[0001] Diese Erfindung betrifft Übergangsmetallkomplexe mit polydentaten Liganden zur Verstärkung
der Bleich- und Delignifizierungswirkung von Persauerstoffverbindungen, deren Anwendung
und ein Verfahren zur Delignifizierung von Faserstoffen.
[0002] Als Faserstoffe werden nachfolgend alle ligninhaltigen Fasern bezeichnet, die entweder
durch den Prozess der Holzstofferzeugung oder der Zellstofferzeugung mechanisch und/oder
chemisch vorbehandelt wurden oder die als chemisch oder mechanisch unbehandelte Naturfasern
diesem Verfahren unterworfen werden. Die Fasern können auch mehrere chemische und/oder
mechanische Verfahrensstufen durchlaufen haben, beispielsweise einen Zellstoffaufschluss
und eine erste delignifizierende Behandlung nach dem Aufschluss.
[0003] Ligninhaltige Fasern aus Holz oder aus Einjahrespflanzen sollen für die meisten Verwendungszwecke
möglichst vom Lignin befreit sein. Außerdem sollen die Fasern hohe Weißgrade aufweisen,
vorzugsweise 90% ISO. Diese hohen Weißgrade werden nur erreicht, wenn Lignin weitestgehend
aus der Faser oder von der Faseroberfläche entfernt ist. Mit Elementarchlor und anderen
chlorhaltigen Bleichchemikalien konnten ligninhaltige Fasern in der Vergangenheit
effizient und hoch selektiv delignifiziert werden.
[0004] Da beim Einsatz von Chlor und/oder chlorhaltigen Chemikalien wie z.B. Chlordioxid
die Bildung von AOX ("adsorbable organically bound halogen") im Abwasser und OX ("organically
bound halogen") im Zellstoff nicht zu vermeiden ist, werden bei der Zellstoffherstellung
vermehrt chlorfreie Bleichmittel, wie z.B. Sauerstoff und sauerstoffhaltige Chemikalien
eingesetzt, die die Fasern auf möglichst hohe Weißgrade aufhellen sollen (Elementarchlorfreie
Bleiche (ECF-Bleiche) und Totalchlorfreie Bleiche (TCF-Bleiche)). Um annähernd die
gleiche Wirkung wie mit chlorhaltigen Bleichmitteln zu erzielen, müssen drastischere
Bedingungen, wie z.B. höhere Reaktionstemperaturen und längere Reaktionszeiten gewählt
werden. Nachteilig bei den sauerstoffhaltigen Bleichmitteln ist, dass die Reaktionsmechanismen
dieser Chemikalien weitaus weniger selektiv sind als es bei Chlor oder chlorhaltigen
Chemikalien der Fall ist, sodass die Delignifizierung bzw. Bleiche mit einer größeren
Schädigung der Cellulose einhergeht. Es besteht daher ein großer Bedarf an Verfahren
und damit auch an Chemikalien, die selektiv und schonend das nach dem Aufschluß noch
vorhandene Restlignin oxidativ abbauen.
[0005] Zu den chlorfreien Bleichmitteln, die zu diesem Zweck in der Zellstoffindustrie eingesetzt
werden, gehört auch Wasserstoffperoxid. Wasserstoffperoxid wird vor allem aus Umweltschutzgründen
eingesetzt. Es ist teurer als chlorhaltige Bleichmittel und deutlich weniger selektiv.
Aus diesen Gründen wird Wasserstoffperoxid unter möglichst milden Bedingungen bislang
dort eingesetzt, wo Faserstoffe aufgehellt, aber nicht delignifiziert werden. Bei
verschärften Reaktionsbedingungen, z.B. erhöhter Temperatur, erhöhtem Chemikalieneinsatz
und/oder verlängerter Reaktionsdauer kommt es zwar zu einem gewissen Abbau noch vorhandenen
Restlignins, aber dies ist begleitet von einer verstärkten Schädigung der Faser und
Ausbeuteverlusten. Besonders unerwünscht ist, dass die unselektive Reaktion des Wasserstoffperoxids
die Cellulose angreift, so dass die Festigkeit der Faser deutlich reduziert wird.
[0006] Um die aufhellende Wirkung des Wasserstoffperoxids möglichst wirksam zu nutzen, werden
seit Längerem Katalysatoren gesucht, die die zahlreichen unselektiven Nebenreaktionen
unterdrücken und dadurch mehr Wasserstoffperoxid für das Entfernen chromophorer Gruppen
verfügbar machen und/oder Wasserstoffperoxid für die Delignifizierung aktivieren.
Zu diesem Zweck wurden immer wieder Stoffe eingesetzt, die beispielsweise für die
bleichende bzw. aufhellende Anwendung in Waschmitteln beschrieben wurden. Die Ergebnisse
aus dem Bereich der Waschmittel sind jedoch auf die Zellstoff- und Papierindustrie
kaum übertragbar, da Textilfasern nicht mit ligninhaltigen Fasern zu vergleichen sind.
Dies ist darin begründet, dass sich die chemische Struktur der hartnäckigen Anschmutzungen
in Geweben deutlich von der Struktur des zu oxidierenden Lignins im Holz unterscheidet.
Zudem befindet sich der Schmutz auf der Textilfaser, während der größte Teil des zu
entfernenden Lignins in der Cellulose-Faser (Mittellamelle) eingebettet ist.
[0007] Die bisher bekannten Verfahren, so das beispielsweise in der DE 19 620 241, der WO
97/44520 und der WO 99/64156 beschriebene, verwenden Mangan- bzw. Eisen-Komplexe als
Katalysatoren zur Aktivierung von Persauerstoffverbindungen. Diesen Verbindungen ist
nachteilig, dass sie synthetisch nur schwer zugänglich sind. Zudem zeigen sie deutlich
eine H
2O
2-zersetzende Wirkung (Katalase-Aktivität), was darin resultiert, dass nur definierte
Mengen der Übergangsmetallkomplex-Verbindungen eingesetzt werden können.
[0008] Eine Erhöhung der Katalysatormenge führt also nicht zur Erhöhung der Bleichwirkung
(siehe DE 19 620 241, Beispiel 3), sondern zur Zersetzung des Wasserstoffperoxids,
welches dadurch der Bleiche entzogen wird. Die Folge sind schlechtere Weißgrade bzw.
erhöhte Kappazahlen und eine erhebliche Schädigung der Fasermasse. Nachteilig ist
diesen Verbindungen weiterhin, dass sie unter den Bleichbedingungen (mindestens pH
10, 80°C) zerfallen. Diese Instabilität der Komplexe während der Bleiche äußert sich
in einer portionsweisen Zugabe des Katalysators wie in APPITA Annual Conference 1999,
Seiten 455 bis 461 explizit beschrieben. Diese Verfahrensweise ist zwar im Labormaßstab
möglich, aber industriell nicht nutzbar, da zusätzliche Mischaggregate in den Bleichtürmen
nicht integriert werden können.
[0009] In Anbetracht des vorstehend angeführten und diskutierten Standes der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur verbesserten und selektiven
Delignifizierung und/oder Bleiche von ligninhaltigen Faserstoffen unter Verwendung
persauerstoffhaltiger und damit umweltfreundlicher Chemikalien zu entwickeln.
[0010] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass bestimmte Übergangsmetallkomplex-Verbindungen
mit polydentaten Liganden die Delignifizierungs- und Bleichleistung bisher bekannter
katalytischer Systeme deutlich übertreffen. Eine Erhöhung der Katalysatormenge führt
dabei zur Erhöhung der Bleichwirkung und nicht wie bei herkömmlichen katalytischen
Systemen zur unkontrollierten Zersetzung des Wasserstoffperoxids. Die Folge sind bessere
Weißgrade bzw. erniedrigte Kappazahlen und eine Schonung der Fasermasse.
[0011] Gegenstand dieser Erfindung ist demnach ein Verfahren zum Delignifizieren und/oder
Bleichen von Faserstoffen mit
a) einer wäßrigen Suspension von Fasern, die eine Stoffdichte von 3% bis 40% aufweisen;
b) einer Persauerstoffverbindung, die mit 0,1% bis 10%, bezogen auf die absolut trockene
Fasermasse, eingesetzt wird; und mit
c) einem einkernigen Übergangsmetallkomplex der allgemeinen Formel (1),
[LMXp]zYq Formel (1)
wobei
L ein polydentater Ligand der allgemeinen Formel (a), (b), (c) oder (d) ist,




in der
- R1, R2, und R3
- unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder
Alkenylrest, oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl- oder Arylalkylrest stehen;
- R4
- unabhängig voneinander für einen gegebenenfalls N-substituierten linearen, verzweigten
oder cyclischen Aminoalkylrest, oder einen gegebenenfalls substituierten Heteroarylrest
wie Pyridyl, Pyrazinyl, Pyrazolyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrimidyl, Triazolyl oder
Chinolyl steht;
- M
- ist ein Übergangsmetallion, vorzugsweise Eisen in den Oxidationsstufen (II) bis (V);
Mangan in den Oxidationsstufen (II) bis (VII); oder Cobalt in den Oxidationsstufen
(II) bis (IV) ; wobei Cobalt bevorzugt in der Oxidationsstufe (II) oder (III) vorliegt;
- X
- ist eine koordinierte Spezies (neutral oder anionisch), wie z.B. CH3CN, CH3COO-, Cl-, Br-, H2O, OH-, HOO-, OCN-, SCN-, PO43-, NH3, NO3-, NO2-, NO, O2-, O22-;
- Y
- ist ein Gegenion oder Gegenmolekül, wie z.B. ClO4-, Br-, Cl-, PF6-, NO3-, BPh4-, SO42-, CH3COO- oder Mischungen hiervon;
- p
- ist eine ganze Zahlen von 0 bis 4;
- z
- ist eine Komplexladung (+/0/-);
- q
- ist z/[Ladung von Y];
oder mit
d) anstatt (c), einem mehrkernigen
Übergangsmetallkomplex der allgemeinen Formel (2),
[LmConXp]zYq; Formel (2)
wobei
- L
- ein Ligand der allgemeinen Formel (a), (b), (c) oder (d) ist;
- Co
- für Cobalt in den Oxidationsstufen (II) bis (IV) oder Mischungen dieser Oxidationsstufen
steht, wobei die Oxidationsstufen (II) und (III) besonders bevorzugt sind;
- X, Y, z und q
- sind wie für die Formel (1) beschrieben;
- m und n
- sind ganze Zahlen von 2 bis 4; und
- p
- ist eine ganze Zahl von 0 bis 12;
wobei der Übergangsmetallkomplex (c) oder (d) in einer Menge von 10 ppm bis 5000
ppm, bezogen auf die Einsatzmenge an absolut trockenen (atro) Fasern, eingesetzt wird.
[0012] Besonders bevorzugt sind Komplexverbindungen der Formel (2), in der X = O
22- und m, n = 2 und p = 1 sind.
[0013] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Liganden der Formel (a) sind:
N,N-Bis(2-aminoethyl)propan-1,2,3-triamin;
N,N-Bis(2-aminoethyl)-2-methylpropan-1,2,3-triamin;
N,N-Bis(2-aminoethyl)-bis(pyridin-2-yl)methylamin;
N,N-Bis(2-aminoethyl)-1,1-bis(pyridin-2-yl)-1-aminoethan;
N,N-Bis[2-(N,N-dialkyl)aminoethyl)]-bis(pyridin-2-yl)methylamin;
N,N-Bis[2-(N,N-dialkyl)aminoethyl)]-1,1-bis(pyridin-2-yl)-1-aminoethan;
N,N-Bis(pyridin-2-ylmethyl)-bis(pyridin-2-yl)methylamin (N4Py);
N,N-Bis(pyridin-2-ylmethyl)-1,1-bis(pyridin-2-yl)-1-aminoethan (MeN4Py); und
N,N-Bis(pyridin-2-ylmethyl)-1,1-bis(pyridin-2-yl)-2-phenyl-1-aminoethan.
[0014] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Liganden der Formel (b) sind:
N-[2-Amino-1-(aminomethyl)ethyl]propan-1,2,3-triamin;
Bis[di(pyridin-2-yl)methyl]amin;
Bis[1,1-di(pyridin-2-yl)ethyl]amin;
N-Methyl-bis[di(pyridin-2-yl)methyl]amin; und
N-Methyl-bis[1,1-di(pridin-2-yl)ethyl]amin.
[0015] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Liganden der Formel (c) sind:
1,4-Bis(2-aminoethyl)-1,4,7-triazacyclononan;
1,4-Bis[2-(N,N-dialkyl)aminoethyl]-1,4,7-triazacyclononan;
1,4-Bis(2-aminoethyl)-7-methyl-1,4,7-triazacyclononan;
1,4-Bis[2-(N,N-dialkyl)aminoethyl]-7-methyl-1,4,7-triazacyclononan;
1,4-Bis(pyridin-2-ylmethyl)-1,4,7-triazacyclononan; und
1-Methyl-4,7-bis(pyridin-2-ylmethyl)-1,4,7-triazacyclononan.
[0016] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Liganden der Formel (d) sind:
N,N,N'-Tris(2-aminoethyl)ethylen-1,2-diamin;
N,N-Bis(2-aminoethyl)-N'-(pyridin-2-ylmethyl)ethylen-1,2-diamin;
N,N,N'-Tris(2-aminoethyl)-N'-methylethylen-1,2-diamin;
N,N-Bis(2-aminoethyl)-N'-methyl-N'-(pyridin-2-ylmethyl)ethylen-1,2-diamin;
N,N,N'-tris(pyridin-2-ylmethyl)ethylen-1,2-diamin;
N,N,N'-tris(3-methylpyridin-2-ylmethyl)ethylen-1,2-diamin;
N-Methyl-N,N',N'-tris(pyridin-2-ylmethyl)ethylen-1,2-diamin; und
N-Methyl-N,N',N'-tris(3-methylpyridin-2-ylmethyl)ethylen-1,2-diamin.
[0017] In einem ersten Aspekt der Erfindung, werden Übergangsmetallkomplex-Verbindungen
polydentater Liganden mit verbesserter Delignifizierungs- und Bleichleistung beschrieben.
Diese polydentaten Liganden sind organische Liganden, welche in wäßriger Lösung und
in Gegenwart von Luftsauerstoff und/oder Wasserstoffperoxid einen Komplex mit einem
Übergangsmetall, insbesondere Cobalt bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Komplexe
ein- oder mehrkernig sind und diese unter Verwendung von Persauerstoffverbindungen
bessere Delignifizierungs- und Bleichleistungen aufweisen als herkömmliche Übergangsmetallkomplex-Verbindungen.
[0018] Die hier beschriebenen Übergangsmetallkomplex-Verbindungen mit polydentaten Liganden
werden auch als Bleichkatalysatoren bezeichnet. Mit polydentaten Liganden sind hier
Liganden gemeint die mindestens 4 oder mehr Heteroatome (sogenannte Donoratome), bevorzugt
Stickstoff, aufweisen, welche an das Übergangsmetallion koordinieren können. Bevorzugt
sind pentadentate Liganden. Besonders bevorzugt werden in der vorliegenden Erfindung
pentadentate N-Donorliganden eingesetzt.
[0019] In einem zweiten Aspekt wird ein Delignifizierungs- und Bleichverfahren beschrieben
in dem diese Übergangsmetallkomplex-Verbindungen mit polydentaten Liganden mit verbesserter
Delignifizierungs- und Bleichleistung als Katalysatoren eingesetzt werden. Es wurde
dabei erwiesen, dass einkernige Übergangsmetallkomplex-Verbindungen der allgemeinen
Formel (1), insbesondere die für die Tieftemperaturbleiche von Textilgewebe in EP
0 909 809 sowie WO 00/12667 beschriebenen einkernigen Komplexe der Formel (1a) mit
dem pentadentaten Liganden N4Py und Derivaten hiervon, als Bleichkatalysator in der
Faserstoffbleiche nützlich sind und dort angewendet werden können.
[0020] Darüber hinaus wurde gefunden, dass auch mehrkernige, insbesondere zweikernige Cobalt-Komplexe
mit polydentaten Liganden der allgemeinen Formel (2) Persauerstoffverbindungen für
die Delignifizierung bzw. oxidative Bleiche von Faserstoffen aktivieren.
[0021] Es wurde gefunden, dass bei Einsatz von den bekannten Eisen- oder Mangan-Komplexen
der Formel (1a), insbesondere mit dem Liganden N4Py und Derivaten hiervon, in der
Zellstoffbleiche bzw. Delignifizierung mit Wasserstoffperoxid eine verbesserte Wirkung
im Vergleich zum Referenzversuch ohne Katalysatorzusatz erzielt werden kann.
[0022] Es wurde weiterhin gefunden, dass ein Cobalt-Komplex der Formel (1a) erhalten werden
kann, wenn man den literaturbekannten Liganden N4Py [M. Lubben, A. Meetsma et al.,
Angew. Chem. 1995, 107, 1610, EP 0 909809, WO 95/34628] wie in WO 00/12667 beschrieben,
anstelle des Eisen(II)-Salzes mit einem entsprechenden Cobalt(II)-Salz umsetzt. Dieser
Cobalt-haltige Komplex zeigt im Bleichversuch einen deutlich besseren Effekt als die
erwähnte Eisen- oder Mangan-Verbindung.
[0023] Die Einführung von Cobalt als Übergangsmetallion auf oben beschriebenen Wege erscheint
dem Fachmann jedoch nicht zweckgemäß. In Anlehnung an Literaturverfahren zur Umsetzung
von Cobalt(II)-Salzen mit polydentaten Liganden [G. A. Lawrance, T. M. Manning et
al., J. Chem. Soc., Dalton Trans., 1992, 1635; G. A. Lawrance, M. A. O'Leary et al.
Aust. J. Chem. 1988, 41, 1533, D. A. Buckingham, P. J. Cresswell et al., Inorg. Chem.
1975, 14, 1485] gelangt man mit dem Liganden N4Py bzw. Derivaten hiervon zu einem
zweikernigen Cobalt-Komplex mit einer µ-Peroxobrücke (µ-O
2) analog Formel (2a), wobei X = O
22- ist. Diese Verbindungsklasse, die bislang nicht beschrieben ist, liefert in der Zellstoffbleiche
bzw. Delignifizierung im Vergleich zu den nach WO 00/12667 hergestellten einkernigen
Verbindungen der Formel (1a), insbesondere zum erwähnten Cobalt-Komplex der Formel
(1a), bessere Ergebnisse (siehe Tabelle 1).
[0024] Peroxo-Verbindungen mit einer Struktur gemäß Formel (2), in der X = O
22- ist, können allgemein durch Umsetzung des polydentaten Liganden oder seines Salzes
(im "Eintopfverfahren", siehe Beispiel 2), gelöst in entsprechenden Lösungsmitteln
wie Methanol, Wasser oder Gemischen hiervon, mit Cobalt(II)-Salzen und anschließender
Luftoxidation hergestellt werden. Die mit diesen Verbindungen in der Zellstoffbleiche
bzw. Delignifizierung erzielten Ergebnisse übertreffen den eingangs diskutierten Stand
der Technik.
[0025] Die erfindungsgemäße Verwendung der Übergangsmetallkomplex-Verbindungen besteht im
Wesentlichen darin, Bedingungen zu schaffen, unter denen die Persauerstoffverbindung
und der Bleichkatalysator miteinander reagieren können, mit dem Ziel, stärker oxidierend
wirkende Folgeprodukte zu erhalten. Solche Bedingungen liegen insbesondere dann vor,
wenn beide Reaktionspartner in wäßriger Lösung aufeinandertreffen. Die wäßrige Fasermasse
enthält bereits den erfindungsgemäßen Bleichkatalysator. Die Persauerstoffverbindung
kann bevorzugt separat, sowie in Substanz oder als vorzugsweise wäßrige Lösung zur
wäßrigen Fasermasse zugegeben werden. Vorzugsweise, kann der Bleichkatalysator gegebenenfalls
mit anderen Bleichadditiven, wie z.B. Natronlauge in die wäßrige Fasermasse eingeknetet
werden.
[0026] Alternativ, kann der Bleichkatalysator auch "in situ" hergestellt werden, durch separate
Zugabe des Metallsalzes und des Liganden oder seines Salzes zur wäßrigen Lösung der
Bleichadditive, welche anschließend in die Fasermasse eingemischt wird. Bei solch
einem "in-situ" Verfahren muß der Bleichkatalysator nicht isoliert werden.
[0027] Mit diesen erfindungsgemäßen Übergangsmetallkomplexen, die in Konzentrationen von
10 ppm bis 5000 ppm, bevorzugt 50 ppm bis 3000 ppm, vorzugsweise 200 ppm bis 2000
ppm, und besonders bevorzugt 200 ppm bis 1500 ppm, bezogen auf die Einsatzmenge an
absolut trockenen (atro) Fasern eingesetzt werden, kann aber überraschenderweise die
Delignifizierung von Fasern mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber der bekannten,
nur aufhellenden Peroxid-Stufe deutlich gesteigert werden, wobei die Cellulose nur
geringfügig abgebaut wird. Besonders erstaunlich ist es, dass diese Steigerungsraten
bei eher geringen Restligningehalten erreicht werden, wo erfahrungsgemäß besonders
schwer abbaubare, stark kondensierte und damit wenig reaktive Ligninstrukturen vorliegen.
[0028] Diese enorme Delignifizierung und/oder Bleiche wird erreicht, indem die erfindungsgemäßen
Übergangsmetallkomplexe und Verfahrensbedingungen eingehalten werden.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf unterschiedlichste Fasertypen anwendbar, so
auf mechanisch und/oder chemisch vorbehandelte Fasern einschließlich Altpapierfasern,
aber auch auf unbehandelte Naturfasern.
[0030] Als Persauerstoffverbindung können Wasserstoffperoxid oder Wasserstoffperoxid-freisetzende
Verbindungen, aber auch organische oder anorganische Persäuren oder deren Salze, zum
Beispiel Peressigsäure, Peroxymonoschwefelsäure oder Percarbonsäure und deren Salze,
eingesetzt werden. In einer Delignifizierungsstufe können Mischungen verschiedener
Persauerstoffverbindungen eingesetzt werden. Damit ist eine Abstimmung auf spezielle
Verfahrenserfordernisse möglich.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren ist in einem weiten Stoffdichtebereich anwendbar (Stoffdichte
ist gleich Anteil absolut trockener (atro) Fasermasse am Gesamtgewicht). Die Stoffdichte
kann zwischen 3% und 40% betragen, liegt jedoch vorzugsweise zwischen 10% und 15%
Stoffdichte.
[0032] Um eine optimale Delignifizierungs- beziehungsweise Bleichwirkung zu erreichen, sollten
zwischen 0,1% und 10%, vorzugsweise jedoch zwischen 0,3% und 6% einer Persauerstoffverbindung
eingesetzt werden, jeweils bezogen auf die zu delignifizierende, absolut trockene
(atro) Fasermasse.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt ausgezeichnete Delignifizierungs beziehungsweise
Bleichergebnisse, wenn zwischen 10 ppm bis 5000 ppm, bevorzugt 50 ppm bis 3000 ppm,
vorzugsweise 200 ppm bis 2000 ppm, und besonders bevorzugt zwischen 200 ppm und 1500
ppm des erfindungsgemäßen Übergangsmetallkomplexes, bezogen auf absolut trockene (atro)
Fasermasse eingesetzt werden. Der Abbau des Restlignins erfolgt sehr effizient, wenn
der pH-Wert zu Beginn der Reaktion über 10, vorzugsweise über 11 liegt.
[0034] Die Reaktionstemperatur kann in Abhängigkeit von dem jeweiligen Faserrohstoff in
einem weiten Bereich gewählt werden. Zwischen 20°C und 130°C, vorzugsweise jedoch
zwischen 40°C und 110°C lassen sich die meisten Fasern delignifizieren. Besonders
bevorzugt wird der Temperaturbereich zwischen 50°C und 98°C, weil hier unter milden
Bedingungen noch sehr selektiv delignifiziert wird, und dies bei relativ kurzen Reaktionszeiten.
[0035] Die Reaktionsdauer kann, in Abstimmung mit der Reaktionstemperatur ebenfalls in einem
weiten Bereich, zwischen 5 und 240 Minuten (min) gewählt werden. Bevorzugt wird jedoch
eine Reaktionsdauer von 30 bis 150 min. Besonders weitgehend ist die Delignifizierung,
wenn das Verfahren über eine Zeitspanne von 45 bis 120 min angewandt wird. Diese Reaktionszeiten
sind kürzer als bei üblichen Peroxid-Stufen.
[0036] Die erfindungsgemäß zur Delignifizierung und/oder Bleiche eingesetzten Übergangsmetallkomplexe
verbessern nicht nur die Wirkung einer einfachen Peroxid-Stufe, sie steigern auch
die Delignifizierung beziehungsweise Bleiche einer Sauerstoff-Stufe, die unter Zusatz
von Peroxid durchgeführt wird. Wird mit Zusatz von Sauerstoff gebleicht, werden besonders
gute Ergebnisse erreicht, wenn ein Überdruck zwischen 0,15 MPa und 1,5 MPa angewandt
wird. Besonders bevorzugt wird ein Reaktionsdruck von 0,2 MPa bis 0,9 MPa angewandt.
[0037] Die Komplexierung von Übergangsmetallionen wirkt sich vorteilhaft aus. Eingesetzt
werden vorzugsweise Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA), Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure
(DTPMPA) oder Poly-α-hydroxyacrylsäure, die auch bei höheren pH-Werten stabil sind.
Zusätzlich oder alternativ können Wasserglas und/oder Magnesiumsulfat eingesetzt werden.
[0038] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einigen Ausführungsbeispielen
beschrieben:
[0039] Für die Untersuchungen zu den katalysierten Delignifizierungsstufen mit Peroxid,
und gegebenenfalls auch mit sauerstoffhaltigen Chemikalien, wurde ein Kraftzellstoff
(Nadelholz, Fichte / Kiefer, Kappazahl 24,0) verwendet, der zuvor einer sauren Wäsche
(1,7% H
2SO
4, 70°C, 3% Stoffdichte, Verweilzeit 0,5 Stunden (h)) unterzogen und dann wie folgt
charakterisiert wurde:
Kappazahl: 23,5
Weißgrad: 30,5% ISO
Viskosität: 32,3 mPa*s
[0040] Alle Versuche wurden, wenn nicht anders angegeben, bei 10% Stoffdichte, einer Reaktionstemperatur
von 80°C und einer Reaktionszeit von 90 min durchgeführt. Angaben in "%" beziehen
sich auf die Menge an absolut trockenen (atro) Fasern. Die Analysen wurden nach folgenden
Standards durchgeführt:
[0041] Die Kappazahl wurde nach Zellcheming-Vorschrift Merkblatt IV/37/80 ermittelt. Die
Viskosität der Zellstoffe wurde nach TAPPI-Vorschrift T230 om-82 bestimmt. Der Weißgrad
wurde mit einem Elrepho 2000 (Fa. Datacolor) gemessen.
[0042] Die Erfindung soll durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht werden, ohne
einschränkend zu wirken.
Beispiel 1
Synthese von {[Co(N4Py)]2O2}Cl2(ClO4)2, nachfolgend als (Co-N4Py)2(µ-O2) bezeichnet
[0043] Zu einer Lösung von 925 Milligramm (mg) (3,89 mmol) CoCl
2 x 6H
2O und 1,09 Gramm (g) (7,78 mmol) Natriumperchlorat-Monohydrat in 10 Milliliter (ml)
Wasser wurde bei Raumtemperatur eine Lösung von 1,43 g (3,89 mmol) des Liganden N4Py
in wenig Methanol (ca. 5 ml) gegeben. Anschließend wurde in die Reaktionslösung während
2 h mäßig Luft eingeleitet. Es fiel sofort ein rotbrauner Feststoff aus. Das Produkt
wurde abfiltriert und an Luft getrocknet. Man erhielt 2,07 g (92%) (Co-N4Py)
2(µ-O
2) als rotbraunes Pulver.
C46H42N10Cl4Co2O10 (1154,6 g/mol) |
Berechnet |
C 47,85 |
H 3,67 |
N 12,13 |
Co 10,2 |
Gefunden |
C 47,74 |
H 3,72 |
N 11,73 |
Co 9,9 |
Beispiel 2
Synthese von (Co-N4Py)2(µ-O2) im "Eintopfverfahren"
[0044] Eine Lösung von 476 mg (2,00 mmol) CoCl
2 x 6H
2O und 1,54 g (2,00 mmol) N4Py-4HClO4 in 100 ml Methanol/Wasser (1:1) wurde bis pH
> 7 mit 2,5 M wäßrige NaOH-Lösung versetzt. Man leitete dann während 2 h mäßig Luft
durch die Reaktionslösung. Anschließend wurde im Vakuum auf die Hälfte eingeengt,
der rot-kristalline Feststoff abfiltriert und dieser an Luft getrocknet (820 mg, 71%).
Beispiele 3 - 16
[0045] Zu 30 g atro Zellstoff wurden die Chemikalien derart zugegeben, dass zuerst eine
wässrige Lösung der Additive und des Katalysators eingemischt wurde. Anschließend
stellte man mit NaOH den für die Reaktion notwendigen pH-Wert ein. Danach wurde die
entsprechende Menge Wasserstoffperoxid eingeknetet und der pH-Wert gemessen. Die Probe
wurde dann in einem Polyethylen-Beutel (PE-Beutel) im Wasserbad temperiert. Die Ergebnisse
ohne (Vergleichsbeispiel A) und mit Bleichkatalysator ((Co-N4Py)
2(µ-O
2), (Co-MeN4Py)
2(µ-O
2); Co-N4Py(CH
3CN) sowie Fe-MeN4Py(CH
3CN)) sind Tabelle 1 zu entnehmen.
Vergleichsbeispiele A - G
[0046] Zu 30 g atro Zellstoff wurden die Chemikalien derart zugegeben, dass zuerst eine
wässrige Lösung der Additive und des Katalysators eingemischt wurde. Anschließend
stellte man mit NaOH den für die Reaktion notwendigen pH-Wert ein. Danach wurde die
entsprechende Menge Wasserstoffperoxid eingeknetet und der pH-Wert gemessen. Die Probe
wurde dann in einem PE-Beutel im Wasserbad temperiert. Die Ergebnisse mit den ausgewählten
Vergleichskatalysatoren (VK) sind Tabelle 1 zu entnehmen.

[0047] Tabelle 1 zeigt deutlich, dass durch den Einsatz der Katalysatoren (Co-N4Py)
2(µ-O
2) und (Co-MeN4Py)
2(µ-O
2) Steigerungsraten in der Delignifizierung von bis zu 65% erzielt werden können, was
die Delignifizierungs- und Bleichleistung des Vergleichskatalysators Mn-TMTACN(µ-O)
3 (VK 2) deutlich übertrifft. Mit den für die Tieftemperaturbleiche von Textilgewebe
in EP 0 909 809 sowie WO 00/12667 beschriebenen einkernigen Komplexen Co-N4Py(CH
3CN) und Fe-MeN4Py(CH
3CN) konnte die Delignifizierungleistung gegenüber dem Referenzversuch ebenfalls bis
zu 52% gesteigert werden. Eine Erhöhung der Katalysatormenge führte bei den erfindungsgemäßen
katalytischen Systemen im Vergleich zum VK Mn-TMTACN(µ-O)
3 zur Erhöhung der Bleichwirkung und nicht zur unkontrollierten Zersetzung des Wasserstoffperoxids.
Beispiele 17 - 18
[0048] Der Ligand oder sein Salz und das entsprechende Übergangsmetallsalz wurden in Wasser
gelöst und zu einer wässrigen Lösung von MgSO
4, DTPA und NaOH gegeben. Diese Lösung knetete man in 30 g atro Zellstoff ein.
Anschließend wurde die entsprechende Menge Wasserstoffperoxid eingemischt und der
pH-Wert gemessen. Der so präparierte Zellstoff wurde dann im PE-Beutel im Wasserbad
temperiert. Die Ergebnisse ohne Ligandzusatz (Vergleichsbeispiel A) und mit dem Liganden
N4Py bzw. seinem Salz sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Vergleichsbeispiel H
[0049] In einem weiteren Versuch wurde analog verfahren, jedoch wurde der Ligand bzw. sein
Salz alleine, d.h. ohne Zusatz von Übergangsmetallsalz eingesetzt. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle 2 aufgeführt.

1. Verfahren zum Delignifizieren und/oder Bleichen von Faserstoffen mit
a) einer wäßrigen Suspension von Fasern, die eine Stoffdichte von 3% bis 40% aufweisen;
b) einer Persauerstoffverbindung, die mit 0,1% bis 10%, bezogen auf die absolut trockene
Fasermasse, eingesetzt wird; und mit
c) einem einkernigen Übergangsmetallkomplex der allgemeinen Formel (1),
[LMXp]zYq Formel (1)
wobei
L ein polydentater Ligand der allgemeinen Formel (a), (b), (c) oder (d) ist,
R1, R2, und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten
Alkyl- oder Alkenylrest, oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl- oder Arylalkylrest
stehen;
R4 unabhängig voneinander für einen gegebenenfalls N-substituierten linearen, verzweigten
oder cyclischen Aminoalkylrest, oder einen gegebenenfalls substituierten Heteroarylrest
wie Pyridyl, Pyrazinyl, Pyrazolyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrimidyl, Triazolyl oder
Chinolyl steht;
M ist ein Übergangsmetallion, vorzugsweise Eisen in den Oxidationsstufen (II) bis
(V); Mangan in den Oxidationsstufen (II) bis (VII); oder Cobalt in den Oxidationsstufen
(II) bis (IV); wobei Cobalt bevorzugt in der Oxidationsstufe (II) oder (III) vorliegt;
X ist eine koordinierte Spezies (neutral oder anionisch), wie z.B. CH3CN, CH3COO-, Cl-, Br-, H2O, OH-, HOO-, OCN-, SCN-, PO43-, NH3, NO3-, NO2-, NO, O2-, O22-;
Y ist ein Gegenion oder Gegenmolekül, wie z.B. ClO4-, Br-, Cl-, PF6-, NO3-, BPh4-, SO42-, CH3COO- oder Mischungen hiervon;
p ist eine ganze Zahlen von 0 bis 4;
z ist eine Komplexladung (+/0/-);
q ist z/[Ladung von Y];
wobei der Übergangsmetallkomplex in einer Menge von 10 ppm bis 5000 ppm, bezogen
auf die Einsatzmenge an absolut trockenen (atro) Fasern, eingesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex in einer Menge von 50 ppm bis 3000 ppm, vorzugsweise 200
ppm bis 2000 ppm, und besonders bevorzugt 200 ppm bis 1500 ppm, bezogen auf die Einsatzmenge
an absolut trockenen (atro) Fasern eingesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (1a) eingesetzt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (1a), wo M Cobalt(II) oder (III) ist, eingesetzt
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (1b) eingesetzt wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (1b), wo M Cobalt(II) oder (III) ist, eingesetzt
wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (1d) eingesetzt wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex "in-situ" hergestellt wird.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Persauerstoffverbindung mit 0,3% bis 6%, bezogen auf die absolute trockene Fasermasse,
eingesetzt wird.
10. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur zwischen 20°C und 130°C, vorzugsweise zwischen 40°C und 100°C,
besonders bevorzugt zwischen 50°C und 98°C liegt.
11. Übergangsmetallkomplex mit der allgemeinen Formel (1b).
12. Anwendung des Übergangsmetallkomplexes gemäß Anspruch 11 als Bleichkatalysator in
einem Bleich- und/oder Delignifizierungsverfahren.
13. Anwendung eines Übergangsmetallkomplexes der allgemeinen Formel (1a), (1c) und (1d)
als Bleichkatalysator in einem Bleich- und/oder Delignifizierungsverfahren.
14. Verfahren zum Delignifizieren von Faserstoffen mit
a) einer wäßrigen Suspension von Fasern, die eine Stoffdichte von 3% bis 40% aufweisen;
b) einer Persauerstoffverbindung, die mit 0,1% bis 10%, bezogen auf die absolut trockene
Fasermasse, eingesetzt wird; und mit
c) einem mehrkernigen Übergangsmetallkomplex der allgemeinen Formel (2),
[LmConXp]zYq; Formel (2)
wobei
L ein Ligand der allgemeinen Formel (a), (b), (c) oder (d) ist;
Co für Cobalt in den Oxidationsstufen (II) bis (IV) oder Mischungen dieser Oxidationsstufen
steht, wobei die Oxidationsstufen (II) und (III) besonders bevorzugt sind;
X,Y, z und q sind wie für die Formel (1) beschrieben;
m und n sind ganze Zahlen von 2 bis 4; und
p ist eine ganze Zahl von 0 bis 12;
wobei der Übergangsmetallkomplex in einer Menge von 10 ppm bis 5000 ppm, bezogen
auf die Einsatzmenge an absolut trockenen (atro) Fasern, eingesetzt wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex in einer Menge von 50 ppm bis 3000 ppm, vorzugsweise 200
ppm bis 2000 ppm, und besonders bevorzugt 200 ppm bis 1500 ppm, bezogen auf die Einsatzmenge
an absolut trockenen (atro) Fasern eingesetzt wird.
16. Verfahren gemäß Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (2a) eingesetzt wird.
17. Verfahren gemäß Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex der Formel (2c) eingesetzt wird.
18. Verfahren gemäß Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsmetallkomplex "in-situ" hergestellt wird.
19. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Persauerstoffverbindung mit 0,3% bis 6%, bezogen auf die absolut trockene Fasermasse,
eingesetzt wird.
20. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur zwischen 20°C und 130°C, vorzugsweise zwischen 40°C und 100°C,
besonders bevorzugt zwischen 50°C und 98°C liegt.
21. Übergangsmetallkomplex mit der allgemeinen Formel (2a), wo X = O22- ist.
22. Übergangsmetallkomplex mit der allgemeinen Formel (2b) oder (2c), wo X = O22- ist.
23. Übergangsmetallkomplex gemäß den Ansprüchen 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass m und n = 2, und p = 1 ist.
24. Anwendung des Übergangsmetallkomplexes gemäß den Ansprüchen 21 oder 22 als Bleichkatalysator
in einem Bleich- und/oder Delignifizierungsverfahren.
25. Anwendung eines Übergangsmetallkomplexes der allgemeinen Formel (2d) als Bleichkatalysator
in einem Bleich- und/oder Delignifizierungsverfahren.