[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalter mit einem Tresen oder dgl., einer
in dem Tresen angeordneten muldenförmigen Vertiefung zur Übergabe von Gegenständen,
sowie einer beweglichen Trennwand, insbesondere für die Anwendung in Geldinstituten.
[0002] In Banken, Sparkassen und dgl. ist der Schalterraum oder ein einzelner Schalter vielfach
durch eine schußfeste Trennwand von dem übrigen Raum unterteilt, wobei sich hinter
dieser Trennwand der Kassierer und davor der Bankkunde befinden. Um nun Gegenstände
wie bspw. Formulare, Briefe oder auch Geldbeträge vom Raum vor zu dem Raum hinter
der Trennwand und umgekehrt übermitteln zu können, ist im Tresen oder dgl. in der
Regel ein muldenförmiger Schieber oder eine feststehende Mulde gelagert, durch die
die Gegenstände unter der Trennwand hindurch bewegt werden können.
[0003] Während die meist aus mehreren Glasschichten bestehende schußfeste Trennwand dem
Kassierer bei einem Banküberfall einen vergleichsweise guten Schutz gegen Beschuß
bietet, stellen der Schieber oder die Mulde eine gewisse Schwachstelle in dieser Schutzeinrichtung
dar. Wird nämlich schräg in diese muldenförmige Vertiefung hineingeschossen, so kann
das Projektil in der Art eines Querschlägers entlang des Muldenbodens zum kassiererseitigen
Teil des Schalters bzw. des Schalterraums gelangen und dort austreten. Somit kann
der Kassierer unter Umgehung der Trennwand durch die muldenförmige Vertiefung hindurch
möglicherweise verletzt werden. Eine weitere Gefahr der Verletzung besteht in der
Möglichkeit, dass das Projektil beim Aufprall auf die Mulde auseinanderbricht und
der Kassierer von Splittern getroffen werden kann.
[0004] Zwar kann der Schalter oder Schalterraum durch eine bewegliche Trennwand gesichert
sein, diese sind jedoch nur zwischen einer volständig geöffneten Stellung und einer
sogenannten Muldenstellung verfahrbar, so dass entweder, bei vollständig geöffneter
Stellung, kein Schutz für den Kassierer besteht, oder aber, bei der Muldenstellung,
die Gefahr eines Durchschiessens der muldenförmigen Vertiefung bestehen bleibt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen Schalter mit einem Tresen oder
dgl., einer in dem Tresen angeordneten muldenförmigen Vertiefung zur Übergabe von
Gegenständen, sowie einer beweglichen Trennwand, insbesondere in Geldinstituten, derart
weiterzubilden, dass ein größtmöglicher Schutz für den Kassierer gewährleistet ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, einen Schalter mit
einer beweglichen Trennwand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so auszubilden,
dass die bewegliche Trennwand in mindestens drei Stellungen arretierbar ist.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die bewegliche Trennwand in
einer vollständig offenen, einer vollständig geschlossenen und in einer Muldenstellung
arretierbar, in der Gegenstände ausschließlich durch die muldenförmige Vertiefung
übergeben werden können. Die Arretierung in der vollständig geschlossenen Stellung
hat den Vorteil, dass ein Bankräuber nicht die Möglichkeit besitzt, unter Umgehung
der Trennwand durch die muldenförmige Vertiefung hindurch zu schiessen und so der
Kassierer wirkungsvoll geschützt ist.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist ein Rahmen, in
dem die bewegliche Trennwand geführt ist, auf beiden Seiten zwei korrespondierende
Paare von Rastkerben zur Arretierung der Scheibe auf. Auf diese Art und Weise kann
mit einfachen baulichen Mitteln ein Feststellen der Trennwand erreicht werden. Bevorzugt
wird die Trennwand in den beiden unteren Stellungen, d.h., der völlig geschlossenen
Stellung und der Muldenstellung, von den Rastkerben gehalten, während in der völlig
geöffneten Stellung die Trennscheibe von entsprechend dimensionierten Gegengewichten
gehalten werden kann.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die bewegliche
Trennwand auf beiden Seiten des die Trennwand führenden Rahmens gleichzeitig verriegelbar
ist. Dies hat den Vorteil, dass die Trennwand exakt und stabil verriegelt und mit
einem einzigen Handgriff wieder entriegelt werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, dass die Entriegelung nur von einer Seite aus erfolgen kann, was die Sicherheit
weiter erhöht.
[0010] Die bewegliche Trennwand kann manuell in die verschiedenen Stellungen gebracht werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist jedoch ein elektrischer oder magnetischer Antrieb
vorgesehen. Dies gestattet ein sehr einfaches und ruckfreies Verschieben der Trennwand.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei zeigt
- Fig. 1
- schematisch einen erfindungsgemäßen Schalter;
- Fig. 2A, 2B, 2C
- einen Schnitt entlang der Linie A-A der Figur 1 mit möglichen Verriegelungsstellungen;
und
- Fig. 3A, 3B
- schematisch den Verriegelungsmechanismus des erfindungsgemässen Schalters.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich besteht ein erfindungsgemässer Schalter 10 aus einem Tresen
oder einer Theke 12, auf die ein aus zwei senkrecht zum Tresen 12 angeordneten Elementen
14 bestehendes Gehäuse 16 aufgesetzt ist, der in seinem oberen, dem Tresen 12 abgewandten
Bereich eine feststehende Trennwand 18 sowie eine davor bzw. dahinter angeordnete
bewegliche Trennwand 20 aufweist. Das Gehäuse 16 dient dabei u.a. der Führung der
beweglichen Trennwand 18 entlang der Elemente 14, d.h., zum Öffnen und Schliessen
der beweglichen Trennwand 18. Auf dem Tresen 12 ist eine Leiste 22 angeordnet, die
sich über die gesamte Breite der beweglichen Trennwand 20 zwischen den Elementen 14
des Gehäuses 16 erstreckt, und die auf gegenüberliegenden Seiten der beweglichen Trennwand
20 jeweils eine nach oben gerichtete, vom Tresen 12 wegweisende Kante 24 aufweist.
Auf diese Weise entsteht eine muldenförmige Vertiefung 26, die bei nahezu geschlossener
beweglicher Trennwand 20 der Übergabe von kleinen, schmalen Gegenständen, bspw. Geldscheinen
oder Münzen, von einer Seite der beweglichen Trennwand 20 zur anderen dient.
[0013] Die bewegliche Trennwand 20 lässt sich erfindungsgemäss in mindestens drei Stellungen
arretieren. Die Fig. 2A bis 2C zeigen schematisch drei mögliche Verriegelungsstellungen.
Fig. 2A zeigt den Schalter 10 mit vollständig geöffnetem Schalterfenster. Dabei befindet
sich die bewegliche Trennwand 20 vollständig im oberen Bereich des Gehäuses 16, d.h.,
im Bereich der feststehenden Trennwand 18. In dieser Stellung können bspw. größere
Gegenstände, wie z.B. Pakete etc., von einer Seite der beweglichen Trennwand 20 zur
anderen übergeben werden.
[0014] Wird die bewegliche Trennwand 20 aus der vollständig geöffneten Stellung nach unten
in Richtung des Tresens 12 bewegt, so wird eine zweite Verriegelungsstellung erreicht,
die in Fig. 2B dargestellt ist. In dieser sogenannten Muldenstellung kann eine Übergabe
von Gegenständen ausschließlich über die schmale Öffnung zwischen dem unteren Ende
der beweglichen Trennwand 20 und der Oberkante des Tresens 12 erfolgen. Diese Stellung
der beweglichen Trennwand 20 bietet bereits zwar bereits gegenüber der vollständig
geöffneten Stellung einen gewissen Schutz des Kassierers in einem Geldinstitut bei
einem Banküberfall, es besteht jedoch die Möglichkeit des Hindurchschiessens durch
die Mulde.
[0015] Aus diesem Grunde ist die bewegliche Trennwand 20 erfindungsgemäss in einer weiteren
Stellung arretierbar, in der das untere Ende der beweglichen Trennwand 20 im Bereich
der muldenförmigen Vertiefung 26 auf dem Tresen 12 aufsetzt. In dieser Stellung, die
in Fig. 2C gezeigt ist, ist der Schalter dann vollständig geschlossen und die Gefahr
des Durchschiessens besteht nicht mehr.
[0016] In der vollständig geöffneten Stellung wird die bewegliche Trennwand 20 bevorzugt
durch in dem Gehäuse 16 angeordnete Gegengewichte gehalten. Fig. 3A und 3B zeigen
schematisch den erfindungsgemässen Verriegelungsmechanismus in der Muldenstellung,
wobei Fig. 3B einen Schnitt entlang der Linie B-B der Figur 3A zeigt. An dem Gehäuse
16 ist auf einer Seite der beweglichen Trennwand 18 einander gegenüber liegend jeweils
ein Verriegelungshebel 28 angeordnet. Die bewegliche Trennwand 20 selbst weist im
Bereich des Gehäuses 16 jeweils ein korrespondierendes Paar von Rastkerben 30, 32
auf, die mit den Veriegelungshebeln 28 in Eingriff bringbar sind. Beim Herunterfahren
der beweglichen Trennwand 20 rasten die Verriegelungshebel zunächst in die untere
30 der beiden Rastkerben ein und verriegeln die bewegliche Trennwand 20 in der Muldenstellung.
Das Fenster kann nun nicht mehr nach oben verschoben werden, durch die offene muldenförmige
Vertiefung 26 kann über die gesamte Breite des Tresens 12 ein Kunde bedient werden.
Wird die bewegliche Trennwand entlang der Führung 38 weiter nach unten in Richtung
Tresen 12 bewegt, erfolgt in der unteren Position automatisch auf beiden Seiten des
Gehäuses 16 ein Einrasten der Verriegelungshebel 28 in die jeweils obere 30 der beiden
Rastkerben. Eine Zugfeder 34 hält dabei die Verriegelungshebel 28 in der Einrastposition
fest. Auf diese Weise wird die bewegliche Trennwand 20 in einer Stellung arretiert,
in der der Schalter 10 vollständig geschlossen ist. Die muldenförmige Vertiefung 26
bietet somit keinen Angriffspunkt für ein Durchschiessen mehr.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Verriegelungshebel
28 mittels eines Verbindungselements 36, bspw. durch ein Rohr, fest miteinander verbunden.
Auf diese Weise kann die Entriegelung nur von einer Seite aus erfolgen, was wiederum
zur Sicherheit beiträgt.
[0018] Die beiden Verriegelungshebel 28 sind dabei drehbar um das Verbindungselement 36
gelagert (Doppelpfeil in Fig. 3B). Zur Entriegelung werden die Verriegelungshebel
28 um das Verbindungselement 36 in Pfeilrichtung 40 gedreht, wobei gegen die Kraft
der Zugfeder 34 die Verriegelungshebel 28 aus den jeweiligen Rastkerben 30, 32 ausrasten.
Die bewegliche Trennwand 20 kann dann nach oben verschoben werden.
[0019] Sowohl die Bewegung der beweglichen Trennwand 20 als auch die Entriegelung kann entweder
manuell oder aber elektrisch bzw. magnetisch erfolgen.
1. Schalter (10) mit einem Tresen (12) oder dgl., einer auf dem Tresen (12) angeordneten
muldenförmigen Vertiefung (26) zur Übergabe von Gegenständen, sowie einer beweglichen
Trennwand (20), insbesondere in Geldinstituten, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) in mindestens drei Stellungen arretierbar ist.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er in eine Wand, Mauer, oder dgl. einbaubar ist.
3. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) in einer vollständig offenen, einer vollständig geschlossenen
und einer Muldenstellung, in der Gegenstände ausschließlich durch die muldenförmigen
Vertiefung (26) übergeben werden können, arretierbar ist.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Gehäuse (16) aufweist, in dem die bewegliche Trennwand (20) senkrecht zu dem
Tresen (12) führbar ist.
5. Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (16) auf beiden Seiten je einen Verriegelungshebel (28) zur Arretierung
der beweglichen Trennwand (20) aufweist.
6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) im Bereich des Gehäuses (16) auf ihrer Längsseite je
ein korrespondierendes Paar von Rastkerben (30, 32) aufweist, die mit dem Verriegelungshebel
(28) in Eingriff bringbar sind.
7. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verriegelungshebel (28) durch ein Verbindungselement (36) fest miteinander
verbunden sind.
8. Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungshebel (28) um das Verbindungselement (36) drehbar angeordnet sind.
9. Schalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) in der vollständig geschlossenen Stellung und der Muldenstellung
durch die Rastkerben (30, 32) arretierbar sind.
10. Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) in der vollständig offenen Stellung von in dem Gehäuse
(16) angeordneten Gegengewichten gehalten wird.
11. Schalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) manuell bewegbar ist.
12. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Trennwand (20) elektrisch oder magnetisch bewegbar ist.