[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von flüssigem oder pastösem
Auftragsmedium auf eine laufende Materialbahn, umfassend ein Vorhang-Auftragswerk,
welches das Auftragsmedium als sich im Wesentlichen schwerkraftbedingt bewegenden
Vorhang oder Schleier an die Materialbahn abgibt, und eine Einrichtung, welche zumindest
eine vollständige Bedeckung wenigstens eines der Randstreifen der Materialbahn auf
einer vorbestimmten Breite verhindert.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der WO 98/48113 bekannt. Bei dieser
Vorrichtung wird das auf die Randstreifen der Materialbahn aufgetragene überschüssige
Auftragsmedium gemäß einer ersten Ausführungsvariante von diesen Randstreifen wieder
abgesaugt, während gemäß einer alternativen zweiten Ausführungsvariante Blendenelemente
vorgesehen sind, welche das Auftragsmedium im Bereich der Randstreifen abfangen und
so eine Benetzung der Randstreifen mit Auftragsmedium erst gar nicht zulassen. Der
Wunsch nach einer Reduzierung der Bedeckung der Randstreifen mit Auftragsmedium bzw.
einer vollständigen Vermeidung einer derartigen Bedeckung der Randstreifen ist in
der Tatsache begründet, dass andernfalls Stützelemente, beispielsweise Stützwalzen,
Umlenkelemente, beispielsweise Umlenkwalzen, oder dergleichen mit der Materialbahn
in Kontakt tretende Elemente durch sich seitlich über die Randkanten der Materialbahn
hinausbewegendes Auftragsmedium verschmutzt werden könnten. Die Vorrichtungen, die
in diesem Fall zurReinigung dieser Elemente erforderlich wären, würden nicht nur Bauraum
benötigen, sondern auch den konstruktiven Aufwand erhöhen und den Betriebsablauf der
Gesamtanlage verkomplizieren.
[0003] Die gleichen Nachteile bestehen auch bei den aus der WO 98/47630 und der WO 99/09253
bekannten Anlagen. Bei diesen Anlagen sind knapp oberhalb der Materialbahn im Bereich
deren Randstreifen in Querrichtung verstellbare Elemente zum Abfangen des Auftragsmediums
vorgesehen.
[0004] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Auftragsvorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, welche einfacher aufgebaut ist und die vorstehend diskutierten
Nachteile vermeidet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine gattungsgemäße Vorrichtung gelöst,
bei welcher die Einrichtung, welche zumindest eine vollständige Bedeckung wenigstens
eines der Randstreifen der Materialbahn auf einer vorbestimmten Breite verhindert,
den wenigstens einen Randstreifen zumindest im Bereich des Vorhang-Auftragswerks aus
der Materialbahn-Ebene auslenkt. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass allein
die Auslenkung des Randstreifens aus der Materialbahn-Ebene ausreicht, um den Grad
der Bedeckung bzw. das Bedeckungs-Querprofil des Randstreifens zu bestimmen bzw. eine
Bedeckung des Randstreifens voll ständig zu vermeiden. Daher kann erfindungsgemäß
auf verschmutzungsanfällige Blendenelemente, wie sie vom vorstehend diskutierten Stand
der Technik eingesetzt wurden, vollständig verzichtet werden. Wie nachfolgend noch
detailliert erläutert werden wird, kann die Auslenkeinrichtung derart angeordnet oder/und
ausgebildet sein, dass sie praktisch keiner Verschmutzungsgefahr durch den Auftragsmedium-Vorhang
bzw. Auftrags-medium-Spritzer ausgesetzt ist.
[0006] Zur Erzielung des gewünschten Bedeckungsgrads bzw. des gewünschten Bedeckungs-Querprofils
des Randstreifens ist es bevorzugt, wenn die Auslenkeinrichtung den Betrag und gewünschtensfalls
auch die Form der Auslenkung des Randstreifens beeinflusst.
[0007] Soll eine Restbedeckung des Randstreifens zugelassen werden, die jedoch vorzugsweise
zur Randkante der Materialbahn hin abnimmt, so kann dies dadurch erzielt werden, dass
die Auslenkeinrichtung den Randstreifen derart auslenkt, dass er im Bereich des Auftragsmedium-Vorhangs
um einen spitzen Winkel ausgelenkt ist. Ohne Berücksichtigung von Querverteilungs-effekten
des auf die Materialbahn aufgebrachten Auftragsmediums und ohne Berücksichtigung des
Verlaufs der Materialbahn in dem Übergangsbereich zwischen Randstreifen und Nutzstreifen
der Materialbahn wird der Bedeckungsgrad im Bereich des Randstreifens verglichen mit
dem Auftrag im Bereich des Nutzstreifens um einen dem Kosinus des spitzen Winkels
entsprechenden Faktor gemindert.
[0008] Soll der Randstreifen hingegen vollständig unbedeckt bleiben, so kann dies dadurch
erreicht werden, dass die Auslenkeinrichtung den Randstreifen derart auslenkt, dass
er im Bereich des Auftragsmedium-Vorhangs um einen stumpfen Winkel ausgelenkt ist.
In diesem Fall wird der Randstreifen unter den Nutzstreifen der Materialbahn "eingeklappt",
so dass der Nutzstreifen quasi als "Blendenelement" wirkt, das die Bedeckung des Randstreifens
verhindert. Allerdings ist die Bedeckung dieses "Blendenelements" mit Auftragsmedium
im Unterschied zum Stand der Technik nicht als "Verschmutzung" anzusehen, sondern
als eine erwünschte Beschichtung mit Auftragsmedium.
[0009] Gemäß einer ersten Ausführungsalternative kann die Auslenkeinrichtung den Randstreifen
mechanisch auslenken.
[0010] Gemäß einer ersten Untervariante dieser mechanischen Auslenkalternative kann die
Auslenkvorrichtung wenigstens einen Auslenkstab umfassen, der von der der Auslenkrichtung
abgewandten Seite her auf den Randstreifen einwirkt. Dieser Auslenkstab kann beispielsweise
um eine zur Laufrichtung der Materialbahn im Wesentlichen parallel verlaufende Achse
schwenkbar angeordnet sein, wobei er in bestimmten Schwenkintervallen oder auch stufenlos
schwenkbar in gewünschten Schwenkpositionen fixiert werden kann, um den Grad der Auslenkung
des Randstreifens einstellen zu können.
[0011] Um den Randstreifen in Laufrichtung der Materialbahn allmählich zunehmend aus der
Materialbahn-Ebene auslenken zu können, kann eine Mehrzahl derartiger in Laufrichtung
der Materialbahn aufeinander folgend angeordneter Auslenkstäbe vorgesehen sein.
[0012] Gemäß einer zweiten Untervariante kann die Auslenkvorrichtung aber auch wenigstens
eine Auslenkleiste umfassen, die von der der Auslenkrichtung abgewandten Seite her
auf den Randstreifen einwirkt und den Randstreifen in Laufrichtung der Materialbahn
zunehmend aus der Materialbahn-Ebene auslenkt. Eine derartige Auslenkleiste eignet
sich insbesondere zur Beeinflussung der Form der Auslenkung des Randstreifens.
[0013] Da der wenigstens eine Auslenkstab bzw. die wenigstens eine Auslenkleiste mit der
Materialbahn in Gleitkontakt stehen, ist es bevorzugt, wenn sie aus einem verschleißfesten
Material gebildet sind.
[0014] Wie bereits angesprochen, kann der wenigstens eine Auslenkstab bzw. die wenigstens
eine Auslenkleiste an einer Halterung, vorzugsweise lösbar, angebracht sein.
[0015] Um eine Verschmutzung des Auslenkstabs bzw. der Auslenkleiste mit Auftragsmedium
sicher verhindern zu können, wird vorgeschlagen, dass der wenigstens eine Auslenkstab
bzw. die wenigstens eine Auslenkleiste in Laufrichtung der Materialbahn gesehen vor
der Position des Vorhang-Auftragswerks angeordnet ist bzw. endet, vorzugsweise zwischen
etwa 1 cm und etwa 20 cm vor der Position des Vorhang-Auftragswerks.
[0016] Gemäß einer zweiten Ausführungsalternative kann vorgesehen sein, dass die Auslenkeinrichtung
den Randstreifen unter Beeinflussung des im Bereich des Randstreifens herrschenden
Drucks, vorzugsweise Luftdrucks, auslenkt.
[0017] Hierzu kann die Auslenkvorrichtung beispielsweise wenigstens eine Blasvorrichtung
umfassen, deren Blasdüse vorzugsweise auf den Randstreifen gerichtet ist. Zur Stabilisierung
des Übergangsbereichs zwischen dem Randstreifen und der restlichen Materialbahn kann
ferner die Blasdüse wenigstens einer Blasvorrichtung auf der der Auslenkrichtung zugewandten
Seite der Materialbahn auf diesen Übergangsbereich gerichtet sein.
[0018] Alternativ zum Einsatz von Blasvorrichtungen können jedoch zur Auslenkung des Randstreifens
oder/und zur Stabilisierung des Übergangsbereichs zwischen Randstreifen und restlicher
Materialbahn auch Saugvorrichtungen eingesetzt werden.
[0019] Gemäß einer dritten Ausführungsalternative kann die Auslenkeinrichtung eine Bahnfeuchte-Beeinflussungsvorrichtung
umfassen, welchedieMaterialbahn in vorbestimmten Materialbahnbereichen gezielt befeuchtet
oder/und trocknet. Diese Bahnfeuchte-Beeinflussungsvorrichtung kann vorteilhafterweise
auf den Übergangsbereich zwischen den Randstreifen und der restlichen Materialbahn
einwirken. Beispielsweise kann die Materialbahn auf ihrer der Auslenkrichtung abgewandten
Oberfläche gezielt befeuchtet werden, damit sie lokal aufquillt. Zusätzlich oder alternativ
kann sie auf ihrer der Auslenkrichtung zugewandten Oberfläche gezielt getrocknet werden,
damit sie sich dort zusammenzieht. Dieses gezielte Befeuchten oder/und Trocknen führt
zu einer die gewünschte Auslenkung hervorrufenden Verformung der Materialbahn.
[0020] Um die gewünschte Form und den gewünschten Grad der Auslenkung des Randstreifens
sicherstellen zu können, wird für alle vorstehend diskutierten Ausführungsalternativen
vorgeschlagen, dass die Relativlage der Auslenkvorrichtung bezüglich der Materialbahn
verstellbar ist. Dabei ist es möglich, eine Optimierung der Relativlage während des
Betriebs vorzunehmen. Ferner kann die Auslenkvorrichtung auch aus dem für den Verlauf
der Materialbahn bestimmten Bereich abschwenkbar sein, beispielsweise um das Einziehen
der Materialbahn zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
[0021] Um auch für eine kontrollierte Rückführung des Randstreifens in die Materialbahn-Ebene
sorgen zu können, kann auch in Laufrichtung der Materialbahn hinter dem Vorhang-Auftragswerk
eine Auslenk- bzw. Rückführeinrichtung vorgesehen sein. Diese Rückführeinrichtung
kann grundsätzlich genauso ausgebildet sein wie die vorstehend beschriebenen Ausführungsalternativen
der Auslenkeinrichtung, bloß eben mit dem Unterschied, dass sie den Randstreifen nicht
aus der Materialbahn-Ebene auslenkt, sondern in diese zurückführt.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden an Ausführungsbeispielen anhand der. beigefügten
Zeichnungen näher erläutert werden. Es stellt dar:
- Fig. 1 bis 6
- Darstellungen zur Erläuterung des Aufbaus und der Funktion einer mechanisch arbeitenden
Auslenkvorrichtung sowie des damit erzielten Auftragsergebnisses;
- Fig. 7
- eine Ansicht ähnlich Fig. 2 einer mit Beeinflussung der Druckverhältnisse im Bereich
des Randstreifens arbeitenden Auslenkeinrichtung; und
- Fig. 8
- eine Ansicht ähnlich Fig. 2 einer den Feuchtegrad der Materialbahn beeinflussenden
Auslenkeinrichtung.
[0023] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung
allgemein mit 10 bezeichnet. Sie umfasst ein in Fig. 1 lediglich schematisch dargestelltes
Vorhang-Auftragswerk 12, das das Auftragsmedium 14 in Form eines Vorhangs bzw. Schleiers
16 im Wesentlichen schwerkraftbedingt an die Materialbahn 18 abgibt. Die Materialbahn
18 bewegt sich dabei in einer zur Zeichenebene im Wesentlichen orthogonalen Richtung
L, im dargestellten Ausführungsbeispiel in die Zeichenebene hinein.
[0024] Ziel des Einsatzes eines derartigen Vorhang-Auftragswerks 12 ist es, auf die Materialbahn
18 genau die Menge an Auftragsmedium aufzubringen, die auf dieser auch verbleiben
soll (1:1-Auftrag). Dies steht im Unterschied zu der bisher weit verbreiteten Arbeitsweise,
bei welcher das Auftragsmedium mit großem Überschuss auf die Materialbahn aufgebracht
wurde, wobei das überschüssige Auftragsmedium dann im weiteren Verlauf wieder von
der Materialbahn abgerakelt wurde.
[0025] Zur Vermeidung einer Verschmutzung von Stützwalzen, Umlenkwalzen oder dergleichen
mit der Materialbahn in Kontakt tretenden Elementen ist es bei. der Beschichtung einer
Materialbahn 18 mitAuftragsmedium 14 erwünscht, einen Randstreifen 18a der Materialbahn
überhaupt nicht oder nur in geringerem Maße mit Auftragsmedium 14 zu bedecken. Das
Problem des Einsatzes eines Vorhang-Auftragswerks 12 besteht in diesem Zusammenhang
darin, dass der Auftragsmedium-Vorhang 16 in Querrichtung Q der Materialbahn 18 gemessen
eine größere Breite aufweisen sollte als die Materialbahn 18. Ziel dieser größeren
Bemessung ist es, nur einen zentralen Abschnitt des Auftragsmedium-Vorhangs 16 zur
Beschichtung der Materialbahn 18 zu verwenden, da die Dicke des Auftragsmedium-Vorhangs
16 in Laufrichtung L im Bereich von dessen Rändern 16a durch Einschnürungseffekte
und dergleichen beeinflusst wird und somit eine Beschichtung der Materialbahn 18 in
der gewünschten Stärke bzw. mit dem gewünschten Flächen- bzw. Strichgewicht nicht
sichergestellt werden kann.
[0026] Erfindungsgemäß werden die Randstreifen 1 8a der Materialbahn 18 aus der Materialbahn-Ebene
E ausgelenkt, um gleichwohl ihre Bedeckung in geringerem Maße bzw. die vollständige
Vermeidung ihrer Bedeckung ermöglichen zu können.
[0027] Erfindungsgemäß ist hierzu in Laufrichtung L vor der Position des Vorhang-Auftragswerks
12 ein Auslenkstab 20 um eine zur Laufrichtung L im Wesentlichen parallel verlaufende
Achse A schwenkbar angeordnet. Dieser Auslenkstab 20 kann, wie Fig. 1, 3 und 5 zu
entnehmen ist, in verschiedenen Schwenkpositionen fixiert werden, um in unterschiedlichem
Maße auf den Randstreifen 18a der Materialbahn 18 einwirken zu können.
[0028] In der Darstellung gemäß Fig. 1 steht der Auslenkstab 20 mit der Materialbahn 18
bzw. mit deren Randstreifen 18a noch nicht in Kontakt. Dies hat gemäß Fig. 2 zur Folge,
dass die Materialbahn 18 über ihre gesamte Breite, d.h. auch im Bereich des Randstreifens
18a mit der gleichen Schichtdicke an Auftragsmedium 14 bedeckt wird.
[0029] Wird nun gemäß Fig. 3 der Auslenkstab 20 leicht gegen den Randstreifen 1 8a der Materialbahn
18 angestellt, so lenkt er diesen in Richtung des Pfeils R, d.h. in der Darstellung
gemäß Fig. 3 nach unten, aus, wobei der Randstreifen 18a mit der Materialbahn-Ebene
E einen spitzen Winkel
α einschließt. Dies führt aufgrund der Schrägstellung des Randstreifens 18a zur Fallrichtung
des Auftragsmedium-Vorhangs 16 zu einer geringeren, d.h. genauer gesagt zu einer zum
Materialbahnrand 18b hin abnehmenden Bedeckung der Materialbahn 18 mit Auftragsmedium
14 (siehe Fig. 4).
[0030] Wird der Auslenkstab 20 schließlich so stark gegen den Randstreifen 18a angestellt,
dass dieser unter deren nutzbaren Bereich 1 8c zurückgeknickt ist (stumpfer Winkel
β; siehe Fig. 5), so wirkt dieser nutzbare Bereich 1 8c quasi als "Blendenelement",
der eine Bedeckung des Randstreifens 18a verhindert, während es in einem Übergangsabschnitt
18d zwischen dem Randstreifen 18a und dem Nutzstreifen 18c zu einer abnehmenden Bedeckung
der Materialbahn 18 mit Auftragsmedium 14 kommt (siehe Fig. 6).
[0031] Gemäß der Abfolge der Fig. 1, 3 und 5 könnte somit der Randstreifen 18a der Materialbahn
18 bei deren Bewegung auf das Vorhang-Auftragswerk 12 zu allmählich zunehmend abgeknickt
werden, um eine allzustarke Belastung der Materialbahn 18 durch ein abruptes Abknicken
des Randstreifens 18a zu vermeiden. Dabei ist es nicht notwendigerweise erforderlich,
dass der Randstreifen 1 8a im Zustand maximaler Auslenkung unter den Nutzstreifen
1 8c der Materialbahn 18 zurückgeklappt wird, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
[0032] Die allmähliche Auslenkung des Randstreifens 18a kann beispielsweise durch eine Mehrzahl
von in Laufrichtung L der Materialbahn 18 in hintereinander angeordneten Auslenkstäben
20 erfolgen. Alternativ ist es jedoch auch möglich, diese Mehrzahl von Auslenkstäben
20 zu einer einzigen Auslenkleiste zusammenzufassen, deren Anstellwinkel gegen die
Materialbahn 18 bzw. deren Randstreifen 18a mit fortschreitender Annäherung an die
Position des Vorhang-Auftragswerks 12 zunimmt.
[0033] Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform wird der Randstreifen 18a durch Beeinflussung
des Luftdrucks, der im Bereich des Randstreifens 18a an der dem Auftragsmedium-Vorhang
16 zugewandten Oberfläche 18e oder/und derdieser gegenüberliegenden Oberfläche 18f
der Materialbahn 18 herrscht, in Richtung des Pfeils R ausgelenkt. Hierzu ist eine
erste Blasvorrichtung 22 vorgesehen, welche auf Seiten der Oberfläche 18e die Luft
(oder ein anderes mit dem Auftragsbetrieb verträgliches Gas, beispielsweise Stickstoff,
Kohlendioxid oder dergleichen) unter Druck in Richtung des Pfeils P, auf den Randstreifen
18a gerichtet ausstößt. Eine weitere Blasvorrichtung 24 stößt auf Seiten der Oberfläche
18f Druckluft in Richtung des Pfeils P
2 auf den Übergangsbereich 18d zwischen Randstreifen 18a und Nutzstreifen 18c der Materialbahn
18 gerichtet aus, um das Abknicken des Randstreifens 18a an der gewünschten Stelle
sicherzustellen.
[0034] Diese Stabilisierung des Übergangsbereichs 18d kann grundsätzlich aber auch durch
eine Saugvorrichtung 26 gewährleistet werden, welche Luft in Richtung des Pfeils P
3 aus diesem Übergangsbereich 18d absaugt. Obgleich dies in Fig. 7 nicht dargestellt
ist, kann auch die Funktion der Blasvorrichtung 22 durch eine entsprechende Saugvorrichtung
auf der anderen Seite der Materialbahn 18 ersetzt werden.
[0035] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 wird der Randstreifen 18a durch gezieltes Befeuchten
bzw. Trocknen der Materialbahn 18 ausgelenkt. In der dargestellten Ausführungsform
ist auf der Oberfläche 18e zugeordneten Seite der Materialbahn 18 eine Befeuchtungsvorrichtung
28 vorgesehen, welche ein Befeuchtungsmedium 30, vorzugsweise Wasser, als Sprühnebel
an die Oberfläche 18e der Materialbahn 18 abgibt. Ziel dieser Befeuchtung ist es,
die Materialbahn 18 in dem Übergangsbereich 18d gezielt zum Quellen zu bringen. Auf
der der Oberfläche 18f zugeordneten, anderen Seite der Materialbahn 18 ist eine Heizvorrichtung
32 als Beispiel für eine Vorrichtung dargestellt, welche die Materialbahn 18 gezielt
trocknet. Durch diese Trocknung soll eine gewünschte Kontraktion der Materialbahn
18 erzielt werden. Das mit dem Befeuchten einhergehende Quellen der Materialbahn 18
oder/und die mit der Trocknung einhergehende Kontraktion der Materialbahn 18 im Bereich
der jeweiligen Oberflächen 18e bzw. 18f der Materialbahn 18 bewirken ein Abknicken
der Materialbahn 18 in Richtung des Pfeils R.
1. Vorrichtung (10) zum Auftragen von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium (14) auf
eine laufende Materialbahn (18), umfassend:
- ein Vorhang-Auftragswerk (12), welches das Auftragsmedium (14) als sich im Wesentlichen
schwerkraftbedingt bewegenden Vorhang oder Schleier (16) an die Materialbahn (18)
abgibt, und
- eine Einrichtung (20; 22, 24, 26; 28, 32), welche zumindest eine vollständige Bedeckung
wenigstens eines der Randstreifen (18a) der Materialbahn (18) auf einer vorbestimmten
Breite verhindert,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Einrichtung (20; 22, 24, 26; 28, 32) den wenigstens einen Randstreifen (18a)
zumindest im Bereich des Vorhang-Auftragswerks (12) aus der Materialbahn-Ebene (E)
auslenkt.
2. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung (20; 22, 24, 26; 28, 32) den Betrag und gewünschtensfalls
die Form der Auslenkung des Randstreifens (18a) beeinflusst.
3. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung (20; 22, 24, 26; 28, 32) den Randstreifen (18a) derart auslenkt,
dass er im Bereich des Auftragsmedium-Vorhangs (16) um einen spitzen Winkel (#) ausgelenkt
ist.
4. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung (20; 22, 24, 26; 28, 32) den Randstreifen (18a) derart auslenkt,
dass er im Bereich des Auftragsmedium-Vorhangs (16) um einen stumpfen Winkel (#) ausgelenkt
ist.
5. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung (20) den Randstreifen (18a) mechanisch auslenkt.
6. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkvorrichtung (20) wenigstens einen Auslenkstab umfasst, der von der der
Auslenkrichtung (R) abgewandten Seite her auf den Randstreifen (18a) einwirkt.
7. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von in Laufrichtung (L) der Materialbahn (18) aufeinander folgend angeordneter
Auslenkstäbe (20) vorgesehen ist, welche den Randstreifen (18a) in Laufrichtung (L)
der Materialbahn (18) zunehmend aus der Materialbahn-Ebene (E) auslenken.
8. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkvorrichtung (20) wenigstens eine Auslenkleiste umfasst, die von der der
Auslenkrichtung (R) abgewandten Seite her auf den Randstreifen (18a) einwirkt und
den Randstreifen (18a) in Laufrichtung (L) der Materialbahn (18) zunehmend aus der
Materialbahn-Ebene (E) auslenkt.
9. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Auslenkstab (20) bzw. die wenigstens eine Auslenkleiste aus einem
verschleißfesten Material gebildet ist.
10. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Auslenkstab (20) bzw. die wenigstens eine Auslenkleiste an einer
Halterung, vorzugsweise lösbar, angebracht ist.
11. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Auslenkstab (20) bzw. die wenigstens eine Auslenkleiste in Laufrichtung
(L) der Materialbahn (18) gesehen vor der Position des Vorhang-Auftragswerks (12)
angeordnet ist bzw. endet, vorzugsweise zwischen etwa 1 cm und etwa 20 cm vor der
Position des Vorhang-Auftragswerks. (12).
12. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung (22, 24, 26) den Randstreifen (18a) unter Beeinflussung des
im Bereich des Randstreifens (18a) herrschenden Drucks auslenkt.
13. Auftragsvorrichtung (10) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung wenigstens eine Blasvorrichtung (22) umfasst, deren Blasdüse
vorzugsweise auf den Randstreifen (18a) gerichtet ist.
14. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüse wenigstens einer Blasvorrichtung (24) auf der der Auslenkrichtung (R)
zugewandten Seite (18f) der Materialbahn (18) auf den Übergangsbereich (18d) zwischen
dem Randstreifen (18a) und der restlichen Materialbahn (18) gerichtet ist.
15. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkvorrichtung wenigstens eine Saugvorrichtung (26) umfasst, deren Saugdüse
vorzugsweise auf den Randstreifen (18a) gerichtet ist.
16. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Saugdüse wenigstens einer Saugvorrichtung auf der der Auslenkrichtung (R) abgewandten
Seite (18e) der Materialbahn (18) auf den Übergangsbereich (18d) zwischen dem Randstreifen
(18a) und der restlichen Materialbahn (18) gerichtet ist.
17. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkeinrichtung ein Bahnfeuchte-Beeinflussungsvorrichtung (28, 32) umfasst,
welche die Materialbahn (18) in vorbestimmten Materialbahnbereichen gezielt befeuchtet
oder/und trocknet.
18. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnfeuchte-Beeinflussungsvorrichtung (28, 32) auf den Übergangsbereich (18d)
zwischen dem Randstreifen (18a) und der restlichen Materialbahn (18c) einwirkt.
19. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die Relativlage der Auslenkvorrichtung (20; 22, 24, 26; 28, 32) bezüglich der Materialbahn
(18) verstellbar ist.