(19)
(11) EP 1 193 094 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.2002  Patentblatt  2002/14

(21) Anmeldenummer: 01121720.5

(22) Anmeldetag:  18.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B60J 7/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 27.09.2000 DE 10048983

(71) Anmelder: Webasto Vehicle Systems International GmbH
82131 Stockdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kohout, Erwin
    81375 München (DE)
  • Dittrich, Wolfgang
    82205 Gilching (DE)
  • Radmanic, Stjepan
    82291 Mammendorf (DE)

(74) Vertreter: Wiese, Gerhard 
Wiese & Konnerth Georgenstrasse 6
82152 Planegg
82152 Planegg (DE)

   


(54) Mechanik für einen Windabweiser eines öffnungsfähigen Fahrzeugdachs


(57) Die Erfindung betrifft eine Mechanik für einen Windabweiser (4) eines Fahrzeugdachs mit einem Ausstellhebel (11), der mittels einer Feder (17) in Ausstellrichtung beaufschlagt ist, wobei die Verlagerung der Hinterkante des Windabweisers (4) in Längsrichtung während der Schwenkbewegung mittels einer Ausgleichs-Vorrichtung ausgeglichen wird. Im Gegensatz zu bekannten Anordnungen, bei denen eine Mehrzahl von Bauteilen notwendig ist, zeichnet sich die vorliegende Erfindung dadurch aus, daß die Feder (17) unmittelbar als Ausgleichs-Vorrichtung dient.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Mechanik für einen Windabweiser eines öffnungsfähigen Fahrzeugdachs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Aus der EP 0 955 154 A1 ist eine derartige Mechanik bekannt, bei der ein Ausstellhebel von einem in Schließposition des Windabweisers im wesentlichen horizontal angeordneten Federelement mittels einer vom Federelement verschiebbaren Schlitten-/Kulissenanordnung ausgestellt wird. Da bei dieser bekannten Anordnung neben der Schlittenanordnung zusätzlich eine Führung für den Schlitten sowie eine stationäre Führungskulisse notwendig sind, ist diese im Aufbau relativ kompliziert und erfordert aufgrund der Vielzahl von Bauteilen auch einen erhöhten Bauraum.

[0003] Der Erfindung legt die Aufgabe zugrunde, eine Mechanik für einen Windabweiser zu schaffen, die einen einfachen Aufbau und einen verringerten Bauraumbedarf aufweist.

[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0005] Die vorliegende Erfindung sieht im Kern vor, daß eine Ausgleichs-Vorrichtung, die zwischen Windabweiser und Ausstellhebel zum Ausgleich der Bewegung der Hinterkante des Windabweisers in Längsrichtung bei der Schwenkbewegung vorgesehen ist, unmittelbar von der Feder gebildet wird.

[0006] Hier durch sind zusätzliche Führungen, beispielsweise in Form von Langlöchern, entbehrlich.

[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Feder, bevorzugt über eine Schubstange, auf das hintere Ende des Ausstellhebels wirkt. Da der Bauraum bei einem öffnungsfähigen Fahrzeugdach bei einer in der Regel nach hinten leicht ansteigenden Fahrzeug-Dachkontur bezüglich der Bauhöhe vorn am stärksten beschränkt ist, ist diese Anordnung, bei der die Feder weiter hinten angeordnet ist, besonders vorteilhaft.

[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, daß der Ausstellhebel für das Zurückschwenken des Windabweisers in die Schließposition durch einen horizontal verschiebbaren Deckel niedergedrückt wird.

[0009] Da der Ausstellhebel in Schließposition bevorzugt eine gestreckte Lage einnimmt, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß zu Beginn der Ausstellbewegung eine zweite Feder als Kick-Feder von unten auf den Ausstellhebel einwirkt, um diesen aus der gesteckten Lage nach oben zu bewegen.

[0010] Eine vorteilhafte Verwendung einer erfindungsgemäßen Mechanik besteht darin, daß diese auf eine Windabweiser-Lamelle wirkt, die in geschlossener Position bündig mit einem dahinter angeordneten Deckel angeordnet ist.

[0011] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Figur 1
eine schematische perspektivische Teilansicht eines Fahrzeugdachs, und
Figur 2
eine Windabweiser-Mechanik in einer schematischen Seitenansicht.


[0012] In Figur 1 ist ein festes Fahrzeugdach 1 gezeigt, bei dem sich an eine Frontscheibe 2 ein Windlauf 3, ein als Windabweiser-Lamelle ausgebildeter Windabweiser 4, ein hinter diesem angeordneter verschiebbarer Deckel 5 und eine dahinter liegende feste Dachscheibe 6 anschließt.

[0013] Das Fahrzeugdach 1 wird seitlich begrenzt von Seitenholmen 10, welche mit den A-Säulen 7, den B-Säulen 8 und den C-Säulen 9 verbunden sind. Der Deckel 5 ist mit seiner Hinterkante nach oben ausstellbar und längs seitlicher Führungen (nicht dargestellt) nach hinten über die feste Dachscheibe 6 verschiebbar.

[0014] Der Windabweiser 4 ist nahe seiner Vorderkante mittels einer Schwenklagerung 12 schwenkbar am festen Fahrzeugdach 1 bzw. am Windlauf 3 gelagert. Nahe seiner Hinterkante ist am Windabweiser 4 im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ein Ausstellhebel 11 mittels einer Anlenkung 13 gelagert. Das hintere Ende des Ausstellhebel 11 ist mittels einer unteren Anlenkung 14 mit einer Schubstange 16 verbunden, deren hinteres Ende an einer Feder 17 befestigt ist, die im wesentlichen horizontal am festen Fahrzeugdach 1 bzw. an einem seitlich des Deckels 5 angeordneten nicht dargestellten Dachrahmen gelagert ist.

[0015] Wenn sich der Windabweiser 4 in seiner Schließposition befindet, liegt sein hinteres Ende bündig an der Vorderkante des geschlossenen Deckels 5 an. Der Ausstellhebel 11 nimmt dabei annähernd eine gestreckte, horizontale Lage ein. Die in einer dachfesten Führung 15 geführte Schubstange 16 drückt dabei mit ihrem hinteren Ende die Feder 17 zusammen. Da die Kraft der Feder 17 bei gestreckter Lage des Ausstellhebels 11 diesen nicht auszustellen vermag, ist zusätzlich eine Kick-Feder 22 vorgesehen, die auf die Unterseite des Ausstellhebels 11 wirkt und diesen bei Beginn einer Ausstellbewegung in eine leicht nach oben abgewinkelte Position bringt, so wie dies in Figur 2 in gestrichenen Linien dargestellt ist. Auf die Kick-Feder 22 kann verzichtet werden, wenn der Ausstellhebel 11 in der Schließposition keine gestreckte, sondern eine leicht nach oben abgewinkelte Position einnimmt.

[0016] Obwohl die Feder 17 in den schematischen Zeichnungen als spiralförmige Druckfedern dargestellt sind, versteht sich für den Fachmann, daß diese auch in anderer Weise realisiert werden können. Beispielsweise können Gasdruckfedern vorgesehen sein. Als Kick-Feder 22 ist neben der schematisch dargestellten Ausführungsform als gebogene Blattfeder auch jeder andere Form von Federn geeignet, die einen Druck auf den Ausstellhebel 11 ausübt und diesem eine kleine Bewegung nach oben aufzwingt. Beispielsweise ist hierfür eine Gummifeder geeignet.

Bezugszeichenliste



[0017] 
1
Fahrzeugdach
2
Frontscheibe
3
Windlauf
4
Windabweiser(-Lamelle)
5
Deckel
6
Dachscheibe
7
A-Säule
8
B-Säule
9
C-Säule
10
Seitenholm
11
Ausstellhebel
12
Schwenklagerung
13
Anlenkung (von 11 an 4)
14
(untere) Anlenkung (von 11)
15
Führung
16
Schubstange
17
Feder
22
Kick-Feder
24
Anlauf-Nocken



Ansprüche

1. Mechanik für einen Windabweiser (4) eines Fahrzeugdachs mit einem Ausstellhebel (11, 18), der mittels einer Feder (17, 21) in Ausstellrichtung beaufschlagt ist, wobei die Verlagerung der Hinterkante des Windabweisers (4) in Längsrichtung während der Schwenkbewegung mittels einer Ausgleichs-Vorrichtung ausgeglichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (17) als Ausgleichs-Vorrichtung dient und auf das hintere Ende des Ausstellhebels (11) wirkt.
 
2. Mechanik nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (17) über eine Schubstange (16) mit dem hinteren Ende des Ausstellhebels (11) verbunden ist, welche in einer Führung (15) geführt ist.
 
3. Mechanik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstellhebel (11) für das Zurückschwenken des Windabweisers (4) durch einen horizontal verschiebbaren Deckel (5) nieder gedrückt wird.
 
4. Mechanik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstellhebel (11) in Schließposition des Windabweisers (4) eine gestreckte Lage einnimmt und zu Beginn der Ausstellbewegung von einer weiteren Feder (Kick-Feder 22) nach oben bewegt wird.
 
5. Verwendung einer Mechanik nach einem der vorhergehenden Ansprüche für eine Windabweiser-Lamelle (4), die in geschlossener Position bündig mit einem dahinter angeordneten Deckel (5) angeordnet ist.
 




Zeichnung