(19)
(11) EP 1 191 145 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.2002  Patentblatt  2002/13

(21) Anmeldenummer: 00120724.0

(22) Anmeldetag:  22.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E01B 1/00, E01B 29/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Rhomberg Bau GmbH
6901 Bregenz (AT)

(72) Erfinder:
  • Ablinger, Peter, Dr.
    4650 Lambach (AT)
  • Rhomberg, Hubert, Dipl.-Ing.
    6900 Bregenz (AT)
  • Kleboth, Christoph
    6700 Bludenz (AT)

(74) Vertreter: Hennicke, Ernst Rüdiger,Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Buschhoff Hennicke Vollbach, Postfach 19 04 08
50501 Köln
50501 Köln (DE)

   


(54) Verfahren und Einrichtung zum Verbinden eines aus Schienen und Einzelstützpunkten bestehenden Gleises mit dem Tragkörper einer festen Fahrbahn


(57) Verfahren und Einrichtung zum Einbringen von Füllbeton (14) zwischen die Einzelstützpunkte (15 und 16) des Gleises (11) einer festen Fahrbahn, bei dem der Füllbeton (14) kontinuierlich mit einem Mittelziehkasten (37) und Außenziehkästen (38) eingebracht und gleichzeitig im Mittelbereich (40), in den Außenbereichen (43, 44) und in den Zwischenbereichen zwischen den Einzelstützpunkten (15 und 16) einer jeden Schiene (17 bzw. 18) durch Rüttelgeräte (60-64) verflüssigt und verdichtet wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Verbinden eines aus Schienen und Einzelstützpunkten bestehenden Gleises mit der Tragplatte oder der hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) einer festen Fahrbahn, bei dem das Gleis an den Schienen auf der Tragplatte bzw. auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht abgestützt und ausgerichtet und dann durch Ausgießen der Zwischenräume zwischen den Stützpunkten mit Füllbeton auf der festen Fahrbahn befestigt wird.

[0002] Bei bekannten Bauweisen zum Herstellen einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge werden die als Schienenstützpunkte dienenden Schwellen des Gleises mit Füllbeton in einer vorher hergestellten, trogförmigen Tragplatte einbetoniert oder mit zwischen den Schwellen eingebrachtem Füllbeton unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht verankert und gegen Längs- und Seitenverschiebung gesichert. Hierbei ist das Einbringen des Füllbetons zwischen den in nur verhältnismäßig kurzem Abstand voneinander verlegten Schwellen sehr aufwendig und konnte bisher nur fachweise durchgeführt werden. Zu diesem Zwecke gibt es schon Betonfertiger (DE 39 01 347 A1), bei denen ein sich über die gesamte Gleisbreite erstreckender Füllkasten nach dem Füllen eines Schwellenfaches an seiner Unterseite geschlossen und zum nächsten Schwellenfach in Längsrichtung des Gleises weiter befördert wird. Es gibt auch Betonfertiger ohne Kastenboden, bei denen jeweils nur die in ein Schwellenfach passende Betonmenge ausgespeist wird.

[0003] Andererseits sind feste Fahrbahnen bekannt, bei denen die Schienen des Gleises von Zweiblockschwellen unterstützt werden, die paarweise durch Bewehrungselemente verbunden sind und mit Gleisregulierungsportalen ausgerichtet und abgestützt werden, bevor sie in der trogförmigen Tragplatte einbetoniert werden (DE 195 08 107 C1). Auch bei dieser Ausführungsform wird der Füllbeton in ein Schwellenfach nach dem anderen absatzweise eingebracht, da der Füllbetonquerschnitt im Tragplattentrog stark wechselt und da man glaubte, nur so ein vollständiges Ausfüllen aller Hohlräume zwischen den Schienenstützpunkten sicherstellen zu können (Hans Bachmann / Thomas Foege: "Rheda 2000" EI-Eisenbahningenieur (51) 6/2000, S.34-44).

[0004] Das fachweise Einbringen des Füllbetons zwischen den Stützpunkten des Gleises einer festen Fahrbahn ist sehr aufwendig und die absatzweise Zuführung des Füllbetons birgt die Gefahr von Ungleichmäßigkeiten in der Zusammensetzung und in der Verdichtung in Längsrichtung des Schienenweges. Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Einrichtung zu schaffen, mit dem das Gleis nicht nur fortlaufend verlegt und ausgerichtet, sondern auch kontinuierlich in über die Länge gleichbleibender hoher Qualität durch Beton fest mit der Tragplatte verbunden werden kann und wobei auch seitliche Überhöhungen des Gleises in Kurvenstrecken berücksichtigt werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß der Füllbeton von einer kontinuierlich auf der Tragplatte bzw. auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht entlangfahrenden Beton-Zuführeinrichtung gleichzeitig im Mittelbereich zwischen den Schienen und in den Außenbereichen seitlich außen neben den Schienenstützpunkten kontinuierlich eingebracht und verdichtet wird.

[0006] Überraschenderweise gelingt es, eine je laufenden Meter gleichbleibende Menge an Füllbeton auch bei wechselndem Füllbetonquerschnitt gleichmäßig unter und zwischen den Einzelstützpunkten zu verteilen, wenn der Beton durch Rüttelgeräte im Mittelbereich und in den Außenbereichen gleichzeitig verflüssigt und verdichtet wird. Hierbei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Füllbeton in den Bereichen zwischen den Stützpunkten einer jeden Schiene beim Einbringen durch zusätzliche Rüttelgeräte zu verflüssigen, wodurch sichergestellt wird, daß der Füllbeton die Einzelstützpunkte vollständig unterfließt und alle Hohlräume ausfüllt.

[0007] Als Einzelstützpunkte können nicht nur mit Ankern versehene Stahlplatten, sondern auch vorgefertigte Zweiblockschwellen aus Beton oder Stahl verwendet werden, bei denen je zwei Schwellenblöcke durch Bewehrungselemente verbunden sind, die im Füllbeton eingebettet werden.

[0008] Wenn das Gleis unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht verlegt wird oder auf einer Tragplatte, die keine Randbalken aufweist, wird der Füllbeton beim Einbringen und Verdichten an den Außenrändern der Außenbereiche durch Gleitschalungen begrenzt, die an der Betonzuführeinrichtung befestigt sind und an in der hydraulisch gebundenen Tragschicht angeordneten Führungsmitteln entlanggeführt werden. Diese Führungsmittel können beispielsweise Aufkantungen in der hydraulisch gebundenen Tragschicht sein.

[0009] Eine Einrichtung zum Einbringen und Verdichten des Füllbetons, insbesondere zum Ausüben des vorher beschriebenen Verfahrens, ist gekennzeichnet durch einen mit einem Fahrwerk versehenen Fertiger, der einen Beton-Vorratsbehälter, einen über dem Mittelbereich zwischen Stützpunkten der linken Schiene und Stützpunkten der rechten Schiene angeordneten Mittelziehkasten, zwei über den Außenbereichen vor Kopf der Stützpunkte angeordnete Außenziehkästen und eine Betonpumpe mit Mengenverteileinrichtung, sowie Rüttelgeräte im Mittelziehkasten und in den Außenziehkästen aufweist.

[0010] Eine derart ausgebildete Einrichtung gestattet das kontinuierliche Verteilen einer je laufenden Meter dem entsprechenden durchschnittlichen Querschnitt angepassten konstanten Menge an Füllbeton auf den Mittelbereich zwischen den Schienen und auf die Außenbereiche jeweils vor Kopf der als Einzelstützpunkte dienenden Zweiblockschwellen, wobei die Rüttelgeräte für die Längsverteilung und die Querverteilung des Füllbetons im wechselnden Querschnitt zwischen den Stützpunkten sorgen. Zu diesem Zwecke haben die Ziehkästen fest eingebaute, in Arbeitsrichtung sich erstreckende erste Innenrüttler und zusätzlich quer zur Arbeitsrichtung zwischen den Stützpunkten der linken bzw. der rechten Schiene vor- und zurückbewegbare querliegende zweite Innenrüttler. Von diesen übernehmen die ersten Innenrüttler die Verteilung des Füllbetons in Längsrichtung des Gleises, während die zusätzlichen, zweiten querliegenden Innenrüttler für ein sattes Ausfüllen der Gefache zwischen aufeinanderfolgenden Einzelstützpunkten und die gute Verteilung und Verdichtung des Füllbetons in Querrichtung und in diesen Bereichen sorgen.

[0011] Zum Glätten und Verdichten des Füllbetons im Mittelbereich und in den Außenbereichen sind an den in Arbeitsrichtung hinteren Rändern der Ziehkästen Nachziehflächen angeordnet. An diesen Nachziehflächen oder auch an den Ziehkästen sind Außenrüttler angebracht, die den Füllbeton von oben her zusätzlich verdichten und zusätzlich auch noch zur Seite hin in die Fächer zwischen den Schwellen treiben. Dies funktioniert dann einwandfrei, wenn nach der Erfindung der Frischbeton in den Ziehkästen auf einem Niveau von ca. 5-10 cm über der Oberfläche des fertig eingebauten und verdichteten Füllbetons gehalten wird.

[0012] An den in Arbeitsrichtung vorderen Rändern der Ziehkästen sind nach unten, gegen den Boden der Tragplatte bzw. der hydraulisch gebundenen Tragschicht gerichtete Betonrückhalteschürzen befestigt. Diese Betonrückhalteschürzen verhindern ein übermäßiges Vorausfließen des frischen Füllbetons in Arbeitsrichtung und gewährleisten ein vollständiges Unterfließen der als Einzelstützpunkte dienenden Schwellenblöcke und ein vollständiges Füllen der Schwellenfächer mit dem Füllbeton.

[0013] Es ist zweckmäßig, wenn etwa in der Längsmittelachse des Mittelziehkastens ein diesen teilendes und teilweise über seine Unterseite vorstehendes Grenzblech angeordnet ist. Dieses Grenzblech verhindert in Gleisstrecken mit seitlicher Überhöhung ein Abfließen der für die höhere Seite benötigten größeren Frischbetonmenge zur niedrigeren Seite und ermöglicht die Herstellung von Kurvenstrecken mit seitlichem Gefälle des Füllbetons, wobei die dann seitlich geneigten Nachziehflächen der Ziehkästen die gewünschte ebene, aber geneigte Oberfläche herstellen.

[0014] Um ein seitliches Herausquellen von frischem Füllbeton aus den Ziehkästen zu verhindern, haben diese an ihren unteren Seitenkanten Dichtlippen, die mit den ihnen zugewandten Seitenflächen der Schienenstützpunkte bzw. mit den Seitenflächen der Randbalken der Tragplatte oder einer Randschalung zusammenwirken. Wenn das Gleis unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht oder auf einer Tragplatte ohne Randbegrenzungen verlegt werden soll, ist es zweckmäßig, an den Außenseiten der Außenziehkästen Gleitschalungen zu befestigen, welche mehrere Meter lang sind und den eingebrachten Füllbeton seitlich solange stützen, bis er standfest verfestigt ist.

[0015] Es besteht auch die Möglichkeit, den Füllbeton zwischen fest angeordneten seitlichen Schalungselementen kontinuierlich einzubringen. In diesem Fall entspricht die seitliche Schalung der seitlichen Trogwange der trogförmigen Tragplatte.

[0016] Die Betonpumpe des Fertigers wird in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Fertigers derart gesteuert, daß sie je laufenden Meter Einbaustrecke eine vorherbestimmte, gleichbleibende Menge Füllbeton in die Ziehkästen fördert. Diese Füllbetonmenge ist je nach Aufbau des Fahrbahn-Querschnittes abhängig von der Querneigung des Fahrweges, wo bei verschiedenen Fahrbahnquerschnitten in Kurvenstrecken für Überhöhungen mehr Füllbeton benötigt wird als in geradlinigen Strecken mit ebener Trasse.

[0017] Die Mengenverteileinrichtung der Betonpumpe weist zweckmäßig ein Ventil mit drei Förderwegen (Dreiwegeventil) auf, das manuell oder von in den Ziehkästen angeordneten Füllstandsfühlern gesteuert wird und die von der Betonpumpe kontinuierlich geförderte Füllbetonmenge auf den Mittelziehkasten und die Außenziehkästen verteilt. Hierbei genügt es unter Umständen, nur in den Außenziehkästen Füllstandsfühler vorzusehen und anfallende Übermengen in den Mittelziehkasten einzuspeisen, aus dem sie leicht in die seitlichen Schwellenfächer gedrängt werden können.

[0018] Das Fahrwerk kann mit Rädern oder Gleisketten auf den Randstreifen der Tragplatten bzw. auf den Randstreifen der hydraulisch gebundenen Tragschicht laufen. Bei ausreichender Abstützung des verlegten Gleises auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht oder der Tragplatte insbesondere in Abschnitten ohne bzw. mit geringen Überhöhungen ist es auch möglich, das Fahrwerk mit Rädern auf den Schienen des verlegten Gleises entlanglaufen zu lassen.

[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Einrichtung zu dessen Ausübung an Beispielen näher erläutert sind. Es zeigt:
Fig. 1
eine schematische Draufsicht auf einen Teil einer festen Fahrbahn mit dem darauf angeordneten, ausgerichteten Gleis und einer Einrichtung zum Einbringen des Füllbetons zwischen die Stützpunkte des Gleises;
Fig. 2
den Gegenstand der Fig. 1 in einem Querschnitt nach Linie II-II;
Fig. 3
einen der Fig. 2 entsprechenden Querschnitt durch eine etwas anders ausgebildete feste Fahrbahn mit trogförmiger Tragplatte;
Fig. 4
einen Teillängsschnitt des Gegenstandes nach Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung, wobei Teile der Fig. 1 weggelassen sind und
Fig. 5
einen Querschnitt der fertig betonierten festen Fahrbahn nach Fig. 1.


[0020] In den Zeichnungen ist mit 10 die hydraulisch gebundene Tragschicht HGT einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge bezeichnet, die auf einem geeigneten Unterbau, beispielsweise einem sorgfältig verdichteten Erdkörper aufgebracht ist. Die hydraulisch gebundene Tragschicht 10 kann aber auch eine Brückenplatte oder die Sohle eines Tunnels sein, auf der ein Gleis 11 verlegt und befestigt werden soll.

[0021] Bei dem in den Fig. 1, 2, 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Gleis 11 unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht verlegt, während bei der Ausführungsform nach Fig. 3 auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 zunächst eine trogförmige Tragplatte 12 mit Randbalken 13 angeordnet wird. In dieser trogförmigen Tragplatte 12 wird dann das Gleis 11 verlegt und mit Füllbeton 14 einbetoniert. Diese Bauweise einer festen Fahrbahn ist als das "klassische System Rheda" bekannt.

[0022] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren und die hierzu verwendete Einrichtung im einzelnen nur bei einer Ausführungsform im einzelnen erläutert, bei der das Gleis 11 unmittelbar auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 aufgebracht und mit dieser durch Füllbeton 14 verbunden wird, der zwischen die Einzelstützpunkte 15 und 16 der linken Schiene 17 und der rechten Schiene 18 des Gleises 11 eingebracht wird, wie dies in den Fig. 1, 2, 4 und 5 näher dargestellt ist.

[0023] Man erkennt aus den Fig. 1, 2 und 5, daß die hydraulisch gebundene Tragschicht 10 etwas breiter ist als das Gleis 11 mit dem Füllbeton 14, in dem das Gleis eingebettet ist. Die seitlich überstehenden Randstreifen 19 und 20 der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 dienen als Fahrweg für die Räder 21 und 22 des Fahrwerks 23 einer Betonzuführeinrichtung 24 für den Füllbeton 14, die im folgenden noch näher beschrieben werden wird. In ihrem mittleren Bereich ist die hydraulisch gebundene Tragschicht 10 etwas dicker und die Randkanten 25 und 26 dienen als Führungsmittel für Gleitschalungen 27, die den Füllbeton 14 seitlich begrenzen und an der Beton-Zuführeinrichtung 24 befestigt sind.

[0024] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der festen Fahrbahn fährt die Betonzuführeinrichtung 24 auf den Randbalken 13 der vorher hergestellten Tragplatte 12 entlang. Seitliche Gleitschalungen sind hier nicht erforderlich, da die Randbalken 13 den einzubringenden Füllbeton 14 seitlich begrenzen. Die Betonzuführeinrichtung 24 kann auch auf einer fest am Untergrund, nämlich an der hydraulisch gebundenen Tragschicht verankerten Schalung mit Rädern oder Gleisketten fahren, die dem Arbeitsfortschritt folgend täglich umgesetzt wird. Diese Ausführungsform ist jedoch nicht dargestellt.

[0025] Wenn die hydraulisch gebundene Tragschicht 10 und ggf. die Tragplatte 12 im Bereich des herzustellenden Fahrweges fertiggestellt und erhärtet ist, wird das Gleis 11 auf dem mittleren Bereich der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 bzw. in dem Trog der Tragplatte 12 verlegt und ausgerichtet, wie dies beispielsweise in der EP 0 894 898 A1 oder WO 00/44987 näher dargestellt und beschrieben ist. Das verlegte und in der Höhe und seitlich ausgerichtete Gleis 11 wird dann mit Hilfe der Einrichtung 24 durch Füllbeton 14 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der hydraulisch gebundenen Tragschicht 10 bzw. der Tragplatte 12 verbunden.

[0026] Wie bereits oben erwähnt, werden die Schienen 17 und 18 des Gleises 11 von Einzelstützpunkten 15 und 16 unterstützt, die einfache, mit Betonankern versehene Stahlplatten sein können, an denen die Schienenbefestigungsmittel befestigt sind. Bei den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Einzelstützpunkte jedoch vorgefertigte Betonblöcke, von denen je zwei durch Querbewehrungsstangen 28 zu einer Zweiblockschwelle verbunden sind. Diese Querbewehrungsstangen 28 können einfache Betonrundstähle sein, sie können aber auch als Gitterträger ausgebildet sein.

[0027] Die Einrichtung 24 zum Einbringen und Verdichten des Füllbetons 14 zwischen die Einzelstützpunkte 15 und 16 des Gleises 11 besteht aus einem Fertiger 29, welcher den Fahrweg quer überspannt und mit einem Fahrwerk 23 auf den Randstreifen 19 und 20 der hydraulisch gebundenen Tragschicht in Arbeitsrichtung 30 entlangfährt.

[0028] Der Fertiger 29 hat einen Beton-Vorratsbehälter 31, der von Transportfahrzeugen fortlaufend mit Füllbeton 14 gefüllt wird. Der außerhalb des Fahrweges hergestellte Füllbeton von geeigneter Zusammensetzung kann entgegen der Arbeitsrichtung 30 auf dem verlegten und ausgerichteten Gleis oder auf seitlich neben der festen Fahrbahn vorhandenen Wegen herangeschafft werden.

[0029] Unterhalb des Beton-Vorratsbehälters 31 und hinter diesem befindet sich eine Betonpumpe 32 mit einer Mengenverteileinrichtung 33, welche den von der Betonpumpe 32 kontinuierlich gelieferten Betonmengenstrom auf drei Rinnen oder Leitungen 34, 35 und 36 aufteilt, von denen die mittlere Rinne 34 zu einem Mittelziehkasten 37 und die äußeren Rinnen 35 und 36 zu Außenziehkästen 38 und 39 führen. Die Ziehkästen 37, 38 und 39 sind die wichtigsten Teile des Fertigers 29. Der Mittelziehkasten 37 befindet sich über dem Mittelbereich 40 des Fahrweges, der von den Innenseiten 41 und 42 der Einzelstützpunkte 15 und 16 der Schienen 17 und 18 begrenzt wird. Die Außenziehkästen 38 und 39 sind über den Außenbereichen 43 und 44 des Fahrweges angeordnet, die sich vor Kopf der Stützpunkte bzw. 16 befinden und sich von den Außenseiten 45 bzw. 46 der Stützpunkte 15 bzw. 16 bis zu den Gleitschalungen 27 (Fig. 1 und 2) bzw. bis zu den Innenseiten der Randbalken 13 (Fig. 3) erstrecken.

[0030] Der Mittelziehkasten 37 und die Außenziehkästen 38 und 39 sind an ihrer Unterseite offene, im wesentlichen rechteckige Blechkästen, deren unterer Rand sich in Höhe der fertigen Füllbetonoberfläche befindet. An dem in Arbeitsrichtung vorderen Rand 47 des Mittelziehkastens 37 und an den vorderen Rändern 48 und 49 der Außenziehkästen 38 und 39 sind Betonrückhalteschürzen 50 bzw. 51 bzw. 52 befestigt, die nach unten gegen die Oberfläche der hydraulisch gebundenen Tragschicht bzw. gegen den Boden 53 der Tragplatte 12 gerichtet sind und fast bis auf diesen Boden bzw. zur im Füllbeton angeordneten Bewehrung hinabreichen. Die Schürzen 50, 51 und 52 verhindern, daß der aus den Ziehkästen 37, 38 und 39 austretende Füllbeton übermäßig in Arbeitsrichtung 30 vorausfließt. Die Schürzen bestehen zweckmäßig aus Gummi oder einem geeigneten, begrenzt flexiblen Kunststoff.

[0031] An den hinteren Rändern 54, 55 und 56 der Ziehkästen 37, 38 und 39 sind in Höhe der abzuziehenden Füllbetonoberfläche Nachziehflächen 57 bzw. 58 bzw. 59 in Form von ebenen Blechen befestigt, auf denen Außenrüttler 60 bzw. 61 bzw. 62 befestigt sind. Diese Nachziehflächen 57, 58 und 59 dienen zum Glätten und Verdichten des Füllbetons 14 im Mittelbereich 40 und in den Außenbereichen 43 und 44.

[0032] Im Mittelziehkasten 37 und in den Außenziehkästen 38 und 39 sind erste Innenrüttler 63 fest eingebaut, die sich im wesentlichen in Arbeitsrichtung 30 erstrecken. Am Mittelziehkasten sind zusätzliche, querliegende zweite Innenrüttler 64 vorgesehen, die vom Mittelziehkasten 37 aus quer zur Arbeitsrichtung 30 zwischen die Einzelstützpunkte 15 der linken Schiene 17 bzw. zwischen die Einzelstützpunkte 16 der rechten Schiene 18 hin und her bewegt werden können, wenn sich der Mittelziehkasten 37 im Bereich der Zwischenräume zwischen diesen Einzelstützpunkten 15 bzw. 16 befindet.

[0033] Damit die Ziehkästen 37, 38 und 39 ohne Hemmung an den Schwellenblöcken 15 und 16 entlanggleiten können, müssen ihre Seitenränder von den Schwellenblöcken einen Abstand von etwa 20-30 mm haben. Die hierdurch gebildeten Fugen werden durch Dichtlippen 65 aus Gummi od.dgl. abgedichtet, um ein Herausquellen des Füllbetons zwischen den Ziehkästen und den Schwellenblöcken bzw. den Randbalken 13 der Tragplatte 12 zu vermeiden.

[0034] Um den Fertiger 29 auch im Kurvenbereich einsetzen zu können, wo das Gleis eine seitliche Überhöhung aufweist und wo eventuell unter der überhöhten Schiene mehr Füllbeton erforderlich ist als an der Schiene, welche den Innenbogen durchläuft, ist der Mittelziehkasten 37 etwa in seiner Längsmittelachse mit einem den Mittelziehkasten teilenden und teilweise über seine Unterseite vorstehenden Grenzblech 66 versehen. Dieses Grenzblech verhindert ein Überfließen bzw. Abfließen des Mehrbetons von der überhöhten Seite zur tieferliegenden Seite der Fahrbahn.

[0035] Für die Steuerung der Mengenverteileinrichtung 33 können vorzugsweise in den Außenziehkästen Füllstandfühler 67 vorgesehen sein, wenn die Mengenverteilung nicht manuell gesteuert wird.

[0036] Nach der Erfindung wird der Füllbeton 14 mit der oben beschriebenen Beton-Zuführeinrichtung 24 kontinuierlich in einer je laufenden Meter Gleisstrecke gleichbleibenden Menge eingebracht und hierbei durch die Rüttelgeräte 60, 63, 64 des Mittelziehkastens 37 und durch die Rüttelgeräte 61 und 63 der Außenziehkästen 38 und 39 verdichtet und von den Nachziehflächen 57 und 58 an seiner Oberseite geglättet. Hierbei wird der Füllbeton von Transportmischern zunächst in einen nicht näher dargestellten Übergabebehälter gegeben, von dem aus der Beton über ein Förderband, eine Schnecke oder andere Transporteinrichtungen in den Beton-Vorratsbehälter 31 gelangt. Aus dem Vorratsbehälter 31 wird der Füllbeton direkt zum Fertiger 29 befördert derart, daß in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Fertigers kontinuierlich eine vorher eingestellte, an den Mengenbedarf des Querschnitts angepaßte, gleichbleibende Betonmenge je laufenden Meter Schienenstrecke eingespeist wird.

[0037] Es ist für die Erfindung charakteristisch, daß das Einbringen und Verdichten des Füllbetons kontinuierlich und nicht fachweise erfolgt, so daß der gesamte Bauabschnitt, dessen Länge mehrere hundert Meter betragen kann, in einem Zuge fertiggestellt wird. Hierdurch gibt es auf der gesamten Arbeitsstrecke keinerlei Arbeitsfugen und die Fahrbahn hat die höchstmögliche Homogenität.

[0038] Durch den Einsatz von Innenrüttlern, die im Mittelbereich zwischen den Einzelstützpunkten 15 und 16 der Schienen 17 und 18 sowie in den Randbereichen 43 und 44 vor den Außenköpfen der Einzelstützpunkte in Arbeitsrichtung arbeiten und durch die zusätzlichen Rüttler 64, welche quer zur Arbeitsrichtung 30 den Füllbeton in den Zwischenfächern zwischen aufeinanderfolgenden Stützpunkten verdichten, gelingt bei kontinuierlicher Arbeitsweise nicht nur eine optimale Verdichtung, sondern es wird auch sichergestellt, daß der Füllbeton alle Einzelstützpunkte 15 und 16 auch auf ihren Unterseiten vollständig unterfließt und die Lagerfugen satt ausfüllt.

[0039] Da der Frischbetons hauptsächlich innerhalb der Ziehkästen entlüftet wird, sind die Schienen und die Schienenbefestigungsmittel sehr gut vor Verschmutzung durch Betonspritzer geschützt.

[0040] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es sind mehrere Anderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann es vorteilhaft sein, auch an den Ziehkästen und an den Gleitschalungen Außenrüttler vorzusehen, um die Verflüssigung und Verdichtung des Füllbetons beim Einbringen zu verbessern. Ferner kann eine andere Art der Steuerung der Betonpumpe vorgesehen sein und es ist möglich, den Füllbetonstrom in Abhängigkeit von dem Fahrbahnprofil in Querrichtung auf die Ziehkästen zu verteilen.


Ansprüche

1. Verfahren zum Verbinden eines aus Schienen und Einzelstützpunkten bestehenden Gleises mit der Tragplatte oder der hydraulisch gebundenen Tragschicht einer festen Fahrbahn, bei dem das Gleis an den Schienen auf der Tragplatte bzw. auf der hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) abgestützt und ausgerichtet und dann durch Ausgießen der Zwischenräume zwischen den Stützpunkten mit Füllbeton auf der festen Fahrbahn befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) von einer kontinuierlich auf der Tragplatte (12) bzw. auf der HGT (10) entlangfahrenden Beton-Zuführeinrichtung (24) gleichzeitig im Mittelbereich (40) zwischen den Schienen (17 und 18) und in den Außenbereichen (43 und 44) seitlich außen neben den Schienenstützpunkten (15 und 16) kontinuierlich eingebracht und verdichtet wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) in einer je laufenden Meter gleichbleibenden Menge eingebracht und hierbei durch Rüttelgeräte (60-64) im Mittelbereich (40) und in den Außenbereichen (43, 44) verflüssigt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) in den Bereichen zwischen den Stützpunkten (15 bzw. 16) einer jeden Schiene (17 bzw. 18) beim Einbringen durch zusätzliche Rüttelgeräte (64) verflüssigt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Einzelstützpunkte (15, 16) vorgefertigte Zweiblockschwellen verwendet werden, bei denen je zwei Schwellenblöcke (15 und 16) durch Bewehrungselemente (28) verbunden sind, die vom Füllbeton (14) eingebettet werden.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllbeton (14) beim Einbringen und Verdichten an den Außenrändern der Außenbereiche (43, 44) durch Gleitschalungen (27) begrenzt wird, die an der Beton-Zuführeinrichtung (24) befestigt sind und an in der HGT (10) angeordneten Führungsmitteln (25, 26) entlanggeführt werden.
 
6. Einrichtung zum Einbringen und Verdichten von Füllbeton zwischen den Stützpunkten eines auf einer durchgehenden festen Unterlage, wie Tragplatte oder hydraulisch gebundenen Tragschicht verlegten Gleises, insbesondere zum Ausüben des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen mit einem Fahrwerk (23) versehenen Fertiger (29), der einen Beton-Vorratsbehälter (31), einen über dem Mittelbereich (40) zwischen Stützpunkten (15) der linken Schiene (17) und Stützpunkten (16) der rechten Schiene (18) angeordneten Mittelziehkasten (37), zwei über den Außenbereichen (43, 44) vor Kopf der Stützpunkte (15, 16) angeordnete Außenziehkästen (38, 39), eine Betonpumpe (32) mit Mengenverteileinrichtung (33), sowie Rüttelgeräte (60, 63, 64) im Mittelziehkasten (37) und Rüttelgeräte (61, 62, 63) in den Außenziehkästen (38, 39) aufweist.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehkästen (37-39) fest eingebaute, in Arbeitsrichtung (30) sich erstreckende erste Innenrüttler (63) und zusätzliche, quer zur Arbeitsrichtung (30) zwischen den Stützpunkten (15 bzw. 16) der linken bzw. der rechten Schiene (17 bzw. 18) vor- und zurückbewegbare, zweite Innenrüttler (64) aufweisen.
 
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den in Arbeitsrichtung (30) hinteren Rändern (54-56) der Ziehkästen (37-39) Nachziehflächen (57-59) zum Glätten und Verdichten des Füllbetons (14) im Mittelbereich (40) und in den Außenbereichen (43, 44) angeordnet sind.
 
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ziehkästen (37-39) und/oder dessen Nachziehflächen (57-59) Außenrüttler (60-62) angebracht sind.
 
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den in Arbeitsrichtung (30) vorderen Rändern (47-49) der Ziehkästen (37-39) nach unten gegen den Boden (53) der Tragplatte (12) bzw. der HGT (10) gerichtete Betonrückhalteschürzen (50-52) befestigt sind.
 
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich des Mittelziehkastens (37) mindestens ein diesen unterteilendes und teilweise über seine Unterseite vorstehendes Grenzblech (66) angeordnet ist.
 
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den unteren Kanten der Innenseiten der Ziehkästen (37, 38) Dichtlippen (65) angeordnet sind, die mit den ihnen zugewandten Seitenflächen (41, 42) der Schienenstützpunkte (15, 16) bzw. mit den Seitenflächen der Randbalken (13) der Tragplatte (12) oder einer Randschalung zusammenwirken.
 
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenseiten (45, 46) der Außenziehkästen (38, 39) Gleitschalungen (27) befestigt sind.
 
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonpumpe (32) in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Fertigers (29) derart gesteuert wird, daß sie je laufenden Meter Einbaustrecke eine vorherbestimmte, gleichbleibende Menge Füllbeton (14) in die Ziehkästen (37, 38) fördert.
 
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenverteileinrichtung (33) der Betonpumpe (32) ein Dreiwegeventil aufweist, das die von der Betonpumpe (32) kontinuierlich geförderte Füllbetonmenge auf den Mittelziehkasten (37) und die Außenziehkästen (38, 39) verteilt.
 
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ziehkästen (37,38,39) Füllstandstfühler (67) angeordnet sind, mit deren Hilfe die Mengenverteileinrichtung (33) gesteuert wird.
 
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk (23) mit Rädern (21, 22) oder Gleisketten auf den Randstreifen (19, 20) der Tragplatten (12) bzw. der hydraulisch gebundenen Tragschicht (10) oder einer fest am Untergrund (HGT) verankerten Schalung läuft.
 
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk (23) mit Rädern auf den Schienen (17, 18) des verlegten Gleises (11) läuft.
 




Zeichnung













Recherchenbericht