[0001] Die Erfindung betrifft einen Aussparungskasten zum Abschalen von Aussparungen in
Betonbauwerken.
[0002] In Betonbauwerken, insbesondere in Betondecken, müssen beim Betonieren häufig Aussparungen
gebildet werden, die zur Durchführung von Abwasserrohren, Versorgungsleitungen, Schornsteinrohren
und dergleichen dienen.
[0003] Aus EP-A-0 880 626 ist ein Aussparungskasten in der Form eines Schalungsköchers bekannt,
der als verlorene Schalung in der Betondecke verbleibt. Der Köcher wird vor dem Betonieren
auf die untere Schalungswand aufgestellt, so daß beim Gießen der Betondecke eine dem
Querschnitt des Köchers entsprechende Aussparung in der Betondecke gebildet wird.
Solche Schalungsköcher müssen so stabil sein, daß sie dem Druck des Betons standhalten.
Bisher werden die Schalungsköcher generell aus Blech hergestellt. Dabei sorgt eine
Profilierung der Blech-Seitenwände für eine gute Verzahnung im Beton.
[0004] Die mit Hilfe eines solchen Aussparungskastens hergestellte Aussparung in der Betondecke
und die durch eine solche Aussparung verlaufenden Leitungen stellen bei dem fertigen
Gebäude häufig eine Schallbrücke dar.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Schalldämmung an Aussparungen im Betonbauwerk zu
verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Aussparungskasten der eingangs
genannten Art, der aus schalldämmendem Material besteht.
[0007] Durch die Verwendung von schalldämmendem Material für den Aussparungskasten wird
die Übertragung von Schall, insbesondere von Trittschall, in den Aussparungskasten
und die dadurch begrenzte Aussparung wirksam gedämpft, so daß die Schallübertragung
in die angrenzenden Stockwerke deutlich unterdrückt wird.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Bevorzugt besteht der Aussparungskasten aus einem Gummigranulat, das mit einem Bindemittel,
vorzugsweise einem einkomponentigen Prepolymer-Bindemittel, gebunden ist. Als Gummigranulat,
das vorzugsweise eine Körnung in der Größenordnung von 3 mm aufweist, kann kostengünstiges
Recyclingmaterial verwendet werden. Man erhält so ein lösungsmittelfreies, gesundheitsfreundliches
Produkt, das sich aufgrund seiner Alterungs- sowie Wärme- und Kältebeständigkeit hervorragend
als verlorene Schalung eignet und dabei besonders gute schalldämmende Eigenschaften
aufweist.
[0010] Die Wanddicke beträgt vorzugsweise etwa 2 bis 5 cm. Bei einer Stampfdichte des schalldämmenden
Materials von 580 g/dm
3 ergibt sich beispielsweise bei einer Wanddicke von 32 mm eine Schalldämmung von 38
dB.
[0011] Durch die Körnung des Gummigranulats ergibt sich an der Außenfläche des Aussparungskastens
eine gewisse Rauhigkeit, die eine gute Verzahnung im Beton gewährleistet. Die Elastizität
des Materials trägt zur Vermeidung von Schwindungsrissen im Beton bei und ermöglicht
zudem eine gute Abdichtung an den unteren und oberen Schalungswänden.
[0012] Der Aussparungskasten kann durch ein einstückiges Formteil gebildet werden, kann
jedoch wahlweise auch aus durch Nut und Feder verbundenen Platten zusammengesetzt
sein.
[0013] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Aussparungskastens gemäß einer ersten Ausführungsform;
und
- Fig. 2
- einen Aussparungskasten gemäß einer zweiten Ausführungsform in der Draufsicht.
[0015] Figur 1 zeigt einen quaderförmigen Aussparungskasten, der durch ein einstükkiges
Formteil 10 aus Recycling-Gummigranulat gebildet wird, das in einem Prelolymer-Bindemittel
gebunden ist. Die Wände 12 des Aussparungskastens haben eine Dicke von 4 cm und begrenzen
eine an der Oberseite und der Unterseite offene rechteckige Aussparung 14, deren Maße
je nach Größe und Anzahl der durch die Aussparung hindurchzuführenden Leitungen variieren.
[0016] Wenn dieser Aussparungskasten für eine Deckenschalung verwendet wird, so wird er
mit seiner flachen Unterseite auf die untere Schalungswand aufgestellt, und der den
Aussparungskasten umgebende Raum innerhalb der Deckenschaltung wird bis zum Höhe der
Oberseite des Aussparungskastens mit Beton verfüllt. Nach dem Abbinden des Betons
verbleibt der Aussparungskasten fest in der Aussparung, so daß die Schallübertragung
in den Hohlraum der Aussparung wirksam unterdrückt wird.
[0017] Figur 2 zeigt einen Aussparungskasten gemäß einer abgewandelten Ausführungsform,
der aus plattenförmigen Wandelementen 16, 18 zusammengesetzt ist. Die Wandelemente
16, 18 bestehen aus demselben Material wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur
1 und weisen jeweils an einem Ende eine Feder 20 und im Bereich des entgegengesetzten
Endes in ihrer Seitenfläche eine zu der Feder komplementäre Nut 22 auf, so daß sich
die Wandelemente nach dem Nut/ Feder-Prinzip in der gezeigten Weise zusammenstecken
lassen. Durch Reibschluß zwischen den von oben nach unten durchgehenden Nuten und
Federn ergibt sich ein ausreichend fester Zusammenhalt der Wandelemente, so daß sich
der Aussparungskasten bei dem Aufbau der Schalung als eine Einheit handhaben läßt.
Beim Betonieren wird der Aussparungskasten durch den anstehenden Beton auf Kompression
beansprucht. Dabei wird durch die Nuten und Federn ein fester Zusammenhalt der Wandelemente
gewährleistet.
[0018] Die Ausführungsform nach Figur 2 hat den Vorteil, daß sich plattenförmige Wandelemente
16, 18 mit unterschiedlichen Abmessungen auf vielfältige Weise miteinander kombinieren
lassen, um Aussparungskästen in unterschiedlichen Rastermaßen zu bilden.
1. Aussparungskasten zur Bildung von Aussparungen in Betonbauwerken, dadurch gekennzeichnet, daß er aus schalldämmendem Material besteht.
2. Aussparungskasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schalldämmende Material Gummigranulat ist, das in einem Bindemittel gebunden
ist.
3. Aussparungskasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Prepolymer-Bindemittel ist.
4. Aussparungskasten nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein einkomponentiges Bindemittel ist.
5. Aussparungskasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er als einstückiges Formteil (10) ausgebildet ist.
6. Aussparungskasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er aus plattenförmigen Wandelementen (16, 18) zusammengesetzt 'ist, die durch Nuten
(22) und Federn (20) zusammengehalten sind.
7. Aussparungskasten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes plattenförmige Wandelement (16, 18) an einem Ende eine in Verlängerung des
Wandelements vorspringende Feder (20) und am anderen Ende in seiner Seitenfläche eine
zu der Feder (20) komplementäre Nut (22) aufweist.