(19)
(11) EP 1 193 363 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.2002  Patentblatt  2002/14

(21) Anmeldenummer: 01810894.4

(22) Anmeldetag:  17.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 7/21, E06B 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 28.09.2000 CH 19002000

(71) Anmelder: Planet GDZ AG
8309 Nürensdorf (CH)

(72) Erfinder:
  • Dintheer, Andreas
    8309 Nürensdorf (CH)

(74) Vertreter: Clerc, Natalia et al
Isler & Pedrazzini AG, Patent- & Markenanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Dichtungsanordnung an einer schwellenlosen Türe


(57) An der Unterseite eines Türflügels 3 ist eine automatisch absenkbare Schiene 7 mit einer elastischen Abdichtleiste 9 angeordnet. Diese dichtet in der abgesenkten Stellung gegen den Boden 4 ab. Im Bereich der Abdichtleiste 9 ist ein bei erhöhter Temperatur aufschäumendes Dichtelement 10 angeordnet. Dadurch kann ein erhöhter Brandschutz der Türe erreicht werden.




Beschreibung


[0001] Für Brandschutztüren ist es bekannt, am oberen Türflügelrand und an den seitlichen Türflügelrändern bei Hitze aufschäumbare Dichtstreifen in Nuten einzukleben. Wenn die Temperatur im Spalt zwischen Türflügel und Rahmen eine Temperatur von 100°C bis 180°C übersteigt, schwellen diese Dichtstreifen auf, dichten den Spalt ab und verkeilen zusätzlich den Türflügel im Rahmen. Bei einer Brandschutzsicherheit nach T30 wurde es bisher nicht als notwendig erachtet, auch den unteren Türflügelrand derart abzudichten. Dies wäre bei herkömmlichen schwellenlosen Türen auch nicht ohne weiteres möglich, weil bei schwellenlosen Türen der Spalt an der Unterseite des Türflügels aus Toleranzgründen erheblich breiter ist als an den übrigen Seiten.

[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Brandschutz schwellenloser Türen zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der Ansprüche gelöst.

[0003] Die erfindungsgemässe Lösung besteht im Wesentlichen aus einer Kombination einer an sich bekannten absenkbaren Dichtschiene an der Unterseite des Türflügels von schwellenlosen Türen mit einem an sich ebenfalls bekannten Dichtelement, das jedoch im Bereich der Abdichtschiene angeordnet ist. Die Abdichtschiene überbrückt dabei den relativ grossen Spalt an der Unterseite des Türflügels, so dass das Dichtelement nicht diesen ganzen Spalt ausschäumen muss, sondern eine wesentlich geringere Höhe. Dadurch können herkömmliche, für die Seitenränder der Türflügel verwendete Dichtelemente eingesetzt werden.

[0004] Herkömmliche, automatische Abdichtschienen an der Unterseite des Türflügels werden beim Schliessen der Türe automatisch abgesenkt. Dabei berührt die elastische Dichtleiste den Boden kurz vor Ende der Schliessbewegung und schleift auf dem Boden bis zum vollständigen Schliessen. Um den Verschleiss gering zu halten, wird der Winkel dieser letzten Schliessbewegung auf einen möglichst geringen Wert eingestellt. Bedingt durch die Konstruktion üblicher Absenkmechanismen ist daher die Anpresskraft der Abdichtleiste gegen den Boden relativ klein. Beim Aufschäumen des Dichtelementes im Brandfall wird nun die abgesenkte Schiene abgeschottet und verkeilt; und durch den aufgeschäumten Blähstreifen wird der Spalt zwischen Türflügel und Boden verschlossen.

[0005] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Stirnansicht einer ersten dieser Ausführungsformen.

[0006] Die erfindungsgemässe Dichtungsanordnung 1 ist an der Unterseite 2 eines Türflügels 3 einer schwellenlosen Türe angeordnet. Sie dichtet im geschlossenen Zustand den Flügel 3 gegenüber dem Boden 4 ab. An der Unterseite 2 ist in einer Nut 5 ein Hutprofil 6 eingesetzt. Zwischen den Seitenwänden dieses Profils 6 ist eine Abdichtschiene 7 vertikal verschiebbar und wird durch einen Absenkmechanismus 8 z.B. gemäss der CH-A-631 779 oder CH-A-627 228 automatisch beim Schliessen des Türflügels 3 abgesenkt. An der Schiene 7 ist eine elastische Abdichtleiste in Form eines elastomeren Dichtungsprofils 9 aus Silicongummi, z.B. gemäss der EP-B-338 974 befestigt. Das Dichtungsprofil 9 liegt bei geschlossenem Türflügel 3 am Boden 4 an. Auf der Unterseite der Schiene 7 ist ein bei Hitze aufschäumbares Dichtelement 10 in Form eines Streifens angebracht, z.B. aufgeklebt. Das Dichtelement 10 ist im Hohlraum 11 zwischen der Schiene 7 und dem unteren Steg 12 des Dichtungsprofils 9 angeordnet und schäumt bei einer Temperatur von z.B. über 100°C bis 180°C auf. Da das Dichtelement 10 unmittelbar beim Spalt zwischen dem Boden 4 und der Unterseite 2 angeordnet ist, reagiert es rasch auf eine Temperaturerhöhung in diesem Bereich, schäumt auf, verkeilt die Schiene 7 im Hutprofil 6, und füllt den Zwischenraum zwischen dem unteren Steg der Schiene 7 und dem Boden aus. Zugleich dichten die unteren Ränder der Schenkel 13 des Dichtungsprofils 9 seitlich gegen den unteren Krümmungsbereich 14 des Hutprofils 6 ab. Die dargestellte Lösung hat zudem den Vorteil, dass die gleichen Elemente sowohl für gewöhnliche, schwellenlose Türen als auch für Brandschutztüren eingesetzt werden können. Es ist auch ohne weiteres möglich, bestehende Dichtungsanordnungen, z.B. gemäss der EP-B-338 974, nachzurüsten und so nachträglich den Brandschutz der Türe zu verbessern.

[0007] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann das Dichtelement 10 auch auf den Steg 12 des Dichtungsprofils 9 innen oder aussen aufgeklebt sein. Es ist auch denkbar, das Dichtelement 10 mit dem Dichtungsprofil 9 zu koextrudieren. Falls koextrudiert wird, ist es jedoch auch möglich, das Dichtelement 10 in Form von Körnern der Extrusionsmasse beizumischen, falls die Extrusion bei relativ tiefer Temperatur erfolgen kann, z.B. wenn die Extrusionsmasse ein Zwei-Komponentengemisch ist, das bei tieferer Temperatur aushärtet. Es ist auch möglich, den Steg 12 schlauchförmig auszubilden und den Innenraum dieses Schlauches mit körnigem oder flüssigem Dichtungsmittel 10 zu füllen. Eine weitere Variante besteht darin, das Dichtelement am unteren Ende der Innenseite der Schenkel des Hutprofils 6 anzubringen, wobei diese unteren Schenkelenden eine entsprechende Stufe aufweisen.


Ansprüche

1. Dichtungsanordnung an einer schwellenlosen Türe mit einem Türflügel (3), an dessen Unterseite (2) eine automatisch absenkbare Schiene (7) mit einer elastischen Abdichtleiste (9) angeordnet ist, welche in der abgesenkten Stellung gegen den Boden (4) abdichtet, wobei im Bereich der Abdichtleiste (9) ein bei erhöhter Temperatur aufschäumbares Dichtelement (10) angeordnet ist.
 
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, wobei das Dichtelement (10) streifenförmig ausgebildet ist.
 
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 2, wobei das Dichtelement (10) in einem Zwischenraum (11) zwischen der Abdichtleiste (9) und der Schiene (7) angeordnet ist.
 
4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Dichtelement (10) mit der Abdichtleiste (9) als körnige Substanz oder als Streifen koextrudiert ist.
 
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Dichtelement (10) an der Unterseite der Schiene (7) oder an der Abdichtleiste (9) befestigt ist, z.B. durch Kleben.
 
6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Abdichtleiste (9) aus Silikongummi besteht.
 




Zeichnung







Recherchenbericht