[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneidmesser, insbesondere ein Schneidmesser für eine
Lebensmittel aufschneidende Schneidmaschine, wobei das Schneidmesser drehbar um einen
Drehpunkt lagerbar ist und die am Rand des Schneidmessers angeordnete Schneidkante
spiralförmig ausgebildet ist, wobei die Schneidkante zumindest abschnittsweise in
Polarkoordinaten formuliert folgendem funktionalen Zusammenhang folgt: r = f (α).
Hierbei beschreibt r den Abstand der Schneidkante vom Drehpunkt, α beschreibt den
angulären Abstand bezüglich einer Null-Linie, also einen Winkel, und f beschreibt
eine beliebige mathematische Funktion.
[0002] Vorgenannte Schneidmesser werden bei Schneidmaschinen, die zum Aufschneiden von Lebensmittelsträngen
wie Stangenwürste oder Käselaibe vorgesehen sind, eingesetzt. In solchen Schneidmaschinen
werden zum Beispiel industriell gefertigte Würste oder Lebensmittelstränge (mit beachtlichem
Gewicht und beachtlicher Länge) im industriellen Maßstab aufgeschnitten. Bekannte
Maschinen erreichen zwischen 600 und 1.000 Schnitte pro Minute.
[0003] Für das Abtrennen der Produktscheibe vom Produktlaib sind zwei Konzepte bekannt.
Bei dem ersten wird das scheibenartige Schneidmesser auf einen planetenartigen Rotor
gesetzt, der periodisch umläuft und den Produktlaib regelmäßig für einen Vorschub
freigibt. Da der Aufbau des Messerantriebes verhältnismäßig aufwendig ist, ist auch
der Einsatz von spiralförmigen Schneidmessern bekannt. Der Vorteil bei spiralförmigen
Schneidmessern liegt dabei darin, daß, bei entsprechender Ausgestaltung des Schneidmessers,
ein Wegbewegen des Schneidmessers vom Produkt zu dessen Vortransport nicht durchgeführt
werden muß. Hierzu ist am Schneidmesser durch die Spiralform ein entsprechender Absatz
vorgesehen, der dazu verwendet wird, im richtigen Moment das Produkt entsprechend
vorzubewegen. Es ist klar, daß durch die Verwendung der Spiralmesser der aufwendige
planetenartige Antrieb eingespart werden kann.
[0004] Bei den bekannten Spiralmessern wird die Schneidkante gemäß einer archimedischen
Spirale geführt. Zwischen dem Abstand r der Schneidkante zum Drehpunkt und dem angulären
Abstand α (dem Winkel) besteht, in Polarkoordinaten ausgedrückt, ein linearer Zusammenhang
wie folgt:

[0005] Der Einsatz der gemäß einer archimedischen Spirale folgenden Spiralmesser ist aber
bei Hochleistungsschneidmaschinen nicht optimal. Bei Hochleistungsschneidmaschinen
wird angestrebt, mindestens 1000 Schnitte pro Minute zu erzeugen.
[0006] Bei dem Abtrennen der Produktscheibe von dem Produktlaib sind dabei zwei verschiedene,
rechtwinklig (oder orthogonal) zueinander angeordnete Kraftkomponenten, zu berücksichtigen.
Beim ziehenden Schnitt bewegt sich das Schneidmesser parallel zur Produktoberfläche,
beziehungsweise es wird damit die Kraftkomponente beschrieben, die tangential am Schneidmesser
besteht.
[0007] Hierzu rechtwinklig angeordnet ist die Kraftkomponente des drückenden Schnittes,
die bezüglich des Kreismessers radial und bezüglich des Produktes rechtwinklig zur
Oberfläche wirkt.
[0008] Nun ergibt es sich, daß bei dem Einsatz der bekannten Schneidmesser in Hochleistungsschneidemaschinen
die Rotationsgeschwindigkeit des Spiralmessers entsprechend erhöht werden muß. Dies
führt dazu, daß die Kraftkomponente des drückenden Schnittes so groß ist, daß kein
sauberer Schnitt mehr erfolgt, sondern die Scheibe regelrecht vom Laib abgehackt wird.
[0009] Vorgenannte Schneidmaschinen sind zum Beispiel in der deutschen Offenlegungsschrift
195 14 407, der deutschen Patentschrift 38 33 596 sowie in dem deutschen Gebrauchsmuster
91 16 036 beschrieben.
[0010] Das deutsche Gebrauchsmuster 91 16 036 beschreibt dabei eine als archimedische Spirale
ausgebildetes Schneidmesser, welches in Drehrichtung hinterem Bereich zusätzlich mit
Schneidzähnen ausgestattet ist. Eine solche Ausgestaltung des Schneidmessers ist verhältnismäßig
aufwendig, wobei auch zu beachten ist, daß die Schneidfläche der einzelnen Zähne dann
unter unterschiedlichen Schneidwinkeln auf das Schneidgut einwirken und so unter Umständen
Kraftkomponenten erzwingen, die zu einem unsauberen Schnitt führen.
[0011] Die deutsche Offenlegungsschrift 195 14 407 wie auch die Patentschrift 38 33 596
unterteilen ein spiralförmiges Schneidmesser in mehrere Sektoren, mit archimedischer
Spirale, deren jeweilige Ausgestaltung in den verschiedenen Sektoren unterschiedlich
sind. Auch hiermit soll das Schneidergebnis verbessert werden, wenngleich bei dem
unstetigen Übergang zwischen den Sektoren (deutsche Offenlegungsschrift 195 14 407)
ebenfalls mit Beeinträchtigungen des Schneidergebnisses zu rechnen ist. Die deutsche
Patentschrift 38 33 596 erhöht im mittleren Sektor massiv die Radienzunahme gegenüber
den beiden äußeren Bereichen, was zu einer entsprechenden Verstellung des relativen
Schneidwinkels führt und ebenfalls bei konstanter Rotationsgeschwindigkeit des Schneidmessers
die Schneidgeschwindigkeit und die Druckkraft erhöht und so zu z. B. ausgerissenen
Scheiben oder Fehlschneidungen im Schneidgut führen kann.
[0012] Bei den bekannten scheibenartigen Kreismessern bestand zusätzlich zu der Rotationsgeschwindigkeit
des Rotors, welcher ja die Schneidwirkung bestimmt, auch die Möglichkeit, die Rotationsgeschwindigkeit
des Kreismessers selbst zu erhöhen und damit die Kraftkomponenten des ziehenden Schrittes
entsprechend zu erhöhen und so auch bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten beziehungsweise
hohen Leistungen der Maschine zu sauber abgetrennten Scheiben zu gelangen.
[0013] Die vorliegende Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, ein Schneidmesser
wie eingangs beschrieben dahingehend zu verbessern, daß dieses auch für den Einsatz
bei hohen Drehzahlen zu brauchbaren Schnitten führt.
[0014] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß anstelle des bekannten linearen
Zusammenhanges zwischen dem Winkel α und dem Abstand r der Schneidkante zum Drehpunkt
eine nichtlineare Funktion gewählt wird. Es wird daher vorgeschlagen, die mathematische
Funktion, die zwischen dem Abstand r und dem Winkel α besteht, so auszubilden, daß
der Grad des die Funktion beschreibenden Polynoms ungleich 1 ist. Es ist daher möglich,
zum Beispiel einen quadratischen oder höheren funktionalen Zusammenhang zu wählen.
Es ist aber auch möglich, einen Zusammenhang zu wählen, dessen Polynomgrad kleiner
als 1 ist, zum Beispiel r ≈ √α. Beim Abweichen von der klassischen archimedischen
Spiralform ist dabei gefunden worden, daß dadurch der Anstellwinkel des Schneidmessers
beim Eintauchen in das Produktgut derart verändert wird, daß die Komponente des ziehenden
Schnittes gegenüber der Komponente des drückenden Schnittes erhöht wird und so, auch
bei hohen Schnittgeschwindigkeiten, ein sauberer Schnitt erfolgt.
[0015] In der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schneidkante
innerhalb einer archimedischen Spiralkontur angeordnet ist, wobei folgender mathematischer
Zusammenhang gelten soll:

[0016] Dabei soll k der Steigungsfaktor und a der Radius bei α = 0° sein.
[0017] Bei einem einer bekannten archimedischen Spirale folgenden Schneidmesser ist eine
konstante Steigung über den Winkel vorgesehen. Dies führt zu unterschiedlichem Steigungswinkel
am Umfang und zum anderen zu verhältnismäßig großem Steigungswinkel am Anfang der
Spirale und daraus resultierend zu verhältnismäßig großen Kraftkomponenten des drückenden
Schnittes. Das bedeutet, daß der Hackeffekt gerade am Anfang des Messers verhältnismäßig
hoch ist, wobei insbesondere beim Eintauchen des Messers in das Produkt zu Anfang
noch keine Kerbwirkung des bereits abgetrennten Scheibenteils im Produkt ausgenützt
werden kann, um das Abschneiden des Produktes zu erleichtern. Durch die vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung derart, daß die Schneidkante innerhalb einer archimedischen
Spirale folgt, (bei gleichem Anfangsradius) wird der Anteil am drückenden Schnitt
zu Anfang deutlich abgesenkt, wodurch die Hackwirkung prinzipiell reduziert wird und
insbesondere auch am Anfang des Schneidens ein sauberer Einstich des Messers in das
aufzuschneidende Gut erfolgt.
[0018] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß der funktionale Zusammenhang r = f (α) in
einem Intervall von α mit den Untergrenzen von 0° bis 100° und der oberen Grenze von
245° bis 345° besteht. Es ist vorgesehen, daß das erfindungsgemäße Schneidmesser nicht
nur an einer statisch orientierten Antriebswelle betrieben wird, sondern auch auf
einem Rotor umlaufend eingesetzt wird. Ähnlich wie bei dem bekannten Kreismesserscheiben
wird dann die Rotorbewegung ausgenützt, um zum Zeitpunkt der Freigabe des Produktes
das Produkt wieder vorzuschieben. Je nachdem wie das Schneidmesser eingesetzt wird,
wird ein kleineres oder größeres Intervall für den funktionalen Zusammenhang - wie
beschrieben - vorgesehen. Bei der bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der
funktionale Zusammenhang bei 0° beginnt.
[0019] Die Obergrenze kann dabei zwischen 245° und 345° liegen. Es ist aber auch bekannt,
den funktionalen Zusammenhang nach einem gewissen Winkel, in welchem ein anderer Zusammenhang
gewählt wird (zum Beispiel mit konstantem Radius) zu beginnen. Bevorzugt wird als
Obergrenze für diesen Intervall 300° angenommen, wobei sich dann ein Bereich von 60°
ergibt, in welchem das Produkt freigegeben wird, um dieses zu fördern.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der funktionale
Zusammenhang r = f (α) so gewählt ist, daß der Kraftanteil von ziehendem und drückendem
Schnitt über die wirksame Schneidkantenlänge in einem konstanten Verhältnis steht.
Dieses Verhältnis besteht insbesondere beim Eintauchen des Messers in das Schneidgut,
wobei die Verhältnisse dabei so gewählt sind, daß eben keine Hackwirkung auftritt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung hierbei ist vorgesehen, daß der ziehende und drückende
Kraftanteil des Schnittes gleich groß und das Verhältnis somit 1 ist.
[0021] Durch die Konstanz des Kräfteverhältnisses längs der wirksamen Schneidkantenlänge
wird die Produktscheibe mit immer gleichbleibenden Parametern abgetrennt und es müssen
keine sich verändernden Randbedingungen während des Schnittes beachtet werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist gefunden worden, daß es günstig
ist, wenn der funktionale Zusammenhang r = f (α) so gewählt ist, daß der Kraftanteil
des ziehenden Schnittes größer ist als der Kraftanteil des drückenden Schnittes. Durch
eine solche Ausgestaltung wird erreicht, daß der für den Schneidvorgang günstigere
ziehende Schnitt beim Schneiden überwiegt und dadurch die unerwünschte Hackbewegung
durch Abhacken der Scheibe vom Schneidgut vermieden beziehungsweise verringert wird.
[0023] In einer weiteren Entwicklung der Erfindung ist vorgesehen, daß der funktionale Zusammenhang
r = f (α) aus mehreren aneinanderstoßenden Teilfunktionen g
i zusammengesetzt ist. Diese kann mathematisch wie folgt beschrieben werden:

[0024] Dabei ist es möglich, daß diese Teilfunktionen an ihren Grenzen β
i,k,... unstetig einander anstoßen, wobei die Unstetigkeit zum Beispiel zu einem sichtbaren
Knick oder Absatz am Schneidmesser führen kann oder aber, daß die Unstetigkeit zum
Beispiel in einer punktuellen Abänderung des Steigungswinkels am Umfang führt (was
gleichbedeutend ist mit einer Unstetigkeit in einer Ableitung dr/dα).
[0025] Günstig ist es dabei aber, wenn darauf geachtet wird, daß der Übergang an den Grenzen
zwischen zwei Teilfunktionen stetig ausgefüllt ist, um dadurch keine unerwünschten
Ausriße oder Schnitzelbildungen im Schneidgut zu erzeugen. Die bevorzugte Ausgestaltung
hängt dabei natürlich von der Rotationsgeschwindigkeit bzw. den genauen Bedingungen
im Übergangsbereich ab.
[0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kontur einer
logarithmischen Spirale folgt und der funktionale Zusammenhang im wesentlichen lautet:

[0027] Die Verwendung einer logarithmischen Spirale für die Spiralform des Schneidmessers
hat den Vorteil, daß längs des Umfanges ein konstanter Steigungswinkel besteht. Es
folgt daraus ein konstantes Verhältnis zwischen drückendem und ziehendem Schnitt,
wodurch der Schneidvorgang deutlich besser beherrschbar wird. Im Gegensatz zu einer
arithmetischen Spirale wird durch die logarithmische Spirale zwar am Ende der Spirale
(ca. bei 270° bis 345°) ein größerer Steigungswinkel angeboten, jedoch wirkt es sich
hier günstig aus, daß das in das Schneidgut eingetauchte Schneidmesser bereits eine
Kerbwirkung im Schneidgut bewirkt und daher ein größerer Schneidwinkel in einer Rotation
gesehenen späteren Winkelsegment nicht zu einer ungewünschten Hackbewegung führt.
Gleichzeitig wird das Hacken beim Eintauchen des Messers in das Produkt durch den
niedrigeren Steigungswinkel beim Eintauchen des Messers in das Schneidgut ebenfalls
unterdrückt. Bei dieser Ausgestaltung werden also gleichzeitig zwei sich gegenseitig
ergänzende, positive Eigenschaften erreicht.
[0028] In einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die nichtlineare Funktion keine
Cosimusspirale der Form

folgt. Bei dieser Cosimusspirale sind die Kraftanteile des drückenden Schnittes deutlich
größer wie die Kraftanteile des ziehenden Schnittes, woraus sich beim Eindringen des
Messers in das Schneidgut wie auch bei entsprechenden Erhöhung des Kraftanteils des
drückenden Schnittes während des Eingriffes des Schneidmessers in das Schneidgut unter
Umständen unerwünschte Hackbildungen bzw. Ausriße im Schneidgut ergeben können. Hierbei
soll auch ein abschnittsweiser Einsatz der Cosimusspirale nicht vorgesehen werden.
[0029] Die Erfindung bezieht sich hierbei nicht nur auf die vorteilhafte Ausgestaltung des
Schneidmessers, sondern sie beschreibt auch eine Aufschneidmaschine (handelsüblich
als "Slicer" bekannt) mit einem Schneidmesser wie eingangs beschrieben. Die entweder
auf einer statisch gelagerten Antriebswelle oder auf einer sich bewegenden Antriebswelle,
einem Rotor, der - wie auch bekannt - zum Beispiel auf einem planetenartigen Antrieb
sitz. In Draufsicht gesehen bildet die Welle auch den Drehpunkt des Messers. Der am
spiralförmigen Messerumfang bestehende Absatz kann dabei dazu verwendet werden, das
Produkt in dem Zeitsegment vorzuschieben, wo der Absatz das Produkt freigibt. Alternativ
hierzu wird hierzu die Rotationsbewegung des Rotors verwendet. Es hat sich ergeben,
daß eine erfindungsgemäße Schneidmaschine, die mit dem beschriebenen ausgestatteten
Schneidmesser ausgestattet ist, sehr gute Schneidergebnisse bei Hochgeschwindigkeitsschneidmaschinen
(ab 1500 Umdrehungen = 1500 Schnitte pro Minute) erreicht. Das aufzuschneidende Produkt
(zum Beispiel Wurst- oder Käselaib) liegt auf einer, gegebenenfalls auch geneigten,
Auflagefläche auf.
[0030] Es ist eine Vorschubvorrichtung vorgesehen, die für den rechtzeitigen Vorschub des
Schneidgutes in Richtung Schneidmesser sorgt.
[0031] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0032] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0033] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Schneidmesser, insbesondere für eine Lebensmittel aufschneidende Schneidmaschine,
wobei das Schneidmesser drehbar um einen Drehpunkt lagerbar ist und die am Rand des
Schneidmessers angeordnete Schneidkante spiralförmig ausgebildet ist, wobei die Schneidkante
zumindest abschnittsweise in Polarkoordinaten formuliert folgendem funktionalen Zusammenhang
folgt:

mit
r : Abstand der Schneidkante vom Drehpunkt
α : Angulärer Abstand bezüglich einer Null-Linie (Winkel)
f : Mathematische Funktion,
dadurch gekennzeichnet, daß f (α) eine nichtlineare Funktion ist.
2. Schneidmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß die Schneidkante innerhalb
einer archimedischen Spiralkontur angeordnet ist, wobei

gilt mit
k : Steigungsfaktor und
a : Radius bei α = 0.
3. Schneidmesser nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der funktionale Zusammenhang r = f (α) in einem Intervall von α mit der Untergrenze
von 0° bis 100°, bevorzugt 0° und einer Obergrenze von 245° bis 345°, bevorzugt 300°,
besteht.
4. Schneidmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der funktionale Zusammenhang r = f (α) so gewählt ist, daß der Kraftanteil vom ziehenden
und drückenden Schnitt des Schneidmessers über die wirksame Schneidkantenlänge in
einem konstanten Verhältnis ist und insbesondere dieses Verhältnis gleich 1 ist.
5. Schneidmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der funktionale Zusammenhang r = f (α) so gewählt ist, daß der Kraftanteil des ziehenden
Schnittes größer ist als der Kraftanteil des drückenden Schnittes.
6. Schneidmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der funktionale Zusammenhang aus mehreren Teilfunktionen g
i wie folgt

zusammengesetzt ist, die an ihren Grenzen β
i,k,... auch unstetig aneinanderstoßen.
7. Schneidmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkontur einer logarithmischen Spirale folgt und der funktionale Zusammenhang
im Wesentlichen

lautet.
8. Schneidmaschine, nach einem oder mehreren Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die nichtlineare Funktion keine Cosimusspirale der Form

beschreibt.
9. Schneidmaschine, insbesondere Hochleistungsscheidmaschine mit einer Leistung von 600
bis 2000 Schnitte pro Minute, bevorzugt von ca. 1500 Schnitte pro Minute, mit einem
Schneidmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei das aufzuschneidende
Gut, zum Beispiel ein Lebensmittelstrang wie eine Stangenwurst, ein Käselaib oder
ein sonstiges Lebensmittel auf eine Produktauflage aufliegt und gegen das Schneidmesser
gefördert wird, welches von dem Lebensmittelstrang Scheiben abtrennt,
10. Schneidmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidmaschine eine Welle aufweist, welche den Drehpunkt des Schneidmessers
bildet, und die Welle ortsfest ausgebildet ist oder beweglich, zum Beispiel in einem
Rotor gelagert ist.