[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Verfahren dieser Art ist im Stand der Technik aus der EP 1 005 984 A1 bekannt
geworden. Bei diesem werden Druckprodukte als bedruckte Papierbahn von einem elektronischen
Drucker, beispielsweise einem Laserdrucker übernommen und mittels einer Schneidvorrichtung
zu einzelnen Planobogen geschnitten. Die Bogen werden in Förderrichtung mit einer
oder zwei Schwächungslinien versehen und unter Ausbildung eines Falzes geknickt. Die
gefalzten Druckprodukte werden zu einem sattelförmigen Stapel gesammelt, der geheftet
wird. Damit die Rücken der Druckprodukte möglichst schmal werden, werden diese abgepresst.
[0002] Die EP 0 992 365 A1 offenbart ein Verfahren, bei dem Druckprodukte ebenfalls vor
dem Zusammentragen einzeln gefalzt werden. Die gefalzten Druckprodukte werden gestapelt,
geheftet und geschnitten.
[0003] Die EP 0 869 092 des Anmelders hat ein Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen
zum Gegenstand, bei dem Bahnen aus Papier nach einer vorbestimmten Seitenfolge bedruckt
und zu Einzelbogen geschnitten werden. Die geschnittenen Bogen werden hinsichtlich
ihrer Lage um 90° gedreht und zur weiteren Verarbeitung Anlegern 11 zugeführt.
[0004] Das blattweise Falzen der Bogen vor dem Zusammentragen hat den wesentlichen Vorteil,
dass eine gute Falzqualität erreicht werden kann und auch vielseitige Broschüren mit
einem vergleichsweise schmalen Rücken hergestellt werden können. Bei dem genannten
Verfahren und den entsprechenden Anordnungen besteht die Schwierigkeit, dass auch
vergleichsweise kurze Störungen in der Weiterverarbeitung, beispielsweise beim Heften
zu Unterbrechungen und Rückwirkungen auf die Druckmaschine führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der genannten Art zu schaffen,
mit dem eine wesentlich höhere Leistung erreichbar ist und das trotzdem eine gute
Falzqualität gewährleistet. Die Erfindung ist durch das Verfahren gemäss Anspruch
1 und durch eine Anordnung gemäss dem entsprechenden unabhängigen Patentanspruch gelöst.
[0006] Beim erfindungsgemässen Verfahren wird die Digitaldruckmaschine vor einem Vereinzeln
der Planobogen oder der gefalzten Bahnabschnitte von der Weiterverarbeitung dieser
Planobogen oder Bahnabschnitt entkoppelt. Vergleichsweise kurzfristige Störungen in
der Weiterverarbeitung, beispielsweise beim Heften oder Schneiden können ohne Unterbrechung
der Digitaldruckmaschine behoben werden. Die während dieser Störung anfallenden Planobogen
oder Bahnabschnitte werden vom Puffer aufgenommen. Ist die Störung behoben, so kann
der Puffer durch eine höhere Leistung in der Weiterverarbeitung abgebaut werden.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der Puffer durch einen Stapel gebildet.
Ein solcher Stapel kann mit besonders hoher Leistung mittels eines Falzanlegers weiterverarbeitet
werden. Der Anleger entnimmt die Planobogen oder gefalzten Bahnabschnitte von der
Unterseite des Stapels und vereinzelt diese.
[0008] Eine noch höhere Leistung ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung dann möglich,
wenn die Planobogen verteilt und wenigstens zwei Puffern zugeführt werden. Vorzugsweise
erfolgt dieses Verteilen mittels wenigstens einer Weiche. Durch dieses Verteilen der
Planobogen kann die Leistung verdoppelt werden.
[0009] Eine wesentlich höhere Leistung ist auch möglich, indem nach einer Weiterbildung
der Erfindung Abschnitte der bedruckten Bahn vor der Bildung des Puffers gefalzt werden.
Das Falzen erfolgt gemäss einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise mittels
einer Taschen- oder Stauchfalzmaschine.
[0010] Die Verarbeitung ist dann besonders leistungsfähig, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung die Planobogen oder Bahnabschnitte nach dem Falzen auf einem Schwert
gesammelt werden. Das Schwert ist gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
über einer kontinuierlich laufenden Sammelkette angeordnet. Sind sämtliche Planobogen
oder Bahnabschnitte auf dem Schwert gesammelt, so wird dieses vorzugsweise in Laufrichtung
der Sammelkette zurückgezogen und die gesammelten Druckprodukte werden auf die Sammelkette
abgeworfen. Auf der laufenden Sammelkette werden mit Mitnehmern die Druckprodukte
beispielsweise einer Heftmaschine und anschliessend einer Schneidmaschine zugeführt.
[0011] Die erfindungsgemässe Anordnung ergibt sich aus dem entsprechenden unabhängigen Patentanspruch.
[0012] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0013] Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Anordnung,
- Fig. 2
- schematisch eine Seitenansicht eines Teils der Anordnung gemäss Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch eine Seitenansicht der Anordnung gemäss Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Anordnung gemäss einer Variante,
- Fig. 5
- schematisch eine Draufsicht auf die Anordnung gemäss Fig. 4,
- Fig. 6
- schematisch einen Schnitt durch ein Schwert und eine Sammelkette,
- Fig. 7
- ein Funktionsdiagramm des erfindungsgemässen Verfahrens,
- Fig. 8
- schematisch eine erfindungsgemässe Anordnung gemäss einer Variante,
- Fig. 9
- eine weitere schematische Ansicht der Anordnung gemäss der Variante und
- Fig. 10
- ein Funktionsdiagramm eines erfindungsgemässen Verfahrens gemäss einer Variante unter
Verwendung der Anordnung gemäss den Fig. 8 und 9.
[0014] Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Druckmaschine 22, insbesondere eine digitale Druckmaschine,
die einen Papierbogen 2 ein- oder zweiseitig so bedruckt, dass mittels einer Schneidvorrichtung
16 aus dieser Bahn 2 A4 Planobogen 3 gebildet werden. Wie ersichtlich, laufen in Transportrichtung
gemäss Pfeil 27 jeweils zwei Planobogen 3 nebeneinander. Der Transport der vereinzelten
Planobogen 3 erfolgt gemäss Fig. 2 mittels einer Transportvorrichtung 26, die ein
Oberband 26a und ein Unterband 26b aufweist. Die Bahn 2 wird mittels der Schneidvorrichtung
16 somit quer und längs geschnitten.
[0015] Die geschnittenen Planobogen 3 werden mittels der Transportvorrichtung 26 einer Weiche
4 zugeführt, die eine in den Richtungen des Doppelpfeils 30 nach oben und nach unten
verschwenkbare Zunge 19 aufweist. In der Fig. 2 ist die Zunge 19 in der Mittelstellung
gezeigt. Wird die Zunge 19 nach unten verschwenkt, so werden die geschnittenen Planobogen
3 nach oben zu einer nach oben führenden Transportvorrichtung 28 geleitet. Ist hingegen
die Zunge 19 nach oben verschwenkt, so gelangen die Planobogen 3 zu einer Transportvorrichtung
29 die gemäss nach Fig. 2 schräg nach unten führt. Beide Transportvorrichtungen 28
und 29 bilden an ihrem vorderen Ende eine Bahnüberführung 23, mittels der ein sogenannter
Wasserfall 24 gebildet wird, mit dem die Druckprodukte 3 nach unten jeweils auf ein
langsamer laufendes Band 6 gelangen. Unter Mithilfe einer Rolle 31 wird jeweils ein
Schuppenstrom 5 gebildet. Wie die Fig. 2 erkennen lässt, werden auf einer oberen Ebene
35 nebeneinander zwei Schuppenströme 5 und auf einer unteren Ebene 36 ebenfalls nebeneinander
parallel laufende Schuppenströme 5' gebildet. Die Bildung der Schuppenströme 5 und
5' ist nicht zwingend, hat aber den wesentlichen Vorteil, dass die Transportgeschwindigkeit
gesenkt und eine Beruhigung des Materialtransportes erreicht werden kann.
[0016] Die beiden Schuppenströme 5a und 5b der oberen Ebene 35 werden jeweils im Abstand
zueinander an einer Biegung 6a bzw. 6b um 90° umgelenkt und jeweils einer Stapelvorrichtung
9 eines Falzanlegers 8 zugeführt. Die beiden Schuppenströme 5a' und 5b' der unteren
Ebene 36 werden ebenfalls über Bogen 6a' und 6b' jeweils einem Stapel 9' eines Anlegers
8 zugeführt. Die Anleger 8 weisen gemäss Fig. 3 in an sich bekannter Weise eine Greiftrommel
10 und hier nicht gezeigte Sauger oder andere Greifmittel auf, mit denen die Planobogen
3 an der Unterseite der Stapelvorrichtung 9 einzeln abgezogen und gefalzt werden.
Die Ansteuerung beim Abziehen und Trennen der Planobogen 3 erfolgt vorzugsweise durch
einen hier nicht gezeigten Lesekopf, der am Anfang und am Ende des zu bildenden Druckerzeugnisses
1 beispielsweise ein aufgedrucktes Steuerzeichen oder einen Barcode erkennt. Auf den
Greifertrommeln 10 können die Planobogen 3 vor dem Falzen in an sich bekannter Weise
gerillt werden.
[0017] Die gefalzten Planobogen 3 eines Druckerzeugnisses werden jeweils auf einem Schwert
11 gesammelt. Die Anzahl der gesammelten Planobogen 3 kann von Druckerzeugnis zu Druckerzeugnis
unterschiedlich sein. Die Reihenfolge der gesammelten Planobogen 3 auf dem jeweiligen
Schwert 11 entspricht der Seitenfolge des Druckerzeugnisses. Sind sämtliche gefalzten
Planobogen 3 eines Druckerzeugnisses auf einem Schwert 11 gesammelt, so wird dieses
mittels eines pneumatischen Druckzylinders 11a in der Transportrichtung gemäss Pfeil
31 zurückgezogen, derart, dass die gesammelten und gefalzten Planobogen 3 auf eine
kontinuierlich laufende Sammelkette 12 fallen und dort in an sich bekannter Weise
von Mitnehmern 32 mitgenommen und in Richtung des Pfeiles 31 transportiert werden.
Der Abwurf der Planobogen 3 auf die Sammelkette 12 erfolgt synchron und wird durch
eine hier nicht gezeigte Steuerung ausgelöst, so dass die Teilungen der Sammelkette
12 sequentiell möglichst komplett gefüllt werden.
[0018] Die Fig. 3 zeigt die Sammelkette 12 mit abgeworfenen Druckerzeugnissen 37, 38, 39
und 40. Diese Druckerzeugnisse sind hier noch ohne Umschlag 14 versehen, der den abgeworfenen
Druckerzeugnissen mittels eines weiteren Falzanlegers 13 hinzugefügt wird. Der Umschlag
14 wird somit zusätzlich noch hinzugefügt und anschliessend sind die Druckerzeugnisse
komplett und können mittels einer hier nicht gezeigten Vorrichtung gebunden, beispielsweise
geheftet werden. Die Fig. 3 zeigt ganz links ein fertiges Druckerzeugnis 1, das lediglich
noch gebunden werden muss. Das nachfolgende Druckerzeugnis 1' kann ein gleiches oder
ein anderes Druckerzeugnis sein. Das Druckerzeugnis 1 ist insbesondere eine Broschüre,
die beispielsweise bis zu 200 Seiten aufweisen kann.
[0019] Der Antrieb der Falzanleger 8 erfolgt vorzugsweise durch separat regelbare Elektromotoren
25. Der Antrieb der Sammelkette 17 und beispielsweise einer Heftmaschine 15 oder einer
Schneidmaschine erfolgt über einen gemeinsamen weiteren Antriebsmotor 17.
[0020] Wie die Fig. 6 zeigt, liegen die gesammelten Planobogen 3 sattelförmig auf dem im
Querschnitt dreieckigen Schwert 11 auf, wobei der Falz F oben ist und in Transportrichtung
gemäss des Pfeiles 31 verläuft. Seitlich steil nach aussen ragende Arme 11b halten
die gesammelten und gefalzten Planobogen 3 gespreizt. Parallel zum Schwert 11 und
unterhalb diesem verläuft die Sammelkette 12. Diese weist Kettenglieder 34 auf, an
denen sattelförmige Auflagen 33 befestigt sind und die in einer Schiene 12 verschieblich
geführt sind. An einigen dieser Auflagen 33 ist ein nach oben ragender Mitnehmer 32
befestigt. Wird das Schwert 11 wie oben erwähnt zurückgezogen, so fallen die gesammelten
Planobogen 3 auf die Sammelkette 12 und werden von Mitnehmern 32 mitgenommen. Der
Abwurf erfolgt selbstverständlich synchron zum Lauf der Sammelkette 12. Beim Zurückziehen
des Schwertes 11 werden die gesammelten Planobogen 3 in der Laufrichtung der Sammelkette
12 beschleunigt, was eine schonende Mitnahme durch die Mitnehmer 32 gewährleistet.
Nach dem Abwurf wird das Schwert 11 mit dem Druckzylinder 11a wieder in die Ausgangsstellung
verfahren und ist nun für die Aufnahme weiterer Planobogen 3 bereit.
[0021] Bei der Anordnung gemäss den Fig. 4 und 5 wird eine sequenziell bedruckte Papierbahn
2' bearbeitet, die mittels einer Schneidvorrichtung 16' lediglich quer zur Transportrichtung
zu Planobogen 3' geschnitten wird. Diese Planobogen 3' besitzen beispielsweise das
Format A3 und dieses ist gemäss Fig. 5 quer zur Transportrichtung ausgerichtet. Die
geschnittenen Planobogen 3' werden mit einer Weiche 4 wie bereits oben erläutert zu
einer oberen Ebene 35 oder zu einer unteren Ebene 36 transportiert und dort jeweils
im Schuppenstrom weiter transportiert. Der Schuppenstrom der oberen Ebene 35 wird
mittels einer Transportvorrichtung 7a zur Stapelvorrichtung 9 eines Falzanlegers 8
und der Schuppenstrom der unteren Ebene wird mit einer kürzeren Transportvorrichtung
7b horizontal zu einer Stapelvorrichtung 9 eines weiteren Falzanlegers 8 transportiert.
Wie ersichtlich führt die Transportvorrichtung 7a von der oberen Ebene 35 schräg nach
unten auf die Höhe der unteren Ebene 36. Die Planobogen 3' der Bahn 2' werden somit
auf zwei Falzanleger 8 aufgeteilt. Bevor die Planobogen 3' in den Falzanlegern 8 gefalzt
werden, werden sie wie erläutert in den Stapelvorrichtungen 9 gestapelt. Dieses Stapeln
der Planobogen 3' in den Stapelvorrichtungen 9 hat den wesentlichen Vorteil, dass
der Materialstrom durch den darin gebildeten Stapel entkoppelt wird und durch die
Stapelvorrichtungen 9 eine Art Puffer gebildet wird. In den Stapelvorrichtungen 9
können beispielsweise kurzzeitig mehr als üblich Planobogen 3' gestapelt werden. Auch
bei einer Verzögerung durch die Transportvorrichtungen 7a und 7b können die Falzanleger
8 noch mit dem Vorrat der Planobogen 3' in den Stapelvorrichtungen 9 weiterarbeiten.
Puffereinrichtungen sind u.a. in der EP - A - 0 876 977, EP - A - 0 739 838 und DE
- A - 36 08 055 offenbart.
[0022] Die Planobogen 3' werden in den Anlegern 8 jeweils vom Format A3 auf das Format A4
gefalzt. Wie oben erläutert, werden auch hier auf Schwertern 11 die Planobogen 3'
eines Druckerzeugnisses 1", mit Ausnahme eines Umschlages 14 gesammelt. Der Umschlag
wird mittels eines weiteren Falzanlegers 13 gefalzt und beigefügt. Beträgt die Leistung
eines Falzanlegers 8 beispielsweise 15'000 Planobogen 3' in der Stunde, so können
somit insgesamt 30'000 Planobogen 3' in der Stunde verarbeitet werden. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel werden die geschnittenen Planobogen 3' auf zwei Ebenen 35 und
36 aufgeteilt. Grundsätzlich ist auch eine Ausführung denkbar, bei welcher mehr als
zwei Ebenen, beispielsweise vier Ebenen verwendet werden. Entsprechend können dann
mehr als zwei Anleger 8 zum Vereinzeln und Falzen verwendet werden.
[0023] Ist der Umschlag 14 den Planobogen 3' beigefügt, so werden diese beispielsweise mittels
einer Heftmaschine 15 am Falz F geheftet. Heftmaschinen 15 sind dem Fachmann gut bekannt
und diese sind vorzugsweise mit fliegend mitlaufenden Heftköpfen 15a versehen. In
Fig. 4 ist ein geheftetes Druckprodukt mit 1" bezeichnet. Dieses Druckprodukt 1" kann
mit einer hier nicht gezeigten Schneidvorrichtung noch an den drei freien Seiten geschnitten
werden. Diese Schneidvorrichtung, die Sammelkette 12 und die Heftmaschine 15 werden
vorzugsweise gemeinsam vom Motor 17 angetrieben. Der Antrieb der Falzanleger 8 und
13 erfolgt vorzugsweise jeweils einzeln durch einen geregelten Elektromotor 25.
[0024] Bei einer kurzzeitigen Störung in der Weiterverarbeitung, beispielseise bei einer
Heftmaschine 15, muss die Druckmaschine 22 nicht unterbrochen werden, da die während
der Störung anfallenden Planobogen 3 in den Stapelvorrichtungen 9 aufgenommen werden
können. Die Stapelvorrichtung 9 kann zur Vergrösserung der Stapelkapazität auch durch
weitere Puffermittel ergänzt oder ersetzt werden. Ist die Störung behoben, so können
die Stapel durch eine höhere Leistung der Falzanleger 8 abgebaut werden. Die Geschwindigkeit
der Falzanleger 8 beträgt dann beispielsweise 120 % der Geschwindigkeit der Druckmaschine
22. Entsprechend laufen auch die Sammelkette und die nachgeordneten Bearbeitungsvorrichtungen
schneller.
[0025] Das erfindungsgemässe Verfahren, das mit der Anordnung gemäss den Fig. 1 und 6 durchführbar
ist, ist im Funktionsdiagramm gemäss Fig. 7 dargestellt. Im Verfahrensschritt A werden
die Seiten einer Broschüre mittels der digitalen Druckmaschine 22 in der entsprechenden
Reihenfolge sequenziell und digital gedruckt. Die Seiten auch einer umfangreichen
Broschüre können somit nacheinander gedruckt werden.
[0026] Im Verfahrensschritt B wird die bedruckte Papierbahn 2 in Planobogen 3 bzw. 3' geschnitten.
Die Planobogen 3 bestehen aus zwei A4 und die Planobogen 3' aus zwei A5 Formaten.
Es sind ja aber grundsätzlich auch andere Aufteilungen möglich.
[0027] Die Planobogen 3 bzw. 3' werden im Schritt C beispielsweise mittels der Weiche 19
auf zwei oder mehrere Ebenen verteilt. Die Verteilung kann wahlweise in Einzelbogen
oder in Gruppen erfolgen. Nach der Weiche 19 werden die Schuppen S gebildet und mittels
Transportbändern den Falzanlegern 8 zugeführt.
[0028] Zur Entkoppelung der Digitaldruckmaschine 22 von der Weiterverarbeitung werden die
einlaufenden Schuppen S auf den Falzanlegern 8 jeweils in der Stapelvorrichtung 9
zu einem Stapel 9' aufgestossen. Diese Stapel 9' bilden jeweils einen Puffer, durch
den vergleichsweise kurzzeitige Unterbrechungen in der Weiterverarbeitung ohne Rückwirkung
auf die Digitaldruckmaschine 22 aufgenommen werden. Bei einem längeren Unterbruch
kann die Digitaldruckmaschine 22 gezielt heruntergefahren werden.
[0029] In den Falzanlegern 8 werden die Planobogen 3 bzw. 3' in bekannter Weise durch hier
nicht gezeigte Vakuumsauger abgekippt und mittels eines hier nicht gezeigten rotierenden
Greifers vereinzelt. Bei einer Störung in der Weiterverarbeitung kann die Vereinzelung
durch eine Saugunterstellung unterbrochen und der Anleger gestoppt werden.
[0030] In der Fig. 7 ist das Puffern mit D und das Vereinzeln mit E angedeutet.
[0031] Im Verfahrensschritt F werden die vereinzelten Planobogen 3 bzw. 3' gefalzt. Hierbei
können die Planobogen 3 bzw. 3' in an sich bekannter Weise gerillt und anschliessend
durch hier nicht gezeigte Riemen im Durchlaufverfahren gefalzt werden. Dadurch entsteht
ein sehr scharfer Falz F, so dass auch umfangreiche Broschüren beispielsweise mit
mehr als 200 Seiten hergestellt werden können. Der Antrieb der Falzanleger 8 erfolgt
vorzugsweise unabhängig von der Heftmaschine 15 durch die regelbaren Elektromotoren
25. Nach dem Falzen werden die Planobogen 3 bzw. 3' wie oben erläutert jeweils auf
einem Schwert 11 gesammelt. Ist eine komplette Broschüre auf einem Schwert 11 gesammelt,
wird die Saugerbewegung für einige Takte unterstellt. Während dieser Zeit können die
Planobogen 3 bzw. 3' exakt aufgestossen und durch Zurückziehen des Schwertes 11 auf
die Sammelkette 12 abgeworfen werden.
[0032] Nach dem Sammeln erfolgt das Transportieren der Planobogen 3 bzw. 3' auf der Sammelkette
12. In Fig. 7 ist dieser Verfahrensschritt mit H angedeutet. Die Sammelkette 12 läuft
in einem bestimmten Geschwindigkeitsverhältnis zu der Anzahl Falzanlegern 8 und der
Anzahl der zu sammelnden Planobogen 3 bzw. 3'. Der synchrone Abwurf der gesammelten
Planobogen auf die Sammelkette 12 erfolgt durch das pneumatische Zurückziehen des
entsprechenden Schwertes 11. Dies wird durch eine Steuerung ausgelöst und erfolgt
so, dass die Teilungen der Sammelkette 12 sequenziell komplett gefüllt werden.
[0033] Die nachfolgenden Schritte in der Weiterverarbeitung betreffen das Zuführen eines
Umschlages gemäss I, das Heften K mittels der Heftmaschine 15 sowie das Schneiden
L mittels eines hier nicht gezeigten Trimmers oder einer anderen Schneidmaschine.
[0034] Bei der Anordnung gemäss den Fig. 8 und 9 wird eine endlose Papierbahn mittels der
Digitaldruckmaschine 22 bedruckt. Diese Papierbahn 2" wird mit einer hier nicht gezeigten
Schneidmaschine in Querrichtung in Bahnabschnitte 3'' geschnitten. Diese Bahnabschnitte
3" umfassen jeweils mehrere, beispielsweise sechs A4 Formate, die paarweise nebeneinander
angeordnet sind. Die somit aus mehreren Seiten bestehenden Bahnabschnitte 3" werden
in einer Taschen- oder Stauchfalzmaschine 40 zu einem Bogen 3"' und anschliessend
in einer Falzmaschine 41, bzw. einer Schwertfalzmaschine zu einem Bogen 3"" gefalzt
und nach einer Umlenkung gemäss Pfeil 45 in einem Schuppenstrom 44 mittels Transportbändern
46 einer Stapelvorrichtung 9 zugeführt, in dem ein Stapel 9' gebildet wird. Dieser
Stapel 9' bildet einen Puffer und wird mittels eines Bogenanlegers 8' vereinzelt und
geöffnet. Die geöffneten Bogenabschnitte werden wie oben erläutert auf einem Schwert
11 gesammelt und die komplett gesammelten Broschüren auf die Sammelkette 12 abgeworfen.
Die Falzvorrichtung 41 besteht in bekannter Weise im wesentlichen aus einem Falzschwert
43, das die gefalzten Bahnabschnitte 3"' zwischen zwei gegeneinander laufende Walzen
42 schlägt.
[0035] Die Fig. 10 veranschaulicht das Verfahren, das mittels der Vorrichtung gemäss den
Fig. 8 und 9 durchführbar ist. Das Verfahren unterscheidet sich von demjenigen gemäss
Fig. 7 im wesentlichen durch das Schneiden von Bahnabschnitten 3" und das nachfolgende
Falzen C', durch das sich in der Regel das Verteilen erübrigt. Ein solches Verteilen
ist aber grundsätzlich bei diesem Verfahren auch möglich. Wie die Fig. 10 zeigt, kann
mittels einer weiteren Digitaldruckmaschine 22 parallel eine zweite Papierbahn 2''
bedruckt, geschnitten, gefalzt, gepuffert, vereinzelt und gesammelt werden. Nach dem
Sammeln der Bahnabschnitte werden diese auf eine gemeinsame Sammelkette 12 abgeworfen
und der Weiterverarbeitung zugeführt. Auf der Sammelkette 12 werden somit die Broschüren
von zwei Digitaldruckmaschinen 22 gesammelt. Diese beiden Digitaldruckmaschinen 22
können gleichzeitig drucken. Es ist jedoch auch denkbar, dass lediglich eine dieser
beiden Digitaldruckmaschinen 22 druckt. Der Einsatz von zwei oder mehr als zwei Digitaldruckmaschinen
22 ist auch bei sehr umfangreichen Broschüren vorteilhaft. Eine erste Digitaldruckmaschine
22 druckt eine erste Gruppe von Bogen, die über einen Anleger 8 geöffnet und gesammelt
werden.
[0036] Die zweite Digitaldruckmaschine 22 druckt die zweite Gruppe von Bogen, die auf der
Sammelkette 12 mit der ersten Gruppe zusammengetragen werden.
1. Verfahren zur Herstellung gefalzter Druckerzeugnisse (1) wie beispielsweise Zeitschriften
oder Broschüren, wobei mittels wenigstens einer Digitaldruckmaschine (22) jeweils
eine Bahn (2) sequenziell bedruckt wird und anschliessend diese Bahn (2)
a) in für wenigstens vier Seiten geteilte Planobogen (3,3') oder in Bahnabschnitte
(3'') für Druckerzeugnisse mit einem Mehrfachen an vier Seiten geschnitten resp. weiterverarbeitet
wird,
b) die Planobogen (3,3') oder Bahnabschnitte (3'') gefalzt werden,
c) die gefalzten Planobogen (3,3') oder Bahnabschnitte (3'') gesammelt werden,
d) die gesammelten gefalzten Planobogen (3,3')oder Bahnabschnitte (3'') geheftet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Entkoppelung der Digitaldruckmaschine (22) von der Weiterverarbeitung ein Puffer
(9',9'') mit den Planobogen (3,3') oder den gefalzten Bahnabschnitten (3'') gebildet
wird, und dass in Weiterverarbeitungsrichtung gesehen nach dem Puffer (9',9'') die
Planobogen (3,3') oder die gefalzten Bahnabschnitte (3'') vereinzelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Planobogen (3,3') verteilt und wenigstens zwei Puffern (9',9'') zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Planobogen (3,3') mittels wenigstens einer Weiche (4) verteilt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Planobogen (3,3') auf wenigstens zwei übereinander angeordnete Ebenen (35,36)
verteilt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnabschnitte (3") vor der Bildung des Puffers (9',9") gefalzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnabschnitte (3") in einer Taschen- oder Stauchfalzmaschine (40) gefalzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Taschen- oder Stauchfalzmaschine (40) gefalzten Bahnabschnitte (3'') anschliessend
parallel zur Weiterverarbeitungsrichtung zu einem Bogen mit einem für das Oeffnen
bestimmten Greifrand gefalzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung eines Puffers (9',9'') mit Planobogen (3,3') oder gefalzten Bahnabschnitten
(3") wenigstens ein Stapel, eine Staustrecke oder ein Wickel gebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die in einem Schuppenstrom (S) geführten Planobogen (3,3') oder gefalzten Bahnabschnitten
(3") zu einem Stapel (9',9'') aufgestossen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Planobogen (3,3') oder die gefalzten Bahnabschnitte (3'') nach der Bildung des
Puffers (9',9") vereinzelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Planobogen (3,3') oder gefalzten Bahnabschnitte (3'') durch Abziehen von einem
Stapel (9',9") vereinzelt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel (9',9") mit sequenziell übereinander liegenden Planobogen (3,3') oder
gefalzten Bahnabschnitten (3'') gebildet werden, und dass die für ein komplettes Druckerzeugnis
(1) sequenziell übereinander liegenden Planobogen (3,3') vereinzelt sowie gefalzt
bzw. die gefalzten Bahnabschnitte (3'') vereinzelt und geöffnet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Planobogen (3,3') bzw. gefalzten Bahnabschnitte (3'') mittels Vakuumsaugern und
rotierenden Greifern eines Anlegers vereinzelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an dem letzten Bogen eines vorauseilenden Druckerzeugnisses (1) ein von einem Lesekopf
erfassbares, markiertes Steuerzeichen zur Unterbrechung der Vereinzelung angeordnet
ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass gefalzte Planobogen (3,3') bzw. gefalzte Bahnabschnitte (3") auf einem abwurfgesteuerten
Schwert (11) gesammelt werden, das über einer kontinuierlich laufenden Sammelkette
(12) eines Sammelhefters angeordnet ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Schwert (11) jeweils ein komplettes Druckerzeugnis (1) gesammelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils nach dem Sammeln eines kompletten Druckerzeugnisses (1) auf dem Schwert (11)
die Vereinzelung für einige Takte unterbrochen wird und während dieser Unterbrechung
die gefalzten Planobogen (3,3') bzw. gefalzten Bahnabschnitte (3'') auf dem Schwert
(11) aufgestossen und durch Zurückziehen des Schwertes (11) auf die Sammelkette (12)
abgeworfen werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mit wenigstens zwei Digitaldruckmaschinen (22) gedruckt wird, wobei eine erste Digitaldruckmaschine
(22) eine erste Gruppe und eine zweite Digitaldruck-maschine (22) eine zweite Gruppe
von Planobogen (3,3') druckt und beide Gruppen auf der Sammelkette (12) des Sammelhefters
zusammengeführt werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mit wenigstens zwei Digitaldruckmaschinen (22) gedruckt wird, wobei eine erste Digitaldruckmaschine
(22) eine erste Gruppe und eine zweite Digitaldruckmaschine (22) eine zweite Gruppe
von Bahnabschnitten (3'') druckt, und beide Gruppen auf der Sammelkette (12) des Sammelhefters
zu einem Druckerzeugnis zusammengeführt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die gesammelten Planobogen (3,3') oder gefalzten Bahnabschnitte (3'') geheftet und
anschliessend an den drei freien Seiten geschnitten werden.
21. Anordnung zur Herstellung von Druckerzeugnissen (1) wie beispielsweise Zeitschriften
oder Broschüren, durch Bedrucken wenigstens einer Bahn (2) mittels einer Digitaldruckmaschine
(22), mit einer Schneidmaschine (16) zum Schneiden der Bahn (2) zu einer Mehrzahl
von Planobogen (3,3') oder Bahnabschnitten (3''), mit einer Transportvorrichtung (18),
wenigstens einer Falzvorrichtung (8,40), Mitteln (11) zum Sammeln der gefalzten Planobogen
(3,3') oder Bahnabschnitte (3") und Mitteln (15) zum Heften der gesammelten Planobogen
(3,3') bzw. Bahnabschnitte (3"), gekennzeichnet durch Mittel (9) zur Bildung eines Puffers (9,9') vor dem Vereinzeln der Planobogen (3,
3') bzw. der gefalzten Bahnabschnitte (3'') durch einen Anleger (8,8').
22. Anordnung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verteilvorrichtung (4) vorgesehen ist, welche die Planobogen (3,3') auf wenigstens
zwei Produkteströme verteilt.
23. Anordnung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilvorrichtung (4) eine Weiche aufweist, welche mittels einer beweglichen
Zunge (19) die Planobogen (3,3') taktsynchron mit der Digitaldruckmaschine (22) verteilt.
24. Anordnung nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Verteilvorrichtung (4) wenigstens eine Bahnüberführung (23) angeordnet ist,
welche die Planobogen (3,3') über einen Wasserfall (24) jeweils einem langsamer laufenden
Band (6) zuführt, derart, dass die Planobogen (3,3') auf den langsamer laufenden Bändern
(6) als Schuppenstrom (S) gefördert werden.
25. Anordnung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Anleger (8,8') vorgesehen ist, dem die Planobogen (3,3') zugeführt
und über diesen zu einem Stapel (9',9'') als Puffer aufgestossen werden.
26. Anordnung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass dem Anleger (8,8') ein Schwert (11) zugeordnet ist, auf dem die gefalzten Planobogen
(3,3') oder die gefalzten Bahnabschnitte (3'') gesammelt werden.
27. Anordnung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwert (11) über einer Sammelkette (12) eines Sammelhefters angeordnet ist.
28. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine Taschen- oder Stauchfalzmaschine (40) vorgesehen ist, in welcher die Bahnabschnitte
(3") gefalzt werden.
29. Anordnung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnabschnitte (3") in einer Falzmaschine (41) zu einem Bogen mit Greifrand gefalzt
werden.
30. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 20 für Druckerzeugnisse (1)
mit unterschiedlichen Inhalten.