l |
| Natriumformiat |
820 g/l |
| Saccharin Natriumsalz-Hydrat |
830 g/l |
| Natriumnitrat |
880 g/l |
| Eisen(III)-chlorid |
920 g/l |
| Eisen(III)-chlorid-Hexahydrat |
920 g/l |
| Zinksulfat-Heptahydrat |
960 g/l |
| Ammoniumcarbonat |
1000 g/l |
| Calciumchlorid-Dihydrat |
1000 g/l |
| Natriumchlorat |
1000 g/l |
| Natriumsalicylat |
1000 g/l |
| Resorchin |
1000 g/l |
| Harnstoff |
1080 g/l |
| Natriumhydroxid |
1090 g/l |
| Kaliumhydroxid |
1120 g/l |
| Ammoniumnitrat |
1183 g/l |
| Natriumacetat-Trihydrat |
1190 g/l |
| Ammoniumeisen(III)-citrat |
1200 g/l |
| Mangan(II)-chlorid-Dihydrat |
1200 g/l |
| Ammoniumeisen(III)-sulfat-Dodecahydrat (25 °C) |
1240 g/l |
| Kaliumiodid |
1270 g/l |
| Malonsäure |
1390 g/l |
| Mangan(II)-chlorid |
1400 g/l |
| DL-Äpfelsäure (26 °C) |
1440 g/l |
| Ammoniumacetat |
1480 g/l |
| Eisen(II)-chlorid-Tetrahydrat (10 °C) |
1600 g/l |
| Ammoniumthiocyanat (19 °C) |
1650 g/l |
| Magnesiumchlorid-Hexahydrat |
1670 g/l |
| Ammoniumiodid |
1700 g/l |
| Cäsiumsulfat |
1790 g/l |
| Natriumiodid |
1790 g/l |
| Cäsiumchlorid |
1800 g/l |
| Zinknitrat-Hexahydrat |
1800 g/l |
| Zinknitrat-Tetrahydrat |
1800 g/l |
| Ammoniumamidosulfonat |
1950 g/l |
| Saccharose (15 °C) |
1970 g/l |
| Mangan(II)-chlorid-Tetrahydrat |
1980 g/l |
| di-Kalimtartrat-Hemihydrat |
2000 g/l |
| Natriumperchlorat-Monohydrat (15 °C) |
2090 g/l |
| Kaliumthiocyanat |
2170 g/l |
| D(+)-Mannose (17 °C) |
2480 g/l |
| Melibiose-Monohydrat (25 °C) |
2500 g/l |
| Kaliumacetat |
2530 g/l |
| Cäsiumcarbonat |
2615 g/l |
| Zinkchlorid |
3680 g/l |
| D(-)-Fructose |
3750 g/l |
| Mangan(II)-nitrat-Tetrahydrat |
3800 g/l |
| Zinkiodid |
4500 g/l |
| Calciumchlorid-Hexahydrat |
5360 g/l |
[0034] Vorstehend wurden die Bestandteile der Beschichtung der erfindungsgemäßen Formkörper
näher beschrieben. Im folgenden werden die Bestandteile der Formkörper an sich, d.h.
der unbeschichteten Formkörper, beschrieben. Diese Formkörper werden nachfolgend zum
Teil als "Basisformkörper" bezeichnet, um eine verbale Abgrenzung gegen den Begriff
"Formkörper" oder "Tablette" für die erfindungsgemäß beschichteten Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
zu erreichen, zum Teil wird aber auch der allgemeine Begriff "Formkörper" verwendet.
Da der Gegenstand der vorliegenden Erfindung mit einer Beschichtung versehene Basisformkörper
sind, gelten die nachstehend für den Basisformkörper gemachten Angaben selbstverständlich
auch für erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die die entsprechenden
Bedingungen erfüllen, und umgekehrt.
[0035] Die Basisformkörper enthalten als wesentliche Bestandteile Gerüststoff(e). In den
erfindungsgemäßen Basisformkörpern können alle üblicherweise in Wasch- und Reinigungsmitteln
eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate,
organische Cobuilder und -wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen-
auch die Phosphate.
[0036] Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSi
xO
2x+1· H
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und
x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate
Na
2Si
2O
5 · yH
2O bevorzugt.
[0037] Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6,
welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung
gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise,
beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/ Verdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silikate, weisen ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern auf. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate,
compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
[0038] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith
ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt
der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie
Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith
X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S.p.A.
unter dem Markennamen VEGOBOND AX® vertrieben wird und durch die Formel
nNa
2O · (1-n)K
2O · Al
2O
3 · (2 - 2,5)SiO
2 · (3,5 - 5,5) H
2O
beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granularen
Compound eingesetzt, als auch zu einer Art "Abpuderung" der gesamten zu verpressenden
Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths
in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße
von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten
vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0039] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Unter der Vielzahl der kommerziell erhältlichen Phosphate haben die Alkalimetallphosphate
unter besonderer Bevorzugung von Pentanatrium- bzw. Pentakaliumtriphosphat (Natrium-
bzw. Kaliumtripolyphosphat) in der Wasch- und Reinigungsmittel-Industrie die größte
Bedeutung.
[0040] Alkalimetallphosphate ist dabei die summarische Bezeichnung für die Alkalimetall-
(insbesondere Natrium- und Kalium-) -Salze der verschiedenen Phosphorsäuren, bei denen
man Metaphosphorsäuren (HPO
3)
n und Orthophosphorsäure H
3PO
4 neben höhermolekularen Vertretern unterscheiden kann. Die Phosphate vereinen dabei
mehrere Vorteile in sich: Sie wirken als Alkaliträger, verhindern Kalkbeläge auf Maschinenteilen
bzw. Kalkinkrustationen in Geweben und tragen überdies zur Reinigungsleistung bei.
[0041] Natriumdihydrogenphosphat, NaH
2PO
4, existiert als Dihydrat (Dichte 1,91 gcm
-3, Schmelzpunkt 60°) und als Monohydrat (Dichte 2,04 gcm
-3). Beide Salze sind weiße, in Wasser sehr leicht lösliche Pulver, die beim Erhitzen
das Kristallwasser verlieren und bei 200°C in das schwach saure Diphosphat (Dinatriumhydrogendiphosphat,
Na
2H
2P
2O
7), bei höherer Temperatur in Natiumtrimetaphosphat (Na
3P
3O
9) und Maddrellsches Salz (siehe unten), übergehen. NaH
2PO
4 reagiert sauer; es entsteht, wenn Phosphorsäure mit Natronlauge auf einen pH-Wert
von 4,5 eingestellt und die Maische versprüht wird. Kaliumdihydrogenphosphat (primäres
oder einbasiges Kaliumphosphat, Kaliumbiphosphat, KDP), KH
2PO
4, ist ein weißes Salz der Dichte 2,33 gcm
-3, hat einen Schmelzpunkt 253° [Zersetzung unter Bildung von Kaliumpolyphosphat (KPO
3)
x] und ist leicht löslich in Wasser.
[0042] Dinatriumhydrogenphosphat (sekundäres Natriumphosphat), Na
2HPO
4, ist ein farbloses, sehr leicht wasserlösliches kristallines Salz. Es existiert wasserfrei
und mit 2 Mol. (Dichte 2,066 gcm
-3, Wasserverlust bei 95°), 7 Mol. (Dichte 1,68 gcm
-3, Schmelzpunkt 48° unter Verlust von 5 H
2O) und 12 Mol. Wasser (Dichte 1,52 gcm
-3, Schmelzpunkt 35° unter Verlust von 5 H
2O), wird bei 100° wasserfrei und geht bei stärkerem Erhitzen in das Diphosphat Na
4P
2O
7 über. Dinatriumhydrogenphosphat wird durch Neutralisation von Phosphorsäure mit Sodalösung
unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator hergestellt. Dikaliumhydrogenphosphat
(sekundäres od. zweibasiges Kaliumphosphat), K
2HPO
4, ist ein amorphes, weißes Salz, das in Wasser leicht löslich ist.
[0043] Trinatriumphosphat, tertiäres Natriumphosphat, Na
3PO
4, sind farblose Kristalle, die als Dodecahydrat eine Dichte von 1,62 gcm
-3 und einen Schmelzpunkt von 73-76°C (Zersetzung), als Decahydrat (entsprechend 19-20%
P
2O
5) einen Schmelzpunkt von 100°C und in wasserfreier Form (entsprechend 39-40% P
2O
5) eine Dichte von 2,536 gcm
-3 aufweisen. Trinatriumphosphat ist in Wasser unter alkalischer Reaktion leicht löslich
und wird durch Eindampfen einer Lösung aus genau 1 Mol Dinatriumphosphat und 1 Mol
NaOH hergestellt. Trikaliumphosphat (tertiäres oder dreibasiges Kaliumphosphat), K
3PO
4, ist ein weißes, zerfließliches, körniges Pulver der Dichte 2,56 gcm
-3, hat einen Schmelzpunkt von 1340° und ist in Wasser mit alkalischer Reaktion leicht
löslich. Es entsteht z.B. beim Erhitzen von Thomasschlacke mit Kohle und Kaliumsulfat.
Trotz des höheren Preises werden in der Reinigungsmittel-Industrie die leichter löslichen,
daher hochwirksamen, Kaliumphosphate gegenüber entsprechenden Natrium-Verbindungen
vielfach bevorzugt.
[0044] Tetranatriumdiphosphat (Natriumpyrophosphat), Na
4P
2O
7, existiert in wasserfreier Form (Dichte 2,534 gcm
-3, Schmelzpunkt 988°, auch 880° angegeben) und als Decahydrat (Dichte 1,815-1,836 gcm
-3, Schmelzpunkt 94° unter Wasserverlust). Bei Substanzen sind farblose, in Wasser mit
alkalischer Reaktion lösliche Kristalle. Na
4P
2O
7 entsteht beim Erhitzen von Dinatriumphosphat auf >200° oder indem man Phosphorsäure
mit Soda im stöchiometrischem Verhältnis umsetzt und die Lösung durch Versprühen entwässert.
Das Decahydrat komplexiert Schwermetall-Salze und Härtebildner und verringert daher
die Härte des Wassers. Kaliumdiphosphat (Kaliumpyrophosphat), K
4P
2O
7, existiert in Form des Trihydrats und stellt ein farbloses, hygroskopisches Pulver
mit der Dichte 2,33 gcm
-3 dar, das in Wasser löslich ist, wobei der pH-Wert der 1%igen Lösung bei 25° 10,4
beträgt.
[0045] Durch Kondensation des NaH
2PO
4 bzw. des KH
2PO
4 entstehen höhermol. Natrium- und Kaliumphosphate, bei denen man cyclische Vertreter,
die Natrium- bzw. Kaliummetaphosphate und kettenförmige Typen, die Natrium- bzw. Kaliumpolyphosphate,
unterscheiden kann. Insbesondere für letztere sind eine Vielzahl von Bezeichnungen
in Gebrauch: Schmelz- oder Glühphosphate, Grahamsches Salz, Kurrolsches und Maddrellsches
Salz. Alle höheren Natrium- und Kaliumphosphate werden gemeinsam als kondensierte
Phosphate bezeichnet.
[0046] Das technisch wichtige Pentanatriumtriphosphat, Na
5P
3O
10 (Natriumtripolyphosphat), ist ein wasserfrei oder mit 6 H
2O kristallisierendes, nicht hygroskopisches, weißes, wasserlösliches Salz der allgemeinen
Formel NaO-[P(O)(ONa)-O]
n-Na mit n=3. In 100 g Wasser lösen sich bei Zimmertemperatur etwa 17 g, bei 60° ca.
20 g, bei 100° rund 32 g des kristallwasserfreien Salzes; nach zweistündigem Erhitzen
der Lösung auf 100° entstehen durch Hydrolyse etwa 8% Orthophosphat und 15% Diphosphat.
Bei der Herstellung von Pentanatriumtriphosphat wird Phosphorsäure mit Sodalösung
oder Natronlauge im stöchiometrischen Verhältnis zur Reaktion gebracht und die Lsg.
durch Versprühen entwässert. Ähnlich wie Grahamsches Salz und Natriumdiphosphat löst
Pentanatriumtriphosphat viele unlösliche Metall-Verbindungen (auch Kalkseifen usw.).
Pentakaliumtriphosphat, K
5P
3O
10 (Kaliumtripolyphosphat), kommt beispielsweise in Form einer 50 Gew.-%-igen Lösung
(> 23% P
2O
5, 25% K
2O) in den Handel. Die Kaliumpolyphosphate finden in der Wasch- und Reinigungsmittel-Industrie
breite Verwendung. Weiter existieren auch Natriumkaliumtripolyphosphate, welche ebenfalls
im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind. Diese entstehen beispielsweise,
wenn man Natriumtrimetaphosphat mit KOH hydrolysiert:

[0047] Diese sind erfindungsgemäß genau wie Natriumtripolyphosphat, Kaliumtripolyphosphat
oder Mischungen aus diesen beiden einsetzbar; auch Mischungen aus Natriumtripolyphosphat
und Natriumkaliumtripolyphosphat oder Mischungen aus Kaliumtripolyphosphat und Natriumkaliumtripolyphosphat
oder Gemische aus Natriumtripolyphosphat und Kaliumtripolyphosphat und Natriumkaliumtripolyphosphat
sind erfindungsgemäß einsetzbar.
[0048] Als organische Cobuilder können in den Basisformkörpern insbesondere Polycarboxylate
/ Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxylate, Asparaginsäure, Polyacetale, Dextrine,
weitere organische Cobuilder (siehe unten) sowie Phosphonate eingesetzt werden. Diese
Stoffklassen werden nachfolgend beschrieben.
[0049] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden
werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger
Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen.
Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
[0050] Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer
Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen
somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder
Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
[0051] Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise
solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol.
[0052] Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne
dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen M
w der jeweiligen Säureform, die grundsätzlich mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte
dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-Standard, der aufgrund seiner strukturellen
Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren realistische Molgewichtswerte liefert.
Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren
als Standard eingesetzt werden. Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen
sind in der Regel deutlich höher als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
[0053] Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse
von 2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis
10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt
sein.
[0054] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis
90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse,
bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol, vorzugsweise
20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.
[0055] Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
[0056] Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren,
wie beispielsweise Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer
enthalten.
[0057] Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei
verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der
Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder
die als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten.
[0058] Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere vorzugsweise Acrolein
und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
[0059] Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren,
deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren
bzw. deren Salze und Derivate, die neben Cobuilder-Eigenschaften auch eine bleichstabilisierende
Wirkung aufweisen.
[0060] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen
aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie
Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
[0061] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Polysaccharid
mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis
30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen
im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol.
[0062] Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungsprodukte
mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des
Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Ebenfalls geeignet ist ein oxidiertes
Oligosaccharid. Ein an C
6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
[0063] Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat,
sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-disuccinat (EDDS)
bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet. Weiterhin bevorzugt
sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate. Geeignete
Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen Formulierungen bei
3 bis 15 Gew.-%.
[0064] Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren
bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche
mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei
Säuregruppen enthalten.
[0065] Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar.
Dabei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter
den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer
Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das
Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate
kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat
(DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der
neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta-
und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse
der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem
ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere
wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere
DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden.
[0066] Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen
auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
[0067] Die Menge an Gerüststoff beträgt üblicherweise zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 15 und 60 Gew.-% und insbesondere zwischen 20 und 50 Gew.-%. Die Menge an
eingesetzten Buildern ist abhängig vom Verwendungszweck, so daß Bleichmitteltabletten
höhere Mengen an Gerüststoffen aufweisen können (beispielsweise zwischen 20 und 70
Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 65 Gew.-% und insbesondere zwischen 30 und 55
Gew.-%), als beispielsweise Waschmitteltabletten (üblicherweise 10 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 12,5 bis 45 Gew.-% uns insbesondere zwischen17,5 und 37,5 Gew.-%).
[0068] Bevorzugte Basisformkörper enthalten weiterhin ein oder mehrere Tensid(e). In den
Basisformkörpern können anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere
Tenside beziehungsweise Mischungen aus diesen eingesetzt werden. Bevorzugt sind aus
anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus anionischen und nichtionischen Tensiden.
Der Gesamttensidgehalt der Formkörper liegt bei 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht,
wobei Tensidgehalte über 15 Gew.-% bevorzugt sind.
[0069] Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-
oder Talgfettsäuren geeignet.
[0070] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0071] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften
3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil
Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
[0072] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund
ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen
von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0073] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0074] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
[0075] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0076] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12--
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0077] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0078] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
[0079] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0080] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (II),

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0081] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (III),

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[0082] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose.
[0083] Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann durch Umsetzung
mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten
Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0084] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Basisformkörper bevorzugt, die anionische(s)
und nichtionische(s) Tensid(e) enthalten, wobei anwendungstechnische Vorteile aus
bestimmten Mengenverhältnissen, in denen die einzelnen Tensidklassen eingesetzt werden,
resultieren können.
[0085] So sind beispielsweise Basisformkörper besonders bevorzugt, bei denen das Verhältnis
von Aniontensid(en) zu Niotensid(en) zwischen 10:1 und 1:10, vorzugsweise zwischen
7,5:1 und 1:5 und insbesondere zwischen 5:1 und 1:2 beträgt. Bevorzugt sind auch Wasch-
oder Reinigungsmittelformkörper, die anionische(s) und/oder nichtionische(s) Tensid(e)
enthalten und Gesamt-Tensidgehalte oberhalb von 2,5 Gew.-%, vorzugsweise oberhalb
von 5 Gew.-% und insbesondere oberhalb von 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht,
aufweisen. Besonders bevorzugt sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die Tensid(e),
vorzugsweise anionische(s) und/oder nichtionische(s) Tensid(e), in Mengen von 5 bis
40 Gew.-%, vorzugsweise von 7,5 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 bis 30 Gew.-%
uns insbesondere von 12,5 bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht,
enthalten.
[0086] Es kann aus anwendungstechnischer Sicht Vorteile haben, wenn bestimmte Tensidklassen
in einigen Phasen der Basisformkörper oder im gesamten Formkörper, d.h. in allen Phasen,
nicht enthalten sind. Eine weitere wichtige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sieht daher vor, daß mindestens eine Phase der Formkörper frei von nichtionischen
Tensiden ist.
[0087] Umgekehrt kann aber auch durch den Gehalt einzelner Phasen oder des gesamten Formkörpers,
d.h. aller Phasen, an bestimmten Tensiden ein positiver Effekt erzielt werden. Das
Einbringen der oben beschriebenen Alkylpolyglycoside hat sich dabei als vorteilhaft
erwiesen, so daß Basisformkörper bevorzugt sind, in denen mindestens eine Phase der
Formkörper Alkylpolyglycoside enthält.
[0088] Ähnlich wie bei den nichtionischen Tensiden können auch aus dem Weglassen von anionischen
Tensiden aus einzelnen oder allen Phasen Basisformkörper resultieren, die sich für
bestimmte Anwendungsgebiete besser eignen. Es sind daher im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch Wasch- und Reinigungsmittelformkörper denkbar, bei denen mindestens
eine Phase der Formkörper frei von anionischen Tensiden ist.
[0089] Um den Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrationshilfsmittel,
sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfallszeiten zu
verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp
(9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt
"Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall
von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer
Form sorgen.
[0090] Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als "Spreng"mittel bezeichnet werden,
vergrößern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert
(Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden
kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfsmittel
sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren
eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise
synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw.
modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder
Casein-Derivate.
[0091] Bevorzugte Basismittelformkörper enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis
7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% eines oder mehrerer Desintegrationshilfsmittel,
jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.
[0092] Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Basisformkörper
ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine Cellulose
weist die formale Bruttozusammensetzung (C
6H
10O
5)
n auf und stellt formal betrachtet ein β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits
aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus
ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen
von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge
Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen
umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen
Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen
gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt
wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate
fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester
und -ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise
nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung
mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt
vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen
auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel
auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulosederivaten ist.
[0093] Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht
in feinteiliger Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden
Vorgemischen in eine gröbere Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert.
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls
cogranulierter Form enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen
DE 197 09 991 (Stefan Herzog) und
DE 197 10 254 (Henkel) sowie der internationalen Patentanmeldung
WO98/40463 (Henkel) beschrieben. Diesen Schriften sind auch nähere Angaben zur Herstellung granulierter,
kompaktierter oder cogranulierter Cellulosesprengmittel zu entnehmen. Die Teilchengrößen
solcher Desintegrationsmittel liegen zumeist oberhalb 200 µm, vorzugsweise zu mindestens
90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 µm und insbesondere zu mindestens 90 Gew.-% zwischen
400 und 1200 µm. Die vorstehend genannten und in den zitierten Schriften näher beschriebenen
gröberen Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt als Desintegrationshilfsmittel einzusetzen und im Handel beispielsweise
unter der Bezeichnung Arbocel® TF-30-HG von der Firma Rettenmaier erhältlich.
[0094] Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser
Komponente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline
Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen
erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen
angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet
lassen.
[0095] Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen
Cellulosen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von
ca. 5 µm aufweisen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße
von 200 µm kompaktierbar sind.
[0096] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
enthalten zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel
auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter
Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere
von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, wobei bevorzugte Desintegrationshilfsmittel
mittlere Teilchengrößen oberhalb von 300 µm, vorzugsweise oberhalb von 400 µm und
insbesondere oberhalb von 500 µm aufweisen.
[0097] Neben den genannten Bestandteilen Builder, Tensid und Desintegrationshilfsmittel,
können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper weitere in Wasch-
und Reinigungsmittel übliche Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Farbstoffe, Duftstoffe, optischen Aufheller, Enzyme, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren
enthalten.
[0098] Zur Entfaltung der gewünschten Bleichleistung können die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
der vorliegenden Erfindung Bleichmittel enthalten. Hierbei haben sich insbesondere
die gebräuchlichen Bleichmittel aus der Gruppe Natriumperborat-Monohydrat, Natriumperborat-Tetrahydrat
und Natriumpercarbonat bewährt, wobei letzteres deutlich bevorzugt ist.
[0099] "Natriumpercarbonat" ist eine in unspezifischer Weise verwendete Bezeichnung für
Natriumcarbonat-Peroxohydrate, welche streng genommen keine "Percarbonate" (also Salze
der Perkohlensäure) sondern Wasserstoffperoxid-Addukte an Natriumcarbonat sind. Die
Handelsware hat die durchschnittliche Zusammensetzung 2 Na
2CO
3·3 H
2O
2 und ist damit kein Peroxycarbonat. Natriumpercarbonat bildet ein weißes, wasserlösliches
Pulver der Dichte 2,14 gcm
-3, das leicht in Natriumcarbonat und bleichend bzw. oxidierend wirkenden Sauerstoff
zerfällt.
[0100] Natriumcarbonatperoxohydrat wurde erstmals 1899 durch Fällung mit Ethanol aus einer
Lösung von Natriumcarbonat in Wasserstoffperoxid erhalten, aber irrtümlich als Peroxycarbonat
angesehen. Erst 1909 wurde die Verbindung als Wasserstoffperoxid-Anlagerungsverbindung
erkannt, dennoch hat die historische Bezeichnung "Natriumpercarbonat" sich in der
Praxis durchgesetzt.
[0101] Die industrielle Herstellung von Natriumpercarbonat wird überwiegend durch Fällung
aus wäßriger Lösung (sogenanntes Naßverfahren) hergestellt. Hierbei werden wäßrige
Lösungen von Natriumcarbonat und Wasserstoffperoxid vereinigt und das Natriumpercarbonat
durch Aussalzmittel (überwiegend Natriumchlorid), Kristallisierhilfsmittel (beispielsweise
Polyphosphate, Polyacrylate) und Stabilisatoren (beispielsweise Mg
2+-lonen) gefällt. Das ausgefällte Salz, das noch 5 bis 12 Gew.-% Mutterlauge enthält,
wird anschließend abzentrifuigiert und in Fließbett-Trocknern bei 90°C getrocknet.
Das Schüttgewicht des Fertigprodukts kann je nach Herstellungsprozeß zwischen 800
und 1200 g/l schwanken. In der Regel wird das Percarbonat durch ein zusätzliches Coating
stabilisiert. Coatingverfahren und Stoffe, die zur Beschichtung eingesetzt werden,
sind in der Patentliteratur breit beschrieben. Grundsätzlich können erfindungsgemäß
alle handelsüblichen Percarbonattypen eingesetzt werden, wie sie beispielsweise von
den Firmen Solvay Interox, Degussa, Kemira oder Akzo angeboten werden.
[0102] Bei den eingesetzten Bleichmitteln ist der Gehalt der Formkörper an diesen Stoffen
vom Einsatzzweck der Formkörper abhängig. Während übliche Universalwaschmittel in
Tablettenform zwischen 5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 7,5 und 25 Gew.-% und
insbesondere zwischen 12,5 und 22,5 Gew.-% Bleichmittel enthalten, liegen die Gehalte
bei Bleichmittel- oder Bleichboostertabletten zwischen 15 und 50 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 22,5 und 45 Gew.-% uns insbesondere zwischen 30 und 40 Gew.-%.
[0103] Zusätzlich zu den eingesetzten Bleichmitteln können die erfindungsgemäßen Wasch-
und Reinigungsmittelformkörper Bleichaktivator(en) enthalten, was im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt ist. Bleichaktivatoren werden in Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet,
um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung
zu erreichen. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen
aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2
bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt
werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere
N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder
Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere
Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat
und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0104] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen
Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe
wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder-carbonylkomplexe.
Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden
sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
[0105] Wenn die erfindungsgemäßen Formkörper Bleichaktivatoren enthalten, enthalten sie,
jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper, zwischen 0,5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 1 und 20 Gew.-% und insbesondere zwischen 2 und 15 Gew.-% eines oder mehrerer
Bleichaktivatoren oder Bleichkatalysatoren. Je nach Verwendungszweck der hergestellten
Formkörper können diese Mengen variieren. So sind in typischen Universalwaschmitteltabletten
Bleichaktivator-Gehalte zwischen 0,5 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 2 und 8
Gew.-% und insbesondere zwischen 4 und 6 Gew.-% üblich, während Bleichmitteltabletten
durchaus höhere Gehalte, beispielsweise zwischen 5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
7,5 und 25 Gew.-% und insbesondere zwischen 10 und 20 Gew.-% aufweisen können. Der
Fachmann ist dabei in seiner Formulierungsfreiheit nicht eingeschränkt und kann auf
diese Weise stärker oder schwächer bleichende Waschmitteltabletten, Reinigungsmitteltabletten
oder Bleichmitteltabletten herstellen, indem er die Gehalte an Bleichaktivator und
Bleichmittel variiert.
[0106] Ein besonders bevorzugt verwendeter Bleichaktivator ist das N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin,
das in Wasch- und Reinigungsmitteln breite Verwendung findet. Dementsprechend sind
bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper dadurch gekennzeichnet, daß als Bleichaktivator
Tetraacetylethylendiamin in den oben genannten Mengen eingesetzt wird.
[0107] Neben den genannten Bestandteilen Bleichmittel, Bleichaktivator, Builder, Tensid
und Desintegrationshilfsmittel, können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
weitere in Wasch- und Reinigungsmittel übliche Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Farbstoffe,
Duftstoffe, optischen Aufheller, Enzyme, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel,
Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren enthalten.
[0108] Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte
Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen
eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen
der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern,
um diese nicht anzufärben.
[0109] Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
sind alle Färbemittel, die im Waschprozeß oxidativ zerstört werden können sowie Mischungen
derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen Färbemittel einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen
organischen Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel,
z.B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist beispielsweise Naphtholgrün
(Colour Index (Cl) Teil 1: Acid Green 1; Teil 2: 10020), das als Handelsprodukt beispielsweise
als Basacid® Grün 970 von der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen
dieser mit geeigneten blauen Farbstoffen. Als weitere Färbemittel kommen Pigmosol®
Blau 6900 (Cl 74160), Pigmosol® Grün 8730 (Cl 74260), Basonyl® Rot 545 FL (Cl 45170),
Sandolan® Rhodamin EB400 (Cl 45100), Basacid® Gelb 094 (Cl 47005), Sicovit® Patentblau
85 E 131 (Cl 42051), Acid Blue 183 (CAS 12217-220, Cl Acidblue 183), Pigment Blue
15 (Cl 74160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-8, Cl Acidblue 221)), Nylosan® Gelb
N-7GL SGR (CAS 61814-57-1, Cl Acidyellow 218) und/oder Sandolan® Blau (Cl Acid Blue
182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
[0110] Bei der Wahl des Färbemittels muß beachtet werden, daß die Färbemittel keine zu starke
Affinität gegenüber den textilen Oberflächen und hier insbesondere gegenüber Kunstfasern
aufweisen. Gleichzeitig ist auch bei der Wahl geeigneter Färbemittel zu berücksichtigen,
daß Färbemittel unterschiedliche Stabilitäten gegenüber der Oxidation aufweisen. Im
allgemeinen gilt, daß wasserunlösliche Färbemittel gegen Oxidation stabiler sind als
wasserlösliche Färbemittel. Abhängig von der Löslichkeit und damit auch von der Oxidationsempfindlichkeit
variiert die Konzentration des Färbemittels in den Wasch- oder Reinigungsmitteln.
Bei gut wasserlöslichen Färbemitteln, z.B. dem oben genannten Basacid® Grün oder dem
gleichfalls oben genannten Sandolan® Blau, werden typischerweise Färbemittel-Konzentrationen
im Bereich von einigen 10
-2 bis 10
-3 Gew.-% gewählt. Bei den auf Grund ihrer Brillanz insbesondere bevorzugten, allerdings
weniger gut wasserlöslichen Pigmentfarbstoffen, z.B. den oben genannten Pigmosol®
-Farbstoffen, liegt die geeignete Konzentration des Färbemittels in Wasch- oder Reinigungsmitteln
dagegen typischerweise bei einigen 10
-3 bis 10
-4 Gew.-%.
[0111] Die Formkörper können optische Aufheller vom Typ der Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend
sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
Aufheller können verwendet werden. Die optischen Aufheller werden in den erfindungsgemäßen
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper in Konzentrationen zwischen 0,01 und 1 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,1 und 0,25 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper, eingesetzt.
[0112] Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Mitteln zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck
der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Leistung des Produkts ein
visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfügung zu
stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B.
die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und
Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind
z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat,
Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat,
Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen
beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18
C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal,
Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon,
zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol
und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen
und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet,
die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche
Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B.
Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet
sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl,
Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl
sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
[0113] Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
an Duftstoffen bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung. Die Duftstoffe können direkt
in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft
sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der
Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft
der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich beispielsweise Cyclodextrine
bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen
beschichtet werden können.
[0114] Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können
darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung
und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung
der Farbübertragung können auch Oxidoreduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet
sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis,
Streptomyceus griseus, Coprinus Cinereus und Humicola insolens sowie aus deren gentechnisch
modifizierten Varianten gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen
vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden,
eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder
Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase
oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease,
Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch
wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipase-haltige
Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse.
Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen.
Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen.
Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere alpha-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen
und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen
und - Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen
eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten
unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten
eingestellt werden.
[0115] Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein,
um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis
etwa 4,5 Gew.-% betragen.
[0116] Zusätzlich können die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper auch Komponenten enthalten,
welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte
soil repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt
wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese
öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl- und
fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose
und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis
30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf
den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere
der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere
Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch
und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen.
[0117] Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und
der Terephthalsäure-Polymere.
[0118] Die erfindungsgemäßen Formkörper werden in zwei Schritten hergestellt. Im ersten
Schritt werden in an sich bekannter Weise Wasch- und Reinigungsmittelformkörper durch
Verpressen teilchenförmiger Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzungen hergestellt,
die zweiten Schritt mit der Beschichtung versehen werden.
[0119] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
von beschichteten Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern durch an sich bekanntes Verpressen
einer teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung und nachfolgendes
Eintauchen in oder Besprühen mit eine(r) Schmelze, Lösung oder Dispersion eines oder
mehrerer Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und Diolen (II)
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei die Diole mindestens anteilsweise ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II
a) und/oder Polypropylenglycolen (II b)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a),

und R
1 sowie R
2 unabhängig voneinander für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen
oder verzweigten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und
n jeweils für Zahlen von 5 bis 2000 stehen.
[0120] Analog zu den Ausführungen zu den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
sind auch beim erfindungsgemäßen Verfahren die genannten Polymere bevorzugt, so daß
auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen werden kann.
[0121] Es folgt eine Beschreibung der zwei wesentlichen Verfahrensschritte.
[0122] Die Herstellung der erfindungsgemäß später zu beschichtenden Formkörper erfolgt zunächst
durch das trockene Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert
sein können, und anschließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten,
wobei auf herkömmliche Verfahren zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der
Formkörper wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln
zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablettierung
bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte: Dosierung, Verdichtung (elastische
Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.
[0123] Zunächst wird das Vorgemisch in die Matrize eingebracht, wobei die Füllmenge und
damit das Gewicht und die Form des entstehenden Formkörpers durch die Stellung des
unteren Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die gleichbleibende
Dosierung auch bei hohen Formkörperdurchsätzen wird vorzugsweise über eine volumetrische
Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung berührt
der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des Unterstempels
ab. Bei dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt,
wobei das Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich
abnimmt. Ab einer bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimmten
Druck auf das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel
zusammenfließen und es zur Ausbildung des Formkörpers kommt. Je nach den physikalischen
Eigenschaften des Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zerdrückt
und es kommt bei noch höheren Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs. Bei steigender
Preßgeschwindigkeit, also hohen Durchsatzmengen, wird die Phase der elastischen Verformung
immer weiter verkürzt, so daß die entstehenden Formkörper mehr oder minder große Hohlräume
aufweisen können. Im letzten Schritt der Tablettierung wird der fertige Formkörper
durch den Unterstempel aus der Matrize herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen
wegbefördert. Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht des Formkörpers endgültig
festgelegt, da die Preßlinge aufgrund physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische
Effekte, Abkühlung etc.) ihre Form und Größe noch ändern können.
[0124] Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit
Einfach- oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht
nur der Oberstempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während
des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt.
Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet,
bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits
an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung
dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar.
Die Verpressung kann mit je einem Ober- und Unterstempel erfolgen, es können aber
auch mehrere Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der
Matrizenbohrungen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren
ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.
[0125] Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem sogenannten
Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl
der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen
im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und Unterstempel
zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw. Unterstempel,
aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel
bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe
schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Befüllung,
Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stellen, an
denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erforderlich
ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzliche
Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befüllung
der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten
Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der Preßdruck
auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel individuell einstellbar,
wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an verstellbaren
Druckrollen geschieht.
[0126] Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen versehen
werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen werden
muß. Zur Herstellung zwei- und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füllschuhe
hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren
Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Weise auch
Mantel- und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben,
wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten nicht
überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach-
oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50
und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt werden.
Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Formkörper
pro Stunde.
[0127] Bei der Tablettierung mit Rundläuferpressen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
die Tablettierung mit möglichst geringen Gewichtschwankungen der Tablette durchzuführen.
Auf diese Weise lassen sich auch die Härteschwankungen der Tablette reduzieren. Geringe
Gewichtschwankungen können auf folgende Weise erzielt werden:
- Verwendung von Kunststoffeinlagen mit geringen Dickentoleranzen
- Geringe Umdrehungszahl des Rotors
- Große Füllschuhe
- Abstimmung des Füllschuhflügeldrehzahl auf die Drehzahl des Rotors
- Füllschuh mit konstanter Pulverhöhe
- Entkopplung von Füllschuh und Pulvervorlage
[0128] Zur Verminderung von Stempelanbackungen bieten sich sämtliche aus der Technik bekannte
Antihaftbeschichtungen an. Besonders vorteilhaft sind Kunststoffbeschichtungen, Kunststoffeinlagen
oder Kunststoffstempel. Auch drehende Stempel haben sich als vorteilhaft erwiesen,
wobei nach Möglichkeit Ober- und Unterstempel drehbar ausgeführt sein sollten. Bei
drehenden Stempeln kann auf eine Kunststoffeinlage in der Regel verzichtet werden.
Hier sollten die Stempeloberflächen elektropoliert sein.
[0129] Es zeigte sich weiterhin, daß lange Preßzeiten vorteilhaft sind. Diese können mit
Druckschienen, mehreren Druckrollen oder geringen Rotordrehzahlen eingestellt werden.
Da die Härteschwankungen der Tablette durch die Schwankungen der Preßkräfte verursacht
werden, sollten Systeme angewendet werden, die die Preßkraft begrenzen. Hier können
elastische Stempel, pneumatische Kompensatoren oder federnde Elemente im Kraftweg
eingesetzt werden. Auch kann die Druckrolle federnd ausgeführt werden.
[0130] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise
erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek,
Hofer GmbH, Weil, Horn & Noack Pharmatechnik GmbH, Worms, IMA Verpackungssysteme GmbH
Viersen, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen AG, Berlin, sowie Romaco
GmbH, Worms. Weitere Anbieter sind beispielsweise Dr. Herbert Pete, Wien (AU), Mapag
Maschinenbau AG, Bern (CH), BWI Manesty, Liverpool (GB), I. Holand Ltd., Nottingham
(GB), Courtoy N.V., Halle (BE/LU) sowie Mediopharm Kamnik (SI). Besonders geeignet
ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D.
Tablettierwerkzeuge sind beispielsweise von den Firmen Adams Tablettierwerkzeuge,
Dresden, Wilhelm Fett GmbH, Schwarzenbek, Klaus Hammer, Solingen, Herber % Söhne GmbH,
Hamburg, Hofer GmbH, Weil, Horn & Noack, Pharmatechnik GmbH, Worms, Ritter Pharamatechnik
GmbH, Hamburg, Romaco, GmbH, Worms und Notter Werkzeugbau, Tamm erhältlich. Weitere
Anbieter sind z.B. die Senss AG, Reinach (CH) und die Medicopharm, Kamnik (Sl).
[0131] Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe gefertigt
werden. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren Ausgestaltungen in
Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw. Barrenform,
Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere
zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Diese letzte
Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken
mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.
[0132] Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente
ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch- und/oder Reinigungsmittel
entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher
Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgegebene
Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen
ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs
mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge
als Tabletten, in Zylinder- oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis
im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydraulikpressen,
Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbesondere zur
Herstellung derartiger Preßlinge.
[0133] Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen
der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die
Formkörper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können,
wo sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch
ein Einsatz der Waschmittelformkörper über eine Dosierhilfe problemlos möglich und
im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
[0134] Ein weiterer bevorzugter Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten-
oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten,
so daß einzelne Segmente von diesem "Riegel" an den Sollbruchstellen, die die kurzen
dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können.
Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Formkörperwaschmittels kann auch in anderen geometrischen
Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer
Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.
[0135] Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen
Tablette verpreßt werden, sondern daß Formkörper erhalten werden, die mehrere Schichten,
also mindestens zwei Schichten, aufweisen. Dabei ist es auch möglich, daß diese verschiedenen
Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte
anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls beispielsweise
Komponenten in den Formkörpern enthalten sind, die sich wechselseitig negativ beeinflussen,
so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Schicht zu integrieren
und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbeiten, so daß
die erste Komponente bereits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht. Der Schichtaufbau
der Formkörper kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lösungsvorgang der
inneren Schicht(en) an den Kanten des Formkörpers bereits dann erfolgt, wenn die äußeren
Schichten noch nicht vollständig gelöst sind, es kann aber auch eine vollständige
Umhüllung der inneren Schicht(en) durch die jeweils weiter außen liegende(n) Schicht(en)
erreicht werden, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von Bestandteilen
der inneren Schicht(en) führt.
[0136] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein Formkörper
aus mindestens drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht,
wobei mindestens in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten
ist, während beim stapelförmigen Formkörper die beiden Deckschichten und beim hüllenförmigen
Formkörper die äußersten Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Weiterhin
ist es auch möglich, Peroxy-Bleichmittel und gegebenenfalls vorhandene Bleichaktivatoren
und/oder Enzyme räumlich in einem Formkörper voneinander zu trennen. Derartige mehrschichtige
Formkörper weisen den Vorteil auf, daß sie nicht nur über eine Einspülkammer oder
über eine Dosiervorrichtung, welche in die Waschflotte gegeben wird, eingesetzt werden
können; vielmehr ist es in solchen Fällen auch möglich, den Formkörper im direkten
Kontakt zu den Textilien in die Maschine zu geben, ohne daß Verfleckungen durch Bleichmittel
und dergleichen zu befürchten wären.
[0137] Neben dem Schichtaufbau können mehrphasige Formkörper auch in Form von Ringkerntabletten,
Kernmanteltabletten oder sogenannten "bulleye"-Tabletten hergestellt werden. Eine
Übersicht über solche Ausführungsformen mehrphasiger Tabletten ist in der
EP 055 100 (Jeyes Group) beschrieben. Diese Schrift offenbart Toilettenreinigungsmittelblökke,
die einen geformten Körper aus einer langsam löslichen Reinigungsmittelzusammensetzung
umfassen, in den eine Bleichmitteltablette eingebettet ist. Diese Schrift offenbart
gleichzeitig die unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen mehrphasiger Formkörper
von der einfachen Mehrphasentablette bis hin zu komplizierten mehrschichtigen Systemen
mit Einlagen.
[0138] Nach dem Verpressen weisen die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper eine hohe Stabilität
auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diametralen
Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach

[0139] Hierin steht □ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress,
DFS) in Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt,
der den Bruch des Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter
und t ist die Höhe der Formkörper.
[0140] Bevorzugte Herstellverfahren für Wasch- und Reinigungsmittelformkörper gehen von
einem tensidhaltigen Granulat aus, das mit weiteren Aufbereitungskomponenten zu einem
zu verpressenden teilchenförmigen Vorgemisch aufbereitet wird. Völlig analog zu den
vorstehenden Ausführungen über bevorzugte Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Wasch-
und Reinigungsmittelformkörper ist auch der Einsatz weiterer Inhaltsstoffe auf deren
Herstellung zu übertragen. In bevorzugten Verfahren enthält das teilchenförmige Vorgemisch
zusätzlich tensidhaltige(s) Granulat(e) und weist ein Schüttgewicht von mindestens
500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700 g/l auf.
[0141] In bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren weist das tensidhaltige Granulat Teilchengrößen
zwischen 100 und 2000 µm, vorzugsweise zwischen 200 und 1800 µm, besonders bevorzugt
zwischen 400 und 1600 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400µm, auf.
[0142] Auch die weiteren Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
können in das erfindungsgemäße Verfahren eingebracht werden, wozu auf die obenstehenden
Ausführungen verwiesen wird. Bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß
das teilchenförmige Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe
der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Desintegrationshilfsmittel, Enzyme, pH-Stellmittel,
Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren
und Korrosionsinhibitoren enthält.
[0143] Der zweite Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt das Aufbringen der Beschichtung.
Hierzu kann auf gängige Verfahren der Beschichtung von Körpern zurückgegriffen werden,
insbesondere also das Eintauchen des Körpers in oder das Besprühen des Körpers mit
eine(r) Schmelze, Lösung oder Dispersion der genannten Polyurethane.
[0144] Da das Eintauchen von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern in Schmelzen oder Lösungen
bzw. Dispersionen nur unter hohem technischen Aufwand zu den gewünschten dünnen Beschichtungen
führt, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, Polymerlösungen bzw.
Dispersionen auf die Formkörper aufzusprühen, wobei das Lösungs- bzw. Dispergiermittel
verdampft und eine Beschichtung auf dem Formkörper zurückläßt. In bevorzugten erfindungsgemäßen
Verfahren wird eine wäßrige Lösung eines oder mehrerer Polyurethane auf die Formkörper
aufgesprüht, wobei die wäßrige Lösung, jeweils bezogen auf die Lösung, 1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-% und insbesondere 4 bis 10 Gew.-% Polyurethan(e), optional
bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% und insbesondere unter 5 Gew.-% eines
oder mehrerer mit Wasser mischbarer Lösungsmittel sowie als Rest Wasser, enthält.
[0145] Um die Trocknungszeit zu verkürzen, können der wäßrigen Lösung weitere mit Wasser
mischbare leichtflüchtige Lösungsmittel zugemischt werden. Diese stammen insbesondere
aus der Gruppe der Alkohole, wobei Ethanol, n-Propanol und iso-Propanol bevorzugt
sind. Aus Kostengründen empfehlen sich besonders Ethanol und iso-Propanol.
[0146] Das Aufsprühen solcher wäßrigen Lösungen bzw. Dispersionen kann auf unterschiedliche
Arten erfolgen, die dem Fachmann geläufig sind. Beispielsweise kann die Lösung bzw.
Dispersion mittels eines Pumpsystems einer Düse zugeführt werden, wo die Lösung bzw.
Dispersion durch die hohen Scherkräfte fein zerstäubt wird. Der entstehende Sprühnebel
kann dann auf die zu beschichtenden Formkörper gerichtet werden, welche nachfolgend
optional unter Zuhilfenahme geeigneter Maßnahmen (beispielsweise Anblasen mit erwärmter
Luft) getrocknet werden. Es ist aber auch möglich, eine Mehrstoffdüse zu verwenden
und die wäßrigen Lösungen bzw. Dispersionen mit Hilfe eines Gasstroms durch die Düse
zu vernebeln. Im einfachsten Fall wird eine Zweistoffdüse eingesetzt und als Trägergas
Druckluft verwendet. Um die Dispersion gegebenenfalls vor Oxidation oder anderen Wechselwirkungen
mit dem Trägergas zu schützen, können auch andere Trägergase wie beispielsweise Stickstoff,
Edelgase, niedere Alkane oder Ether eingesetzt werden.
[0147] Es ist ebenfalls möglich, den Gehalt der Dispersion bzw. Lösung an Wasser zu verringern,
was die Trocknungszeiten verkürzt, Wechselwirkungen mit feuchtigkeitsempfindlichen
Inhaltsstoffen auf der Formkörperoberfläche minimiert und die Produktionskosten senkt.
Auch hier bieten sich die vorstehend genannten niederen Alkohole als Lösungsmittel
an, wobei völlig wasserfreie Lösungsmittelgemische weniger bevorzugt sind, da bestimmte
Mengen an Wasser die Ausbildung einer gleichmäßigen Coating-Schicht begünstigen. In
bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Lösung bzw. Dispersion eines oder
mehrerer Polyurethane in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch aus der Gruppe
Wasser, Ethanol, Propanol, iso-Propanol, n-Heptan und deren Mischungen mit Hilfe von
inerten Treibmitteln aus der Gruppe Stickstoff, Distickstoffoxid, Propan, Butan, Dimethylether
und deren Mischungen auf die Formkörper aufgesprüht.
[0148] Bei solchen efindungsgemäß bevorzugten Verfahrensvarianten weisen die Lösungen bzw.
Dispersionen vorteilhafterweise folgende Zusammensetzung auf, wobei sich die Angaben
jeweils auf die aufzusprühende Dispersion beziehen:
i) 30 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 90 Gew.-% und insbesondere 50 bis 85 Gew.-%
Ethanol, Propanol, iso-Propanol, n-Heptan oder deren Mischungen,
ii) 0 bis 20, vorzugsweise 1 bis 15 und insbesondere 2 bis 10 Gew.-% Wasser,
iii) 1 bis 50, vorzugsweise 2 bis 25 und insbesondere 3 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer
Polyurethane.
[0149] Andere Inhaltsstoffe der aufzusprühenden Dispersionen können beispielsweise Farb-
oder Duftstoffe bzw. Pigmente sein. Solche Additive verbessern beispielsweise den
visuellen oder olfaktorischen Eindruck der erfindungsgemäß beschichteten Formkörper.
Farb- und Duftstoffe wurden vorstehend ausführlich beschrieben. Als Pigmente kommen
beispielsweise Weißpigmente wie Titandioxid oder Zinksulfid, Perlglanzpigmente oder
Farbpigmente in Betracht, wobei letztere in anorganische Pigmente und organische Pigmente
aufgeteilt werden können. Alle genannten Pigmente werden im Falle ihres Einsatzes
vorzugsweise feinteilig, d.h. mit mittleren Teilchengrößen von 100 µm und deutlich
darunter, eingesetzt.
[0150] Um die Ausbildung einer gleichmäßigen und möglichst dünnen Beschichtung zu erreichen,
ist es bevorzugt, die Lösung bzw. Dispersion der Beschichtungsmaterialien möglichst
fein zu vernebeln, bevor sie auf den Formkörper auftrifft. Erfindungsgemäße Verfahren,
in denen die betreffende Lösung und/oder Dispersion über eine Düse auf die Formkörper
aufgebracht wird, wobei die mittlere Tröpfchengröße im Sprühnebel weniger als 100
µm, vorzugsweise weniger als 50 µm und insbesondere weniger als 35 um, beträgt, sind
dabei bevorzugt Auf diese Weise läßt sich die vorstehend genannte bevorzugte Dikke
der Beschichtung leicht realisieren.
[0151] Da die erfindungsgemäß als Beschichtung eingesetzten Polymere unzersetzt schmelzbar
sind, ist es vorteilhaft möglich, auf den Einsatz von Lösungen oder Dispersionen zu
verzichten und stattdessen eine Schmelze der Beschichtung auf die Formkörper aufzubringen.
Erfindungsgemäße Verfahren, bei denen eine Schmelze aus einem oder mehreren Polyurethanen,
die gegebenenfalls weitere Bestandteile enthält, auf die Formkörper aufgebracht wird,
sind erfindungsgemäß daher bevorzugt.
[0152] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Polymeren
oder Polymergemischen zur Beschichtung von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern,
wobei das Polymer bzw. mindestens 50 Gew.-% des Polymergemischs ausgewählt ist aus
der Gruppe der Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und Diolen (II)
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei die Diole mindestens anteilsweise ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II
a) und/oder Polypropylenglycolen (II b)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a),

und R
1 sowie R
2 unabhängig voneinander für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen
oder verzweigten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und
n jeweils für Zahlen von 5 bis 2000 stehen.
[0153] Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung (Inhaltsstoffe,
Zusammensetzung des Vorgemischs, bevorzugte Polymere etc.) gilt analog das vorstehend
für das erfindungsgemäße Verfahren Gesagte.
1. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und
Reinigungsmittel, enthaltend Gerüststoff(e) sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und
Reinigungsmittelbestandteile,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper mit einer Beschichtung versehen sind, welche Polyurethane aus Diisocyanaten
(I) und Diolen (II) enthält
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei die Diole mindestens anteilsweise ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II
a) und/oder Polypropylenglycolen (II b)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a),

und R
1 sowie R
2 unabhängig voneinander für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen
oder verzweigten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und
n jeweils für Zahlen von 5 bis 2000 stehen.
2. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Beschichtung versehen sind, bei der mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 25 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-% uns insbesondere mindestens
75 Gew.-% der in das Polyurethan einreagierten Diole ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen
(II a) und/oder Polypropylenglycolen (II b).
3. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 25 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und insbesondere mindestens 75 Gew.-% Polyurethane
enthält.
4. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung vollständig aus Polyurethan besteht.
5. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und Diolen (II) enthält
O=C=N-R1-N=C=O (I),
H-O-R2-O-H (II),
wobei R1 für eine Methylen- Ethylen- Propylen-, Butylen-, Pentylen-Gruppe oder für -(CH2)6- oder für 2,4- bzw. 2,6-C6H3-CH3, oder für C6H4-CH2-C6H4 oder für einen Isophoronrest (3,5,5-Trimethyl-2-cyclohexenon) steht und R2 ausgewählt ist aus -CH2-CH2-(O-CH2-CH2)n- oder -CH2-CH2-(O-CH(CH3)-CH2)n- mit n = 4 bis 1999.
6. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethane in der Beschichtung Struktureinheiten der Formel (III) aufweisen
-[O-C(O)-NH-R1-NH-C(O)-O-R2]k- (III),
in der R1 für -(CH2)6- oder für 2,4- bzw. 2,6-C6H3-CH3, oder für C6H4-CH2-C6H4 steht und R2 ausgewählt ist aus -CH2-CH2-(O-CH2-CH2)n- oder -CH(CH3)-CH2-(O-CH(CH3)-CH2)n-, wobei n eine Zahl von 5 bis 199 und k eine Zahl von 1 bis 2000 ist.
7. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethane in der Beschichtung zusätzliche Diamine, vorzugsweise Hexamethylendiamin
und/oder Hydroxycarbonsäuren, vorzugsweise Dimethylolpropionsäure, enthalten.
8. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethane in der Beschichtung Molmassen von 5000 bis 150.000 gmol-1, vorzugsweise von 10.000 bis 100.000 gmol-1 und insbesondere von 20.000 bis 50.000 gmol-1 aufweisen.
9. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von unbeschichtetem Formkörper zu Beschichtung größer als
10 zu 1, vorzugsweise größer als 25 zu 1 und insbesondere größer als 50 zu 1 ist.
10. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Beschichtung auf dem Formkörper 0,1 bis 500 µm, vorzugsweise 0,5 bis
250 µm und insbesondere 5 bis 100 µm, beträgt.
11. Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus den Gruppen der Desintegrationshilfsmittel,
Farbstoffe, optischen Aufheller, Duftstoffe, Enzyme, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Silberschutzmittel, Komplexbildner, Tenside, Vergrauungsinhibitoren und deren Mischungen
in Mengen von 0,5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis20 Gew.-% und insbesondere
von 2,5 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Beschichtung, enthält.
12. Verfahren zur Herstellung von beschichteten Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
durch an sich bekanntes Verpressen einer teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung
und nachfolgendes Eintauchen in oder Besprühen mit eine(r) Schmelze, Lösung oder Dispersion
eines oder mehrerer Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und Diolen (II)
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei die Diole mindestens anteilsweise ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II
a) und/oder Polypropylenglycolen (II b)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a),

und R
1 sowie R
2 unabhängig voneinander für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen
oder verzweigten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und
n jeweils für Zahlen von 5 bis 2000 stehen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung eines oder mehrerer Polyurethane auf die Formkörper aufgesprüht
wird, wobei die wäßrige Lösung, jeweils bezogen auf die Lösung, 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
2 bis 15 Gew.-% und insbesondere 4 bis 10 Gew.-% Polyurethan(e), optional bis zu 20
Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% und insbesondere unter 5 Gew.-% eines oder mehrerer
mit Wasser mischbarer Lösungsmittel sowie als Rest Wasser, enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung bzw. Dispersion eines oder mehrerer Polyurethane in einem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch aus der Gruppe Wasser, Ethanol, Propanol, iso-Propanol,
n-Heptan und deren Mischungen mit Hilfe von inerten Treibmitteln aus der Gruppe Stickstoff,
Distickstoffoxid, Propan, Butan, Dimethylether und deren Mischungen auf die Formkörper
aufgesprüht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung bzw. Dispersion folgende Zusammensetzung aufweist:
iv) 30 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 90 Gew.-% und insbesondere 50 bis 85 Gew.-%
Ethanol, Propanol, iso-Propanol, n-Heptan oder deren Mischungen,
v) 0 bis 20, vorzugsweise 1 bis 15 und insbesondere 2 bis 10 Gew.-% Wasser,
vi) 1 bis 50, vorzugsweise 2 bis 25 und insbesondere 3 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer
Polyurethane.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze aus einem oder mehreren Polyurethanen, die gegebenenfalls weitere Bestandteile
enthält, auf die Formkörper aufgebracht wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der zu beschichtende Formkörper durch Verpressen eines teilchenförmigen Vorgemischs
erhalten wird, das tensidhaltige(s) Granulat(e) enthält und ein Schüttgewicht von
mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700
g/l aufweist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 µm, vorzugsweise
zwischen 200 und 1800 µm, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 µm und insbesondere
zwischen 600 und 1400µm, aufweist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das teilchenförmige Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe
der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Desintegrationshilfsmittel, Enzyme, pH-Stellmittel,
Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren
und Korrosionsinhibitoren enthält.
20. Verwendung von Polymeren oder Polymergemischen zur Beschichtung von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern,
wobei das Polymer bzw. mindestens 50 Gew.-% des Polymergemischs ausgewählt ist aus
der Gruppe der Polyurethane aus Diisocyanaten (I) und Diolen (II)
O=C=N-R
1-N=C=O (I),
H-O-R
2-O-H (II),
wobei die Diole mindestens anteilsweise ausgewählt sind aus Polyethylenglycolen (II
a) und/oder Polypropylenglycolen (II b)
H-(O-CH
2-CH
2)
n-OH (II a),

und R
1 sowie R
2 unabhängig voneinander für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen
oder verzweigten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und
n jeweils für Zahlen von 5 bis 2000 stehen.