Technisches Gebiet der Erfindung
[0001] Diese Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Steuerung von Kränen von der Art,
die eine auf einem Rahmen vorgesehenen, äußeren Schutzkappe aufweist, hinter welcher
mehrere Steuerkomponentenkästen untergebracht sind, welche durch Entfernen der Schutzkappe
von außen zugänglich sind.
Stand der Technik
[0002] Die Steuerung von fahrzeuggetragenen Kränen erfolgt gewöhnlicherweise mit Hilfe von
zwei Steueranlagen oder -aggregaten, die auf entgegengesetzten Seiten des Fahrzeuges
im Bereich hinter der Fahrerkabine gelegen sind. Jede Anlage weist einen Satz von
Hydraulventilen auf, deren Funktion von einer der Anzahl von Ventilen entsprechenden
Anzahl von vom Hand betätigtbaren Betätigungshebeln bestimmt wird. Verschiedene Funktionen
des Kranes, wie Drehung des Kranpfeilers, heben bzw. senken von einem oder mehreren
Kranarmen, Drehung eines Rotators, Einspielen von einem Windehaken u.s.w., können
durch Steuerung der Ventile aktiviert werden. Steueranlagen dieser Art sind durch
SE 8201833-4 bekannt. Die Steueranlagen sind normalerweise mit einem im wesentlichen
U-förmigen Bügel versehen, welcher den Satz von Betätigungshebeln allseitig umschließt,
um den Satz von Betätigungshebeln zu schützen, sodaß diese nicht unabsichtlich aktiviert
werden, z.B. durch einen nicht geplanten Körperkontakt.
[0003] Viele von den heutigen, modernen Kränen sind außerdem mit einer gesonderten Funkausrüstung
versehen, welche Fernbedienung der Kräne ermöglicht. Mit anderen Worten kann der Kran
entweder vom Hand mit Hilfe von Betätigungshebeln oder durch Funktechnik über eine
Fernbedienungsvorrichtung wahlweise gesteuert werden. Die verschiedenen Elektronikbauteile,
die zu der Funkausrüstung gehören, werden im Anschluß zu der einen der beiden entgegensetzten
Steueranlagen (gewöhnlicherweise auf der Fahrerseite des Fahrzeuges) montiert. Die
Elektronikbauteile oder -komponente sind in einzelnen, kleinen Kästen angeordnet,
welche im Bereich oberhalb des Satzes von Hydraulventilen angeordnet werden, und zwar
in einem Raum, der nach außen von einem Gehäuse, zu welchem wenigstens eine abnehmbare
Kappe gehört, geschützt wird.
[0004] Bei den bereits bekannten Steueranlagen sind die Elektronikkomponentenkästen auf
einem Rahmen, der das Schutzgehäuse und dessen abnehmbare Kappe trägt, fest montiert.
Die praktische Herstellung von Kränen mit Steueranlagen von der beschriebenen Art
erfolgt in einer Herstellungslinie, entlang welcher die verschiedenen Teile, die zu
dem Kran gehören, nacheinander entlang der Linie montiert werden, bevor der fertige
Kran eine Schlußprüfungsstation erreicht.
[0005] Die Tatsache, daß die obengenannten Elektronikkomponentenkästen auf dem dazugehörenden
Rahmen innerhalb des Schutzgehäuses fest montiert sind, ruft Nachteile nicht nur in
Verbindung mit der Herstellung des Kranes hervor, aber ebenfalls in Verbindung mit
Wartung an späteren Zeitpunkten. Eine hohe Anzahl von Kabeln erstrecken sich zwischen
den verschiedenen Elektronikkomponentenkästen. Würde ein Fehler in den Elektronikkomponenten
oder den Kabeln entstehen, wird der Vorgang zur Beseitigung des Fehlers aufwendig
und zeitraubend, weil die Räume zwischen den Kästen und deren Tragblechen eng und
schwer zugänglich sind. Würde ein Fehler in Verbindung mit der Schlußprüfung des Kranes
und dessen Steueranlage entdeckt werden, dann entsteht ein kostspieliges Anhalten
in der Produktionskette. Entsteht der Fehler in Verbindung mit der Arbeit des Kranes
auf dem Arbeitsfeld, könnte eine Beseitigung des Fehlers zu erheblichen Problemen
führen, z.B. wenn ein einzelner Elektronikkomponentenkasten entfernt und durch einen
anderen Kasten ersetzt werden muss.
Aufgaben und Merkmale der Erfindung
[0006] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe die obengenannten Nachteile zu beseitigen
und eine verbesserte Steueranlage für Kräne zu schaffen. Eine grundlegende Aufgabe
der Erfindung ist es somit eine kompakte Steueranlage zu schaffen, in welcher dazugehörende
Elektronikkomponentenkästen sowie dazugehörende Kabelführungen zu Wartung- und Fehlerbeseitigungszwecke
bequem zugänglich sind. Eine zusätzliche Aufgabe ist es eine Steueranlage zu schaffen
für welche Montieren und Prüfung von wenigstens einigen Elektronikkomponentenkästen
sich neben der gewöhnlichen Herstellungslinie durchführen lassen, d.h. in einem separaten
Schritt bevor die Schlußprüfung des Kranes als Ganzer.
[0007] Erfindungsgemäß wird wenigstens die grundlegende Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
weiterhin in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Kurze Beschreibung der anliegenden Zeichnungen
[0008] Auf den Zeichnungen sind:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht auf eine Steueranlage gemäß der Erfindung, wobei die Anlage
von einer Stirnseite aus und mit einer montierten Schutzkappe gezeigt wird,
- Fig. 2
- ist eine analoge Perspektivansicht, die die Anlage ohne Schutzkappe zeigt,
- Fig. 3
- ist eine Perspektivansicht, die dieselbe Anlage mit einer zweiten Schutzkappe entfernt
zeigt,
- Fig. 4
- ist eine Perspektivansicht auf dieselbe Anlage, jetzt von hinten betrachtet und mit
beiden Schutzkappen entfernt, und
- Fig. 5
- ist eine Perspektivansicht von vorne, welche einen zu der Anlage gehörenden Träger
in einem ausgeklappten Zustand zeigt.
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
[0009] Zu der auf den Zeichnungen gezeigten Anlage gehört ein als Ganzer mit 1 bezeichneter
Rahmen, der die Aufgabe hat mehrere kleine Elektronikkomponentenkästen 2, 3 zu tragen.
Die Anlage umfaßt weiterhin zwei Schutzkappen, von welchen eine Erste mit 4 und eine
Zweite mit 5 bezeichnet sind. Der Rahmen 1 weist zwei seitlich beabstandete Seitenstücke
6 auf, welche über ein Querstück 7 miteinander verbunden sind. Dieses Querstück 7
ist auf zwei Pfosten 8 angebracht, welche unten in einen als Ganzer mit 9 bezeichneten
Bügel von der Art, die als Aufgabe hat Betätigungshebel zu schützen, übergehen. In
diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die gezeigte Anlage in der Tat oben
auf einem nicht gezeigten Satz von Hydraulventilen montiert wird, wobei die Ventile
zu dem Hydraulsystem des Kranes gehören und durch im Raum innerhalb des Bügels 9 angebrachte
Betätigungshebel vom Hand beeinflussbar sind. Diese Betätigungshebel sind ebenfalls
auf den Zeichnungen nicht gezeigt. Es sollte auch erwähnt werden, daß vorkommende
Kabel zwischen den verschiedenen Kästen 2, 3 aus Deutlichkeitsgründen auf den Zeichnungen
nicht gezeigt worden sind.
[0010] Gekennzeichnend für die Erfindung ist, daß wenigstens einige Elektronikkomponentenkästen,
nämlich die mit 2 bezeichneten Kästen, auf einem lösbaren, gesonderten Träger 10 vorgesehen
sind, welcher zwischen einer gegen den Rahmen 1 eingeklappten Gebrauchslage (siehe
Fig.2), in welcher die Schutzkappe 4 den Träger sowie die Kästen einschließt, und
einer weg von dem Rahmen ausgeklappten Lage zu Wartungszwecke (siehe Fig. 5) schwenkbar
ist. In dem Beispiel besteht der Träger 10 aus einer im wesentlichen rechteckigen
Platte mit zwei in einem Winkel gestellten, versteifenden Seitenflanschen 11, die
ihrerseits über Gelenke 12 mit dem Bügel verbunden sind. Der Bügel 9 ist aus zwei
parallelen Schenkeln 9' und einem Vorderstück 9" gebildet. Auf jedem von den Schenkeln
9' ist ein Ohr 13 mit einem Loch für das Gelenk 12 angebracht. Dieses Gelenk kann
auseinander genommen werden und aus einem einfachen Bolzen mit dazugehörender Mutter
bestehen. Durch Entfernen der beiden Gelenkbolzen von den dazugehörenden Löchern in
den Ohren 13 bzw. den Seitenflanschen 11, kann somit der Träger 10 von dem Bügel 9
entfernt werden.
[0011] Wie es aus z.B. Fig. 5 hervorgeht, ist ein oder mehrere Elektronikkomponentenkästen
2 auf jeder der beiden entgegengesetzten Seiten der Trägerplatte 10 montiert.
[0012] Die Trägerplatte 10 ist mit Vorteil über einen Winkel von mindestens 90° zwischen
der eingeklappten Lage gemäß Fig. 2 und einer ausgeklappten Lage gemäß Fig. 5 schwenkbar.
In der eingeklappten Lage ist die Trägerplatte 10 in einer Vertikalebene gelegen,
in welcher sie durch geeignete Mittel festgehalten wird, z.B. Schrauben (nicht gezeigt),
die in Sitzen 14 in den Pfosten 8 festgezogen werden. In einem Winkel gestellte Endabschnitte
15 sind auf den Ohren 13 ausgeführt, um die Trägerplatte in der ausgeklappten Endlage
zu halten und gegen welche untere Kanten auf den Seitenflanschen 11 anliegen können.
In Fig. 5 wird die Trägerplatte 10 nicht in ihrer unteren Endlage gezeigt, sondern
in einer horisontalen Zwischenlage, aus welcher die Trägerplatte nach unten mit etwa
10°-20° geschwenkt werden kann, bevor die Seitenflansche in Berührung mit den herausgebogenen
Endabschnitten 15 der Ohren kommen.
[0013] Die erste, vordere Kappe 4 wird im montierten Zustand mittels geeigneter Kupplungsmittel
16 festgehalten, z.B. Spannhaken oder Gummibänder. An ihren unteren Enden weist die
Kappe 4 herausragende Abschnitte 4' auf, welche den Hauptteil der beiden Schenkel
9' des Bügels 9 decken. Auf den Schenkeln sind Manschetten 17 angebracht, in welche
die Enden der herausragenden Abschnitte 4' der Kappe hineingesteckt sind zur Festlegung
der Kappe. In einer Vorderwand der Kappe 4 ist eine Öffnung 18 herausgenommen, in
welcher die Stirnwände von zwei Elektronikkomponentenkästen 2 bloßgelegt sind. Entfernen
der Kappe 4 erfolgt durch die einfache Maßnahme die Kupplungsmittel 16 zu lösen und
die Kappe aus den Manschetten 17 herauszuziehen.
[0014] Auch die hintere, zweite Kappe 5 ist mit dem Rahmen 1 lösbar verbunden, z.B. über
einen Schraubverband. Die mit 3 bezeichneten Komponentenkästen sind in dem Beispiel
auf einer gemeinsamen, vertikalen Trägerplatte 18 vorgesehen, welche zwischen den
Seitenstücken 6 des Rahmens aufgehängt sind. In Abhängigkeit der Länge dieser Seitenstücke
6 können mehrere Kastensätze sowie Trägerplatten nacheinander in dem Raum zwischen
den Seitenstücken montiert werden. Wie die schwenkbare Trägerplatte 10 ist die Trägerplatte
18 lösbar angeordnet, um ein einfaches Entfernen des Kastensatzes 3 zu erlauben, z.B.
zu Wartungs- oder Prüfungszwecke.
[0015] Es ist ein grundlegender Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage, daß ein oder mehrere
Sätze von Elektronikkomponentenkästen sich in wenigstens einer getrennten Einheit
neben der gewöhnlichen Herstellungslinie für den Kran zusammensetzen lassen. Die ganze
Arbeit in Verbindung mit der Montierung und Funktionsprüfung der Kästen kann deshalb
mit den Kästen leicht zugänglich und unabhängig von dem Zeitdruck, der in der Herstellungslinie
für die Kräne herrscht, durchgeführt werden. Weiterhin wird vorkommende Wartung nach
angefangenen Gebrauch des Kranes weitgehend erleichtert. Durch die Tatsache, daß die
Trägerplatte 10 für die Elektronikkomponentenkästen 2 in beschriebener Weise klappbar
ist, werden somit die Kästen auf sowohl der Stirnseite als auch der Rückseite der
Trägerplatte leicht zugänglich, auch in dem Falle, daß die Trägerplatte auf dem Bügel
oder dem Rahmen zurückbleibt. Wird eine umfangreiche Wartung erfordert, ist es dazu
möglich, die Trägerplatte vom Bügel zu lösen und die ganze Komponentenkasteneinheit
durch eine neue Einheit zu ersetzen. Die hintere Einheit von Komponentenkästen 3 wird
weiterhin bequem zugänglich nach der vorderen Trägerplatte 10 zu ihrer ausgeklappten
Lage geschwenkt worden ist. Auch die hintere Komponentenkasteneinheit kann von dem
Rahmen entfernt werden, wenn umfangreiche Wartungsarbeiten erfordert werden.
Denkbare Modifizierungen der Erfindung
[0016] Die Erfindung ist nicht nur zu der obenbeschriebenen und auf den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsform beschränkt. Obwohl die Erfindung in Verbindung mit Kästen, die Elektronikkomponente
enthalten, beschrieben worden ist, kann sie somit ebenfalls in Verbindung mit anderen
Typen von Steuerkomponenten, z.B. pneumatisch arbeitenden Komponenten, Verwendung
finden. Dazu ist der Begriff "Kasten" so breit wie überhaupt möglich zu interpretieren.
Mit anderen Worten kann die Erfindung unabhängig von der geometrischen Form der Gegenstände,
die auf dem zuhörenden Träger angebracht werden, ausgeübt werden.
1. Anlage zur Steuerung von Kränen, mit einer auf einem Rahmen (1) vorgesehenen, äußeren
Schutzkappe (4), hinter welcher mehrere Steuerkomponentenkästen (2) untergebracht
sind, welche durch Entfernen der Schutzkappe von außen zugänglich sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkomponentenkästen (2) auf einem lösbaren, gesonderten Träger (10) angeordnet
sind, welcher zwischen einer gegen den Rahmen (1) eingeklappten Gebrauchslage, in
welcher die Schutzkappe (4) den Träger sowie dazu hörende Steuerkomponentenkästen
einschließen kann, und einer weg von dem Rahmen ausgeklappten Lage zu Wartungszwecke
schwenkbar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, wobei der Rahmen (1) einen zum Schützen von einem Satz von
Betätigungshebeln vorgesehenen Bügel (9) mit zwei getrennten Schenkeln (9') aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (10) über demontierbare Gelenke (12) im Anschluß zu den beiden Schenkeln
(9') mit dem Bügel (9) verbunden ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einer Platte (10) mit zwei im Winkeln gestellten, versteifenden Seitenflanschen
(11) besteht, welche über die genannten Gelenke (12) mit den Schenkeln (9') des Bügels
(9) verbunden sind.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Steuerkomponentenkasten (2) auf jeder von zwei entgegengesetzten Seiten
des Trägers (10) angeordnet ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (10) über einen Winkel von mindestens 90° zwischen der eingeklappten Lage
und der ausgeklappten Lage schwenkbar ist, und daß der Bügel (9) Glieder (15) zum
Halten des Trägers in der ausgeklappten Lage aufweist.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) zwei seitlich getrennte Seitenstücke (6) aufweist, zwischen denen
mindestens ein zweiter, lösbarer Träger (18) für einen zweiten Satz von Steuerkomponentenkästen
(3) vorgesehen ist.