[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder zum elektrischen Verbinden von Leitungen
mit Kontaktstiften, insbesondere eines Cluster-Sockets.
[0002] Steckverbinder sind für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten bekannt. Sie werden
daher in den verschiedensten Ausführungsformen und üblicherweise in großen Stückzahlen,
beispielsweise im Bereich der Haushaltsgeräte oder des Automobilbaus, eingesetzt.
In Hinsicht auf ihre jeweilige Verwendung unterliegen sie den unterschiedlichsten
Anforderungen. So sind etwa neben einer einfachen und kostengünstigen Fertigung, geringen
Bauhöhe, großen Haltekräften oder vollautomatischen Montage oftmals auch eine Zugentlastung
oder zuverlässige Kontaktierung zu erfüllen.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Steckverbindern ist eine verhältnismäßig aufwendige
Montage mit hohen Montagezeiten, die einer kostengünstigen Fertigung entgegenstehen.
Hierzu trägt vornehmlich die große Anzahl an Bauteilen bei. Unbefriedigend ist auch
die komplizierte und meist unzuverlässige Kontaktierung der elektrischen Leitungen,
etwa mit starren Schraub- oder Crimpverbindungen, die nicht gegen Lösen gesichert
und in der Regel sehr wartungsbedürftig sind. Ein solche Nachteile aufweisender Steckverbinder
ist beispielsweise aus der EP 0 006 297 A1 bekannt.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder zum elektrischen Verbinden von Leitungen mit Kontaktstiften
bereitzustellen, bei dem sich eine vergleichsweise einfache Montage und eine zuverlässige
elektrische Kontaktierung erzielen lassen.
[0005] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird in Übereinstimmung mit Anspruch 1 ein Steckverbinder zum elektrischen
Verbinden von Leitungen mit Kontaktstiften, insbesondere eines Cluster-Sockets, vorgeschlagen,
der ein aus einem Oberteil und einem Unterteil zusammengesetztes Gehäuse und wenigstens
ein in dem Gehäuse angeordnetes Kontaktelement, das mit einem ersten und einem zweiten
Anschlußstück versehen ist, aufweist, wobei das erste Anschlußstück als Schneidklemme
zur elektrischen Kontaktierung einer Ader der Leitung und das zweite Anschlußstück
als Aufnahme für einen durch eine Öffnung des Gehäuses hindurchsteckbaren Kontaktstift
ausgebildet ist, wobei die Leitung zwischen dem Oberteil und dem Unterteil des Gehäuses
einklemmbar ist und wobei Mittel vorgesehen sind, durch die beim Zusammenfügen von
Oberteil und Unterteil des Gehäuses eine Ader der Leitung in die Schneidklemme einführbar
und in einem Bereich abseits des Kontaktelements durchtrennbar ist.
[0006] Ein solcher Steckverbinder weist eine verhältnismäßig geringe Anzahl an Bauteilen
auf und läßt sich dadurch kostengünstig montieren. Einen wesentlichen Beitrag hierzu
leistet daneben die duale Ausgestaltung des Kontaktelements mit einem ersten, eine
zuverlässige Schneidklemmverbindung gewährleistenden Anschlußstück und einem zweiten,
eine verläßliche Kontaktierung eines Kontaktstifts sicherstellenden Anschlußstück.
Darüber hinaus macht sich der erfindungsgemäße Steckverbinder die Erkenntnis zu eigen,
daß sich eine überaus einfache Montage und eine zuverlässige elektrische Kontaktierung
dann erzielen lassen, wenn Mittel vorgesehen sind, durch die beim Zusammenfügen von
Oberteil und Unterteil des Gehäuses eine Ader der Leitung in die Schneidklemme einführbar
und in einem Bereich abseits des Kontaktelements durchtrennbar ist.
[0007] Ursächlich hierfür ist zum einen, daß durch die naturgemäß erforderliche Schließung
des Gehäuses zugleich eine Ader der Leitung in die Schneidklemme eingeführt wird.
Dies hat zur Folge, daß eine etwa vorhandene Isolierhülle der Ader verdrängt und eine
elektrisch leitende Drahtlitze der Ader in die Schneidklemme eingedrängt wird, wodurch
sich eine zuverlässige lötfreie elektrische Verbindung ergibt. Zum anderen gestattet
die mit dem Zusammenfügen von Oberteil und Unterteil des Gehäuses einhergehende Durchtrennung
der in die Schneidklemme eingeführten Ader in einem Bereich abseits des Kontaktelements
auf einfache Art und Weise die Herstellung eines Jumpers, das heißt einer vorgegebenen
Anschlußader.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen eines solchen Steckverbinders stellen die Gegenstände
der Unteransprüche dar. So ist es etwa im Hinblick auf eine einer modernen Modulbauweise
entsprechenden Vormontage besonders vorteilhaft, wenn das Unterteil des Gehäuses eine
Halterung aufweist, in die das Kontaktelement klemmend einsetzbar ist. Um eine zuverlässige
elektrische Kontaktierung sicherzustellen, ist es ferner von Vorteil, das Oberteil
des Gehäuses mit Nocken zu versehen, durch welche die Ader der Leitung in die Schneidklemme
einführbar ist. In Hinsicht auf eine verläßliche Kontaktierung ist es zudem vorteilhaft,
wenn die Nocken eine dem Durchmesser der Ader entsprechend angepaßte, nutenförmige
Vertiefung aufweisen, so daß sich ein sicheres Ergreifen der Ader gewährleisten läßt.
Alternativ können die Nocken hierfür im Querschnitt annährend V-förmig ausgestaltet
sein.
[0009] In einer besonders nutzbringenden Weiterbildung des erfindungsgemäßen Steckverbinders
weist das Gehäuse ein das Oberteil mit dem Unterteil verbindendes Filmscharnier auf,
um ein einfaches Schließen des Gehäuses sicherzustellen. Zu diesem Zweck ist es überdies
nützlich, das Unterteil des Gehäuses mit einer vorzugsweise gerippten Stützfläche
für das Filmscharnier zu versehen. Dies bietet den Vorteil, daß beim Zusammenfügen
von Oberteil und Unterteil des Gehäuses das Filmscharnier abgestützt wird und sich
so ein gezieltes Verschwenken erreichen läßt.
[0010] Eine überaus vorteilhafte Ausgestaltung des Steckverbinders ist ferner dann gegeben,
wenn das Oberteil und das Unterteil des Gehäuses miteinander verrastbar sind. Denn
dann läßt sich das Gehäuse ohne zusätzliche Mittel verschließen. Alternativ oder zusätzlich
können das Oberteil und das Unterteil des Gehäuses in herkömmlicher Weise auch durch
eine Schraubverbindung miteinander verbunden sein. Als besonders geeignet in diesem
Zusammenhang hat sich herausgestellt, das Unterteil des Gehäuses mit einer Säule zu
versehen, deren Spitze zum Verrasten von Oberteil und Unterteil in eine entsprechend
ausgebildete Öffnung des Oberteils des Gehäuses eingreift. Durch das Vorsehen der
Säule läßt sich zugleich eine gegenseitige Abstützung von Oberteil und Unterteil erreichen.
Zweckmäßig in Hinsicht auf eine gute Verriegelung des Gehäuses ist außerdem, wenn
das Oberteil des Gehäuses eine federnde Rastlanze aufweist, die zum Verrasten von
Oberteil und Unterteil in eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung des Unterteils
des Gehäuses eingreift.
[0011] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse mit Klemmabschnitten zum Einklemmen der Leitung
zwischen dem Oberteil und dem Unterteil des Gehäuses versehen, wodurch eine wirksame
Zugentlastung ermöglicht wird. In Weiterbildung des Steckverbinders wird darüber hinaus
vorgeschlagen, daß zum Durchtrennen der Ader der Leitung das Oberteil und das Unterteil
des Gehäuses mit im geschlossenen Zustand des Gehäuses aufeinanderliegenden Vorsprüngen
versehen sind. Hierfür ist es außerdem zweckmäßig, die Vorsprünge als das Oberteil
und das Unterteil des Gehäuses durchsetzende Durchgänge auszubilden. Auf diese Weise
werden durch das Zusammenfügen von Oberteil und Unterteil freigeschnittene Teile der
Leitung durch die Durchgänge hindurch hinausgetragen.
[0012] Um eine einfache Montage zu erzielen, wird in vorteilhafter Weise außerdem vorgeschlagen,
daß zum Durchtrennen der Ader der Leitung alternativ an dem Oberteil des Gehäuses
eine Schneide angeordnet sein kann. Dies kommt in besonderem Maße bei Adern mit einem
verhältnismäßig dicken Querschnitt zum Tragen. Von Vorteil dabei ist es, zur isolierenden
Abschirmung der Schneide eine mit einem die Schneide aufnehmenden Schlitz versehene
Bedeckung in dem Unterteil des Gehäuses vorzusehen. Bei etwa in herkömmlicher Weise
aus Metall gefertigten Schneiden läßt sich somit ein Kurzschluß vermeiden. Vorteilhafterweise
kann die Bedeckung zusätzlich an ihren dem Schlitz abgewandten Außenseiten mit Schrägen
versehen sein. Eine solche Ausgestaltung ist mit dem Vorteil verbunden, daß die Enden
der durchtrennten Ader auseinandergebogen und damit voneinander beabstandet werden,
wodurch sich ausreichende Kriechstrecken erreichen lassen.
[0013] In einer besonders nutzbringenden Weiterbildung des erfindungsgemäßen Steckverbinders
sind an dem Oberteil oder dem Unterteil des Gehäuses Rastnocken angeordnet, die in
eine Aussparung der Leitung eingreifen. Durch die Rastnocken läßt sich zum einen die
Leitung in dem Gehäuse gezielt positionieren und zum anderen eine zusätzliche Zugentlastung
erzielen. Auch ist es bei entsprechender Anordnung der Rastnocken möglich, das Oberteil
und das Unterteil des Gehäuses aufeinander zu zentrieren. Zweckmäßigerweise ist das
Gehäuse zumindest in dem Bereich des Kontaktelements als nichtleitender Isolierkörper
ausgestaltet, so daß sich auf einfache Weise eine elektrische Isolierung des spannungsführenden
Kontaktelements erreichen läßt. Zweckmäßig ist es überdies, das Kontaktelement einstückig
auszubilden, um eine einfache und kostengünstige Fertigung zu gewährleisten.
[0014] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckverbinders
ist das Kontaktelement im Querschnitt U-förmig und weist eine vorzugsweise mit Prägungen
versehene Basisplatte auf. Die im Querschnitt U-förmige Ausgestaltung des Kontaktelements
führt dazu, daß das erste und zweite Anschlußstück trotz unterschiedlich orientierter
Anschlußebenen nebeneinander anordbar sind. Auf diese Weise läßt sich eine besonders
flache Bauweise erzielen. Durch die Prägungen der Basisplatte wird indes die Formstabilität
und die Verwindungssteifigkeit des Kontaktelements erhöht.
[0015] Eine sehr vorteilhafte Gestaltung läßt sich in diesem Zusammenhang ferner dann erreichen,
wenn das Kontaktelement im Bereich der Schneidklemme und im Bereich der Aufnahme jeweils
zwei parallele und durch die Basisplatte voneinander beabstandete Schenkel aufweist,
wobei die Schenkel im Bereich der Schneidklemme mit einem Schlitz und die Schenkel
im Bereich der Aufnahme mit einer Wölbung versehen sind. Das Vorsehen zweier geschlitzter
Schenkel zur Bildung der Schneidklemme steigert die Klemmkraft, mit der die Ader gehalten
wird, und trägt danach in beträchtlichem Maße zu einer dauerhaften Kontaktierung bei.
Hingegen wird durch das Vorsehen der Wölbung auf vergleichsweise einfache Weise eine
Aufnahme für einen Kontaktstift geschaffen.
[0016] Ein müheloses Einführen eines Kontaktstifts in die durch die Wölbung der Schenkeln
gebildete Aufnahme läßt sich dann erreichen, wenn in Weiterbildung des Steckverbinders
die Wölbung am steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements mit einer im wesentlichen
trichterförmigen Erweiterung versehen ist. In vorteilhafter Weise wird fernerhin vorgeschlagen,
die Schenkel im Bereich der Aufnahme durch eine stirnseitige Zunge kraftschlüssig
gegeneinander zu verspannen, so daß ein in die Aufnahme eingeführter Kontaktstift
kraftschlüssig fixiert wird. Günstig in diesem Zusammenhang ist es, wenn die Schenkel
im Bereich der Aufnahme elastisch ausgebildet und geringfügig zueinander geneigt angeordnet
sind, wodurch sich eine Vorspannung erzeugen läßt.
[0017] Um ein sicheres Kontaktieren der Leitung zu gewährleisten, wird schließlich vorgeschlagen,
die Schenkel im Bereich der Schneidklemme am steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements
mit Spitzen zu versehen. Die Spitzen ermöglichen ein Durchdringen eines zwischen den
Adern vorhandenen Stegs einer elektrischen Leitung und damit ein Einführen einer Ader
in die Schneidklemme.
[0018] Einzelheiten und weitere Vorteile des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele. In
den zugehörigen Zeichnungen veranschaulichen im einzelnen:
- Fig. 1a
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Steckverbinders in einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 1b
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders nach Fig. 1a mit geschlossenem Gehäuse;
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Steckverbinders in einer zweiten
Ausführungsform;
- Fig. 2b
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders nach Fig. 2a mit geschlossenem Gehäuse;
- Fig. 2c
- eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 2a mit IIc bezeichneten Bereichs;
- Fig. 3a
- eine perspektivische Ansicht eines Kontaktelements des Steckverbinders in der Ausführungsform
nach den Fig. 1a und 1b und
- Fig. 3b
- eine perspektivische Ansicht eines Kontaktelements des Steckverbinders in der Ausführungsform
nach den Fig. 2a bis 2c.
[0019] Der in Fig. 1a bis 2c dargestellte Steckverbinder dient zum elektrischen Verbinden
einer Leitung 300 mit einen runden Querschnitt aufweisenden Kontaktstiften 410 eines
Cluster-Sockets 400. Unter dem Cluster-Socket 400 ist ein elektrischer Drehstromanschluß,
wie er beispielsweise bei einem hermetisch in einem Kompressor, etwa eines Kühl- oder
Gefrierschranks, gekapselten Motor Anwendung findet, zu verstehen. Die Leitung 300
ist als flexible Flachleitung ausgebildet, die zwei durch einen Steg 312 voneinander
separierte Adern 310 aufweist. Unter der Ader 310 wird ein elektrischer Leiter mit
Isolierung einschließlich gegebenenfalls vorhandener Leitschichten verstanden.
[0020] Der in den Fig. 1a und 1b gezeigte Steckverbinder einer ersten Ausführungsform weist
ein durch Spritzgießen aus Kunststoff gefertigtes und demnach als Isolierkörper ausgebildetes
Gehäuse 100 auf, das sich aus einem Oberteil 110 und einem Unterteil 120 zusammensetzt.
In dem Unterteil 120 sind zwei parallel zueinander angeordnete Halterungen 121 vorgesehen,
in die jeweils ein in der Fig. 3a näher gezeigtes Kontaktelement 200 eingesetzt ist.
Das Gehäuse 100 weist ferner ein Filmscharnier 130 auf, durch welches das Oberteil
110 verschwenkbar mit dem Unterteil 120 verbunden ist. Um das Filmscharnier 130 abzustützen,
wenn das Oberteil 110 zum Schließen des Gehäuses 100 in Richtung auf das Unterteil
120 verschwenkt wird, ist das Unterteil 120 im Bereich des Filmscharniers 130 mit
einer gerippten Stützfläche 122 versehen.
[0021] Im geschlossen Zustand des Gehäuses 100 werden das Oberteil 110 und das Unterteil
120 miteinander verrastet. Zu diesem Zweck ist das Unterteil 120 mit einer Säule 124
versehen, deren Spitze eine Hinterschneidung aufweist, die in eine entsprechend ausgebildete
Öffnung 115 des Oberteils 110 eingreift. Das Oberteil 110 ist außerdem mit einer federnden
Rastlanze 114 versehen, die im geschlossen Zustand des Gehäuses 100 in eine entsprechend
ausgebildete Ausnehmung 123 des Unterteils 120 eingreift, um etwa hinter einer Rastschulter
festgelegt zu werden.
[0022] Das Gehäuse 100 ist weiterhin mit Klemmabschnitten 116 versehen, mittels denen die
Flachleitung 300 zu Zwecken einer wirksamen Zugentlastung zwischen dem Oberteil 110
und dem Unterteil 120 einklemmbar ist. Die komplementär an Oberteil 110 und Unterteil
120 des Gehäuses 100 angeordneten Klemmabschnitte 116 weisen jeweils an ihren beiden
Enden Senken zur zerstörungsfreien Aufnahme der Adern 310 der Flachleitung 300 und
einen sich zwischen den Senken erstreckenden, scharfeckigen Mittelabschnitt zur kraft-
und unter Umständen auch formschlüssigen Fixierung des Stegs 312 der Flachleitung
300 auf.
[0023] Wie insbesondere in Fig. 3a zu erkennen ist, weist das einstückig aus Metall durch
Biegen und Stanzen gefertigte und damit in wirtschaftlicher Hinsicht günstig herzustellende
Kontaktelement 200 ein erstes und ein zweites Anschlußstück auf. Das erste Anschlußstück
ist als Schneidklemme 210 zur elektrischen Kontaktierung einer Ader 310 der Flachleitung
300 ausgebildet, wohingegen das zweite Anschlußstück als Aufnahme 220 für einen durch
eine nicht dargestellte Öffnung an der Unterseite 120 des Gehäuses 100 hindurchsteckbaren
Kontaktstift 410 des Cluster-Sockets 400 fungiert.
[0024] Das Kontaktelement 200 ist im Querschnitt U-förmig und weist eine mit Prägungen 231
versehene Basisplatte 230 auf. Das Kontaktelement 200 weist zudem sowohl im Bereich
der Schneidklemme 210 als auch im Bereich der Aufnahme 220 jeweils zwei parallele
und durch die Basisplatte 230 voneinander beabstandete Schenkel 211, 221 auf. Die
im Bereich der Schneidklemme 210 befindlichen Schenkel 211 sind jeweils mit einem
Schlitz 212 und mit am steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements 200 angeordneten
Spitzen 213 zum Durchdringen des Stegs 312 der Flachleitung 300 versehen. Die im Bereich
der Aufnahme 220 befindlichen Schenkel 221 weisen hingegen eine Wölbung 222 auf, die
am steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements 200 mit einer im wesentlichen trichterförmigen
Erweiterung 223 versehen ist, wobei das steckgesichtsseitige Ende des Kontaktelements
200 im Bereich der Aufnahme 220 diametral zu dem steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements
200 im Bereich der Schneidklemme 210 ist. Die Schenkel 221 sind im Bereich der Aufnahme
220 ferner durch eine stirnseitige Zunge 224 kraftschlüssig gegeneinander verspannt,
um den Kontaktstift 410 kraftschlüssig aufzunehmen.
[0025] Um die Ader 310 der Flachleitung 300 beim Zusammenfügen von Oberteil 110 und Unterteil
120 des Gehäuses 100 in die Schlitze 212 der Schneidklemme 210 einzuführen, ist das
Oberteil 110 mit Nocken 111 versehen, die durch in etwa der Dicke der Schenkel 211
entsprechende Zwischenräume voneinander beabstandet sind und eine im Durchmesser der
Ader 310 entsprechende, nutenförmige Vertiefung 113 aufweisen. Die Nocken 111 sind
derart angeordnet, daß im geschlossen Zustand des Gehäuses 100 die Spitzen 213 der
Schneidklemme 210 in den Zwischenräumen zwischen den Nocken 111 zu liegen kommen und
somit die in der Vertiefung 113 formschlüssig gehaltene Ader 310 in die Schlitze 212
der Schneidklemme 210 hineingezwängt wird.
[0026] Zum Durchtrennen der Ader 310 der Flachleitung 300 in einem Bereich abseits der Kontaktelemente
200 sind das Oberteil 110 und das Unterteil 120 mit im geschlossenen Zustand des Gehäuses
100 aufeinanderliegenden und das Oberteil 110 und das Unterteil 120 zwischen den Halterungen
121 durchsetzenden Durchgängen 117, 125 versehen. Auf diese Weise werden beim Zusammenfügen
von Oberteil 110 und Unterteil 120 die Durchgänge 117, 125 aufeinandergepreßt. Hierdurch
werden der im Bereich der Durchgänge 117, 125 befindliche Teil der Flachleitung 300
freigeschnitten und folglich die Ader 310 durchtrennt. Der freigeschnittene Teil der
Flachleitung 300 wird durch die Durchgänge 117, 125 hindurch aus dem Gehäuse 100 hinausgetragen.
[0027] Der in den Fig. 2a bis 2c gezeigte Steckverbinder einer zweiten Ausführungsform unterscheidet
sich von dem Steckverbinder nach den Fig. 1a und 1b in erster Linie in der Ausgestaltung
des Kontaktelements 201 und der die Ader 310 der Flachleitung 300 in die Schneidklemme
210 einführenden und in einem Bereich abseits der Kontaktelemente 201 durchtrennenden
Mitteln. Wie vor allem in Fig. 3b zu erkennen, ist das Kontaktelement 201 des Steckverbinders
nach der zweiten Ausführungsform im Bereich der Schneidklemme 210 mit Schenkeln 211
versehen, die am steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements 201 flach ausgebildet
sind. Ein Durchdringen des Stegs 312 der Flachleitung 300 ist mit diesen Schenkeln
211 folglich nicht möglich. Um dennoch ein zuverlässiges Einführen einer Ader 310
der Flachleitung 300 beim Zusammenfügen von Oberteil 110 und Unterteil 120 des Gehäuses
101 in die Schlitze 212 der Schneidklemme 210 zu gewährleisten, ist die Flachleitung
300 mit einer Aussparung 311 im Bereich des Stegs 312 versehen.
[0028] Darüber hinaus weist das Gehäuse 101 des Steckverbinders nach der zweiten Ausführungsform
Rastnocken 129 auf, die form- und kraftschlüssig in die Aussparung 311 der Flachleitung
300 eingreifen. Neben einer Zentrierung der Flachleitung 300 zwischen Oberteil 110
und Unterteil 120 des Gehäuses 101 ergibt sich auf diese Weise eine zusätzlich zu
den Klemmabschnitten 116 wirkende Zugentlastung. Das Oberteil 110 des Gehäuses 101
ist zum Einführen der Ader 310 der Flachleitung 300 in die Schlitze 212 der Schneidklemme
210 mit Nocken 112 versehen, die im Unterschied zu den Nocken 111 der oben beschriebenen
ersten Ausführungsform des Steckverbinders im Querschnitt annährend V-förmige ausgestaltet
sind. Des weiteren verfügt das Gehäuse 101 im Unterschied zu dem Gehäuse 100 der ersten
Ausführungsform über ein das Oberteil 110 und das Unterteil 120 verschenkbar miteinander
verbindendes Filmscharnier 131, das sich nicht an einer Stützfläche des Unterteils
120 abstützt. Das Vorsehen einer Stützfläche ist bei der zweiten Ausführungsform entbehrlich,
da es durch entsprechende Anordnung der Rastnocken 129 zugleich möglich ist, das Oberteil
110 und das Unterteil 120 aufeinander zu zentrieren. Ein zuverlässiges Schließen des
Gehäuses 101 durch Verrasten ist somit ebenfalls möglich, weshalb es bei der zweiten
Ausführungsform ferner entbehrlich ist, zum Verriegeln des Gehäuses 101 eine Rastlanze
vorzusehen.
[0029] Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform des Steckverbinders ist zum Durchtrennen
der Ader 310 der Flachleitung 300 an dem Oberteil 110 des Gehäuses 101 eine metallene
Schneide 118 angeordnet, die im geschlossenen Zustand des Gehäuses 101 in einer in
dem Unterteil 120 des Gehäuses 101 vorgesehenen, isolierenden Bedeckung 127 zu liegen
kommt. Wie insbesondere Fig. 2c zu entnehmen ist, greift die Schneide 118 dabei in
einen Schlitz 126 der Bedeckung 127 ein, um elektrisch abgeschirmt zu werden. Die
Bedeckung 127 ist an ihren dem Schlitz 126 abgewandten Außenseiten mit Schrägen 128
versehen. Diese haben zur Folge, daß sich die durchtrennten Enden der Ader 310 ein
Stück weit nach oben verbiegen, um einen im Hinblick auf angestrebte Kriechstrecken
ausreichenden Abstand zwischen ihnen zu schaffen.
[0030] Der zuvor beschriebene Steckverbinder zeichnet sich sowohl in der ersten als auch
in der zweiten Ausführungsform durch eine überaus einfache und automatisierbare Montage
aus. Hierzu trägt unter anderem bei, daß die Kontaktierung des Steckverbinders mit
der Flachleitung 300 durch eine Schneidklemmverbindung erfolgt, die durch das Zusammenfügen
von Oberteil 110 und Unterteil 120 des Gehäuses 100, 101 erzeugt wird. Durch das dabei
gleichzeitig stattfindende Durchtrennen der Ader 310 der Flachleitung 300 in einem
Bereich zwischen den Kontaktelementen 200, 201 wird auf überaus einfache Weise die
Jumper-Erstellung gewährleistet. Darüber hinaus führen die geringe Anzahl an Bauteilen
und die Möglichkeit der Vormontage zu reduzierten Montagezeiten und einem insgesamt
relativ geringen Fertigungsaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Steckverbindern.
Nicht zuletzt wird durch die Ausgestaltung der Kontaktelemente 200, 201 auch eine
sichere Kontaktierung der runden Kontaktstifte 401 des Cluster-Sockets erreicht und
einer flachen Bauweise Rechnung getragen.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 100
- Gehäuse
- 101
- Gehäuse
- 110
- Oberteil
- 111
- Nocken
- 112
- Nocken
- 113
- Vertiefung
- 114
- Rastlanze
- 115
- Öffnung
- 116
- Klemmabschnitt
- 117
- Durchgang
- 118
- Schneide
- 120
- Unterteil
- 121
- Halterung
- 122
- Stützfläche
- 123
- Ausnehmung
- 124
- Säule
- 125
- Durchgang
- 126
- Schlitz
- 127
- Bedeckung
- 128
- Schräge
- 129
- Rastnocken
- 130
- Filmscharnier
- 131
- Filmscharnier
- 200
- Kontaktelement
- 201
- Kontaktelement
- 210
- Schneidklemme
- 211
- Schenkel
- 212
- Schlitz
- 213
- Spitze
- 220
- Aufnahme
- 221
- Schenkel
- 222
- Wölbung
- 223
- trichterförmige Erweiterung
- 224
- Zunge
- 230
- Basisplatte
- 231
- Prägung
- 300
- Leitung
- 310
- Ader
- 311
- Aussparung
- 312
- Steg
- 400
- Cluster-Socket
- 410
- Kontaktstift
1. Steckverbinder zum elektrischen Verbinden von Leitungen (300) mit Kontaktstiften (410),
insbesondere eines Cluster-Sockets (400), mit einem aus einem Oberteil (110) und einem
Unterteil (120) zusammengesetzten Gehäuse (100, 101) und wenigstens einem in dem Gehäuse
(100,101) angeordneten Kontaktelement (200, 201), das mit einem ersten und einem zweiten
Anschlußstück (210, 220) versehen ist,
wobei das erste Anschlußstück als Schneidklemme (210) zur elektrischen Kontaktierung
einer Ader (310) der Leitung (300) und das zweite Anschlußstück (220) als Aufnahme
(220) für einen durch eine Öffnung des Gehäuses (100, 101) hindurchsteckbaren Kontaktstift
(410) ausgebildet ist,
wobei die Leitung (300) zwischen dem Oberteil (110) und dem Unterteil (120) des Gehäuses
(100, 101) einklemmbar ist
und wobei Mittel (111, 112, 117, 125, 118) vorgesehen sind, durch die beim Zusammenfügen
von Oberteil (110) und Unterteil (120) des Gehäuses (100, 101) eine Ader (310) der
Leitung (300) in die Schneidklemme (210) einführbar und in einem Bereich abseits des
Kontaktelements (210, 220) durchtrennbar ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (120) des Gehäuses (100, 101) eine Halterung (121) aufweist, in die
das Kontaktelement (200, 201) klemmend einsetzbar ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (110) des Gehäuses (100, 101) mit Nocken (111, 112) versehen ist, durch
welche die Ader (310) der Leitung (300) in die Schneidklemme (210) einführbar ist.
4. Steckverbinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (111) eine dem Durchmesser der Ader (310) entsprechend angepaßte, nutenförmige
Vertiefung (113) aufweisen.
5. Steckverbinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (112) im Querschnitt annährend V-förmig ausgestaltet sind.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (100, 101) ein das Oberteil (110) mit dem Unterteil (120) verbindendes
Filmscharnier (130, 131) aufweist.
7. Steckverbinder nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (120) des Gehäuses (100) mit einer vorzugsweise gerippten Stützfläche
(122) für das Filmscharnier (130) versehen ist.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (110) und das Unterteil (120) des Gehäuses (100, 101) miteinander verrastbar
sind.
9. Steckverbinder nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (120) des Gehäuses (100, 101) mit einer Säule (124) versehen ist, deren
Spitze zum Verrasten von Oberteil (110) und Unterteil (120) in eine entsprechend ausgebildete
Öffnung (115) des Oberteils (110) des Gehäuses (100, 101) eingreift.
10. Steckverbinder nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (110) des Gehäuses (100) eine federnde Rastlanze (114) aufweist, die
zum Verrasten von Oberteil (110) und Unterteil (120) in eine entsprechend ausgebildete
Ausnehmung (123) des Unterteils (120) des Gehäuses (100) eingreift.
11. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (100, 101) mit Klemmabschnitten (116) zum Einklemmen der Leitung (300)
zwischen dem Oberteil (110) und dem Unterteil (120) des Gehäuses (100, 101) versehen
ist.
12. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Durchtrennen der Ader (310) der Leitung (300) das Oberteil (110) und das Unterteil
(120) des Gehäuses (100) mit im geschlossenen Zustand des Gehäuses (100) aufeinanderliegenden
Vorsprüngen (117, 125) versehen sind.
13. Steckverbinder nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge als das Oberteil (110) und das Unterteil (120) des Gehäuses (100)
durchsetzende Durchgänge (117, 125) ausgebildet sind.
14. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Durchtrennen der Ader (310) der Leitung (300) an dem Oberteil (110) des Gehäuses
(101) eine Schneide (118) angeordnet ist.
15. Steckverbinder nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß zur isolierenden Abschirmung der Schneide (118) eine mit einem die Schneide (118)
aufnehmenden Schlitz (126) versehene Bedeckung (127) in dem Unterteil (120) des Gehäuses
(101) vorgesehen ist.
16. Steckverbinder nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bedeckung (127) an ihren dem Schlitz (126) abgewandten Außenseiten mit Schrägen
(128) versehen ist.
17. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Oberteil (110) oder dem Unterteil (120) des Gehäuses (101) Rastnocken (129)
angeordnet sind, die in eine Aussparung (311) der Leitung (300) eingreifen.
18. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (100, 101) zumindest in dem Bereich des Kontaktelements (200, 201) als
nichtleitender Isolierkörper ausgestaltet ist.
19. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (200, 201) einstückig ausgebildet ist.
20. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (200, 201) im Querschnitt U-förmig ist und eine vorzugsweise mit
Prägungen (231) versehene Basisplatte (230) aufweist.
21. Steckverbinder nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (200, 201) im Bereich der Schneidklemme (210) und im Bereich der
Aufnahme (220) jeweils zwei parallele und durch die Basisplatte (230) voneinander
beabstandete Schenkel (211, 221) aufweist, wobei die Schenkel (211) im Bereich der
Schneidklemme (210) mit einem Schlitz (212) und die Schenkel (221) im Bereich der
Aufnahme (220) mit einer Wölbung (222) versehen sind.
22. Steckverbinder nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung (222) am steckgesichtsseitigen Ende des Kontaktelements (200, 201) mit
einer im wesentlichen trichterförmigen Erweiterung (223) versehen ist.
23. Steckverbinder nach Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (221) im Bereich der Aufnahme (220) durch eine stirnseitige Zunge (224)
kraftschlüssig gegeneinander verspannt sind.
24. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (211) im Bereich der Schneidklemme (210) am steckgesichtsseitigen Ende
des Kontaktelements (200) mit Spitzen (213) versehen sind.