[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gefahrenmeldeanlage nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Gefahrenmeldeanlagen, zum Beispiel Brandmeldeanlagen, weisen in der Regel eine größere
Anzahl von Gefahrenmeldern auf, die an eine zweiadrige Meldeleitung angeschlossen
sind. Diese kann als Stich- oder als Ringleitung konzipiert sein, über die die einzelnen
Melder mit einer Zentrale kommunizieren. Jeder Melder weist einen Sensor oder dergleichen
auf, der in Abhängigkeit von Parametern seiner Umgebung Meßwerte produziert. Die Meßwerte
werden über die Leitung an die Zentrale übertragen, wobei diese üblicherweise die
einzelnen Melder zyklisch abfragt. Um eine Zuordnung der Meßwerte zu den einzelnen
Meldern vornehmen zu können, ist es notwendig, jedem Melder eine Kennung oder eine
Adresse zuzuordnen. Die Adresse ist in einem nicht flüchtigen Speicher des Melders
abgelegt. Im Prozessor der Zentrale sind die Meldeadressen gespeichert, so dass die
Zentrale mit Hilfe eines geeigneten Programms eine Überwachung der individuellen Melder
vornehmen kann.
[0003] Die Installation und Inbetriebnahme einer derartigen Gefahrenmeldeanlage ist mit
einem beträchtlichen Aufwand verbunden. Häufig werden die Installationsarbeiten Unternehmen
übertragen, die für derartige Anlagen nicht als Fachfirmen bezeichnet werden können.
Die Inbetriebnahme einer derartigen Meldeanlage erfolgt jedoch in der Regel durch
speziell geschultes Personal.
[0004] Aus den erwähnten Gründen ergibt sich die Notwendigkeit, Fehler und Störungen, welche
sich durch fehlerhafte Installation einstellen, möglichst kurz vor der Inbetriebnahme,
jedoch spätestens bei der Inbetriebnahme aufzudecken und zu identifizieren.
[0005] Es ist bekannt, separate Prüfschaltungsanordnungen vorzusehen, die an die Meldeleitung
angeschlossen wird, zum Beispiel zur Überprüfung von Kurzschlußfehlern oder der Verpolung
von Leitungen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gefahrenmeldeanlage zu schaffen, bei
der auf einfache Weise eine Vielzahl von Fehlern erkannt und lokalisiert werden kann,
wobei der Aufwand für die Prüfschaltung und der Meßaufwand minimal sind.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage ist eine Prüfschaltungsanordnung vorgesehen,
die Bestandteil der Zentrale ist und zum Beispiel auf einen speziellen Befehl des
zentralen Steuerprozessors den betriebsfähigen Zustand des Netzes der Gefahrenmeldeanlage
überprüft. Dies geschieht mit Hilfe mindestens einer Prüfeinheit, die einen eigenen
Prüfprozessor enthält, in dem ein Prüfprogramm gespeichert ist. Außerdem ist eine
vom Prüfprozessor gesteuerte Schalteranordnung vorgesehen zur wahlweisen Verbindung
der mindestens einen Prüfeinheit mit der Meldeleitung.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage sind die Meßmittel zur Überprüfung
des betriebsfähigen Zustands der Gefahrenmeldeanlage in die Meldezentrale integriert,
so daß in Verbindung mit einer intelligenten Auswertungs-Software Installationsfehler
schnell und wirksam erkannt werden können.
[0010] Häufig vorkommende Fehler bei Gefahrenmeldeanlagen sind Verpolungen der Adern, Überschreitung
zulässiger Leitungslängen, Kurzschlüsse bzw. Berührung von Adern oder Abschirmungen
sowie Vertauschung von Detektortypen und Abweichung vom Installationsplan sowie Änderungen
von Übergangswiderständen.
[0011] Für derartige Fehler kann jeweils eine besondere Prüfeinheit in der Prüfungsschaltungsanordnung
vorgesehen werden, wobei sämtliche Prüfeinheiten mit einem Prüfprozessor verbunden
sind. Dieser kann jedoch redundant vorgesehen werden.
[0012] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Prüfschaltungsanordnung als Modul
ausgebildet, etwa in Form einer Steckkarte, auf der alle Bauelemente der Prüfschaltungsanordnung
angeordnet sind.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Prüfschaltungsanordnung einen Modemanschluß
auf zur Überprüfung des Netzes über eine Fernverbindung. Diese kann zum Beispiel über
das Telefonnetz stattfinden. Mit Hilfe einer derartigen Möglichkeit kann die Überprüfung
von einem entfernten Ort, beispielsweise dem Herstellort der Gefahrenmeldeanlage,
in Gang gesetzt werden. Die bei der Überprüfung erhaltenen Ergebnisse, insbesondere
die aufgefundenen Fehler, können dann ausgelesen und über die Fernverbindung an den
entfernten Ort übertragen werden. So können dann beispielsweise schon vor der endgültigen
Inbetriebnahme bzw. Abnahme der Gefahrenmeldeanlage Installationsfehler aufgedeckt
und behoben werden.
[0014] Es kommt häufiger vor, dass bei der Installation einer Gefahrenmeldeanlage zu große
Leitungslängen verwendet werden. Dies kann zur Folge haben, dass die Übertragung von
Signalen auf der Leitung dadurch geschwächt oder gestört wird, so dass ein ordnungsgemäßer
Betrieb nicht mehr gewährleistet ist. Eine Prüfeinheit zur Feststellung von unzulässig
großen Leitungslängen sieht eine Konstantstromquelle vor, die über einen Modulator
und einen steuerbaren Schalter an die Leitung geschaltet wird. Mit Hilfe eines Datenworts,
das vom Prüfprozessor über einen Modulator erzeugt wird und das außerdem die Adresse
eines Melders enthält, kann ein Melder angesteuert und ein Schalter darin veranlaßt
werden, die Adern der Leitung zu verbinden. Die Konstantstromquelle begrenzt den Strom
auf der Leitung auf einen vorgegebenen Wert, und eine Spannungsmeßvorrichtung kann
den gesamten Spannungsabfall über den kurzgeschlossenen Abschnitt der Leitung messen.
Da die Spannungsabfälle von den in dem Abschnitt liegenden Meldern bekannt sind, ergibt
sich der Spannungsabfall, der durch die Leitungen veranlaßt wird, aus der Differenz
des gemessenen Spannungsabfalls und der Summe der Spannungsabfälle an den Meldern
des gemessenen Abschnitts und ggf. eines Meßwiderstands, über den der Konstantstrom
nach Masse fließt. Wenn der Spannungsabfall, der allein durch die Leitungslänge bestimmt
wird, bekannt ist, läßt sich auch der Widerstand der Leitungslänge ermitteln, denn
der Querschnitt der Leitung ist bekannt. Aus dem auf diese Weise ermittelten Widerstand
für die Leitungen des gemessenen Abschnitts läßt sich mithin auch die Länge des gemessenen
Abschnitts ermitteln. Auf diese Weise kann die Gesamtlänge einer Leitung ermittelt
werden. Es ist auf die oben beschriebene Art und Weise auch möglich, die Länge von
Leitungsabschnitten zwischen ausgewählten Meldern zu ermitteln, indem in den Meldern,
welche den Leitungsabschnitt begrenzen, nacheinander die Querschalter geschlossen
werden.
[0015] Das Datenwort zur Ansteuerung der individuellen Melder und zum Schließen der Querschalter
ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise spannungsmoduliert. Im Melder
befindet sich üblicherweise eine Logikschaltung sowie ein Demodulator, so daß der
angewählte bzw. adressierte Melder feststellt, wann ihm ein Befehl erteilt wird zum
Schließen des Querschalters. Es kann außerdem eine Zeitschaltung vorgesehen werden,
welche nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit den Querschalter wieder öffnet, um die
Leitungslänge für einen anderen Abschnitt zwischen Meldern errichtet werden kann.
[0016] Leitungen für die beschriebenen Netze weisen häufig eine Abschirmung auf in Form
eines Geflechts oder einer leitenden Folie, welche die Adern der Leitungen umgibt.
[0017] Eine derartige Abschirmung weist einen sehr geringen Widerstand auf. Sie liegt entweder
an Masse oder an einem vorgegebenen Potential. Es kann insbesondere im Bereich der
Melder bei der Installation geschehen, daß eine Ader die Abschirmung berührt und dadurch
einen Kurzschluß hervorruft. Mit Hilfe der Prüfeinheit für eine sog. Abschirmungsüberwachung
läßt sich ein derartiger Kurzschluß ermitteln. Auf einfache Weise geschieht dies nach
der Erfindung dadurch, daß das Potential der Abschirmung über den Prüfprozessor überwacht
wird. Weicht das Potential von einem vorgegebenen Wert ab, liegt eine Berührung einer
Ader mit der Abschirmung vor.
[0018] Die beschriebenen Überwachungsschaltungen haben räumlich zum Teil erhebliche Abmessungen.
Es ist daher von Vorteil, wenn nicht nur festgestellt wird, ob ein Kurzschluß vorliegt,
sondern auch, an welcher Stelle er sich befindet. Daher sieht eine Ausgestaltung der
Erfindung vor, daß die Abschirmung über einen Meßwiderstand mit einer Potentialquelle
verbunden ist. Die Prüfschaltungsanordnung weist, wie eingangs schon beschrieben,
eine Konstantspannungsquelle auf. Diese sorgt dafür, daß im Fall des beschriebenen
Kurzschlusses ein in der Höhe begrenzter vorgegebener Strom durch die Leitung, über
die Kurzschlußstelle und den Meßwiderstand fließt. Der gesamte Spannungsabfall setzt
sich im wesentlichen aus dem Spannungsabfall aus den Leitungsabschnitten und am Meßwiderstand
zusammen. Wie erwähnt, trägt die Abschirmung kaum zu einer Spannungsreduzierung bei
und kann mithin vernachlässigt werden. Da der Spannungsabfall am Meßwiderstand bekannt
ist, läßt sich auf diese Weise der durch die Leitung verursachte Spannungsabfall errechnen.
Aus dem Strom und dem Leitungsspannungsabfall läßt sich auch der Widerstand des Leitungsstücks
bis zur Kurzschlußstelle ermitteln. Da der Querschnitt und der spezifische Widerstand
der Adern bekannt sind, läßt sich mithin aus dem Widerstand auch die Länge der Leitung
bis zur Kurzschlußstelle errechnen. Diese Rechenvorgänge können im Prüfprozessor vorgenommen
werden.
[0019] Die Länge der Leitung von der Zentrale bis zur Kurzschlußstelle ist bereits eine
wesentliche Aussage, welche das Auffinden einer Kurzschlußstelle erleichtert. Noch
einfacher ist es, wenn festgestellt werden kann, zwischen welchen benachbarten Meldern
ein Kurzschluß aufgetreten ist. Bei dem oben beschriebenen Verfahren läßt sich die
Länge der Leitungsabschnitte zwischen den Meldern bestimmen. Sind daher die einzelnen
Leitungslängen im Prüfprozessor gespeichert, kann dann ausgerechnet werden, zwischen
welchen Meldern die Berührung zwischen Abschirmung und Ader bzw. des Kurzschlusses
vorliegt
[0020] Bei den beschriebenen Gefahrenmeldeanlagen werden häufig Ringleitungen verwendet,
deren Enden jeweils mit symmetrischen Schaltungsanordnungen einer Zentrale verbunden
sind. Es ist daher möglich, eine Ringleitung von beiden Enden her zu betreiben, beispielsweise
wenn sie im Bereich des Kurzschlusses unterbrochen wird. In diesem Fall kann z. B.
von dem einen Zentralabschnitt eine Stichleitung und von dem anderen zentralen Abschnitt
die andere Stichleitung betrieben werden. Damit bestimmte Melder aus der Meldeanlage
herausgenommen werden können, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die
Melder in Reihe mit an der Ader liegende Trennschalter aufweisen zur Auftrennung der
Leitung auf beiden Seiten einer Kurzschlußstelle. Im Normalbetrieb sind die Trennschalter
geschlossen, werden jedoch auf Befehl von der Zentrale geöffnet. Da die Zentrale "weiß",
zwischen welchen Meldern sich ein Kurzschluß befindet, können die dem Kurzschluß benachbarten
Melder angesteuert werden zwecks Öffnens der Trennschalter.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Zeichnungen dargestellten Schaltungsanordnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Prüfschaltungsanordnung nach der Erfindung für eine Gefahrenmeldeanlage.
- Fig. 2
- zeigt schematisch einen Melder der Gefahrenmeldeanlage nach Fig. 1.
[0022] In Fig. 1 ist eine Prüfschaltungsanordnung dargestellt, die innerhalb eines gestrichelt
dargestellten Kastens 10 angeordnet ist. Die Prüfschaltungsanordnung 10 ist Bestandteile
einer nicht weiter dargestellten Zentrale einer Gefahrenmeldeanlage, die eine Ringleitung
aufweist. In Fig. 1 ist nur die Linie A der Ringleitung dargestellt. Das andere Ende,
das ebenfalls mit der Zentrale und mit einer zur Prüfschaltungsanordnung 10 symmetrischen
Schaltungsanordnung verbunden ist, ist aus Einfachheitsgründen nicht gezeigt. Die
Linie A besteht aus den Adern 12 und 14, und im Zuge der Linie A ist eine Reihe von
Meldern M bis M
n geschaltet. In Fig. 1 sind die Melder M1, M2 und M
n dargestellt. Ein Teil der Schaltung der Melder M ist in Fig. 2 wiedergegeben. Man
erkennt einen Querschalter T3, der im geschlossenen Zustand die Adern 12, 14 verbindet.
Man erkennt ferner die Spannungsversorgung U
STAB mit einem Kondensator C und einer Diode D. Dadurch wird die Meldeschaltung auch dann
mit Spannung versorgt, wenn die Spannung der Linie A kurzzeitig absinkt oder gegen
Null geht. Der Melder M weist ferner einen Modulator/Demodulator 16 auf, der einen
Spannungsimpuls auf der Linienleitung in Logiksignale für eine Logikschaltung 18 umwandelt.
Die Logikschaltung 18 beinhaltet einen Adreßspeicher und mehrere Ein/Ausgabeleitungen.
Sie empfängt ein serielles Datensignal (z. B. eine Adresse oder einen Befehl) und
führt einen Befehl aus, wenn eine empfangene Adresse mit der in der Logikschaltung
18 abgespeicherten Adresse übereinstimmt. Dies kann z. B. der Fall sein, um den Querschalter
T3 zu betätigen und damit die Adern 12, 14 kurzzuschließen.
[0023] Jeder Melder M weist auf beiden Seiten des Querschalters T3 in der Ader 14 Trennschalter
T1, T2 auf, die normalerweise im Betrieb der Melder geschlossen sind. Außerdem sind
die Adern 12, 14 über nicht näher bezeichnete Zenerdioden miteinander verbunden, so
daß bei einer Verpolung der Melder bei der Installation ein Kurzschluß entsteht, der
wiederum durch eine Kurzschlußprüfschaltung ermittelt werden kann, worauf weiter unten
noch eingegangen wird.
[0024] Die Prüfschaltungsanordnung 10 weist einen ersten Prüfprozessor 20 auf und einen
zweiten Prüfprozessor 22 (CPU1 bzw. CPU2). Der Prüfprozessor 20 ist über eine Schnittstelle
24 (COM1) mit dem nicht dargestellten zentralen Prozessor der Zentrale für die Gefahrenmeldeanlage
in Verbindung. Der Prüfprozessor 22 ist redundant vorgesehen.
[0025] Eine Konstantspannungsquelle 26 (I
KA) ist über einen Modulator 28 (MA) und einen Schalter 30 (S
1A) mit der Ader 12 verbunden. Die Konstantspannungsquelle 26 ist mit einer Spannungsversorgung
32 verbunden (U
STABA). Der Prüfprozessor 20 steuert den Modulator 28 und den Schalter 30, um z. B. ein
spannungsmoduliertes Datenwort auf die Leitung zu geben, wenn der Schalter 30 geschlossen
ist. Ein weiterer Schalter 33, der ebenfalls vom Prüfprozessor 20 gesteuert wird (S
2A), verbindet die Ader 12 mit Masse, wenn er geschlossen ist.
[0026] Eine Spannungsmeßvorrichtung 36 (A/D1
A) ist mit der Ader 12 verbunden, und ihr Ausgang ist mit dem Prüfprozessor 20 verbunden.
Das gleiche trifft zu für eine Spannungsmeßvorrichtung 38 (A/D2
A), die mit der Ader 14 verbunden ist.
[0027] Die Adern 12, 14 sind mit einer Abschirmung 40 umgeben, die in Fig. 1 gestrichelt
angedeutet ist. Die Abschirmung 40 ist mit einer Abschirmungsprüfeinheit 42 verbunden,
deren Ausgang mit dem Prüfprozessor 20 verbunden ist. Sie enthält einen Prüfwiderstand
44 (R
A), der an die Abschirmung 40 angeschlossen ist und mit der anderen Klemme an das Potential
U
S. Außerdem ist die Abschirmung mit dem Pluseingang eines Operationsverstärkers 46
verbunden, dessen Ausgang mit dem Prüfprozessor 20 verbunden ist.
[0028] Die Ader 14 ist über einen Meßwiderstand 46a mit Masse verbunden (R
MA), wobei derselbe Pol des Widerstands 46a, der mit der Ader 14 verbunden ist, mit
dem positiven Eingang eines Operationsverstärkers 48 verbunden ist, dessen Ausgang
auf den Prüfprozessor 20 geschaltet ist.
[0029] Mit Hilfe der gezeigten Schaltungsanordnung läßt sich z. B. die Leitungslänge der
Linie A ermitteln bzw. der Adern 12, 14 und auch die Leitungslängen zwischen gewünschten
Meldern M, z. B. zwischen benachbarten Meldern M. Hierzu nachfolgend die Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels.
[0030] Es soll z. B. die Leitungslänge zwischen den Meldern M2 und M
n vermessen werden. Es wird dabei von einem normalen Betriebszustand ausgegangen, bei
dem der Schalter 30 geschlossen ist und der Schalter 33 geöffnet. Die Schalter T1
und T2 in den Meldern M1 ... M
n sind geschlossen. Der Schalter T3 in den Meldern M1 ... M
n sind geöffnet. Damit ist die Leitung Linie A unter Spannung gesetzt (Betriebsspannung).
Durch Ansteuerung des Modulators MA wird ein spannungsmoduliertes Signal auf der Leitung,
z. B. einer Ringleitung, gesendet. Das Datenwort beinhaltet die Adresse des Melders
bzw. seine Kommunikationsadresse und einen Befehl zum Schließen des Schalters T3,
etwa von M
n. Nachdem M
n den Befehl empfangen hat, wird sein Schalter T3 geschlossen. Es fließt nunmehr ein
Konstantstrom I
A, verursacht durch die Konstantstromquelle 26. Der Strom fließt über die Schalter
T3 und T1 von M
n, sowie über den Widerstand R
MA. Mit Hilfe der Spannungsmeßvorrichtung 36 wird der Spannungsabfall am Anschluß plus
Linie A gemessen und dem Prüfprozessor 20 zugeführt. Der gemessene Spannungsabfall
setzt sich wie folgt zusammen:
1. URMA = IIKA x RMA
2. UTX = IKA x (MN x 2 x RTX)
3. URL = IKA x RL
4. ULT = URMA + URL + UTX
wobei
- URMA
- der Spannungsabfall über Widerstand RMA,
- UTX
- der Spannungsabfall über T1, T2 eines jeden Melders vor Mn,
- ULT
- der Spannungsabfall am Linienanschluß A,
- RTX
- der Gesamtwiderstand aller Schalter T1, T2 der Melder M1 bis Mn und
- RMA
- der Meßwiderstand vor dem Anschluß Minuslinie A ist.
[0031] Nach Umstellung der Gleichung 4. ergibt sich:


[0032] Die Gleichung 2 wird im Prüfprozessor 20 berechnet und das Ergebnis R
L(M
n) abgespeichert. Dieser Wert beinhaltet den Leitungswiderstand zwischen dem Anschluß
der Linie A und dem Melder M
n.
[0033] Nach einer gewissen Zeit t
M wird im Melder M
n der Schalter T3 wieder geöffnet. Dies geschieht mit Hilfe einer geeigneten Zeitschaltung,
die im Melder, beispielsweise im Logikbaustein 18, untergebracht ist. Die Linienspannung
geht wieder auf Betriebspotential.
[0034] Anschließend werden die obigen Schritte für den Melder M2 durchgeführt. Das Ergebnis
R
L(M2) wird ebenfalls in dem Speicher von dem Prüfprozessor 20 abgelegt. Nunmehr wird
die Differenz zwischen beiden Messungen gebildet:

[0035] Bei einem gegebenen Leiterdurchmesser (Querschnitt) kann die Leitungslänge zwischen
Melder M2 und M
n bestimmt werden:

wobei A der Querschnitt der Leitung und ρ der spezifische Widerstand ist. Die einfache
Länge einer Ader bzw. eines Aderabschnittes ergibt sich aus

[0036] Das gleiche Verfahren kann dazu angewendet werden, um die gesamte Länge der Leitung
zu bestimmen. Ist z. B. eine Ringleitung vorgesehen, wird am anderen Ende der Schalter
geschlossen, der dem Schalter 33 nach Fig. 1 entspricht. Dadurch fließt ein Konstantstrom
über die Ader 12 zu Masse. Über die Spannungsmeßvorrichtung 36 wird nun die Spannung
am Anschluß der Ader 12 gemessen. Die gemessene Spannung kann direkt in die Länge
der Leitung umgerechnet werden:


[0037] Die gemessenen Werte für die Leitungsabschnitte und die gesamte Leitung können im
Prüfprozessor 20 abgespeichert werden.
[0038] Mit Hilfe der gezeigten Schaltungsanordnung kann auch ein Kurzschluß zwischen der
Abschirmung 40 und einer der Adern festgestellt werden sowie auch der Ort des Kurzschlusses.
[0039] Wie schon erwähnt, besteht die Abschirmung 40 aus einem Drahtgeflecht oder einer
Folie und ist niederohmig und wird bei den nachfolgenden Berechnungen vernachlässigt.
Ausgegangen wird wiederum von einem Normalbetriebszustand, d. h. Schalter 30 ist geschlossen
und Schalter 33 geöffnet. Es soll nun der Kurzschluß K1 detektiert und der Kurzschlußort
bestimmt werden.
[0040] Es fließt der Strom I
A der Konstantstromquelle 26. Er fließt, wenn der Kurzschluß K1 besteht, auch über
die Abschirmung 40 und den Widerstand 44 zum Potential Us der Schirmüberwachung 42.
Mit Hilfe der Spannungsmeßvorrichtung 36 kann die Spannung, die sich einstellt, gemessen
werden. Der Spannungsabfall am Widerstand 44 ist bekannt. Mithin kann hieraus der
Spannungsabfall berechnet werden, der durch die Leitung bis zur Kurzschlußstelle K1
hervorgerufen wird, d.h. durch die Ader 12. Dieser Spannungsabfall U
LA und der Strom I
A erlauben die Berechnung des Widerstands Aderabschnitts, der mit R
LK bezeichnet ist. Die Leitungslänge bis zur Kurzschlußstelle ist mithin

wobei
- A
- der Querschnitt der Ader,
- RLK
- der gemessene Widerstandswert und
- ρ
- der spezifische Widerstand ist.
[0041] Auf diese Weise kann ermittelt werden, in welcher Leitungsentfernung der Kurzschluß
aufgetreten ist. Da diese Leitungsentfernung noch wenig aussagt über den tatsächlichen
Ort des Kurzschlusses, kann diese Leitungslänge auch in Beziehung gesetzt werden zu
den ermittelten Längen der Leitungsabschnitte zwischen den Meldern M1 ... M
n. Daher läßt sich ohne weiteres ermitteln, zwischen welchen Meldern der Kurzschluß
liegt, also hier zwischen den Meldern M1 und M2.
[0042] Auf ähnliche Weise, wie oben beschrieben, kann auch festgestellt werden, ob eine
Verpolung vorliegt. Bei einer Verpolung fließt der Konstantstrom I
A über die nicht gezeichnete Zenerdiode und führt mithin einen durch die Konstantstromquelle
26 begrenzten Kurzschlußstrom herbei. Durch Messung der Leitungslänge läßt sich mithin
feststellen, an welcher Stelle sich der Kurzschluß befindet. Da sich in diesem Fall
auch der Spannungsabfall am Meßwiderstand 46a ändert, kann durch den Block D
A ermittelt werden, ob ein Kurzschluß vorliegt oder die Leitung ungestört ist, was
dann zu einer entsprechenden Meldung an den Prüfprozessor 20 führt.
1. Gefahrenmeldeanlage mit
- einer Vielzahl von Meldern (M1 bis Mn) und ggf. anderen Linienelementen, die auf mindestens ein Gefahrenkriterium ansprechen
und an eine zweiadrige Leitung (Linie A) angeschlossen sind,
- einer mit der Leitung (Linie A) verbundenen Zentrale, die eine Spannungsversorgung
und einen zentralen Prozessor aufweist, in dem die Adressen der Melder (M1 bis Mn) gespeichert sind zur individuellen Ansteuerung und Abfrage der Melder (M1 bis Mn) sowie ein Programm zur Überwachung des Zustandes der Melder (M1 bis Mn),
dadurch gekennzeichnet, daß in der Zentrale eine Prüfschaltungsanordnung (10) angeordnet ist zur Überprüfung
des betriebsfähigen Zustands des aus Leitung (Linie A) und Melder (M1 bis M
n) bzw. Linienelementen gebildeten Netzes mit Hilfe einer Prüfeinheit, wobei die Prüfschaltungsanordnung
(10) einen Prüfprozessor (20, 22) enthält, der seinerseits eine Auswertungs-Software
aufweist und eine vom Prüfprozessor (20, 22) gesteuerte Schalteranordnung (30, 33)
vorgesehen ist zum wahlweisen Verbinden der mindestens eine Prüfeinheit mit der Leitung
(Linie A).
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfschaltungsanordnung (10) als Modul ausgebildet ist, etwa in Form einer Steckkarte.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfschaltungsanordnung (10) einen Modemanschluß aufweist zur Überprüfung des
Netzes über eine Fernverbindung.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Prüfeinheit zur Prüfung der Verpolung der Melder (M1 bis Mn) bzw. der Linienelemente.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Prüfeinheit zur Überprüfung der Leitungslängen.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Prüfeinheit zur Überprüfung von Kurzschlüssen in der Leitung und/oder einer
Berührung von Adern (12, 14) der Leitung (Linie A) bzw. der Abschirmung (40) der Leitung
mit einer Ader (12, 14).
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Prüfeinheit zur Überprüfung der installierten Netzes mit einem vorgegebenen
Installationsplan.
8. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfeinheit eine Konstantstromquelle (26) aufweist, die über einen Modulator
(28) und einen steuerbaren Schalter (30) an die Leitung (Linie A) anschaltbar ist,
wobei mit Hilfe des Prüfprozessors (20, 22) und des Modulator (28) ein Datenwort erzeugt
wird, das die Adresse eines Melders (M1 bis Mn) und ein Steuersignal für einen die Adern (12, 14) verbindenden Querschalter (T3)
enthält und ferner eine mit der Leitung (Linie A) verbundene Spannungsmeßvorrichtung
(36) vorgesehen ist, die mit dem Prüfprozessor (20, 22) verbunden ist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Datenwort durch Spannungsmodulation im Modulator (28) gebildet ist.
10. Anlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zeitschaltung vorgesehen ist, welche ein Öffnen des Schalters (T3) veranlaßt.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein zweiter Schalter (33) vorgesehen ist, der eine Ader (14) der Leitung
(Linie A) mit Masse verbindet zur Erzeugung eines in der Leitung Linie (A) fließenden
Konstantstroms.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abschirmungsprüfeinheit (42) das Potential der Abschirmung (40) mittels des
Prüfprozessors (20, 22) überwacht und ein Signal erzeugt, wenn das Potential von einem
vorgegebenen Wert abweicht.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Abschirmung (40) ein Meßwiderstand (44) verbunden ist, dessen Spannungsabfall
auf den Prüfprozessor (20, 22) gegeben wird und aus dem Spannungswert am Anschluß
der Leitung (Linie A) und dem gespeicherten Spannungsabfall des Meßwiderstands (URA) und dem Konstantstrom (IA) der Leitungswiderstand bis zur Kurzschlußstelle ermittelt und aus dem Widerstand
die Leitungslänge bis zur Kurzschlußstelle.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Melder (M1 bis Mn) in Reihe mit einer Ader (14) liegende Trennschalter (T1, T2) aufweisen zur Auftrennung
der Leitung (Linie A) auf beiden Seiten einer Kurzschlußstelle (K1).
15. Verfahren zur Messung des Widerstands von Leitungsabschnitten oder Leitungslängen
in Gefahrenmeldeanlagen mit den folgenden Merkmalen:
- eine Vielzahl von Meldern (M1 bis Mn) und ggf. anderen Linienelementen, die auf mindestens ein Gefahrenkriterium ansprechen
und an eine zweiadrige Leitung (Linie A) angeschlossen sind
- eine mit der Leitung (Linie A) verbundene Zentrale, die eine Spannungsversorgung
und einen zentralen Prozessor aufweist, in dem die Adressen der Melder (M1 bis Mn) gespeichert sind zur individuellen Ansteuerung und zur Abfrage der Melder (M1 bis
Mn) sowie ein Programm zur Überwachung des Zustands der Melder (M1 bis Mn)
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- eine Prüfeinheit (10) wird mit der Leitung (12, 14) verbunden
- ein Prüfprozessor (20, 22) der Prüfeinheit (10), in dem die Adressen der Melder
(M1 bis Mn) gespeichert werden, gibt an einen vorgegebenen Melder (Mn) über seine Adresse einen Befehl zum Schließen eines die Adern der Leitung (12, 14)
verbindenden Querschalters (T3) im Melder (Mn)
- eine Konstantstromquelle (IKA) der Prüfeinheit (10) erzeugt einen Konstantstrom (IA) auf der Leitung (12, 14)
- eine Spannungsmeßvorrichtung (36) mißt den Spannungsabfall am Anschluß der Leitung
(12, 14) und gibt dem Meßwert auf den Prüfprozessor (20, 22)
- der Prüfprozessor (20, 22) errechnet den Widerstand der Summe der Leitungsabschnitte
zwischen dem Anschluß der Leitung (12, 14) und dem Melder (Mn) unter Subtraktion der Widerstände der Melder (M1 bis Mn-1) und ggf. eines Begrenzungswiderstands (RMA).
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand bzw. die Leitungslänge zwischen benachbarten Meldern (Mn, M2) berechnet wird, indem die Schritte nach Anspruch 15 für den benachbarten Melder
(M2) wiederholt werden und der kleinere Widerstandswert vom größeren subtrahiert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zeitschaltung in den Meldern den Querschalter (T3) nach einer vorgegebenen Zeit
öffnet, wenn er vorher geschlossen wurde.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände bzw. die Leitungslänge der einzelnen Leitungsabschnitte zwischen
den Meldern (M1 bis Mn) und die vorgegebenen Widerstandswerte der einzelnen Melder (M1 bis Mn) im Prüfprozessor (20, 22) gespeichert werden und bei einer späteren Messung im Betrieb
die gemessenen Widerstände für die Melder mit den gespeicherten Widerstandswerten
für die Melder verglichen werden.
19. Verfahren zur Bestimmung eines Kurzschlusses zwischen der Leitung einer Gefahrenmeldeanlage
und einer Abschirmung für die Leitung, wobei die Gefahrenmeldeanlage umfaßt:
- eine Vielzahl von Meldern (M1 bis Mn) und ggf. anderen Linienelementen, die auf mindestens ein Gefahrenkriterium ansprechen
und an eine zweiadrige Leitung (Linie A) angeschlossen sind
- eine mit der Leitung (Linie A) verbundene Zentrale, die eine Spannungsversorgung
und einen zentralen Prozessor aufweist, in dem die Adressen der Melder (M1 bis Mn) gespeichert sind zur individuellen Ansteuerung und zur Abfrage der Melder (M1 bis
Mn) sowie ein Programm zur Überwachung des Zustands der Melder (M1 bis Mn)
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- die Abschirmung (40) wird über einen Widerstand (RA) der Prüfeinheit (10) mit Masse verbunden
- eine Konstantstromquelle (IKA) der Prüfeinheit (10) erzeugt auf der Leitung (12, 14) einen Konstantstrom (IA)
- eine Spannungsmeßvorrichtung (36) mißt den Spannungsabfall am Anschluß der Leitung
(12, 14) und gibt den Meßwert auf den Prüfprozessor (20, 22)
- der Prüfprozessor (20, 22) errechnet den Widerstand der kurzgeschlossenen Leitung
bis zur Kurzschlußstelle (K1) und errechnet aus den Parametern der Leitung (12, 14)
die Leitungslänge bis zur Kurzschlußstelle (K1).