[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibriegel für eine schwellenlose Mehrflügeltür mit
einer sich durch den in einem Flügel der Mehrflügeltür angeordneten Betätigungsmechanismus
des Treibriegels hindurch erstreckenden Stange. Ferner betrifft die Erfindung eine
Absenkdichtung zur Verwendung mit einem Treibriegel.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind schwellenlose Türen bekannt. Ferner sind absenkbare
Absenkdichtungen beispielsweise nach der DE-OS 195 16 530 bekannt. Absenkdichtungen
sind im Bodenbereich der Türflügel und im wesentlichen horizontal ausgerichtet angeordnet.
Bei Mehrflügeltüren werden Treibriegel eingesetzt, die an der den Scharnieren der
Tür gegenüberliegenden Seite im wesentlichen vertikal geführt sind und in einer Schliessmulde
einrastbar sind. Bei bekannten Mehrflügeltüren, die Absenkdichtungen einsetzen, wird
der Treibriegel seitlich neben der Absenkdichtung geführt. Dabei wird die Absenkdichtung
neben der Schliessmulde auf den Boden gedrückt und schliesst die beiden Räume schall-
und rauchdicht voneinander ab. Diese Vorgehensweise weist den Nachteil auf, dass das
Türblatt relativ dick sein muss, so dass Dichtung und Treibriegel nebeneinander im
Holz bzw. Material der Tür Platz haben.
[0003] Eine weitere Ausführungsform aus dem Stand der Technik ist das Vorsehen einer sehr
breiten, zum Beispiel 20 mm breiten, Absenkdichtung, die von einem beispielsweise
10 mm starken Treibriegel durchstossen wird. Dies weist auch den Nachteil auf, dass
die Tür im Blatt relativ breit sein muss und dass die Dichtwirkung um die Absenkdichtung
herum nicht ausreichend sein kann.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Treibriegel für Mehrflügeltüren der eingangs genannten Art anzugeben,
der sowohl die Dichtwirkung der Absenkdichtung gewährleistet, als auch den Einsatz
von schmalen Türblätter gestattet.
[0005] Diese Aufgabe wird für den Treibriegel der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Dadurch, dass der Treibriegel in seinem die Absenkdichtung durch stossenden Bereich
abgeflacht ist, kann eine dünnere Absenkdichtung verwendet werden, so dass das zu
verwendende Türblatt schmal bleiben kann und die Dichtlippe durchgängig geschlossen
bleibt.
[0007] Vorzugsweise ist dem Treibriegel ein Blech selber als Mulde zugeordnet oder ein solches
Blech deckt eine grössere Mulde ab, so dass die Absenkdichtung jederzeit beim Absenken
auf den Boden die vollständige Dichtheit gewährleistet.
[0008] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf ein Türblatt einer Mehrflügeltür in
seinem unteren Bereich,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II aus der Fig. 1 auf den selben unteren
Bereich,
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die von dem Treibriegel durchstossene Absenkdichtung
in der vom Pfeil III aufgezeigten Ebene, und
- Fig. 4
- eine schematische Skizze einer zweiflügeligen Türe mit den Elementen nach den Fig.
1 bis 3.
[0009] Die Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf ein Türblatt 1 einer
Mehrflügeltür 1, 21 in seinem unteren Bereich mit dem Blick auf das Türblatt 1 mit
eingesetzter Absenkdichtung 2 und eingesetztem Treibriegel 3. Das Türblatt 1 der schwellenlosen
Türe ist über dem Boden 4 in einem durch das Bezugszeichen 5 angedeuteten Abstand
oberhalb desselben angeordnet und steht zur Verriegelung über einer Verriegelungsmulde
6. Die Verriegelungsmulde 6 ist mit einem Schliessblech 7 abgedeckt, das über eine
Öffnung 8 verfügt, durch die der Treibriegel 3 hindurchstossen kann. Die Absenkdichtung
2 ist eine Konstruktion bekannter Art, beispielsweise nach der Gebrauchsmusteranmeldung
in Österreich Nr. 93/2000 der Anmelderin. Es können aber auch andere Absenkdichtungen
2 Verwendung finden. Wesentlich ist, dass in dem Türblatt 1 ein Hohlraum 9 vorgesehen
ist, in dem das Gehäuseprofil 10 der Absenkdichtung 2 einsetzbar ist. Das Dichtungsprofil
11 der Absenkdichtung 2 ist in den Zeichnungen nicht im abgesenkten Zustand dargestellt,
obwohl die Tür geschlossen ist, weil sie oberhalb der Verriegelungsmulde 6 steht.
In diesem Fall wird eine betätigte Absenkdichtung 2 sich üblicherweise selbsttätig
auf den Boden 4 absenken. Zur Vereinfachung ist die zeichnerische Darstellung mit
nicht betätigter Absenkdichtung 2 gewählt worden.
[0010] Das Gehäuseprofil 10 wird zur Befestigung am Türblatt 1 von einem L-förmigen Blech
19 untergriffen, welches seitlich auf dem Türblatt 1 zum Beispiel aufgeschraubt wird.
[0011] Der Treibriegel 3 ist in seinem oberhalb der Absenkdichtung 2 befindlichen Bereich
beispielsweise eine rundzylindrische Stange 13, die in dem die Absenkdichtung 2 durchstossenden
Bereich 23 rechteckig abgeflacht ist. Der abgeflachte Bereich 23 kann beispielsweise
durch Fräsen oder durch Pressklopfen erreicht werden. Der Treibriegel 3 ist ferner
im Bereich des in der Fig. 4 dargestellten bekannten Betätigungshebels 20 oder schiessende
Stangen entsprechend dem Stand der Technik ausgestaltet. Der abgeflachte Bereich 23
hat eine Länge, die mindestes so gross ist wie die Höhe der Absenkdichtung plus der
Abstand 5 plus die Eindringtiefe des Riegels in die Mulde 6.
[0012] Anstelle der Kombination Verriegelungsmulde 6 und Schliessblech 7 ist auch ein eine
flache Mulde integrierendes Blech einsetzbar. Anstelle der rundzylindrische Stange
13 mit rechteckiger Abflachung 23 kann natürlich auch eine entsprechende rechteckige
Stange durchgängig Verwendung finden.
[0013] Aus der Fig. 1 ist zu erkennen, dass die Dicke des Türblattes 1 schmal gewählt werden
kann, wobei auch eine noch schmalere Ausführung als das dreifache der Breite der Absenkdichtung
2 möglich ist. Bei einer Breite derselben von 13 Millimetern sind Türblätterdicken
unter 40 Millimeter möglich.
[0014] Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II aus der Fig. 1 auf
den selben unteren Bereich eines Türblattes. Gleiche Merkmale weisen in allen Fig.
jeweils dieselben Bezugszeichen auf.
[0015] Wesentlich für die optische Wirkung und Dichtheit der geschlossenen Tür ist die Befestigung
des Bleches 7 in Längsrichtung der geschlossenen Tür, d.h. mit Schrauben 12, die bei
geschlossener Tür unterhalb des Türblattes 1 sind. Dabei können diese Schrauben 12
vollständig unter der Dichtung 11 verschwinden oder seitlich von dieser unter dem
Türblatt angeordnet sein.
[0016] Zentrales und durchgehendes Element in Fig. 2 ist die Dichtung 11, die ausschliesslich
eine rechteckige Öffnung 14 aufweist, durch die der Treibriegel 3 mit seinem rechteckigen
Abschnitt 23 hindurchtritt. Falls der abgeflachte Abschnitt 23 eine andere Form aufweist,
z.B. trapezoid oder ähnlich, dann ist auch die Öffnung 14 entsprechend vorgesehen.
Die Öffnung 14 weist dabei eine Querschnittsfläche auf, die gerade eben dem Durchmesser
des Treibriegels entspricht, so dass dort wenig Spiel ist. Durch ein abgerundetes
Ende 15 des Treibriegels 3 ist dann immer gewährleistet, dass nach dem automatischen
Absenken der Dichtung 11 auf den Boden 4 und dem Schliessen der Tür, der dann nachgeführte
Treibriegel 3 durch die Öffnung 14 hindurchtritt und in die Bohrung 8 in dem Blech
7 abgesenkt wird.
[0017] Dabei ist die Öffnung 14 (ohne zeichnerische Darstellung) vorteilhafterweise nicht
mittig in dem Dichtungsprofil 11 der Dickdichtung 2 angebracht, sondern ist seitlich
bezüglich der im Türblatt 1 liegenden Symmetrieebene 25 der Dickdichtung 2 verschoben.
In der Fig. 4 ist die Richtung der Schliessbewegung mit dem Bezugszeichen 26 bezeichnet.
Die besagte Verschiebung ist in derselben Richtung zu wählen, d.h. befindet sich in
der Richtung des Pfeilendes 26. Bei Schliessen der Tür weist die Absenkdichtung 2
die Funktion auf, nach und nach das Abdichtprofil 11 abzusenken. Dieses berührt vor
dem vollkommenen Schliessen des Türflügels 1 den Boden 4 und wird somit mitgezogen
oder geschleift. Dadurch wird der mittlere Bereich des Abdichtprofil 11 in Gegenrichtung
zum Pfeil 26 verschoben, sozusagen festgehalten, und der Treibriegel 3 kann nun die
asymmetrisch angeordnete Öffnung 14, die nun in die Mitte unter die Ebene 25 gezogen
worden ist, durchstossen.
[0018] Mit den Bezugszeichen 16 und 17 sind Teile des Trägerprofils bezeichnet, die in einem
Abstand um den Treibriegel 3 herum ausgenommen sind. Da sie eine Stütz- und Führungsfunktion
ausüben, ist eine entsprechende Ausnehmung über einige Zentimeter ohne Qualitätsverluste
der Führung akzeptabel. Um den abgeflachten Teil 23 des Treibriegels 3 herum ist im
oberen Teil des Gehäuseprofils 10 eine Kunststoffführung 18 eingelassen, die selbst
in der Höhe mit einem Steg des Gehäuseprofils 10 gehalten wird.
[0019] In der Fig. 3 ist dies in einer teilweise geschnittenen Draufsicht auf die von dem
Treibriegel 23 durchstossene Absenkdichtung 11 in der vom Pfeil III der Fig. 2 aufgezeigten
Ebene zu erkennen. Der flache Treibriegel 23 ist von der Führung 18 eng umgeben, wobei
nur an deren Ecken die abgerundeten Ecken 15 erkannt werden können. Im oberen Bereich
des Dichtungsgehäuses 10 ist ein Langloch 24 vorgesehen, um den Treibriegel 23 hindurchtreten
zu lassen.
[0020] Die Fig. 4 zeigt eine schematische Skizze einer zweiflügeligen Türe mit den Elementen
nach den Fig. 1 bis 3. Die Türflügel 1 und 21 sind nur schematisch dargestellt, um
die Verhältnisse und Anordnung von Treibriegel 3 mit rundem 13 und abgeflachtem Teil
23 zur Absenkdichtung 2 darzustellen. Die Betätigung der Absenkdichtung 2 und die
Anordnung der weiteren die Türflügel 1, 21 betreffenden Elemente sind dem Fachmann
geläufig.
1. Treibriegel (3) für eine schwellenlose Mehrflügeltür (1, 21) mit einer sich durch
den in einem Flügel (1) der Mehrflügeltür (1, 21) angeordneten Betätigungsmechanismus
(20) des Treibriegels (3) hindurch erstreckenden Stange (13, 23), dadurch gekennzeichnet, dass die Stange mindestens in ihrem eine absenkbare Absenkdichtung (2) durchstossenden
Abschnitt abgeflacht (23) ist, dass die Absenkdichtung (2) eine entsprechende führende
Öffnung (24, 18) für den abgeflachten Abschnitt (23) aufweist und dass das Dichtungsprofil
(11) der Absenkdichtung (2) in der zum Anpressen auf einen Boden (4) vorgesehenen
Dichtfläche eine den abgeflachten Abschnitt (23) durchlassende Öffnung (14) aufweist.
2. Treibriegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (14) in dem Dichtungsprofil (11) asymmetrisch bezüglich der Mittelebene
(25) der Absenkdichtung (2) und verschoben in Richtung (26) des sich schliessenden
Flügels (1) angeordnet ist.
3. Treibriegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Verschiebung der Öffnung (14) in dem Dichtungsprofil (11) gegenüber
der Mittelebene (25) zwischen einem Zehntel und einem Drittel des Abstandes (5) zwischen
Boden (4) und Unterkante des Türblattes des Flügels (1) beträgt.
4. Treibriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (13) eine zylindrische Stange ist und dass das abgeflachte Profil (23)
im Querschnitt im wesentlichen rechtwinklig ist.
5. Treibriegel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Kanten (15) des Treibriegels (3) abgerundet sind.
6. Absenkdichtung zur Verwendung mit einem Treibriegel (3) nach einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die führende Öffnung (24, 18) der Absenkdichtung (2) aus einer Bohrung in dem Gehäuseprofil
(10) der Absenkdichtung (2) und aus einem eine durchgehende Bohrung aufweisenden Führungselement
(18) besteht, wobei letzteres in dem Gehäuseprofil (10) fest oder längsverschieblich
angeordnet ist.
7. Absenkdichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (14) in dem Dichtungsprofil (11) asymmetrisch bezüglich der Mittelebene
(25) der Absenkdichtung (2) und verschoben in Richtung (26) des sich schliessenden
Flügels (1) angeordnet ist.