[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines Prägebilds einer
Münze in einem Münzautomaten.
[0002] Bei Münzautomaten, z. B. bei Münzprüfern werden beispielsweise bis zu acht Münzen
innerhalb von einer Sekunde diskriminiert. Hierzu ist eine Reihe von Verfahren bekannt
geworden. Ein häufiges Unterscheidungskriterium ist das Münzmaterial, das mit verschiedenen
Sonden ermittelt wird. Bei bekannten weltweiten Währungssystemen werden jedoch häufig
gleiche oder fast gleiche Rohlinge benutzt. Die fertigen Münzen unterscheiden sich
dann nur noch in Dicke und Durchmesser. Ein wichtiges Unterscheidungskriterium ist
jedoch das Prägebild der Münze.
[0003] Aus der Offenlegungsschrift DE 2 306 187 ist ein opto-elektronischer Münzprüfer bekannt,
bei dem die zu prüfende Münze zwischen sich drehenden Antriebsrollen angeordnet wird.
Das von einer Lichtquelle ausgehende Licht wird durch eine Linse auf eine durch die
Antriebsrollen gedrehte Münze als kleiner Punkt abgebildet. Der reflektierte Teil
des aufireffenden Lichts wird durch eine weitere Linse auf eine Fotodiodenanordnung
projiziert. Abhängig von auf der Münze befindlichen Erhebungen, Vertiefungen, Verschmutzungen
und der sonstigen Oberflächenbeschaffenheit, wie beispielsweise Abnutzungen, ändert
sich die Reflexion in Richtung der Fotodiodenanordnung. Nachteilig hierbei ist, daß
die Münze zwischen den Antriebsrollen angeordnet werden muß, was mechanisch aufwendig
ist. Ferner ist nachteilig, daß das Signal nicht mit dem Profil des Prägebilds korreliert,
was zu einer erhöhten Abweisung von Echtmünzen führt und gleichzeitig zu einer erhöhten
Akzeptanz von Falschgeld. Es hat sich gezeigt, daß ein solches System durch ein Schwarz-Weiß-Bild
des Prägebilds getäuscht werden kann.
[0004] Aus dem Artikel "Photometric method for determining surface orientation from multiple
images" von Robert J. Woodham in Optical Engineering 1980, Vol. 19 No. 1, S. 139ff
ist es bekannt, zur Untersuchung von Oberflächen die Richtung der einfallenden Beleuchtung
zwischen aufeinanderfolgenden Bildern zu variieren, während die Blickrichtung für
die Aufnahmen konstant gehalten wird. Die so gewonnenen Bilder enthalten ausreichend
Information, um die Oberflächenorientierung in jedem Punkt zu berechnen. Nachteilig
an dem von Woodham vorgeschlagenen Verfahren ist, daß zur Berechnung der Oberflächenorientierung
aufwendige Rechnungen notwendig sind, die zur Erkennung eines Prägebildes nicht geeignet
sind. Wie bei allen Verfahren, die auf dieser Methode des photometrischen Stereos
aufbauen, sind mindestens drei Lichtquellen zur Berechnung der Oberflächengradienten
notwendig. Nur so können die lokalen, sich über die Oberfläche ändernden Reflektivitäten,
beispielsweise bei Umlaufmünzen aufgrund von unterschiedlicher Abnutzung, herausgerechnet
werden. Außerdem muß jeder Punkt auf der Oberfläche unverzichtbar von allen drei Lichtquellen
beleuchtet werden und es muß ausreichend Licht von jeder der drei Lichtquellen in
Beobachtungsrichtung reflektiert werden.
[0005] Aus der europäischen Offenlegungsschrift EP 0 898 163 A1 und US 6 064 478 ist jeweils
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Inspektion von sich bewegenden
Oberflächen bekannt. Bei der Methode wird diffus reflektiertes Licht aufgezeichnet
und ausgewertet. Die Intensität von diffus gestreutem Licht ist im Vergleich zu Licht,
das an einer spiegelnden, metallischen Oberfläche reflektiert wurde, um Größenordnungen
kleiner (weit über Faktor 1000). Die geringe Intensität des reflektierten Lichts macht
entweder eine lange Integrationszeit im Bildsensor oder die Verwendung von starken
Lichtquellen notwendig. Nachteilig an einer langen Integrationszeit ist, daß schnell
bewegte Objekte nicht aufgenommen werden können, erst recht nicht mit einer einzigen
Aufnahme. Die Verwendung starker Lichtquellen ist kostenintensiv und verbraucht viel
Energie.
[0006] Bei dem aus EP 0 898 163 und US 6 064 478 bekannten Verfahren wird die zu inspizierende
Oberfläche aus drei unterschiedlichen Richtung angeleuchtet. Die Lichtquellen besitzen
jeweils eine andere charakteristische Farbe. Eine Zeilenkamera nimmt das Farbbild
der sich bewegenden Oberfläche auf und analysiert es auf die physikalischen Eigenschaften
der Oberfläche. Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist, daß dieses Verfahren nicht
bei hoch reflektierenden Oberflächen, wie sie bei der Münzprüfung auftreten, eingesetzt
werden kann. Auch ist es nicht für sich bewegende, geprägte Umlaufmünzen eignet. Ebenfalls
ist das Verfahren derart aufwendig, daß die notwendigen Rechnungen für beispielsweise
260 000 Bildpunkte nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit durchgeführt werden können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, daß ein
zuverlässiges und schnelles Aufnehmen des Prägebilds einer Münze gestattet, ohne daß
das Verfahren durch das Foto getäuscht werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft in mehreren Schritten ab. In einem ersten Schritt
wird die Münze zu einem Bildempfängern und zu einer Lichtquelle bewegt, die zwei oder
mehr Beleuchtungsabschnitte zur bevorzugten parallelen Beleuchtung eines Objektfeldes
auf der Münzoberfläche aus jeweils einer anderen Richtung aufweist. Jeder der Beleuchtungsabschnitte
beleuchtet das Objektfeld auf der Münzoberfläche vorzugsweise mit parallelem Licht
aus einer anderen Richtung. Die Beleuchtungsabschnitte sind so angeordnet, daß das
Objektfeld bevorzugt aus insgesamt 360° unter einem festen Azimutalwinkel beleuchtet
wird. In der Sprache der sphärischen Trigonometrie wird damit ein voller Breitenkreis
bezeichnet. Die parallele Beleuchtung stellt sicher, daß das komplette Objektfeld
unter einem festen Azimutalwinkel (Breite) beleuchtet wird. So reflektieren alle Objektpunkt,
für welche die Reflexionbedingung in Richtung Kamera erfüllt ist, also die denselben
Gradienten besitzen, maximal in Richtung des Bildempfängers. Der Bildempfänger zeichnet
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Anspruch 1 zwei oder mehr Aufnahmen desselben
Objektfeldes gleichzeitig oder nacheinander auf. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden Aufnahmen von demselben Objektfeld aufgenommen. Dabei kann gleichzeitig mit
monochromatischem Licht aus 360° beleuchtet werden oder in zeitlicher Abfolge monochromatisch
aus mehreren unterschiedlichen Abschnitten oder gleichzeitig mehrfarbig aus mehreren
Winkelbereichen beleuchtet werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird auf mehreren
Winkelabschnitten das Objektfeld mit Licht unterschiedlicher Emissionsspektren beleuchtet.
Dabei sollen die Emissionsspektren den Filtern der verwendeten Farbsensoren angepaßt
sein. Dadurch entstehen in einem Farbsensor, gleichzeitig oder in zeitlicher Folge,
ein oder mehrere Bilder, welche im Sensor die Höhenlinien der ausgewählten Gradienten
des Objektfeldes zeigen. Um Fälschungssicherheit gegen Vorlage von Photos zu gewährleisten,
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Differenzbild ermittelt. Differenzbild
bedeutet hierbei, daß die Helligkeitswerte der Bilder voneinander subtrahiert werden.
Durch die Differenzbildung zwischen den Bildern heben sich die Bildbereiche, die bei
beiden Aufnahmen trotz unterschiedlicher Beleuchtung gleich hell sind, auf, während
die Bildbereiche, die in beiden Bildern eine unterschiedliche Helligkeit besitzen,
in dem Differenzbild zutage treten. Mit Hilfe einer Daten- und Bildverarbeitung wird
das ermittelte Differenzbild mit vorgegebenen Bilddaten zur Erzeugung eines Echt-
oder Falschsignals verglichen. Wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Foto
eines Prägebildes ausgeführt, so heben sich beim Vergleich der Bilder im Differenzbild
gleich helle Stellen heraus. Es entsteht ein gleichmäßig helles Differenzbild, ohne
auswertbare Struktur.
[0010] In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Objektfeld für die
Aufnahme im wesentlichen mit einfarbigem Licht beleuchtet. Bevorzugt werden bei der
Beleuchtung mit einfarbigem Licht mehrere Aufnahmen hintereinander gemacht. Jede der
Aufnahmen zeigt das Prägebild im Bereich des Objektfeldes aus einer anderen Richtung
beleuchtet. Die parallele Beleuchtung stellt sicher, daß Licht nur von Orten auf der
Münzoberfläche in Richtung Kamera reflektiert wird, an dem die Steigung einem bestimmten
Wert entspricht.
[0011] In einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Objektfeld
mit Beleuchtungsabschnitten unterschiedlicher Farbe für die Aufnahme beleuchtet. Beispielsweise
kann eine Beleuchtung mit rotem, grünem und blauem Licht erfolgen. Bei dieser Beleuchtung
wird auf dem Objektfeld das Licht entsprechend in Richtung Kamera reflektiert, so
daß die Reflexion eines Spektralbereichs nur in einem Teilbild des vom Farbsensor
aufgenommenen Bildes zu sehen ist, nicht aber in den anderen Spektralaufnahmen. Die
Subtraktion von Bildern unterschiedlicher Spektren führt dazu, daß die Unterschiede
in den Bildern enthalten bleiben und Gemeinsamkeiten sich herausheben.
[0012] Ein so entstandenes Farbbild wird durch einen Farbbildempfänger aufgenommen, der
beispielsweise das Farbbild in drei einzelne Bilder zerlegen kann. Auch ist es möglich,
den Bildempfänger mit einem entsprechenden Satz von Filtern zu versehen, um andere
Farben für den Bildempfänger verwenden zu können. Bei der Verwendung von farbigem
Licht und einem entsprechenden Bildempfänger wird bevorzugt nur eine Aufnahme des
ausgeleuchteten Objektfeldes gemacht und diese eine Aufnahme in mehrere Aufnahmen
mit unterschiedlicher Ausleuchtung zerlegt. Es ist ebenfalls möglich, anstelle von
farbigem Licht mit polarisiertem Licht zu arbeiten. In einer vorzugsweisen Ausgestaltung
des Verfahrens werden Lichtquellen mit einem breiten Emissionsspektrum verwendet.
Einzelne spektrale Bereiche können unter Verwendung von Farbfiltern, vorzugsweise
Kurz-, Lang- und Bandpaßfiltern die zwischen Objektfeld und Lichtquelle angeordnet
sind, ausgewählt werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bewegt sich die
Münze entlang einem Münzlauf und löst dabei ein Signal zur Betätigung des Bildempfängers
und der Lichtquelle aus.
[0014] Alternativ hierzu kann die Münze auch in Ihrem Ruhezustand aufgenommen werden. Dies
ist vorteilhaft aber keineswegs unbedingt erforderlich, wenn in der einfarbigen Ausgestaltung
mehr als eine Aufnahme des Prägebilds gemacht wird.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführung wird das Objektfeld durch alle Beleuchtungsabschnitte
zusammen im wesentlichen kreisförmig ausgeleuchtet. Die Beleuchtungsabschnitte sind
beispielsweise als Kreissegmente ausgeführt, wobei bevorzugt das Licht aus jedem Kreissegment
parallel auf das Objektfeld trifft.
[0016] Zweckmäßigerweise erfolgt die Beleuchtung durch jeden Beleuchtungsabschnitt unter
einem konstanten Winkel gegenüber der Flächennormalen des Objektfeldes. Diese Ausleuchtung
bewirkt, daß die jeweils entstehenden Reflexionen, die an den ausgewählten Gradienten
entstehen, nahezu die gleiche Stärke besitzen und somit im gleichen Maße in das Differenzbild
eingehen.
[0017] Die Helligkeitswerte des erzeugten Differenzbildes werden mit einem Schwellwert verglichen
und abhängig davon, ob sie kleiner oder größer als der Schwellwert sind, werden sie
zu Null bzw. Eins oder umgekehrt gesetzt. Das so digitalisierte Differenzbild enthält
schwarze und weiße Flächen, die einen Vergleich mit den Referenzdaten vereinfachen.
[0018] In einer einfachen Ausgestaltung bietet es sich an, das aufgenommene Bild oder die
Maxima der erzeugten Bilder ohne Bildung eines Differenzbildes mit einem Schwellwert
zu vergleichen und die Werte der Bildpunkte auf Eins zu setzen, wenn sie über dem
Schwellwert liegen und ansonsten auf Null zu setzen. Diese Ausgestaltung bietet sich
an, wenn in dem Verarbeitungsschritt auf die Verifikation eines 3D-Höhenprofiles verzichtet
werden kann.
[0019] Alternativ zu der Verwendung eines Schwellwertes ist es ebenfalls möglich, diejenigen
Bildpunkte mit einem Helligkeitswert auf null oder eins zu setzen, die innerhalb eines
vorgegebenen Intervalls von Helligkeitswerten liegen. Die verbleibenden Bildpunkte
werden entsprechend anders gesetzt, so daß Linien konstanter Helligkeit entstehen.
Die Linien konstanter Helligkeit können als Höhenlinien des Prägebildes aufgefaßt
werden. Da diesen Linien jeweils eine konstante Steigung des Flächenelements in dem
Punkt zugrunde liegt, wird dieser Verfahrensschritt auch als Selektive Stereo Gradientenmethode
(SSGM) bezeichnet.
[0020] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der
nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- die Reflektion von parallel einfallendem Licht an unterschiedlich geneigten Flächenelementen,
- Fig. 2:
- das Prinzip der Differenzbildung zweier Aufnahmen mit anschließender Reskalierung
der Helligkeit,
- Fig. 3:
- das Prägebild einer 1,00 DM Münze bei der Verwendung von vier Aufnahmen,
- Fig. 4:
- eine rollende Münze auf einem schrägen Münzlauf,
- Fig. 5A,B:
- eine schematische Darstellung von Kamera und einer ringförmigen Beleuchtung,
- Fig. 6:
- Helligkeitsverteilung bei der Reflexion an einer spiegelnden Oberfläche.
[0021] Ein Objekt 10 mit einer strukturierten Oberfläche reflektiert einfallende Lichtstrahlen
12 und 14 je nach Ausrichtung der Flächennormalen 16 und 18 im Reflexionspunkt in
Richtung des Beobachters 20 unterschiedlich stark. Bei einer metallischen, spiegelnden
Oberfläche, die mit einem gerichteten Lichtstrahl (vergleiche Fig. 6, Strahl A) beleuchtet
wird, kann zwischen diffuser Lambert-Reflexion B, gerichteter Reflexion C und ideal
spiegelnder Reflexion D unterschieden werden. Die Reflexionen realer Oberflächen lassen
sich durch die sogenannte bidirectional reflection distribution function (bidirektionale
Reflexionsverteilungsfunktion) beschreiben. Fig. 6 zeigt den einfallenden Lichtstrahl
A und die von der Oberfläche reflektierte Lichtkeule. Schmale Lichtkeulen bedeuten
generell, daß keine diffuse Reflexion auftreten und es sich um eine dem Wesen nach
spiegelnde Oberfläche handelt. In Reflexionsbedingung (Einfallwinkel = Ausfallwinkel)
kann der ideal spiegelnde Anteil um einen Faktor 1000 größer sein, als bei der diffusen
Reflexion.
[0022] Ein wesentlicher Vorteil der Detektion der spiegelnden Anteile ist, daß mit wesentlich
geringeren Lichtmengen gearbeitet werden kann, was zum einen Energie spart, zum anderen
kürzere Belichtungszeiten als bei diffuser Reflexion benötigt. Die Detektion des spiegelnden
Anteils ermöglicht die Auswahl aller Objektpunkte, in der die Reflexionsbedingungen
erfüllt werden. Die unterschiedlichen Helligkeiten beinhalten also Informationen über
die Struktur der reflektierenden Oberfläche.
[0023] Fig. 2 zeigt wie ein Objekt 22 aus unterschiedlicher Richtung 24 und 29 beleuchtet
wird. Je nach Richtung der Beleuchtung wird Licht unterschiedlicher Bereiche 26 bzw.
28, die denselben Betrag der Steigung haben, reflektiert. Eine Kamera 30 nimmt bei
derselben Kameraposition im wesentlichen die mit A und B gekennzeichneten Bilder auf.
Das Bild A besitzt an seiner linken Seite, die der Lichtquelle 24 zugewandt ist, einen
deutlich sichtbaren Bereich, während dieser in Bild B auf der rechten Seiten liegt.
Bild C in Fig. 2 zeigt das Differenzbild der Bilder A und B, wobei die diffusen Helligkeitswerte
durch die Anwendung eines Schwellwertes unterdrückt wurden.
[0024] Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren angewendet auf eine 1-DM Münze, die aus
vier unterschiedlichen Richtungen B1-B4 beleuchtet wurde. Das Differenzbild ist groß
als Bild D dargestellt.
[0025] Zum Vergleich dazu zeigt E ein helles Bild. Hier wurde das Foto einer Münze - also
ein planes Bild - aus vier unterschiedlichen Richtung B1-B4 beleuchtet und die vier
Aufnahmen voneinander subtrahiert. Da das Foto eines Prägebildes unabhängig von der
Beleuchtungsrichtung gleiche Lichtmengen in Richtung Kamera reflektiert, heben sich
diese bei der Differenzbildung heraus. Damit ermöglicht das Verfahren eine zuverlässige
Unterscheidung zwischen dem Foto eines Prägebildes und einem tatsächlichen Prägebild.
Insbesondere wird im Fall eines Fotos kein spiegelnder Anteil in Beobachtungsrichtung
reflektiert, was sich deutlich in den Intensitäten der Reflexionen zeigt.
[0026] Fig. 4 zeigt schematisch die Anordnung der Kamera 32 relativ zu dem Einwurfschacht
34 und dem Münzlauf 36 eines Münzautomaten. Je nach Integrationszeit der Kamera kann
die Münze im Fallen oder während des Abrollens auf dem Münzlauf 36 aufgenommen werden.
[0027] Fign. 5A und B zeigen zwei bevorzugte Aufbauten für die Beleuchtung eines Objektfeldes
der Münze. Hierbei ist als Objektfeld die gesamte Münzoberfläche gewählt. Die Lichtquelle
38 ist ringförmig und besitzt 3 Beleuchtungsabschnitte 40, 42 und 44, die in den Farben
rot, grün und blau das Prägebild der Münze beleuchten. Die Kamera 30 besitzt einen
digitalen Sensor mit einem Farbfilter (beispielsweise Bayer Pattern), der ein pixelabhängiges
Signal liefert, das proportional zur detektierten Lichtmenge ist. Dieses Signal kann
zerlegt werden und ergibt so drei Aufnahmen der Münzoberfläche. Die Helligkeitswerte
dieser Aufnahmen werden voneinander subtrahiert, um das Differenzbild zu erzeugen.
Die Beleuchtung in jedem der Leuchtabschnitte 40, 42 und 43 erfolgt durch eine Kette
mit Leuchtdioden (vgl. Fig. 5B), die jeweils die Münzoberfläche über einen Winkelbereich
von 120° ausleuchten. Bei dieser Beleuchtung entsteht ein rotationsinvariantes Bild.
Anstatt mit farbigem Licht kann auch mit polarisiertem Licht gearbeitet werden, wobei
der Bildempfänger dann mit entsprechenden Polarisationsfiltern ausgestattet ist, um
die Beleuchtung selektiv aufzeichnen zu können.
1. Verfahren zur Erkennung eines Prägebilds einer Münze in einem Münzautomaten mit den
folgenden Schritten:
- die Münze wird zu einem Bildempfänger und zu einer Lichtquelle bewegt, wobei die
Lichtquelle zwei oder mehr Beleuchtungsabschnitte zur Beleuchtung eines Objektfeldes
auf der Münzoberfläche aus jeweils einer anderen Richtung aufweist,
- der Bildempfänger zeichnet mindestens zwei Aufnahmen des Objektfeldes auf, bei denen
das Objektfeld jeweils von einem der Beleuchtungsabschnitte aus einer anderen Richtung
beleuchtet wird,
- aus den Aufnahmen wird ein Differenzbild ermittelt,
- mit Hilfe einer Daten- und Bildverarbeitung wird das ermittelte Differenzbild mit
vorgegebenen Bilddaten verglichen, zur Erzeugung eines Echt- oder Falschsignals.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektfeld von jedem Beleuchtungsabschnitt mit parallelem Licht beleuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektfeld für die Aufnahmen im wesentlichen mit einfarbigem Licht beleuchtet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen nacheinander aufgenommen werden, jeweils bei Beleuchtung mit einem
der Beleuchtungsabschnitte.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektfeld für die Aufnahmen von den Beleuchtungsabschnitten mit jeweils unterschiedlich
farbigem Licht beleuchtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das farbige Licht durch die Verwendung von Filtern erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen mit einem Bildempfänger gemacht werden, der für sämtliche Farben der
Beleuchtungsabschnitte empfindlich ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Bildempfänger eine Farbkamera verwendet wird und die Beleuchtungsabschnitte auf
die Farbkamera abgestimmt farbiges Licht erzeugen derart, daß eine Farbaufnahme in
mehrere Aufnahmen mit einer Beleuchtung jeweils eines anderen Beleuchtungsabschnitts
zerlegt werden kann.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen gleichzeitig gemacht werden, indem eine Farbaufnahme in die durch die
unterschiedlichen Beleuchtungsabschnitte beleuchteten Aufnahmen zerlegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektfeld für die Aufnahme mit unterschiedlich polarisiertem Licht beleuchtet
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildpixel des Bildempfängers mit Polarisationsfiltern versehen sind, mit denen
die Aufnahme in ihre polarisationsabhängigen Anteile zerlegt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Münze entlang einem Münzlauf ein Signal zur Betätigung des Bildempfängers und
der Lichtquelle auslöst.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Münze sich im Ruhezustand während der Aufnahmen befindet.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Münze sich während der Aufnahme in Bewegung befindet, insbesondere die Münze
frei fällt, abrollt oder an einer Fläche entlang gleitet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 dadurch gekennzeichnet, daß das Objektfeld durch die Beleuchtungsabschnitte insgesamt im wesentlichen kreisförmig
angeleuchtet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtung durch jeden Beleuchtungsabschnitt unter einem im wesentlichen konstanten
Winkel gegenüber der Flächennormalen erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Helligkeitswerte des erzeugten Differenzbildes mit einem Schwellwert verglichen
werden und abhängig davon, ob sie kleiner oder größer als der Schwellwert sind, zu
Null bzw. Eins oder umgekehrt gesetzt werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem mittleren Helligkeitswert der Aufnahme oder einem gemessenen mittleren
Helligkeitswert eine dem Sensor vorgeschaltete Meßanordnung aus LED und Photodiode
und/oder aus einem Vergleich von mittleren Helligkeitswerten mit maximal auftretenden
Helligkeitswerten und/oder aus der Mittelwertabweichung der Helligkeitswerte der Aufnahmen,
die Reflektivität der Münzoberfläche ermittelt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß aus der ermittelten Reflektivität auf das Münzmaterial geschlossen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß aus der ermittelten Reflektivität ein Schwellwert berechnet wird, mit dem das Differenzbild
verglichen wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß aus der ermittelten Reflektivität ein zusätzlicher Vergleichswert berechnet wird,
der zur Erzeugung eines Gut- oder Falschsignals dient.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Helligkeitswerte des erzeugten Differenzbildes, die innerhalb eines vorbestimmten
Wertebereichs liegen, auf Null oder auf Eins gesetzt werden, während die übrigen Helligkeitswerte
auf Eins bzw. auf Null gesetzt werden.