Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Schmuckausstattung, indem
einerseits an einer gewünschten Körperstelle einer zu schmückenden Person zumindest
ein Schmuckelement angebracht wird und andererseits ein Oberbekleidungsstück mit zumindest
einer Durchblicksöffnung gefertigt und zur Verfügung gestellt ist. Weiter betrifft
die Erfindung ein Oberbekleidungsstück und ein Set solcher Oberbekleidungsstücke.
Stand der Technik
[0002] Bekleidungsstücke sind ein seit langem bekanntes Mittel den Körper beziehungsweise
Teile davon zu bedecken und somit den Körper vor Umwelteinflüsse, wie beispielsweise
Sonneneinstrahlung, Kälte, Regen und dergleichen zu schützen. Über die Jahrhunderte
haben sich die Bekleidungsstücke immer wieder verändert. Die Jahreszeit bestimmt weitgehend
die Art der Bekleidung. So wird im Sommer eher eine leichte Bekleidung bevorzugt,
bei welcher mehr Einblicke gewährt werden, als dies beispielsweise im Winter der Fall
ist. Je nach gesellschaftlichen und sozialen Umständen der das Bekleidungsstück tragenden
Person werden mehr oder weniger grosse Hautflächen öffentlich gezeigt, beziehungsweise
zur Schau gestellt.
[0003] Oberbekleidungsstücke im Allgemeinen sind schon immer mit Öffnungen versehen worden,
durch welche Körperextremitäten wie beispielsweise Arme, Beine und der Kopf hindurch
geführt werden.
[0004] Immer mehr Personen tragen Schmuckelemente an und/oder auf der Haut und möchten diese
innerhalb der von der Gesellschaft gesetzten Rahmenbedingungen auch präsentieren.
Mit den bekannten Bekleidungsstücken ist dies nur sehr beschränkt möglich. Es können,
wenn überhaupt nur Schmuckelemente an und/oder auf der Haut gezeigt werden, welche
sich auf Körperextremitäten befinden, die das Bekleidungsstück durchdringen. Weiter
wurden Durchdringungsöffnungen, beispielsweise die Öffnung für den Hals, der sogenannte
Ausschnitt derart vergrössert, dass z. B. am Hals getragene Schmuckelemente auf der
Haut sichtbar sind.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Oberbekleidungsstück für den alltäglichen Gebrauch
zu schaffen, welches die genannten Nachteile beseitigt und es ermöglicht Schmuckelemente
an und/oder auf der Haut optisch hervorzuheben, ohne weitgehend die allgemeingültigen
gesellschaftlichen Normen zu verletzen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung wird an einer gewünschten Körperstelle einer Person ein Schmuckelement angebracht
und ein Oberbekleidungsstück mit zumindest einer Durchblicksöffnung gefertigt oder
zur Verfügung gestellt. Die zumindest eine Durchblicksöffnung ist derart angeordnet,
dass ein an und/oder auf der Haut angeordnetes Schmuckelement sichtbar ist.
[0007] Als Oberbekleidungsstück wird jede Art eines Bekleidungstücks verstanden, welches
aussen, d. h. für jedermann sichtbar getragen wird. Dies können Bekleidungsstücke
sein, welche über der sogenannten Unterbekleidung oder direkt auf der Haut getragen
werden. Beispielsweise handelt es sich dabei um T-Shirts, Tops, Hemden, Hosen, Röcke
und dergleichen. Da auch Bekleidungsstücke von dieser Definition umfasst werden, die
über anderen Bekleidungsstücken getragen werden, fallen beispielsweise auch Krawatten,
Foulards und ähnliches, sowie Jacken und Mäntel unter diese Definition. Je nach Art
der Anwendung des erfindungsgemässen Oberbekleidungsstücks sind gewisse Ausführungen
der Oberbekleidung gegenüber anderen Ausführungen bevorzugt und weisen gegenüber diesen
einen besonderen Vorteil auf.
[0008] Als Durchblicksöffnung wird eine Öffnung in einem Oberbekleidungsstück verstanden,
welche es ermöglicht ein Schmuckelement oder Teile davon auf normaler Sichtdistanz,
beispielsweise auf einen oder mehr Meter zu erkennen. Durchblicksöffnungen sind keine
Öffnungen, welche für Körperextremitäten benutzt werden.
[0009] Es können auch mehr als eine Durchblicksöffnung in einem Oberbekleidungsstück vorgesehen
werden. Die Form der Durchblicksöffnung wird vorzugsweise der gesamten Form des hervorzuhebenden
Schmuckelements oder nur einem Teil davon angepasst. Die Art der Formgebung kann auch
frei und unabhängig der Art und Form des zu hervorhebenden Schmuckelements ausgestaltet
sein. Weiter ist es möglich einem an und/oder auf der Haut angeordneten Schmuckelement
einen richtigen Rahmen zu geben.
[0010] Mit einem solchen Oberbekleidungsstück ist es möglich an und/oder auf der Haut befindliche
Schmuckelemente derart hervorzuheben, beziehungsweise auf diese hinzuweisen oder diese
zu zeigen, ohne dass dabei der gesamte Körperteil zur Präsentation des Schmuckelements
entblösst werden muss. Je nach Ort des Schmuckelements, beispielsweise in der Nähe
des weiblichen Brustbereichs wäre eine totale Entblössung dieses Bereichs in den meisten
gesellschaftlichen Ordnungen nicht toleriert.
[0011] Die Durchblicksöffnungen im Oberbekleidungsstück werden nach den Wünschen der Person
angeordnet, welche das Oberbekleidungsstück trägt. Damit richten sich die Präsentationsmöglichkeiten
nach den individuell an und/oder auf der Haut angeordneten Schmuckelementen und nicht
wie bisher nach Durchdringungsöffnungen, beziehungsweise Vergrösserungen davon. Dies
ermöglicht gezielt bestimmte Effekte, beispielsweise Hinweise auf an und/oder auf
der Haut angeordnete Schmuckelemente zu schaffen oder diese Schmuckelemente auch in
einem gewissen Rahmen an nicht üblichen Stellen des Körpers zu positionieren, an denen
solche Schmuckelemente üblicherweise angeordnet sind.
[0012] Es sind auch generelle Positionierungen der Durchblicksöffnungen wie beispielsweise
in der Nähe des Bauchnabels, des Rückens, des Oberarms oder der Schulter möglich.
[0013] Die Durchblicksöffnung wird beispielsweise aus dem Oberbekleidungsstück heraus gestanzt.
Sie kann auch mit einem Mittel, wie beispielsweise mit einer Schere oder mit einem
Messer aus dem Oberbekleidungsstück heraus geschnitten werden. Grundsätzlich sind
alle Mittel anwendbar, welche es ermöglichen einen Teil des Oberbekleidungsstücks
zu entfernen. Anschliessend werden die Ränder der Durchblicksöffnung umarbeitet beziehungsweise
gesäumt, so dass insbesondere ein Ausfransen der Ränder der Durchblicksöffnung verhindert
wird. Die Ränder der Durchblicksöffnung können beispielsweise gesteppt, umnäht, geleimt,
gestickt oder mit einem anderen, beziehungsweise mit dem gleichen Material wie das
Oberbekleidungsstück umfasst beziehungsweise verstärkt sein. Weist der Saum der Durchblicksöffnung
mehrere Richtungswechsel oder in die Durchblicksöffnung hineinragende Abschnitte auf,
werden die Ränder vorzugsweise mit einer zusätzlichen Umrandung, beispielsweise aus
Leder oder Kunststoff verstärkt. Dadurch bleibt die Ausgestaltung einer solchen Durchblicksöffnung
länger erhalten, als dies bei einer Saumnaht, beispielsweise einer Steppnaht der Fall
ist. Ein besonderer optischer Effekt wird erreicht, wenn die Umarbeitung eine von
der Oberflächenbekleidung abweichende Struktur aufweist. Dieser Effekt kann mit einer
anderen Farbgestaltung gegenüber dem Oberbekleidungsstück verstärkt werden. Auch hier
ist eine Kombination verschiedenster Umarbeitungsmöglichkeiten und Materialien, wie
beispielsweise Leder, Stoffgewebe, Kunststoff oder Plastik denkbar. Bei einem Saum,
bei welchem die Ränder mehrere Richtungswechsel aufweisen, wie es beispielsweise bei
dem Umriss eines Tieres oder eines Herzens der Fall sein kann, werden vorzugsweise
diese Ränder verstärkt ausgebildet. Damit bleibt die geschaffene Form der Öffnung
länger erhalten gegenüber einer Ausführung, bei der die Ränder nur gegen das Ausfransen
gesäumt wird.
[0014] Das hervorzuhebende Schmuckelement ist beispielsweise eine Farbgestaltung der Haut,
wie eine Tätowierung, wobei es sich auch um eine temporäre Tätowierung handeln kann
oder um ein mit Henna-Farben gezeichnetes Bild. Weiter fällt auch eine Hautgestaltung,
wie es eine natürliche oder gezielt in der Haut angebrachte Vernarbung darstellt,
unter den Begriff des Schmuckelements. Des Weiteren ist auch eine Kombination dieser
beiden beispielhaften Farb- oder Hautgestaltungen oder mehrerer der einzelnen Gestaltungen
denkbar.
[0015] Das hervorzuhebende Schmuckelement kann auch ein eigentliches Schmuckstück sein,
welches an der Haut, wie beispielsweise ein Piercing getragen wird. Der Begriff Schmuckstücks
umfasst auch Schmuck im Allgemeinen, wie beispielsweise Hals-, Taillen- oder sonstige
Ketten, sowie Anhänger jeglicher Form, Ringe und Schmucksteine, beispielsweise aus
Edelsteinen oder Glas hergestellte Schmucksteine. Dabei wird das Schmuckstück vorzugsweise
von der Person getragen, beispielsweise angehängt oder auf der Haut direkt befestigt,
z. B. aufgeklebt.
[0016] Vorzugsweise ist das Schmuckelement hinter der Ebene angeordnet, welche durch die
Durchblicksöffnung definiert ist. Handelt es sich bei dem Schmuckelement um ein Schmuckstück,
kann dieses beispielsweise diese Ebene, insbesondere auch kurzfristig durchdringen.
Ein weiterer besonderer Effekt entsteht, wenn das Schmuckstück an der Person angehängt
ist und durch Bewegungen dieser Person das Schmuckstück durch die genannte Ebene herauspendelt.
[0017] Ein besonderer Effekt wird erreicht, wenn das Oberbekleidungsstück mit der Durchblicksöffnung
am Körperteil eng anliegt an dem es getragen wird. Hierfür eigenen sich insbesondere
T-Shirts, Tops oder Hosen, wie beispielsweise die sogenannten Hot-Pants oder Capri-Hosen,
insbesondere wenn diese aus einem dehnfähigen Gewebe hergestellt sind. Wenn das Oberbekleidungsstück
eng anliegt, kann die Durchblicksöffnung optimal positioniert werden, damit das zu
hervorhebende Schmuckelement zur vollen Geltung kommt. Weiter ist es auch denkbar,
die Durchblicksöffnung derart zu gestalten, dass nur ein Teil des gesamten Schmuckelements
sichtbar wird. Dadurch lässt sich ein besonders vorteilhafter Reizeffekt erzeugen.
In einer Variante dazu kann die Öffnung mit einer Abdeckung z. B. in Form einer Klappe
oder Türe versehen werden, welche je nach Situation geöffnet wird, um ein darunter
verborgenes, an und/oder auf der Haut angeordnete Schmuckelement sichtbar zu machen.
[0018] Bei den Durchblicksöffnungen handelt es sich um separate, zusätzlich zu den Durchdringungsöffnungen
für die Körperextremitäten angeordnete Öffnungen eines Oberbekleidungsstücks. Die
Durchblicksöffnungen sind somit nicht eine Erweiterung einer Durchdringungsöffnung,
wie es beispielsweise bei einer Vergrösserung der Öffnung für den Hals (grosser Ausschnitt)
bei einer Oberbekleidung, insbesondere für eine weibliche Person der Fall ist.
[0019] In einer weiteren Ausführung wird die Durchblicksöffnung mit einem nicht abbildungsbehindernden
Material, wie beispielsweise einzelnen durchsichtigen Plastikstreifen bedeckt. Bevorzugt
ist jedoch eine den Durchblick nicht behindernde Fadenstruktur angeordnet. Dabei wird
ein schillernder Bildeindruck oder bevorzugt sogar ein Moiré-Effekt angestrebt, welcher
beispielsweise durch ein strukturiertes Fadenmaterial hervorgerufen wird, dass die
Durchblicksöffnung überspannt. Unter Moiré-Effekt wird hier eine Musterung verstanden,
wie sie beispielsweise auch bei Halbtonbildern infolge fehlerhafter Reproduktion auftritt.
Die Ausrichtung des nicht abbildungsbehindernden Materials kann frei gewählt sein
oder wird durch das zu hervorhebende Schmuckelement bestimmt.
[0020] In einer Variante dazu werden einzelne Fäden des die Durchblicksöffnung überspannenden
Fadenmaterials derart ausgebildet, dass an ihnen gezogen werden kann. Somit kann die
Kontur einer Durchblicksöffnung verändert werden. Dabei können auch Hilfsmittel wie
beispielsweise Reisverschlüsse oder sogenannte Kordelstopper verwendet werden. Die
Veränderung der Kontur wird vorzugsweise soweit begrenzt, dass die Durchblicksöffnung
nicht ganz geschlossen werden kann. Mit dieser Ausführung einer Durchblicksöffnung
wird diese je nach Situation angepasst und Schmuckelemente bewusst gesteuert hervorgehoben.
Beispielsweise wird zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein Teil einer Tätowierung gezeigt,
je nach Situation in der sich die das Oberbekleidungsstück tragende Person befindet,
kann sie mehr Einblick gewähren. Ändert sich die Situation kann die ursprünglich vorhandene
Einblickmöglichkeit, die ursprüngliche Grösse der Durchblicksöffnung wieder durch
die das Oberbekleidungsstück tragende Person selbst hergestellt werden.
[0021] Neben an und/oder auf der Haut getragenen Schmuckelementen kann auch mit dem Oberbekleidungsstück
ein Schmuckelement, beispielsweise durch eine gezielte Bräunung geschaffen werden.
Dazu wird ein Set aus vorzugsweise zwei Oberbekleidungsstücken verwendet. Bei dem
ersten Oberbekleidungsstück handelt es sich vorzugsweise um ein eng anliegendes Oberbekleidungsstück,
wie beispielsweise um ein T-Shirt, vorzugsweise aus einem dehnfähigem Material, mit
mindestens einer Durchblicksöffnung. Diese Durchblicksöffnung weist eine Form auf,
die dem zu schaffenden Bräunungsbild entsprechen soll. Denkbar sind die verschiedensten
Ausgestaltungen der Durchblicksöffnungen. Neben den geometrischen Formen, z. B. ein
Kreis, ein Oval oder Rechteck, seien hier auch symbolhafte Formen genannt, wie beispielsweise
die Ausgestaltungen eines Herzens, eines Pfeils, eines Sterns oder der Umriss eines
Tieres. Wenn das Bräunungsbild ein Muster zeigen soll, können mehrere Durchblicksöffnungen
nahe beabstandet angeordnet werden. Dieses Muster kann auch eine Aneinanderreihung
von mehreren Buchstaben sein, was die Möglichkeit bietet, Wörter oder sogar ganze
Sätze an eine annähernd genau definierten Stelle als Schmuckelement zu schaffen. Die
Person, welche ein solches Schmuckelement haben möchte, zieht das Oberbekleidungsstück
an und setzt sich der bräunenden Bestrahlung, z. B. durch die Sonne oder im Solarium
solange aus, bis das gewünschte Schmuckelement auf der Haut eingebräunt ist. Obwohl
in den meisten Fällen eine Bräunung der Haut erwünscht ist, kann auch eine Rötung
dieser Hautstelle angestrebt werden. In einer Abwandlung davon kann sich die das Oberbekleidungsstück
tragende Person auch Farbe auftragen oder aufspritzen lassen. Sobald die Farbe, vorzugsweise
eine Farbe wie sie für das sogenannte Body-Painting verwendet wird, getrocknet ist,
kann das Oberbekleidungsstück abgezogen werden und das gebräunte, beziehungsweise
aufgespritzte Schmuckelement ist in der gewünschten Form auf dem Körper sichtbar.
[0022] Das zweite Oberbekleidungsstück kann gleich wie das erste Oberbekleidungsstück eng
anliegend ausgebildet sein. Vorzugsweise ist es jedoch nur leicht anliegend geschnitten
und es handelt sich beispielsweise bei diesem Oberbekleidungsstück um ein Abendkleid
oder ein Hemd. Mindestens eine der Durchblicksöffnungen des zweiten Oberbekleidungsstücks
ist vorzugsweise am selben Ort wie die Durchblicksöffnung des ersten Oberbekleidungsstücks
ausgebildet. In einer Variante dazu ist die Durchblicksöffnung des zweiten Oberbekleidungsstücks
gegenüber der Durchblicksöffnung des ersten Oberbekleidungsstücks leicht verschoben.
Der gebräunte Hautbereich wäre dann nur teilweise sichtbar, sofern die Abmessungen
der beiden Durchblicksöffnungen identisch sind. Die Form der Durchblicksöffnung des
zweiten Oberbekleidungsstücks kann entsprechend der Form der Durchblicksöffnung des
ersten Oberbekleidungsstücks ausgebildet sein, so dass bei gleicher Positionierung
dieser Durchblicksöffnungen der gebräunte Hautbereich ganz sichtbar wird. Daneben
kann die Durchblicksöffnung des zweiten Oberbekleidungsstücks in der Dimension gegenüber
der Durchblicksöffnung des ersten Oberbekleidungsstücks etwas grösser gestaltet werden,
was dazu führt, dass der gebräunte Hautbereich zusammen mit einem nicht gebräunten
Hautteilbereich durch die Durchblicksöffnung des zweiten Oberbekleidungsstücks sichtbar
ist. Auch hier ist es denkbar, nur einen Teil des gebräunten Schmuckelements zu zeigen
oder die Kontur der Durchblicksöffnung des zweiten Oberbekleidungsstücks veränderlich
zu gestalten. Die Kontur der Durchblicksöffnung kann beispielsweise durch eine Anordnung
eines Fadens verändert werden, welcher den Saum zusammenzieht, wenn daran gezogen
wird.
[0023] Wird eine genaue Positionierung der Durchblicksöffnung angestrebt, ist ein eng anliegendes
Oberbekleidungsstück bevorzugt, wie beispielsweise ein T-Shirt oder ein Top. Spielt
die genaue Positionierung für das Hervorheben des Schmuckelements eine zweitrangige
Rolle oder soll ein besonderer Effekt durch Bewegungen des Schmuckelements und/oder
des Oberbekleidungsstücks erreicht werden, ist ein leicht anliegendes, beispielsweise
ein Hemd oder eine Bluse oder sogar ein wallendes Oberbekleidungsstück bevorzugt,
beispielsweise ein leichtes Sommerkleid.
[0024] Je nach Kundenwunsch werden eine oder mehrere Durchblicksöffnungen angeordnet. Diese
Öffnungen werden insbesondere örtlich dort vorgesehen, wo sich Schmuckelemente an
und/oder auf der Haut der Person befinden, welche das Oberbekleidungsstück tragen
will.
[0025] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- als ein Beispiel für ein erfindungsgemässes Oberbekleidungsstück ein T-Shirt mit zwei
Durchblicksöffnungen;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Oberbekleidungsstücks, bei dem die Durchblicksöffnung
umarbeitet ist;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Oberbekleidungsstücks mit einer Variante
einer Umarbeitung der Durchblicksöffnung;
- Fig. 4a-c
- Vorgehen zur Anwendung eines erfindungsgemässen Sets und
- Fig. 5a-c
- Beispiele von möglichen Bräunungsmustern.
[0027] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0028] Figur 1 zeigt als ein Beispiel für ein erfindungsgemässes Oberbekleidungsstück ein
T-Shirt 1 mit zwei Durchblicksöffnungen 2 und 3, welche derart angeordnet sind, dass
zwei unterschiedliche, hinter der Ebene der Durchblicksöffnungen 2 und 3 angeordnete
Schmuckelemente sichtbar werden. Das T-Shirt 1 wird bezogen auf die das T-Shirt 1
tragende Person von vorne betrachtet. Die Durchblicksöffnung 2 ist in der Nähe des
Bauchnabels, d. h. im Bauchbereich positioniert, so dass das dort angeordnete Schmuckelement,
hier ein Piercing 4, sichtbar ist. Als beispielhafte Ausgestaltung der Durchblicksöffnung
2 ist eine Herzform gewählt. Die Ränder der Durchblicksöffnung 2 sind vorzugsweise
umarbeitet, wobei es sich beispielsweise um eine Steppnaht handelt. Durch Bewegungen
der das T-Shirt 1 tragenden Person verändert sich die Position des Piercing 4 innerhalb
der Durchblicksöffnung fortlaufend. Dies insbesondere auch, weil keine direkte Verbindung
zwischen dem Schmuckelement und der Durchblicksöffnung 2 besteht. Je enger das Oberbekleidungsstück
ausgebildet ist, desto weniger bewegt sich das sichtbare Schmuckelement innerhalb
des Querschnitts der Durchblicksöffnung. Die Durchblicksöffnung 3 hat hier eine annähernd
rechteckige Ausgestaltung und ist aus der Sicht des Betrachters im Bereich des linken,
oberen Brustmuskels angeordnet. Auch bei dieser Durchblicksöffnung 3 werden die Ränder
dieser Durchblicksöffnung vorzugsweise umarbeitet, hier nicht dargestellt. Bei dem
sichtbaren Teil des gezeigten Schmuckelements handelt es sich beispielsweise um einen
Teil eines tätowierten Brustbildes, welches in diesem Bereich auf der Haut eingestochen
ist.
[0029] Anhand dieser Figur ist auch ersichtlich, dass keine Körperextremitäten die Durchblicksöffnungen
2 beziehungsweise 3 durchdringen sollen. Weiter ist keine direkte Verbindung der Durchblicksöffnungen
2 oder 3 mit anderen vorhandenen Öffnungen, wie beispielsweise mit der Öffnung für
den Hals, beziehungsweise für den Kopf 6 oder den Öffnungen für die Arme 7.1 bzw.
7.2 vorhanden. Die Abmessungen der Durchblicksöffnungen sind klein, hier etwa faustgross,
im Verhältnis zur gesamten Grösse des T-Shirts.
[0030] Ein Ausschnitt eines erfindungsgemässen Oberbekleidungsstücks, bei dem die Durchblicksöffnung
10 gesäumt ist, wird in Figur 2 dargestellt. Innerhalb des Querschnitts der Durchblicksöffnung
2 ist beispielsweise ein auf der Haut aufgeklebter Schmuckstein 8, z. B. ein aus Glas
geschliffenes Schmuckstück sichtbar. Je nach Wünschen der das Oberbekleidungsstück
tragenden Person kann die Durchblicksöffnung 2 an verschiedenen Orten angeordnet sein.
Beispielsweise tragen arabische Bauchtänzerinnen oft solche oder ähnliche Schmucksteine
im Bauchnabel, weshalb vorzugsweise bei einer solchen Anwendung des Oberbekleidungsstücks
die Durchblicksöffnung 2 in diesem Bereich angeordnet wird.
[0031] Die Ränder der Durchblicksöffnung 10 sind mit einer Umrandung 9 versehen. Bei dieser
Umrandung 9 kann es sich um das gleiche Material und die gleiche Farbgebung handeln,
wie es für das Oberbekleidungsstück verwendet wurde. Ein besonderer Effekt wird erreicht,
wenn das Material und/oder die Farbgebung und/oder die Struktur von den Eigenschaften
des Oberbekleidungsstücks variiert. Wie in dieser Ausführungsform dargestellt ist,
muss die Umrandung 9 nicht gleichmässig ausgebildet sein. Als Beispiel ist hier als
Oberbekleidungsstück ein weisses T-Shirt gezeigt, bei dem die Ränder der Durchblicksöffnung
10 mit einem schwarzen Lederstreifen 9 umrandet sind. Dieser Lederstreifen 9 weist
auf seiner gesamten Länge eine nicht gleichmässige Breite auf, was zu dem dargestellten
Effekt führt.
[0032] Figur 3 stellt einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Oberbekleidungsstücks mit
einer Variante einer Umarbeitung der Durchblicksöffnung 11 und einem sichtbaren Muster
12 dar, welches mit Henna auf die Haut der das Oberbekleidungsstück tragenden Person
aufgemalt wurde. Die Ränder der beispielhaften runden Durchblicksöffnung 11 sind in
dieser Ausführung mit einer Steppnaht 13 versehen. Die Durchblicksöffnung 11 muss
nicht unbedingt derart angeordnet sein, dass das zu hervorhebende Schmuckelement 12
zentrisch im Querschnitt der Durchblicksöffnung 11 sichtbar ist. Durch die Bewegungen
der Person und Verschiebungen des Oberbekleidungsstücks, vor allem wenn dieses nur
leicht an dem Körperteil anliegt, auf welchem das Schmuckelement angeordnet ist, entsteht
ein Zusammenspiel verschiedenster Effekte.
[0033] In den Figuren 4a bis 4c ist die Anwendung eines erfindungsgemässen Sets dargestellt.
Als Beispiel will eine Person auf dem Schulterblatt ein Schmuckelement schaffen, welches
die Form eines Kreuzes hat. Zu diesem Zweck zieht die Person bevorzugt ein eng anliegendes
T-Shirt an, welches an der gewünschten Stelle eine entsprechend dem Wunsch der Person
ausgebildete Durchblicksöffnung 14 hat (siehe Figur 4a). Die Person setzt sich nun
der bräunenden Bestrahlung aus. Nachdem die gewünschte Bräunung, gegebenenfalls die
gewünschte Rötung erreicht ist, zieht die Person das T-Shirt aus. Auf der Haut ist
nun das gewünschte Symbol 15 sichtbar, hier ein Kreuz (siehe Figur 4b). Die Person
kann nun vorzugsweise ein nur leicht anliegendes Oberbekleidungsstück anziehen, welches
bis auf eine Ortstoleranz am selben Ort eine Durchblicksöffnung 16 aufweist (siehe
Figur 4c). Bei weiblichen Personen kann das zweite Oberbekleidungsstück auch ein schulterfreies
Abendkleid oder ein Abendkleid mit Spaghetti-Trägern sein, wobei dann keine erfindungsgemässe
Durchblicksöffnung 16 angeordnet ist, da das Schmuckelement - hier ein gebräuntes
Kreuz 15 - im Ausschnitt einer in sonstiger Art vergrösserten Durchdringungsöffnung
des Kleidungsstücks sichtbar ist. Vorzugsweise werden die Ränder, hier nicht dargestellt,
der Durchblicksöffnungen 14 beziehungsweise 16 gesäumt. Es können auch mehr als eine
Durchblicksöffnung im ersten sowie auch im zweiten Oberbekleidungsstück angeordnet
sein.
[0034] Anstatt sich das gewünschte Symbol bräunen zu lassen, kann ein T-Shirt mit einer
Durchblicksöffnung, wie beispielsweise die Durchblicksöffnung 14 als Schablone benutzt
werden, vor allem wenn das Symbol beispielsweise mit einer Farbe auf die Haut aufgespritzt
bzw. aufgemalt wird.
[0035] Figur 5a zeigt als ein weiteres Beispiel für eine Durchblicksöffnung 17 ein Symbol
in Form des sogenannten "Victory"-Zeichens, welches durch eine Faust mit V-förmig
ausgestrecktem Ring- und Mittelfinger definiert wird. Dieses kann im Sinne der vorher
genannten Durchblicksöffnungen zum Erstellen eines gebräunten Symbols, andeutungsweise
mit dem Bezugszeichen 18 dargestellt, oder als Durchblicksöffnung verwendet werden,
welches ein an und/oder auf der Haut angeordnetes Schmuckelement, hier nicht dargestellt,
zeigt. Dabei muss diese Durchblicksöffnung nicht gleich gross wie das an und/oder
auf der Haut angeordnete Schmuckelement sein. Weiter muss die Form des Schmuckelements
nicht der Form der Durchblicksöffnung entsprechen.
[0036] Die Durchblicksöffnungen können auch in Form einzelner Buchstaben oder ganzer Wörter
ausgestaltet sein. Figur 5b zeigt eine Durchblicksöffnung 19 in Form einzelner Buchstaben,
welche das Wort "LOVE" bilden. Als Variante dazu ist in der Figur 5c eine Durchblicksöffnung
20 gezeigt, welche dem Wort "YES" entspricht. Bei diesen Durchblicksöffnungen 19 bzw.
20 kann es sich um Durchblicksöffnungen handeln, welche ein an und/oder auf der Haut
angeordnetes Schmuckelement, beziehungsweise Teile davon zeigen oder sie können als
Schablone für eine gezielte Bräunung oder dergleichen dienen.
[0037] Das Oberbekleidungsstück kann mit einer Stickerei versehen sein, welche selbst ein
Motiv darstellt, beispielsweise in Form einer Katze. Dieses Motiv selbst besteht aus
einzelnen Teilen, beispielsweise dem Auge, dem Mund, den Armen etc. der Katze. Das
Oberbekleidungsstück wird im Bereich eines Teils dieses Motivs, beispielsweise der
Bereich des Motivs, der das Auge der Katze darstellt, derart ausgenommen, dass eine
Durchblicksöffnung geschaffen wird, welche ein an und/oder auf der Haut angeordnetes
Schmuckelement sichtbar macht, vorzugsweise eine Farbgestaltung auf der Haut. Neben
der Ausführungsform mit einer Stickerei kann ein Motiv auch auf das Oberbekleidungsstück
aufgebügelt oder aufgeklebt werden.
[0038] Neben der Anwendung des erfindungsgemässen Oberbekleidungsstücks für Personen kann
ein solches Oberbekleidungsstück auch bei Tieren, insbesondere bei Schosshunden oder
Nacktkatzen Anwendung finden, insbesondere wenn diese Tiere geschorene Stellen im
Fell aufweisen.
[0039] In einer weiteren Variante wird beispielsweise ein Schmuckstück an einem oder mehreren
Rändern der Durchblicksöffnung befestigt. Dies beispielsweise, wenn ein Effekt eines
an und/oder auf der Haut angeordnetes Schmuckelementes verstärkt oder abgeschwächt
werden soll.
[0040] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung ein Oberbekleidungsstück
für den alltäglichen Gebrauch geschaffen wurde, welches es ermöglicht, Schmuckelemente
an und/oder auf der Haut optisch hervorzuheben, ohne weitgehend die allgemeingültigen
gesellschaftlichen Normen zu verletzen.
1. Verfahren zum Herstellen einer Schmuckausstattung, indem einerseits an einer gewünschten
Körperstelle einer zu schmückenden Person zumindest ein Schmuckelement angebracht
wird und andererseits ein Oberbekleidungsstück mit zumindest einer Durchblicksöffnung
(2, 3, 10, 11, 14, 16, 19 bzw. 20) gefertigt oder zur Verfügung gestellt wird, welche
derart angeordnet ist, dass das an und/oder auf der Haut angeordnete Schmuckelement
(4, 5, 8, 12, 15 bzw. 18) sichtbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Schmuckelement (5, 12, 15 bzw. 18) ein sich vom angrenzenden Hautbereich durch
eine Farbgestaltung abhebender Hautbereich und/oder durch eine Hautgestaltung abhebender
Hautbereich angebracht wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Schmuckelement (4 bzw. 8) ein an und/oder auf der Haut getragenes Schmuckstück,
vorzugsweise ein Piercing (4) angebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmuckelement (4, 5, 8, 12, 15 bzw. 18) so angebracht wird, dass es sich hinter
der Ebene befindet, welche durch die Durchblicksöffnung (2, 3, 10, 11, 14, 16, 19
bzw. 20) definiert ist, wenn das Oberbekleidungsstück getragen wird.
5. Oberbekleidungsstück, gekennzeichnet durch zumindest eine im Oberbekleidungsstück (1) angeordnete Durchblicksöffnung (2, 3,
10, 11, 14, 16, 19 bzw. 20), welche derart angeordnet ist, dass ein an und/oder auf
der Haut angeordnetes Schmuckelement (4, 5, 8, 12, 15 bzw. 18) sichtbar ist.
6. Oberbekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es derart ausgebildet ist, dass es am Körperteil, an dem es getragenen wird, eng
anliegt.
7. Oberbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchblicksöffnung (2, 3, 10, 11, 14, 16, 19 bzw. 20) keine Verbindung zu anderen
Öffnungen (6 bzw. 7) des Oberbekleidungsstücks (1), insbesondere zur Öffnung für den
Hals (6) hat.
8. Oberbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand der Durchblicksöffnung (2, 3, 10, 11, 14, 16, 19 bzw. 20) umarbeitet bzw.
gesäumt ist, um in besonderer Weise ein Ausfransen zu verhindern und der Saum vorzugsweise
eine von der Oberbekleidungsstruktur abweichende Struktur sowie insbesondere eine
andere Farbgestaltung aufweist.
9. Oberbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchblicksöffnung (2, 3, 10, 11, 14, 16, 19 bzw. 20) mit einem das Schmuckelement
(4, 5, 8, 12, 15 bzw. 18) nicht abbildungsbehindernden Material bedeckt ist, wobei
das Material vorzugsweise eine den Durchblick nicht behindernde Fadenstruktur aufweist,
insbesondere mit einem schillernden Bildeindruck oder in bevorzugter Weise einen Moiré-Effekt
hervorrufenden strukturierten Fadenmaterial überspannt ist und/oder dass die Durchblicksöffnung
(2, 3, 10, 11, 14, 16, 19 bzw. 20) eine veränderliche Kontur hat.
10. Set mit wenigstens einem zumindest eine Durchblicksöffnung (14) aufweisenden eng anliegenden
ersten Oberbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 oder 6 und einem ebenfalls
zumindest eine Durchblicksöffnung (16) aufweisenden zweiten, vorzugsweise leicht anliegenden
Oberbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die zumindest eine Durchblicksöffnung
(14 bzw. 16) des ersten und des zweiten Oberbekleidungsstücks bis auf eine Ortstoleranz
am selben Ort ausgebildet sind, damit mit dem ersten Oberbekleidungsstück eine Bräunung,
vorzugsweise einer durch die Sonne oder im Solarium erzeugten Bräunung, lediglich
einer durch deren zumindest einen Durchblicksöffnung (14) bestrahlbaren umgrenzten
Hautbereich erreichbar ist, und beim Tragen des zweiten Oberbekleidungsstück dann
der gebräunte Hautbereich ganz oder bevorzugt zusammen mit einem nicht gebräunten
Hautteilbereich durch die Durchblicksöffnung (16) oder zumindest eine der Durchblicksöffnungen
des zweiten Oberbekleidungsstücks sichtbar ist.