[0001] Die Erfindung betrifft eine Atemschutzvorrichtung für eine Schutzeinrichtung, beispielsweise
Schutzmaske, Schutzhaube oder Schutzanzug, mit einem in einem Luftkanal angeordneten
Filter, einem Gebläse, das ein Luftführungsgehäuse und ein in diesem gelagertes Flügelrad
aufweist und das von einem Sensor gesteuert ist, mit einem Motor für den Antrieb des
Flügelrades sowie einer Energiequelle und einer elektronischen Steuerschaltung, welche
die Leistung des Gebläses steuert.
[0002] Atemschutzvorrichtungen dieser Art sind in zahlreichen Ausführungen allgemein bekannt.
Das Gebläse erzeugt einen Luftstrom und unterstützt dadurch die Atmung. Der der Schutzeinrichtung
zugeführte Luftstrom sollte möglichst konstant gehalten werden und einem Sollwert
entsprechen. Hier besteht nun die Schwierigkeit, dass der im Luftkanal angeordnete
Filter beim Gebrauch verstopft und damit der Widerstand ansteigt und entsprechend
der Luftstrom abnimmt. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Filter unterschiedliche
Widerstände aufweisen und der Luftstrom somit vom eingebauten Filter abhängig ist.
[0003] Durch die DE 195 06 360 ist eine Atemschutzvorrichtung bekannt geworden, bei welcher
die Leistung des Gebläses auf der Basis des Stroms und der Rotationsgeschwindigkeit
des Lüfters reguliert wird. Dadurch soll die einer Gasmaske zugeführte Durchflussmenge
an Luft konstant gehalten werden. Das Gebläse dient hier selber als Detektor, durch
den seine Leistung reguliert wird. Dazu sind am Gebläse kapazitive Elektroden angeordnet,
die Informationen entsprechend der Geschwindigkeit des Flügelrades mittels eines Oszillators
und eines Fasenregelkreises an einen Zähler eines Mikrokontrollers weitergegeben werden.
Der Strom des Gebläsemotores wird gemessen und über einen strommessenden Verstärker
auf den A/D-Wandler des Mikrokontrollers aufgegeben. In einer Schaltung sind die kapazitiven
Elektroden mit dem Flügelrad des Lüfters verbunden, wobei Kapazitätsänderungen dieser
Elektroden eine Veränderung der Frequenz des Oszillators hervorrufen. Der Luftstrom
soll damit unabhängig vom Filterwiderstand sein. Die hier erforderliche Elektronik
ist jedoch vergleichsweise aufwendig und kompliziert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Atemschutzvorrichtung der genannten
Art zu schaffen, die einfacher und kostengünstiger herstellbar ist und die dennoch
gegenüber Verschmutzungen des Filter im wesentlichen störungsunempfindlich ist. Die
Erfindung ist gemäss Anspruch 1 dadurch gelöst, dass der Sensor ein im Luftkanal angeordneter
Volumen- oder Massenstromsensor ist, der unabhängig vom Gebläse ist und der über die
Steuerschaltung das Gebläse so steuert, dass der Atemluftstrom im wesentlichen konstant
bleibt. Die erfindungsgemässe Atemschutzvorrichtung ermöglicht eine sichere, vom Luftwiderstand
des Systems und von der Umgebungstemperatur unabhängige Regelung. Es hat sich gezeigt,
dass die Verwendung eines Sensors, der vom Gebläse unabhängig ist, eine sehr präzise
Regelung des Atemluftstromes ermöglicht. Filter mit unterschiedlichem Luftwiderstand
ergeben jeweils den gleichen Atemluftstrom. Durch die präzise Regelung kann der Stromverbrauch
vermindert und damit beispielsweise eine Batterie geschont werden.
[0005] Eine besonders kostengünstige und zuverlässige Ausführung ergibt sich nach einer
Weiterbildung der Erfindung dann, wenn der Sensor als Fan mit einem freidrehenden
Flügelrad ausgebildet ist und eine Vorrichtung zur Signalabgabe aufweist. Die Vorrichtung
zur Signalabgabe kann ein Hallelement, eine Lichtschranke, oder eine Induktiv- oder
Kapazitivgeber sein. Solche Signalgeber sind kostengünstige Elemente und ergeben eine
präzise Signalabgabe. Eine geeignete Anpasselektronik formt das Signal des Sensors
in ein Regelsignal für das Gebläse um. Die Regelgrösse ist vorzugsweise ein Luftstrom-Sollwert.
[0006] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnungen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine erfindungsgemässe Atemschutzvorrichtung mit einer hier lediglich
angedeuteten Gasmaske als Schutzeinrichtung,
- Fig. 2
- schematisch einen geregelten Regelkreis,
- Fig. 3
- schematisch eine Ansicht eines als Fan ausgebildeten Sensors,
- Fig. 4
- eine weitere schematische Ansicht des Sensor gemäss Fig. 3,
- Fig. 5
- ein Diagramm mit Messkurven einer Durchflussregelung,
- Fig. 6
- das Diagramm gemäss Fig. 1, wobei die Strombegrenzung 420mA beträgt.
[0008] Die in Fig. 1 gezeigte Atemschutzvorrichtung weist einen Luftschlauch 2 auf, der
für die Zuführung von Luft in Richtung des Pfeiles 21 an eine Schutzmaske 1 oder an
eine andere Schutzeinrichtung, beispielsweise an eine Schutzhaube oder einen Schutzanzug
angeschlossen ist. Die der Schutzmaske 1 zugeführte Luft wird beispielsweise an einem
Stutzen 13 angesaugt und in Richtung des Pfeiles 24 wenigstens einem Filter 6 zugeführt.
Der hier lediglich schematisch gezeigte Filter 6 kann beispielsweise ein Kohlenfilter
oder ein anderer geeigneter Filter sein. Es können auch mehrere Filter 6 vorgesehen
sein. Die im Filter 6 gereinigte Luft gelangt in Richtung des Pfeiles 23 zu einem
Gebläse 5, das vorzugsweise ein Radialgebläse ist und in üblicher Weise ein Flügelrad
19 aufweist, das von einem Elektromotor 20 angetrieben ist. Der Elektromotor 20 wird
von einer Energiequelle 8, beispielsweise einer Batterie, einem wieder aufladbaren
Akkumulator oder mittels einer externen Stromquelle gespiesen.
[0009] Das Gebläse 5 fördert die Luft in Richtung des Pfeiles 22 in einem Luftkanal 26 zu
einem Luftstrom-Sensor 3, der ähnlich dem Gebläse 5 ein Luftführungsgehäuse 18 und
ein in diesem drehbar gelagertes Flügelrad 15 aufweist. Das Flügelrad 15 ist jedoch
nicht angetrieben, sondern dreht passiv aufgrund des Luftstromes, welcher durch das
Luftführungsgehäuse 18 zum Schlauch 2 hindurchgeht. Die Masse des Flügelrades 15 ist
möglichst klein gehalten und ein Lager 16 weist vorzugsweise einen möglichst kleinen
Widerstand auf. Die Drehzahl des Flügelrades 15 ist proportional zum Volumen- bzw.
Massenstrom, der durch das Luftführungsgehäuse 18 hindurchgeht.
[0010] Die Fig. 3 und 4 zeigen den Aufbau des Luftstrom-Sensors 3. Das Luftführungsgehäuse
ist wie ersichtlich zylindrisch und weist im Abstand zueinander angeordnete radial
verlaufende Stege 17 auf, an denen das Lager 16 befestigt ist. Am Luftführungsgehäuse
18 ist ein Signalgeber 14 so angeordnet, dass er auf Drehungen des Flügelrades 15
anspricht. Der Signalgeber 14 ist vorzugsweise ein Hallelement. Denkbar sind jedoch
auch induktive- oder kapazitive Signalgeber. Schliesslich sind auch andere beispielsweise
optische Signalgeber denkbar. Solche Signalgeber sind an sich bekannt und handelsüblich.
[0011] Beim Drehen des Flügelrades 15 erzeugt der Signalgeber 14 proportional zur Drehzahl
ein Signal, das über eine Signalleitung 9 einer Steuerschaltung 7 zugeführt wird.
Diese Steuerschaltung 7 ist über eine weitere Leitung 10 mit dem Motor 20 des Gebläses
5 verbunden und reguliert dieses so, dass der Atemluftstrom im wesentlichen konstant
bleibt. Wie ersichtlich, ist der Luftstrom-Sensor unabhängig vom Gebläse 5.
[0012] Die Fig. 2 zeigt insbesondere den Regelkreis R, der durch den Luftstrom-Sensor 3,
die Steuerschaltung 7 und dem Gebläse 5, den Leitungen 9 und 10 sowie dem Luftstrom
22 gebildet wird. Der Luftstrom 22 durchströmt den Luftkanal 26 sowie das Luftführungsgehäuse
3 und gelangt schliesslich durch den Luftschlauch 2 in die Schutzmaske 1. Mittels
eines Schaltelementes 11 ist der Steuerschaltung 7 ein Luftstrom-Sollwert zuführbar.
[0013] Nachfolgend wird die Arbeitsweise der erfindungsgemässen Atemschutzvorrichtung erläutert.
[0014] Am Schaltelement 11 wird ein gewünschter Luftstrom-Sollwert, beispielsweise 120 l/min.
eingestellt. Wird nun die Atemschutzvorrichtung an einem hier nicht gezeigten Schalter
eingeschaltet, so beginnt das Flügelrad 19 des Gebläses zu drehen und erzeugt einen
Luftstrom 22, der im Luftkanal 26 in Richtung des Pfeils 22 gegen den Luftstrom-Sensor
3 gerichtet ist. Durch diesen Luftstrom 22 angeregt dreht das Flügelrad 15 und entsprechend
der Drehzahl wird der Signalgeber 14 angeregt und ergibt ein entsprechendes Signal.
Aufgrund dieses Signales regelt die Steuerschaltung 7 die Steuerung des Motores 20,
bis der eingestellte Luftstrom-Sollwert erreicht ist. Nach dem Erreichen dieses Sollwertes
wird dieser durch den Regelkreis R konstant gehalten, indem die Regelelektronik in
an sich bekannter Weise stetig ein Soll-Signal mit einem Ist-Signal vergleicht und
so ein Gleichgewicht einstellt.
[0015] Atmet der Benutzer der Schutzmaske 1, so wird das genannte Gleichgewicht gestört,
sodass gemäss Fig. 5 der Luftstrom A, der Luftdruck B und der Gebläsestrom C sich
ändern. Zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes arbeitet der Regelkreis R wie oben
erläutert. Um Energie zu sparen, wird vorzugsweise eine Strombegrenzung vorgenommen.
Die Messung gemäss Fig. 5 erfolgte ohne Strombegrenzung, während die Messung gemäss
Fig. 6 mit einer Strombegrenzung von 420mA erfolgte. Das Regelsignal des Sensors ist
in diesen beiden Figuren 5 und 6 mit der Kurve D angegeben. Das Regelsignal D des
Sensors 3 verläuft im wesentlichen parallel zur Luftstromkurve A. Die Kurve des Luftdrucks
B verläuft hingegen im wesentlichen gegengleich zur Kurve des Luftstroms A.
[0016] Ändert sich nun der Luftwiderstand beispielsweise durch eine Verschmutzung des Filters
6, so dreht das Flügelrad 15 langsamer, da das Gebläse 5 weniger Luft fördert. Die
Regelvorrichtung 7 regelt nun nach, bis der eingestellte Sollwert des Luftstromes
22 wieder erreicht ist. Dasselbe erfolgt bei der Verwendung eines neuen Filters 6
mit unterschiedlichem Luftwiderstand. Bei der Verwendung eines Filters mit einem höherem
Luftwiderstand wird entsprechend das Gebläse 5 so geregelt, dass seine Leistung entsprechend
dem höherem Widerstand grösser ist.
[0017] Die Steuerschaltung 7 kann eine Anzeige 12 aufweisen, die beispielsweise den Batteriezustand
oder den Soll-Luftstrom anzeigt. Die Anzeige kann optisch, akustisch oder auch vibrierend
sein.
1. Atemschutzvorrichtung für eine Schutzeinrichtung (1), beispielsweise Schutzmaske,
Schutzhaube oder Schutzanzug, mit wenigstens einem in einem Luftkanal (26) angeordneten
Filter (6), einem Gebläse (5), das ein Luftführungsgehäuse (25) und ein in diesem
drehbar gelagertes Flügelrad (19), mit einem Motor (20) für den Antrieb des Flügelrades
(19), welches Flügelrad (19) von einem Sensor (3) gesteuert ist, sowie einer Energiequelle
(8) und einer elektronischen Steuerschaltung (7), welche die Leistung des Gebläses
(5) steuert, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) ein im Luftkanal (26) angeordneter Volumen- oder Massenstrom-Sensor
ist, der unabhängig vom Gebläse (5) ist und der über die Steuerschaltung (7) das Gebläse
(5) so steuert, dass der Atemluftstrom im wesentlichen konstant bleibt.
2. Atemschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) ein frei drehendes Flügelrad (15) aufweist, das vom Luftstrom angetrieben
wird.
3. Atemschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügelrad (15) mit einem Signalgeber (14) zusammenarbeitet.
4. Atemschutzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügelrad (15) in einem zylindrischen Luftführungsgehäuse (18) gelagert ist.
5. Atemschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) an einem Gehäuse (18) einen Signalgeber (14) aufweist.
6. Atemschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (14) ein Hallelement oder ein optischer Signalgeber ist.
7. Atemschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (14) ein Induktiv- oder Kapazitiv-Signalgeber ist.
8. Atemschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) in Strömungsrichtung gesehen nach dem Gebläse (5) angeordnet ist.
9. Atemschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) in Strömungsrichtung gesehen vor dem Gebläse (5) angeordnet ist.
10. Atemschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (5) ein Radialgebläse ist.