[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Durchtritts-Vorrichtungen nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Um den Zutritt zu und/oder den Austritt aus Räumen mit einem hohen Sicherheitsbedarf
sichern zu können, werden Eintritts-Vorrichtungen bzw. Durchtritts-Vorrichtungen verwendet,
die gewährleisten, dass der Durchtritt nur für verinzelte Personen insbesondere nach
einer Berechtigungskontrolle möglich ist.
[0003] Aus der WO 97/20290 ist eine Lösung bekannt, bei der die Zugangsvorrichtung zum gesicherten
Raum ausserhalb des Raumes eine Vereinzelungskabine umfasst. Die Tür der Zugangsvorrichtung
umfasst im Bereich ihrer freien vertikalen Berandung einen schwenkbaren Schild, der
von einem an der Tür befestigten Schildlenkungsgestänge bewegt wird. Der Schild wird
bei einem kontrollierten Durchtrittsvorgang so bewegt, dass beim Öffnen der Tür die
Vereinzelungskabine vom Schild abgesperrt wird. Dadurch kann eine Person in der Vereinzelungskabine
festgehalten werden. Erst nach dem Bestehen einer Berechtigungskontrolle kann diese
Person die Tür noch etwas weiter öffnen, wodurch der Schild an die Tür zurück schwenkt
und den Durchgang zur Türöffnung frei gibt. Um eine Notausgangsfunktion und/oder das
Durchführen von sperrigen Gütern zu ermöglichen, kann die Tür nach einer entsprechenden
Entriegelung auch über den ganzen Öffnungswinkel aufgestossen werden, wobei der Schild
dann gegen die Tür zurückschwenkt. Trotzdem steht der Schild in den Durchgangsbereich
vor, was zu einer unerwünschten Verengung des ohnehin schmalen Durchganges führt.
Ein weiterer Nachteil des Schildes ist dessen Schildlenkungsgestänge, das mit einem
grossen Herstellungsaufwand verbunden ist.
[0004] Die Türbreite der gängigen Durchtritts-Vorrichtungen mit Vereinzelungskabinen liegt
bei lediglich 700 bis 800mm. Dies liegt daran, dass sich ja die gesamte Breite der
Durchtritts-Vorrichtung als Summe der Türbreite und der Breite bzw. Tiefe der Vereinzelungskabine
ergibt. Wenn die Tiefe der Vereinzelungskabine bei zirka 600mm liegt, so erhält man
mit einer Türbreite von 700mm bereits eine Einbaubreite von mehr als 1300mm. Es ist
nun ein Nachteil der Lösungen gemäss der WO97/20290, dass trotz einer Einbaubreite
von gegen 1500mm die für das Durchführen von sperrigen Gütern erzielbare Breite unter
700mm liegt. Dadurch können sperrige Geräte, die im gesicherten Raum gebraucht werden,
nicht durch die vollständig geöffnete Tür der Zugangsvorrichtung gebracht werden.
Im Brandfall kann diese Türe nicht als Fluchttüre benützt werden. Wenn nun für den
Materialtransport oder als Fluchttüre eine zusätzliche Tür benötigt wird, ist dies
mit unerwünscht hohen Zusatzkosten und Einschränkungen in der Ausnützung des gesicherten
Raumes verbunden.
[0005] Häufig ist es nicht erwünscht die Vereinzelungskabine ausserhalb des gesicherten
Raumes anzuordnen. Wenn sie aber im gesicherten Raum angeordnet ist, so öffnet die
Tür gegen das Innere des gesicherten Raumes. Dadurch kann die auf den Brandfall gerichtete
Sicherheitsvorschrift, dass die Tür nach aussen öffnen soll, nicht erfüllt werden.
[0006] Aus der US 4 947 765 ist eine Ausführungsform bekannt, bei der im Innern eines gesicherten
Raumes eine Vereinzelungskabine bzw. ein Vereinzelungsbereich mit einer Tür so zusammenwirkt,
dass eine eintretende Person durch die Tür lediglich in die Vereinzelungskabine gelangt.
Die Tür kann sowohl die Türöffnung als auch den Durchgang von der Vereinzelungskabine
in den gesicherten Raum abschliessen. Für den vereinzelten Eintritt von Personen wird
kein Schild und kein Schildlenkungsgestänge benötigt. In der Vereinzelungskabine ist
eine Überwachungsvorrichtung vorgesehen, die nach dem Eintritt einer durchtrittsberechtigten
Person in die Vereinzelungskabine das Schliessen der Tür und somit den Durchgang von
der Vereinzelungskabine in den gesicherten Raum erst ermöglicht, wenn das erfasste
Gewicht der eintretenden Person mit dem für diese durchtrittsberechtigte Person gespeicherten
Gewicht innerhalb einer Toleranz übereinstimmt. Bei dieser Lösung sind die Durchtrittsverhältnisse
immer auf den Durchlass von Einzelpersonen eingeschränkt. Es können keine sperrigen
Güter durch die Tür transportiert werden und im Brandfall ist kein schnelles Fliehen
möglich.
[0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Durchtritts-Vorrichtung zu finden,
die eine sichere Vereinzelung gewährleistet, einfach aufgebaut ist, wenig Platz benötigt
und auch die für den Brandfall vorgesehene Sicherheitsvorschrift erfüllt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
beschreiben alternative bzw. bevorzugte Ausführungsformen.
[0009] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde davon ausgegangen, dass eine Durchtritts-Vorrichtung
mit einer Vereinzelungskabine und einem Durchtritts-Türflügel eine Gasamtbreite von
ca. 1600mm nicht übersteigen darf. Wie bereits erwähnt, ergibt sich daraus für die
Vereinzelungskabine eine Breite von ca. 600mm und für den Durchtritts-Türflügel eine
Breite von ca. 700mm. Um im Brandfall einen sicheren Fluchtweg bereitzustellen, wird
der Durchtritts-Türflügel an einem Rahmen gelagert und eine vertikale Berandung des
Rahmens wird um eine vertikale Achse schwenkbar gebäudeseitig befestigt, so dass der
Rahmen nach aussen schwenkbar ist. Der Rahmen wird von einer vierten Verriegelungsvorrichtung,
vorzugsweise mit einer elektromagnetischen Haltevorrichtung, in der geschlossenen
Lage gehalten. Bei Feueralarm ist die vierte Verriegelungsvorrichtung entriegelbar,
so dass der Rahmen nach aussen aufgestossen werden kann und dabei eine grosse Fluchtöffnung
entsteht. Bei einer gesamten Einbaubreite der Durchtritts-Vorrichtung von 1550mm kann
eine Fluchtbreite von 1416mm erzielt werden.
[0010] Die vierte Verriegelungsvorrichtung ist gegebenenfalls direkt mit dem Feuermelde-
bzw. Feueralarmsystem verbunden. Weil die vierte Verriegelungsvorrichtung bei Stromausfällen
entriegelt wird, ist diese vorzugsweise an eine Notstromanlage, insbesondere mit einem
Akku, angeschlossen. Gegebenenfalls wird anstelle einer Notstromanlage eine von innen
aufdrückbare Zusatzverriegelung vorgesehen, so dass auch bei einem Stromausfall kein
unerwünschter Eintritt von aussen möglich ist.
[0011] Die Durchtritts-Vorrichtung umfasst somit einen Durchtritts-Türflügel, der an einem
Rahmen schwenkbar gehalten ist und eine Vereinzelungskabine, die der freien vertikalen
Berandung des Türflügels zugeordnet ist und im Vereinzelungsbetrieb eine von der Ebene
des Türrahmens wegführende erste, sowie eine von dieser Ebene beabstandete zweite
Trennwand umfasst, so dass eine Person beim Öffnen des Durchtritts-Türflügels bis
zu einem ersten Öffnungswinkel lediglich in die Vereinzelungskabine eintreten kann.
Der Rahmen erstreckt sich gegen den Bereich mit der Vereinzelungskabine hin über den
Durchtritts-Türflügel hinaus. Gegebenenfalls ist am Rahmen ein weiterer Türflügel
schwenkbar gehalten, wobei die freien vertikalen Berandungen der beiden Türflügel
im geschlossenen Zustand aneinander anliegen.
[0012] Durch den vergrösserten Rahmen und den weiteren Türflügel ergibt sich eine Doppelflügeltür,
die das Durchführen von sperrigen Gütern ermöglicht. In einer speziellen Ausführungsform
wird bei einer gesamten Einbaubreite von 1550mm eine freie Durchgangsbreite von 1280mm
ermöglicht. Weil der weitere Türflügel im Bereich der Vereinzelungskabine, bzw. als
Berandung derselben, angeordnet ist, kann diese Durchtrittsvergrösserung ohne Erhöhung
der gesamten Einbaubreite bereitgestellt werden. Zudem ist die erfindungsgemässe Lösung
auch einfach aufgebaut. Es wird insbesondere kein Schild benötigt. Der weitere Türflügel
ist im geschlossenen Zustand am Rahmen mit einer ersten Verriegelungsvorrichtung verriegelbar.
Weil beim Öffnen des weiteren Türflügels die Durchtrittskontrolle nicht mehr gewährleistet
ist, wird vorzugsweise eine Warnanlage mit der ersten Verriegelungsvorrichtung verbunden,
so dass ein Warnsignal den entriegelten Zustand der ersten Verriegelungsvorrichtung
anzeigen kann. Der Durchtritts-Türflügel ist im geschlossenen Zustand am weiteren
Türflügel und/oder am Rahmen mit einer zweiten Verriegelungsvorrichtung verriegelbar.
Um die Ent- und Verriegelung der zweiten, und vorzugsweise auch der ersten, Verriegelungsvorrichtung
steuern, und insbesondere die erfolgte Ver- oder Entriegelung erfassen zu können,
ist eine Kontrollvorrichtung mit der zweiten, und vorzugsweise auch mit der ersten,
Verriegelungsvorrichtung verbunden.
[0013] Um im Bereich der Vereinzelungskabine einen möglichst freien Zugang zur Doppelflügeltür
zu erhalten, ist zumindest die zweite, vorzugsweise aber auch die erste, Trennwand
der Vereinzelungskabine aus einer ersten in eine zweite Befestigungslage bewegbar.
In der ersten Befestigungslage bilden die Trennwände die Vereinzelungskabine und in
der zweiten Befestigungslage geben sie den Zugang zum weiteren Türflügel frei. Gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform wird die erste Trennwand am Rahmen schwenkbar befestigt.
An ihrem freien Ende wird die erste Trennwand schwenkbar mit der zweiten Trennwand
verbunden. Um nun die zweite an die kürzere erste Trennwand und anschliessend beide
zusammen an den weiteren Türflügel zu schwenken, ist die zweite Trennwand zweiteilig
ausgebildet, wobei die beiden Teilwände der zweiten Trennwand verschiebbar oder schwenkbar
miteinander verbunden sind. Durch das Zusammenschieben oder Aneinanderschwenken der
beiden Teilwände kann die zweite Trennwand zumindest auf die Breite der ersten Trennwand
reduziert werden.
[0014] Um ein automatisches Öffnen und Schliessen des Durchtritts-Türflügels zu ermöglichen,
ist eine Türbetätigungsvorrichtung am Rahmen angeordnet. Die Betätigung des Durchtritts-Türflügels
erfolgt vorzugsweise mit einem Schwenkarm der Türbetätigungsvorrichtung, der in eine
mit dem Durchtritts-Türflügel verbundene Schiene eingreift. Die Türbetätigungsvorrichtung
ist von der Kontrollvorrichtung steuerbar, so dass im Vereinzelungsbetrieb der Durchtritts-Türflügel
von der Türbetätigungsvorrichtung bis zu einem ersten Öffnungswinkel geöffnet und
nach einer vorgegebenen Zeit und/oder einem Kontrollschritt an der in die Vereinzelungskabine
eingetretenen Person wieder geschlossen werden kann. Der Kontrollschritt an der in
die Vereinzelungskabine eingetretenen Person kann mittels mindestens einer Lichtschranke
und/oder mittels einer Gewichtserfassungs-Vorrichtung und/oder mittels einer Bilderfassungs-
und Bildverarbeitungs-Vorrichtung und gegebenenfalls auch anderen Mitteln durchgeführt
werden. Dabei soll mit dem Kontrollschritt kontrolliert werden, dass nur eine Person
in die Vereinzelungskabine eingetreten ist. In der Lage beim ersten Öffnungswinkel
ist der Durchtritts-Türflügel vorzugsweise von einer dritten Verriegelungsvorrichtung
festsetzbar, so dass der Durchtritts-Türflügel erst nach dem Entriegeln dieser dritten
Verriegelungsvorrichtung weiter bewegt werden kann. Dazu ist auch die dritte Verriegelungsvorrichtung
mit der Kontrollvorrichtung verbunden.
[0015] Die Bewegung des Durchtritts-Türflügels von der Lage beim ersten Öffnungswinkel in
die geschlossene Lage wird von der Türbetätigungsvorrichtung durchgeführt. Kurz vor
dem Erreichen der geschlossenen Lage kann die eintretende Person aus der Vereinzelungskabine
in den gesicherten Raum eintreten. Um zu verhindern, dass der Durchtritts-Türflügel
vor der Verriegelung durch die zweite Verriegelungsvorrichtung mit Gewalt aufgedrückt,
in die Vereinzelungskabine eingetreten und dann durch das gewaltsame Zudrücken des
Durchtritts-Türflügels ein Zugang von der Vereinzelungskabine in den gesicherten Raum
erzwungen werden kann, wird entweder die dritte Verriegelungsvorrichtung beim ersten
Öffnungswinkel aktiviert, oder es ist vorzugsweise eine Sicherheits-Verriegelungsvorrichtung
zwischen der geschlossenen Lage und dem ersten Öffnungswinkel angeordnet, die ein
weiteres gewaltsames Bewegen des Durchtritts-Türflügels verhindert.
[0016] Nebst dem beschriebenen Vereinzelungsbetrieb kann der Durchtritts-Türflügel von der
Türbetätigungsvorrichtung auch wie bei einer gängigen automatischen Tür bis zu einem
zweiten Öffnungswinkel von ca. 90° geöffnet und anschliessend wieder geschlossen werden.
Dabei wird kein vereinzelter Durchtritt sondern ein freier Durchtritt von Einzelpersonen
und Personengruppen ermöglicht, wobei zum Auslösen des Öffnungsvorganges vorzugsweise,
zumindest von aussen, eine Berechtigungskontrolle durchgeführt wird. Der freie Durchtritt
ist insbesondere dann unbehindert gewährleistet, wenn die Trennwände der Vereinzelungskabine
an die weitere Tür angelegt sind. Weil beim freien Durchtrittsbetrieb die Ein- und
Austrittskontrolle nicht mehr gewährleistet ist, wird vorzugsweise eine Warnanlage
mit der Kontrollvorrichtung oder mit der Türbetätigungsvorrichtung verbunden, so dass
ein Warnsignal den Durchtritt ohne Vereinzelung anzeigen kann.
[0017] Ausführungsformen, die sowohl den Vereinzelungsbetrieb als auch den freien Durchtritt
ermöglichen, können den wechselnden Sicherheitsansprüchen eines gesicherten Raumes
gerecht werden. Bei Banken kann beispielsweise ein Kassen- bzw. Geldbereitstellungsbereich
während der normalen Arbeitszeit im freien Durchtritt zugänglich gemacht werden. Während
der Zeit ohne normalen Arbeitsbetrieb, insbesondere in der Nacht und an Wochenenden,
wird dann auf den Vereinzelungsbetrieb umgestellt.
[0018] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Dabei
zeigt
- Fig. 1
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Vorrichtung im Vereinzelungsbetrieb
mit geöffnetem Durchtritts-Türflügel,
- Fig. 2
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Vorrichtung im Vereinzelungsbetrieb
mit geschlossenem Durchtritts-Türflügel,
- Fig. 3
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Vorrichtung bei freiem Durchtritt
mit geöffnetem Durchtritts-Türflügel,
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Vorrichtung bei Vollöffnung für
das Durchführen von sperrigen Gütern,
- Fig. 5
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Vorrichtung bei Fluchtöffnung,
- Fig. 6
- eine Innenansicht einer Durchtritts-Vorrichtung mit an den weiteren Türflügel angelegten
Trennwänden der Vereinzelungskabine, und
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer Durchtritts-Vorrichtung mit an den weiteren Türflügel angelegten
Trennwänden der Vereinzelungskabine
[0019] Fig. 1 zeigt eine Durchtritts-Vorrichtung 1 mit einem Rahmen 2, an dem ein Durchtritts-Türflügel
3 und ein weiterer Türflügel 4 je mit Schwenklagern 5 schwenkbar gehalten sind. Der
Durchtritts-Türflügel 3 ist gemäss der dargestellten Ausführungsform aus mehreren
Schichten 3a und mit vertikalen Verstärkungen 3b aufgebaut. Der Rahmen 2 umfasst zwei
vertikale Abschnitte, die sich im montierten Zustand im wesentlichen vom Boden bis
zur Decke erstrecken, und eine horizontale Verbindung, mit der die beiden vertikalen
Abschnitte an deren oberen Ende miteinander verbunden sind. Die Schwenklager 5 sind
auf der Innenseite der Durchtritts-Vorrichtung angeordnet und ermöglichen ein Öffnen
der Türflügel 3 und 4 gegen das Innere eines gesicherten Raumes 6. Der Rahmen 2 wird
mit einem der beiden vertikalen Abschnitte über an der Aussenseite 7 angeordnete Schwenklager
5 an einem gebäudeseitig montierten Winkelprofil 8 schwenkbar befestigt. Dadurch ist
gewährleistet, dass der gesamte Rahmen 2 mit den beiden Türflügeln 3, 4 zur Freigabe
einer Fluchtöffnung gegen die Aussenseite 7 hin geöffnet werden kann. Um den Rahmen
2 auf der Seite ohne Schwenklager 5 an einem Winkelprofil 8 festzuhalten, ist eine
nicht dargestellte vierte Verriegelungsvorrichtung, vorzugsweise mit einer elektromagnetischen
Haltevorrichtung, vorgesehen. Die vierte Verriegelungsvorrichtung wird vorzugsweise
stromlos entriegelt. Bei Feueralarm wird die vierte Verriegelungsvorrichtung entriegelt,
so dass der Rahmen 2, wie in Fig. 5 dargestellt, mitsamt den beiden Türflügeln 3 und
4 aufgestossen werden kann und dabei eine grosse Fluchtöffnung entsteht.
[0020] Der weitere Türflügel 4 ist im geschlossenen Zustand an der horizontalen Verbindung
des Rahmens 2 mit einer ersten Verriegelungsvorrichtung 9 verriegelbar. Der Durchtritts-Türflügel
3 ist im geschlossenen Zustand am weiteren Türflügel 4 und/oder an der horizontalen
Verbindung des Rahmen 2 mit einer zweiten Verriegelungsvorrichtung 10 verriegelbar.
Um ein automatisches Öffnen und Schliessen des Durchtritts-Türflügels 3 zu ermöglichen,
ist eine Türbetätigungsvorrichtung 11 an der horizontalen Verbindung des Rahmens 2
angeordnet. Die Betätigung des Durchtritts-Türflügels 3 erfolgt vorzugsweise mit einem
Schwenkarm 12 der Türbetätigungsvorrichtung 11, welcher in eine mit dem Durchtritts-Türflügel
3 verbundene Schiene 13 eingreift.
[0021] Am weiteren Türflügel 4 ist im Bereich der schwenkbaren Verbindung zum Rahmen 2 eine
erste Trennwand 14 mit Schwenklagern 5 schwenkbar befestigt. Am freien Ende der ersten
Trennwand 14 ist eine zweite Trennwand 15 über Schwenklager 5 schwenkbar mit der ersten
Trennwand 14 verbunden. Die zweite Trennwand 15 ist vorzugsweise zweiteilig ausgebildet.
Eine zweite Teilwand 15b kann in eine erste Teilwand 15a der zweiten Trennwand 15
eingeschoben und aus dieser herausgezogen werden. In der dargestellten Anordnung bilden
die beiden Trennwände 14 und 15 zusammen mit dem weiteren Türflügel 4 eine Vereinzelungskabine
16. Um ein Verstellen der Trennwände 14 und 15 zu verhindern, ist zumindest die zweite
Trennwand 15, insbesondere im Bereich der zweiten Teilwand 15b mit einer nicht dargestellten
Befestigungsvorrichtung in ihrer Lage festgesetzt. Bei einer festgesetzten zweiten
Trennwand 15 ist auch die erste Trennwand 14 nicht mehr verstellbar. Die Befestigungsvorrichtung
ist so mit der Kontrollvorrichtung verbunden, dass der festgesetzte und der freie
Zustand der Vereinzelungskabine 16 von der Kontrollvorrichtung erfassbar ist. Es versteht
sich von selbst, dass die beiden Trennwände 14 und 15 auch gebäudeseitig befestigt
sein könnten.
[0022] Nach dem Lösen der von der Befestigungsvorrichtung erzielten Befestigung kann die
zweite Teilwand 15b in die erste Teilwand 15a eingeschoben und anschliessend die zweite
Trennwand 15 an die erste Trennwand geschwenkt werden. Indem nun die beiden Trennwände
14 und 15 wie in Fig. 3 dargestellt, zusammen an den weiteren Türflügel geschwenkt,
bzw. in diesen integriert werden, kann die Vereinzelungskabine 16 vollständig beseitigt
werden. Dadurch wird vom gesicherten Raum her der Zugang zum weiteren Türflügel 4
freigeben. Bei einer Ausführungsform mit gebäudeseitig befestigten Trennwänden 14
und 15 würde es gegebenenfalls genügen die zweite Trennwand 15 seitlich wegzuschwenken,
um den Zugang zum weiteren Türflügel 4 freizugeben, bzw. um diesen nach innen öffnen
zu können. Ohne die Vereinzelungskabine 16 kann der Durchtritts-Türflügel 3 von der
Türbetätigungsvorrichtung 11 bis zu einem zweiten Öffnungswinkel von ca. 90° geöffnet
und anschliessend wieder geschlossen werden. Dabei wird ein freier Durchtritt von
Einzelpersonen und Personengruppen ermöglicht. Beim freien Durchtritt mit weggefalteter
Vereinzelungskabine 16 erscheint die Eintritts-Vorrichtung gemäss Fig. 6 von innen
wie ein normaler Ausgang mit einer automatischen Tür. Wenn gemäss der Fig. 4 beide
Türflügel 3 und 4 offen sind, so ist ein unbehindertes Durchführen von sperrigen Gütern
gewährleistet.
[0023] Im Vereinzelungsbetrieb gemäss den Fig. 1 und 2 ist die Vereinzelungskabine 16 der
freien vertikalen Berandung des Durchtritts-Türflügels 3 zugeordnet. Die erste Trennwand
14 führt von der Ebene des Rahmens 2 weg und die zweite Trennwand 15 erstreckt sich
von dieser Ebene beabstandet im wesentlichen parallel zum weiteren Türflügel 4 so
weit gegen den Durchtritts-Türflügel 3, dass der Abstand zwischen der zweiten Trennwand
15 und dem bis zum ersten Öffnungswinkel geöffneten Durchtritts-Türflügel 3 so klein
ist, dass der Durchtritt von Personen aus der Vereinzelungskabine 16 erst möglich
ist, wenn der Durchtritts-Türflügel 3 soweit geschlossen ist, dass keine Person von
aussen in die Vereinzelungskabine eintreten kann. Um dies zu gewährleisten, müssen
die Vermassungen optimal gewählt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird
von einer gesamten Einbaubreite 17 bzw. einem Mauermass von 1550mm ausgegangen. Die
Türbreite 18 des Durchtritts-Türflügels 3 wird bei im wesentlichen 700mm, die Vereinzelungsbreite
19 bei im wesentlichen 690mm und die Vereinzelungstiefe 20 bei im wesentlichen 570mm
festgesetzt. Dadurch ergibt sich nach dem Öffnen des Durchtritts-Türflügels 3 bis
zum ersten Öffnungswinkel eine Eintrittsbreite 21 zum Eintritt in die Vereinzelungskabine
von im wesentlichen 465mm. Diese Vermassung ermöglicht eine Vereinzelung, ohne die
durchtretenden Personen unnötig einzuengen.
[0024] Fig. 6 und 7 zeigen die Durchtritts-Vorrichtung mit weggefalteten Trennwänden 14
und 15. Der Durchtritts-Türflügel 3 ist als Tür erkennbar gestaltet. Über den Türflügeln
3 und 4 ist eine horizontale Verbindungsfläche 22 gebäudeseitig angeordnet, an welcher
der Durchtritts-Türflügel 3 zumindest im ersten Öffnungswinkel und/oder mindestens
die zweite, gegebenenfalls aber auch die erste, Trennwand 14 bzw. 15 der Vereinzelungskabine
16 festsetzbar ist. Um den Schwenkarm 12 der Türbetätigungsvorrichtung 11 mit der
Schiene 13 in Verbindung bringen zu können, ist in der Verbindungsfläche 22 eine kreislinienförmige
Ausnehmung ausgebildet, die in den Fig. 1-5 gestrichelt dargestellt ist.
[0025] Im gesicherten Raum 6 ist zumindest eine Steuerungsvorrichtung zum Auslösen von Durchtrittsvorgängen
und vorzugsweise auch eine weitere Steuerungsvorrichtung zum Einstellen des gewünschten
Betrieszustandes angeordnet. Diese Steuerungsvorrichtungen sind mit der Kontrollvorrichtung
verbunden. Dabei muss die Kontrollvorrichtung erfassen können, ob die für den gewünschten
Betriebsmodus benötigten Bedingungen erfüllt sind. Insbesondere muss für den Vereinzelungsbetrieb
die Vereinzelungskabine bereitstehen, was von der Kontrollvorrichtung erfassbar ist.
Zudem muss auch der weitere Türflügel verriegelt sein. Die Kontrollvorrichtung erfasst
während eines vereinzelten Durchtritts auch, ob der Durchtritts-Türflügel in der Lage
beim ersten Öffnungswinkel von der dritten Verriegelungsvorrichtung festgesetzt ist.
Am Ende eines Durchtritts muss erfasst werden, ob der Durchtritts-Türflügel wieder
verriegelt ist. Wenn dies nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit der Fall ist, so
wird ein weiterer Durchtritt verhindert und vorzugsweise ein Alarm ausgelöst. Die
Kontrollvorrichtung ist vorzugsweise auch mit einer Einbruchs-Alarmanlage verbunden,
so dass beispielsweise gewährleistet werden kann, dass das Einschalten der Alarmanlage
erst möglich ist, wenn die Durchtritts-Vorrichtung im Vereinzelungsbetrieb ist. Es
versteht sich von selbst, dass die beschriebene Durchtritts-Vorrichtung mit allen
aus dem Bereich des vereinzelten Durchtritts bekannten Kontroll-, Erkennungs- und
Überwachungs-vorrichtungen ausgerüstet werden kann, um die gewünschte Sicherheit zu
erzielen.
1. Durchtritts-Vorrichtung mit einem Durchtritts-Türflügel (3), der an einem Rahmen (2)
schwenkbar gehalten ist, und einer Vereinzelungskabine (16), die der freien vertikalen
Berandung des Durchtritts-Türflügels (3) zugeordnet ist und im Vereinzelungsbetrieb
eine von der Ebene des Rahmens (2) wegführende erste, sowie eine von dieser Ebene
beabstandete zweite Trennwand (14, 15) umfasst, so dass eine Person beim Öffnen des
Durchtritts-Türflügels (3) bis zu einem ersten Öffnungswinkel lediglich in die Vereinzelungskabine
(16) eintreten kann, dadurch gekennzeichnet, dass eine vertikale Berandung des Rahmens (2) um eine vertikale Achse schwenkbar gebäudeseitig
befestigt ist und eine vierte Verriegelungsvorrichtung eingesetzt ist, die den Rahmen
(2) in der geschlossenen Lage hält, wobei die vierte Verriegelungsvorrichtung entriegelbar
ist, so dass der Rahmen (2) aufstossbar und eine Öffnung erzielbar ist.
2. Durchtritts-Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Rahmen (2) über die direkte Berandung des Durchtritts-Türflügels (3) hinaus
in den Bereich mit der Vereinzelungskabine (16) erstreckt.
3. Durchtritts-Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchtritts-Türflügel (3) im geschlossenen Zustand am Rahmen (2) mit einer zweiten
Verriegelungsvorrichtung (10) verriegelbar ist, wobei eine Kontrollvorrichtung die
Ent- und Verriegelung der zweiten Verriegelungsvorrichtung (9, 10) steuerbar, und
insbesondere die erfolgte Verriegelung erfassbar, macht.
4. Durchtritts-Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (2) eine Türbetätigungsvorrichtung (11) zum automatischen Öffnen und Schliessen
des Durchtritts-Türflügels (3), vorzugsweise mit einem betätigten Schwenkarm (12),
der in eine mit dem Durchtritts-Türflügel (3) verbundene Schiene (13) eingreift, angeordnet
ist, die von der Kontrollvorrichtung steuerbar ist, so dass im Vereinzelungsbetrieb
der Durchtritts-Türflügel (3) von der Türbetätigungsvorrichtung (11) bis zu einem
ersten Öffnungswinkel geöffnet und nach einer vorgegebenen Zeit und/oder einem Kontrollschritt
an der in die Vereinzelungskabine (16) eingetretenen Person wieder geschlossen werden
kann, wobei der Durchtritts-Türflügel (3) in der Lage beim ersten Öffnungswinkel vorzugsweise
von einer dritten Verriegelungsvorrichtung festsetzbar ist, so dass der Durchtritts-Türflügel
(3) nicht weiter bewegt werden kann.
5. Durchtritts-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die zweite, vorzugsweise aber auch die erste, Trennwand (14, 15) der Vereinzelungskabine
(16) aus einer ersten in eine zweite Befestigungslage bewegbar ist bzw. sind.
6. Durchtritts-Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Trennwand (14, 15) schwenkbar an der Durchtritts-Vorrichtung
befestigt ist und vorzugsweise die zweite Trennwand (15) zweiteilig ausgebildet ist,
wobei die beiden Teilwände (15a, 15b) verschiebbar oder schwenkbar miteinander verbunden
sind.
7. Durchtritts-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass gebäudeseitig über den Türflügeln (3, 4) und der Vereinzelungskabine (16) eine horizontale
Verbindungsfläche (22) angeordnet ist, an welcher der Durchtritts-Türflügel (3) zumindest
im ersten Öffnungswinkel und/oder mindestens die zweite, gegebenenfalls aber auch
die erste, Trennwand (14, 15) der Vereinzelungskabine (16) festsetzbar ist.
8. Durchtritts-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Aussenseite des Durchtritts-Türflügels (3) eine Berechtigungs-Erfassungs-Einrichtung
und auf der Innenseite zumindest eine Steuerungsvorrichtung angeordnet ist, welche
beide mit der Kontrollvorrichtung verbunden sind.
9. Durchtritts-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Vereinzelungskabine (16) eine Zutritts-Erfassungs-Einrichtung angeordnet
ist, die mit der Kontrollvorrichtung verbunden ist.
10. Durchtritts-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (2) ein weiterer Türflügel (4) schwenkbar gehalten ist, welcher im geschlossenen
Zustand am Rahmen mit einer ersten Verriegelungsvorrichtung (9) verriegelbar ist,
wobei die freien vertikalen Berandungen der beiden Türflügel (3, 4) im geschlossenen
Zustand aneinander anliegen.