Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der DE 196 25 059 A1 ist ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, welches in einem
Strömungsweg des Brennstoffs von einem Brennstoffzulauf zu einer Abspritzöffnung mehrere
Brennstoffkanäle aufweist, deren Querschnitt bei gegebenem Brennstoffdruck die jeweils
pro Zeiteinheit abgespritzte Brennstoffmenge bestimmt. Um die Brennstoffverteilung
in einer abgespritzten Brennstoffwolke zu beeinflussen, ist zumindest ein Teil der
Brennstoffkanäle so ausgerichtet, daß die von ihnen austretenden Brennstoffstrahlen
direkt durch die Abspritzöffnung gespritzt werden.
[0003] Nachteilig an dem aus der obengenannten Druckschrift bekannten Brennstoffeinspritzventil
ist insbesondere, daß die Brennstoffkanäle in einer Ebene senkrecht zur Strömungsrichtung
des Brennstoffs ansetzen, die Öffnungen also auf einer Kreislinie um eine mit dem
Ventilsitzträger verbundene Ventilnadelführung angeordnet sind. Dadurch kann die das
Brennstoffeinspritzventil durchfließende Brennstoffmenge bei Abheben des Ventilschließkörpers
vom Dichtsitz nicht genau genug dosiert werden. Insbesondere ist das Verhältnis von
maximal abgespritzter Brennstoffmenge zu minimal abgespritzter Brennstoffmenge relativ
klein.
[0004] Ferner ist die Anzahl der Bohrungen nicht ausreichend, um eine hinreichend homogene
Brennstoffwolke zu erzeugen, die den stöchiometrischen Anforderungen für eine vollständige
Verbrennung genügt. Dies wird zusätzlich durch den großen Durchmesser der Brennstoffkanäle
verstärkt.
Vorteile der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß eine beliebige Kennlinie durch
die Anordnung der Brennstoffkanäle bzw. ihre Anzahl erzeugt werden kann, so daß das
Zumeßverhalten des Brennstoffeinspritzventils in Bezug auf die Öffnungs- und Schließzeiten
verbessert wird.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterentwicklungen
des im Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0007] Die hohlzylindrische Form der Ventilnadelführung ist einfach herstellbar und kann
entweder einstückig mit dem Ventilsitzträger hergestellt oder an diesem befestigt
sein.
[0008] Die Führung des Ventilschließkörpers in der Ventilnadelführung hat neben der Verbesserung
und Steuerung der Zumeßeigenschaften eine stabilisierende Wirkung auf den Hubverlauf
der Ventilnadel, da seitliche Versätze ausgeschlossen sind. Der Ventilschließkörper
kann nach dem Schließvorgang sehr präzise auf dem Dichtsitz aufsetzen.
[0009] Die Lücken in den Reihen der Brennstoffkanäle sorgen für eine frei wählbare Einspritzdynamik
und ein formbares Strahlbild, die durch das gezielte Einbringen von Brennstoffkanälen
an einzelnen Stellen der Ventilnadelführung beeinflußbar sind.
[0010] Durch die Anordnung der Brennstoffkanäle mit einer tangentialen Komponente relativ
zur Mittelachse des Brennstoffeinspritzventils erhält der Brennstoff einen Drall,
welcher für eine gute Aufbereitung der Gemischwolke sorgt.
Zeichnung
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils
gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- einen schematischen Ausschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils im Bereich II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,
- Fig. 4A-B
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
entsprechend einem Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 mit der dazugehörigen
Kennlinie,
- Fig. 5A-B
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
entsprechend einem Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 mit der dazugehörigen
Kennlinie,
- Fig. 6A-B
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
entsprechend einem Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 mit der dazugehörigen
Kennlinie, und
- Fig. 7A-B
- ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
entsprechend einem Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 mit der dazugehörigen
Kennlinie.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0012] Bevor anhand der Figuren 2 bis 7 Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
1 näher beschrieben werden, soll zum besseren Verständnis der Erfindung zunächst anhand
von Fig. 1 ein bereits bekanntes, abgesehen von den erfindungsgemäßen Maßnahmen zu
den Ausführungsbeispielen baugleiches Brennstoffeinspritzventil 1 bezüglich seiner
wesentlichen Bauteile kurz erläutert werden.
[0013] Das Brennstoffeinspritzventil 1 ist in der Form eines Brennstoffeinspritzventils
für Brennstoffeinspritzanlagen von gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschinen
ausgeführt. Das Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich insbesondere zum direkten
Einspritzen von Brennstoff in einen nicht dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine.
[0014] Das Brennstoffeinspritzventil 1 besteht aus einem Düsenkörper 2, in welchem eine
Ventilnadel 3 angeordnet ist. Die Ventilnadel 3 steht mit einem Ventilschließkörper
4 in Wirkverbindung, der mit einer an einem Ventilsitzkörper 5 angeordneten Ventilsitzfläche
6 zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. Bei dem Brennstoffeinspritzventil 1 handelt es
sich im Ausführungsbeispiel um ein nach innen öffnendes Brennstoffeinspritzventil
1, welches über eine Abspritzöffnung 7 verfügt. Der Düsenkörper 2 ist durch eine Dichtung
8 gegen den Außenpol 9 einer Magnetspule 10 abgedichtet. Die Magnetspule 10 ist in
einem Spulengehäuse 11 gekapselt und auf einen Spulenträger 12 gewickelt, welcher
an einem Innenpol 13 der Magnetspule 10 anliegt. Der Innenpol 13 und der Außenpol
9 sind durch einen Spalt 26 voneinander getrennt und stützen sich auf einem Verbindungsbauteil
29 ab. Die Magnetspule 10 wird über eine Leitung 19 von einem über einen elektrischen
Steckkontakt 17 zuführbaren elektrischen Strom erregt. Der Steckkontakt 17 ist von
einer Kunststoffummantelung 18 umgeben, die am Innenpol 13 angespritzt sein kann.
[0015] Die Ventilnadel 3 ist in einer Ventilnadelführung 14 geführt, welche scheibenförmig
ausgeführt ist. Zur Hubeinstellung dient eine zugepaarte Einstellscheibe 15. An der
anderen Seite der Einstellscheibe 15 befindet sich ein Anker 20. Dieser steht über
einen ersten Flansch 21 kraftschlüssig mit der Ventilnadel 3 in Verbindung, welche
durch eine Schweißnaht 22 mit dem ersten Flansch 21 verbunden ist. Auf dem ersten
Flansch 21 stützt sich eine Rückstellfeder 23 ab, welche in der vorliegenden Bauform
des Brennstoffeinspritzventils 1 durch eine Hülse 24 auf Vorspannung gebracht wird.
[0016] Ein zweiter Flansch 31, welcher mit der Ventilnadel 3 über eine Schweißnaht 33 verbunden
ist, dient als unterer Ankeranschlag. Ein elastischer Zwischenring 32, welcher auf
dem zweiten Flansch 31 aufliegt, vermeidet Prellen beim Schließen des Brennstoffeinspritzventils
1.
[0017] In der Ventilnadelführung 14, im Anker 20 und am Ventilsitzkörper 5 verlaufen Brennstoffkanäle
30a bis 30c, die den Brennstoff, welcher über eine zentrale Brennstoffzufuhr 16 zugeführt
und durch ein Filterelement 25 gefiltert wird, zur Abspritzöffnung 7 leiten. Das Brennstoffeinspritzventil
1 ist durch eine Dichtung 28 gegen eine nicht weiter dargestellte Brennstoffleitung
abgedichtet.
[0018] Im Ruhezustand des Brennstoffeinspritzventils 1 wird der Anker 20 von der Rückstellfeder
23 entgegen seiner Hubrichtung so beaufschlagt, daß der Ventilschließkörper 4 am Ventilsitz
6 in dichtender Anlage gehalten wird. Bei Erregung der Magnetspule 10 baut diese ein
Magnetfeld auf, welches den Anker 20 entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 23
in Hubrichtung bewegt, wobei der Hub durch einen in der Ruhestellung zwischen dem
Innenpol 12 und dem Anker 20 befindlichen Arbeitsspalt 27 vorgegeben ist. Der Anker
20 nimmt den Flansch 21, welcher mit der Ventilnadel 3 verschweißt ist, ebenfalls
in Hubrichtung mit. Der mit der Ventilnadel 3 in Wirkverbindung stehende Ventilschließkörper
4 hebt von der Ventilsitzfläche 6 ab und der über die Brennstoffkanäle 30a bis 30c
zur Abspritzöffnung 7 geführte Brennstoff wird abgespritzt.
[0019] Wird der Spulenstrom abgeschaltet, fällt der Anker 20 nach genügendem Abbau des Magnetfeldes
durch den Druck der Rückstellfeder 23 vom Innenpol 13 ab, wodurch sich der mit der
Ventilnadel 3 in Wirkverbindung stehende Flansch 21 entgegen der Hubrichtung bewegt.
Die Ventilnadel 3 wird dadurch in die gleiche Richtung bewegt, wodurch der Ventilschließkörper
4 auf der Ventilsitzfläche 6 aufsetzt und das Brennstoffeinspritzventil 1 geschlossen
wird.
[0020] Fig. 2 zeigt in einer auszugsweisen Schnittdarstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils 1. Der dargestellte Ausschnitt
ist in Fig. 1 mit II bezeichnet.
[0021] Das in Fig. 2 darstellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
1 weist eine Ventilnadelführung 31 auf, welche an einer zulaufseitigen Stirnseite
32 des Ventilsitzkörpers 5 ausgebildet ist. Die Ventilnadelführung 31 kann dabei mit
dem Ventilsitzkörper 5 einstückig ausgebildet sein oder beispielsweise durch Schweißen,
Löten oder ähnliche Verfahren mit dem Ventilsitzkörper 5 verbunden sein. Die Ventilnadelführung
31 ist hohlzylindrisch ausgebildet.
[0022] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Ventilnadel 3 einen kugelförmigen Ventilschließkörper
4 auf. Der Ventilschließkörper 4 bildet mit der auf dem Ventilsitzkörper 5 ausgebildeten
Ventilsitzfläche 6 einen Dichtsitz. Der Ventilschließkörper 4 wird durch die Ventilnadelführung
31 geführt, wobei der Ventilschließkörper 4 mit einer Führungslinie 33 an einer Innenwandung
38 der Ventilnadelführung 31 anliegt. Zwischen der Führungslinie 33 und dem Dichtsitz
sind in der Ventilnadelführung 31 mehrere Reihen 34 von Brennstoffkanälen 35 angeordnet,
welche sich von einer radial äußeren Seite 36 der Ventilnadelführung 31 zu einer radial
inneren Seite 39 erstrecken.
[0023] Die Brennstoffkanäle 35 können dabei entweder senkrecht zu einer Mittelachse 37 des
Brennstoffeinspritzventils 1 verlaufen oder unter einem Winkel α gegenüber der zur
Mittelachse 37 senkrechten Ausrichtung in Abströmrichtung geneigt sein. Letzteres
ist hydrodynamisch günstiger.
[0024] Sobald die Ventilnadel 3 durch Betätigung des Brennstoffeinspritzventils 1 entgegen
der Strömungsrichtung des Brennstoffs bewegt wird, werden die Brennstoffkanäle 35
der Reihen 34 freigegeben. Brennstoff strömt von einer radial äußeren Seite 36 der
Ventilnadelführung 31 durch die Brennstoffkanäle 35 in Richtung Dichtsitz.
[0025] Durch eine entsprechende Anordnung der Brennstoffkanäle 35 kann eine Kennlinie, welche
den dynamischen Durchfluß von Brennstoff durch das Brennstoffeinspritzventil in Abhängigkeit
von einem Hub der Ventilnadel 3 darstellt, eingestellt bzw. modelliert werden. Durch
entsprechende Hubeinstellung der Ventilnadel 3 fließt dann so viel Brennstoff durch
die Brennstoffkanäle 35, wie dies im Rahmen der zu erzielenden Durchflußgenauigkeit
notwendig ist.
[0026] Fig. 3 zeigt einen schematischen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 durch
die Ventilnadelführung 31 des ersten Ausführungsbeispiels im Bereich der Brennstoffkanäle
35. Die Brennstoffkanäle 35 der benachbarten Reihen 34 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
umfänglich zueinander versetzt angeordnet, um eine möglichst homogene Gemischwolke
zu erzeugen. Die Brennstoffkanäle 35 können jedoch auch ohne umfänglichen Versatz
angeordnet sein. Um die erforderliche Zumeßgenauigkeit zu erreichen, sollten die Brennstoffkanäle
35 einen sehr kleinen Durchmesser, beispielsweise kleiner als 100 µm, insbesondere
kleiner oder gleich 70 µm, aufweisen. Die Herstellung solcher kleinkalibrigen Bohrungen
kann beispielsweise mittels Laserbearbeitung erfolgen.
[0027] Da die Brennstoffkanäle 35 zur Erzeugung eines Dralls eine tangentiale Komponente
relativ zur Mittelachse 37 des Brennstoffeinspritzventils 1 aufweisen, erscheint der
Querschnitt der Brennstoffkanäle 35 in Fig. 3 oval. Die Orientierung der tangentialen
Komponenten der Brennstoffkanäle 35 kann dabei in jeder Reihe 34 gleichsinnig relativ
zu den übrigen Reihen 34 sein. Das vorliegende Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils 1 verbindet somit die Drallaufbereitung mit einer Verfeinerung
der zugemessenen Brennstoffmenge.
[0028] Fig. 4 bis 7 zeigen in der gleichen Schnittebene wie Fig. 3 weitere Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils 1 mit unterschiedlichen Anordnungen
der Brennstoffkanäle 35 jeweils in Verbindung mit der durch die entsprechende Anordnung
von Brennstoffkanälen 35 erzeugte Kennlinie.
[0029] Die Kennlinien stellen den Zusammenhang zwischen der dynamischen Durchflußmenge durch
das Brennstoffeinspritzventil 1 während des Öffnungsvorgangs in Abhängigkeit vom Ventilnadelhub
dar. Bei einer gleichförmigen Anordnung der Brennstoffkanäle 35 steigt der Durchfluß
mit dem Hub der Ventilnadel 3 relativ gleichförmig an, um dann in einen konstanten
Sättigungswert überzugehen, welcher den statischen Durchfluß durch das Brennstoffeinspritzventil
1 in geöffnetem Zustand repräsentiert.
[0030] Das in Fig. 4A dargestellte Ausführungsbeispiel weist eine ähnliche Anordnung der
Brennstoffkanäle 35 wie das in Fig. 3 dargestellte auf, jedoch sind die Brennstoffkanäle
35 nicht umfänglich versetzt zueinander, sondern in einer gitterähnlichen Struktur
unmittelbar untereinander angeordnet. Die Kennlinien der in Fig. 3 und Fig. 4A dargestellten
Ausführungsbeispiele entsprechen der in Fig. 4B schematisch dargestellten Kennlinie.
[0031] Wird die Anordnung der Brennstoffkanäle 35 verändert, indem z. B. die Reihen 34 nicht
mehr vollständig mit Brennstoffkanälen 35 ausgestattet sind, sondern Lücken 40 aufweisen,
verändert sich die Kennlinie. Wird beispielsweise, wie in Fig. 5A dargestellt, in
zwei näher zum Dichtsitz angeordneten Reihen 34 jeder zweite Brennstoffkanal 35 ausgelassen,
wird die Kennlinie, wie in Fig. 5B gezeigt, S-förmig verformt. Zu Beginn des Öffnungsvorgangs
fließt also zunächst eine kleinere Brennstoffmenge durch das Brennstoffeinspritzventil
1, bis der Ventilschließkörper 4 auch die vollständigen Reihen 34 freigibt und nach
einem steileren Anstieg als in Fig. 4B der Sättigungswert erreicht wird.
[0032] Das in Fig. 6A dargestellte Ausführungsbeispiel verzichtet auf weitere Brennstoffkanäle
35, so daß die Lücken 40 umfänglich länger werden, wobei außerdem die Anzahl der Reihen
34 reduziert ist. Durch die nun sehr vereinzelten Brennstoffkanäle 35 fließt zu Beginn
des Öffnungsvorgangs nur noch eine sehr geringe Brennstoffmenge, die dann bei Freigabe
der übrigen Reihen 34 sehr schnell auf den Sättigungswert ansteigt und beinahe einen
stufenförmigen Verlauf erreicht, wie in Fig. 6B dargestellt.
[0033] Auch das in Fig. 7A dargestellte Ausführungsbeispiel führt zu einem schnellen Anstieg
des Brennstoffdurchflusses, da die näher zum Dichtsitz liegenden Reihen 34 von Brennstoffkanälen
35 noch vollständig besetzt sind, während die übrigen Reihen 34 nur noch vereinzelte
Brennstoffkanäle 35 bzw. große Lücken 40 aufweisen oder die Brennstoffkanäle 35 gänzlich
fehlen. Die zugehörige Kennlinie ist in Fig. 7B dargestellt.
[0034] Insbesondere die in Fig. 6B und 7B gezeigten Kennlinien haben den Vorteil, daß die
gewünschte Brennstoffmenge in einem kurzen Zeitraum zugemessen werden kann und der
Durchfluß rasch in Sättigung geht, wodurch die Öffnungs- und Schließzeiten des Brennstoffeinspritzventils
1 günstig beeinflußt werden können.
[0035] Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß eine sehr kleine minimale Brennstoffmenge
q
min erreicht werden kann, wodurch das Verhältnis q
max/q
min der maximal einspritzbaren Brennstoffmenge q
max zur minimal einspritzbaren Brennstoffmenge q
min erhöht wird.
[0036] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt und z.
B. auch für Brennstoffeinspritzventile 1 mit piezoelektrischen und magnetostriktiven
Aktoren oder beliebige Anordnungen von Brennstoffkanälen 35 anwendbar.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Brennstoffeinspritzventil
- 2
- Düsenkörper
- 3
- Ventilnadel
- 4
- Ventilschließkörper
- 5
- Ventilsitzkörper
- 6
- Ventilsitzfläche
- 7
- Abspritzöffnung
- 8
- Dichtung
- 9
- Außenpol
- 10
- Magnetspule
- 11
- Spulengehäuse
- 12
- Spulenträger
- 13
- Innenpol
- 14
- Ventilnadelführung
- 15
- Einstellscheibe
- 16
- zentrale Brennstoffzufuhr
- 17
- Steckkontakt
- 18
- Kunststoffummantelung
- 19
- elektrische Leitung
- 20
- Anker
- 21
- Flansch
- 22
- Schweißnaht
- 23
- Rückstellfeder
- 24
- Hülse
- 25
- Filterelement
- 26
- Drosselspalt
- 27
- Arbeitsspalt
- 28
- Dichtung
- 29
- Verbindungsbauteil
- 30a-30c
- Brennstoffkanal
- 31
- Ventilnadelführung
- 32
- zulaufseitige Stirnseite des Ventilsitzträgers 5
- 33
- Führungslinie
- 34
- Reihen
- 35
- Brennstoffkanäle
- 36
- radial äußere Seite der Ventilnadelführung 31
- 37
- Mittelachse des Brennstoffeinspritzventils 1
- 38
- Innenwandung der Ventilnadelführung 31
- 39
- radial innere Seite der Ventilnadelführung 31
- 40
- Lücken zwischen den Brennstoffkanälen 35
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff
in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, mit einem Aktor (10) zur Betätigung einer
Ventilnadel (3), wobei die Ventilnadel (3) an einem abspritzseitigen Ende einen Ventilschließkörper
(4) aufweist, der zusammen mit einer Ventilsitzfläche (6), die an einem Ventilsitzkörper
(5) ausgebildet ist, einen Dichtsitz bildet, und mit Brennstoffkanälen (35), die in
einer mit dem Ventilsitzkörper (5) verbundenen oder einstückig ausgebildeten Ventilnadelführung
(31) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstoffkanäle (35) in mehreren Reihen (34) umfänglich in der Ventilnadelführung
(31) angeordnet sind, wobei die Anzahl der Brennstoffkanäle (35) und ihre Lage zueinander
so gewählt ist, daß dadurch eine Kennlinie, die einen dynamischen Brennstofffluß (qdyn) durch das Brennstoffeinspritzventil (1) in Abhängigkeit von einem Hub (h) der Ventilnadel
darstellt, eingestellt wird.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilnadelführung (31) an einer zulaufseitigen Stirnseite (32) des Ventilsitzkörpers
(5) ausgebildet ist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilnadelführung (31) sich von der Stirnseite (32) des Ventilsitzkörpers (5)
hohlzylindrisch erstreckt.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilschließkörper (4) so ausgeformt ist, daß er im Bereich einer Führungslinie
(33) an einer Innenwandung (38) der Ventilnadelführung (31) anliegt.
5. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstoffkanäle (35) eine Tangentialkomponente gegenüber einer Mittelachse (37)
des Brennstoffeinspritzventils (1) aufweisen.
6. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tangentialkomponenten der Reihen (34) gleichsinnig orientiert sind.
7. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Reihen (34) Lücken (40) zwischen den Brennstoffkanälen (35) aufweist.
8. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reihen (34), welche Lücken (40) aufweisen, im abspritzseitigen Teil der Ventilnadelführung
(31) angeordnet sind.
9. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reihen (34), welche Lücken (40) aufweisen, im zulaufseitigen Teil der Ventilnadelführung
(31) angeordnet sind.
10. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lücken (40) umfänglich versetzt zueinander angeordnet sind.
11. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lücken (40) unterschiedlicher Reihen (34) bezüglich Anzahl und/oder umfänglicher
Länge unterschiedlich bemessen sind.