[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Münzen in einem Münzautomaten.
[0002] Bei Münzautomaten, zum Beispiel bei Münzprüfern, kommt es darauf an, die echten Münzen
zu diskriminieren. Hierzu ist eine Reihe von Verfahren bekannt geworden, von denen
einige das Prägebild der zu erkennenden Münze verwenden.
[0003] Aus DE 35 26 378 A1 ist bekannt, eine zu prüfende Münze durch zwei Polymerwalzen
zu führen, die piezoelektrische Eigenschaften haben. Entsprechend der Prägetiefe wird
ein Stromsignal erzeugt, mit dem das Prägebild erkannt werden kann.
[0004] Aus DE 43 40 733 A1 ist bekannt, Licht senkrecht auf eine Prägefläche zu werfen.
In einem 2π-Raumwinkel um die beleuchtete Stelle sind optische Fasern angeordnet,
welche das von der Prägefläche reflektierte Licht zu einem fotografischen Wandler
leiten.
[0005] Aus GB 2 248 333 ist bekannt, eine Münze im Münzprüfer rotieren zu lassen und die
Reflektion von Bildpunkten zu messen und mit abgespeicherten Sollwerten zu vergleichen.
Hierbei wird ein Reflexionsbild und kein Höhenprofil aufgezeichnet. Nachteilig bei
diesem Verfahren ist jedoch die Bandbreite der Reflektion bei Verschleiß und Verschmutzung.
Ein weiteres Problem ergibt sich durch das Münzmaterial. So lassen sich Münzen, die
nicht aus CuNi25 hergestellt sind, teilweise nicht oder nur schwer identifizieren.
Auch verursacht die Programmierung des Münzprüfers mit diesem Messverfahren einen
hohen Aufwand zur Erzeugung der Sollbandbreiten, um für das Spektrum der Umlaufmünzen
eine hohe Akzeptanz zu justieren.
[0006] US 5,887,697 betrifft eine Münzerkennungseinrichtung, bei deren Erkennungsvorgang
ein optisches Bild verarbeitet wird, das aufgrund der Lichtreflexion von der Münze
gewonnen wurde. Das so gewonnene Reflexionsbild der Münze wird in einem Datenspeicher
abgelegt. Das abgespeicherte Bild wird in Polarkoordinaten umgewandelt und mit Referenzmustern
verglichen. Zur Umwandlung in Polarkoordinaten wird der Mittelpunkt des gespeicherten
Bildes bestimmt. Hierzu werden zueinander senkrecht stehende Kreissehnen in dem gespeicherten
Bild konstruiert, die jeweils durch den Mittelpunkt verlaufen. Der Schnittpunkt der
Kreissehnen bestimmt dann den Mittelpunkt des Bildes für die nachfolgende Transformation
in Polarkoordinaten. Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist, dass die Mittelpunktsbestimmung
sehr ungenau erfolgt, insbesondere bei geneigt aufgenommen Münzen. Ferner ist nachteilig,
dass das Verfahren durch das Foto einer Münze getäuscht werden kann und bei Münzen
oder Marken mit rotationsinvarianten Prägebildern versagt. Zusätzlich stellt es sich
als Nachteil dar, dass für Prägebilder mit geringen Steigungen oder mit Kanten, die
große Krümmungsradien aufweisen, keine auswertbaren Informationen für die Erkennung
gewonnen werden können. Bei der bekannten Münzerkennungseinrichtung wird das diffus
gestreute Licht aufgezeichnet.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum optischen Prüfen von
Münzen anzugeben, mit dem Münzen in zuverlässiger Art und Weise erkannt werden können.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zeichnet eine Messeinrichtung ein Höhenprofil
der zu erkennenden Münze auf. Ein solches Höhenprofil kann beispielsweise aus einem
aufgenommenen Bild der Münzoberfläche konstruiert werden. Das Höhenprofil ordnet einem
Stützpunkt einen Wert für die in diesem Punkt auftretende Höhe der Münzoberfläche
zu. Die Stützpunkte können beispielsweise in regelmäßigen Abständen als Gitter verteilt
vorliegen. Das aufgezeichnete Höhenprofil gestattet es in einem sehr frühen Verfahrensschritt
bereits ohne Referenzdaten nicht geprägte Marken zu diskriminieren. Mit Hilfe einer
Datenverarbeitung wird erfindungsgemäß in einem ersten Schritt aus dem Höhenprofil
die Lage des Mittelpunkts der Münze bestimmt und eine Winkelorientierung des Höhenprofils
in der Ebene der Münzoberfläche festgelegt. Zusätzlich zum Mittelpunkt der Münze wird
eine Winkelorientierung in dem Höhenprofil festgelegt. Die Festlegung kann hierbei
willkürlich erfolgen. In einem anschließenden Erkennungsschritt wird das Höhenprofil
der zu erkennenden Münze mit einem Höhenprofil einer Referenzmünze verglichen. Bei
dem Vergleich werden unterschiedliche relative Winkelorientierungen zwischen den beiden
Höhenprofilen gewählt. Für den Vergleich sind beide Höhenprofile bezüglich eines gemeinsamen
Mittelpunkts der Münzen ausgerichtet.
[0010] Die Werte der Höhenprofile werden entlang einer Kreisbahn auf der Münze mit einem
vorbestimmten Radius verglichen. Der Vergleich kann in jeder beliebigen Darstellung
bzw. jedem Koordinationssystem erfolgen. Insbesondere kann der Vergleich sowohl in
einer Ortsraum-Darstellung der Höhenprofile und/oder einer Frequenzraum-Darstellung
erfolgen. Die so ermittelten Vergleichswerte geben die Ähnlichkeit der Höhenprofile
bei einer bestimmten Winkelorientierung der Münzen zueinander an.
[0011] Diese Vergleichswerte werden für mehrere Winkelorientierungen bestimmt. In einem
daran anschließenden Schritt wird der Extremwert der Vergleichswerte, der die maximale
Ähnlichkeit zwischen aufgezeichnetem Höhenprofil der zu erkennenden Münze und dem
Höhenprofil der Referenzmünze angibt, bei unterschiedlicher Winkelorientierung ermittelt.
Der Extremwert dient zur Erzeugung eines Echt- und Falschsignals. Für das erfindungsgemäße
Verfahren wird der Mittelpunkt der zu erkennenden Münze bestimmt. Der Mittelpunkt
wird geometrisch durch die Festlegung des Randes der Münze bestimmt. Ist der Rand
aus dem Höhenprofil der Münze bekannt, so liefert die Lösung der entsprechenden Ellipsengleichung
den Durchmesser und den Mittelpunkt der zu erkennenden Münze.
[0012] Ausgehend von dem so bestimmten Mittelpunkt wird bei einem gegebenen Höhenprofil
der Vergleichswert (Korrelation) mit einem Referenzmuster entlang einem Kreis betrachtet.
An dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorteilhaft, dass das Vergleichsergebnis zwischen
zu erkennender Münze und der Referenzmünze rotations- und translationsinvariant ist.
Indem der relative Winkel zwischen den Höhenprofilen variiert, wird erreicht, dass
zur Beurteilung der Ähnlichkeit entlang der Kreisbahn die Winkellage mit der besten
Übereinstimmung gefunden wird. Da nur der Mittelpunkt der zu erkennenden Münze bestimmt
werden muss, ist das erfindungsgemäße Verfahren vergleichsweise robust gegenüber bei
der Messung auftretenden Fehlern. Ist die zu erkennende Münze rotationsinvariant,
so erfolgt der Vergleich mit einem Referenzmuster, in dem die Werte der Höhenprofile
miteinander verglichen werden. Hieraus wird der Vergleichswert für die zu erkennende
Münze mit dem gegebenen Höhenprofil ermittelt.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe ebenfalls durch ein Verfahren mit den Merkmalen
aus Patentanspruchs 3 gelöst.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach einer Bestimmung der Lage des Mittelpunkts
der zu erkennenden Münze in dem Erkennungsschritt der Vergleich in einem Bereich durchgeführt.
Der Bereich ist vorzugsweise ein Ausschnitt des Prägebildes kann sich jedoch bis über
das gesamte Prägebild erstrecken. Der Bereich besitzt einen vorbestimmten Abstand
vom Mittelpunkt und eine vorbestimmte Ausrichtung gegenüber der Orientierung des Höhenprofils.
In dem Bereich werden die Werte des Höhenprofils mit den Werten der Referenzmünze
verglichen. Vorzugsweise wird hierzu in dem Höhenprofil der Referenzmünze ein Bereich
definiert, dessen Form identisch mit dem Bereich der zu erkennenden Münze ist. Für
verschiedene Winkelorientierungen der Höhenprofile zueinander wird ein Vergleichswert
für die Bereiche ermittelt. Ein Extremwert, der die maximale Ähnlichkeit angibt, wird
nachfolgend unter den Vergleichswerten bei unterschiedlichen Winkelorientierungen
zueinander ermittelt. Ausgehend von dem Extremwert wird ein Echt- und Falschsignal
für die zu erkennende Münze erzeugt. Der Vorteil an diesem Verfahren besteht darin,
dass nicht entlang einer Kreisbahn die Höhenprofile miteinander verglichen werden,
sondern der Vergleich in einem flächigen Bereich erfolgt. Hierdurch wird in besonders
zuverlässiger Weise ein Merkmal erfaßt, das schwer zu fälschen ist. Bei einer Erfassung
in einem ausgedehnten Bereich, wird das Prägebild beispielsweise in zwei orthogonalen
Richtungen abgetastet, im Gegensatz zur Abtastung entlang einer Kreisbahn. Der Vorteil
an einem Vergleich der Höhenprofile in der Fläche liegt darin, dass etwaige Ungenauigkeiten
bei der Mittelpunktbestimmung schwächer ins Gewicht fallen.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterführung der Verfahren wird als Vergleichswert zwischen
dem gemessenen und dem hinterlegten Höhenprofilen der Abstand als Absolutbetrag der
Differenz zwischen den Höhenwerten verwendet. Ein solcher Vergleichswert eignet sich
insbesondere für eine schnelle Berechnung, da lediglich eine Differenzbildung erfolgt.
[0016] Zweckmäßigerweise erfolgt eine Datenvorverarbeitung mit einer Kantenextraktion aus
dem Höhenprofil. Danach erfolgt ein Vergleich mit den Kanten einer Referenzmünze.
[0017] Um bessere Vergleichswerte mit dem Höhenprofil der Referenzmünze zu erzielen, wird
das Höhenprofil der zu erkennenden Münze in ein Höhenprofil einer in einer vorbestimmten
Lage befindlichen Münze errechnet, wobei die vorbestimmte Lage der Lage der Referenzmünze
entspricht. Bei den miteinander zu vergleichenden Höhenprofilen kann die Lage der
Muster gegeneinander in einen vorbestimmten Toleranzbereich verschoben werden, um
bessere Vergleichswerte zu erzielen. Ist also beispielsweise die zu erkennende Münze
geneigt, so weist das Höhenprofil an seinem hochgeneigten Ende höhere Höhenwerte auf
als an seinem gegenüberliegenden Ende. Derartige Höhenunterschiede können beispielsweise
durch einfache Umrechnung der Höhenprofile ausgeglichen werden.
[0018] Um die Erkennungsgenauigkeit zu erhöhen, ist es möglich, die Vergleichswerte für
unterschiedliche Radien bei der Kreisbahn oder unterschiedliche Abstände der Bereiche
vom Mittelpunkt zu ermitteln und so aufgrund mehrerer Extremwerte der Vergleichswerte
ein Echt- oder Falschsignal zu erzeugen.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführung des Verfahrens wird anhand der nachfolgenden Beispiele
und den Figuren erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 vier Aufnahmen von Münzen mit ihren jeweiligen Mittelpunkten M1 bis M4, ihren
Drehwinkeln θ1 bis θ4 und den Gebieten T1 bis T4, wobei Muster P1 und P3 sind seitlich
neben den Münzen zum Vergleich mit den Gebieten T1 bzw. T3 dargestellt und
Fig. 2 einen Rand einer aufgenommenen Münze mit fünf Stützpunkten.
[0020] Das Verfahren zur Erkennung der Münze geht von einem aufgezeichneten Prägebild der
Münze aus. Das Prägebild liegt für ein vorbestimmtes Feld von Stützstellen in der
X-, Y-Ebene vor. Zweckmäßigerweise sind die Daten des Prägebilds als eine NxM-Matrix
abgelegt, wobei N die Anzahl der Stützstellen in X- und M die Anzahl der Stützpunkte
in Y-Richtung bezeichnet. Ausgehend von diesen Messdaten kann zunächst eine Datenvorverarbeitung
erfolgen. Zur Datenvorverarbeitung eignet sich insbesondere ein sogenanntes Region
Growing-Verfahren, bei dem ausgehend von einem beliebigen Messpunkt innerhalb der
Münze stets Nachbarmesspunkte gesucht werden, die aufgrund der Höhenwerte ebenfalls
als zu der Münze gehörend bewertet werden. Auf diese Art und Weise können für das
vorgegebene Höhenprofil diejenigen Stützstellen erkannt werden, die zu der Münze gehören.
Hieran anschließend wird eine rechnerische Lagekorrektur der Münze durchgeführt. Insbesondere
werden bei bewegten Münzen Verzerrungen in dem aufgezeichneten Höhenprofil auftreten,
die durch die Addition einer NxM-Regressionsmatrix mit der gemessenen Matrix eliminiert
wird. Hieran anschließend können Messwerte durch die Verwendung von Bandpassfiltern
geglättet werden, ebenso werden fehlende Messwerte durch Medianfilter angeglichen
werden. Gleichzeitig wird eine Kantenextraktion vorgenommen, um das Gesamtbild der
Münze und insbesondere des Münzrandes durch die Vorverarbeitung nicht zu verwaschen.
Ausgehend von einem so vorverarbeiteten Bild, bei dem auch geeignete Transformationen
wie beispielsweise Wavelet- und Laplacetransformationen sowie Transformationen nach
Hough, Hadamar, Slant oder Prewitt-Sobel eingesetzt werden, erfolgt eine Prägebilderkennung.
[0021] Zur Prägebilderkennung wird entlang einer Kreisbahn das vorbearbeitete Bild der zu
erkennenden Münze um das Münzzentrum mit einer Referenzmünze verglichen. Es sei P(r,
ϕ) das gemessene und vorverarbeitete Münzprofil und M(r, ϕ) das Referenzprofil. Aus
Zwecken der besseren Übersicht wurde die Darstellung der Funktionen in Polarkoordinaten
gewählt. Für einen Verdrehwinkel θ zwischen dem Münzprofil und dem Musterprofil ergibt
sich der Vergleichswert zu:

Die Größe S (r, θ) gibt die Ähnlichkeit zwischen dem Münzprofil und dem Musterprofil
bei einem vorgegebenen Radius r und einem Winkel θ an. Da die Orientierung zwischen
den beiden Profilen nicht bekannt ist, wird ein Verdrehwinkel θ zwischen 0 und 2π
angenommen.
[0022] Um die Ähnlichkeit zwischen den Profilen entlang der Kreisbahn zu bestimmen, wird
in einem nachfolgenden Schritt das Minimum W(r) für die Vergleichswerte bestimmt:

[0023] Die Größe W(r) ist ein Maß für den mittleren Abstand zwischen den Höhenprofilen entlang
der Kreisbahn mit dem Radius r bei bestmöglicher Übereinstimmung der Höhenprofile.
[0024] Das Verfahren ist jedoch keineswegs auf eine Differenzbildung als Abstandsfunktion
oder gar auf eine Darstellung in Polarkoordinaten beschränkt. Bei hinreichend vielen
Stützpunkten für das Höhenprofil kann eine Fourier- bzw. eine diskrete Kosinus- oder
Sinustransformation bezüglich des Drehwinkels vorgenommen werden. Bei einer solchen
Darstellung der Höhenprofile bietet es sich an, eine Faltung der Funktionen P und
M zur Bestimmung des Vergleichswerts heranzuziehen.
[0025] Bei bestimmten Referenzmünzen erweist es sich als Vorteil, den Vergleich für mehrere
verschiedene Radien durchzuführen, die besonders gut zur Diskriminierung der entsprechenden
Münze geeignet sind.
[0026] Ist aufgrund der Art des Münzautomaten nur die Erkennung bezüglich einer Münzsorte
erforderlich, so kann anhand der Größe W(r) entschieden werden, ob eine hinreichende
Ähnlichkeit vorhanden ist. Für die Entscheidung kann beispielsweise ein Schwellwert
definiert werden. Liegt W(r) unterhalb des Schwellwerts bzw. bei Verwendung der Faltung
oberhalb eines Schwellwerts, wird ein Echtsignal erzeugt, ansonsten kann ein Falschsignal
ausgegeben werden. Zusätzlich zu dem so bestimmten Ähnlichkeitsmaß W(r) können weitere
Ähnlichkeitsmaße hinzugezogen werden, die die Erkennungswahrscheinlichkeit erhöhen.
[0027] Neben dem Ähnlichkeitsmaß W(r) wird der Drehwinkel θ bestimmt. Aus dem Drehwinkel
und der Münzmitte kann jeder Ort auf einer Münze genau bestimmt werden. Damit kann
gezielt im Münzprägebild nach einem hinterlegten Muster gesucht werden.
[0028] Dieser Vergleich kann sowohl im Orts- als auch im Frequenzraum erfolgen. Hierbei
kann ein einfacher Mustervergleich ("template matching") stattfinden oder eine 2D
Konvolution berechnet werden. Im Frequenzraum bietet es sich an, die dominierenden
Frequenzen in X- und Y-Richtung hinsichtlich der Deckung zu vergleichen.
[0029] Zur Prägebilderkennung kann in einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens das
vorbearbeitete Bild der zu erkennenden Münze in einem Gebiet T mit einem Referenzbild
P verglichen werden. Wie in Fig. 1 dargestellt wird für eine Münze ein Mittelpunkt
M und eine Orientierung O festgelegt. Für einen vorbestimmten Abstand von dem Mittelpunkt
wird in einem Gebiet T das Höhenprofil mit einem Referenzmuster verglichen. Der Vergleichswert
kann wie bei dem oben beschriebenen Verfahren berechnet werden. Wie in Fig. 1 dargestellt
kann das Vergleichsgebiet T beispielsweise ein quadratischer Ausschnitt sein. Das
Quadrat ist mit einer Seite parallel zur Winkelorientierung O des Höhenbildes ausgerichtet.
Im Hinblick auf die Definition des Abstandes vom Mittelpunkt des Höhenprofils kann
beispielsweise die Länge der Verbindungslinie einer Ecke des Bereichs T zum Mittelpunkt
definiert werden. In Fig. 1 ist für die 5 DM- und 5 Kronen-Münze die Ecke des Bereichs
gewählt worden, die entgegen der Orientierung O an der parallel zu der Winkelorientierung
O verlaufenden Kante liegt. Die in dem Beispiel dargestellten Ausschnitte T1 bis T4
werden mit den hinterlegten Mustern P 1 und P3 verglichen, um die Münze zu erkennen.
[0030] Bei der Erkennung des Prägebildes kann in einer bevorzugten Variante auch eine Transformation
in einem Frequenzraum erfolgen. Die Transformation eines Grauwertbildes bietet zum
einen die Möglichkeit der Datenreduktion und damit Geschwindigkeitsvorteile bei der
Untersuchung der Bilddaten. Zum anderen lassen sich aufgrund der der jeweiligen Darstellung
eigenen charakteristischen Merkmale unterschiedliche Bildinhalte besser miteinander
vergleichen. So lassen sich zum Beispiel im Münzbild dominierende Frequenzen besser
im Frequenzraum lokalisieren als im Ortsraum.
[0031] Neben der Bilddarstellung im Ortsraum bieten sich verschiedene andere Bilddarstellungen
an, um in diesen Bildverarbeitung und Objekterkennung zu betreiben, wie beispielsweise
die Fouriertransformation, die diskrete Kosinus- oder Sinustransformation, die Hadamartransformation,
Haartransformation und Wavelet-Transformations. Für eine schnellere Berechnung existieren
zu jeder dieser Funktionen geeignete Algorithmen, die im Falle von digital vorliegenden
Daten, eine diskrete Transformation durchführen. So ist die Fast Fouriertranformation
(FFT) oder diskrete Kosinustransformation (DCT) als schnelle Transformation bereits
bekannt. Die Transformationen in die geeigneten Darstellungen sind in ihrer Dimensionalität
nicht beschränkt, so daß das Münzprofil dabei sowohl entlang einer Kreislinie als
auch in einem flächigen Gebiet beispielsweise mittels einer Diskreten Kosinustransformation
(DCT) untersucht werden kann.
[0032] Als Beispiel für die erwähnten Transformationen und wie mit ihnen ein Vergleich von
Bilddaten möglich ist, insbesondere wie sich daraus die Orientierung eines Objektes
ermitteln läßt, soll am Beispiel der eindimensionalen DCT aufgezeigt werden.
[0033] Die Diskrete Kosinus Transformation ist definiert durch:
- x
- = kontinuierliche Variable zum Beispiel Ortskoordinate
- f(x)
- = kontinuierliche Funktion, auch Messwerte der reellen Variablen x handelt es sich
um diskrete Werte, so ist f(x) ein Vektor
- N
- = Anzahl der zu untersuchenden Stellen, (z.B. Pixel)
- u
- = Variable läuft von 0 bis N-1
- α(u)
- = Normierungsfaktor und beträgt sqrt(2/N) wenn u größer 0 ist, sonst sqrt(1/N)
[0034] Es ergibt sich daraus für die ersten Terme bei einem N = 4:

[0035] Man erkennt leicht, dass die Berechnung des Werts C(0) ungefähr einen Mittelwert
aller diskreten Funktionswerte ergibt. In der zweiten Funktion wird f(x) abgetastet
mit dem Kosinus unterhalb von Pi. Es wird also die Funktion f(x) mit diskreten Funktionswerten
des Kosinus von 0 bis Pi multipliziert und über alle Werte summiert. C(2) beinhaltet
die Summation der Funktionswerte multipliziert mit Kosinuswerten im Intervall von
0 bis 2 Pi. Alle weiteren Abtastungen der Funktion f(x) erfolgt mit Kosinusfunktionen
höherer Frequenzen.
[0036] Der Vergleich der Messwerte f(x) mit Kosinusfunktionen liefert einen Vektor C(i)
in dem die in den Messwerten auftretenden Frequenzen entsprechend gewichtet werden.
Allgemein erfolgt ein Vergleich von Objekten im Frequenzraum über den Vergleich des
Betrags der auftretenden Amplituden. Die Verschiebung eines Objektes im Ortsraum führt
zu einer Verschiebung der Phase im Wellenraum. Somit lässt sich aus der Phasenlage
die relative Position der Funktion in Relation zu einer hinterlegten Funktion bestimmen.
[0037] Bei der Untersuchung einer Kreisprofillinie eines 3D-Münzprägebildes findet der Vergleich
über den Betrag der Amplitude statt und der Drehwinkel wird über die Phasenlage ermittelt.
Ebenso beim Vergleich von Prägebildflächen.
[0038] Für den Vergleich im Frequenzraum, ist es unerheblich ob erst eine Transformation
des gesamten Prägebildes erfolgt und dann im Frequenzraum nach einem Prägebildbereich
gesucht wird, oder ob erst ein bestimmter Ort lokalisiert wird und dann ein Vergleich
nach einer Transformation erfolgt. Der Vorteil des letzt genannten Wegs liegt in der
Geschwindigkeit. Das ganze Bild erst zu transformieren und dann schließlich im Frequenzraum
zu arbeiten, hat den Vorteil, dass das zu vergleichende Gebiet beliebig groß gewählt
werden kann und sowohl die Objektlokalisierung als auch die Diskriminierung im Frequenzraum
erfolgt.
[0039] Die Mittelpunktbestimmung über die Ellipsengleichung wird am folgenden Beispiel erläutert.
Aufgrund unterschiedlicher Neigungen von Münzprüfgeräten kommt es oftmals dazu, dass
Münzen unkontrollierte Bewegungen ausführen. Durch Springen, Rutschen und Kippen läßt
sich eine Münze nicht einwandfrei abbilden. Der Rand der Münze erscheint in Form einer
Ellipse, was auf eine Verkippung zurückzuführen ist (vgl. Fig. 2). Für eine einwandfreie
Prägebilderkennung ist die Berechnung des Ellipsenzentrums als Mittelpunkt notwendig.
Unter Verwendung der Koordinatenpaare von mindestens 4 Messpunkten auf dem Münzrand
in der Ellipsengleichung werden Mittelpunktskoordinaten berechnet.
[0040] Die Ellipsengleichung wird umgeformt, so dass die Gleichung mit den Unbekannten x
o, C, y
o und a entsteht:


mit C = a / b
[0041] Setzt man nun in die Gleichung bekannte Messwerte bwz. Koodinatenpaare P1=(x1,y1)
und P2=(x2,y2) ein und subtrahiert die Gleichungen voneinander, erhält man:

unter Verwendung einer dritten Koordinate

lässt sich aus der Gleichung x0 eliminieren.

[0042] Durch Substitution der Brüche lässt sich die Gleichung reduzieren zu:

[0043] Wiederholung der Rechnung mit zwei weiteren unabhängigen Koordinatenpunkten P3. P4
führt schließlich unter Eliminierung von C zur Lösung von y0. Durch Einsetzen in die
obigen Gleichungen erhält man direkt das Mittelpunktpaar x0,y0 sowie a und b. Der
dabei gemachte Fehler wird dadurch verkleinert, dass weit auseinander liegende Stützstellen
P
1, P
2 gewählt werden.
[0044] In einer weiterführenden Lösung bietet es sich an, die Berechnung der Position der
Ellipsenmitte durch Hinzunahme mehrere Stützstellen zu optimieren. Als ein schnelles
Verfahren zum Fit von Ellipsen bietet sich zum Beispiel das Zweidimensionale-Newton-Verfahren
an.
1. Verfahren zur Erkennung von Münzen in einem Münzautomaten,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- mit Hilfe einer Messeinrichtung wird ein Höhenprofil der Münze aufgezeichnet,
- mit Hilfe einer Datenverarbeitung wird aus dem Höhenprofil die Lage des Mittelpunkts
der Münze bestimmt und eine Winkelorientierung des Höhenprofils in der Ebene der Münzoberfläche
festgelegt, wobei die Lage des Mittelpunktes der zu erkennenden Münze bestimmt wird,
indem für den aufgezeichneten Rand der Münze die Ellipsengleichung gelöst wird,
- in einem anschließenden Erkennungsschritt wird das Höhenprofil der zu erkennenden
Münze mehrfach mit einem Höhenprofil einer Referenzmünze bei einem gemeinsamen Mittelpunkt
und unterschiedlicher relativer Winkelorientierung gegeneinander derart verglichen,
dass
- aus den Werten der Höhenprofile entlang einem Kreis mit vorbestimmtem Radius ein
Vergleichswert ermittelt wird, der die Ähnlichkeit der Höhenprofile bei gegebener
Winkelorientierung angibt, und
- ein Extremwert ermittelt wird, der eine maximale Ähnlichkeit für die Vergleichswerte
bei unterschiedlichen Winkelorientierungen der Höhenprofile zueinander angibt, und
- der Extremwert zur Erzeugung eines Echt- und Falschsignals dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Extremwert zur Berechnung der Verdrehung der Lage der Münze gegenüber einer Referenzmünze
dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Extremwerte für unterschiedliche Radien ermittelt werden.
4. Verfahren zur Erkennung von Münzen in einem Münzautomaten,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- mit Hilfe einer Messeinrichtung wird ein Höhenprofil der Münze aufgezeichnet,
- mit Hilfe einer Datenverarbeitung wird aus dem Höhenprofil die Lage des Mittelpunkts
der Münze bestimmt und eine Winkelorientierung des Höhenprofils in der Ebene der Münzoberfläche
festgelegt, wobei die Lage des Mittelpunktes der zu erkennenden Münze bestimmt wird,
in dem für den aufgezeichneten Rand der Münze die Ellipsengleichung gelöst wird,
- in einem anschließenden Erkennungsschritt wird das Höhenprofil der zu erkennenden
Münze in einem Bereich, der einen vorbestimmten Abstand vom Mittelpunkt und eine vorbestimmte
Ausrichtung gegenüber der Orientierung des Höhenprofils aufweist, mit einem Höhenprofil
einer Referenzmünze bei einem gemeinsamen Mittelpunkt und unterschiedlicher relativer
Winkelorientierung der Münzen gegeneinander derart verglichen, dass
- aus den Werten der Höhenprofile in den Bereichen ein Vergleichswert ermittelt wird,
der die Ähnlichkeit der Höhenprofile bei gegebener Winkelorientierung zueinander angibt,
und
- ein Extremwert ermittelt wird, der eine maximale Ähnlichkeit für die Vergleichswerte
bei unterschiedlichen Winkelorientierungen der Höhenprofile zueinander, und
- der Extremwert zur Erzeugung eines Echt- und Falschsignals dient.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche, in denen der Vergleichswert ermittelt wird, die gleiche Form besitzen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Vergleichswerte der Absolutbetrag der Differenz der Höhenprofile bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Extremwert das Minimum der Vergleichswerte bestimmt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Datenvorverarbeitung mit einer Kantenextraktion durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Höhenprofil der Münze in ein Höhenprofil einer in einer vorbestimmten Lage befindlichen
Münze umgerechnet wird, wobei die Lage der Münze der Lage der Referenzmünze entspricht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das umgerechnete Höhenprofil vollständig mit dem Höhenprofil der Referenzmünze verglichen
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Erkennungsschritt das Höhenprofil der zu erkennenden Münze mit dem Höhenprofil
der Referenzmünze in eine Frequenz-Darstellung transformiert und die Frequenzspektren
mehrfach bei unterschiedlicher Lage der Münze gegenüber der Referenzmünze miteinander
verglichen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleichswert aus einer Übereinstimmung von Frequenzamplituden ermittelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Darstellung der Höhenprofile in der im Frequenz-Darstellung eine der folgenden
Transformationen verwendet wird:
- Fouriertransformation
- Dadamertransformation
- Haartransformation
- diskrete Kosinustransformation
- diskrete Sinustransformation
- Fast Fouriertransformation
- Wavelettransformation.