[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschliessen einer
Haube für einen Sessellift mit einer Haube, die über zwei Endpositionen verfügt, wobei
die eine, erste Position der offenen Position entspricht und wobei die andere, zweite
Position der geschlossenen Position entspricht.
[0002] Solche Hauben und Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Hauben werden
bei Sesselliften eingesetzt, um den Passagieren während der Fahrt einen Wetterschutz
zu ermöglichen, insbesondere gegen Wind und Niederschläge, z.B. in Gestalt von Schnee.
Dabei weisen konventionelle Hauben zwei Positionen auf. Die eine Position ist die
offene Position, bei der die Haube im wesentlichen hinter und über dem Sessel positioniert
ist, und die andere Position, bei der die Haube geschlossen ist. Diese Hauben weisen
den Nachteil auf, dass es für kleinere Personen, insbesondere Kinder, und etwas unbeweglichere
Personen, insbesondere ältere Menschen, schwierig bis unmöglich ist, die relativ schwere
Haube aus der hinteren offenen Position in die vordere geschlossene Position zu bewegen.
[0003] Bei Leerfahrten von Sesseln sehen alle Betriebsgenehmigungen vor, dass unbesetzte
Sessel mit geschlossener Haube und verriegelt fahren müssen. Daher sind in den Stationen
Vorrichtungen vorgesehen, mit denen bei Erkennung einer Leerfahrt, die Hauben über
ein Gestänge geschlossen werden.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der es
auch für kleinere und nicht so bewegliche Personen einfach ist, eine Wetterschutzhaube
zu schliessen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Haube bei Ausfahrt aus
einer Station in eine Vorschliessposition verfahren wird, bei der der vom Benutzer
zu betätigende Handgriff zum Schliessen der Haube vor seinen Körper verfahren wird,
so dass der Benutzer die Haube aus einer körperlich günstigeren Position schliessen
kann.
[0006] Mit dem Vorsehen einer Zwischenposition in Gestalt einer Vorschliessposition, die
durch einen Automatismus direkt nach dem Besteigen des Sessels von Personen eingestellt
wird, ist es möglich, auch dem genannten Personenkreis mit ungünstigen Hebelverhältnissen,
entweder wegen deren Grösse oder deren relativen Unbeweglichkeit, es in einfacher
Weise zu ermöglichen, die Haube zu schliessen.
[0007] Bei einer Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens ist an der Haube eine Betätigungseinrichtung
vorgesehen, deren eines Ende an der Haube angelenkt ist und die mit in einer Station
vorgesehenen Zwangsführung zusammenwirkt, um die Haube aus der offenen Position in
die vorgeschlossene Position zu verschwenken.
[0008] Dabei kann es sich insbesondere um eine Schiene handeln, deren Neigung einstellbar
ist.
[0009] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels
beispielhaft erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf einen Sessel mit einer vollständig geöffneten Haube, bei der
zur Erläuterung der Problematik ein Benutzer des Sessels versucht, diese gemäss der
Vorgehensweise beim Stand der Technik zu schliessen,
- Fig. 2
- die Seitenansicht des Sessels gemäss Fig. 1 mit einer vorgeschlossenen Haube, bei
der zur Erläuterung der Vorteile der Erfindung ein Benutzer des Sessels versucht,
diese gemäss der Vorgehensweise bei der Erfindung zu schliessen,
- Fig. 3
- die Seitenansicht des Sessels gemäss Fig. 1 mit einer vollständig geschlossenen Haube,
nachdem ein Benutzer des Sessels diese gemäss der Vorgehensweise bei der Erfindung
geschlossen hat,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf die Aufhängung des Sessels nach Fig. 1 mit einer vollständig
geöffneten Haube,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht auf die Aufhängung des Sessels nach Fig. 2 mit einer vorgeschlossenen
Haube, und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf die Aufhängung des Sessels nach Fig. 3 mit einer geschlossenen
Haube.
[0010] Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht auf einen Sessel mit einer vollständig geöffneten
Haube 1, bei der zur Erläuterung der Problematik ein Benutzer 2 des Sessels 3 versucht,
diese Haube 1 gemäss der Vorgehensweise beim Stand der Technik zu schliessen. Die
Haube ist in der offenen Position 10. Zum Schliessen greift der Benutzer 2 mit einer
Hand 4 in einen Handgriff 5, der an der Haube 1 im vorderen, später unteren Abschnitt
6 der Haube 1 befestigt ist. Es ist klar ersichtlich, dass eine gewisse Armlänge und
Beweglichkeit vonnöten ist, um die Haube aus dieser für den Menschen ungünstigen Hebellage
nach vorne zu ziehen und zu schliessen.
[0011] Mit dem Bezugszeichen 7 ist ein Kniehebel bezeichnet, der an einem nur teilweise
dargestelltes Gestänge 8 befestigt ist. Das Gestänge 8 verläuft über die Aufhängung
9 des Sessels bis in den Bereich der Befestigung am Förderseil 40. Dort ist in bekannter
Weise eine Schiene 41 vorgesehen, mit der beispielsweise ein an dem Ende des Gestänge
8 vorgesehenes Rad 42 gedrückt wird, um die Haube vollständig zu schliessen und dabei
zu verriegeln, wenn der Sessel eine Leerfahrt macht. Diese Schiene 41 ist in Ausfahrtrichtung
hinter der Einstiegszone angeordnet und weist eine bestimmte Länge und Neigung auf,
um die Haube 1 kontinuierlich zu schliessen. Die Leerfahrt kann durch eine entsprechend
im Einstiegsbereich vorgesehene Lichtschranke erkannt werden.
[0012] Die Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Sessels gemäss Fig. 1 mit einer vorgeschlossenen
Haube 1, bei der zur Erläuterung der Vorteile der Erfindung ein Benutzer 2 des Sessels
3 versucht, diese gemäss der Vorgehensweise bei der Erfindung zu schliessen. Diese
Position in der Fig. 2 wird ausgehend von der Fig. 1 dadurch erreicht, dass in der
Station gegenüber dem Rad des Gestänges 8 eine andere Schiene positioniert wird, die
beispielsweise bei gleicher Länge eine schwächere Neigung, beispielsweise 1/3 der
Neigung, aufweist, so das die Haube 1 vorgeschlossen ist. Dabei verfügt der Sessel
an diesem Punkt über einen Rastpunkt, in dem - ohne Einwirkung eines Benutzers - die
Haube 1 in der vorgeschlossenen Position 20 verharrt und je nach Betätigung eines
Benutzers ganz geschlossen oder ganz geöffnet wird. Es ist ebenfalls möglich, dass
eine einzige Schiene sowohl für den automatischen vollständigen Schliessvorgang vorgesehen
ist, deren Neigung bei einem besetzten Sessel entsprechend verringert wird, um nach
Durchlaufen der Schiene die Haube 1 in die vorgeschlossene Position 20 zu verfahren.
[0013] Die Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Sessels gemäss Fig. 1 mit einer vollständig
geschlossenen Haube 1, nachdem ein Benutzer des Sessels diese gemäss der Vorgehensweise
bei der Erfindung geschlossen hat.
[0014] Die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht auf die Aufhängung des Sessels nach Fig. 1 mit
einer vollständig geöffneten Haube 1. Dabei ist der Massstab der Fig. 4 etwas kleiner
gewählt, so dass die Aufhängung mit den schematisch angedeuteten das Seil 40 greifenden
Klemmen 43 und dem Seil 40 zu erkennen ist. Gleiches gilt für die Fig. 5 und 6, die
Ansichten entsprechend zu den Fig. 2 und 3 darstellen. An der Aufhängung 9 ist ein
Profil 44 befestigt, das eine Achse 45 für einen Hebel 46 bildet, an dessen anderem
Ende das Rad 42 drehbar befestigt ist und das Ende des Gestänges 8 angelenkt ist.
In entsprechender Höhe des Rades 42 ist die Schiene 41 befestigt, die um eine Achse
47 verschwenkbar ist. Das Ende 48 der Schiene 41 ist tief genug angeordnet, um ein
Auflaufen des Rades 42 zu gestatten. Beim Stand der Technik ist die Schiene 41 bei
Fahrten eines Sessels ohne Funktion.
[0015] In der Fig. 6 ist die Funktion der Schiene 41 bei einer Leerfahrt dargestellt. Mit
einer in den Fig. nicht dargestellten Verschwenkeinrichtung kann die Schiene 41 um
die Achse 47 verschwenkt werden, was auch durch ein Anheben des gegenüberliegenden
Endes 49 der Schiene 41 realisierbar ist. Durch das Hochfahren der Schiene 41, d.h.
der Annäherung an das Seil 40 wird das Rad 42 angehoben und das Gestänge 8 in Richtung
des Seiles 40 verschoben, so dass über das Gelenk 7 die Haube 1 verschwenkt und dabei
vollständig geschlossen wird. Natürlich können Rad 42 und Schiene 42 auch so angeordnet
werden, dass die Schiene 41 sich in der Vorwärtsbewegungsrichtung des Sessels absenkt
und dass zum Schliessen der Haube 1 das Rad 42 heruntergedrückt wird.
[0016] Die Fig. 5 zeigt nun die einstellbare Zwischenposition der Schiene 41, die beispielsweise
ungefähr um den halben Winkel in Bezug auf den Winkel zwischen der Schiene 41 in der
Fig. 4 und der Fig. 6 geneigt ist, so dass das Gestänge 8 über die Zwangsführung im
Bereich des Rades 42 soweit nach oben gezogen wird, dass die Haube teilweise geschlossen
wird. Die genaue erforderliche Neigung der Schiene 41 zum Erreichen der Zwischenposition
20 hängt von der Geometrie der Haube ab und kann vom Fachmann eingestellt werden.
Das Gelenk oder der Kniehebel 7 gestattet die Einnahme von zwei Endpositionen 10 und
30 sowie einer Zwischenposition 20, die einen Rastpunkt umfassen kann.
1. Verfahren zum Verschliessen einer Haube (1) für einen Sessellift mit einer Haube (1),
die über zwei Endpositionen (10, 30) verfügt, wobei die eine, erste Position der offenen
Position (10) entspricht und wobei die andere, zweite Position der geschlossenen Position
(30) entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (1) bei Ausfahrt aus einer Station in eine dritte zwischen der ersten und
zweiten Position liegenden Vorschliessposition (20) verfahren wird, in der ein vom
Benutzer (2) zu betätigender Handgriff (5) zum Schliessen der Haube (1) im wesentlichen
vor seine Körperhauptachse verfahren wird, so dass der Benutzer (2) die Haube (1)
aus einer körperlich günstigeren Position schliessen kann.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Haube (1) eine Betätigungseinrichtung (8, 42) vorgesehen ist, deren eines
Ende (7) an der Haube (1) angelenkt ist und die mit in einer Station vorgesehenen
Zwangsführung (41) zusammenwirkt, um die Haube (1) aus der offenen Position (10) in
die vorgeschlossene Position (20) zu verschwenken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwangsführung über eine geneigte Schiene (41) verfügt, so dass die Betätigungseinrichtung
(8) kontinuierlich die Haube (1) bis zu einem Rastpunkt der vorgeschlossenen Position
(20) schliesst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Leerfahrten von Sesseln an Stelle der besagten Schiene eine zweite Schiene mit
anderer Neigung vorgesehen ist, mit der die Betätigungseinrichtung (8) kontinuierlich
die Haube (1) bis zur geschlossenen Position (30) schliesst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Leerfahrten von Sesseln die Neigung der besagten Schiene (41) veränderbar ist,
so dass die Betätigungseinrichtung (8) kontinuierlich die Haube (1) bis zur geschlossenen
Position (30) schliesst.