Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Wendelelektrode für eine Niederdruckentladungslampe,
insbesondere Leuchtstofflampe, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich
dabei insbesondere um eine Wendelelektrode, die einen Wendelkörper und zwei Wendelendungen
umfasst. Dabei weisen die zwei Wendelendungen jeweils einen Verbindungsbereich auf,
an dem sie mit jeweils einem Stromzuführungsabschnitt leitend verbindbar sind.
Stand der Technik
[0002] Bisher ist für den Einsatz in einer Leuchtstofflampe eine Wendelelektrode bekannt,
die im folgenden anhand der Fig. 1 näher erläutert wird. Die in Fig. 1 dargestellte
Wendelelektrode 10 weist Wendelendungen 12 auf, die entlang der Wendelachse 14 des
Wendelkörpers 16 verlaufen. Innerhalb einer Leuchtstofflampe sind die Wendelendungen
12 an ihren Verbindungsbereichen 18 mit Stromzuführungsabschnitten 20 der Leuchtstofflampe
durch Schweißung oder Klemmung verbunden. Abweichend von der Darstellung in Fig. 1
sind auch Wendelelektroden bekannt, deren Wendelendungen parallel zur Wendelachse
des Wendelkörpers verlaufen.
[0003] Um die Wendelelektrode für eine Leuchtstofflampe nutzbar zu machen, muss der Wendelkörper
mit einem Emitter bepastet werden, bei dem es sich üblicherweise um Barium-, Strontium-
oder auch Calciumkarbonat handelt. Nach der Bepastung wird eine Formierung der Wendelelektrode
herbeigeführt. Dabei handelt es sich um den Umwandlungsprozess des auf der Wendelelektrode
aufgetragenen Emitters in ein entsprechendes Oxid ( z. B. Barium-, Strontium- oder
Calciumoxid), welches für die Ladungsträgeremission und damit für die Funktion der
Leuchtstofflampe benötig wird. Bei der Bepastung der Wendelelektrode treten sehr häufig
Probleme auf, die dadurch verursacht werden, dass der Emitter an die Stromzuführungsabschnitte
gelangt. In diesem Fall kann keine einwandfreie Formierung durchgeführt werden, und
die Wendelelektrode muss mit den verbundenen Stromzuführungsabschnitten verworfen
werden. Insbesondere bei einer Niederdruckentladungslampe mit einem geringen Innenkolbendurchmesser
und einem entsprechend kleinen Wendelkörper kann kaum verhindert werden, dass der
Emitter bis zu den Stromzuführungsabschnitten gelangt.
[0004] Außerdem nachteilig an der bisher bekannten Wendelelektrode ist, dass unmittelbar
nach der Bepastung häufig eine Tropfenbildung an den Wendelendungen einsetzt, die
einen sauberen Verfahrensablauf bei der Bepastung und der anschließenden Formierung
verhindert.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wendelelektrode gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass die oben aufgeführten Probleme bei der
Bepastung des Wendelkörpers weitgehend vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Wendelelektrode mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass eine zwischen den zwei Verbindungsbereichen der zwei
Wendelendungen gebildete Verbindungsstrecke außerhalb des Wendelkörpers liegt. Genau
in diesem Fall ist es nämlich möglich, den Wendelkörper in eine Paste aus Emitter
hineinzutauchen, ohne dass die Verbindungsbereiche und damit die Stromzuführungsabschnitte
gleichzeitig mit dem Emitter in Berührung kommen. Durch das Eintauchen kann der Wendelkörper
mit einer relativ großen Emittermenge benetzt werden, die im wesentlichen die Lebensdauer
einer Leuchtstofflampe bestimmt.
[0007] Eine erste vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Wendelkörper
eine gerade verlaufende Wendelachse aufweist. Insbesondere diese Form der Wendelachse
gewährleistet eine gleichmäßige Ladungsträgeremission des Wendelkörpers.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Wendelkörper
mindestens einen Endabschnitt, der an eine Wendelendung angrenzt und eine Endabschnittsachse
aufweist, wobei die angrenzende Wendelendung mindestens einen Wendelendungsabschnitt
zwischen dem Endabschnitt und dem Verbindungsbereich aufweist, wobei der mindestens
eine Wendelendungsabschnitt einen Verlauf aufweist, der an jedem Punkt eine Richtungskomponente
ungleich null aufweist, die senkrecht zu der Endabschnittsachse angeordnet ist. Diese
Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der mindestens
eine Wendelendungsabschnitt den gesamten Bereich der Wendelendung zwischen dem Endabschnitt
und dem Verbindungsbereich einnimmt und wenn der Wendelkörper eine gerade verlaufende
Wendelachse aufweist oder nur leicht gebogen ist. Dann nämlich wird Emitter, der sich
an dem mindestens einen Wendelendungsabschnitt befindet, in Richtung des Wendelkörpers
geleitet, und eine Tropfenbildung an der Wendelendung kann vermieden werden.
[0009] Der mindestens eine Wendelendungsabschnitt kann im wesentlichen senkrecht zu der
Endabschnittsachse verlaufen. Gerade bei einer Niederdruckentladungslampe mit einem
geringen Innenkolbendurchmesser und einer Wendelelektrode, die einen Wendelkörper
mit gerade verlaufender Wendelachse aufweist, kann so der Innenkolbendurchmesser vollständig
für den Wendelkörper genutzt werden.
[0010] Als Wendelelektrode kann insbesondere eine Tripelwendelelektrode, eine Doppelwendelelektrode
oder eine Stabwendelelektrode verwendet werden.
[0011] Die obige Aufgabe wird auch durch eine Niederdruckentladungslampe mit mindestens
einer erfindungsgemäßen Wendelelektrode gelöst.
[0012] Dabei kann die Wendelelektrode an den zwei Verbindungsbereichen mit den zwei Stromzuführungsabschnitten
durch Klemmung oder durch Schweißung verbunden sein.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die Wendelelektrode entweder in
einem eingeschalteten Zustand der Niederdruckentladungslampe oder in einem ausgeschalteten
Zustand der Niederdruckentladungslampe spannungsfrei mit den zwei Stromzuführungsabschnitten
verbunden. Durch eine derartige spannungsfreie Befestigung in einem der Zustände wird
vermieden, dass in diesem Zustand Kräfte auf die Wendelelektrode wirken, die deren
Lebensdauer reduzieren.
[0014] Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Wendelelektrode für den Einsatz in Niederdruckentladungslampen,
die einen Innenkolbendurchmesser von kleiner als 8 mm, insbesondere von 6 mm aufweisen.
Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Wendelelektrode;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Wendelelektrode; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Wendelelektrode.
[0016] In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wendelelektrode
10 schematisch dargestellt, die zwei Wendelendungen 12 und einen Wendelkörper 16 mit
einer gerade verlaufenden Wendelachse 14 aufweist. Die Wendelendungen 12 sind an Verbindungsbereichen
18 über Schweißung oder Klemmung mit Stromzuführungsabschnitten 20 verbunden. Um den
Wendelkörper 16 mit Emitter 22 zu benetzen, wird der gesamte Wendelkörper 16 in eine
Paste aus Emitter 22 eingetaucht, wobei der Emitter 22, wie in Fig. 2 angedeutet,
an dem Wendelkörper haften bleibt. Die Verbindungsbereiche 18 und damit auch die Stromzuführungsabschnitte
20 bleiben hingegen frei von Emitter 22, so dass eine einwandfreie Formierung durchgeführt
werden kann. Befindet sich an den Wendelendungen 12 ebenfalls Emitter 22, so wird
dieser durch die Schwerkraft in Richtung des Wendelkörpers 16 bewegt. Eine Tropfenbildung
an den Wendelendungen 12 wird auf diese Art und Weise ausgeschlossen. Die Wendelelektrode
10 ist so mit den Stromzuführungsabschnitten 20 verbunden, dass sie zumindest in einem
nicht-stromdurchflossenen Zustand spannungsfrei gelagert ist.
[0017] Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendelelektrode 10,
die ebenfalls einen Wendelkörper 16 mit einer gerade verlaufenden Wendelachse 14 und
zwei Wendelendungen 12 umfasst. Allerdings sind die Wendelendungen 12 in dieser Ausführungsform
nicht wie in der ersten Ausführungsform rechtwinklig zur Wendelachse 14 angeordnet.
Aber auch dieser Verlauf der Wendelendungen 12 führt dazu, dass an den Wendelendungen
12 befindlicher Emitter 22 in Richtung des Wendelkörpers 16 fließt. Je größer der
Abstand zwischen den Verbindungsbereichen 18 und der Wendelachse 14 ist, desto unwahrscheinlicher
ist eine Benetzung der Stromzuführungsabschnitte 20, wenn der Emitter 22 durch Eintauchen
des Wendelkörpers 16 in eine Paste aus Emitter 22 aufgetragen wird. Auch diese zweite
Ausführungsform ist spannungsfrei mit den Stromzuführungsabschnitten 20 durch Schweißung
oder Klemmung verbunden. Spannungen treten also erst dann auf, wenn der Wendelelektrode
10 Strom zugeführt wird. Die Wendelelektrode 10 kann jedoch auch so mit den Stromzuführungsabschnitten
20 verbunden werden, dass sie lediglich dann spannungsfrei gelagert ist, wenn sie
mit Strom einer bestimmten Stromstärke versorgt wird.
[0018] In Fig. 4 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendelelektrode 10
schematisch dargestellt, die in einem Zustand, in dem sie mit den Stromzuführungsabschnitten
20 verbunden ist, einen gebogenen Wendelkörper 16 aufweist. Dieser gebogene Wendelkörper
16 umfasst zwei Endabschnitte 24 mit jeweils einer Endabschnittsachse 26. Die jeweils
an einen Endabschnitt 24 angrenzende Wendelendung 12 weist einen Verlauf auf, der
an jedem Punkt eine Richtungskomponente besitzt, die senkrecht zu der jeweiligen Endabschnittsachse
26 angeordnet ist. In dieser Ausgestaltung der Erfindung ist der Wendelkörper 16 nur
leicht gebogen, so dass die Ladungsträgeremission nahezu gleichmäßig erfolgen kann.
Auch bei dieser Ausführungsform kann der Emitter 22 durch einen Tauchprozess auf den
Wendelkörper 16 aufgetragen werden, und an den Wendelendungen 12 befindlicher Emitter
22 kann zum Wendelkörper 16 geleitet werden.
[0019] Die erfindungsgemäße Wendelelektrode erscheint besonders geeignet für den Einbau
in sehr kleine Niederdruckentladungslampen, die insbesondere als Miniatur-Leuchtstofflampen
(OSRAM FM/T2) bekannt sind, da bei diesen Leuchtstofflampen die Bepastung mit Emitter
ein besonders großes technisches Problem darstellt, das durch die Erfindung gelöst
wird.
[0020] Die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen sind kombinierbar.
1. Wendelelektrode für eine Niederdruckentladungslampe, wobei die Wendelelektrode (10)
einen Wendelkörper (16) und zwei Wendelendungen (12) aufweist, wobei die zwei Wendelendungen
(12) jeweils einen Verbindungsbereich (18) aufweisen, an dem sie mit jeweils einem
Stromzuführungsabschnitt (20) leitend verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen den zwei Verbindungsbereichen (18) der zwei Wendelendungen (12) gebildete
Verbindungsstrecke außerhalb des Wendelkörpers (16) liegt.
2. Wendelelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wendelkörper (16) eine gerade verlaufende Wendelachse (14) aufweist.
3. Wendelelektrode nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wendelkörper (16) mindestens einen Endabschnitt (24) umfasst, der an eine Wendelendung
(12) angrenzt und eine Endabschnittachse (26) aufweist, wobei die angrenzende Wendelendung
(12) mindestens einen Wendelendungsabschnitt zwischen dem Endabschnitt (24) und dem
Verbindungsbereich (18) aufweist, wobei der mindestens eine Wendelendungsabschnitt
einen Verlauf aufweist, der an jedem Punkt eine Richtungskomponente ungleich null
aufweist, die senkrecht zu der Endabschnittachse (26) angeordnet ist.
4. Wendelelektrode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wendelendungsabschnitt im wesentlichen senkrecht zu der Endabschnittachse
(26) verläuft.
5. Wendelelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelelektrode (10) eine Triplewendelelektrode oder eine Doppelwendelelektrode
oder eine Stabwendelelektrode ist.
6. Niederdruckentladungslampe mit mindestens einer Wendelelektrode nach einem der Ansprüche
1 bis 5.
7. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelelektrode (10) an den zwei Verbindungsbereichen (18) mit den zwei Stromzuführungsabschnitten
(20) durch Klemmung und/oder durch Schweißung verbunden ist.
8. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelelektrode (10) entweder in einem eingeschalteten Zustand der Niederdruckentladungslampe
oder in einem ausgeschalteten Zustand der Niederdruckentladungslampe spannungsfrei
mit den zwei Stromzuführungsabschnitten (20) verbunden ist.
9. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruckentladungslampe einen Innenkolbendurchmesser aufweist, der kleiner
als 8 mm, insbesondere 6 mm ist.