[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Wiederaufarbeiten von Offenend-Spinnvorrichtungen
sowie eine Lagerung für einen Spinnrotor einer Offenend-Spinnvorrichtung zur Wiederaufarbeitung
von Offenend-Spinnvorrichtungen. Offenend-Rotorspinnvorrichtungen von Offenend-Rotorspinnmaschinen,
wie sie z.B. derzeit von den Herstellern W. Schlafhorst AG & Co. und Rieter Ingolstadt
Spinnereimaschinenbau AG hergestellt werden, bestehen im wesentlichen aus einer Vielzahl
von Spinneinheiten sowie einer Vielzahl von Vorrichtungen zum Aufwinden des gesponnenen
Fadens. Eine solche Spinneinheit besitzt als Spinnorgan einen Spinnrotor, der durch
ein Antriebsmittel in Drehung versetzt wird. Von großer Bedeutung ist dabei, wie der
Spinnrotor gelagert wird.
[0002] Die Lagerung des Rotorschaftes teilt sich dabei in eine radiale und eine axiale Lagerung.
Bei der radialen Lagerung wird der Spinnrotor in einem Keilspalt von Stützscheiben
aufgenommen. Die axiale Lagerung und dadurch bewirkte Abstützung des während des Betriebs
des Spinnrotors auf diesen ausgeübten axiale Schubs, erfolgt an einem Spurlager. Bis
vor wenigen Jahren wurde die axiale Lagerung bei den Maschinen der beiden oben genannten
Hersteller, und damit bei einem wesentlichen Teil derartiger Spinnmaschinen, mit einer
Kugel bewerkstelligt, an der sich der Rotorschaft abgestützt hat. Dabei wird die Kugel
durch den Rotorschaft in Drehung versetzt. Die dabei erforderliche Schmierung der
Kugel erfolgt mit Hilfe eines Schmiermittels.
[0003] Derartige axiale Lagerungen des Rotorschaftes haben aber den Nachteil, daß, um die
wichtige Drehung der Kugel zu ermöglichen, besondere Anforderungen an die Schmierung
zu stellen sind. In der Mehrzahl der Fälle ist daher diese Kugeln über ein Ölbad oder
ein ölhaltiges Medium geschmiert. Neben der nicht immer gewährleisteten Drehung der
Kugel und damit der Gefahr eines hohen Verschleißes, hat diese Art der axialen Rotorlagerung
den weiteren Nachteil, daß das Schmiermittel durch die Vibrationen und die hohen Drehzahlen
des Rotorschaftes aus dem Axiallager austritt und die Spinnmaschine bzw. die Spinnvorrichtung
verschmutzt. Durch das Verölen des Lagerbereiches wird bewirkt, daß sich feiner Staub
und Fasern des Spinnprozesses an der Maschine ablagern und festsetzen können. Dies
kann zu den bekannten Nachteilen bei der Fadenbildung führen. Sich lösende Verschmutzungen
können dabei in das zu verspinnende Fasermaterial gelangen und dort zu Verunreinigungen
und Verungleichmäßigungen führen.
[0004] Darüber hinaus haben diese Lagerungen den Nachteil, daß ein großer Wartungsaufwand
betrieben werden muß. So ist auf jeden Fall in regelmäßigen Abständen eine Reinigung
der Spinnmaschine und außerdem eine Kontrolle des Schmierungszustandes des Axiallagers
durchzuführen, Bei dieser Gelegenheit ist oftmals Schmiermittel nachzufüllen, was
den Zeitaufwand weiter erhöht.
[0005] Um die Nachteile von Spinnmaschinen mit derart gelagerter Offenend-Spinnrotoren zu
beseitigen, hat der Stand der Technik eine andersartige axiale Rotorlagerung entwickelt,
bei der die Axiallagerung des Spinnrotors ohne eine Kugel erfolgt und die auch auf
Schmiermittel, welches die Fasern verunreinigt, verzichten kann. Diese Lagerung ist
aus der EP 0 435 016 A2 bekannt.
[0006] Nach der Einführung derartiger pneumatisch betriebener Axiallagerungen, die nicht
nur die oben beschriebenen Nachteile vermeiden, sondern wo der Aufbau der Lagerung
derart einfach ist, daß darüber hinaus ein Austausch dieser Lagerungen besonders einfach
durchgeführt werden kann, sind im Stand der Technik Versuche bekannt geworden, diese
modernen Lagerungen durch vereinfachte Kugelaxiallager zu ersetzen. Dabei wird zu
deren Einbau der verbesserte Aufbau der pneumatischen Axiallagerung mit herangezogen
und das Kugelaxiallager einfach in die Aufnahme dieser modernen Axiallagerungen eingesetzt.
Dabei wird eine verkleinerte Ausführung der bekannten, mit ölhaltigen Schmiermittel
geschmierten Kugelaxiallagerungen in die Aufnahme für die modernen pneumatischen Axiallagerungen
eingeschoben. Durch diese Art des Zurückbauens auf eine Lagerung mit einem herkömmliche
System wurden die erzielten Vorteile der modernen Axiallagerungen beseitigt, um sie
durch Vorrichtungen zu ersetzen, die den althergebrachten Axiallagerungen nachgebildet
wurden. Diese Art der Lagerung hat aber bauartbedingt ebenfalls eine Schmierung mittels
eines ölhaltigen Mediums. Anstatt veraltete Lagerungen an den modernen Stand der Technik
anzupassen, hat der Stand der Technik im Gegenteil dazu, überraschenderweise moderne
Axiallagerungen wieder zurückgebaut.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, durch ein geeignetes Verfahren und eine
dazu verwendete Vorrichtung zu ermöglichen, daß die vielen tausend noch in Betrieb
befindlichen Spinnvorrichtungen, mit einer Schmierung des Rotors mittels ölhaltiger
Medien, ohne großen Aufwand so aufgearbeitet werden können, daß sie den Anforderungen,
die mittlerweile an Offenend-Spinnvorrichtung gestellt werden, erfüllen können, ohne
daß dazu die komplette Spinnvorrichtung oder Maschine ersetzt werden muß. Der Investitionsaufwand
für die Modernisierung wird dabei klein gehalten und bleibt auf die entscheidenden
Bauteile beschränkt.
[0008] Die vorliegende Aufgabe wird gemäß der Erfindung des Patentanspruchs 1, sowie durch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Patentanspruch 7 gelöst.
[0009] Durch die vorteilhafte Wiederaufarbeitung einer Offenend-Spinnvorrichtung gemäß dem
Verfahren des Patentanspruchs 1 wird vorteilhaft erreicht, daß auch bereits im Markt
befindliche Offenend-Spinnmaschinen mit einem Kugelaxiallager auf einfache Weise kostengünstig
und schnell, anstatt ersetzt, wiederaufgearbeitet werden und in den Produktionsprozess
zurückgeführt werden können. Das Wiederaufarbeiten erfordert dabei nur einen geringen
Zeit- und geringen finanziellen Aufwand im Vergleich zu einem Ersetzen der Offenend-Rotorspinnvorrichtungen
oder der kompletten Offenend-Rotorspinnmaschine durch neue Spinnvorrichtungen oder
eine neue moderne Offenend-Spinnmaschine.
[0010] Wiederaufgearbeitete Offenend-Rotorspinnmaschinen haben dabei im wesentlichen dieselben
Vorteile bezüglich der Eigenschaften der Lagerung des Offenend-Spinnrotors wie die
Offenend-Rotorspinnmaschinen mit der bekannten bereits im Neuzustand enthaltenen pneumatischen
Axiallagerung für den Spinnrotor. Für die Wiederaufarbeitung braucht lediglich der
Lagerbock der aufzuarbeitenden Offenend-Rotorspinnvorrichtung ausgebaut zu werden,
wodurch dann auf einfache Weise das am Lagerbock befindliche Axiallager abgetrennt
werden kann und erfindungsgemäß durch einen Axiallagerträger mit einem pneumatischen
Axiallager ersetzt werden kann. Dies kann dabei vorteilhaft dadurch noch beschleunigt
werden, daß beispielsweise sektionsweise die entsprechenden Teile der Rotorlagerungen
der aufzubereitenden Offenend-Spinnmaschine ausgebaut und aufgearbeitet werden, während
die übrigen Sektionen der Spinnmaschine in Betrieb bleiben. Bei einem anderen vorteilhaften
Verfahren werden bereits aufgearbeitete Lagerungen bereitgehalten um nach dem Ausbau
der ursprünglichen Lagerungen sogleich eingebaut zu werden, so daß nur eine sehr kurze
Unterbrechung der Produktion entsteht. Die dabei ausgebauten ursprünglichen Lager
können dann an beliebiger Stelle aufgearbeitet werden, um sie anschließend ebenfalls
Zug um Zug gegen ursprüngliche Lagerungen auszutauschen.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Abtrennen
des Axiallagers vom Lagerbock durch spanende Bearbeitung, zum Beispiel durch Sägen
oder Fräsen oder auch vorteilhaft durch nichtspanendes Schneiden, beispielsweise mittels
eines Lasers oder eines Elektronenstrahls. Dadurch wird erreicht, daß günstig und
schnell eine Trennfläche entsteht, die sofort weiterbearbeitet werden kann. Vorteilhaft
erfolgt dies in einem weiteren Verfahrensschritt. Dadurch entsteht beispielsweise
eine ebene mit geringer Rauhtiefe versehene Fläche, die vorteilhaft als Gegenfläche
für eine Passfläche wirkt, wodurch das Justieren des Axiallagerträgers am Lagerbock
verbessert wird.
[0012] Das Abtrennen des Kugelaxiallagers erfolgt günstig derart, daß die Ebene, in der
die Trennung erfolgt, parallel zu der Ebene liegt, in der die Stützscheiben liegen,
d.h. die durch das Stützscheibenpaar in Rotornähe oder das Stützscheibenpaar am Schaftende
gebildet wird. Vorteilhaft kann das Abtrennen zwischen den beiden Ebenen der beiden
oben angesprochenen Stützscheibenpaare liegen. Eine vorteilhaft ausgestaltete Trennlinie
kann dadurch erreicht werden, daß diese in ihrem Verlauf abknickt und auch senkrecht
zu den oben beschriebenen Ebenen der Stützscheiben verläuft.
[0013] Der Axiallagerträger ist vorteilhaft mit einer entsprechenden Paßfläche ausgebildet,
so daß die Trennfläche vorteilhaft zum Justieren des Lagerträgers am Lagerbock geeignet
ist, dies insbesondere, wenn sie entsprechend bearbeitet ist. In weiterer vorteilhafter
Weiterbildung des Verfahrens wird die Trennfläche mit einem Befestigungsmittel für
das Befestigen des Lagerträgers ausgestattet. Dadurch wird günstigerweise erreicht,
daß das Befestigen des Lagerträgers einfach und schnell sowie passgenau erfolgen kann.
In besonders günstiger Ausgestaltung wird das Befestigungsmittel als Bohrung ausgebildet,
die zusätzlich besonders vorteilhaft mit einem Gewinde versehen sein kann. Dadurch
ist eine Befestigung des Lagerträgers am Lagerbock besonders einfach und sicher möglich,
z.B. mittels Schrauben.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Lagerung gemäß Anspruch 13 wird vorteilhaft erreicht,
daß ein kostengünstiges Lager gebildet wird, dessen Lagerbock die Vorteile der ursprünglichen
Lagerung beispielsweise der radialen Lagerung des Spinnrotors mittels Stützscheiben
behält und gleichzeitig die Vorteile einer pneumatischen Axiallagerung des Spinnrotors
in sich vereinigt. Dazu wird der Axiallagerträger vorteilhaft mit einer Aufnahme für
eine Lagerfläche eines pneumatischen Axiallagers ausgestaltet. Durch die Ausbildung
einer Paßfläche für die Zuordnung der Lagerfläche zum Spinnrotor wird erreicht, daß
keine weiteren Maßnahmen zum Einstellen der Lagerfläche des Axiallagers zum Spinnrotor
erforderlich sind, jedenfalls keine, die eine Veränderung der Winkellage der Lagerfläche
im Verhältnis zur Achse des Rotorschaftes bewirken.
[0015] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Lagerung sind die Trennfläche und die
Paßfläche gleichzeitig derart ausgestaltet, daß sie in Verbindung mit dem Axiallagerträger
gewährleisten, daß auch keine Einstellungen erforderlich sind, die die Lagerfläche
in Axialrichtung des Spinnrotors einstellen. Dies ist besonders günstig, weil dadurch
Zeit zum Einstellen eingespart werden kann, und darüber hinaus für das Wartungspersonal
keine besonderen Kenntnisse erforderlich sind. Die Trennfläche ist dazu gemäß der
Erfindung bearbeitet und bildet eine Zentrier- und Positionierfläche der Lagerplatte
des Axiallagers zum Rotorschaft, der mit der Lagerung gelagert werden soll.
[0016] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Trennfläche mit einem
Befestigungsmittel ausgestattet, mit dessen Hilfe die Befestigung des Lagerträgers
einfach und vorteilhaft möglich ist. In besonders vorteilhafter Weiterbildung der
Erfindung ist dieses dabei als Bohrung mit einem Gewinde ausgebildet. In weiterer
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Trennfläche Zentriermittel für
die Zentrierung bzw. Ausrichtung des Lagerträgers am Lagerbock, z.B. Paßstifte oder
Aufnahmebohrungen für diese. Dadurch kann bei der Montage des Axiallagerträgers mit
Hilfe des angeordneten Zentriermittels eine rasche und sichere Zentrierung des Lagerträgers
am Lagerbock erfolgen. Dies erleichtert und beschleunigt die Montage der Lagerung
und damit der Wiederaufarbeitung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen beschrieben.
Es zeigen:
[0018]
- Figur 1
- eine Lagerung einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem Kugelaxiallager vor der
Wiederaufarbeitung;
- Figur 2
- die wiederaufgearbeitete Lagerung nach Fig. 1, nach der Montage des Axiallagerträgers
für ein aerostatisches Axiallager;
- Figur 3
- das Kugelaxiallager von Figur 1 im Schnitt;
- Figur 4
- den Axiallagerträger von Figur 2 in perspektivischer Darstellung.
[0019] Figur 1 in Verbindung mit Figur 3 zeigt eine Lagerung einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung
gemäß dem Stand der Technik mit einem Kugelaxiallager 13 vor der Wiederaufarbeitung.
Die Lagerung 10 besteht aus einem Lagerbock 11 an dem die Stützscheiben 12 sowie das
Kugelaxiallager 13 angeordnet sind. Eine solche Lagerung ist beispielsweise aus der
DE 41 21 387 A1, vergleiche deren Figur 2, bekannt. Bei der Lagerung von Figur 1 sind
die Stützscheiben 12 paarweise angeordnet, so daß sie zwei Keilspalte 121 bilden,
in denen der Rotorschaft gelagert ist. An seinem dem Kugelaxiallager 13 abgewandten
Ende trägt der Rotorschaft 14 den Offenend-Spinnrotor 140. Über ein nicht dargestelltes
Antriebsmittel, das im Stand der Technik meist als Tangentialriemen ausgebildet ist,
wird der Spinnrotor 140 über den Rotorschaft 14 angetrieben und in Drehung versetzt.
Jeweils zwei Stützscheiben 12 sind über eine Achse 15 miteinander verbunden und über
die Achse 15 in Stützscheibenlagern 16 gelagert. Die Stützscheibenlager 16. sind in
halbkreisförmigen Aufnahmen 17 aufgenommen. Über eine Klammer 18 werden die Stützscheibenlager
16 in die Aufnahmen 17 des Lagerbocks 11 hineingedrückt und gehalten. Die Klammer
18 ist dabei am Lagerbock 11 gehalten. Die Achsen 15 der Stützscheiben 12 sind zueinander
windschief angeordnet, so daß der in den Keilspalten 121 über die Stützscheiben gelagerte
Rotorschaft einen Axialschub erfährt, der ihn gegen das als Kugelaxiallager 13 ausgebildete
Axiallager der Lagerung 10 andrückt.
[0020] Das Kugelaxiallager 13 besitzt eine Kammer 19, die mit einem Deckel 20 verschlossen
ist. Innerhalb der Kammer 19 befindet sich eine Kugel 5 in Höhe des Rotorschaftes
14, an der dieser anliegt. Die Kugel 5 ihrerseits stützt sich auf der dem Rotorschaft
14 abgewandten Seite an einem Tiefenanschlag 21 ab, der die Kugel in Art einer Kalotte
aufnimmt. Der Tiefenanschlag 21 kann mit einer Fixierschraube 22 eingestellt werden,
die mittels der Mutter 220 gekontert wird.
[0021] Zur Schmierung der Kugel 5 hat das Kugelaxiallager 13 eine dem Deckel 20 gegenüberliegende
Aufnahme 3 für Schmiermittel 31, das zur Unterstützung der Drehung der Kugel dient.
Das Schmiermittel 31 wird über einen Docht 32 an die Kugel K herangeführt.
[0022] Der Lagerbock 11 ist über Befestigungsschrauben 23 am Rahmen 24, hier nur schematisch
dargestellt, der Spinnmaschine befestigt. Für das Wiederaufarbeiten der Offenend-Spinnvorrichtung
muß der Lagerbock 11 zunächst von der Spinnmaschine und damit auch von der Spinnvorrichtung
durch Lösen der Befestigungsschrauben 23 entfernt bzw. ausgebaut werden. Dazu ist
es günstig das nicht gezeigte Antriebsmittel stillzusetzen, so daß der Lagerbock 11
mit den Stützscheiben 12 und dem Kugelaxiallager 13 aus der Spinnmaschine ausgebaut
werden kann. Vorher wird günstigerweise der Spinnrotor 140 mit seinem Rotorschaft
14 aus der Lagerung 10 entfernt. Nach dem Ausbau der Lagerung 10 werden der Einfachheit
halber auch die Stützscheiben 12 nach dem Lösen der Klammer 19 vom Lagerbock 11 entfernt,
so daß die weiteren Arbeitsschritte am Lagerbock 11 leichter durchgeführt werden können.
[0023] Als nächstes ist zur Wiederaufarbeitung der Offenend-Spinnvorrichtung erforderlich,
das Kugelaxiallager 13 vom Lagerbock 11 zu entfernen. Dies geschieht durch Abtrennen
des Kugelaxiallagers 13, beispielsweise durch Sägen, entlang einer der beispielhaft
eingezeichneten Trennlinien A bis E, wobei die linke und die rechte Seite des Lagerbocks
11 die gleiche oder verschiedene Schnittlinien (A, B, C, D, E) besitzen können. Durch
das Abtrennen des Kugelaxiallagers 13 entsteht entlang der Schnittlinien (A bis E)
eine Trennfläche 3, an die sich der Axiallagerträger 4 mit einer Aufnahme für eine
Lagerfläche eines pneumatischen Axiallagers (vergleiche Figur 2) anfügt.
[0024] Die Lagerung 10 von Figur 2 ist eine wiederaufgearbeitete Lagerung 10 gemäß der Erfindung.
Die Lagerung 10 besteht aus einem Lagerbock 11 einer Lagerung 10 mit einem Kugelaxiallager
13, wie es in Figur 1 und 3 gezeigt ist. Durch das Abtrennen des Kugelaxiallagers
13 (vergl. Figur 1) liegt die Trennfläche 25 frei, so daß an dieser erfindungsgemäß
ein Axiallagerträger 4 für eine Lagerfläche 41 eines pneumatischen Axiallagers 42
angeordnet werden kann. Die Trennfläche 3 ist beim Ausführungsbeispiel von Figur 2
nach dem Abtrennen des Kugelaxiallagers bearbeitet worden, so daß die Trennfläche
3 eine ebene glatte Fläche bildet, an der sich der Axiallagerträger 4 mit seiner Paßfläche
45 nahtlos anlegt. Die Bearbeitung der Trennfläche 3 ist beim Ausführungsbeispiel
von Figur 2 mittels spanender Bearbeitung, d.h. hier durch Fräsen, erfolgt. Durch
die Bearbeitung erhält die Trennfläche eine Zuordnung zur Lagerung der Stützscheiben
und indirekt dadurch auch zum auf den Stützscheiben gelagerten Rotorschaft. Die Trennfläche
wird dadurch zu einer Anschlagfläche (Gegenfläche) für die Paßfläche 45 des Axiallagerträgers
4.
[0025] Die Trennfläche 3, die beim Ausführungsbeispiel von Figur 2 in zwei jeweils links
und rechts vom Keilspalt des Lagerbocks 11 angeordnete Teilflächen ausgebildet ist,
besitzt zwei Befestigungsmittel 440, die in Figur 2 mittels einer gestrichelten Linien
dargestellt sind. Das Befestigungsmittel 44 besteht jeweils aus einer Bohrung, durch
die ein Schraubenschaft hindurch sich bis in den Axiallagerträger 4 erstreckt. Der
Axiallagerträger 4 liegt mit seiner Passfläche 45 an der Trennfläche 3 des Lagerbocks
11 an. Trennfläche 3 und Passfläche 45 sind so aufeinander abgestimmt ausgestaltet,
daß die Lagerfläche 41 des pneumatischen Axiallagers 42 nach der Montage des Axiallagerträgers
4 im Verhältnis zu den übrigen Lagerelementen, und insbesondere dem freien Ende des
Rotorschaftes 14 in richtiger Position steht. Bei der Montage des Axiallagerträgers
4 ist dazu in der Aufnahme 46 für das Axiallager 42 eine Montageleere eingeführt,
die die Position vorgibt, in der die Passfläche 45 zusammen mit der Trennfläche 43
durch das Befestigungsmittel 44 aneinander befestigt werden müssen. Für die axiale
Einstellung, das heißt im Verhältnis zum Ende des Rotorschaftes des pneumatischen
Axiallagers 42, ist die Aufnahme 46 in Form einer Klemmfaust ausgebildet, so daß das
pneumatischen Axiallager 42 in der richtigen axialen Position mit der Klemmschraube
47 am Axiallagerträger 4 befestigt werden kann. Der Axiallagerträger selbst besitzt
jeweils zwei Befestigungsmitte 44. Dadurch ist es besonders vorteilhaft möglich, diesen
auch bei einem Lagerbock einzusetzen, bei dem dessen Befestigungsmittel anders ausgestaltet
sind.
[0026] Figur 3 zeigt das Kugelaxiallager von Figur 1 im Schnitt. Der Rotorschaft 14 liegt
im Betrieb an der Kugel 5, die für diesen einen Tiefenanschlag 21 bildet, an. Die
Kugel 5 stützt sich ihrerseits an der Fixierschraube 22 ab, die mittels der Mutter
22 gekontert und somit drehfest fixiert ist. Zur Schmierung der Kugel ist unterhalb
dieser eine Aufnahme 3 für Schmiermittel 31 angeordnet. Das Schmiermittel 31 ist Öl,
das mittels eines Dochtes 32, der die Kugel 5 berührt, auf deren Oberfläche aufgetragen
wird. Die Kammer 19 des Kugelaxiallagers 13, die sich über der Aufnahme 3 befindet,
wird nach oben durch den Deckel 20 abgeschlossen. Durch eine Durchbrechung der kammer
19 ragt der Rotorschaft in diese hinein wobei er von einer Umfassung 33 umgeben ist,
um den Austritt von Schmiermittel zu verhindern.
[0027] Alternativ zu den in Figuren 1 und 2 dargestellten Art und Weise der Abtrennung des
Kugelaxiallagers ist dies auch dadurch möglich, daß aus dem Kugelaxiallager 13 zunächst
die Kugel 5 entfernt wird und anschließend im Bereich der Kammer 19 ein Axiallagerträger
mit einer Aufnahme für das pneumatische Axiallager angeordnet wird. Dazu muß die Umfassung
33 abgetrennt werden sowie die Kugelhalterung 51, die die Beweglichkeit der Kugel
5 im Kugelaxiallager einschränkt, entfernt werden. An der durch das Abtrennen der
Umfassung 33 entstehenden Trennfläche 300 liegt dann eine entsprechende Paßfläche
45 eines entsprechend ausgestalteten Axiallagerträgers 4 (nicht gezeigt) an.
[0028] Bei einer weiteren Ausgestaltungsmöglichkeit der Abtrennung des Kugelaxiallagers
wird das Innere der Kammer 19 zylindrisch ausgefräst und an der dadurch ringförmigen
Trennfläche 300 ein beispielsweise ringförmiger Axiallagerträger 4 (nicht gezeigt)
eingesetzt, der die Lagerfläche eines pneumatischen Axiallagers aufnimmt. Die Trennflächen
der verschiedenen Ausführungsformen der Abtrennung des Kugelaxiallagers sind dabei
zur Erfüllung ihrer Funktion so auszugestalten wie bei Figuren 1 und 2 erläutert.
[0029] Figur 4 zeigt den Axiallagerträger gemäß der Erfindung, wie er bei der Lagerung von
Figur 2 eingesetzt ist. Der Axiallagerträger besitzt jeweils links und rechts vom
Axiallager 42 eine Paßfläche 45 mit denen er an der Trennfläche einer wiederaufgearbeiteten
Lagerung positioniert wird. Um bei verschiedenen Lagerböcken, beispielsweise von verschiedene
Spinnmaschinenmodellen eingesetzt werden zu können, besitzt der Axiallagerträger 4
von Figur 4 jeweils zwei Befestigungsmittel 44. Jeweils die oben dargestellte ist
als Sacklochbohrung ausgebildet, die mit einem Gewinde versehen ist, jeweils die untere
als Durchgangsbohrung, durch die dann zur Befestigung eine Schraube in den dazu passend
bearbeiteten Lagerbock eingeschraubt werden kann. Andere Befestigungsarten sind ebenfalls
möglich, solange sie eine sichere Befestigung gewährleisten. Neben der Verwendung
der Bohrung als Befestigungsmittel, kann dies auch für die exakte Positionierung des
Axiallagerträgers verwendet werden. Dazu kann beispielsweise ein Paßstift in der Bohrung
angeordnet sein, der mit einer entsprechend bearbeiteten Trennfläche eines wiederaufgearbeiteten
Lagerbocks zusammenwirkt.
[0030] Zur Befestigung des pneumatischen Axiallagers 42 am Axiallagerträger 4 besitzt dieser
eine Aufnahme 46, die in Form einer Klemmfaust ausgebildet ist. Über eine Schraube
460 wird das hülsenförmig ausgebildete Axiallager 42 mit seiner Lagerplatte 41 am
Axiallagerträger befestigt. Durch die vorteilhafte Ausgestaltung von Axiallager 42
und Aufnahme 46 kann die Lagerplatte einfach in axialer Richtung, bezüglich des Rotorschaftes
betrachtet, positioniert werden. Im Betrieb wird das Axiallager über die der Lagerplatte
41 gegenüberliegende Seite über eine Zuleitung (nicht gezeigt) mit Druckluft versorgt.
Neben den beschriebenen Ausführungsformen zum Abtrennen und umgestalten der Lagerung
sind auch noch andere möglich. Sie müssen nur im wesentlichen die oben beschriebenen
Eigenschaften aufweisen, um das pneumatische Axiallager aufnehmen und positionieren
zu können.
1. Verfahren zur Wiederaufarbeitung einer Offenend-Spinnvorrichtung mit einem im Keilspalt
von Stützscheiben gelagerten Spinnrotor, wobei die Stützscheiben mit ihren Lagern
in einem Lagerbock gelagert und aufgenommen sind und dieser ein Axiallager trägt,
das ein Haltemittel für eine Kugel sowie eine Aufnahme für ein Schmiermittel besitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock aus der Offenend-Spinnvorrichtung ausgebaut wird, das Axiallager vom
Lagerbock abgetrennt wird, anschließend am Lagerbock ein Axiallagerträger für ein
mit einer Lagerfläche ausgestattetes aerostatisches Axiallager angeordnet wird, daß
der Axiallagerträger am Lagerbock ausgerichtet und befestigt wird und wenigstens teilweise
durch die Befestigung des Axiallagerträgers am Lagerbock die Justierung des Axiallagers
zum von den Stützscheiben aufgenommenen Rotorschaft erfolgt, wobei die Trennfläche
und die Passfläche am Axiallagerträger die Zuordnung der Lagerfläche des Axiallagers
zum Spinnrotor bestimmen, und anschließend der Lagerbock in eine Offenend-Spinnvorrichtung
eingebaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen am Lagerbock im wesentlichen in einer Ebene erfolgt, die parallel zur
Ebene verläuft, in der die Stützscheiben liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen zwischen den beiden Ebenen erfolgt ist, die durch die beiden Stützscheibenpaare
gebildet werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen wenigstens teilweise senkrecht zur Ebene erfolgt in der die Stützscheiben
liegen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen wenigstens teilweise durch Bohren oder Fräsen im wesentlichen senkrecht
oder im wesentliche parallel zur Ebene der Stützscheiben erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen des Axiallagers vom Lagerbock durch spanende Bearbeitung oder nichtspanendes
Schneiden erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche am Lagerbock bearbeitet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche eine Gegenfläche bildet, zum Justieren des Lagerträgers am Lagerbock.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche mit einem Befestigungsmittel für die Befestigung des Lagerträgers
ausgestattet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel als Bohrung ausgebildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung mit einem Gewinde versehen wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Axiallagerträgers kraftschlüssig erfolgt.
13. Lagerung für einen Spinnrotor einer Offenend-Spinnvorrichtung mit einem im Keilspalt
von Stützscheiben gelagerten Spinnrotor, wobei die Stützscheiben in einem Lagerbock
aufgenommen sind und mit einem am Lagerbock angeordneten Axiallager, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (10) aus einem von einem Kugelaxiallager (13) abgetrennten Lagerbock
(11) einer Spinnvorrichtung besteht, bei der der Rotorschaft (14) axial über eine
Kugel (5) abgestützt worden ist, und einem daran anschließend angeordneten Axiallagerträger
(4) mit einer Aufnahme (46) für eine Lagerfläche (41) eines pneumatischen Axiallagers
(42) und einer Paßfläche (45) für die Zuordnung der Lagerfläche (41) zum im Keilspalt
(121) der Stützscheiben (12) gelagerten Spinnrotors (140).
14. Lagerung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche (3) am Lagerbock (11) bearbeitet ist und als Gegenfläche für die
Paßfläche (45) des Axiallagerträgers (4) ausgebildet ist.
15. Lagerung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche (3) mit einem Befestigungsmittel (44) für die Befestigung des Axiallagerträgers
(4) ausgestattet ist.
16. Lagerung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel (44) als Bohrung ausgebildet ist.
17. Lagerung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung mit einem Gewinde ausgebildet ist.
18. Lagerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche (3) Zentriermittel für die Zentrierung des Axiallagerträgers (4)
am Lagerbock (11) besitzt.