Anwendungsgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lagerung für einen Sitz, insbesondere
einen Stuhl, ist aber auch für Hocker, einzelne Sitze an einer Bank oder fest montierte
Sitze in Transportmitteln oder z.B. in Stadien oder Parks geeignet. Speziell befasst
sich die Erfindung mit einer Sitzlagerung, die eine in alle Richtungen oder in definierte
Richtungen abgefederte Pendelbewegung des Sitzes ermöglicht. Derartige Sitzgelegenheiten
folgen der Körperhaltung des Benutzers und vermitteln über die Abfederung des Sitzpolsters
hinaus ein mehr schwingendes, freieres Sitzgefühl.
Stand der Technik
[0002] Lagerungen für Sitze sind in vielfältiger Konstruktion bekannt. Insbesondere für
Arbeitsstühle bildet die Höhenverstellbarkeit und die Abfederung der Rückenlehne heutigen
Standard (s. beispielsweise WO 98/16140). Viele Stühle sind mit einer Synchronmechanik
ausgestattet, wodurch mit einer Bewegung der Rückenlehne eine simultane, synchrone
Bewegung der Sitzfläche folgt. Die Höhenverstellung wird zumeist durch eine Gasfeder
bewirkt, während für die Synchronmechaniken Schraubenfedern, Gasfedern, Torsionsstäbe
oder Kombinationen davon eingesetzt werden (z.B. US 5,417,473; EP 0 839 478 A1; WO
00/22961). Aus der WO 90/14031 ist eine Mechanik bekannt, wo der Sitzträger auf einem
Kugelgelenk sitzt, so dass der Sitz gedreht und geneigt werden kann. Mittels einer
Sperre lässt sich die eingestellte Drehstellung und Neigung arretieren. Zur Abfederung
der Sitzbewegung nach vorn setzt man auch Gummikörper ein, die mit zunehmender Belastung
der Sitzvorderkante zwischen einem feststehenden Gestellteil und dem beweglichen Sitzträger
zusammen gedrückt werden (s. beispielsweise US 3,863,982; US 4,890,886).
[0003] Die für die vorliegende Erfindung relevanten Stuhlmechaniken erlauben eine in alle
Richtungen abgefederte Pendelbewegung des Sitzes. Derartige Stühle, Hocker u.ä. tendieren
in Richtung der Körperneigung bzw. Schwerpunktverlagerung des Benutzers und erweitern
den Bewegungsfreiraum über die Abfederung des Sitzpolsters hinaus, so dass ein pendelndes
Sitzgefühl entsteht. Zu diesem Zweck wurde die Mittelsäule des Sitzes horizontal geteilt
und ein radial umlaufender Gummiring eingefügt (s. CH 685 848; DE 43 01 734 A1) oder
ein flächiges Gummikissen zwischen der geteilten Mittelsäule angeordnet (s. CH 678
388; US 5,024,485). Diese Konstruktionen vermitteln entweder kaum den gewünschten
Pendeleffekt oder aber der Benutzer fühlt eine gewisse Instabilität bzw. bei der Auslenkung
alsbald eine härter spürbare Begrenzung der an sich gewollten Beweglichkeit.
[0004] Die FR 2 514 303 offenbart aus dem Maschinenbau, insbesondere von der Motorenlagerung,
eine Anordnung zur Vibrationsabsorption, um die Erschütterungen auf das Gestell zu
vermindern. Hierzu wird zwischen der Vibrationsquelle und der Gestellseite ein Dämpfungsglied
mit einer eingefügten, quasi isolierenden Elastomerschicht angeordnet. Abgesehen davon,
dass dieses Dämpfungsglied aus einem völlig anderen Fachgebiet, eine grundsätzlich
verschiedene Aufgabe hat - im Vergleich zur Lagerung eines Sitzes -, ist ein solches
Dämpfungsglied für die Lagerung eines pendelnden Sitzes nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Angesichts der bisher noch unvollkommen wirksamen Lagerungen für einen Sitz mit pendelnder
Bewegungsfreiheit, liegt der hiesigen Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine derartige,
in der Wirkung sowie in der Lebensdauer verbesserte Lagerung vorzuschlagen. Hierbei
kommt es auch darauf an, die Lagerung als Serienartikel effizient herstellen und in
verschiedene Sitze einbauen zu können.
Übersicht über die Erfindung
[0006] Die Lagerung für einen Sitz, der auf einem Untergestell ruht, besitzt ein am Untergestell
angeordnetes Federelement. Das Federelement ist in einem Umfassungskörper positioniert
und erlaubt die elastische Bewegung des Umfassungskörpers in der horizontalen Ebene.
Der Umfassungskörper ist mit dem Sitz verbunden oder bildet einen Teil davon.
[0007] Die nachfolgenden Merkmale stellen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar:
Das Federelement ist zuoberst auf einer axialen Säule des Untergestells, vorzugsweise
auf einer ausfahrbaren, axial wirksamen Feder angeordnet. Insbesondere ist das Federelement
dazu bestimmt, zuoberst auf einem axial ausfahrbaren Gestänge einer Gasfeder angeordnet
zu werden. Das Federelement besitzt einen elastischen Aussenmantel, z.B. einen Gummikörper.
Der Umfassungskörper weist einen unteren, topfförmigen Teil auf, in welchem das Federelement
sitzt. Das Federelement und der Umfassungskörper weisen einen Axialdurchgang auf.
Alternativ ist der Umfassungskörper, in welchem das Federelement sitzt, ein das Federelement
von oben umfassendes, topfförmiges Teil.
[0008] Das Federelement besteht aus einem inneren, vorzugsweise metallischen Kern und dem
darauf angeordneten elastischen Aussenmantel. Der Kern besitzt eine Öffnung, vorzugsweise
einen Axialdurchgang, zur Aufnahme der Säule. Der radiale, äussere Umfang des Aussenmantels
des Federelements ist vorzugsweise zylindrisch oder verjüngt sich nach oben konisch
oder hat im wesentlichen eine zylindrische Form mit obiger und unterer Reduktion im
Durchmesser. Der Kern ist fest mit dem Aussenmantel verbunden.
[0009] In einer Konstruktionsvariante der Lagerung wird das Federelement oben von einer
oberen Formhälfte eingespannt, die mit dem unten angeordneten Umfassungskörper verbunden
ist, wobei man an der oberen Formhälfte den Sitz befestigt. In einer alternativen
Konstruktionsvariante ist der von oben auf das Federelement aufgesetzte Umfassungskörper
fest mit dem Aussenmantel verbunden ist, wobei der Umfassungskörper einen Flansch
zur Verbindung mit dem Sitz aufweisen kann.
[0010] Vorzugsweise verengt sich der Axialdurchgang konisch. In der oberen Formhälfte bzw.
im von oben auf das Federelement aufgesetzten Umfassungskörper ist, koaxial zur die
Gasfeder bildenden Mittelsäule, ein Durchbruch zur Betätigung des Auslösestössels
der Gasfeder vorhanden. Um die Beweglichkeit des Sitzes zu begrenzen, weist der Durchbruch
in der oberen Formhälfte bzw. der von oben auf das Federelement aufgesetzte Umfassungskörper
eine definierte Geometrie, z.B. ein Langloch, auf. Der interne Kern des Federelements
besitzt dann eine Verlängerung, die in den Durchbruch ragt und darin geführt wird.
[0011] Die besonderen Vorteile der erfindungsgemässen Lagerung resultieren aus der Erfüllung
der obigen Aufgabenstellung, d.h. den erreichten funktionalen und wirtschaftlichen
Verbesserungen für den Benutzer sowie den konstruktiven und ökonomischen Effekten
für den Hersteller.
Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen
[0012] Es zeigen:
- Figur 1:
- einen herkömmlichen Stuhl in Frontansicht;
- Figur 2A:
- die Ansicht gemäss Figur 1 mit schematisch dargestellter Beweglichkeit des Sitzes;
- Figur 2B:
- die Draufsicht auf den Stuhl gemäss Figur 2A als Bewegungsschema;
- Figur 3:
- die erfindungsgemässe Sitzlagerung in einer ersten Ausführungsform mit einem Federelement in einer ersten Variante, im Stuhl gemäss Figur 1, in Explosivansicht;
- Figur 4A:
- die Sitzlagerung erster Ausführungsform mit dem Federelement der ersten Variante gemäss Figur 3, im montierten Zustand, in Ruhestellung, als Teilschnitt;
- Figur 4B:
- die Anordnung gemäss Figur 4A in maximaler seitlicher Neigung;
- Figur 5A:
- die Sitzlagerung in der ersten Ausführungsform gemäss Figur 4A mit einem Federelement in einer zweiten Variante mit Neigungsbegrenzung, in Ruhestellung, als Teilschnitt;
- Figur 5B:
- die Anordnung gemäss Figur 5A in maximaler seitlicher Neigung;
- Figur 6A:
- das Federelement der ersten Variante aus der Sitzlagerung gemäss den Figuren 4A und 4B, im Vertikalschnitt;
- Figur 6B:
- das Federelement der zweiten Variante aus der Sitzlagerung gemäss den Figuren 5A und 5B, im Vertikalschnitt;
- Figur 7A:
- einen weiteren herkömmlichen Stuhl, in Seitenansicht;
- Figur 7B:
- den Stuhl gemäss Figur 7A, in Frontansicht;
- Figur 8:
- die erfindungsgemässe Sitzlagerung in einer zweiten Ausführungsform, mit dem Federelement der ersten Variante, im Stuhl gemäss Figur 7A, in Explosivansicht;
- Figur 9A:
- die Anordnung gemäss Figur 8 im montierten Zustand, in Ruhestellung, als Teilschnitt;
- Figur 9B:
- die erfindungsgemässe Sitzlagerung in der zweiten Ausführungsform, mit dem Federelement der zweiten Variante, in der Anordnung gemäss Figur 9A, mit Neigungsbegrenzung, in Ruhestellung, als Teilschnitt;
- Figur 10:
- die erfindungsgemässe Sitzlagerung in einer dritten Ausführungsform, mit einem Federelement in einer dritten Variante, als Prinzipdarstellung im Vertikalschnitt;
- Figur 11A:
- die erfindungsgemässe Sitzlagerung in einer vierten Ausführungsform, mit einem Federelement in einer vierten Variante, als Prinzipdarstellung im Vertikalschnitt; und
- Figur 11B:
- die Anordnung gemäss Figur 11A im montierten Zustand, in Ruhestellung, als Teilschnitt.
Ausführungsbeispiele
[0013] Anhand der beigefügten Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Sitzlagerung.
Figur 1
[0014] Der Stuhl besteht aus einem Untergestell
1, hier ein herkömmlicher Sternenfuss, von dem sich zentral eine Mittelsäule
2 in die Höhe erstreckt. Die Mittelsäule
2 kann eine unveränderbare Stütze sein oder eine axial wirkende Feder, z.B. eine Schraubenfeder,
eine Gasfeder oder eine Federkombination davon enthalten. Auf die Mittelsäule
2 ist der Sitz
3 - hier in Form einer Sitzschale - aufgesetzt, in welcher der Benutzer Platz findet.
Der Sitz könnte auch als etwa winkelförmiges Gebilde oder als Platte auf einem Hocker
ausgebildet sein.
Figuren 2A und 2B
[0015] Hier ist der Zweck der Erfindung schematisch dargestellt, nämlich eine Lagerung für
einen Sitz, darunter auch einen Stuhl, zu schaffen, dessen Sitz eine Pendelbewegung
in der horizontalen Ebene, aus einer Ruhestellung
0, in allen Richtungen
R1 bis
RX erlaubt, wobei die Maximalbewegung aus der Ruhestellung
0 mit dem Neigungswinkel α definiert wird. Für bestimmte Anwendungen lassen sich die
möglichen Richtungen
R1 bis
RX - z.B. nur seitlich oder von vorn nach hinten - konstruktiv festlegen, wie später
beschrieben wird.
Figur 3
[0016] Vorhanden sind das Untergestell
1, die Mittelsäule
2 - typischerweise eine Gasfeder - und ein schalenförmiger Sitz
3. Zu sehen ist ferner eine rohrförmige Gasfederabdeckung
20 sowie eine zylindrische Stösselverlängerung
21. Zur Betätigung der Gasfeder
2 gehört ein unter dem Sitz
3 montierter Auslösehebel
22. Die Lagerung in einer
ersten Ausführungsform besteht aus einem Federelement
4 in seiner
ersten Variante, einem unteren, topfartigen Umfassungskörper
5 sowie einem oberen Formteil
6, hier in Gestalt einer Deckplatte, die zum Befestigen auf der Oberseite des Bodens
des Sitzes
3 bestimmt ist. Schliesslich ist eine das obere Formteil
6 abdeckende Sitzpolsterplatte
30 vorgesehen. Das Federelement
4 ist im groben Prinzip zylindrisch mit oben und unten im Durchmesser verringerten
Partien
40,41, einer Mittelpartie
42, einem Aussenmantel
43, einem Kern
44 sowie mit einem Axialdurchgang
45, wobei letzterer durch den Kern
44 verläuft.
Figur 4A
[0017] Bei der Lagerung der
ersten Ausführungsform wird, im eingebauten Zustand, das Federelement
4 erster Variante über die untere Partie
41 und die Mittelpartie
42 im Prinzip formschlüssig vom Topfteil
50 des Umfassungskörpers
5 aufgenommen. Die obere Partie
40 wird im Prinzip formschlüssig von dem komplementär konturierten, unterseitigen Formkragen
60 des oberen Formteils
6 umschlossen. Das Federelement
4 steckt mit seinem Axialdurchgang
45 auf der oben konisch endenden Gasfeder
2, auf deren Auslösestössel
23 axial die Stösselverlängerung
21 aufgesetzt ist, welche aus dem Axialdurchgang
45 nach oben herausragt, so dass der Auslösehebel
22 darauf liegt. Im plattenförmigen Formteil
6 ist im Umkreis der austretenden Stösselverlängerung
21 eine Aussparung
61 vorhanden, welche bei Pendelbewegung in allen Richtungen
R1 bis
RX Freiraum gewährt. Der Umfassungskörper
5 besitzt über dem Topfteil
50 einen nach aussen weisenden horizontalen Flansch
51, auf dem der über den Formkragen
60 hinausragende Ringflansch
62 des Formteils
6 aufliegt und sich noch weiter nach aussen mit seinem Aussenrand
63 erstreckt. Der Formkragen
60 ragt in das Topfteil
50 hinein. Flansch
51 und darauf aufliegender Ringflansch
62 sind miteinander verbunden, z.B. verschraubt. Der Aussenrand
63 ist mit dem schalenförmigen Sitz
3 verbunden, z.B. ebenfalls verschraubt. Die Sitzschale
3 unterfasst das zwischen dem Umfassungskörper
5 und dem oberen Formteil
6 eingespannte Federelement
4.
Figur 4B
[0018] Bei einer Auslenkung des Sitzes
3 aus der Ruhestellung
0 bis zum maximal möglichen Neigungswinkel α wird der elastische Aussenmantel
43 des Federelements
4 zeitweilig in seiner Einspannung, bei Entwicklung eines zunehmenden Federwiderstandes,
verformt. Die Auslenkung geschieht durch Krafteinwirkung, nämlich Gewichtsverlagerung,
des Benutzers.
Figuren 5A und 5B
[0019] Bei der Lagerung der
ersten Ausführungsform ist, in Abweichung zum vorherigen Figurenpaar 4A und 4B, ein Federelement
4 in einer
zweiten Variante eingesetzt. Hier ist der Kern
44 als Kernfortsatz
440 nach oben axial verlängert und ragt damit in die Aussparung
61 hinein. Bei einer Auslenkung des Sitzes
3 aus der Ruhestellung
0 schlägt bei dem maximal möglichen Neigungswinkel α der Kernfortsatz
440 gegen den Rand der Aussparung
61. Mit der geometrischen Gestalt der Aussparung
61, im Zusammenspiel mit der Dimension des Kernfortsatzes
440, lässt sich der maximal mögliche Neigungswinkel α definieren oder es lassen sich Bewegungsrichtungen
bestimmen, z.B. nur nach der Seite oder nur von vorn nach hinten. Dies ist mit einer
entsprechend langlochförmigen Aussparung
61 erreichbar. Auch andere Bewegungsmuster in Kreuzoder Diagonalform könnte man auf
solche Weise bilden.
Figuren 6A und 6B
[0020] Komplementär zur konisch oben endenden Mittelsäule
2 - zumeist die Gasfeder - ist der Axialdurchgang
45 des Federelements
4 ebenfalls konisch. Zur Optimierung der Bewegungscharakteristik hat es sich als vorteilhaft
gezeigt, den Kern
44 im Federelement
4 im Bereich der Mittelpartie
42 als Radialwulst
441 auszuweiten. Damit kann bei höherer Auslenkung aus der Ruhestellung
0 sich Material des elastischen Aussenmantels
43 auf der Radialwulst
441 abstützen und einen höheren Federwiderstand entwickeln. Bei dem Federelement
4 erster Variante (gemäss Figur 6A) endet der Kern
44 mit der oberen Partie
40 des Aussenmantels
43.
[0021] Ein Federelement
4 zweiter Variante (gemäss Figur 6B) mit einem Kernfortsatz
440 wird vorgesehen, wenn man eine Begrenzung der Pendelbewegung des Sitzes
3 bis zu einem maximal zulässigen Neigungswinkel α oder nach einem bestimmten Bewegungsmuster
erreichen will. Der elastische Aussenmantel
43 könnte z.B. aus einer speziell geeigneten Gummimischung bestehen, während der Kern
44 vorzugsweise metallisch ist.
Figuren 7A bis 9B
[0022] Hier wird die erfindungsgemässe Sitzlagerung in einer
zweiten Ausführungsform dargestellt. Bei diesem Stuhl sind wiederum ein Untergestell
1, eine Mittelsäule
2 - vorzugsweise eine Gasfeder -, ein Sitz
3, das Federelement
4, der untere Umfassungskörper
5' und ein oberes Formteil
6' vorgesehen. Die Besonderheit besteht hier, dass das obere Formteil
6' nicht durch eine separate Platte, sondern durch eine entsprechend konturierte Ausnehmung
60' im Sitzträger
6' gebildet wird. Die Ausnehmung
60' umschliesst die obere Partie
40 des Federelements
4 äquivalent zum Formkragen
60. Im Sitzträger
6' ist erneut die Aussparung
61' vorgesehen. Der Umfassungskörper
5' ist mit seinem oberen Rand in die Ausnehmung
60' eingesetzt, wird vom Sitzträger
6' umschlossen und ist mit diesen, quasi das Federelement
4 nahezu einkapselnd verbunden. Die Aussparung
61' gewährt die Bewegungsfreiheit als Auslenkung aus der Ruhelage
0.
[0023] Bei Verwendung eines Federelements
4 der
ersten Variante (gemäss Figur 6A), wie es die Anordnung in der Figur 9A aufweist, ist die Beweglichkeit
des auf der Mittelsäule
2 ruhenden Sitzes
3 quasi unlimitiert. Setzt man ein Federelement
4 der
zweiten Variante (gemäss Figur 6B) mit dem Kernfortsatz
440 ein, wie die Anordnung in Figur 9B zeigt, ist die zuvor beschriebene Limitierung
der Bewegung erreichbar (vgl. Figuren 5A und 5B).
Figur 10
[0024] Bei dieser
dritten Ausführungsform der Sitzlagerung wird ein Federelement
4 in einer
dritten Variante verwendet, das ebenfalls zum Aufstecken auf eine Mittelsäule
2 bestimmt ist. Der hülsenförmige Kern
44 besitzt einen Axialdurchgang
45 zur Aufnahme des oberen Endes der Mittelsäule
2, vorzugsweise eine Gasfeder mit einer teleskopisch ausfahrbaren Hubstange. Vorteilhaft
ist es, wenn sich der Axialdurchgang
45, komplementär zur Hubstange, aufwärts konisch verengt.
[0025] Der z.B. aus Stahl bestehende Kern
44 weist eine zirkulär umlaufende Schulterfläche
442 auf, die sich vorzugsweise durch einen Aussenkonus mit aufsteigend verjüngendem Durchmesser
ergibt. Auf der Schulterfläche
442 ist ein kegeliger Aussenmantel
43 aus elastischem Material, z.B. Gummi, angeordnet. Der Aussenmantel
43 wird von einem oberen Formteil
600 umschlossen, so dass dieses für den Aussenmantel
43 einen Umfassungskörper
600 darstellt. Zur Gewährleistung einer optimalen Funktion sollten der Kern
44 mit dem Aussenmantel
43 sowie letzterer mit dem oberen Formteil
600 fest verbunden sein. Das Federelement
4 ist somit eine 3-teilige Baueinheit, bestehend aus dem Kern
44, dem Aussenmantel
43 und dem oberen Formteil
600. Ein am oberen Formteil
600 befestigter Sitz kann durch die Elastizität des zwischen dem Kern
44 und dem Formteil
600 angeordneten Aussenmantel
43 in der horizontalen Ebene elastische Bewegungen ausführen. Koaxial zum Axialdurchgang
45 ist im Formteil
600 eine Aussparung
61" vorhanden, die den Zugang für einen Auslösehebel
22 zum Auslösestössel
23 der Gasfeder ermöglicht (vgl. Figur 4A).
Figuren 11A und 11B
[0026] Bei der nun gezeigten
vierten Ausführungsform der Sitzlagerung wird ein Federelement
4 in einer
vierten Variante verwendet, das wiederum auf eine Mittelsäule
2 aufgesteckt ist. Der hülsenförmige Kern
44 besitzt auch hier den vorzugsweise konischen Axialdurchgang
45 zur Aufnahme des oberen Endes der Mittelsäule
2. Der Kern
44 besitzt erneut die zirkulär, äusserlich umlaufende Schulterfläche
442, auf die der elastische Aussenmantel
43 angeordnet ist, welcher nun einen im Prinzip zylindrischen Aussenumfang aufweist.
Das den Aussenmantel
43 von oben kappenartig überdeckende Formteil
600' ist unten mit einem Flansch
601' versehen. Kern
44, Aussenmantel
43 und das den Umfassungskörper darstellende Formteil
600' bilden als Baueinheit das Federelement
4. Feste Verbindungen zwischen Kern
44, Aussenmantel
43 und Formteil
600' sind für die Funktion nahezu unerlässlich. Ein am Formteil
600', vorzugsweise am Flansch
601', fixierter Sitz
3 ist durch die Elastizität des Aussenmantels
43, wie bei den vorherigen Konstruktionen, in der horizontalen Ebene elastisch beweglich.
Über dem Axialdurchgang
45 des Formteils
600' ist wieder die Aussparung
61" vorhanden, um Zugang für einen Auslösehebel
22 zum Auslösestössel
23 bzw. einer Stösselverlängerung
21 der von der Gasfeder gebildeten Mittelsäule
2 zu schaffen.
1. Lagerung für einen Sitz
(3), der auf einem Untergestell
(1) ruht, mit einem am Untergestell
(1) angeordneten Federelement
(4), dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Federelement (4) in einem Umfassungskörper (5,5';6,6';600;600') positioniert ist und dessen elastische Bewegung in der horizontalen Ebene erlaubt;
und
b) der Umfassungskörper (5,5';6,6';600;600') mit dem Sitz (3) verbunden ist oder einen Teil davon bildet.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (4) zuoberst auf einer axialen Säule (2) des Untergestells (1) angeordnet ist.
3. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (4) auf einer ausfahrbaren, axial wirksamen Feder (2) angeordnet ist.
4. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (4) zuoberst auf einem axial ausfahrbaren Gestänge einer Gasfeder (2) angeordnet ist.
5. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (4) einen elastischen Aussenmantel (43), z.B. einen Gummikörper besitzt.
6. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Umfassungskörper (5,5';6,6') einen unteren, topfförmigen Teil (5,5') aufweist, in welchem das Federelement (4) sitzt; und
b) das Federelement (4) und der Umfassungskörper (5,5';6,6') einen Axialdurchgang (45;61,61') aufweisen.
7. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Umfassungskörper (600,600'); in welchem das Federelement (4) sitzt, ein das Federelement (4) von oben umfassendes, topfförmiges Teil (600,600') ist; und
b) das Federelement (4) und der Umfassungskörper (600,600') einen Axialdurchgang (45,61") aufweisen.
8. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Federelement (4) aus einem inneren, vorzugsweise metallischen Kern (44) und dem darauf angeordneten elastischen Aussenmantel (43) besteht; und
b) der Kern (44) eine Öffnung (45), vorzugsweise einen Axialdurchgang (45), zur Aufnahme der Säule (2) besitzt.
9. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der radiale, äussere Umfang des Aussenmantels
(43) des Federelements
(4)
a) zylindrisch ist; oder
b) sich nach oben konisch verjüngt; oder
c) im wesentlichen eine zylindrische Form mit obiger und unterer Reduktion im Durchmesser
hat.
10. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Federelement (4) oben von einer oberen Formhälfte (6,6') eingespannt ist;
b) die obere Formhälfte (6,6') mit dem Umfassungskörper (5,5') verbunden ist; und
c) an der oberen Formhälfte (6) der Sitz (3) befestigt ist.
11. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (44) fest mit dem Aussenmantel (43) fest verbunden.
12. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, 7 bis 9 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der von oben auf das Federelement (4) aufgesetzte Umfassungskörper (600,600') fest mit dem Aussenmantel (43) verbunden ist; und
b) der Umfassungskörper (600,600') einen Flansch (601') zur Verbindung mit dem Sitz aufweisen kann.
13. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) in der oberen Formhälfte (6,6') bzw. im von oben auf das Federelement (4) aufgesetzten Umfassungskörper (600,600'), koaxial zur die Gasfeder bildenden Mittelsäule (2), ein Durchbruch (61,61',61") zur Betätigung des Auslösestössels (23) der Gasfeder vorhanden ist; und
b) der Axialdurchgang (45) sich konisch verengt.
14. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Durchbruch (61,61',61") in der oberen Formhälfte (6,6') bzw. im von oben auf das Federelement (4) aufgesetzten Umfassungskörper (600,600'), eine definierte Geometrie, z.B. ein Langloch, aufweist; und
b) der interne Kern (44) des Federelements (4) eine Verlängerung (440) besitzt, die in den Durchbruch (61,61',61") ragt und darin geführt wird, womit die Beweglichkeit des Sitzes (3,3') limitiert wird.