[0001] Die Erfindung betrifft einen Geruchsverschluss für ein Urinal nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der WO99/57382 ist ein Geruchsverschluss der genannten Gattung bekannt geworden.
Als Verschlusselement weist dieser einen Schwimmkörper auf, der durch seinen Auftrieb
eine Öffnung im Deckel verschliesst. Befindet sich über dem Schwimmkörper eine vorbestimmte
Urinsäule, so wird der Schwimmkörper gegen den Auftrieb nach unten bewegt und damit
wird die Öffnung im Deckel für den Ablauf des Urins freigegeben. Der ablaufende Urin
fliesst über den Schwimmkörper nach unten und dadurch steigt das Niveau des Urins,
in welchem der Schwimmkörper schwimmt. Wird die genannte Urinsäule unterschritten,
so ist der Auftrieb des Schwimmkörpers grösser als das Gewicht der Urinsäule und der
Schwimmkörper verschliesst die genannte Öffnung wieder. Nachteilig ist bei diesem
Verschlusskörper, dass der Urin nicht restlos abläuft.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geruchsverschluss der genannten Gattung
zu schaffen, der den genannten Nachteil vermeidet.
[0004] Die Erfindung ist gemäss Anspruch 1 dadurch gelöst, dass das Verschlusselement auftriebsunabhängig
kraftbelastet die Durchtrittsöffnung verschliesst. Versuche haben gezeigt, dass bei
einem Geruchsverschluss mit auftriebsunabhängig kraftbelastetem Verschlusselement
der Urin restlos ablaufen kann und dennoch geruchsfrei abschliesst. Die Belastung
des Verschlusselementes erfolgt vorzugsweise mittels eines elastischen Maschinenelementes,
wie beispielsweise einer Druckfeder.
[0005] Ist nach einer Weiterbildung der Erfindung am Verschlusselement ein temporärer Gewichtskörper
angeordnet, der den Verschluss gegen die Federkraft für den Urinabfluss offen hält,
so kann sichergestellt werden, dass durch die Durchtrittsöffnung aller Urin abläuft.
Beim genannten Geruchsverschluss mit Schwimmerventile war dies nicht der Fall, da
nach dem Unterschreiten der genannten Urinsäule der Schwimmkörper die Durchtrittsöffnung
verschliesst. Infolge des Auftriebes wird das Schwimmerventil auch dann geschlossen,
wenn noch Urin über dem Schwimmer vorhanden ist.
[0006] Eine besonders günstige Ausbildung ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung der Gewichtskörpers als Sammelbecher ausgebildet ist, der mit aufgefangenem
Urin ein Gewicht bildet, das gegen die Federkraft den Verschluss für den Urinabfluss
offenhält. Vorzugsweise ist der Sammelbecher mit Auslauföffnungen versehen, die eine
verzögertes Schliessen des Ventils bewirken. Diese Abflussöffnungen sind vergleichsweise
klein, so dass der Abfluss durch diese Öffnungen in der Regel wesentlich geringer
ist als der Zufluss zum Sammelbecher. Ein solcher Gewichtskörper hat zudem den Vorteil,
dass die Federkraft vergleichsweise gross gewählt werden kann. Mit einer grossen Federkraft
kann eine entsprechend grosse Verschlusskraft und damit eine gute Dichtigkeit erreicht
werden. Das Ventil kann besonders dann auch bei einer hohen Verschlusskraft geöffnet
werden, wenn über dem Verschlusselement ein Raum angeordnet ist, in dem sich Urin
ansammeln kann. Die Urinsäule bewirkt eine Druckkraft, welche das Verschlusselement
gegen die Federkraft nach unten bewegt und damit das Ventil öffnet.
[0007] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein Schnitt durch einen erfindungsgemässen Geruchsverschluss sowie einen Abschnitt
eines Urinalbeckens und
- Fig. 2
- der Geruchsverschluss gemäss Fig. 1, jedoch bei geöffnetem Ventil.
[0009] Die Fig. 1 zeigt abschnittsweise ein an sich übliches Urinalbekken 4, das eine Ablauföffnung
24 aufweist, in die ein Geruchsverschluss 1 austauschbar eingesetzt ist. Der Geruchsverschluss
1 ermöglicht einen wasserlosen Betrieb des Urinals oder ein Betrieb mit sehr geringer
Spülwassermenge. Der Geruchsverschluss 1 besteht im wesentlichen aus einem Topf 2,
einem Einsatz 10, einem Deckel 3 sowie einem Verschlusselement 8. Alle diese Teile
sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt.
[0010] Der Deckel 3 ist mit einem Rand 3a in der Ablauföffnung 24 des Urinalbeckens 4 gehalten
und weist eine oder mehrere Öffnungen 23 auf, durch die Urin nach unten in den Einsatz
10 fliessen kann. An der Unterseite des Deckels 3 ist der Topf 2 befestigt, der wie
ersichtlich becherförmig ausgebildet ist und der im unteren Bereich einer Seitenwand
25 mehrere Austrittsöffnungen 13 besitzt. Mit dem Einsatz 10 bildet der Topf 2 gegenüber
der hier nicht gezeigten Ablaufleitung eine Geruchssperre. Diese Geruchssperre enthält
gemäss Fig. 2 eine Urinmenge 26, die sich im Einsatz 10 sammelt und durch Öffnungen
12 auf die Aussenseite des Einsatzes 10 und schliesslich über Öffnungen 13 in die
hier nicht gezeigte Ablaufleitung überfliessen kann.
[0011] Der Einsatz 10 bildet zudem mit einem Verschlusselement 8 ein Ventil 5, das eine
Durchtrittsöffnung 6 aufweist, die durch einen nach innen gerichteten Rand 28 gebildet
wird. Ein in den Rand 28 eingelegter Dichtungsring 7 bildet einen Ventilsitz, an dem
bei geschlossenem Ventil 5 ein tellerförmiger Dichtungsteil 9 anliegt. Dieser Dichtungsteil
9 ist an einem stabförmigen Teil 19 angeformt, der wie ersichtlich in einem hülsenförmigen
und oben offenen Träger 18 begrenzt verschieblich gelagert ist. In diesem Träger 18
ist eine Spiralfeder 16 angeordnet, die an ihrem unteren Ende am Träger 18 abgestützt
ist und die mit ihrem oberen Ende am Teil 19 anliegt. In der Fig. 1 ist die Spiralfeder
16 gespannt und presst damit das Verschlusselement 8 am Dichtungsring 7 an. Unterhalb
des Dichtungsteils 9 ist ein oben offener Sammelbecher 14 angeordnet, der wie ersichtlich,
breiter ist als der Dichtungsteil 9 und der an seinem Boden zwei Auslauföffnungen
15 aufweist, in die jeweils eine Führungsstange 17 eingreift.
[0012] Bei geschlossenem Ventil 5 bildet der Dichtungsteil 9 mit einer vergleichsweise grossen,
oberen Auffangfläche 9a mit dem Rand 28 und einer zylindrischen Wandung 30 einen Raum
21, in dem sich bei geschlossenem Ventil 5 Urin ansammeln kann. In diesen Raum 21
ragt ein Trichter 11 von oben hinein, der mittig eine Durchtrittsöffnung 22 aufweist,
in welche der Teil 19 hineinragt.
[0013] Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemässen Geruchtsverschlusses erläutert.
[0014] Die Fig. 1 zeigt den Geruchsverschluss 1 vor einer Benutzung. Das Ventil 5 ist wie
ersichtlich geschlossen. Im unteren Bereich des Topfes 2 befindet sich die oben erwähnte
Urinmenge 26, welche den Geruchsverschluss 1 gegenüber der Ablaufleitung verschliesst.
Gase aus der Ablaufleitung können somit nicht in den Einsatz 10 und zum Deckel 3 gelangen.
Wird das Urinal benutzt, so fliesst Urin in die Urinalschüssel 4 und durch die Öffnungen
23 des Deckels in den Trichter 11 und fliesst durch die Öffnung 22 in den Raum 21.
In der Fig. 2 ist dieser Fluss des Urins durch Pfeile angedeutet. Der sich im Raum
21 angesammelte Urin bildet ein Gewicht, das auf dem Dichtungsteil 9 lastet und bei
einer vorbestimmten Urinmenge bzw. Urinsäule das Verschlusselement 8 gegen die Spannkraft
der Feder 16 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung bewegt. Das Dichtungsteil 9 ist dann
somit vom Dichtungsring 7 abgehoben und Urin kann durch die offene Öffnung 6 nach
unten in einen Innenraum 20 des Sammelbechers 14 fliessen. Im Sammelbecher 14 sammelt
sich eine Urinmenge 27, die mit dem Sammelbecher 14 ein Gewicht bildet, das grösser
ist als die Kraft der gespannten Feder 16. Das genannte Gewicht hält somit das Ventil
5 auch dann offen, wenn sich im Raum 21 kein Urin befindet. Damit kann sämtlicher
Urin durch das geöffnete Ventil 5 nach unten in den Raum 20 fliessen. Gleichzeitig
wird der Sammelbecher 14 durch die Ablauföffnungen 15 entleert. Durch diese Entleerung
vermindert sich das genannte Gewicht und nach einer vorbestimmten Zeit ist dieses
Gewicht so gering, dass die Spannkraft der Feder 16 grösser ist als dieses Gewicht
und das Verschlusselement 14 wieder in die in Fig. 1 gezeigte Stellung zurückkehrt.
Das Ventil 5 ist damit wieder geschlossen und der Geruchsverschluss 1 für eine weitere
Benutzung bereit. Die genannte Bewegung des Verschlusselementes 8 ist durch den Träger
18 sowie die Führungsteile 17 exakt geführt.
1. Geruchsverschluss für ein Urinal, mit einem Topf (2), der austauschbar in die Ablauföffnung
(24) eines Urinalbekkens (4) einzusetzen ist, mit einem über dem Topf (2) angeordneten
und für Urin durchlässigen Deckel (3), mit einem Ventil (5), das ein Verschlusselement
(8) aufweist, das mit einem Ventilsitz (7) einer Durchtrittsöffnung(6) zusammenarbeitet,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (8) auftriebsunabhängig kraftbelastet die Durchtrittsöffnung
(6) verschliesst.
2. Geruchsverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (8) unterhalb der Durchtrittsöffnung (6) angeordnet ist.
3. Geruchsverschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Verschlusselement (8) ein Gewichtskörper (7) angeordnet ist, der das Ventil (5)
gegen die Federkraft für den Urinabfluss verzögert offen hält.
4. Geruchsverschluss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtskörper (7) als Sammelbecher (14) ausgebildet ist, der mit aufgefangenem
Urin (27) ein Gewicht bildet, das gegen eine Kraft das Ventil (5) für den Urinabfluss
offen hält.
5. Geruchsverschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbecher (14) an seinem unteren Ende wenigstens eine Abflussöffnung (15)
zu seiner verzögerten Entleerung aufweist.
6. Geruchsverschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens eine Abflussöffnung (15) ein Führungselement (17) eingreift.
7. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (8) ein tellerförmiges Dichtungsteil (9) aufweist, das unterseitig
am Ventilsitz (7) anliegt.
8. Geruchsverschluss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (8) in einem Einsatz (10) gelagert ist, der unterhalb des Deckels
(3) im Topf (2) angeordnet ist.
9. Geruchsverschluss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (10) über der Durchtrittsöffnung (6) und unterhalb des Deckels (3) einen
Auffangraum (21) für Urin bildet und das Dichtungselement (9) eine vergleichsweise
grosse Auffangfläche (9a) aufweist, die im wesentlichen den Boden dieses Auffangraumes
(21) bildet.
10. Geruchsverschluss nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (19) an seinem oberen Ende einen Trichter (11)aufweist, der unterhalb
des Deckels (3) angeordnet ist und der den Urin nach unten zum Ventil (5) leitet.
11. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (10) an seinem unteren Ende Oeffnungen (12) aufweist und der mit dem
Topf (2) gegenüber der Ablaufleitung des Urinals eine Geruchssperre bildet.
12. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (8) mittels eines elastischen Maschinenelementes (16) am Ventilsitz
(7) angepresst wird.
13. Geruchsverschluss nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (16) eine Druckfeder ist, die in einem hülsenförmigen Träger
(18) gelagert ist.