[0001] Die Erfindung betrifft eine Trocknungsanlage zum Trocknen aller rieselfähigen Produkte,
insbesondere aber zum Trocknen von Getreide gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer solchen Trockenanlage wird das zu trocknende Gut in der Regel von oben
in einen Trocknungsturm eingebracht, welchen es durch die Schwerkraft von oben nach
unten durchläuft und dabei mittels Warmluft getrocknet wird. An zwei Seiten des Trockenturms
sind weitere Türme vorgesehen, um die durch den Trockenturm geleitete Warmluft zu-
und abzuführen. Der Turm zum Zuführen der Warmluft wird dabei als Zulufthaube und
der Turm zum Abführen der Luft als Ablufthaube bezeichnet.
[0003] Bei bisher bekannten Trockenanlagen besteht der Trockenturm aus aufeinandergestapelten
Trockenmodulen. Die Zuluft- und Ablufthaube bestehen aus vielen untereinander verbundenen
Blechteilen mit Aussteifungselementen, welche außen isoliert und mit dünnen Fassadenblechen
verkleidet werden können.
[0004] Dieser Trockneraufbau ist zumindest als Konstruktion für die Zuluft- und Ablufthaube
zu teuer und zu kompliziert.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trockenanlage zu schaffen,
die wesentlich günstiger hergestellt werden kann.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Durch die Verwendung von Wellblech als Wandmaterial für die Zuluft- und Ablufthaube
der Trockenanlage sind umfangreiche und teuere Aussteifungselemente für die Hauben
nicht mehr erforderlich. Das Wellblech hat aufgrund seiner Wellenform genügend Eigenstabilität,
um auch ohne Aussteifungselemente eingesetzt zu werden. Als "Wellblech" wird in dieser
Beschreibung jedes gewellte Material, z.B. auch Kunststoff verstanden.
[0008] Eine besonders hohe Stabilität ergibt sich, wenn die Wandung der Hauben im Querschnitt
etwa halbkreisförmig ist. Dann ist es ausreichend, die Hauben nur entlang ihrer Seitenkanten
am Trockenturm zu befestigen und dennoch eine stabile Konstruktion zu erhalten. Andere
Haubenformen sind ebenfalls denkbar. Falls erforderlich können die Hauben zusätzlich
mittels senkrechter Stützen gestützt werden.
[0009] Die Wellblechwandung der Hauben besteht, je nach Größe der Anlage, aus mehreren vertikal
übereinander geschichteten Bahnen oder einer einzigen nahtlosen Bahn. Neben den Zuluft-
und Ablufthauben kann auch der Trockenturm mit Wellblech verkleidet sein.
[0010] Die Wandkonstruktion der Hauben kann auch doppelwandig sein, wobei wenigstens eine
der Wandungen aus Wellblech bestehen sollte. Zwischen die zwei Wandungen ist üblicherweise
ein Isolationsmaterial, wie z. B. Mineralwolle eingesetzt. Wenn die Wellenrichtung
des Wellblechs vertikal verläuft, wird das zwischen den Wandungen befindliche Isolationsmaterial
automatisch festgehalten und kann insbesondere nicht nach unten abrutschen.
[0011] Falls beide Wandungen aus Wellblech bestehen, sind die Wellen vorzugsweise synchron
oder asynchron angeordnet.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 bis 3 beispielhaft näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Trockenanlage;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht der Trockenanlage in Fig. 1 entlang der Linie A-A; und
- Fig. 3
- eine doppelte Wandkonstruktion der Zuluft- oder Ablufthaube der Trockenanlage von
Fig. 1.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Trockenanlage 1 umfaßt drei Türme 2, 3, 4, von denen der eigentliche
Trockenturm 3 in der Mitte angeordnet ist. Am oberen Ende des Trockenturmes 3 ist
eine Zufuhr-Einrichtung 6 für das zu trocknende Gut vorgesehen.
[0015] Im Inneren des Trockenturms 3 ist eine Vielzahl von Trockenmodulen (nicht gezeigt)
angeordnet, die mittels Warmluft erwärmt werden und zwischen denen, von oben nach
unten das zu trocknende Gut läuft.
[0016] Die Trockenanlage 1 umfaßt außerdem eine Zulufthaube 2 und eine Ablufthaube 4, die
an gegenüberliegenden Seiten des Trockenturms 3 angeordnet sind. Die Hauben 2, 4 dienen
zum Zuführen bzw. Abführen von Warmluft, die durch den dazwischen liegenden Trockenturm
3 geleitet wird. Die mit Feuchtigkeit gesättigte Abluft wird schließlich durch einen
Luftauslaß 5 ausgeblasen.
[0017] Fig. 2 zeigt die Trockenanlage im Querschnitt. Der Trockenturm 3 ist dabei im wesentlichen
rechteckig, während die Zuluft- und Ablufthaube 2, 4 etwa halbkreisförmig gebildet
sind.
[0018] Die aus Wellblech bestehende Wandung der Zuluft- und Ablufthaube ist dabei mit ihren
Außenkanten am Trockenturm 3 befestigt. Zur zusätzlichen Stabilisierung können Stützen
7, beispielsweise Stahlträger, vorgesehen werden, welche etwa in der Mitte entlang
des Umfangs, d.h. im Scheitelpunkt der Hauben angeordnet werden können.
[0019] Fig. 3 zeigt eine isolierte Doppelwandkonstruktion im Vertikalabschnitt mit zwei
Wellblechwandungen 9, 10, zwischen denen ein Isolationsmaterial 11 angeordnet ist.
[0020] Die Wandungen 9, 10 sind dabei parallel und in ihrer Welligkeit synchron angeordnet,
wobei die Wellenrichtung 12 vertikal verläuft. Das zwischen die Wandungen 9, 10 eingesetzte
Isolationsmaterial 11 wird dadurch automatisch festgehalten und kann insbesondere
nicht durch die Schwerkraft absacken. Kältebrücken können somit erst gar nicht entstehen.
1. Trockenanlage, insbesondere zum Trocknen von Getreide, mit
- einem Trockenturm (3), in den das zu trocknende Gut eingeführt und dort mittels
Warmluft getrocknet wird,
- einer Zulufthaube (2) zum Zuführen der Warmluft und
- einer Ablufthaube (4) zum Abführen der Warmluft nach außen,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Wandung der Zuluft- (2) und Ablufthaube (4) aus Wellblech gebildet ist.
2. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuluft- (2) und die Ablufthaube (4) in der Aufsicht halbkreisförmig an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Trockenturms (3) angeordnet sind.
3. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Zuluft- (2) und Ablufthaube (4) nur an ihren Stoßkanten mit dem Trockenturm
(3) verbunden und keine weitere Abstützung vorgesehen ist.
4. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Stütze entlang des Umfangs der Zuluft- (2) oder Ablufthaube (4) vorgesehen
ist, um diese zusätzlich zu stabilisieren.
5. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Zuluft- (2) und der Ablufthaube (4) doppelwandig ist, wobei wenigstens
eine der Wandungen aus Wellblech besteht.
6. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Wellblech mit vertikaler Wellenrichtung (12) angeordnet ist.