[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweiblockbetonschwelle für eine feste Schienenfahrbahn
mit einer zumindest teilweise durchgehenden und zwischen den Blöcken freiliegenden
Bewehrung, die nach dem Ausrichten über einer Tragschicht verankernd in die Vergussmasse
eingreift.
[0002] Derartige Zweiblockbetonschwellen mit unterschiedlichsten Arten der durchlaufenden
Bewehrung sind bereits vielfach vorgeschlagen worden und befinden sich auch in unterschiedlicher
Ausgestaltung auf dem Markt. Eine derartige Schwelle sowie ein Einbauverfahren für
eine feste Schienenfahrbahn unter Verwendung solcher Schwellen ist beispielsweise
in der Offenlegungsschrift DE 196 53 858 A1 beschrieben. Zum Einbau werden die Gleise
oder Hilfsgleise tragenden Betonschwellen zu einem Gleisrost vormontiert, über der,
meist als unbewehrte Magerbetonschicht ausgebildeten Tragschicht lagemäßig und höhenmäßig
einjustiert und schließlich in eine Vergussmasse eingebettet. Neben Ausführungsformen,
bei denen ein Teil der Bewehrung unten aus den nur teilweise ausbetonierten Schwellenblöcken
herausragt, wodurch eine besonders innige Verankerung der Schwellen in der Vergussmasse
erzielt wird, ist in einer älteren Anmeldung auch bereits der Vorschlag gemacht worden,
an der Unterseite der Betonumhüllung der Schwellenblöcke einen die Bewehrung nach
unten überragenden Aufstellbetonklotz zum Absetzen der Schwelle auf der Tragschicht
anzuformen. Dabei ergibt sich aber wie bei allen Schwellen mit einer Vorausrichtung,
bei der die Vergussmasse gegebenenfalls auch unter die mehr oder weniger hoch über
der Tragschicht angeordneten Schwellen eingebracht werden muss, die Schwierigkeit,
dass ein durchgehendes gleichzeitiges Vergießen der Schwellen eines Schwellenrostes
nicht möglich ist, sondern fachweise erfolgen muss, da ansonsten nicht sichergestellt
werden kann, dass die Vergussmasse den Raum unter den Schwellen voll ausfüllt und
die dort vorhandene Luft keine Lunkerstellen bilden kann.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zweiblockbetonschwelle der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass ohne die Gefahr von Lufteinschlüssen ein gleichzeitiges
Ausgießen benachbarter Schwellenfächer und damit praktisch ein Ausgießen eines Gleisrostes
in einem Arbeitsgang möglich ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Blöcke mit einer
in Längsrichtung wesentlich verkürzten unteren Aufstellfläche versehen sind, von der
zumindest stirnseitig abgeschrägte Seitenflächen nach oben verlaufen. Die Aufstellfläche
dient dabei vor dem Ausrichten zunächst zum unmittelbaren Absetzen auf der Tragschicht,
wobei nach dem Ausrichten die Aufstellfläche durch eine Kleberschicht mit einer Dicke
von ca. 2 bis 8 cm mit der Tragschicht verbunden wird. Beim nachträglichen Vergießen
ist nicht mehr darauf zu achten, dass die Luft unterhalb der Schwellen entweicht,
da hier ja die Klebeschicht vorhanden ist, auf den Seiten kann sie aber ebenfalls
keine Luft fangen, wie dies noch bei Konstruktionen mit angeformten Aufstellbetonklötzen
der Fall ist, da die Luft über die abgeschrägten Seitenflächen problemlos nach oben
verdrängt wird. Durch die vorzugsweise um 45° geneigten Seitenflächen ergibt sich
eine günstige Einleitung der Vertikalkräfte bei einer Lastenverteilung von 45° über
die Fahrbahnplatte in die Tragschicht, gegebenenfalls eine Trogplatte. Die abgeschrägten
Seitenflächen sollen nicht schalungsglatt, sondern bevorzugt profiliert sein um später
einen besseren Verbund mit dem umhüllenden Beton auszuweisen.
[0005] Besonders vorteilhaft erweisen sich die abgeschrägten Seitenflächen und die in Längsrichtung
der Schwellen verkürzte untere Aufstellfläche für das Einbringen der Längseisen in
die feste Fahrbahn, also der senkrecht zur Schwellenachse gerichteten Längsarmierungseisen,
da diese nicht wie bei herkömmlichen Zweiblockbetonschwellen durch die Blöcke relativ
weit beabstandet angeordnet sein müssen. Durch die abgeschrägten Schrägflächen können
die unmittelbar seitlich neben den Blöcken angeordneten Längseisen sehr viel näher
benachbart liegen als bei herkömmlichen Ausführungsformen.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich an die schrägen nach
innen geneigten Seitenflächen steil entgegengesetzt geneigte obere Stirnflächenabschnitte
anschließen - die starke Gegenkonizität schließt ein Herausziehen des gesamten Blockes
aus - sowie sie herkömmlich durchgehend von der Blockoberseite bis zur Blockunterseite
vorhanden waren, wobei die oberen Stirnflächenabschnitte unmittelbar neben den Auflageschultern
angeordnet sein können, so dass sich insgesamt nochmals eine Verkürzung der Blöcke
ergibt. Diese zusätzliche Verringerung des Volumens der Blöcke einer erfindungsgemäßen
Zweiblockbetonschwelle führt dazu, dass die Zweiblockbetonschwelle sehr viel leichter
und damit besser handhabbar ist, und dass insbesondere Gleisroste aus solchen Zweiblockbetonschwellen
wegen des geringern Gewichts leichter gehandhabt und über der Tragschicht ausgerichtet
und mit dieser verklebt werden können.
[0007] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- die Ansicht einer Hälfte einer erfindungsgemäßen Zweiblockbetonschwelle,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf die halbe Zweiblockbetonschwelle nach Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine Stirnansicht der Zweiblockbetonschwelle nach den Fig. 1 und 2 von rechts.
[0008] Die erfindungsgemäße Zweiblockbetonschwelle umfasst zwei Einzelblöcke 1, die durch
eine durchgehende Bewehrung 2, die zwischen den Blöcken 1 frei liegt, miteinander
verbunden sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Bewehrung 2 aus zwei
parallel zueinander angeordneten Gitterträgern 3, die jeweils aus drei zur Schwellenachse
parallel Längseisen 4 und diese verbindenden Mäanderschlangen 5 bzw. in Einzeldreiecke
aufgelöste Verstrebungen gebildet sein können. Die Gitterträger 3 ragen dabei auch
noch auf den äußeren Stirnseiten 6 aus den Blöcken 1 heraus, so dass sich auch dort
eine gute Einbindung in die bis zur Ebene 7 reichende Vergussmasse 8 ergibt und darüber
hinaus die herausstehenden Abschnitte der Gitterträger auch zum Angreifen von Stützen-
oder Ausrichtelementen dienen können.
[0009] Erfindungsgemäß sind die Blöcke 1 so ausgebildet, dass sie eine so große Dicke aufweisen,
dass sie mit Hilfe einer 2 bis 8 cm dicken Kleberschicht 9 direkt auf der Tragschicht
10 aufgeklebt werden können, wobei die untere Aufstellfläche 11 in Längsrichtung parallel
zu den Gitterträgern 3 verkürzt ausgebildet ist und von ihr stirnseitig abgeschrägte
Seitenflächen 12 nach oben verlaufen, die etwa in halber Höhe der Blöcke 1 in steil
entgegengesetzt geneigte obere Stirnflächenabschnitte 13 übergehen. Diese Stirnflächenabschnitte
13 sollen möglichst unmittelbar neben den Auflageschultern 14 der Blöcke 1 angeordnet
sein, zwischen denen die übliche Auflage und die bekannten Spann- und Befestigungseinrichtungen
für die Schienen 15 liegen. Diese Befestigungselemente und Auflageschultern sind hinreichend
bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, so dass sie nicht im einzelnen
beschrieben zu werden brauchen.
[0010] Durch die abgeschrägten Seitenflächen 12 in Verbindung mit der verkürzten Ausbildung
der Aufstellfläche 11 können die Längseisen 16 unmittelbar neben den Blöcken sehr
viel näher aneinander angeordnet sein, als bei herkömmlichen Blöcken ohne diese eingezogene
Ausbildung über die abgeschrägten Seitenflächen 12.
1. Zweiblockbetonschwelle für eine feste Schienenfahrbahn mit einer zumindest teilweise
durchgehenden und zwischen den Blöcken freiliegenden Bewehrung, die nach dem Ausrichten
über einer Tragschicht verankernd in die Vergussmasse eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Blöcke (1) mit einer in Längsrichtung verkürzten unteren Aufstellfläche (11)
versehen sind, von der zumindest stirnseitig abgeschrägte Seitenflächen (12) nach
oben verlaufen.
2. Zweiblockbetonschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abgeschrägten Seitenflächen (12) profiliert sind und später einen besseren Verbund
mit dem umhüllenden Beton aufweisen.
3. Zweiblockbetonschwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der schrägen Seitenflächen (12) zur Aufstellfläche (11) ca. 45° beträgt.
4. Zweiblockbetonschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die schrägen nach innen geneigten Seitenflächen (12) steil entgegengesetzt
gerichtete obere Stirnflächenabschnitte (13) anschließen.
5. Zweiblockbetonschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Stirnflächenabschnitte (13) unmittelbar neben den Auflageschultern (14)
der Schienenauflage der Blöcke (1) angeordnet sind.
6. Feste Schienenfahrbahn mit Zweiblockbetonschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstellflächen (11) der Blöcke (1) eines vorgefertigten Gleisrostes aus Zweiblockschwellen
und Schienen mit der Tragschicht (10) durch eine ca. 2 bis 8 cm starke Kleberschicht
(9) verbunden sind.