[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen von Pressparametern zum
Pressen komplex aufgebauter Presslinge mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eine Vorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens.
[0002] Im allgemeinen wird der Zustand eines ein- oder mehrsegmentig aufgebauten, aus pulverförmigen
Grundstoffen gepressten Teils durch die Angabe der Dimensionen sowie Dichten einzelner
Segmentabschnitte von diesem angegeben. Ein in Fig. 1 dargestelltes gepresstes Teil,
nachfolgend auch als Pressling bezeichnet, besteht beispielhaft aus drei Segmenten,
die jeweils eine im Rahmen eines Pulverpressvorgangs ausschlaggebende Segmenthöhe
hsi mit i = 1, 2 bzw. 3 sowie pro Segment eine Segmentdichte ρi aufweisen. Bei dem
in Fig. 1 dargestellten Pressling beginnen nicht alle drei Segmentabschnitte auf dem
gleichen Grundniveau, so dass bei entsprechenden Berechnungen auch die Abstände x1
bzw. x3 von einer Auflagefläche bzw. einem Grundniveau zu berücksichtigen sind. Zur
Vereinfachung der nachfolgend erläuterten Prinzipien wird jedoch nachfolgend ein Pressling
betrachtet, bei dem sich alle drei Segmentabschnitte S1, S2 bzw. S3 von einem Grundniveau
aus nach oben hin erstrecken, wie dies auch aus Fig. 2A ersichtlich ist.
[0003] Wie aus Fig. 2B ersichtlich, besteht eine beispielhafte Pressvorrichtung zum Pressen
von pulverförmigen Grundstoffen zu derartigen Presslingen 9 insbesondere aus einer
Stempelführung 1, in der insbesondere ein Hauptstempel 2, nachfolgend auch als Oberbär
bezeichnet, auf- und abwärts geführt wird. Unterseitig sind an dem Oberbären 2 Kolben
3, 4 und 5 befestigt, die zum Betätigen von einzelnen Stempeln, nachfolgend auch als
Segmentstempel 6, 7 bzw. 8 bezeichnet, dienen. Die Segmentstempel 6, 7 und 8 können
mittels der Kolben 3, 4 bzw. 5 jeweils relativ zu dem Hauptstempel 2 auf- und abwärts
bewegt werden. Die Segmentstempel 6, 7 und 8 sind in einer Pressform geführt, die
hier zur zeichnerischen Vereinfachung identisch zur Stempelführung 1 angenommen wird.
Die Pressform dient zur Aufnahme eines zu verpressenden granulat- oder pulverförmigen
Grundstoffes und schließt nach unten hin mit einem Boden 10 ab. Bei üblichen Pressen
befindet sich in der Regel jedoch anstelle eines derartigen Bodens 10 eine vergleichbare
Pressstempelanordnung, über die von unten her mittels eines Hauptstempels und/oder
einer Vielzahl einzelner Segmentstempel eine Presskraft in Richtung der Pressenform
ausgeübt werden kann. Bei der in Fig. 2B dargestellten Stellung befindet sich die
Anordnung in der Pressstellung mit abgesenktem Hauptstempel 2 und abgesenkten Segmentstempeln
6, 7 und 8. Dabei nimmt der Pressling 9 die Form des in Fig. 2A dargestellten Presslings
an.
[0004] Um in dem Pressling 9 die geforderten Segmentdichten ρ1, ρ2 und ρ3 der einzelnen
Segmentabschnitte S1, S2 bzw. S3 zu erreichen, muss vor dem Pressvorgang ein im Vergleich
zum Pressvolumen deutlich größeres Volumen an Pulver in die jeweiligen Teilsegmente
S1, S2 und S3 gefüllt werden. Üblicherweise liegt das Verhältnis von Füllvolumen und
gepresstem Volumen bei pulverförmigen Grundstoffen zwischen 1,8 und 2,3. Nach dem
Einfüllen des pulverförmigen Grundstoffes wird auf den Oberbären 2 eine Presskraft
zum Verdichten des pulverförmigen Grundstoffes von einer entsprechend ausgebildeten
Pressvorrichtung aufgebracht. Die Formgebung des Presslings 9 erfolgt durch die gegenüber
dem Oberbären 2 unabhängig beweglichen Segmentstempel 6, 7 und 8, die sich relativ
zur Hauptpressbewegung des Oberbärens bzw. Hauptstempels 2 bewegen.
[0005] Um exakte Dichten und Höhen der einzelnen Segmentabschnitte S1, S2 und S3 des Presslings
9 erzielen zu können, sind der Hauptstempel 2 und die Segmentstempel 6, 7 und 8 mit
Wegemesssystemen 11 - 14 ausgestattet, die die Position des Oberbären 2 bzw. der Stempel
6 - 8 erfassen. Ein Problem bei derartigen Pressvorrichtungen besteht darin, dass
solche Wegemesssysteme 11 - 14 nicht direkt an den Plattenenden bzw. Stempelenden
befestigt werden können, sondern mehr oder weniger weit weg am Plattenanfang bzw.
der Oberseite der Stempel 2, 6 - 8 angeordnet sind.
[0006] Zwar wirkt sich die Anordnung der Wegemesssysteme nicht auf spätere Pressvorgänge
aus, problematisch ist diese Anordnung jedoch für das Bestimmen der erforderlichen
Pressparameter. Aufgrund der hohen Pressdrücke, die zum Verpressen der pulverförmigen
Grundstoffe eingesetzt werden, werden beim Pressen auch die einzelnen Haupt- und Segmentstempel
2, 6 - 8 gestaucht. Übliche Einfederungen dieser Bauelemente einer Presse liegen im
mm-Bereich, während die Genauigkeitsanforderungen an die Presslinge im 0,01-mm-Bereich
liegen.
[0007] Die übliche Vorgehensweise zum Einstellen von Höhe- und Dichtewerten der einzelnen
Segmentabschnitte S1, S2, S3 eines Presslings 9 umfasst eine Vielzahl, in der Regel
deutlich mehr als 15 iterativ annähernde Pressversuche. In einem oder mehreren ersten
Pressversuchen wird zunächst ein Pressling 9 mit einer Dichte hergestellt, die es
erlaubt, den Pressling 9 anzufassen und zu vermessen. Anschließend versucht man mit
iterativen Pressversuchen die geforderte Teilehöhe hs1, hs2 und hs3 einzustellen.
Nach Erreichen der geforderten Teilehöhen wird die dafür erforderliche Pressstellung
bzw. Presshöhe z.B. durch Festanschläge definiert und eingestellt.
[0008] Nach der Einstellung bzw. dem Einfahren der geforderten Teilehöhen hs1 - hs3 wird
mit in der Regel einer weiteren Vielzahl iterativer Pressversuche die Teiledichte
optimiert. Durch Zuführen bzw. Entnehmen von pulverförmigem Grundstoff aus dem jeweiligen
Segment kann dort die Dichte erhöht bzw. verringert werden.
[0009] Wird nun beispielsweise im Segment hs1 die Dichte durch das vermehrte Einfüllen von
Pulver erhöht, so federt die zugehörige Platte bzw. der zugehörige Segmentstempel
6 beim Pressen aufgrund der erhöhten Presskraft mehr ein. Folglich ändert sich die
lokale Teilehöhe hs1 des Segmentabschnitts S1. Zudem federt auch die gesamte Pressvorrichtung
aufgrund der Presskraftdifferenz anders ein, was sich auch auf die Segmenthöhen hs2,
hs3 der Segmentabschnitte S2 bzw. S3 sowie auf deren Dichten ρ2 bzw. ρ3 überträgt.
Folglich müssen auch die Werte der eigentlich nicht betroffenen Segmentabschnitte
S2 und S3 entsprechend neu eingestellt werden, wenn in dem Bereich des Segmentabschnitts
S1 Änderungen der Parameter erforderlich sind. Mit anderen Worten bei jeder Positions-
und/oder Dichteänderung in einem Segmentabschnitt Si führt dies über entsprechende
Wechselwirkungen zu erforderlichen Änderungen der Parameter der übrigen Segmentabschnitte
Si.
[0010] Zur Veranschaulichung sind in Fig. 2B eine Höhe h
OB von einem Grundniveau bis zu dem Wegemesssystem 11 des Hauptstempels 2 dargestellt,
die die Bewegung des Hauptstempels 2 in Auf- bzw. Abwärtsrichtung nachvollziehen lassen.
Problematisch ist, wie ausgeführt, der Abschnitt des Hauptstempels 2, der in Auf-
bzw. Abwärtsrichtung zwischen dem Wegemesssystem 11 und der Unterkante des Hauptstempels
2 liegt, da dieser Abschnitt des Hauptstempels 2 beim Anlegen eines ersten Pressdrucks
anders gestaucht wird, als beim Anlegen eines dazu verschiedenen zweiten Pressdrucks.
Selbiges gilt für die Messstrecken der einzelnen Platten bzw. Anordnungen aus Kolben
3, 4, 5 mit Segmentstempeln 6, 7 bzw. 8, wo die Messstrecken h1, h2 bzw. h3 jeweils
nur die Strecke zwischen einer Kolbenoberkante und den entsprechenden Wegemesssystemen
12 - 14 erfassen, nicht aber je nach Pressdruck unterschiedlich starke Verformungen
der Abschnitte zwischen den Wegemesssystemen 12 - 14 und den entsprechenden Unterkanten
der Segmentstempel 6 - 8. Diese hinsichtlich der Stauchung nicht eindeutig messbaren
Abschnitte sind in Fig. 2B durch Federsymbole c
OB, c1 - c3 skizziert.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Bestimmen von Pressparametern
zum Pressen komplex aufgebauter Presslinge vorzuschlagen, bei dem die Anzahl der Pressversuche
reduziert wird.
[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bestimmen von Pressparametern zum Pressen
komplex aufgebauter Presslinge, insbesondere pulvermetallurgischer oder keramischer
Presslinge, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 2 gelöst. In vorteilhafter Weise
ermöglicht eine automatisierte Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 das automatische
Durchführen eines solchen Verfahrens.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- einen komplex aufgebauten Pressling mit mehreren Segmentabschnitten unterschiedlicher
Höhe;
- Fig. 2A
- ein Beispiel für einen vereinfacht aufgebauten Pressling mit mehreren unterschiedlich
hohen Segmentabschnitten;
- Fig. 2B
- eine Pressenanordnung zum Pressen eines pulverförmigen Grundstoffes zu einem Pressling
und
- Fig. 3
- ein Ablaufdiagramm für ein Pressverfahren gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
[0015] Wie aus dem Ablaufdiagramm der Fig. 3 ersichtlich, besteht ein bevorzugtes Verfahren
zum Bestimmen von Pressparametern zum Pressen komplex aufgebauter Presslinge, insbesondere
keramischer Presslinge aus vorzugsweise granulat- oder pulverförmigen Grundstoffen
aus zwei Verfahrensabschnitten. In einem ersten Verfahrensabschnitt wird im Wesentlichen
nur die Dichte der einzelnen Segmentabschnitte durch Pulverentnahme bzw. Pulverzuführung
optimiert, die Einstellung der Höhe jedoch vernachlässigt. Erst in einem zweiten Schritt
wird nach dem Einfahren der Soll- bzw. Zieldichten eine Einstellung der gewünschten
Höhen der einzelnen Segmentabschnitte vorgenommen.
[0016] Wenn die Parameter für einen neuen Pressling 9 oder die Herstellung eines Presslings
9 in einer neuen Presse vorzunehmen ist, wird in die Pressform 1 vor dem Ansetzen
der Pressstempel 2, 6 - 8 Pulver mit einer Pulverhöhe H
Pulver mit etwa der doppelten Höhe der angestrebten Sollhöhe H
Soll der Presslingsabschnitte S1 - S3 eingefüllt. Danach werden die Pressstempel 2, 6
- 8 angesetzt und das eingefüllte Pulver wird gepresst. Für einen automatisierten
Algorithmus wird für jedes Segment i eine Variable zur Beschreibung der Höhe des letzten
eingefüllten Pulverstandes H
PulverAlt mit dem Wert der vorherigen Pulverhöhe H
Pulver vor dem Verpressen belegt.
[0017] Nach dem Pressen wird die Dichte ρi für die einzelnen Presslingssegmente Si mit hier
i = 1 - 3 bestimmt.
[0018] In einem nächsten Schritt wird der gemessene Dichtewert ρ
Mess mit dem Sollwert für die Dichte ρ
Soll verglichen. Weichen der Messwert für die Dichte ρ
Mess und der Sollwert für die Dichte ρ
Soll für einen oder alle der Segmentabschnitte Si voneinander ab, so wird die Pressenform
erneut mit Pulver gefüllt. Dabei wird zum Bestimmen der neuen Pulverhöhe H
PulverNeu das Produkt aus der alten Pulverhöhe H
PulverAlt und dem Quotienten aus dem Soll-Dichtewert ρ
Soll und dem Messdichtewert ρ
Mess für die einzelnen Segmentabschnitte i bestimmt. Nach dem Einfüllen des Pulvers wird
dieses wieder verpresst, wobei die einzelnen Pressstempel 2, 6 - 8 jeweils auf die
vorherige Höhe h
OB, h1 - h3 gefahren werden, so dass die einzelnen Höhewerte h
OB, h1 - h3 an der Presse konstant gehalten werden. Die Höhenwerte am Pressling ändern
sich dabei in der Regel noch. Für einen automatisierten Algorithmus wird die Variable
für den alten Pulverstand H
PulverAlt mit dem nun verwendeten Pulverstand H
PulverNeu belegt. Daraufhin schreitet das Verfahren zu dem Bestimmen der Dichtewerte ρi für
die Presslingssegmente Si zurück.
[0019] Sobald bei der Abfrage festgestellt wird, dass die Solldichtewerte ρ
Soll und die Messdichtewerte ρ
Mess identisch sind oder nur innerhalb zulässiger Toleranzen voneinander abweichen, schreitet
das Verfahren zu dem nächsten Verfahrensabschnitt vor. Zuerst werden dabei die einzelnen
Höhen hsi für die einzelnen Presslingssegmente Si bestimmt. Stimmen diese gemessenen
Höhenwerte hsi,
Mess für die Presslingssegmente Si nicht mit den Soll-Höhenwerten hsi,
Soll überein, so wird die Pressform erneut mit Pulver gefüllt, um einen weiteren Pressversuch
durchzuführen. Die neue Pulverhöhe H
PulverNeu bestimmt sich diesmal durch das Produkt der zuletzt verwendeten alten Pulverhöhe
H
PulverAlt und dem Quotienten aus der Sollhöhe hsi,
Soll und der gemessenen Höhe hsi,
Mess für die einzelnen Segmentabschnitte Si. Daraufhin wird das eingefüllte Pulver mit
im Vergleich zum letzten Pressschritt konstantem Pressdruck bzw. konstanter Presskraft
verpresst. Bei einem automatisierten Ablauf wird die Variable für die zuletzt verwendete
Pulverhöhe H
PulverAlt wieder mit dem zuletzt verwendeten Höhenwert H
PulverNeu belegt. Daraufhin schreitet der Verfahrensablauf zum Bestimmen der einzelnen Höhen
hsi für die Presslingssegmente Si zurück.
[0020] Ergibt sich bei dem Vergleich der Soll-Höhen hsi,
Soll und der Mess-Höhen hsi,
mess für alle Presslingssegmente Si Identität oder ein Abweichen innerhalb zulässiger
Toleranzgrenzen, so sind die erforderlichen Pressparameter bestimmt und das Verfahren
kann abgeschlossen werden.
[0021] Bei ersten Testversuchen konnte die bisherige gesamte Anzahl von in der Regel deutlich
über 15 Pressversuchen auf 3 bis 4 Pressversuche reduziert werden. Bei dem vorgeschlagenen
Verfahren wird ausgenützt, dass sich die gesamte Presse einschließlich der Segmentstempel
6 - 8 und des Hauptstempels 2 nach den ersten Pressversuchen zum Festlegen der einzelnen
Segmentabschnittsdichten ρ1 - ρ3 in einem eingefederten Zustand befindet. Nach dem
Erreichen der Zieldichten für die einzelnen Segmenthöhen können die Höhen für die
einzelnen Teilsegmente unabhängig und ohne Auswirkung aufeinander mit der zweiten
Formel berechnet und eingestellt werden. In der Regel ist nur ein einziger Schritt
zur Berechnung sämtlicher Teilhöhen erforderlich, wenn zuvor die Dichten für die einzelnen
Segmentabschnitte bestimmt und eingefahren wurden. Im Idealfall sollte bei entsprechender
Kenntnis von Parametern zu bestimmten zu verpressenden Pulvern und Parametern zu dem
Verhalten der einzelnen Pressenelemente eine noch weiter optimierte Bestimmung der
Pressenparameter erfolgen können, als bei den bisher durchgeführten Versuchen.
[0022] Während in Fig. 2B zur Vereinfachung der Erläuterung nur eine Presse mit Pressstempeln
oberhalb der Pressform dargestellt ist, weisen übliche Pressen für die Herstellung
komplexer Presslinge auch unterhalb der Pressform Stempelanordnungen auf. Das vorgeschlagene
Verfahren ist natürlich auch bei solchen Pressenanordnungen einsetzbar.
[0023] Das Verfahren ist in einer entsprechend ausgestatteten Vorrichtung mit einer Pressvorrichtung
mit einer Vielzahl von Pressstempeln (2, 6 - 8) die in einer Pressrichtung vor- und
zurückbewegbar sind, Wegmesseinrichtungen (11 - 14) zum Messen der Bewegungen der
Stempel (2, 6 - 8), einer Presslingparameter-Bestimmungseinrichtung zum Bestimmen
von Dichte- und/oder Höheparametern (ρ1 - ρ3, hs1-hs3) eines Presslings (9) und einer
Berechnungseinrichtung zum Berechnen einer Pressgutfüllhöhe für einen jeweils nächsten
Pressversuch teilweise oder ganz automatisierbar.
1. Verfahren zum Bestimmen von Pressparametern zum Pressen von Presslingen aus einem
zu verpressenden Grundstoff, bei dem
die Höhe eines Versuchspresslings erst nach dem Erreichen einer Solldichte eingestellt
wird.
2. Verfahren zum Bestimmen von Pressparametern zum Pressen von Presslingen (9) aus einem
zu verpressenden Grundstoff mit den Schritten:
- Pressen eines Versuchspresslings (9) und
- solange eine Messdichte (ρMess) außerhalb eines Toleranzmaßes von einer Solldichte (ρSoll) liegt, Fertigen eines weiteren Versuchspresslings (9) mit jeweils einer neuen Pressguthöhe
(HPulverNeu), danach
- Bestimmen der Presslingshöhe (hsi) und Vergleichen mit einer Sollhöhe (hsi,Soll) und
- solange Sollhöhe (hsi,Soll) und Messhöhe (hsi,Mess) nicht innerhalb einer Toleranz abweichen, erneutes Pressen mit einer neuen Pressguthöhe
(HPulverNeu) bei konstanter Presskraft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
das Bestimmen der neuen Pressguthöhe (HPulverNeu) beim Bestimmen der Presslingdichte als Produkt der vorherigen Pressguthöhe (HPulverAlt) mit dem Quotienten aus Solldichte (ρSoll) und Messdichte (ρMess) und erneutem Pressen mit konstanter Presshöhe (hOB, h1 - h3) erfolgt.
4. Verfahren nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem
das Bestimmen der neuen Pressguthöhe (HPulverNeu) nach Erreichen der Solldichte (ρSoll) als Produkt der zuletzt verwendeten Pressguthöhe (HPulverAlt) mit dem Quotienten aus Sollhöhe (hsi,Soll) und Messhöhe (hsi,Mess) erfolgt.
5. Verfahren nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem
die Vergleichmessungen, Vergleiche und Neubestimmungen für unterschiedliche Segmente
(S1 - S3) komplex aufgebauter Presslinge (9) für jedes Segment (S1 - S3) durchgeführt
werden.
6. Vorrichtung zum automatisierten Bestimmen von Pressparametern zum Pressen von Presslingen
aus einem Pressgut mit
- einer Pressvorrichtung mit einer Vielzahl von Pressstempeln (2, 6 - 8) die in einer
Pressrichtung vor- und zurückbewegbar sind,
- Wegmesseinrichtungen (11 - 14) zum Messen der Bewegungen der Stempel (2, 6 - 8),
- einer Presslingparameter-Bestimmungseinrichtung zum Bestimmen von Dichte- und/oder
Höheparametern (ρ1 - ρ3, hs1-hs3) eines Presslings (9) und
- einer Berechnungseinrichtung zum Berechnen einer Pressgutfüllhöhe für einen jeweils
nächsten Pressversuch,
- wobei die Pressversuche mit einem Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
durchgeführt werden.
7. Verfahren bzw. Vorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem der zu verpressende
Grundstoff bzw. das Pessgut ein granulat- oder pulverförmiges Material ist.