[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdichtung einer Durchgangsöffnung.
[0002] Die Durchgangsöffnung liegt zwischen zwei Räumen und kann insbesondere von einer
Tür- oder Fensteröffnung eines Gebäudes gebildet sein. Die Durchgangsöffnung trennt
dabei insbesondere den Innenraum eines Gebäudes von dem das Gebäude umgebenden Außenraum.
[0003] Im Falle eines Hochwassers dringt Wasser auch dann durch Fenster- und Türöffnungen,
wenn diese durch Fenster oder Türen verschlossen sind. Insbesondere Kellerfenster
und Kellertüren sind bei auftretendem Hochwasser eindringendem Wasser ausgesetzt.
Da diese Kellerfenster und Kellertüren nicht hinreichend abgedichtet sind, ist bei
auftretendem Hochwasser ein Eindringen von Wasser im allgemeinen nur dadurch zu verhindern,
dass die entsprechenden Gebäudeöffnungen mit Sandsäcken oder dergleichen gesichert
werden. Abgesehen davon, dass zur Absicherung von Durchgangsöffnungen in Gebäuden
eine Vielzahl von Sandsäcken notwendig ist, deren Beschaffung und Anbringung bei nahendem
Hochwasser und dem damit verbundenen Zeitdruck problematisch sein kann, wird mit derartigen
Sandsäcken oftmals nur eine unzureichende Abdichtung der Gebäudeöffnungen erzielt.
Weiterhin ist nachteilig, dass bei abfließendem Hochwasser die Sandsäcke wieder entfernt
und entsorgt werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Abdichtung von Durchgangsöffnungen
zwischen zwei Räumen bereitzustellen, die bei hoher Dichtwirkung einfach und kostengünstig
herstellbar und montierbar ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zur Abdichtung einer Durchgangsöffnung zwischen
zwei Räumen ein in der Durchgangsöffnung angeordnetes flüssigkeitsdichtes Wandelement
auf. An dessen Rändern sind Quellmittel und/oder Dichtmittel angeordnet, wobei durch
Aufquellen der Quellmittel bei Flüssigkeitsaufnahme und/oder Volumenvergrößerung der
Dichtmittel der Zwischenraum zwischen den Rändern des Wandelements und der Durchgangsöffnung
verschlossen ist. Alternativ oder zusätzlich können die Quellmittel an den Rändern
der Durchgangsöffnung oder an daran angeordneten Gegenprofilen vorgesehen werden.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, das Eindringen von Flüssigkeiten,
insbesondere von Wasser über eine Durchgangsöffnung von einem ersten Raum in einen
zweiten Raum dadurch zu verhindern, dass in der Durchgangsöffnung das Wandelement
mit Quellmitteln installiert wird. Solange die Quellmittel nicht in Berührung mit
den Flüssigkeiten kommen und sich damit im nicht gequollenen Zustand befinden verbleibt
ein Zwischenraum zwischen dem Wandelement mit den Quellmitteln einerseits und den
Rändern der Durchgangsöffnung andererseits. Erst wenn die Flüssigkeiten mit den Quellmitteln
in Berührung kommen quellen diese auf und füllen die Zwischenräume zwischen dem Wandelement
und den Rändern der Durchgangsöffnung, so dass diese dicht verschlossen ist und einen
Durchtritt der Flüssigkeiten durch die Durchgangsöffnung nach einer Reaktionszeit
vorzugsweise vollständig unterbunden ist.
[0008] Bei der Absicherung einer mit einem Fenster verschließbaren Fensteröffnung oder einer
mittels einer Türe verschließbaren Türöffnung kann das Wandelement Bestandteil des
Fensters oder der Türe sein.
[0009] Alternativ kann das Wandelement gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
nachträglich an einem von dem jeweiligen Fenster oder der jeweiligen Türe gebildeten
Verstellelement mittels Befestigungsmitteln angebracht werden.
[0010] Das Wandelement kann dabei mit den Befestigungsmitteln am Türblatt einer Türe oder
an einem Fenster einfach und schnell fixiert werden.
[0011] Das Wandelement erstreckt sich dabei vorteilhafterweise jeweils über die gesamte
Fenster- oder Türfläche. Im Falle einer Fensterabdichtung besteht das Wandelement
vorzugsweise aus Glas, so dass die Sicht durch das Fenster unbeeinträchtigt bleibt.
Im Falle einer Türabdichtung besteht das Wandelement vorzugsweise aus zwei Platten
zwischen welche als Stützmaterial Schaumstoff oder eine Wabenstruktur aus Leichtmetall
eingebracht ist, so dass das Wandelement bei geringem Gewicht eine hohe Stabilität
und Dichtwirkung aufweist.
[0012] Zur Aufnahme der Quellmittel sind an den Rändern des Wandelements vorzugsweise Profile
vorgesehen. Diese Profile stehen in Abstand den Rändern der Durchgangsöffnungen oder
daran angeordneten Gegenprofilen gegenüber. Dabei verbleibt bei nicht gequollenen
Quellkörpern und den Rändern der Durchgangsöffnungen bzw. den Gegenprofilen ein definierter
Zwischenraum, so dass das Öffnen einer Türe oder eines Fensters durch das daran angeordnete
Wandelement mit den Quellmitteln nicht behindert wird.
[0013] Erst bei Eintritt von Flüssigkeiten in die Durchgangsöffnung werden diese Zwischenräume
durch das Aufquellen der Quellmittel geschlossen. Dabei kann die Anordnung der Quellmittel
am Wandelement vorzugsweise so gewählt sein, dass eine effiziente Abdichtung der Zwischenräume
durch das Aufquellen der Quellmittel auch bei einem gekippten Fenster noch möglich
ist.
[0014] In einer alternativen Ausführungsform können die Quellmittel an den Rändern des Wandelements
durch Dichtmittel ergänzt oder ersetzt sein. In ihrem Ausgangszustand liegen die Dichtmittel
vorzugsweise derart in den Profilen der Wandelemente, dass zwischen den Dichtmitteln
und den Rändern der Durchgangsöffnung bzw. den von diesen hervorstehenden Gegenprofilen
ein Zwischenraum verbleibt. Bei Eindringen von Flüssigkeit wird vorzugsweise durch
Betätigen der Dichtmittel durch eine Bedienperson das Volumen der Dichtmittel vergrößert,
so dass die Dichtmittel die Zwischenräume zwischen Wandelement und dem Rand der Durchgangsöffnung
bzw. den vor diesem hervorstehenden Gegenprofilen dicht abschließen. Im einfachsten
Fall können die Dichtmittel von einem elastischen Schlauch gebildet sein, insbesondere
einem Gummischlauch. Zur Volumenvergrößerung wird der Schlauch mit Wasser oder Luft
befüllt und dadurch aufgeblasen.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Wandelement
als Hochwasser- oder Löschwasserschott zur Sicherung einer Durchgangsöffnung ausgebildet
sein.
[0016] In diesem Fall besteht das Wandelement aus einer Wabenstruktur aus Leichtmetall,
insbesondere aus Hexcell-Material. Dabei ist in die Zwischenräume der Waben ein Quellmittel,
vorzugsweise ein Superabsorber eingebracht.
[0017] Solange kein Wasser in die Durchgangsöffnung eindringt befinden sich die trockenen
Quellmittel im ungequollenen Zustand. Die Waben der Wabenstruktur sind in diesem Fall
dicht zusammengeklappt, so dass die Bauhöhe des Wandelements gering ist und dieses
die Durchgangsöffnung freigibt.
[0018] Bei Wassereintritt kommen die Quellmittel in Kontakt mit dem eindringenden Wasser
und quellen auf. Durch die Volumenvergrößerung wird ein Druck auf die Waben der Wabenstruktur
ausgeübt, so dass die Waben aufklappen und das Wandelement sich nach oben ausdehnt
bis dieses schließlich die Durchgangsöffnung wenigstens teilweise versperrt. Der Auffaltvorgang
des Wandelements kann durch geeignete mechanische Vorrichtungen unterstützt werden.
Die aufgequollenen Quellmittel dichten zudem die Zwischenräume der Waben ab, so dass
das Wandelement vollkommen wasserdicht ist. An den Rändern des Wandelements können
weitere Quellmittel und/oder Dichtmittel vorgesehen sein, welche zur Abdichtung der
Zwischenräume zwischen dem Wandelement und den Rändern der Durchgangsöffnung dienen.
[0019] Die für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendeten Quellmittel sind vorzugsweise
wenigstens zum Teil biologisch abbaubar. Bevorzugte Ausführungsformen sind in Anspruch
22 beschrieben.
[0020] Die Quellmittel können an den Wandelementen als Formkörper angebracht werden. Die
Formkörper können insbesondere mittels Formenguss-, Strangguss-, Spritzguss- oder
Extrusionsverfahren hergestellt werden. Des Weiteren können die Quellmittel in flüssigkeitsdurchlässigen
und/oder flüssigkeitslöslichen, vorzugsweise elastischen Umhüllungen angeordnet sein.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Abdichtung eines Rohres eingesetzt werden. Das Rohr kann beispielsweise von einem
Abflussrohr gebildet sein, welches am Boden eines Kellerraumes in einem Gebäude ausmündet.
Im Falle eines Hochwassers kann Wasser aus der Kanalisation über das Rohr in den Kellerraum
gedrückt werden. Um dieses zu vermeiden ist in dem Rohr mittels einer Spannvorrichtung
ein das Wandelement bildender Träger so fixiert, dass der Träger an seiner Einbauposition
den zentralen Bereich des Rohres abdeckt, jedoch die Randbereiche des Innenraumes
des Rohres freilässt. Auf den Träger sind die Quellmittel so aufgebracht, dass diese
bei Kontakt mit ansteigendem Wasser aufquellen und das Rohr am Einbauort des Trägers
abdichten, so dass kein Wasser in den Kellerraum eindringt.
[0022] In einer vorteilhaften Verwendung kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch zur
Abdichtung von Schiebedächern in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Verwendung kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit konventionellen Abdichtsystemen kombiniert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
bildet dann insbesondere ein Modul welches an bestehenden Abdichtsystemen mit geringem
Kostenaufwand nachgerüstet werden kann.
[0024] Generell kann die erfindungsgemäße Vorrichtung alleine oder in Verbindung mit konventionellen
Abdichtsystemen zur Abdichtung von Durchgangsöffnungen eingesetzt werden, die von
Wandelementen begrenzt sind, welche beliebige dreidimensionale Formen wie zum Beispiel
Kegel-, Trichter-, Kugel- oder Ballenformen aufweisen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann damit bei flüssigkeitsführenden Sperren und Abflüssen, insbesondere Siphons,
Rückstaukugeln, Rückstauklappen und Abfluss-Schiebern, eingesetzt werden. Auch Anwendungen
im Bereich der Löschwasserrückhaltung der Feuerwehr sind realisierbar.
[0025] Ein weiterer wesentlicher und vorteilhafter Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass die Quellmittel eine zeitverzögerte Abdichtwirkung entfalten,
wobei durch Auswahl und Dimensionierung der Quellmittel und Zusatzstoffe das Zeitverhalten
des Aufquellens und damit der Abdichtwirkung vorgebbar ist. Insbesondere bei Hochwassersituationen
kann vorsorglich auch ein gezieltes Vorquellen der Quellmittel erfolgen.
[0026] Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Figur 2 a - d:
- Verschiedene Ausführungsformen von Profilen und Gegenprofilen für die Vorrichtung
gemäß Figur 1 zur Aufnahme von Quellmitteln.
- Figur 3:
- Erstes Beispiel einer Ausbildung eines Quellmittels
a) in ungequollenem Zustand
b) in gequollenem Zustand
- Figur 4:
- Zweites Beispiel einer Ausbildung eines Quellmittels
a) in ungequollenem Zustand
b) in gequollenem Zustand
- Figur 5:
- Drittes Beispiel einer Ausbildung eines Quellmittels
a) in ungequollenem Zustand
b) in gequollenem Zustand
- Figur 6:
- Viertes Beispiel einer Ausbildung eines Quellmittels
a) in ungequollenem Zustand
b) in gequollenem Zustand
[0027] In Figur 1 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 zur Abdichtung einer Durchgangsöffnung 2 zwischen zwei Räumen dargestellt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Durchgangsöffnung 2 von einer Türöffnung gebildet, die
von einer Gebäudewand 3 und einem Gebäudeboden 4 begrenzt ist.
[0028] Die Türöffnung kann zwei Innenräume eines Gebäudes verbinden oder von dem Innenraum
eines Gebäudes in das Freie führen.
[0029] Die Durchgangsöffnung 2 ist mit einer ein Verstellelement bildenden, in einem Rahmen
5 gelagerten Türe 6 verschließbar. Der Rahmen 5 ist am Rand 7 der Durchgangsöffnung
2 befestigt. An der Türe 6 befindet sich ein nicht dargestellter Türgriff. Alternativ
kann die Durchgangsöffnung 2 von einer Fensteröffnung gebildet sein, welche mit einem
Fenster verschließbar ist. In diesem Fall bildet das Fenster das Verstellelement.
[0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist ein Wandelement 8 auf, welches mittels Befestigungsmitteln
9 an der Türe 6 befestigt ist. Die Querschnittsfläche des Wandelements 8 entspricht
im wesentlichen der Querschnittsfläche der Türe 6.
[0031] Das Wandelement 8 besteht im einfachsten Fall aus einer Glasscheibe, insbesondere
auch aus einer Plexiglasscheibe.
[0032] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht das Wandelement 8 aus einem Kunststoffhohlprofil
10 mit zwei in Abstand gegenüberliegenden, parallel verlaufenden Kunststoffplatten,
die die Front- und Rückwand des Wandelements 8 bilden. An diese Front- und Rückwand
schließen die Seitenwände des Wandelements 8 an, die einstückig mit der Front- und
Rückwand ausgebildet sind, so dass das Wandelement 8 wasserdicht ausgebildet ist.
Der Innenraum des Wandelements 8 ist mit einem Stützmaterial 11 befüllt, welches im
vorliegenden Ausführungsbeispiel von Schaumstoff gebildet ist.
[0033] Alternativ kann das Stützmaterial 11 von einer aus Kunststoff oder Leichtmetall,
insbesondere Aluminium bestehenden Wabenstruktur gebildet sein. Vorzugsweise kann
die Wabenstruktur aus Hexcell-Material bestehen.
[0034] Die Befestigungsmittel 9 zur Fixierung der Rückwand des Wandelements 8 an der Türe
6 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel von Magneten gebildet. Alternativ oder
zusätzlich können als Befestigungsmittel 9 Schrauben, Klebemittel oder Hakensysteme
vorgesehen sein, mittels derer das Wandelement 8 an der Türe 6 verschraubt, festgeklebt
oder an dieser eingehängt wird.
[0035] Das Wandelement 8 weist an dessen Seitenrändern ein Profil 12 auf, wobei im vorliegenden
Ausführungsbeispiel das Profil 12 entlang des gesamten Umfanges das Wandelement 8
umläuft.
[0036] Das Profil 12 kann einstückig mit den Seitenwänden des Wandelements 8 ausgebildet
sein oder an diesem befestigt sein, wobei dann die Grenzfläche zwischen dem Profil
12 und dem Wandelement 8 abgedichtet ist.
[0037] Das konkave Profil 12 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen kreissegmentförmigen
Querschnitt auf, der über den Umfang des Wandelements 8 konstant ist.
[0038] In dem Profil 12 sind Quellmittel 13 platziert, wobei die Quellmittel 13 homogen
über den Umfang des Profils 12 verteilt sind. Figur 1 zeigt die Quellmittel 13 im
ungequollenen Zustand. In diesem Zustand füllen die Quellmittel 13 das Profil 12 vollständig
aus. Jedoch ist deren Ausdehnung so gering, dass zwischen den Quellmitteln 13 und
einem von den Rändern der Türöffnung hervorstehenden Gegenprofil 14 ein kleiner Zwischenraum
verbleibt. Das Gegenprofil 14 weist eine dem Profil 12 entsprechende Form auf. Das
Gegenprofil 14 verläuft über den gesamten Rand 7 der Türöffnung und steht dabei bei
geschlossener Türe 6 dem Profil 12 in geringem Abstand gegenüber.
[0039] Alternativ oder zusätzlich können die Quellmittel 13 auch im Gegenprofil 14 angeordnet
sein.
[0040] Solange die Quellmittel 13 nicht in Kontakt mit Flüssigkeiten kommen verbleiben diese
im ungequollenen Zustand, so dass zwischen den Quellmitteln 13 und dem Gegenprofil
14 der in Figur 1 dargestellte Zwischenraum verbleibt. Damit kann die Türe 6 trotz
des daran angebrachten Wandelements 8 geöffnet und geschlossen werden. Dabei ist das
Wandelement 8 vorzugsweise so angebracht, dass der Türgriff zur Betätigung der Türe
6 frei bleibt.
[0041] Sobald die Quellmittel 13 mit Flüssigkeiten in Kontakt geraten, insbesondere bei
Eindringen von Hochwasser in das Gebäude, quellen diese stark auf, so dass die Zwischenräume
zwischen dem Profil 12 und dem Gegenprofil 14 und durch die aufgequollenen Quellmittel
13 vollständig abgedichtet sind.
[0042] In den Figuren 2 a und 2 b sind verschiedene Ausführungsbeispiele von Profilen 12
und Gegenprofilen 14 dargestellt, wobei die Zwischenräume mit aufgequollenen Quellmitteln
13 abgedichtet sind. In Figur 2 a weisen das Profil 12 und das Gegenprofil 14 jeweils
einen dreieckigen Querschnitt auf, während in Figur 2 b das Profil 12 und das Gegenprofil
14 einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
[0043] Prinzipiell kann auch auf das Gegenprofil 14 verzichtet werden, so dass die Quellmittel
13 die Zwischenräume zwischen dem Profil 12 und dem Rand 7 der Durchgangsöffnung 2
abdichten.
[0044] Beispiele hierfür sind in den Figuren 2 c und 2 d dargestellt. Bei dem in Figur 2
c dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zwischenraum zwischen dem Profil 12 und
dem Rand 7 der Durchgangsöffnung 2 so klein, dass das aufgequollene Quellmittel 13
stark gegen den Rand 7 der Durchgangsöffnung 2 drückt und dabei entsprechend an diesem
angeformt wird, wodurch eine entsprechend hohe Dichtwirkung erzielt wird. Bei dem
in Figur 2 d dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zwischenraum größer, so dass
keine Anformung erfolgt. In diesem Fall ist auf den Rand 7 der Durchgangsöffnung 2
vorzugsweise ein nicht dargestelltes Klebemittel aufgebracht, welches sich mit dem
aufgequollenen Quellmittel 13 verbindet, wodurch dieses fixiert wird.
[0045] Die zur Abdichtung der Zwischenräume verwendeten Quellmittel 13 sind vorzugsweise
zumindest teilweise biologisch abbaubar. Insbesondere können auch verschiedene Quellmittel
13 gemischt werden.
[0046] Als Quellmittel 13 können insbesondere Superabsorber sowie biologische Quellmittel
13 wie zum Beispiel Cellulose, Stärke, Hanf, Flachs oder Skelette der Lohfah-Gurke
verwendet werden. Als nicht biologisch abbaubare Quellmittel 13 können insbesondere
quellfähige Polymere verwendet werden.
[0047] In den Figuren 3 - 6 sind Ausführungsformen verschiedener Quellmittel 13 dargestellt.
[0048] Figur 3 zeigt ein Quellmittel 13, in welches zusätzlich ein Stoff 15 mit Kapillarwirkung
eingebracht ist. Im vorliegenden Beispiel befindet sich dieser Stoff 15 im Zentrum
des Quellmittels 13. Alternativ können das Quellmittel 13 und der Stoff 15 gleichmäßig
verteilt sein. Durch die Kapillarwirkung des Stoffes 15 wird die eindringende Flüssigkeit
schnell und gleichmäßig über das gesamte Quellmittel 13 verteilt und bewirkt so ein
schnelles und gleichmäßiges Aufquellen des Quellmittels 13. Das Quellmittel 13 mit
dem Stoff 15 ist in eine flüssigkeitsdurchlässige, vorzugsweise elastisch dehnbare
Umhüllung 16 eingebracht. Die Umhüllung 16 besteht beispielsweise aus Nylon. An der
Umhüllung 16 kann zudem ein nicht dargestelltes Dichtprofil wie zum Beispiel eine
Gummilippendichtung angeordnet sein, welches die Dichtwirkung unterstützt.
[0049] Figur 3 a zeigt das in der Umhüllung 16 gelagerte Quellmittel 13 in ungequollenem
Zustand. Figur 3 b zeigt das in der Umhüllung 16 gelagerte Quellmittel 13 in aufgequollenem
Zustand. Die Bauhöhe H des vorzugsweise in einem nicht dargestellten Profil gelagerten
Quellmittels 13 entspricht im ungequollenen Zustand gemäß Figur 3 a einem Ausgangswert
X, wobei im aufgequollenen Zustand (Figur 3 b) eine Vergrößerung der Bauhöhe H auf
einen Wert von wenigstens H = 1, 1X erhalten wird.
[0050] Dasselbe gilt auch für die Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 4 - 6, wobei die
Figuren 4 a, 5 a, 6 a jeweils ein Quellmittel 13 im ungequollenen Zustand zeigen,
und wobei die Figuren 4 b, 5 b, 6 b jeweils dasselbe Quellmittel 13 im aufgequollenen
Zustand zeigen.
[0051] In den Figuren 4 a, 4 b ist ein als Formteil ausgebildetes Quellmittel 13 dargestellt,
welches ohne Umhüllung 16 im Profil 12 des Wandelements 8 liegt.
[0052] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein Trägermaterial 17, auf welches das Quellmittel 13
aufgebracht ist. Das Trägermaterial 17 ist im Wesentlichen in Form einer Folie ausgebildet
und ist flexibel und/oder elastisch. Als Trägermaterialien 17 können insbesondere
Metalle, Kunststoffe, Textilien, Vliese, wie zum Beispiel Black-Cat, Gummi und/oder
wabenförmige Strukturen verwendet werden. Auf das Trägermaterial 17 ist das Quellmittel
13 aufgebracht, wobei dieses durch die wirkende Haftreibung sicher am Trägermaterial
17 fixiert ist.
[0053] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 5 a und 5 b ist das Trägermaterial
17 spiralförmig aufgewickelt. Bei Aufquellen der Quellmittel 13 dehnt sich die Spirale
des Trägermaterials 17 auf.
[0054] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 6 a und 6 b ist das Trägermaterial
17 S-förmig mehrfach gefaltet, so dass eine mehrschichtige Stapelstruktur des Trägermaterials
17 entsteht. Bei Aufquellen der Quellmittel 13 weiten sich die Stapel auf, so dass
eine mäanderförmige Struktur des Trägermaterials 17 erhalten wird.
[0055] Bei den Ausführungsformen gemäß den Figuren 5 und 6 können die Trägermaterialien
als geschlossene Profile ohne Enden, Stöße oder Nähte ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
[0056]
- (1)
- Vorrichtung
- (2)
- Durchgangsöffnung
- (3)
- Gebäudewand
- (4)
- Gebäudeboden
- (5)
- Rahmen
- (6)
- Türe
- (7)
- Rand
- (8)
- Wandelement
- (9)
- Befestigungsmittel
- (10)
- Kunststoffhohlprofil
- (11)
- Stützmaterial
- (12)
- Profil
- (13)
- Quellmittel
- (14)
- Gegenprofil
- (15)
- Stoff
- (16)
- Umhüllung
- (17)
- Trägermaterial
1. Vorrichtung (1) zur Abdichtung einer Durchgangsöffnung (2) zwischen zwei Räumen mittels
eines in der Durchgangsöffnung (2) angeordneten flüssigkeitsdichten Wandelements (8)
und an den Rändern (7) des Wandelements (8) und/oder der Durchgangsöffnung (2) angeordneten
Quellmitteln (13) und/oder Dichtmitteln, wobei durch Aufquellen der Quellmittel (13)
bei Flüssigkeitsaufnahme und/oder Volumenvergrößerung der Dichtmittel der Zwischenraum
zwischen den Rändern des Wandelements (8) und der Durchgangsöffnung (2) verschlossen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) von einer Glasscheibe gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) zwei in Abstand zueinander angeordnete Platten aufweist, zwischen
welchen ein Stützmaterial (11) eingebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützmaterial (11) aus Schaumstoff besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) eine aus Leichtmetall oder Kunststoff bestehende Wabenstruktur
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wabenstruktur aus Hexcell-Material besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die Wabenstruktur Quellmittel (13) eingebracht sind, wobei durch Aufquellen der
Quellmittel (13) das Wandelement (8) aufgeschoben wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das die Wabenstruktur und die Quellmittel (13) aufweisende Wandelement (8) ein Hochwasser-
oder Löschwasserschott bildet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (2) mittels eines Verstellelements abschließbar ist, an welchem
das Wandelement (8) angebracht ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement von einem Fenster, einer Türe (6) oder einem Tor gebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) Bestandteil des Verstellelements ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) an dem Verstellelement mittels Befestigungsmitteln (9) befestigt
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (9) von Schrauben, Klebemitteln, Klemmen, Magneten und/oder
Hakensystemen gebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) ein zumindest über Teile dessen Randes umlaufendes Profil (12)
zur Aufnahme der Quellmittel (13) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass den im Profil (12) liegenden Quellmitteln (13) in deren nicht gequollenem Zustand
der Rand (7) der Durchgangsöffnung (2) in Abstand gegenüberliegt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass an den Rand (7) der Durchgangsöffnung (2) Klebemittel aufgebracht sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass den im Profil (12) liegenden Quellmitteln (13) in deren nicht gequollenem Zustand
wenigstens ein vom Rand (7) der Durchgangsöffnung (2) hervorstehendes Gegenprofil
(14) in Abstand gegenüberliegt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (12) und das Gegenprofil (14) identische und über deren Längen konstante
Querschnitte aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (12) und das Gegenprofil (14) kreissegmentförmige oder mehreckige Querschnitte
aufweisen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 - 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebemittel und/oder die Quellmittel (13) am Gegenprofil (14) angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellmittel (13) zumindest teilweise biologisch abbaubar sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellmittel (13) von einem Superabsorber, einem biologischen Quellmittel (13)
und/oder Zusatzstoffen, insbesondere Cellulose, Guar, Stärke, Hanf, Flachs, Skeletten
der Lohfah-Gurke, Glykole, Alkohole, Gelartige Stoffe, insbesondere Gelwachse, Weißöle,
Schmelzklebstoffe, thermoplastische und geschäumte Kunststoffe und/oder einem Polymer
gebildet sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellmittel (13) als Formteile ausgebildet sind, welche mittels eines Formenguss-,
Strangguss-, Spritzguss- oder Extrusions-Verfahrens herstellbar sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellmittel (13) in flüssigkeitsdurchlässigen und/oder flüssigkeitslöslichen
Umhüllungen (16) angeordnet sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllungen (16) elastisch sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass an der Umhüllung (16) ein Dichtprofil, insbesondere eine Gummilippendichtung angeordnet
ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 - 26, dadurch gekennzeichnet, dass den in den Umhüllungen (16) befindlichen Quellmitteln (13) Stoffe (15) mit Kapillarwirkung
beigefügt sind.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellmittel (13) auf ein flexibles und/oder elastisches Trägermaterial (17) aufgebracht
sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermaterialien (17) spiralförmig gewickelt und/oder schichtweise gestapelt
sind und/oder als geschlossene Profile ohne Nähte, Stöße oder Enden ausgebildet sind.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermaterialien (17) folienförmig ausgebildet sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 - 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermaterialien (17) aus Metallen, Kunststoffen, Vliesen, insbesondere Black-Cat,
Gummi und/oder aus wabenförmigen Strukturen bestehen.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmittel von einem luft- und/oder wasserbefüllten elastischen Schlauch gebildet
sind.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 32, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (8) von einem in einem Rohr fixierten Träger gebildet ist, an welchem
die Quellmittel (13) so angeordnet sind, dass bei Aufquellen der Quellmittel (13)
das Rohr abgedichtet ist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 33, dadurch gekennzeichnet, dass diese zur Abdichtung von Schiebedächern an Kraftfahrzeugen eingesetzt wird.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 34, dadurch gekennzeichnet, dass durch Auswahl und Dimensionierung der Quellmittel (13) eine variable Zeitverzögerung
der Abdichtwirkung erhältlich ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 35, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Nachrüstmodul mit bestehenden Abdichtsystemen kombinierbar ist.