[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beschickung einer Verarbeitungsstrecke
mit gefalzten oder ungefalzten Druckbogen, bestehend aus einem gestapelte Druckbogen
von einem benachbarten Druckbogenmagazin abziehenden Förderrotor, der am etwa kreisförmigen
Umfang, an die der durch wenigstens ein taktverbunden angetriebenes, auf den in Förderrichtung
vorderen Rand eines Druckbogens ansaugend einwirkendes Trennorgan vom Stapel teilweise
abgehobene Druckbogen versetzbar ist, eine zur Aufnahme des vorderen Randes eines
Druckbogens vorgesehene Ausnehmung aufweist und mit einem am Teilumfang anliegenden,
gleichsinnig angetriebenen Transportband einen Förderspalt bildet.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise in der CH - A - 598 107 offenbart.
Diese dient dem Zweck, die in zunehmenden Mengen aufkommenden Druckbogen schneller
verarbeiten zu können. Hierzu sieht diese Druckschrift für das Vortrennen der Druckbogen
ein an der Vorderseite des Stapels in gegenseitigem Wechsel arbeitendes Saugerpaar
vor, so dass mit jeweils einem Sauger ein an dem vorderen Rand erfasster Druckbogen
an einen am Umfang mit mehreren Ausnehmungen ausgebildeten Förderrotor versetzbar
ist und von letzterem um eine unter dem Stapel sich befindende Umlenkrolle weiter
in Abkipprichtung umgelenkt und durch Mitnahme zwischen dem Förderrotor und der Umlenkrolle
herausgezogen wird, dass durch das Abkippen der nachfolgende Sauger schon den nachfolgenden
Druckbogen am Falz erfassen kann.
Ob mit dieser Ausführung eine Leistungssteigerung erzielt werden kann, wenn andererseits
die Zuverlässigkeit beeinträchtigt wird, ist fragwürdig.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der eine Leistungssteigerung bei hohem Zuverlässigkeitsgrad
erzielt werden kann.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Trennorgan wenigstens
einen mit einer Vakuumquelle verbundenen Saugkopf aufweist, der an einer parallel
zur Drehachse des Förderrotors an diesem schwenkbar gelagerten Steuerwelle einer Steuervorrichtung
befestigt ist.
Dadurch kann eine konstruktiv einfache Ausführungsform hergestellt werden.
[0005] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird, anhand zweier Ausführungsbeispiele erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine alternative Ausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung.
[0006] Die Fig. 1 veranschaulicht eine Vorrichtung 1 zur Beschickung einer Verarbeitungsstrecke
mit gefalzten oder ungefalzten Druckbogen 2, beispielsweise ein Anleger für einen
Sammelhefter, eine Zusammentragmaschine für die Herstellung von klebegebundenen Büchern
oder eine Einsteckmaschine für Zeitungen. Die Vorrichtung bzw. der Anleger 1 weist
ein in einem Gestell 3 (siehe Fig. 3) drehender Förderrotor 4 auf, der durch eine
Rotorwelle 5 mit daran befestigten, einen Rotor bildenden Förderscheiben 6 ausgebildet
ist. Jede Förderscheibe 6 ist am Umfang mit zwei sich gegenüberliegenden Ausnehmungen
7 versehen, die, über drei Förderscheiben 6 betrachtet, fluchtend hintereinander und
parallel zur Rotorwelle 5 angeordnet sind. Weiterhin ist den in Reihe angeordneten
Ausnehmungen 7 jeweils ein Trennorgan 8 zugeordnet, das mehrere an einer in den Förderscheiben
6 parallel zur Rotorwelle 5 gelagerten Trennwelle 9 befestigte Saugarme 10 mit auf
den in Förderrichtung 7 vorderen -gefalzten oder ungefalzten- Rand eines Druckbogens
2 einwirkenden Saugköpfen 11 aufweist. Die mit einer nicht ersichtlichen Vakuumquelle
verbundenen Saugköpfe 11 werden über eine Leitung 12 mit einem Vakuum versorgt, das
beispielsweise über ein Drehschieberventil 13 (siehe Fig. 3) gesteuert ist. Die in
einem benachbarten Magazin 14 gestapelten Druckbogen 2 werden von dem/den mit dem
Förderrotor 4 umlaufenden Trennorgan/en 8 an dem dem Förderrotor 4 zugewandten, gefalzten
vorstehenden Rand an der Unterseite resp. vorderen Seite eines Druckbogens 2 des Stapels
erfasst, um sie bei einer geschuppten Entnahme der Druckbogen 2 als Stützorgan dienende
Umlenkrolle 15 nach unten umzulenken, sodass der vordere Rand des vom Trennorgan 8
abgehobenen Druckbogens 2 in die nachlaufende Ausnehmung 7 eintaucht, ohne vorerst
vom Trennorgan 8 gelöst zu werden. Dieses Mitlaufen des Trennorgans 8 ist in Fig.
1 durch unterbrochene Linien im Wirkbereich des Trennorgans 8 dargestellt. Das Trennorgan
8 löst sich vom vorderen Rand des Druckbogens 2, sobald dieser von einem durch die
Förderscheiben 6 des Förderrotors 4 und ein oder mehrere an der Umlenkrolle 15 umlaufenden
Transportbänder 16 gebildeten Einzugsspalt 17 förderwirksam erfasst wird.
Sollen die Druckbogen 2 beim Abziehen aus dem Magazin 14 vereinzelt werden, dann braucht
die Umlenkrolle 15 nicht mehr als Stützorgan an der Unterseite des Stapels verwendet
zu werden. Das/die um die Umlenkrolle 15 umlaufenden, in einem Bereich von etwa 120°
an dem Umfang des Förderrotors 4 gleichsinnig entlang laufenden Transportbänder 16
bilden einen Förderspalt, der sich durch die auf einer Feder 18 abgestützten Umlenkrolle
15 an einen sich bezüglich Höhe ändernden Schuppenstrom anpassen lässt. Die/das Transportband
16 wird um drei Umlenkrollen 15, 19, 20 geführt, von denen die Rolle 20 an einem Spannhebel
21 zum Spannen des Transportbandes 16 gelagert ist. Das/die mit dem Förderrotor 4
umlaufenden Trennorgane 8 sind mit einer Steuervorrichtung 22 antriebsverbunden. Hierzu
weist die Steuerwelle 9 an einem Ende ein Zahnritzel 23 auf, das mit einem weiteren,
an dem Förderrotor 4 gelagerten Zahnrad 24 kämmt, an dem ein in eine ortsfeste, mit
dem Gestell 3 verbundene (nierenförmige) Steuerbahn 25 eingreifender, am freien Ende
eine frei drehende Rolle 29, als Tastorgan ausgebildeter Steuerhebel 26 gelagert ist.
Fig. 1 zeigt ein Trennorgan 8 mit an dem untersten Druckbogen 2 angedocktem Saugkopf
11 und die entsprechende Stellung der Steuervorrichtung 22. Unmittelbar anschliessend
wird eine die gestapelten Druckbogen 2 im vorderen Randbereich stützende Rückhalteklinke
27 nach unten geschwenkt (strichpunktierte Lage), damit der am Trennorgan 8 angesaugte
Druckbogen 2 am falzseitigen Rand um die Umlenkrolle 15 nach unten geschwenkt werden
kann. Sobald der vordere Rand in den Umfang des Förderrotors 4 bzw. die dem fälligen
Druckbogen 2 zugeordnete Ausnehmung 7 eingetaucht ist, dreht die Rückhalteklinke 27
resp. -klinken wieder in ihre stützende Betriebsstellung zurück. Der weitere Verlauf
des Trennorgans 8 und der Ausnehmung 7 und deren Stellung ist in Fig. 1 gestrichelt
dargestellt. Erkennbar wird dabei, dass für das Trennorgan 8 mehr Raum und Zeit zum
Versetzen eines Druckbogens 2 an den Förderrotor 4 zur Verfügung steht als wie es
in der CH - A - 598 107 möglich ist. Die Bewegungsbahn eines Saugkopfes 11 ist in
Fig. 1 mit 28 vermerkt. Der/die Saugköpfe 11 befinden sich vom Moment der Uebernahme
des Druckbogens 2 am Einzugsspalt 17 bis zur Abgabe am Ende des Förderspaltes innerhalb
des Umfangs des Förderrotos 4.
[0007] Die Bewegungsrichtung eines abzuziehenden resp. umzulenkenden Druckbogens 2 ändert
sich gegenüber der Drehrichtung F des Förderrotors 4 von einer gegenläufigen in eine
gleichsinnige Bewegungsrichtung am Einszugsspalt 17.
[0008] Die zur Führung des Vakuums ausgebildeten Saugarme 10 münden über einen rechten Winkel
in die Steuerwelle 9, die durch einen mit der Vakuumleitung 12 verbundenen (kreisförmigen)
Hohlraum 44 (Fig. 1) ausgebildet ist. Die Verbindung an die Saugköpfe 11 könnte auch
radial zur Schwenkachse der Steuerwelle 9 -einen spitzen Winkel von weniger als 30°
bildend- ausgeführt sein.
[0009] Die zur Betätigung der Rückhalteklinken 27 vorgesehene Welle 30 ist parallel zu der
Rotorwelle 5 und der Steuerwelle 9 verlaufend im Gestell 3 gelagert. Sie weist einenends
einen Hebel 31 auf, der über eine Rolle 33 von einer an der Rotorwelle 5 sitzenden,
umlaufenden Kurvenscheibe 32 verschwenkt wird. Der Antrieb der Rotorwelle 5 erfolgt
übrigens durch Zahnrad 34 am Ende der Rotorwelle 5.
[0010] Eine alternative Ausführungsform zeigen die Fig. 2 und 3, wobei sich die dort gezeichnete
Ausführung insbesondere durch eine zusätzliche, gesteuerte Greifvorrichtung 35 von
der Ausführung in Fig. 1 unterscheidet. Die Greifvorrichtung 35 ist durch eine in
den Förderscheiben 6, parallel zur Rotorwelle 5 verlaufende Greiferwelle 36 ausgebildet,
an welcher beispielsweise drei Greifarme 37 befestigt sind. Die zur Offen- oder Schliessstellung
der Greifvorrichtung 35 erforderlichen Schwenkbewegungen der Greiferwelle 36 werden
mittels einem an dem Greiferwellenende befestigten Greiferhebel 38 von einer an dessen
freiem Ende gelagerten und auf einer ortsfesten Steuerbahn 39 umlaufenden Steuerrolle
40 ausgeführt; die Steuerbahn 39 ist mit dem Gestell 3 verbunden. Die Ausnehmungen
7 am Umfang des Förderrotors 4 resp. der Förderscheiben 6 sind mit einer erweiterten
Zutrittsöffnung taschenförmig ausgebildet, so dass die an den Saugköpfen 11 umgelenkten
Druckbogen 2 in die entgegendrehende Ausnehmung 7 auf direktem Weg eintauchen können.
Die in Drehrichtung F nachlaufende Wand 41 der Ausnehmung 7 ist als Greifauflage bei
geschlossener Greifvorrichtung 35 vorgesehen und die Greifarme 37 weisen hierzu einen
abgekröpften Endabschnitt 42 auf, der eine Bewegung der Greifarme 37 innerhalb des
Umfangs des Förderrotors 4 gewährleistet. Die Greifauflage könnte beispielsweise auch
durch eine ambosartig wirkende, an den Förderscheiben 6 gelagerte Walze 43 ausgebildet
sein.
1. Vorrichtung (1) zur Beschickung einer Verarbeitungsstrecke mit gefalzten oder ungefalzten
Druckbogen (2), bestehend aus einem gestapelte Druckbogen (2) von einem benachbbarten
Druckbogenmagazin (14) abziehenden Förderrotor (4), der am etwa kreisförmigen Umfang,
an die der durch wenigstens ein taktverbunden angetriebenes, auf den in Förderrichtung
(F) vorderen Rand eines Druckbogens (2) ansaugend einwirkendes Trennorgan (8) vom
Stapel teilweise abgehobene Druckbogen (2) versetzbar ist, eine zur Aufnahme des vorderen
Randes eines Druckbogens (2) vorgesehene Ausnehmung (7) aufweist und mit einem am
Teilumfang anliegenden, gleichsinnig angetriebenen Transportband (16) einen Förderspalt
bildet, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennorgan (8) wenigstens einen mit einer Vakuumquelle verbundenen Saugkopf (11)
aufweist, der an einer parallel zur Drehachse des Förderrotors (4) an diesem schwenkbar
gelagerten Steuerwelle (9) einer Steuervorrichtung (22) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnt, dass die Steuerwelle (9) mit einem
an einer ortsfest angeordneten Steuerbahn (25) umlaufenden Tastorgan (26, 29) verbunden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastorgan (26, 29) hebelartig ausgebildet ist und am freien Ende eine Tastrolle
(26) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderrotor (4) wenigstens zwei Trennorgane (8) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderrotor (4) im Erfassungsbereich der Druckbogen (2) vom Stapel eine bezüglich
Umlenkung der abzuziehenden Druckbogen (2) sich von entgegengesetzter in eine gleichsinnige
Bewegung ändernde Drehrichtung (F) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennorgan (8) in der Ausserbetriebsstellung innerhalb der Umlaufbahn des Förderrotors
(4) versetzbar gesteuert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der etwa senkrecht zur Stapelunterseite gerichtete Saugkopf (11) beim Ansaugen mit
einer durch die Drehachse des Förderrotors (4) und die Steuerwelle (9) verlaufende
Ebene einen spitzen Winkel unter 30° bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mit dem Umfang des Förderrotors (4) einen Einzugsspalt bildende Transportband
(16) im Einzugsbereich nachgiebig angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Förderspalt am Umfang des Förderrotors (4) über etwa 120° erstreckt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der am Umfang des Förderrotors (4) angeordneten Ausnehmung (7) eine entgegen der
Drehrichtung (F) des Förderrotors (4) zum Klemmen des zugeführten vorderen Randes
des Druckbogens (2) betätigbare Greifvorrichtung (35) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifvorrichtung (35) durch eine parallel zur Drehachse des Förderrotors (4)
beidseits an diesem schwenkbar gelagerte Greiferwelle (36) mit daran befestigten Greifarmen
(37) gebildet ist, die durch ein mit der Greiferwelle (36) verbundene, an einer stationären
Steuerkurve (39) umlaufenden Tastvorrichtung (38, 40) in eine Offen- und Schliessstellung
steuerbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (7) taschenförmig ausgebildet sind und eine erweiterte Zutrittsöffnung
für die Druckbogen (2) aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die in Drehrichtung (F) nachlaufende Wand (41) der Ausnehmung (7) als Greifauflage
der Greifvorrichtung (35) ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Druckbogen (2) an der Greifauflage festklemmenden Greifarme (37) einen
in Richtung ihrer Schliessbewegung abgekröpften Endabschnitt (42) aufweisen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifauflage als Walze (43) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem Förderrotor (4) den Einzugsspalt bildende Umlenkrolle (15) des Transportbandes
(16) zur Umlenkung der von dem Trennorgan (8) an dem in Förderrichtung vorderen Rand
erfassten Druckbogen (2) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkbereich der Greifvorrichtung (35) innerhalb des Umfanges des Förderrotors
(4) vorgesehen ist.