(19)
(11) EP 1 191 293 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.2002  Patentblatt  2002/13

(21) Anmeldenummer: 00120325.6

(22) Anmeldetag:  15.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F26B 17/12, F26B 25/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Gebrüder Schmidt AG
92335 Beilngries (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Willibald
    92339 Beilngries (DE)

(74) Vertreter: Alber, Norbert, Dipl.-Ing. et al
Albert-Rosshaupter-Strasse 65
81369 München
81369 München (DE)

   


(54) Trockenanlage mit Wellblech-Haube


(57) Die Erfindung betrifft eine Trocknungsanlage (1) zum Trocknen aller rieselfähigen Produkte, insbesondere zum Trocknen von Getreide, umfassend einen Trockenturm (3), in den das zu trocknende Gut eingeführt und dort mittels Warmluft getrocknet wird, eine Zulufthaube (2) zum Zuführen der Warmluft und eine Ablufthaube (4) zum Abführen der Warmluft nach Außen. Zumindest die Zuluft- und Ablufthaube der Trockenanlage bestanden bislang aus vielen untereinander verbundenen Blechteilen mit Aussteifungselementen, welche außen isoliert und mit dünnen Fassadenblechen verkleidet waren. Dieser Aufbau ist zumindest als Konstruktion für die Zuluft- und Ablufthaube zu teuer und zu kompliziert. Die erfindungsgemäße Trockenanlage zeichnet sich dadurch aus, dass die Wandung der Zuluft- und Ablufthaube aus Wellblech (9,10) gebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Trocknungsanlage zum Trocknen aller rieselfähigen Produkte, insbesondere aber zum Trocknen von Getreide gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Bei einer solchen Trockenanlage wird das zu trocknende Gut in der Regel von oben in einen Trocknungsturm eingebracht, welchen es durch die Schwerkraft von oben nach unten durchläuft und dabei mittels Warmluft getrocknet wird. An zwei Seiten des Trockenturms sind weitere Türme vorgesehen, um die durch den Trockenturm geleitete Warmluft zu- und abzuführen. Der Turm zum Zuführen der Warmluft wird dabei als Zulufthaube und der Turm zum Abführen der Luft als Ablufthaube bezeichnet.

[0003] Bei bisher bekannten Trockenanlagen besteht der Trockenturm aus aufeinandergestapelten Trockenmodulen. Die Zuluft- und Ablufthaube bestehen aus vielen untereinander verbundenen Blechteilen mit Aussteifungselementen, welche außen isoliert und mit dünnen Fassadenblechen verkleidet werden können.

[0004] Dieser Trockneraufbau ist zumindest als Konstruktion für die Zuluft- und Ablufthaube zu teuer und zu kompliziert.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trockenanlage zu schaffen, die wesentlich günstiger hergestellt werden kann.

[0006] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] Durch die Verwendung von Wellblech als Wandmaterial für die Zuluft- und Ablufthaube der Trockenanlage sind umfangreiche und teuere Aussteifungselemente für die Hauben nicht mehr erforderlich. Das Wellblech hat aufgrund seiner Wellenform genügend Eigenstabilität, um auch ohne Aussteifungselemente eingesetzt zu werden. Als "Wellblech" wird in dieser Beschreibung jedes gewellte Material, z.B. auch Kunststoff verstanden.

[0008] Eine besonders hohe Stabilität ergibt sich, wenn die Wandung der Hauben im Querschnitt etwa halbkreisförmig ist. Dann ist es ausreichend, die Hauben nur entlang ihrer Seitenkanten am Trockenturm zu befestigen und dennoch eine stabile Konstruktion zu erhalten. Andere Haubenformen sind ebenfalls denkbar. Falls erforderlich können die Hauben zusätzlich mittels senkrechter Stützen gestützt werden.

[0009] Die Wellblechwandung der Hauben besteht, je nach Größe der Anlage, aus mehreren vertikal übereinander geschichteten Bahnen oder einer einzigen nahtlosen Bahn. Neben den Zuluft- und Ablufthauben kann auch der Trockenturm mit Wellblech verkleidet sein.

[0010] Die Wandkonstruktion der Hauben kann auch doppelwandig sein, wobei wenigstens eine der Wandungen aus Wellblech bestehen sollte. Zwischen die zwei Wandungen ist üblicherweise ein Isolationsmaterial, wie z. B. Mineralwolle eingesetzt. Wenn die Wellenrichtung des Wellblechs vertikal verläuft, wird das zwischen den Wandungen befindliche Isolationsmaterial automatisch festgehalten und kann insbesondere nicht nach unten abrutschen.

[0011] Falls beide Wandungen aus Wellblech bestehen, sind die Wellen vorzugsweise synchron oder asynchron angeordnet.

[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 bis 3 beispielhaft näher erläutert.

[0013] Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Trockenanlage;
Fig. 2
eine Querschnittsansicht der Trockenanlage in Fig. 1 entlang der Linie A-A; und
Fig. 3
eine doppelte Wandkonstruktion der Zuluft- oder Ablufthaube der Trockenanlage von Fig. 1.


[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Trockenanlage 1 umfaßt drei Türme 2, 3, 4, von denen der eigentliche Trockenturm 3 in der Mitte angeordnet ist. Am oberen Ende des Trockenturmes 3 ist eine Zufuhr-Einrichtung 6 für das zu trocknende Gut vorgesehen.

[0015] Im Inneren des Trockenturms 3 ist eine Vielzahl von Trockenmodulen (nicht gezeigt) angeordnet, die mittels Warmluft erwärmt werden und zwischen denen, von oben nach unten das zu trocknende Gut läuft.

[0016] Die Trockenanlage 1 umfaßt außerdem eine Zulufthaube 2 und eine Ablufthaube 4, die an gegenüberliegenden Seiten des Trockenturms 3 angeordnet sind. Die Hauben 2, 4 dienen zum Zuführen bzw. Abführen von Warmluft, die durch den dazwischen liegenden Trockenturm 3 geleitet wird. Die mit Feuchtigkeit gesättigte Abluft wird schließlich durch einen Luftauslaß 5 ausgeblasen.

[0017] Fig. 2 zeigt die Trockenanlage im Querschnitt. Der Trockenturm 3 ist dabei im wesentlichen rechteckig, während die Zuluft- und Ablufthaube 2, 4 etwa halbkreisförmig gebildet sind.

[0018] Die aus Wellblech bestehende Wandung der Zuluft- und Ablufthaube ist dabei mit ihren Außenkanten am Trockenturm 3 befestigt. Zur zusätzlichen Stabilisierung können Stützen 7, beispielsweise Stahlträger, vorgesehen werden, welche etwa in der Mitte entlang des Umfangs, d.h. im Scheitelpunkt der Hauben angeordnet werden können.

[0019] Fig. 3 zeigt eine isolierte Doppelwandkonstruktion im Vertikalabschnitt mit zwei Wellblechwandungen 9, 10, zwischen denen ein Isolationsmaterial 11 angeordnet ist.

[0020] Die Wandungen 9, 10 sind dabei parallel und in ihrer Welligkeit synchron angeordnet, wobei die Wellenrichtung 12 vertikal verläuft. Das zwischen die Wandungen 9, 10 eingesetzte Isolationsmaterial 11 wird dadurch automatisch festgehalten und kann insbesondere nicht durch die Schwerkraft absacken. Kältebrücken können somit erst gar nicht entstehen.


Ansprüche

1. Trockenanlage, insbesondere zum Trocknen von Getreide, mit

- einem Trockenturm (3), in den das zu trocknende Gut eingeführt und dort mittels Warmluft getrocknet wird,

- einer Zulufthaube (2) zum Zuführen der Warmluft und

- einer Ablufthaube (4) zum Abführen der Warmluft nach außen,

dadurch gekennzeichnet, daß
eine Wandung der Zuluft- (2) und Ablufthaube (4) aus Wellblech gebildet ist.
 
2. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuluft- (2) und die Ablufthaube (4) in der Aufsicht halbkreisförmig an zwei gegenüberliegenden Seiten des Trockenturms (3) angeordnet sind.
 
3. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Zuluft- (2) und Ablufthaube (4) nur an ihren Stoßkanten mit dem Trockenturm (3) verbunden und keine weitere Abstützung vorgesehen ist.
 
4. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Stütze entlang des Umfangs der Zuluft- (2) oder Ablufthaube (4) vorgesehen ist, um diese zusätzlich zu stabilisieren.
 
5. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Zuluft- (2) und der Ablufthaube (4) doppelwandig ist, wobei wenigstens eine der Wandungen aus Wellblech besteht.
 
6. Trockenanlage zum Trocknen von Getreide nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Wellblech mit vertikaler Wellenrichtung (12) angeordnet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht