[0001] Die Erfindung betrifft Aufzuganlagen für Gebäude mit einer Kabine, die über ein Zugmittel
mit einem Antriebsmechanismus verbunden ist.
[0002] Bekannte Aufzuganlagen bestehen im Wesentlichen zum Einen aus einem Aufzugsschacht
mit Führungsschienen, Schachttüren, einer Kabine einschließlich Fangvorrichtung und
Magnetschalter, einem Gegengewicht und informationsbereitstellende Einrichtungen und
zum Anderen aus einem Maschinenraum der Maschine als Elektromotoren oder hydraulischen
Antrieben, einem Geschwindigkeitsbegrenzer, einer Steuerung und einem Hauptschalter.
Derartige Lösungen sind unter anderem in den Veröffentlichtungen EP 0 955 262 A1 (Hydraulischer
Aufzug), EP 0 957 060 A1 (Hydroseilaufzug), DE 198 51 726 A1 (Aufzug mit Spindelhubseilantrieb),
DE 199 02 853 A1 (Personen- Seilaufzug), DE 298 14 744 U1 (Aufzug mit Antrieb) und
DE 298 19 566 U1 (Fahrstuhl) aufgeführt. Derartige Aufzuganlagen zeichnen sich durch
einen komplizierten und aufwendigen Aufbau aus. Der Aufwand ist insbesondere für Gebäude
mit einer geringen Anzahl von Etagen sehr unökonomisch. Zum Beispiel für die Mieter
ergeben sich zusätzliche hohe Kosten, so dass die Mietkosten nicht unwesentlich steigen.
Bei weiteren Aufzuganlagen sind die Antriebe mit den Kabinen verbunden. Derartige
Lösungen sind unter anderem in EP 0 614 843 A1 (Antriebsvorrichtung für eine selbstfahrende
Aufzugskabine) und DE 198 34 994 A1 (Aufzuganlage mit integrierter Maschineneinheit)
aufgeführt. Bei diesen Aufzuganlagen kommen keine Gegengewichte und Zugmittel zum
Einsatz. Allerdings werden auch Führungsschienen und Kabinenrahmen benötigt. Der Aufwand
für die Kopplung der Antriebe und der Führungsschienen und damit für die Bewegungsübertragung
zwischen Antrieb und Kabine steigt. Insbesondere für Gebäude mit wenigen Etagen ergeben
sich gleiche Nachteile wie bei den erst genannten Veröffentlichungen.
In der EP 0 550 904 A1 (Pneumatische Vakuumaufzuganlage) wird über eine pneumatische
Druckänderung die Kabine in einem Schacht bewegt. Ein derartiger Aufzug ist in seinem
technologischen Aufbau durch die insbesondere notwendigen luftdichten Führungen zwischen
Kabine und Schacht nur sehr aufwendig realisierbar. Der Aufwand steigt dabei mit den
zu transportierenden Lasten. Für große Lasten sind dementsprechend hohe Druckdifferenzen
im Schacht notwendig. Bei einer Bewegung der besetzten Kabine im Schacht muss ein
Luftaustausch gewährleistet sein. Dieser Sachverhalt ist mit der beschriebenen pneumatischen
Vakuumaufzuganlage nicht gegeben.
[0003] Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen einfach
zu realisierenden Aufzug für Gebäude zu schaffen, der sich weiterhin dadurch auszeichnet,
dass dieser sowohl in Aufbau befindliche als auch in bestehende Gebäude leicht ein-
oder angebaut werden kann.
[0004] Dieses Problem wird mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
[0005] Die Aufzuganlagen für Gebäude mit einer Kabine, die über ein Zugmittel mit einem
Antriebsmechanismus verbunden ist, zeichnen sich insbesondere durch ihren einfachen
Aufbau aus. Die Aufzuganlage besteht dabei im Wesentlichen aus einem rohrförmigen
Körper mit mehreren mittels Zugangstüren verschließbaren Öffnungen, einer Kabine und
dem Antriebsmechanismus zum Bewegen der Kabine.
Ein weiterer Vorteil derartig realisierter Aufzuganlagen besteht darin, dass diese
leicht in entstehende oder bestehende Gebäude eingebaut werden können.
Grundlage dazu bildet der vertikal angeordnete rohrförmige Körper, indem die Kabine
geführt ist und der rohrförmige Körper gleichzeitig die Führung darstellt. Dadurch
ist eine sehr einfache Realisierung vorhanden, Führungsschienen sind nicht notwendig.
Gleichzeitig ist es, leicht möglich, diesen rohrförmigen Körper in oder an entstehenden
oder vorhandenen Gebäuden an- oder einzubauen. Der rohrförmige Körper kann auch aus
mehreren Teilkörpern bestehen.
Dadurch dass
- der rohrförmige Körper durch verschließbare Öffnungen als Zugangstüren verschlossen
ist,
- der rohrförmige Körper unten abgeschlossen ist,
- zwischen dem Abschluss des rohrförmigen Körpers und der untersten Öffnung ein freier
Raum vorhanden ist und
- entweder die Bodenplatte der Kabine oder die Bodenplatte der Kabine mit einem diese
umlaufenden Element, insbesondere eine Dichtung, den Querschnitt des rohrförmigen
Körpers weitestgehend oder vollständig ausfüllen,
ist ein bei einer ungewollten Abwärtsbewegung der Kabine komprimierbares Luftvolumen
zwischen der Bodenplatte und dem Abschluss des rohrförmigen Körpers vorhanden. Diese
Kompression führt zu einem Luftpolster unter der Kabine, so dass die Geschwindigkeit
auf ein physiologisch vertretbares Maß verringert wird. Damit ist eine Bremse bei
Defekt (z.B. Riss des Zugmittels, Ausfall des Antriebsmechanismus, unkontrolliertes
Ablaufen) vorhanden, so dass eine Gefährdung von Personen weitestgehend ausgeschlossen
wird. Eine ansonsten vorzusehende oder vorgesehene Einrichtung zur Geschwindigkeitsbegrenzung,
z.B. in Form einer Fangvorrichtung, ist nicht notwendig.
Durch diese Gestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlagen sind die Kabinen als selbsttragende
Konstruktionen ausführbar, so dass herkömmliche Kabinenrahmen entfallen und wesentliche
Materialeinsparungen gegeben sind. Bei normaler Auf- und Abwärtsfahrt der Kabine können
die Zugangstüren als verschließbare Öffnungen des rohrförmigen Körpers so ausgebildet
sein, dass ein Luftausgleich möglich ist.
Die Kabine ist so ausgestaltet, dass mindestens zwei Personen und ein Krankenfahrstuhl
platzierbar sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die strömenden Luftvolumina in dem rohrförmigen
Körper zu einer rüttelfreien Bewegung genutzt werden können, so dass ein störungsfreies
Bewegen der Kabine möglich ist.
Insgesamt sind damit sehr einfach zu realisierende Aufzuganlagen vorhanden, so dass
durch den Einbau in entstehende oder bestehende Gebäude die ökonomischen Aufwendungen
weitestgehend minimiert werden, so dass die dadurch nachfolgenden insbesondere finanziellen
Belastungen für die Nutzer insbesondere als Mieter auf einem niedrigen Niveau gehalten
werden können.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 11
angegeben.
[0007] Eine Ausbildung des rohrförmigen Körpers in einer selbsttragenden und stützenden
und/oder tragenden Bauweise mit einer geschlossenen Innenwandung nach der Weiterbildung
des Patentanspruchs 2 sichert eine separate und vom Gebäude unabhängige Bauform der
Aufzuganlage. Die Aufzuganlage kann dabei leicht sowohl innerhalb als auch außerhalb
eines Gebäudes platziert werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Aufzuganlagen
auch in bereits bestehende Gebäude eingebaut werden können, ohne dass die Statik dieses
Gebäudes beeinflusst wird. Der rohrförmige Körper ist dabei so dimensioniert, dass
dieser alle aus dem Betrieb des Aufzuges resultierenden horizontalen und vertikalen
Kräfte aufnimmt. Weiterhin stellt der rohrförmige Körper eine von sonstigen bauseitigen
Gewerken weitestgehendst unabhängige Baugruppe dar. Die Realisierung des rohrförmigen
Körpers insbesondere aus mehreren Teilen sichert eine leichtere Montage vorzugsweise
auch in bestehende Gebäude.
[0008] Wenigstens eine Öffnung entweder zwischen der Deckplatte der Kabine und der Innenwandung
des rohrförmigen Körpers oder der Deckplatte der Kabine nach der Weiterbildung des
Patentanspruchs 3 sichert den Luftausgleich zwischen dem Innenraum der Kabine und
dem darüber befindlichen Volumen des rohrförmigen Körpers bei einer Bewegung oder
bei Stillstand der Kabine in dem rohrförmigen Körper. Die Öffnung muss dabei so groß
sein, dass bei besetzter Kabine ständig ein hinreichender Luftaustausch gewährleistet
ist. Luftaustausch bedeutet dabei Kompression und Sog während der Bewegungen der Kabine.
[0009] Günstige Ausgestaltungen für die Querschnitte des rohrförmigen Körpers und der Bodenplatte
der Kabine sind nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 4 entweder mehreckig oder
die Form eines Kegelschnittes, insbesondere in Form eines Kreises, oder einer Ellipse.
[0010] Die Kombinationen
- wenigstens eine Nut in der Deckplatte und/oder der Bodenplatte der Kabine und in die
Nut eingreifendes Konstruktionselement auf der Innenwandung oder
- mindestens eine Nut in der Innenwandung des rohrförmigen Körpers und in die Nut eingreifendes
und darin bewegbares Konstruktionselement an der Boden- und/oder Deckplatte
nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 5 stellt eine Antidrallführung der Kabine
in dem rohrförmigen Körper dar. Natürlich kann die Nut oder die Schiene der Innenwandung
des rohrförmigen Körpers so verlaufen, dass ein gewolltes Drehen der Kabine in dem
rohrförmigen Körper stattfindet.
[0011] Das Element, insbesondere eine Dichtung zwischen der Bodenplatte der Kabine und der
Innenwandung des rohrförmigen Körpers nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 6
sichert ein komprimierbares Luftpolster zum Abbremsen der Bewegung der Kabine bei
einem ungewollten Ablaufen oder Riss des Zugmittels. In Verbindung mit dem steuerbaren
Ventil, das den freien Raum zwischen dem Abschluss des rohrförmigen Körpers und der
untersten Öffnung mit der Umwelt verbindet, nach der Weiterbildung des Patentanspruchs
7 gewährleistet bei normaler Ab- oder Aufwärtsfahrt der Kabine einen Luftausgleich,
so dass die Bewegung behindernde Kompressionen oder Söge weitestgehend vermieden werden.
Dadurch ist ein ungehindertes Bewegen der Kabine gegeben.
[0012] Ein elektrischer Synchronmotor oder Servoantrieb als Antriebsmechanismus für die
Kabine in dem rohrförmigen Körper nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 8 zeichnet
sich durch Wartungsfreiheit und günstige Wärmeentwicklung aus. Derartige Antriebsmechanismen
können so geregelt werden, dass auch bei geringen Drehzahlen große übertragbare Drehmomente
erzielbar sind. Damit ist ein direkter Antrieb für die Bewegung der Kabine in dem
rohrförmigen Körper gegeben. Herkömmlich notwendige Gegengewichte einschließlich deren
baulichen Notwendigkeiten sind nicht notwendig.
[0013] Gleitkörper und/oder Wälzkörper zum Einen an der Kabine und zum Anderen zwischen
der Kabine und der Innenwandung des rohrförmigen Körpers nach der Weiterbildung des
Patentanspruchs 9 verbessern die Führung der Kabine in dem rohrförmigen Körper. Kippbewegungen
der Kabine insbesondere beim Anfahren werden dadurch weitestgehend ausgeschlossen,
so dass ein sicherer Betrieb gegeben ist.
[0014] Die verschließbare Kabinentür nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 10 führt
zu definierten aerodynamischen Verhältnissen zwischen Kabine und rohrförmigen Körper,
da weitestgehend gleichbleibende Volumina gewährleistet sind. Weiterhin wird die Sicherheit
für die Nutzer während der Bewegung der Kabine in dem rohrförmien Körper erhöht.
[0015] Über eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung insbesondere einen Computer und den damit
verbundenen Baugruppen in Form der Ansteuerung des Antriebsmechanismus, dem Drehgeber
und der Einrichtung zur Positionsmessung nach der Weiterbildung des Patentanspruchs
11 ist die automatische Funktion der erfindungsgemäßen Aufzuganlage gewährleistbar.
In Ergänzung kann auch das steuerbare Ventil damit verbunden sein, so dass die damit
verbundenen Vorteile gewährleistet sind.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig.
- 1 eine prinzipielle Darstellung einer Aufzuganlage in einer Seitenansicht im Schnitt,
- Fig. 2
- eine prinzipielle Darstellung eines Querschnitts einer Aufzuganlage mit einer Antidrallführung,
- Fig. 3
- eine prinzipielle Darstellung eines Querschnitts einer Aufzuganlage mit bereits vorhandenen
Zugangstüren,
- Fig. 4
- eine prinzipielle Darstellung einer Aufzuganlage in einem Gebäude und
- Fig. 5
- eine prinzipielle Darstellung einer Aufzuganlage an einem Gebäude.
[0017] Eine Aufzuganlage für Gebäude 15 besteht in einem Ausführungsbeispiel im wesentlichen
aus einem rohrförmigen Körper 1, einer Kabine 2, einem Antriebsmechanismus 4, einem
Zugmittel 3 und einer Steuerung. In der Fig. 1 ist prinzipiell eine Aufzuganlage in
einer Seitenansicht im Schnitt dargestellt.
Der rohrförmige Körper 1 ist in oder an dem Gebäude 15 vertikal über alle Etagen 16
reichend angeordnet (Darstellungen in den Fig. 4 und 5). Dabei besteht dieser aus
einem Teil oder mehreren Teilen, die bei dem Ein- oder Anbau von oben oder von unten
zusammengesetzt, montiert und dabei verbunden werden. Der rohrförmige Körper 1 besitzt
eine geschlossene Innenwandung. Weiterhin ist dieser in einer selbsttragenden und
stützenden und/oder tragenden Bauweise realisiert. Dazu weist der rohrförmige Körper
1 eine geeignete Verrippung auf und/oder ist mit zusätzlichen stützenden Konstruktionselementen
versehen. Die Rippen oder die Konstruktionselemente sind längs, diagonal und horizontal
angeordnet. Beide Varianten sichern einen geringen Materialeinsatz bei gleichen Steifigkeiten
und Festigkeiten des rohrförmigen Körpers 1. Dabei besteht der rohrförmige Körper
1 aus einem Metall, insbesondere einem Stahl, einem Kunststoff, insbesondere einem
Laminat, oder einem glasartigen Stoff. Je Etage 16 besitzt der rohrförmige Körper
1 eine verschließbare Öffnung als Zugangstür 9. Der rohrförmige Körper 1 ist im unteren
Bereich verschlossen und zwischen diesem Abschluss 5 und der untersten Öffnung 11
ist ein freier Raum 6 vorhanden.
Im rohrförmigen Körper 1 befindet sich bewegbar eine Kabine 2 zum vertikalen Transport
wenigstens zweier Personen und eines Krankenfahrstuhles. Die Kabine 2 stellt eine
selbsttragende Konstruktion mit einer verschließbaren Kabinentür 10, einer Boden-
7 und einer Deckplatte 8 dar. Die Querschnitte des rohrförmigen Körpers 1 und wenigstens
der Bodenplatte 7 der Kabine 2 sind gleichgestaltet, insbesondere viereckig oder kreisförmig.
Die Kabinentür 10 ist so ausgestaltet, dass diese in den Innenraum der Kabine 2 oder
zwischen eine Doppelwandung als Kabinenwand verschoben werden kann. Die dafür notwendigen
Konstruktionen sind bekannt.
In einer ersten Variante befindet sich im oberen Bereich des oder auf dem rohrförmigen
Körpers/Körper 1 der Antriebsmechanismus 4. In einer zweiten Variante ist der Antriebsmechanismus
an dem oder in Nähe des rohrförmigen Körper/s 1 angeordnet, wobei das Zugmittel 3
über Rollen jeweils umgelenkt wird. Der Antriebsmechanismus 4 ist ein elektrischer
Synchronmotor oder elektrischer Servoantrieb. Beim Synchronmotor läuft das elektrisch
erzeugte Erregerfeld im Ständer drehzahlabhängig um. Permanentmagneten sind im Läufer
und Drehstromwicklungen zur Erzeugung des Rotationsfeldes sind auf dem Stator angebracht.
Als Ansteuerung des Synchronmotors kommt ein Frequenzumrichter zum Einsatz.
Der Antriebsmechanismus 4 ist direkt oder über ein Getriebe mit einem Zugmittel 3
und das Zugmittel 3 mit der Deckplatte 8 der Kabine 2 verbunden. Als Zugmittel 3 kommt
insbesondere ein Ungegliedertes z.B. als Seil oder ein Gegliedertes z.B. als Kette
zum Einsatz. Über den Antriebsmechanismus 4 und das Zugmittel 3 kann die Kabine 2
je nach Ansteuerung direkt nach oben oder nach unten bewegt werden. Dabei wird das
Zugmittel 3 auf einer Welle aufgewickelt oder läuft von dieser ab.
Der rohrförmige Körper 1 stellt gleichzeitig die Führung der Kabine 2 dar. Für eine
Verbesserung der Führung in Form der Verringerung des Schwing- und Ruckverhaltens
der Kabine 2 befinden sich zum Einen an der Kabine 2 und zum Anderen zwischen der
Kabine 2 und der Innenwandung des rohrförmigen Körpers 1 Gleitkörper und/oder Wälzkörper.
Im letzteren Fall können Kugeln zum Einsatz kommen, die in mindestens einen entsprechend
ausgeformten Käfig gehalten werden, der wiederum an der Kabine 2 befestigt ist.
Der rohrförmige Körper 1 kann sowohl als separate Einrichtung als auch zusätzliche
in sich geschlossene Aufzuganlage in oder an ein Gebäude 15 montiert werden. Im ersten
Fall sind auch bereits vorhandene Zugangstüren 9 nutzbar. Dabei muss aber sichergestellt
sein, dass eine Schleuse zwischen den Öffnungen des rohrförmigen Körpers 1 und den
Zugangstüren 9 vorhanden ist (Darstellung in der Fig. 3). Im zweiten Fall sind die
Öffnungen des rohrförmigen Körpers 1 mittels Schiebetüren verschließbar (Darstellung
in der Fig. 2). Die Schiebetüren sind auf dem rohrförmigen Körper 1 geführt.
[0018] In beiden Fällen muss sichergestellt sein, dass der rohrförmige Körper 1 bei geschlossenen
Zugangstüren 9 weitestgehend luftundurchlässig verschlossen ist. Die Bodenplatte 7
der Kabine 2 oder die Bodenplatte 7 der Kabine 2 mit einer an diesem befestigten und
umlaufenden Element 12 in Form z.B. einer Dichtung insbesondere aus einem gleitfähigen
und gummiartigen Stoff füllen den Querschnitt des rohrförmigen Körpers 1 weitestgehend
aus, so dass gleichfalls eine weitestgehende Luftundurchlässigkeit gewährleistet ist.
Dabei kann das Element 12 so ausgebildet sein, dass wenigstens während der Abwärtsbewegung
der Kabine 2 im rohrförmigen Körper 1 der Verschluss weitestgehend vorhanden ist.
Mit den Ausbildungen der Zugangstüren 9 und den Ausgestaltungen der Bodenplatte 7
einschließlich eines eventuellen Elementes 12 muss sichergestellt sein, dass bei einem
Defekt in der Aufzuganlage durch ein unkontrolliertes Ablaufen oder ein Reißen des
Zugmittels 3 die Abwärtsfahrt unter Ausnutzung der unter der Bodenplatte 7 der Kabine
2 entstehende Kompression der im rohrförmigen Körper 1 enthaltenen Luft eine zulässige
Geschwindigkeit erreicht. Damit ist eine aerodynamisch- pneumatische Geschwindigkeitsverzögerung
realisiert. Die komprimierte Luft weicht durch vorhandene und z.B. durch Fertigungstoleranzen
nicht vermeidbare Undichtheiten bei der Bodenplatte 7 der Kabine 2 und bei der wenigstens
einen und zwar der untersten Zugangstür 9 aus, so dass ein langsames und vorbestimmbares
Absenken der Kabine 2 vonstatten geht. In diesem Fall, wobei sich die Kabine 2 an
der untersten Zugangstür 9 befindet, ist ein Öffnen der Kabinentür 10 und der Zugangstür
9 durch die in der Kabine 2 befindlichen Personen möglich. Eine mechanische Verriegelung
wird aufgehoben.
Die Deckplatte 8 der Kabine 2 ist so ausgebildet, dass ein Luftaustausch zwischen
dem Innenraum der Kabine 2 und dem Innenraum des rohrförmigen Körpers 1 über der Kabine
2 gegeben ist. Dazu befindet sich zwischen der Deckplatte 8 der Kabine 2 und der Innenwandung
des rohrförmigen Körpers 1 oder in der Deckplatte 8 der Kabine 2 wenigstens eine Öffnung.
Im ersten
Fall ist der Querschnitt der Deckplatte 8 kleiner als der des rohrförmigen Körpers
1. Zwischen dem rohrförmigen Körper 1 und der Kabine 2 befindet sich insbesondere
bei einem kreisförmigen Querschnitt weiterhin eine Antidrallführung. In einer ersten
Ausführungsform ist in der Deckplatte 8 und/oder der Bodenplatte 7 der Kabine 2 wenigstens
eine Nut 13 eingebracht und auf der Innenwandung mindestens ein vertikal angeordnetes
und in die Nut 13 eingreifendes Konstruktionselement insbesondere in Form einer Schiene
14 angeordnet (Darstellung in der Fig. 2). In einer ersten Ausführungsform ist in
die Innenwandung des rohrförmigen Körpers 1 eine vertikal verlaufende Nut eingebracht
und an der Deckplatte 8 und/oder der Bodenplatte 9 der Kabine 2 befindet sich ein
in die Nut eingreifendes und darin bewegbares Konstruktionselement insbesondere in
Form eines Zapfens.
Zwischen dem rohrförmigen Körper 1 und der Kabine 2 sind die Bestandteile einer Einrichtung
zur Positionsmessung angeordnet. Eine derartige Positionsmessung kann entweder über
eine digitale oder eine analoge Messwerterfassung erfolgen.
Digitale Messwerterfassungssysteme sind unter anderem
- digital-inkrementale Messsysteme, wobei über die Unterteilung eines Weges in gleich
große Teilstücke das Prinzip der Kettenmaßbildung zugrunde liegt,
- Durchlichtmesssysteme mit einer Lichtquelle, einem Maßstab, einer Abtastplatte und
Fotoelementen oder
- digital-absolute Messsysteme, wobei jedem Streckenelement ein eindeutiger, auf einem
festen Nullpunkt bezogener Messwert zugeordnet ist.
Bei einem analogen Messwerterfassungssystem wird jedem Wert der Messgröße stetig ein
Messsignal zugeordnet. Derartige Systeme arbeiten insbesondere induktiv als Resolver,
Drehmelder, und Inductosyn. Ein weiteres ist das Laserinterferometer.
Für die Funktion der Aufzuganlage sind
- mindestens eine Ansterung des Synchronmotors,
- ein mit dem Läufer des Synchronmotors verkoppelter Drehgeber,
- die jeweils an der Kabine 2 und dem rohrförmigen Körper 1 angeordneten Bestandteile
einer Einrichtung zur Positionsmessung der Kabine 2 gegenüber dem rohrförmigen Körper
1 und
- Kontrollmechanismen für die offenen oder geschlossenen Positionen der Türen 9, 10
mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung insbesondere einem Computer verbunden.
[0019] In einer ersten Ausführungsform kann der freie Raum 6 zwischen dem Abschluss 5 des
rohrförmigen Körpers 1 und der untersten Öffnung 11 über ein steuerbares Ventil mit
der Umwelt verbunden sein. Die Steuerung des Ventils ist dabei mit Computer verbunden.
Dadurch wird während bei einer normalen Auf- und Abwärtsbewegung gewährleistet, dass
in dem Innenraum des rohrförmigen Körpers 1 kein Sog oder Kompression stattfindet.
Erst bei einer ungewollten Abwärtsbewegung der Kabine 2 hervorgerufen durch eine Funktionsstörung
bei der Bewegung der Kabine 2 der Aufzuganlage wird das Ventil schnellstens geschlossen,
so dass die unter der Kabine 2 vorhanden Luftmenge komprimiert werden kann.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform können an den einzelnen Haltestellen der Etagen
16 Lagesicherungselemente vorhanden sein. Das sind Form- oder Kraftschlusselemente,
die an die Innenwandung des rohrförmigen Körpers 1 lösbar angreifen und an der Bodenplatte
7 und/oder der Deckplatte 8 der Kabine 2 angebracht sind. Die Steuerungen der Betätigungselemente
der Lagesicherungselemente sind mit dem Computer verbunden.
1. Aufzuganlage für Gebäude mit einer Kabine, die über ein Zugmittel mit einem Antriebsmechanismus
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (2) in einem die Kabine (2) aufnehmenden, vertikal angeordneten und rohrförmigen
Körper (1) mit mindestens einer mit einer Zugangstür (9) verschließbaren Öffnung je
Etage (16) vertikal bewegbar angeordnet ist, dass der rohrförmige Körper (1) gleichzeitig
die Führung der Kabine (2) ist, dass der rohrförmige Körper (1) unten abgeschlossen
ist, dass zwischen dem Abschluss (5) des rohrförmigen Körpers (1) und der untersten
Öffnung (11) ein freier Raum (6) vorhanden ist und dass zumindest entweder die Bodenplatte
(7) der Kabine (2) oder die Bodenplatte (7) der Kabine (2) mit einer diese umlaufenden
Dichtung (12) den Querschnitt des rohrförmigen Körpers (1) weitestgehend oder vollständig
ausfüllen.
2. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, der rohrförmige Körper (1) eine geschlossene Innenwandung besitzt, dass das ein
selbsttragender und stützender und/oder tragender rohrförmiger Körper (1) ist und
dass der rohrförmige Körper (1) aus einem Teil oder mehreren Teilen besteht.
3. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen der Deckplatte (8) der Kabine (2) und der Innenwandung des rohrförmigen
Körpers (1) oder dass sich in der Deckplatte (8) der Kabine (2) wenigstens eine Öffnung
befindet.
4. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des rohrförmigen Körpers (1) und der Bodenplatte (7) der Kabine (2)
gleichgestaltet und entweder mehreckig sind oder die Form eines Kegelschnittes aufweisen.
5. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Deckplatte (8) und/oder der Bodenplatte (7) der Kabine (2) mindestens eine
Nut (13) eingebracht ist und dass sich auf der Innenwandung mindestens ein vertikal
angeordnetes und in die Nut (13) eingreifendes Konstruktionselement insbesondere eine
Führungsschiene (14) befindet oder dass in die Innenwandung des rohrförmigen Körpers
(1) mindestens eine vertikal verlaufende Nut eingebracht und dass an der Deckplatte
(8) und/oder der Bodenplatte (7) der Kabine (2) ein in die Nut eingreifendes und darin
bewegbares Konstruktionselement insbesondere ein Zapfen angeordnet sind.
6. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwischen der Bodenplatte (7) der Kabine (2) und der Innenwandung des rohrförmigen
Körpers (1) eine den dazwischen liegenden Raum weitestgehend verschließende und auf
der Innenwandung des rohrförmigen Körpers (1) gleitbares Element (12) so vorhanden
ist, dass wenigstens während der Abwärtsbewegung der Kabine (2) im rohrförmigen Körper
(1) der Verschluss weitestgehend gewährleistet ist.
7. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Raum (6) zwischen dem Abschluss (5) des rohrförmigen Körpers (1) und der
untersten Öffnung (11) über ein steuerbares Ventil mit der Umwelt verbunden ist.
8. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmechanismus (4) ein elektrischer Synchronmotor oder ein elektrischer
Servoantrieb ist.
9. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich zum Einen an der Kabine (2) und zum Anderen zwischen der Kabine (2) und der
Innenwandung des rohrförmigen Körpers (1) Gleitkörper und/oder Wälzkörper befinden.
10. Aufzuganlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (2) wenigstens eine verschließbare Kabinentür (10) aufweist.
11. Aufzuganlage nach den Patentansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Ansterung des Synchronmotors, ein mit dem Läufer des Synchronmotors
verkoppelter Drehgeber und die jeweils an der Kabine (2) und dem rohrförmigen Körper
(1) angeordneten Bestandteile einer Einrichtung zur Positionsmessung der Kabine (2)
gegenüber dem rohrförmigen Körper (1) mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung
insbesondere einem Computer verbunden sind.