[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Verbinden eines aus
Schienen und Einzelstützpunkten bestehenden Gleises mit der Tragplatte oder der hydraulisch
gebundenen Tragschicht (HGT) einer festen Fahrbahn, bei dem das Gleis an den Schienen
auf der Tragplatte bzw. auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht abgestützt und
ausgerichtet und dann durch Ausgießen der Zwischenräume zwischen den Stützpunkten
mit Füllbeton auf der festen Fahrbahn befestigt wird.
[0002] Bei bekannten Bauweisen zum Herstellen einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge
werden die als Schienenstützpunkte dienenden Schwellen des Gleises mit Füllbeton in
einer vorher hergestellten, trogförmigen Tragplatte einbetoniert oder mit zwischen
den Schwellen eingebrachtem Füllbeton unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht
verankert und gegen Längs- und Seitenverschiebung gesichert. Hierbei ist das Einbringen
des Füllbetons zwischen den in nur verhältnismäßig kurzem Abstand voneinander verlegten
Schwellen sehr aufwendig und konnte bisher nur fachweise durchgeführt werden. Zu diesem
Zwecke gibt es schon Betonfertiger (DE 39 01 347 A1), bei denen ein sich über die
gesamte Gleisbreite erstreckender Füllkasten nach dem Füllen eines Schwellenfaches
an seiner Unterseite geschlossen und zum nächsten Schwellenfach in Längsrichtung des
Gleises weiter befördert wird. Es gibt auch Betonfertiger ohne Kastenboden, bei denen
jeweils nur die in ein Schwellenfach passende Betonmenge ausgespeist wird.
[0003] Andererseits sind feste Fahrbahnen bekannt, bei denen die Schienen des Gleises von
Zweiblockschwellen unterstützt werden, die paarweise durch Bewehrungselemente verbunden
sind und mit Gleisregulierungsportalen ausgerichtet und abgestützt werden, bevor sie
in der trogförmigen Tragplatte einbetoniert werden (DE 195 08 107 C1). Auch bei dieser
Ausführungsform wird der Füllbeton in ein Schwellenfach nach dem anderen absatzweise
eingebracht, da der Füllbetonquerschnitt im Tragplattentrog stark wechselt und da
man glaubte, nur so ein vollständiges Ausfüllen aller Hohlräume zwischen den Schienenstützpunkten
sicherstellen zu können (Hans Bachmann / Thomas Foege: "Rheda 2000" EI-Eisenbahningenieur
(51) 6/2000, S.34-44).
[0004] Das fachweise Einbringen des Füllbetons zwischen den Stützpunkten des Gleises einer
festen Fahrbahn ist sehr aufwendig und die absatzweise Zuführung des Füllbetons birgt
die Gefahr von Ungleichmäßigkeiten in der Zusammensetzung und in der Verdichtung in
Längsrichtung des Schienenweges. Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren
und eine Einrichtung zu schaffen, mit dem das Gleis nicht nur fortlaufend verlegt
und ausgerichtet, sondern auch kontinuierlich in über die Länge gleichbleibender hoher
Qualität durch Beton fest mit der Tragplatte verbunden werden kann und wobei auch
seitliche Überhöhungen des Gleises in Kurvenstrecken berücksichtigt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß der Füllbeton
von einer kontinuierlich auf der Tragplatte bzw. auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht
entlangfahrenden Beton-Zuführeinrichtung gleichzeitig im Mittelbereich zwischen den
Schienen und in den Außenbereichen seitlich außen neben den Schienenstützpunkten kontinuierlich
eingebracht und verdichtet wird.
[0006] Überraschenderweise gelingt es, eine je laufenden Meter gleichbleibende Menge an
Füllbeton auch bei wechselndem Füllbetonquerschnitt gleichmäßig unter und zwischen
den Einzelstützpunkten zu verteilen, wenn der Beton durch Rüttelgeräte im Mittelbereich
und in den Außenbereichen gleichzeitig verflüssigt und verdichtet wird. Hierbei hat
es sich als zweckmäßig erwiesen, den Füllbeton in den Bereichen zwischen den Stützpunkten
einer jeden Schiene beim Einbringen durch zusätzliche Rüttelgeräte zu verflüssigen,
wodurch sichergestellt wird, daß der Füllbeton die Einzelstützpunkte vollständig unterfließt
und alle Hohlräume ausfüllt.
[0007] Als Einzelstützpunkte können nicht nur mit Ankern versehene Stahlplatten, sondern
auch vorgefertigte Zweiblockschwellen aus Beton oder Stahl verwendet werden, bei denen
je zwei Schwellenblöcke durch Bewehrungselemente verbunden sind, die im Füllbeton
eingebettet werden.
[0008] Wenn das Gleis unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht verlegt wird
oder auf einer Tragplatte, die keine Randbalken aufweist, wird der Füllbeton beim
Einbringen und Verdichten an den Außenrändern der Außenbereiche durch Gleitschalungen
begrenzt, die an der Betonzuführeinrichtung befestigt sind und an in der hydraulisch
gebundenen Tragschicht angeordneten Führungsmitteln entlanggeführt werden. Diese Führungsmittel
können beispielsweise Aufkantungen in der hydraulisch gebundenen Tragschicht sein.
[0009] Eine Einrichtung zum Einbringen und Verdichten des Füllbetons, insbesondere zum Ausüben
des vorher beschriebenen Verfahrens, ist gekennzeichnet durch einen mit einem Fahrwerk
versehenen Fertiger, der einen Beton-Vorratsbehälter, einen über dem Mittelbereich
zwischen Stützpunkten der linken Schiene und Stützpunkten der rechten Schiene angeordneten
Mittelziehkasten, zwei über den Außenbereichen vor Kopf der Stützpunkte angeordnete
Außenziehkästen und eine Betonpumpe mit Mengenverteileinrichtung, sowie Rüttelgeräte
im Mittelziehkasten und in den Außenziehkästen aufweist.
[0010] Eine derart ausgebildete Einrichtung gestattet das kontinuierliche Verteilen einer
je laufenden Meter dem entsprechenden durchschnittlichen Querschnitt angepassten konstanten
Menge an Füllbeton auf den Mittelbereich zwischen den Schienen und auf die Außenbereiche
jeweils vor Kopf der als Einzelstützpunkte dienenden Zweiblockschwellen, wobei die
Rüttelgeräte für die Längsverteilung und die Querverteilung des Füllbetons im wechselnden
Querschnitt zwischen den Stützpunkten sorgen. Zu diesem Zwecke haben die Ziehkästen
fest eingebaute, in Arbeitsrichtung sich erstreckende erste Innenrüttler und zusätzlich
quer zur Arbeitsrichtung zwischen den Stützpunkten der linken bzw. der rechten Schiene
vor- und zurückbewegbare querliegende zweite Innenrüttler. Von diesen übernehmen die
ersten Innenrüttler die Verteilung des Füllbetons in Längsrichtung des Gleises, während
die zusätzlichen, zweiten querliegenden Innenrüttler für ein sattes Ausfüllen der
Gefache zwischen aufeinanderfolgenden Einzelstützpunkten und die gute Verteilung und
Verdichtung des Füllbetons in Querrichtung und in diesen Bereichen sorgen.
[0011] Zum Glätten und Verdichten des Füllbetons im Mittelbereich und in den Außenbereichen
sind an den in Arbeitsrichtung hinteren Rändern der Ziehkästen Nachziehflächen angeordnet.
An diesen Nachziehflächen oder auch an den Ziehkästen sind Außenrüttler angebracht,
die den Füllbeton von oben her zusätzlich verdichten und zusätzlich auch noch zur
Seite hin in die Fächer zwischen den Schwellen treiben. Dies funktioniert dann einwandfrei,
wenn nach der Erfindung der Frischbeton in den Ziehkästen auf einem Niveau von ca.
5-10 cm über der Oberfläche des fertig eingebauten und verdichteten Füllbetons gehalten
wird.
[0012] An den in Arbeitsrichtung vorderen Rändern der Ziehkästen sind nach unten, gegen
den Boden der Tragplatte bzw. der hydraulisch gebundenen Tragschicht gerichtete Betonrückhalteschürzen
befestigt. Diese Betonrückhalteschürzen verhindern ein übermäßiges Vorausfließen des
frischen Füllbetons in Arbeitsrichtung und gewährleisten ein vollständiges Unterfließen
der als Einzelstützpunkte dienenden Schwellenblöcke und ein vollständiges Füllen der
Schwellenfächer mit dem Füllbeton.
[0013] Es ist zweckmäßig, wenn etwa in der Längsmittelachse des Mittelziehkastens ein diesen
teilendes und teilweise über seine Unterseite vorstehendes Grenzblech angeordnet ist.
Dieses Grenzblech verhindert in Gleisstrecken mit seitlicher Überhöhung ein Abfließen
der für die höhere Seite benötigten größeren Frischbetonmenge zur niedrigeren Seite
und ermöglicht die Herstellung von Kurvenstrecken mit seitlichem Gefälle des Füllbetons,
wobei die dann seitlich geneigten Nachziehflächen der Ziehkästen die gewünschte ebene,
aber geneigte Oberfläche herstellen.
[0014] Um ein seitliches Herausquellen von frischem Füllbeton aus den Ziehkästen zu verhindern,
haben diese an ihren unteren Seitenkanten Dichtlippen, die mit den ihnen zugewandten
Seitenflächen der Schienenstützpunkte bzw. mit den Seitenflächen der Randbalken der
Tragplatte oder einer Randschalung zusammenwirken. Wenn das Gleis unmittelbar auf
der hydraulisch gebundenen Tragschicht oder auf einer Tragplatte ohne Randbegrenzungen
verlegt werden soll, ist es zweckmäßig, an den Außenseiten der Außenziehkästen Gleitschalungen
zu befestigen, welche mehrere Meter lang sind und den eingebrachten Füllbeton seitlich
solange stützen, bis er standfest verfestigt ist.
[0015] Es besteht auch die Möglichkeit, den Füllbeton zwischen fest angeordneten seitlichen
Schalungselementen kontinuierlich einzubringen. In diesem Fall entspricht die seitliche
Schalung der seitlichen Trogwange der trogförmigen Tragplatte.
[0016] Die Betonpumpe des Fertigers wird in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des
Fertigers derart gesteuert, daß sie je laufenden Meter Einbaustrecke eine vorherbestimmte,
gleichbleibende Menge Füllbeton in die Ziehkästen fördert. Diese Füllbetonmenge ist
je nach Aufbau des Fahrbahn-Querschnittes abhängig von der Querneigung des Fahrweges,
wo bei verschiedenen Fahrbahnquerschnitten in Kurvenstrecken für Überhöhungen mehr
Füllbeton benötigt wird als in geradlinigen Strecken mit ebener Trasse.
[0017] Die Mengenverteileinrichtung der Betonpumpe weist zweckmäßig ein Ventil mit drei
Förderwegen (Dreiwegeventil) auf, das manuell oder von in den Ziehkästen angeordneten
Füllstandsfühlern gesteuert wird und die von der Betonpumpe kontinuierlich geförderte
Füllbetonmenge auf den Mittelziehkasten und die Außenziehkästen verteilt. Hierbei
genügt es unter Umständen, nur in den Außenziehkästen Füllstandsfühler vorzusehen
und anfallende Übermengen in den Mittelziehkasten einzuspeisen, aus dem sie leicht
in die seitlichen Schwellenfächer gedrängt werden können.
[0018] Das Fahrwerk kann mit Rädern oder Gleisketten auf den Randstreifen der Tragplatten
bzw. auf den Randstreifen der hydraulisch gebundenen Tragschicht laufen. Bei ausreichender
Abstützung des verlegten Gleises auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht oder der
Tragplatte insbesondere in Abschnitten ohne bzw. mit geringen Überhöhungen ist es
auch möglich, das Fahrwerk mit Rädern auf den Schienen des verlegten Gleises entlanglaufen
zu lassen.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der Einrichtung zu dessen Ausübung an Beispielen näher erläutert sind.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf einen Teil einer festen Fahrbahn mit dem darauf angeordneten,
ausgerichteten Gleis und einer Einrichtung zum Einbringen des Füllbetons zwischen
die Stützpunkte des Gleises;
- Fig. 2
- den Gegenstand der Fig. 1 in einem Querschnitt nach Linie II-II;
- Fig. 3
- einen der Fig. 2 entsprechenden Querschnitt durch eine etwas anders ausgebildete feste
Fahrbahn mit trogförmiger Tragplatte;
- Fig. 4
- einen Teillängsschnitt des Gegenstandes nach Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung,
wobei Teile der Fig. 1 weggelassen sind und
- Fig. 5
- einen Querschnitt der fertig betonierten festen Fahrbahn nach Fig. 1.
[0020] In den Zeichnungen ist mit 10 die hydraulisch gebundene Tragschicht HGT einer festen
Fahrbahn für Schienenfahrzeuge bezeichnet, die auf einem geeigneten Unterbau, beispielsweise
einem sorgfältig verdichteten Erdkörper aufgebracht ist. Die hydraulisch gebundene
Tragschicht 10 kann aber auch eine Brückenplatte oder die Sohle eines Tunnels sein,
auf der ein Gleis 11 verlegt und befestigt werden soll.
[0021] Bei dem in den Fig. 1, 2, 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Gleis
11 unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht verlegt, während bei der
Ausführungsform nach Fig. 3 auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 zunächst
eine trogförmige Tragplatte 12 mit Randbalken 13 angeordnet wird. In dieser trogförmigen
Tragplatte 12 wird dann das Gleis 11 verlegt und mit Füllbeton 14 einbetoniert. Diese
Bauweise einer festen Fahrbahn ist als das "klassische System Rheda" bekannt.
[0022] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren und die hierzu verwendete Einrichtung
im einzelnen nur bei einer Ausführungsform im einzelnen erläutert, bei der das Gleis
11 unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 aufgebracht und mit dieser
durch Füllbeton 14 verbunden wird, der zwischen die Einzelstützpunkte 15 und 16 der
linken Schiene 17 und der rechten Schiene 18 des Gleises 11 eingebracht wird, wie
dies in den Fig. 1, 2, 4 und 5 näher dargestellt ist.
[0023] Man erkennt aus den Fig. 1, 2 und 5, daß die hydraulisch gebundene Tragschicht 10
etwas breiter ist als das Gleis 11 mit dem Füllbeton 14, in dem das Gleis eingebettet
ist. Die seitlich überstehenden Randstreifen 19 und 20 der hydraulisch gebundenen
Tragschicht 10 dienen als Fahrweg für die Räder 21 und 22 des Fahrwerks 23 einer Betonzuführeinrichtung
24 für den Füllbeton 14, die im folgenden noch näher beschrieben werden wird. In ihrem
mittleren Bereich ist die hydraulisch gebundene Tragschicht 10 etwas dicker und die
Randkanten 25 und 26 dienen als Führungsmittel für Gleitschalungen 27, die den Füllbeton
14 seitlich begrenzen und an der Beton-Zuführeinrichtung 24 befestigt sind.
[0024] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der festen Fahrbahn fährt die
Betonzuführeinrichtung 24 auf den Randbalken 13 der vorher hergestellten Tragplatte
12 entlang. Seitliche Gleitschalungen sind hier nicht erforderlich, da die Randbalken
13 den einzubringenden Füllbeton 14 seitlich begrenzen. Die Betonzuführeinrichtung
24 kann auch auf einer fest am Untergrund, nämlich an der hydraulisch gebundenen Tragschicht
verankerten Schalung mit Rädern oder Gleisketten fahren, die dem Arbeitsfortschritt
folgend täglich umgesetzt wird. Diese Ausführungsform ist jedoch nicht dargestellt.
[0025] Wenn die hydraulisch gebundene Tragschicht 10 und ggf. die Tragplatte 12 im Bereich
des herzustellenden Fahrweges fertiggestellt und erhärtet ist, wird das Gleis 11 auf
dem mittleren Bereich der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 bzw. in dem Trog der
Tragplatte 12 verlegt und ausgerichtet, wie dies beispielsweise in der EP 0 894 898
A1 oder WO 00/44987 näher dargestellt und beschrieben ist. Das verlegte und in der
Höhe und seitlich ausgerichtete Gleis 11 wird dann mit Hilfe der Einrichtung 24 durch
Füllbeton 14 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der hydraulisch gebundenen Tragschicht
10 bzw. der Tragplatte 12 verbunden.
[0026] Wie bereits oben erwähnt, werden die Schienen 17 und 18 des Gleises 11 von Einzelstützpunkten
15 und 16 unterstützt, die einfache, mit Betonankern versehene Stahlplatten sein können,
an denen die Schienenbefestigungsmittel befestigt sind. Bei den in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Einzelstützpunkte jedoch vorgefertigte
Betonblöcke, von denen je zwei durch Querbewehrungsstangen 28 zu einer Zweiblockschwelle
verbunden sind. Diese Querbewehrungsstangen 28 können einfache Betonrundstähle sein,
sie können aber auch als Gitterträger ausgebildet sein.
[0027] Die Einrichtung 24 zum Einbringen und Verdichten des Füllbetons 14 zwischen die Einzelstützpunkte
15 und 16 des Gleises 11 besteht aus einem Fertiger 29, welcher den Fahrweg quer überspannt
und mit einem Fahrwerk 23 auf den Randstreifen 19 und 20 der hydraulisch gebundenen
Tragschicht in Arbeitsrichtung 30 entlangfährt.
[0028] Der Fertiger 29 hat einen Beton-Vorratsbehälter 31, der von Transportfahrzeugen fortlaufend
mit Füllbeton 14 gefüllt wird. Der außerhalb des Fahrweges hergestellte Füllbeton
von geeigneter Zusammensetzung kann entgegen der Arbeitsrichtung 30 auf dem verlegten
und ausgerichteten Gleis oder auf seitlich neben der festen Fahrbahn vorhandenen Wegen
herangeschafft werden.
[0029] Unterhalb des Beton-Vorratsbehälters 31 und hinter diesem befindet sich eine Betonpumpe
32 mit einer Mengenverteileinrichtung 33, welche den von der Betonpumpe 32 kontinuierlich
gelieferten Betonmengenstrom auf drei Rinnen oder Leitungen 34, 35 und 36 aufteilt,
von denen die mittlere Rinne 34 zu einem Mittelziehkasten 37 und die äußeren Rinnen
35 und 36 zu Außenziehkästen 38 und 39 führen. Die Ziehkästen 37, 38 und 39 sind die
wichtigsten Teile des Fertigers 29. Der Mittelziehkasten 37 befindet sich über dem
Mittelbereich 40 des Fahrweges, der von den Innenseiten 41 und 42 der Einzelstützpunkte
15 und 16 der Schienen 17 und 18 begrenzt wird. Die Außenziehkästen 38 und 39 sind
über den Außenbereichen 43 und 44 des Fahrweges angeordnet, die sich vor Kopf der
Stützpunkte bzw. 16 befinden und sich von den Außenseiten 45 bzw. 46 der Stützpunkte
15 bzw. 16 bis zu den Gleitschalungen 27 (Fig. 1 und 2) bzw. bis zu den Innenseiten
der Randbalken 13 (Fig. 3) erstrecken.
[0030] Der Mittelziehkasten 37 und die Außenziehkästen 38 und 39 sind an ihrer Unterseite
offene, im wesentlichen rechteckige Blechkästen, deren unterer Rand sich in Höhe der
fertigen Füllbetonoberfläche befindet. An dem in Arbeitsrichtung vorderen Rand 47
des Mittelziehkastens 37 und an den vorderen Rändern 48 und 49 der Außenziehkästen
38 und 39 sind Betonrückhalteschürzen 50 bzw. 51 bzw. 52 befestigt, die nach unten
gegen die Oberfläche der hydraulisch gebundenen Tragschicht bzw. gegen den Boden 53
der Tragplatte 12 gerichtet sind und fast bis auf diesen Boden bzw. zur im Füllbeton
angeordneten Bewehrung hinabreichen. Die Schürzen 50, 51 und 52 verhindern, daß der
aus den Ziehkästen 37, 38 und 39 austretende Füllbeton übermäßig in Arbeitsrichtung
30 vorausfließt. Die Schürzen bestehen zweckmäßig aus Gummi oder einem geeigneten,
begrenzt flexiblen Kunststoff.
[0031] An den hinteren Rändern 54, 55 und 56 der Ziehkästen 37, 38 und 39 sind in Höhe der
abzuziehenden Füllbetonoberfläche Nachziehflächen 57 bzw. 58 bzw. 59 in Form von ebenen
Blechen befestigt, auf denen Außenrüttler 60 bzw. 61 bzw. 62 befestigt sind. Diese
Nachziehflächen 57, 58 und 59 dienen zum Glätten und Verdichten des Füllbetons 14
im Mittelbereich 40 und in den Außenbereichen 43 und 44.
[0032] Im Mittelziehkasten 37 und in den Außenziehkästen 38 und 39 sind erste Innenrüttler
63 fest eingebaut, die sich im wesentlichen in Arbeitsrichtung 30 erstrecken. Am Mittelziehkasten
sind zusätzliche, querliegende zweite Innenrüttler 64 vorgesehen, die vom Mittelziehkasten
37 aus quer zur Arbeitsrichtung 30 zwischen die Einzelstützpunkte 15 der linken Schiene
17 bzw. zwischen die Einzelstützpunkte 16 der rechten Schiene 18 hin und her bewegt
werden können, wenn sich der Mittelziehkasten 37 im Bereich der Zwischenräume zwischen
diesen Einzelstützpunkten 15 bzw. 16 befindet.
[0033] Damit die Ziehkästen 37, 38 und 39 ohne Hemmung an den Schwellenblöcken 15 und 16
entlanggleiten können, müssen ihre Seitenränder von den Schwellenblöcken einen Abstand
von etwa 20-30 mm haben. Die hierdurch gebildeten Fugen werden durch Dichtlippen 65
aus Gummi od.dgl. abgedichtet, um ein Herausquellen des Füllbetons zwischen den Ziehkästen
und den Schwellenblöcken bzw. den Randbalken 13 der Tragplatte 12 zu vermeiden.
[0034] Um den Fertiger 29 auch im Kurvenbereich einsetzen zu können, wo das Gleis eine seitliche
Überhöhung aufweist und wo eventuell unter der überhöhten Schiene mehr Füllbeton erforderlich
ist als an der Schiene, welche den Innenbogen durchläuft, ist der Mittelziehkasten
37 etwa in seiner Längsmittelachse mit einem den Mittelziehkasten teilenden und teilweise
über seine Unterseite vorstehenden Grenzblech 66 versehen. Dieses Grenzblech verhindert
ein Überfließen bzw. Abfließen des Mehrbetons von der überhöhten Seite zur tieferliegenden
Seite der Fahrbahn.
[0035] Für die Steuerung der Mengenverteileinrichtung 33 können vorzugsweise in den Außenziehkästen
Füllstandfühler 67 vorgesehen sein, wenn die Mengenverteilung nicht manuell gesteuert
wird.
[0036] Nach der Erfindung wird der Füllbeton 14 mit der oben beschriebenen Beton-Zuführeinrichtung
24 kontinuierlich in einer je laufenden Meter Gleisstrecke gleichbleibenden Menge
eingebracht und hierbei durch die Rüttelgeräte 60, 63, 64 des Mittelziehkastens 37
und durch die Rüttelgeräte 61 und 63 der Außenziehkästen 38 und 39 verdichtet und
von den Nachziehflächen 57 und 58 an seiner Oberseite geglättet. Hierbei wird der
Füllbeton von Transportmischern zunächst in einen nicht näher dargestellten Übergabebehälter
gegeben, von dem aus der Beton über ein Förderband, eine Schnecke oder andere Transporteinrichtungen
in den Beton-Vorratsbehälter 31 gelangt. Aus dem Vorratsbehälter 31 wird der Füllbeton
direkt zum Fertiger 29 befördert derart, daß in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit
des Fertigers kontinuierlich eine vorher eingestellte, an den Mengenbedarf des Querschnitts
angepaßte, gleichbleibende Betonmenge je laufenden Meter Schienenstrecke eingespeist
wird.
[0037] Es ist für die Erfindung charakteristisch, daß das Einbringen und Verdichten des
Füllbetons kontinuierlich und nicht fachweise erfolgt, so daß der gesamte Bauabschnitt,
dessen Länge mehrere hundert Meter betragen kann, in einem Zuge fertiggestellt wird.
Hierdurch gibt es auf der gesamten Arbeitsstrecke keinerlei Arbeitsfugen und die Fahrbahn
hat die höchstmögliche Homogenität.
[0038] Durch den Einsatz von Innenrüttlern, die im Mittelbereich zwischen den Einzelstützpunkten
15 und 16 der Schienen 17 und 18 sowie in den Randbereichen 43 und 44 vor den Außenköpfen
der Einzelstützpunkte in Arbeitsrichtung arbeiten und durch die zusätzlichen Rüttler
64, welche quer zur Arbeitsrichtung 30 den Füllbeton in den Zwischenfächern zwischen
aufeinanderfolgenden Stützpunkten verdichten, gelingt bei kontinuierlicher Arbeitsweise
nicht nur eine optimale Verdichtung, sondern es wird auch sichergestellt, daß der
Füllbeton alle Einzelstützpunkte 15 und 16 auch auf ihren Unterseiten vollständig
unterfließt und die Lagerfugen satt ausfüllt.
[0039] Da der Frischbetons hauptsächlich innerhalb der Ziehkästen entlüftet wird, sind die
Schienen und die Schienenbefestigungsmittel sehr gut vor Verschmutzung durch Betonspritzer
geschützt.
[0040] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern es sind mehrere Anderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann es vorteilhaft sein, auch an den Ziehkästen
und an den Gleitschalungen Außenrüttler vorzusehen, um die Verflüssigung und Verdichtung
des Füllbetons beim Einbringen zu verbessern. Ferner kann eine andere Art der Steuerung
der Betonpumpe vorgesehen sein und es ist möglich, den Füllbetonstrom in Abhängigkeit
von dem Fahrbahnprofil in Querrichtung auf die Ziehkästen zu verteilen.
1. Verfahren zum Verbinden eines aus Schienen und Einzelstützpunkten bestehenden Gleises
mit der Tragplatte oder der hydraulisch gebundenen Tragschicht einer festen Fahrbahn,
bei dem das Gleis an den Schienen auf der Tragplatte bzw. auf der hydraulisch gebundenen
Tragschicht (HGT) abgestützt und ausgerichtet und dann durch Ausgießen der Zwischenräume
zwischen den Stützpunkten mit Füllbeton auf der festen Fahrbahn befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) von einer kontinuierlich auf der Tragplatte (12) bzw. auf der
HGT (10) entlangfahrenden Beton-Zuführeinrichtung (24) gleichzeitig im Mittelbereich
(40) zwischen den Schienen (17 und 18) und in den Außenbereichen (43 und 44) seitlich
außen neben den Schienenstützpunkten (15 und 16) kontinuierlich eingebracht und verdichtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) in einer je laufenden Meter gleichbleibenden Menge eingebracht
und hierbei durch Rüttelgeräte (60-64) im Mittelbereich (40) und in den Außenbereichen
(43, 44) verflüssigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) in den Bereichen zwischen den Stützpunkten (15 bzw. 16) einer
jeden Schiene (17 bzw. 18) beim Einbringen durch zusätzliche Rüttelgeräte (64) verflüssigt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Einzelstützpunkte (15, 16) vorgefertigte Zweiblockschwellen verwendet werden,
bei denen je zwei Schwellenblöcke (15 und 16) durch Bewehrungselemente (28) verbunden
sind, die vom Füllbeton (14) eingebettet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) beim Einbringen und Verdichten an den Außenrändern der Außenbereiche
(43, 44) durch Gleitschalungen (27) begrenzt wird, die an der Beton-Zuführeinrichtung
(24) befestigt sind und an in der HGT (10) angeordneten Führungsmitteln (25, 26) entlanggeführt
werden.
6. Einrichtung zum Einbringen und Verdichten von Füllbeton zwischen den Stützpunkten
eines auf einer durchgehenden festen Unterlage, wie Tragplatte oder hydraulisch gebundenen
Tragschicht verlegten Gleises, insbesondere zum Ausüben des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen mit einem Fahrwerk (23) versehenen Fertiger (29), der einen Beton-Vorratsbehälter
(31), einen über dem Mittelbereich (40) zwischen Stützpunkten (15) der linken Schiene
(17) und Stützpunkten (16) der rechten Schiene (18) angeordneten Mittelziehkasten
(37), zwei über den Außenbereichen (43, 44) vor Kopf der Stützpunkte (15, 16) angeordnete
Außenziehkästen (38, 39), eine Betonpumpe (32) mit Mengenverteileinrichtung (33),
sowie Rüttelgeräte (60, 63, 64) im Mittelziehkasten (37) und Rüttelgeräte (61, 62,
63) in den Außenziehkästen (38, 39) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehkästen (37-39) fest eingebaute, in Arbeitsrichtung (30) sich erstreckende
erste Innenrüttler (63) und zusätzliche, quer zur Arbeitsrichtung (30) zwischen den
Stützpunkten (15 bzw. 16) der linken bzw. der rechten Schiene (17 bzw. 18) vor- und
zurückbewegbare, zweite Innenrüttler (64) aufweisen.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den in Arbeitsrichtung (30) hinteren Rändern (54-56) der Ziehkästen (37-39) Nachziehflächen
(57-59) zum Glätten und Verdichten des Füllbetons (14) im Mittelbereich (40) und in
den Außenbereichen (43, 44) angeordnet sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ziehkästen (37-39) und/oder dessen Nachziehflächen (57-59) Außenrüttler (60-62)
angebracht sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den in Arbeitsrichtung (30) vorderen Rändern (47-49) der Ziehkästen (37-39) nach
unten gegen den Boden (53) der Tragplatte (12) bzw. der HGT (10) gerichtete Betonrückhalteschürzen
(50-52) befestigt sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich des Mittelziehkastens (37) mindestens ein diesen unterteilendes
und teilweise über seine Unterseite vorstehendes Grenzblech (66) angeordnet ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den unteren Kanten der Innenseiten der Ziehkästen (37, 38) Dichtlippen (65) angeordnet
sind, die mit den ihnen zugewandten Seitenflächen (41, 42) der Schienenstützpunkte
(15, 16) bzw. mit den Seitenflächen der Randbalken (13) der Tragplatte (12) oder einer
Randschalung zusammenwirken.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenseiten (45, 46) der Außenziehkästen (38, 39) Gleitschalungen (27) befestigt
sind.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonpumpe (32) in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Fertigers (29)
derart gesteuert wird, daß sie je laufenden Meter Einbaustrecke eine vorherbestimmte,
gleichbleibende Menge Füllbeton (14) in die Ziehkästen (37, 38) fördert.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenverteileinrichtung (33) der Betonpumpe (32) ein Dreiwegeventil aufweist,
das die von der Betonpumpe (32) kontinuierlich geförderte Füllbetonmenge auf den Mittelziehkasten
(37) und die Außenziehkästen (38, 39) verteilt.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ziehkästen (37,38,39) Füllstandstfühler (67) angeordnet sind, mit deren Hilfe
die Mengenverteileinrichtung (33) gesteuert wird.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk (23) mit Rädern (21, 22) oder Gleisketten auf den Randstreifen (19,
20) der Tragplatten (12) bzw. der hydraulisch gebundenen Tragschicht (10) oder einer
fest am Untergrund (HGT) verankerten Schalung läuft.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk (23) mit Rädern auf den Schienen (17, 18) des verlegten Gleises (11)
läuft.