[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem Distanzhalter für eine Wandschalung
zum Errichten einer Betonwand auf einem betonierten Untergrund, wobei der Distanzhalter
mittels eines eine Aufnahmeöffnung für ein aufragendes Armierungsanschlusseisen aufweisenden
Befestigungsteiles und eines in die Aufnahmeöffnung einsetzbaren Keilelementes an
einem Anschlusseisen festlegbar ist.
[0002] Aus der DE-A-4439959 ist eine Klemmvorrichtung zur Festlegung eines als Querstab
mit Endanschlägen ausgebildeten Distanzhalters bekannt. Beim Errichten einer zweihäuptigen
Wandschalung dient der Distanzhalter zur Einstellung eines definierten Abstandes zwischen
zwei gegen die Endanschläge verspannte Schalwände. Die vorbekannte Klemmvorrichtung
besteht aus einem U-förmigen Profilstück, an dessen Stirnseite zwei diametral gegenüberliegende
Ausnehmungen zum Einsetzen des Distanzhalters vorgesehen sind. Zur Montage des Distanzhalters
wird das Profilstück an das Anschlusseisen angelegt und der Distanzhalter in die Ausnehmungen
eingesetzt. Nach dem Ausrichten des Distanzhalters auf eine Richtschnur wird zur Fixierung
zwischen Distanzhalter und Anschlusseisen ein Keil eingetrieben. Die Handhabung der
aus den drei Teilen Profilstück, Klemmkeil und Distanzhalter bestehenden Anordnung
erweist sich jedoch im praktischen Einsatz als umständlich. Zudem erfordert das präzise
Ausrichten des Distanzhalters wegen der Dreiteiligkeit der Anordnung ein hohes Mass
an Geschicklichkeit. Als nachteilig erweist sich auch die Verwendung des Profilstücks
bei unterschiedlich dicken Anschlusseisen. Die Ausnehmungen an jeder Stirnseite sind
in unterschiedlicher Distanz zur Profilrückwand angeordnet. Vor dem Anlegen des Profilstücks
an das Anschlusseisen muss jeweils überlegt werden, welche der beiden Stirnseiten
bei vorgegebener Dicke des Anschlusseisens zum Einsetzen des Distanzhalters verwendet
werden muss, da der Keil bei falscher Wahl praktisch versenkt wird und nur umständlich
wieder entfernt werden kann. Ein weiterer Nachteil ergibt sich auch bei Falschzentrierung
des Distanzhalters, da das Lösen eines einmal eingeschlagenen Keils praktisch nicht
mehr möglich ist.
[0003] Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfacher Handhabung ein
rasches Setzen des Distanzhalters mit hoher Richtgenauigkeit ermöglicht.
[0004] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass das Keilelement zwischen Anschlusseisen
und einer Gegenfläche des Befestigungsteils eintreibbar ist und in eingesetzter Lage
den Distanzhalter fixiert und dem Anschlusseisen sowie der Gegenfläche des Befestigungsteils
anliegt.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung fixiert
das Keilelement den Distanzhalter über einen Querstab klemmend am Anschlusseisen,
d.h. beim Eintreiben des Keils erfolgt eine klemmende Fixierung des zwischen Keil
und Anschlusseisen positionierten Querstabes, wobei der Querstab nach der Verkeilung
direkt dem Anschlusseisen anliegt.
[0006] Das Befestigungsteil kann aus einem Rohrstück bestehen, das jeweils über das Anschlusseisen
gestülpt wird. Da dies jedoch oft nicht möglich und zudem umständlich ist, weist das
Befestigungsteil vorzugsweise längsseitig eine Aufnahmeöffnung auf, die zur Bildung
von Gegenflächen als hinterschnittene Nut ausgebildet ist. Bevorzugt ist das Befestigungsteil
als Profilstück mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt ausgebildet, wobei
die freien Enden der U-Schenkel unter Bildung der Gegenflächen nach innen abgewinkelt
sind. Zur vereinfachten Zentrierung des Profilstücks am Anschlusseisen können die
U-Schenkel eine oder auch mehrere Knickstellen aufweisen.
[0007] Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform sind die freien Enden der U-Schenkel
derart abgewinkelt, dass sie mit entsprechenden Längsnuten im Keilelement in Eingriff
bringbar sind. Dadurch erhöht sich die Stabilität der gesamten Anordnung.
[0008] Eine besonders einfache Handhabung der erfindungsgemässen Anordnung ergibt sich mit
einer in einem Kopfteil des Keilelementes vorgesehenen Quernut, in die der Querstab
des Distanzhalters vor der Verkeilung eingesetzt wird. Dank dieser Massnahme besteht
die erfindungsgemässe Anordnung praktisch nur aus den beiden Teilen Profilstück und
Keil mit eingesetztem Distanzhalter.
[0009] Zur weiteren Vereinfachung der Handhabung der erfindungsgemässen Anordnung kann der
in die Quernut eingesetzte Querstab des Distanzhalters von mindestens einer bügelartigen
Ausformung am Kopfteil umfasst sein. Damit kann der Distanzhalter und das Keilelement
vormontiert werden, so dass jeweils nur zwei Teile auf die Baustelle geliefert werden
müssen.
[0010] Bei einer Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung ist das Keilelement direkt
als Halterungsteil für einen in diesem feststellbaren Distanzhalter ausgebildet.
[0011] Das Befestigungsteil bzw. das Profilstück besteht zweckmässigerweise aus Metall.
Es ist jedoch auch denkbar, das Befestigungsteil aus einem ggf. faserverstärkten Kunststoff
herzustellen.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Anordnung mit eingesetztem Distanzhalter;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Anordnung von Fig. 1 nach deren Linie I-I;
- Fig. 3
- die Draufsicht auf die Anordnung von Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Keilelementes mit integriertem Distanzhalter;
- Fig. 5
- die Draufsicht auf das Keilelement von Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer weiteren Anordnung mit eingesetztem Distanzhalter;
- Fig. 7
- die Draufsicht auf die Anordnung von Fig. 6 mit eingesetztem Distanzhalter;
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch das Profilstück der Anordnung von Fig. 6;
- Fig. 9
- eine Variante der Anordnung von Fig. 6.
[0013] Von einem Betonboden 10 ragt gemäss Fig. 1 ein Armierungsanschlusseisen 12 mit einem
an diesem festgelegten Profilstück 14 mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt auf.
[0014] Wie in Fig. 2 gezeigt, gehen die Schenkelteile 16 bei einer schwachen Knickstelle
18 in untere Schenkelteile 20 über und bilden im Profilgrund 22 einen verhältnismässig
engen Radius. Durch die besondere Querschnittsausbildung des Profilstücks 14 erfolgt
eine selbsttätige Zentrierung beim Anlegen des Profilstücks an das Anschlusseisen.
Die freien Enden der Schenkelteile 16 sind unter Bildung von Gegenflächen 24 nach
innen abgewinkelt.
[0015] Das Profilstück 14 hat die Gestalt einer hinterschnittenen Nut 26 mit einer Aufnahmeöffnung
28 für das Anschlusseisen 12. In die hinterschnittene Nut 26 ist ein Keil 30 eingesetzt,
der einerseits dem Armierungseisen 12 und andererseits dem Profilstück 14 über dessen
Gegenflächen 24 anliegt.
[0016] Der Keil 30 weist einen eine Schlagfläche 34 für einen Hammer bildenden, abgewinkelten
Kopfteil 32 mit einem dem Anschlusseisen 12 angepassten Ausschnitt 36 auf. In eine
im Kopfteil 32 des Keils 30 angeordnete Quernut 38 ist ein herkömmlicher Distanzhalter
40 mit Querstab 42 sowie Endanschlägen 44 aus Kunststoff eingelegt.
[0017] Die Vorteile dieser Befestigungsart für einen herkömmlichen Distanzhalter ergibt
sich ohne weiteres aus der Betrachtung von Fig. 1 sowie aus der nachfolgenden Beschreibung
des Setzens eines Distanzhalters.
[0018] Das Profilstück 14 wird an das entsprechende Anschlusseisen 12 angelegt und der Keil
30 mit dem in die Quernut 38 eingesetzten Distanzhalter 40 in das Profilstück 14 eingesetzt.
Hierbei reicht die Handkraft zur Vorfixierung der Anordnung aus. Durch Verschieben
des Querstabes 42 in der Quernut 38 sowie ggf. Drehen der gesamten Anordnung werden
die Endanschläge 44 des Distanzhalters 40 auf eine Richtschnur ausgerichtet und die
Anordnung zentriert. Die endgültige Fixierung erfolgt durch den Schlag mit einem Hammer
auf die Schlagfläche 34. Sollte der Distanzhalter 40 falsch zentriert sein, so lässt
sich der Keil sehr einfach und schnell durch einen von unten gegen den Keil 30 oder
den Querstab 42 ausgeführten Hammerschlag lösen.
[0019] Gegenüber herkömmlichen Befestigungsarten für Distanzhalter ist die Handhabung der
vorliegenden Anordnung deshalb wesentlich einfacher, weil sie praktisch auf die beiden
Teile Profilstück sowie Keil mit darin eingelegtem Distanzhalter reduziert ist. Neben
dem problemlosen Zusammenstecken der beiden Teile liegt ein weiterer Vorteil darin,
dass infolge der Vorfixierung beim Eintreiben des Keils der Distanzhalter nicht mehr
verrutscht. Das Einsetzen des Keils 30, Zentrieren des Querstabes 42 sowie Vorfixieren
der Anordnung ist damit nur noch ein einziger Arbeitsgang und führt zu einer erheblichen
Zeitersparnis beim Setzen des Distanzhalters 40.
[0020] Fig. 1 lässt auch ohne weiteres erkennen, dass die erfindungsgemässe Anordnung universell
für Anschlusseisen jeglichen Durchmessers geeignet ist. Entsprechend der Dicke des
Anschlusseisens 12 senkt sich der Keil 30 mehr oder weniger stark in das Profilstück
14.
[0021] Gemäss Fig. 4 und 5 ist das Keilelement als Halterungsteil 46 für einen herkömmlichen
Distanzhalter 40 mit Querstab 42 sowie Endanschlägen 44 aus Kunststoff ausgebildet.
Das Halterungsteil 46 ist mit einem U-förmigen Blechband 48 aus Federstahl ausgestattet.
Der in gegenüberliegenden Durchführungen 50 im Blechband 48 geführte Querstab 42 lässt
sich durch Zusammendrücken des Blechbandes 48 frei verschieben und auf eine Richtschnur
ausrichten. Durch die Vorspannung des Blechbandes 48 bleibt der Distanzhalter 40 in
jeder Verschiebungslage selbsttätig fixiert.
[0022] In den Fig. 6 bis 8 ist eine besondere Ausgestaltung des Profilstücks 14 sowie des
Keilelementes 30 dargestellt.
[0023] Am Profilstück 14 sind die freien Enden der Schenkel 16 derart abgewinkelt, dass
sie mit einer Endkante 25 in auf der Aussenseite des Keils 30 eingeformte Nuten 31
eingreifen. Dadurch ergibt sich bei eingesetztem Keil 30 zwischen diesem und dem Profilstück
14 eine Verklammerung, welche die Stabilität der gesamten Anordnung erhöht. Zudem
weisen die beiden Schenkelteile 16 zwei Knickstellen 18a, b auf, wodurch die Zentrierung
des Profilstücks 14 an unterschiedlich dimensionierten Anschlusseisen 12 weiter verbessert
wird.
[0024] Am Kopfteil 32 sind Bügel 33 derart ausgeformt, dass sie den Querstab 42 des Distanzhalters
40 umfassen. Diese spezielle Ausbildungsform des Kopfteils 32 ermöglicht das Vormontieren
von Keil 30 mit Distanzhalter 40, wobei der Querstab 42 zwischen Quernut 38 und Bügel
33 ein zum Richten des Distanzhalters erforderliches Spiel aufweist.
[0025] Fig. 9 zeigt ein Keilelement 30, dessen Kopfteil 32 mit Bügel 33 dem U-förmigen Querschnitt
eines Querstabes 42a angepasst ist.
1. Vorrichtung mit einem Distanzhalter für eine Wandschalung zum Errichten einer Betonwand
auf einem betonierten Untergrund (10), wobei der Distanzhalter (40) mittels eines
eine Aufnahmeöffnung (28) für ein aufragendes Armierungsanschlusseisen (12) aufweisenden
Befestigungsteiles (14) und eines in die Aufnahmeöffnung (28) einsetzbaren Keilelementes
(30) an einem Anschlusseisen festlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Keilelement (30) zwischen Anschlusseisen (12) und einer Gegenfläche (24) des Befestigungsteils
(14) eintreibbar ist und in eingesetzter Lage den Distanzhalter (40) fixiert und dem
Anschlusseisen (12) sowie der Gegenfläche (24) des Befestigungsteils (14) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Keilelement (30) den Distanzhalter (40) über einen Querstab (42) klemmend am
Anschlusseisen (12) fixiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Keilelement (30) als Halterungsteil (46) für einen in diesem feststellbaren Distanzhalter
(40) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeöffnung (28) des Befestigungsteils (14) zur Bildung von Gegenflächen
(30) als hinterschnittene Nut (26) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil als Profilstück (14) mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt
ausgebildet ist, wobei die freien Enden der U-Schenkel (16) unter Bildung der Gegenflächen
(30) nach innen abgewinkelt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der U-Schenkel (16) zumindest je eine Knickstelle (18,18a,b) aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der U-Schenkel (16) derart abgewinkelt sind, das ihre Endkanten
(25) mit entsprechenden Längsnuten (31) im Keilelement (30) in Eingriff bringbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Kopfteil (32) des Keilelementes (30) eine Quernut (38) zur Aufnahme des
Querstabes (42) des Distanzhalters (40) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Quernut (38) eingesetzte Querstab (42) des Distanzhalters (40) von mindestens
einer bügelartigen Ausformung (33) am Kopfteil (32) umfasst ist.