[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von zugänglichen
abgehängten Decken aus Plattenelementen mit Nuten und Befestigungselementen in Form
von Profilsystemen, wobei die Profilsysteme aus einem ersten an der Decke aufhängbaren
Profil und einer nach oben offenen Rinne und einem zweiten in dieser Rinne des ersten
Profils einhängbaren Profil bestehen und beide Profile an der Oberseite eine Platte
und an der Unterseite als federwirkende L-förmige Erweiterung aufweisen.
[0002] Abgehängte zugängliche Decken werden bisher hergestellt durch die Anbringung eines
an der Decke aufgehängten Gestells, in welches die Plattenelemente eingelegt werden.
Vorzugsweise sind die Plattenelemente mit einem Metallblech umbördelt, so dass sie
nicht durch das Gestell beschädigt werden.
[0003] Aus der DE-A-19 38 643 ist eine Unterdecke vorzugsweise aus Metall bekannt, bei der
die einzelnen Elemente durch einfaches Auflegen auf die durch sie selbst verdeckten
Tragschienen gegenseitig festgelegt sind und über höhenverstellbare Spannvorrichtungen
an der tragenden Decke befestigt und durch horizontale Verbindungsstreben ausgesteift
und im Abstand voneinander gehalten sind.
[0004] Aus der GB-1 493 737 ist eine abnehmbare Deckenbefestigung bekannt, an welche Mineralfaserplatten
eingelegt werden können, wobei die Aufhängung über Z-förmige Halter erfolgt, die bewusst
seitlich versetzt sind, um jeweils jede Platte ungehindert herausnehmen zu können.
[0005] Von der nicht mehr existierenden Firma Boscetti in Lugano ist ein Profilsystem entwickelt
und an einer Baustelle einmal eingebaut worden, welches aus einem ersten an der Decke
aufhängbaren Profil mit einer nach oben offenen Rinne und einem zweiten in dieser
Rinne des ersten Profils einhängbaren Profil bestand. Beide Profile wiesen an der
Oberseite eine Platte auf und an der Unterseite L-förmige Erweiterungen, die als Feder
wirkten. Diese Feder konnte in Plattenelemente mit Nuten eingebaut werden. Das aufhängbare
Profil wies von der Außenkante nach innen versetzt eine senkrecht stehende Platte
auf mit einer runden Verdickung am oberen Ende. An dieser Verdickung konnten Klemmelemente
angebracht werden, die mittels eines Drahtseiles und Hacken an der Decke mit dieser
verbunden wurden. Die Höhenjustierung erfolgte dabei durch das Drahtseil und das Klemmelement.
Dieses aufhängbare Profil wies eine nach oben offene Rinne auf, in welche ein zweites
Profil eingehängt werden konnte. Es entstanden somit abwechselnd an der Decke aufgehängte
Plattenelemente und jeweils dazwischen nur eingehängte Plattenelemente, die sich leicht
herausnehmen ließen, wodurch der Raum zwischen Decke und Plattenelementen zugänglich
wurde. Dieses Profilsystem ist in den Figuren 5,6 und 7 dargestellt.
[0006] Dieses Profilsystem wies aber noch eine Reihe von Nachteilen auf, die den praktischen
Einsatz sehr erschwerten. So mussten die Bohrlöcher für die Hacken in der Decke ebenfalls
vom Plattenende weg versetzt werden, so dass der Abstand von zwei gegenüberliegenden
Bohrlöchern nicht der Breite der Plattenelemente entsprach. Weiterhin musste bei einem
Abnehmen auch der abgehängten Profile mit eingesetzten Plattenelementen hinterher
wieder höhenjustiert werden, was mit erheblichem Aufwand verbunden war und nur von
geschulten Kräften durchgeführt werden konnt.
[0007] Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, das Verfahren zur Herstellung
von zugänglichen abgehängten Decken aus Plattenelementen mit Nuten und Befestigungselementen
in Form von Profilsystemen zu vereinfachen und vor allem eine einmal erfolgte Höhenjustierung
nicht mehr zu verändern, so dass bei einem späteren Öffnen und wieder Schließen der
abgehängten Decken auf eine neue Höhenjustierung verzichtet werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zunächst ein oder mehrere
Plattenelemente mit zwei ersten Profilen oberhalb der späteren Berührungsfläche mit
den zweiten Profilen starr, höhenjustierbar aber abnehmbar an der Decke befestigt
werden und danach in den Lücken Plattenelemente mit zwei zweiten Profilen eingehängt
werden.
[0009] Vorzugsweise werden die Enden der Profile und damit der Plattenelemente starr aber
reversibel miteinander verbunden. Dies wird dadurch erreicht, dass die Profile mindestens
an ihren Enden einen runden oder eckigen Hohlraum aufweisen, in welchen ein verschiebbarer
und fixierbarer Metallstab eingeführt wird.
[0010] Das Verfahren und das dafür verwendete Profilsystem ist weiterhin dadurch gekennzeichnet,
dass vorzugsweise die Rinne des ersten Profils und die Einhängung des zweiten Profils
zwischen der Oberkante der Platte und der Nut der Plattenelemente angebracht sind.
[0011] Vorzugsweise weist dann das zweite Profil sowohl an der Platte als auch auf dem als
Feder wirkenden Teil der L-förmigen Erweiterung Begrenzungsnoppen auf, welche den
gleichen Abstand von der Berührungsfläche der beiden Profile aufweisen, wie die Begrenzung
der Rinne. Dies hat den Vorteil, dass die Plattenelemente sowohl für den aufhängbaren
Teil wie auch für den nur eingehängten Teil gleiche Dimensionen aufweisen können und
somit als standardisierte Teile universell eingesetzt werden können.
[0012] Die Befestigung der ersten Profile mit der Decke erfolgt vorzugsweise mittels Gewindestäbe
und Schneckenhacken. Es entsteht somit eine Aufhängung an der Decke, die nach einmaliger
Höhenjustierung auch beim späteren Ausbau der Plattenelemente die Höhenjustierung
beibehält.
[0013] Um den Ein- und Ausbau der aufgehängten Plattenelemente mit dem ersten Profil zu
erleichtern, kann die Aufhängvorrichtung des ersten Profils auch abnehmbar ausgestaltet
sein. Entscheidend ist nur, dass durch Ein- und Ausbau der Plattenelemente später
nicht die Höhenjustierung verloren geht. Dennoch ist das erfindungsgemäße Profilsystem
bereits beim ersten Einbau leicht höhenjustierbar und kann notfalls auch später nachjustiert
werden.
[0014] Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen abgehängten Decken wird an beliebiger Stelle
an einer Seitenwand des Raumes begonnen mit einem ersten aufhängbaren Profil und dem
damit verbundenen Plattenelement. Die Bohrlöcher für die Schneckenhacken und das Einhängen
beispielsweise der Gewindestäbe kann dann mit konstanten und standardisierten Abständen
erfolgen. Sofern am andere Ende des Raumes eigentlich ein nur einhängbares Plattenelement
zum Einsatz kommen sollte, kann dieses ohne weiteres auch asymmetrisch mit einem ersten
und einem zweiten Profil verbunden werden.
[0015] Die aufgehängten Plattenelemente, aber auch die eingehängten Plattenelemente können
an ihrem Ende jeweils starr aber reversibel miteinander verbunden werden, beispielsweise
durch einen verschiebbaren und fixierbaren Metallstab.
[0016] Als Plattenelemente können die verschiedensten Materialien zum Einsatz kommen. Besonders
bevorzugt sind Plattenelemente auf faserverstärktem Gips, wobei diese Plattenelemente
gewünschtenfalls auch Löcher oder Rillen aufweisen können.
[0017] In den anliegenden Figuren sind bevorzugte Ausführungsformen des Profilsystems sowie
entsprechend ausgerüsteter Plattenelemente und Aufhängungen an der Decke dargestellt.
[0018] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäß verwendbares Profilsystem,
welches abnehmbar ausgestaltet ist.
[0019] Figur 2 zeigt eine andere Ausgestaltungsform, welche mittels Gewindestäben und Schneckenhacken
aufgehängt werden kann.
[0020] Figur 3 zeigt eine Deckenbefestigung für dieses Profil, in welches das Profilsystem
abnehmbar eingehängt werden kann.
[0021] Figuren 4 und 4a zeigen eine andere Ausgestaltungsform, bei welcher die Befestigung
des ersten Profils mit der Decke verschiebbar ausgestaltet ist. Figur 4 zeigt diese
Ausgestaltung im eingehängten Zustand und Figur 4a im nicht eingehängten Zustand.
[0022] Figuren 5, 6 und 7 zeigen den Stand der Technik der Firma Boscetti, von welchem nur
noch ein Muster in Händen der Anmelderin existiert.
1. Verfahren zur Herstellung von zugänglichen, abgehängten Decken aus Plattenelementen
(P) mit Nuten und Befestigungselementen in Form von Profilsystemen, wobei die Profilsysteme
aus einem ersten an der Decke aufhängbaren Profil (1) und einer nach oben offenen
Rinne (2) und einem zweiten in diese Rinne des ersten Profils einhängbaren Profil
(3) bestehen und beide Profile an der Oberseite eine Platte (4) und an der Unterseite
als Feder wirkende L-förmige Erweiterungen (5) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein oder mehrere Plattenelemente (P) mit zwei ersten Profilen (1) oberhalb
der späteren Berührungsflächen mit den zweiten Profilen (3) starr, höhenjustierbar
aber abnehmbar an der Decke befestigt werden, dann in Abständen der Breite der Plattenelemente
weitere Plattenelemente mit jeweils zwei ersten Profilen (1) oberhalb der späteren
Berührungsflächen mit den zweiten Profilen starr, höhenjustierbar aber abnehmbar an
der Decke befestigt werden und danach in den Lücken Plattenelemente mit zwei zweiten
Profilen (3) eingehängt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Profile starr, aber reversibel miteinander verbunden werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rinne des ersten Profils und die Einhängung des zweiten Profils zwischen der
Oberkante der Platte und der Nut der Plattenelemente angebracht sind.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Profil sowohl an der Platte als auch auf dem als Feder wirkenden Teil
der L-förmigen Erweiterung Begrenzungsnoppen (6) aufweist, welche den gleichen Abstand
von der Berührungsfläche der beiden Profile aufweisen wie die Begrenzung der Rinne.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Enden der Profile durch einen verschiebbaren und fixierbaren Metallstab
erfolgt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung der ersten Profile mit der Decke mittels Gewindestäben und Schneckenhaken
erfolgt.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung der ersten Profile mit der Decke verschiebbar ausgestaltet ist.
8. Profilsystem für abgehängte Decken aus Plattenelementen (P) mit Nuten bestehend aus
einem ersten an der Decke aufhängbar ausgestalteten Profil (1) mit einer nach oben
offenen Rinne (2) und einem zweiten in diese Rinne des ersten Profils einhängbaren
Profil (3), wobei beide Profile an der Oberseite eine Platte (4) und auf der Unterseite
als Feder wirkende L-förmige Erweiterungen (5) aufweisen, in welche die Nuten der
Plattenelemente einführbar sind, wobei die Aufhängvorrichtung (7) des ersten Profils
soweit zum zweiten Profil herüberragt, dass die Befestigung an der Decke jeweils genau
oberhalb der Berührungsfläche der beiden Profile erfolgen kann.
9. Profilsystem gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Rinne des aufhängbaren ersten Profils (1) und die Einhängung des zweiten
Profils (3) zwischen der Oberkante der Platte und der Nut des Plattenelements angebracht
sind.
10. Profilsystem gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Profil (3) sowohl an der Platte als auch auf dem als Feder wirkenden Teil
der L-förmigen Erweiterung Begrenzungsnoppen (6) aufweist, welche den gleichen Abstand
von der Berührungsfläche der beiden Profile aufweisen wie die Begrenzung der Rinne.
11. Profilsystem gemäß einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile mindestens an ihren Enden einen runden oder eckigen Hohlraum aufweisen.
12. Profilsystem gemäß einem der Ansprüche 7-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängvorrichtung des ersten Profils abnehmbar ausgestaltet ist.