[0001] Die Erfindung betrifft eine Mechanik für einen Windabweiser eines öffnungsfähigen
Fahrzeugdachs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der EP 0 955 154 A1 ist eine derartige Mechanik bekannt, bei der ein Ausstellhebel
von einem in Schließposition des Windabweisers im wesentlichen horizontal angeordneten
Federelement mittels einer vom Federelement verschiebbaren Schlitten-/Kulissenanordnung
ausgestellt wird. Da bei dieser bekannten Anordnung neben der Schlittenanordnung zusätzlich
eine Führung für den Schlitten sowie eine stationäre Führungskulisse notwendig sind,
ist diese im Aufbau relativ kompliziert und erfordert aufgrund der Vielzahl von Bauteilen
auch einen erhöhten Bauraum.
[0003] Der Erfindung legt die Aufgabe zugrunde, eine Mechanik für einen Windabweiser zu
schaffen, die einen einfachen Aufbau und einen verringerten Bauraumbedarf aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Die vorliegende Erfindung sieht im Kern vor, daß eine Ausgleichs-Vorrichtung, die
zwischen Windabweiser und Ausstellhebel zum Ausgleich der Bewegung der Hinterkante
des Windabweisers in Längsrichtung bei der Schwenkbewegung vorgesehen ist, unmittelbar
von der Feder gebildet wird.
[0006] Hier durch sind zusätzliche Führungen, beispielsweise in Form von Langlöchern, entbehrlich.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Feder, bevorzugt
über eine Schubstange, auf das hintere Ende des Ausstellhebels wirkt. Da der Bauraum
bei einem öffnungsfähigen Fahrzeugdach bei einer in der Regel nach hinten leicht ansteigenden
Fahrzeug-Dachkontur bezüglich der Bauhöhe vorn am stärksten beschränkt ist, ist diese
Anordnung, bei der die Feder weiter hinten angeordnet ist, besonders vorteilhaft.
[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, daß der Ausstellhebel für das Zurückschwenken des Windabweisers
in die Schließposition durch einen horizontal verschiebbaren Deckel niedergedrückt
wird.
[0009] Da der Ausstellhebel in Schließposition bevorzugt eine gestreckte Lage einnimmt,
ist in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß zu Beginn der Ausstellbewegung
eine zweite Feder als Kick-Feder von unten auf den Ausstellhebel einwirkt, um diesen
aus der gesteckten Lage nach oben zu bewegen.
[0010] Eine vorteilhafte Verwendung einer erfindungsgemäßen Mechanik besteht darin, daß
diese auf eine Windabweiser-Lamelle wirkt, die in geschlossener Position bündig mit
einem dahinter angeordneten Deckel angeordnet ist.
[0011] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Teilansicht eines Fahrzeugdachs, und
- Figur 2
- eine Windabweiser-Mechanik in einer schematischen Seitenansicht.
[0012] In Figur 1 ist ein festes Fahrzeugdach 1 gezeigt, bei dem sich an eine Frontscheibe
2 ein Windlauf 3, ein als Windabweiser-Lamelle ausgebildeter Windabweiser 4, ein hinter
diesem angeordneter verschiebbarer Deckel 5 und eine dahinter liegende feste Dachscheibe
6 anschließt.
[0013] Das Fahrzeugdach 1 wird seitlich begrenzt von Seitenholmen 10, welche mit den A-Säulen
7, den B-Säulen 8 und den C-Säulen 9 verbunden sind. Der Deckel 5 ist mit seiner Hinterkante
nach oben ausstellbar und längs seitlicher Führungen (nicht dargestellt) nach hinten
über die feste Dachscheibe 6 verschiebbar.
[0014] Der Windabweiser 4 ist nahe seiner Vorderkante mittels einer Schwenklagerung 12 schwenkbar
am festen Fahrzeugdach 1 bzw. am Windlauf 3 gelagert. Nahe seiner Hinterkante ist
am Windabweiser 4 im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ein Ausstellhebel 11 mittels
einer Anlenkung 13 gelagert. Das hintere Ende des Ausstellhebel 11 ist mittels einer
unteren Anlenkung 14 mit einer Schubstange 16 verbunden, deren hinteres Ende an einer
Feder 17 befestigt ist, die im wesentlichen horizontal am festen Fahrzeugdach 1 bzw.
an einem seitlich des Deckels 5 angeordneten nicht dargestellten Dachrahmen gelagert
ist.
[0015] Wenn sich der Windabweiser 4 in seiner Schließposition befindet, liegt sein hinteres
Ende bündig an der Vorderkante des geschlossenen Deckels 5 an. Der Ausstellhebel 11
nimmt dabei annähernd eine gestreckte, horizontale Lage ein. Die in einer dachfesten
Führung 15 geführte Schubstange 16 drückt dabei mit ihrem hinteren Ende die Feder
17 zusammen. Da die Kraft der Feder 17 bei gestreckter Lage des Ausstellhebels 11
diesen nicht auszustellen vermag, ist zusätzlich eine Kick-Feder 22 vorgesehen, die
auf die Unterseite des Ausstellhebels 11 wirkt und diesen bei Beginn einer Ausstellbewegung
in eine leicht nach oben abgewinkelte Position bringt, so wie dies in Figur 2 in gestrichenen
Linien dargestellt ist. Auf die Kick-Feder 22 kann verzichtet werden, wenn der Ausstellhebel
11 in der Schließposition keine gestreckte, sondern eine leicht nach oben abgewinkelte
Position einnimmt.
[0016] Obwohl die Feder 17 in den schematischen Zeichnungen als spiralförmige Druckfedern
dargestellt sind, versteht sich für den Fachmann, daß diese auch in anderer Weise
realisiert werden können. Beispielsweise können Gasdruckfedern vorgesehen sein. Als
Kick-Feder 22 ist neben der schematisch dargestellten Ausführungsform als gebogene
Blattfeder auch jeder andere Form von Federn geeignet, die einen Druck auf den Ausstellhebel
11 ausübt und diesem eine kleine Bewegung nach oben aufzwingt. Beispielsweise ist
hierfür eine Gummifeder geeignet.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Frontscheibe
- 3
- Windlauf
- 4
- Windabweiser(-Lamelle)
- 5
- Deckel
- 6
- Dachscheibe
- 7
- A-Säule
- 8
- B-Säule
- 9
- C-Säule
- 10
- Seitenholm
- 11
- Ausstellhebel
- 12
- Schwenklagerung
- 13
- Anlenkung (von 11 an 4)
- 14
- (untere) Anlenkung (von 11)
- 15
- Führung
- 16
- Schubstange
- 17
- Feder
- 22
- Kick-Feder
- 24
- Anlauf-Nocken
1. Mechanik für einen Windabweiser (4) eines Fahrzeugdachs mit einem Ausstellhebel (11,
18), der mittels einer Feder (17, 21) in Ausstellrichtung beaufschlagt ist, wobei
die Verlagerung der Hinterkante des Windabweisers (4) in Längsrichtung während der
Schwenkbewegung mittels einer Ausgleichs-Vorrichtung ausgeglichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (17) als Ausgleichs-Vorrichtung dient und auf das hintere Ende des Ausstellhebels
(11) wirkt.
2. Mechanik nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (17) über eine Schubstange (16) mit dem hinteren Ende des Ausstellhebels
(11) verbunden ist, welche in einer Führung (15) geführt ist.
3. Mechanik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstellhebel (11) für das Zurückschwenken des Windabweisers (4) durch einen
horizontal verschiebbaren Deckel (5) nieder gedrückt wird.
4. Mechanik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstellhebel (11) in Schließposition des Windabweisers (4) eine gestreckte Lage
einnimmt und zu Beginn der Ausstellbewegung von einer weiteren Feder (Kick-Feder 22)
nach oben bewegt wird.
5. Verwendung einer Mechanik nach einem der vorhergehenden Ansprüche für eine Windabweiser-Lamelle
(4), die in geschlossener Position bündig mit einem dahinter angeordneten Deckel (5)
angeordnet ist.